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i MrMt mit poliiiWm SpöhtlW « Neue Grenzverletzung — Auf Danziger Boden vorgedrungen MlsdrMer Tassblatt 2. Biatt zu Nr. 170. — Dienstag, den 25. Juli 1930 Lagesspruch Kampf ist überall, ohne Kampf kein Leden, und wollen wir weiterleben, so müssen wir auch auf weitere Kämpfe ge faßt sein. Bismarck. ' Ein jeder Mann hat seine Rüpeljahr. Der wird kein ganzer Kerl, der nie ein Rüpel war. Bierbaum.. Adlerschild für Nr. Dorpmüller Zum 70. Geburtstag vom Führer verliehen Reichsverkehrsminister Generaldirektor D r. Dorp müller stand an seinem 70. Geburtstage im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen. Aus allen Gauen des Reiches waren dem Jubilar und verdienten Mitarbeiter des Führers eine Fülle von Glückwünschen sowie viele Ehrengeschenke zuge gangen. Den Auftakt bildete eine Feierstunde im Festsaal des Verkehrsministeriums, in der Staatssekretär Kleinmann die aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche der Gefolg schaft des Reichsverkehrsministeriums und der gesamten Reichsbahn aussprach. Im Auftrage des Führers übermittelte Staatsminister Dr. Meitzner dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche. In Würdigung seiner Lebensarbeit hat der Führer dem Jubi lar den Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen mit der Widmung: „Julius Dorpmüller, dem Erneuerer des deutschen Verkehrswesens." Gleichzeitig mit dieser höchsten Aus zeichnung des Reiches überbrachte Stäatsminister Dr. Meitzner ein handsigniertes Glückwunschschreiben des Führers. Die Technische Hochschule Aachen hat dem Jubilar für seine Verdienste um Wissenschaft und Technik zur Würde des Ehrendoktors nun noch die Würde eines Ehrensena tors verliehen. Urkunde und Plakette wurden Dr. Dorpmüller von einer Abordnung der Technischen Hochschule überreicht. Adlerschild für Dorpmüsser. Fm Auftrage des Führers überreichte Staatsminister Dr. Meißner dem Reichsverkehrsminister Dr. e. h. Dorpmüller den Adlerschild des Deutschen Reiches Zweiivotkreichster Giaai Europas Ergebnis der Volkszählung vom 17. Mai. — An Vierter Stelle hinter China, Sowjetrußland und USA. Das Statistische Reichsamt gibt soeben das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom 17. Mai 1939 bekannt, nach dem bereits kürzlich mitgeteilt worden war, daß insgesamt rund 86,5 Millionen Menschen auf dem Gebiet des Groß- deutschen Reiches leben. Nach der nun vorliegenden vorläufi ge» Gesamtübersicht ist die ortsanwcsende Bevölkerung des Reiches lohne Memelland) mit 79,577 Millionen ermittelt worden. Rechnet man die rund 153 000 Einwohner des Memel landes, wo die Zählung demnächst nachgeholt wird, hinzu, so beziffert sich die Gesamtbevölkerung des Deutschen Reiches auf 79,730 Millionen, wozu dann noch die etwa 6,8 Millionen Einwohner des Protektorats kämen. Mit fast SO Millionen Einwohnern ist das Deutsche Reich nach der Sowjetunion — rund 135 Millionen im europäischen Teil — der volkreichste Staat Europas. In weitem Abstande folgen Großbritannien und Nordirland mit rund 47, Italien mit rund 44, Frankreich mit rund 42 und Polen mit rund W Millionen. Im Deutschen Reich wohnen rund 15 v. H. der europäischen Bevölkerung. Unter den Staaten der Erde steht, wenn man den Kolonialbesitz außer Betracht läßt, das Deutsche Reich an vierter Stelle nach China mit rund 437 Millionen, der Sowjetunion mit rund 171 und den Vereinigten Staaten mit rund 129 Millionen Menschen. Bringt man den Kolonialbesitz in Ansatz, so rückt das Deutsche Reich an die siebente Stelle. Dann steht das Britische Reich mit rund 525 Millionen Einwohnern an der Spitze, und es folgen China, die Sowjetunion, die Vereinigten Staa- An der polnisch-Danziger Grenze hat sich ein neuer eklatanter Grenzzwischensall ereignet, der eine Serie provokatorischer polnischer Grenzverletzungen sortsetzt und zu einem regelrechten Feuergefecht geführt hat. Bei Benneberg überschritt ein polnischer Spähtrupp die Grenze zwischen Polen und Danzig und drang bis einen Kilometer weit auf Danziger Gebiet vor. Dabei stieß der Spähtrupp auf eine Danziger Grenzpatrouille. Auf Anruf der Danziger Patrouille eröffneten die Polen sofort das Feuer, das dann erwidert wurde. Die Polen zogen sich dann eilends auf pol nisches Gebiet zurück. Die Danziger Regierung hat bei der polnischen diplomatischen Vertretung wegen dieses Zwischen falls energische Vorstellungen erhoben und nochmals auf die Note des Senats zum Fall bei Postelau hingewiesen und ver langt, daß die Serie der Nebergriffe polnischer Beamter an der Danziger Grenze durch wirksame Maßnahmen der pol nischen Regierung beendet wird. Zn einem Vierteljahr zwölf Grenzverletzungen Die Pressestelle des Senats der Freien Stadt Danzig gibt eine Zusammenstellung der polnischen Grenzzwischenfälle an der polnisch-Danziger Grenze seit April d I., die ein be zeichnendes Licht auf das Verhalten der polnischen Grenz beamten werfen. Am 9. 4. 1939 legte ein polnischer Posten vom Brückenkopf bei Liess au sein Gewehr auf den Dan ziger Zollhilfswachtmeister Huse an. Am 25. 4. 1939, um 9.15 Uhr, überschritten zwei polnische Soldaten auf dem Weichseldamm die Danziger Grenze und begaben sich ungefähr 30 Meter auf Danziger Gebiet. Am 25. 4. 1939 drang um 9.45 Uhr ein polnischer Soldat 50 Meter weiter in das Danziger Gebiet ein. mm s. 5. 1939 traten zwei polnische Jnfanteriesoldaten voll bewaffnet bei Liessau auf Danziger Gebiet über und patrouillierten am Außendeich an der Weichsel etwa 300 Meter von der polnischen Grenze entfernt auf Danziger Gebiet. Sic kehrten erst nach 30 Minuten nach Polen zurück. Am 10. 5. 1939 wurden zwei Danziger Staatsangehörige, die sich 50 Meter von der polnischen Grenze entfernt auf Dan ziger Gebiet bei Liessau befanden, vom polnischen Brücken kopf aus von polnischem Militär beschossen. Am 11. 5. 1939 um sieben Uhr morgens überschritt ein polnischer Soldat zu sammen mit zwei polnischen Eisenbahnern bei Liessau die Grenze und hielt sich längere Zeit ans Danziger Gebiet auf. Am 24. 5. 1939 erschienen bei Kohling an der Grenzstelle zwei bewaffnete polnische Soldaten und begaben sich auf Dan ziger Gebiet. Einem Danziger Zollbeamten gegenüber nah men sie eine drohende Haltung ein, ergriffen aber bald die Flucht. Am 2. 6. 1939 haben zwei Soldaten der polnischen Militär gendarmerie, ausgerüstet mit Gewehren, sich auf den Bahn körper bei Steinsließ gestellt. Einer dieser Soldaten bedrohte einen Danziger Zollbeamten dadurch, daß er sein Gewehr in Anschlag brachte und in dieser Stellung zwei bis drei Minuten verharrte. I Am 11. 6. 1939 haben polnische Soldaten aus einem Transitzuge, der den Danziger Hauptbahnhos passierte, Ge wehre auf die auf dem Bahnsteig stehenden Danziger Zoll beamten angelegt. Am 25. 6. 1939 wurden Danziger Staats angehörige von einem durchfahrenden Zuge aus dem Bahn hof in Hohenstein dadurch bedroht, daß ein polnischer Soldat aus dem osfenen Fenster des Zuges sein Gewehr an legte. Am 10. 7. 1939 überschritten ein polnischer Unter- osstzier und ein Brückenwärter die Grenze bei Liessau und begaben sich etwa 30 Meter auf Danziger Gebiet. Als ein Danziger Zollbeamter sie anrief und aufforderte, auf polnisches Gebiet zurückzugehen, legte einer von beiden kniend sein Ge wehr auf den Danziger Grenzbcamten an. Bei allen diesen angeführten Fällen handelt es sich ebenso wie im Fall Postelau, der im übrigen von den Danziger Be hörden einer genauen Untersuchung unterzogen wird, um durch nichts gerechtfertigte Bedrohungen und Provokationen von polnischer Seite. Wie erinnerlich, wurde bei Postelau ein polnischer Grenz beamter von einem Danziger Zollhilssbeamten erschossen, als der Pole sein Gewehr auf den Danziger Beamten anlegte und mit entsicherter Waffe in Deckung ging. Bei Postelau haben die Polen also zum erstenmal die Quittung für ihre unerhörten, die Grenzsicherheit aus das schwerste bedrohenden Provokationen erhalten. Gleinwürfe polnischer Matrosen aus Danziger Volizei Bezeichnend für die Disziplin der polnischen Wehrmacht ist das Verhalten der Besatzung des polnischen Marineschlep pers „Carper", der den Danziger Hasen zur Ablösung von polnischen Wachmannschaften auf der Westerplatte aussuchte. Das polnische Marineboot traf beim Auslaufen im Hasen kanal mit einem Danziger Polizeiboot zusammen, dessen Be satzung von dem polnischen Marineschlepper aus mit Stei nen beworfen wurde yro deutsche Geschäfte geschlossen Innerhalb der letzten sechs Wochen sind allein in Lodz infolge der unerhörten polnischen Zwangsmaßnahmen — wie das Warschauer Blatt „ABC" meldet — 920 deutsche Geschäfte und Handwerksstätten entweder geschlossen worden oder i« polnische Hände übergegangen. Außerdem wurden im Verlaus des gleichen Vernichtungs feldzuges wieder zwei deutsche Organisationen in Lodz — diesmal zwei Turn- und Sportvereine — aufgelöst und ihre Räume versiegelt. Als neues Objekt für ihre Diebcsgelüste haben die Polen dann das Königin-Auguste-Krankenhaus in Putzig entdeckt, dessen Polonisierüng sie frech und unverblümt fordern. NssisWs HdGAsAAsEKA Die Pythia vom Pariser „Oeuvre" hat einen Kon kurrenten erhalten. Es handelt sich um einen gewissen Herrn Skiwski, weiland Leiter der Presseabteilung des polnischen Außenministeriums. Beweis für diese Be hauptung: Der Pariser Vertreter der Polnischen Tele graphenagentur hatte sich an seine Warschauer Zen trale mit der Bitte gewandt, ihm die neueste Infor mation über die neueste Lage zu geben. Darauf wurde ihm mitgeteift, daß sich die Lage tatsächlich etwas ent spannt habe. Diese Information paßte dem polnischen Zeitungsvertreter aber gar nicht in den Kram und er erklärte, daß man in Paris noch etwas publizieren müsse, denn es dürfe nicht der Fall eintreten, daß man sich in der französischen Hauptstadt beruhige und das Interesse an den polnischen Vorgängen verliere. Es sei also nötig, auf jeden Fall irgend etwas zu bringen, und wenn im Augenblick nichts Tatsächliches vorliege, s o müsse man eben etwas ersinden. Der Ver treter des polnischen Nachrichtenbüros in Paris hatte auch gleich einen „Erfinder" bei der Hand, und zwar empfahl er eben jenen Leiter der Presseabteilung des polnischen Außenministeriums. Herrn Skiwski, der ihm besonders geeignet für Greuelgeschichten erschien. Herr Skiwski sollte also irgendeine Geschichte erfinden, die sehr scharf gehalten und dick aufgetragen werden müsse. Diese Schausrmär würde man in Paris sofort in die Presse lancieren, denn es dürfe jetzt unter keinen Um ständen locker gelassen werden. Beruhigend fügte der Vertreter der Pariser Zweigstelle der Polnischen Tele- gravhenagentur hinzu, daß es Herrn Skiwski nicht schwer fäAn würde, irgendeine hübsche kleine Dichtung in die AWk zu setzen. Dieses Vertrauen ehrt, aber es ent hüllt gleichzeitig die Schamlosigkeit, mit der Zwecklügen erfunden werden, um die Völker gegeneinander aufzu- putschen. Wir haben einen Blick in die Giftküche der Einkreiser getan und müssen uns die Nass zuhalten ob des Gestanks, den die brodelnden Giftschwaden ver breiten. Fragt sich nur, ob man auch anderwärts ein Gefühl für das verhängnisvolle Beginnen dieser notorischen Brunnenvergifter besitzt und diesen Hetzern einmal sehr deutlich auf die Finger klopft. Das wäre jedenfalls schon längst mal wieder an der Zeit. ten, Frankreich und Japan Innerhalb der heutigen Gren zen des Deutschen Reiches leben etwa vier Fünftel aller Deutschen. Im ganzen gibt es auf der Erde über 100 Millionen Menschen deutschen Volkstums. Der größte Teil davon — annähernd 85 Millionen — lebt innerhalb eines geschlossenen Gebietes in Mitteleuropa Bemerkenswert ist die vom Statistischen Reichsamt bei Betrachtung ver Entwicklung seit 1871 getroffene Feststellung, saß die gesamte unmittelbar oder mittelbar durch den Krieg bedingte Einbuße an Volkskraft sich allein für das alte Reichsgebiet auf annähernd 13 Millionen Menschen belief. Es handelt sich dabei um rund 2 Millionen unmittel bare Kriegsopfer, über '/« Millionen durch die unmenschliche Blockade der Feindmächte und die in ihrem Gefolge auf- tretendc Grippeepidemie gestorbene, rund 3 bis 3Vr Millionen ungeborene Kinder und rund 6'/- Millionen mit den Gebiets abtretungen verlorengegangene Einwohner. Der neueAuf stieg des Reiches beginnt mit der Macht übernahme durch den Nationalsozialismus. Die Fläche des Reiches stieg von 469 000 Quadratkilometer in 1933 auf 586 000 Quadratkilometer in 1939, die Bevölkerungszahl von 65,2 aus 79,7 Millionen. Die Zahl der männlichen Personen im heuti gen Reichsgebiet, ohne Memelland, betrug 1939 : 38 812 032, l933: 37 090 238, die der weiblichen Personen 40 764 726 bzw. 39 352 059. Die Zunahme bei den männlichen Personen be trägt seit 1933: 4,6. bei den weiblichen 3,6 v. H. Auf 1000 männliche kommen 1939 1050 weibliche Personen gegenüber 1061 in 1933 und 1073 in 1925 im alten Reichsgebiet. Der durch den Krieg verursachte Frauenüberschuß ist im ganzen weiter zurückgegangen. Die Heranwachsen den Jahrgänge sind bei beiden Geschlechtern wieder normal besetzt. In den Großstädten, also den Gemeinden mit 100 000 und mehr Einwohnern, wurden 23,9 Millionen Menschen oder rund 30 v. H. der Rcichsbevölkerung ermittelt. Fast jeder 3. Reichsbewohner lebt also, wie schon 1933, in einer Groß stadt. Seit der letzten Zählung sind Bonn, Dessau, Freiburg, Potsdam, Rostock und Wilhelmshaven neu in die Reihe der Großstädte eingerückt. Der glanzvolle Festzug der fünfte« Reichstagung »Kraft durch Freude" « Hamburg. Mit dem großen Feftzug „Schönheit und Freude" erreichte l schäft „Kraft durch Freude" in Hamburg ihren glanzvoll« am Svuntagmittag die fünfte Reichstagung der NS-Eemein- ' Höhepunkt. — Vielbegrüßte Gruppen.