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Wilsdruffer Tageblatt : 25.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390725
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-25
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.07.1939
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knglanck i^apilulaiion in femost ChamSerlaln über die Verhandlungen in Tokio Im englischen Unterhaus gab Premierminister Chamber lain ans Anfrage des Labourabgeordneten Fletcher eine Erklä rung über die Lage in Tientsin und den Stand der Verhand lungen in Tokio ab. mit der er die Kapitulation vor Tokio zu begründen suchte. Chamberlain erklärte, daß in China in großem Umfange Feindseligkeiten geführt würden und daß die «apanische Armee für ihre eigene Sicherheit und für die Aufrechterhaltung der Ordnung in den besetzten Gebieten sorgen müsse. Sie sei daher verpflichtet, so zu handeln, daß diesem Ziel kein Schaden getan werde. Um den Weg für die Tientsin-Verhandlungen frei zu machen, habe sich die britische Regierung mit der japani scheu geeinigt. Der Abgeordnete Fletcher ersuchte hierauf den Premier minister. eine Versicherung abzugeben, daß in den kommenden Verhandlungen nichts angenommen werden sollte, was darauf berechnet sein könnte, die chinesische Währung zu beeinträch tigen, oder was die Rechte Englands beschränken könnte, China für irgendwelche Zwecke Kredite zu gewähren. Chamberlain erwiderte, daß er diese Versicherung abgeben könne. Die Er örterungen hätten sich aus lokale Fragen in Tientsin beschränkt Die Frage des Labourabgeordneten Henderson, ob diese Zugeständnisse nicht Anerkennung der mpanischen Sou veränität in den jetzt von der japanischen Armee kontrollierten chinesischen Gebieten bedeute, verneinte Chamberlain Auf die Fragen, ob die Erklärung Chamberlains nicht bedeute, daß man endgültig für Japan Partei ergriffen habe und ob in der britischen Politik gegenüber China irgendein Wechsel eingetre- len sei. antwortete Chamberlain mit einem Nein. Die Erklä rung bedeute „keinerlei Wechsel in der britischen Politik China gegenüber" Im Oberhaus gab Lord Halifax ebenfalls wie Chamberlain im Unterhaus d'ie englisch-japanische Einigungs- formet bekannt. Ministerpräsident Chamberlain hatte Montag vormittag eine etwa einstündige Unterredung mit sämtlichen für Rüstungsfragen zuständigen Ministern. Außerdem nahmen der Ches des Reichsgeneralstabes Gort und Luft- znarschall Nevall an den Besprechungen teil. Der Ferne Osten traut England nm Der Eesamteindruck der Erklärung des japanischen Außeu- «mtes über das Abkommen zwischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie in der japanischen Presse und in den politischen Kreisen läßt erkennen, daß mit geringen Ausnahmen die Aufnahme bemerkenswert zurückhal tend ist. Dem Ausgang der Tientsin-Besprechungen komme eine tim so größere Bedeutung zu, als England seine Aufrichtigkeit zeigen müsse. Bezeichnend kür die kluge Zurückhaltung der ja panischen Wehrmacht, so meinen die politischen Kreise in Tokio, fei die Erklärung der Rordchinaarmce, die Blockade bis zum Enderfola dürchzusübren. Old England in Noten Sensationelle Enthüllungen von Samuel Hoare über den geheimnisvollen,PlanS< DNB. London, 24. Juli, Innenminister Sir Samuel Hoare brachte am Montag im Unterhaus die zweite Lesung des sogenannten „Gesetzes zur Verhütung von Gewalttätig keiten" ein, das sich bekanntlich gegen die Aktivität der iri schen Nationalisten richtet. Hoare machte hierbei aufschvner- regende Enthüllungen über einen „Plan S", der nach den Angaben des britischen Ministers alle Einzelheiten über eine umfangreiche Sabotagekampagne gegen England enthalten soll. Zum Beispiel heiße es im dritten Teil des Planes, daß England sich niemals in einer so kritischen Lage befunden ha be, da es durch seine Tradition daran gehindert wäre, die einzigmöglichen Maßnahmen zu ergreifen, um seine Stärke sicherzustellen, nämlich totalitäre Methoden. Der Plan sehe verschiedene Sabotagemelhoden für Flugzeugfadriken und ins besondere für öffentliche Gebäude vor. Er enthalte Anwei sungen über die Zerstörung von Wasserwerken und befasse sich ferner mit dem Kanalsystem, der Feuerwehr und der Strom versorgung. Er behandele weiter Anschläge auf Regierungs- gebäude und fordere die irischen Aktivisten auf, amtliche Brief bogen zu entwenden. Auf Anfrage teilte Hoare mit, daß das Dokument zu Beginn dieses Jahres beschlagnahmt worden sei. Seit Januar seien insgesamt nicht weniger als 127 Anschläge verübt worden. Bisher hätten sich die Aktivisten offenbar aus die Beschädigung des Eigentums beschränkt. In den letzten Wochen seien der Regierung verschiedentlich Drohungen zur Kenntnis gekommen, daß die Kampagne in Zukunft rücksichts loser durchgeführt und daß auf Menschenleben keine Rücksicht mehr genommen werde. Hoare erklärte dann, daß die Regierung auch „sensatio nelle Informationen dafür besitze, daß die Kampagne von aus ländischen Organisationen auf das Engste beobachtet und aktiv gefördert werde". Er bitte das Haus, nicht auf Einzelheiten zu drängen. Es würde nicht im öffentlichen Interesse liegen, wenn diese enthüllt würden. Das Haus müsse seine Versiche rung hinnehmen, daß man keinen auf Gerede beruhenden maß-, losen Verdacht hege, sondern daß man es mit ganz bestimm ten Schlußfolgerungen zu tun habe, zu denen man auf Grund zuverlässiger Angaben gelangt sei. Man nehme einmal an, daß man im August oder September vor einem Notstand stehe (!), würde die Gefahr ernster Sabotage durch diese ter roristischen Kvnspiratcure nicht maßlos gesteigert? Die irischen Aktivisten hätten auch um Haaresbreite die Themsebrücke in Hammersmith, die Kraftwerke in Southwark und eine Was serleitung im Norden Londons in die Luft gesprengt. Sie hät ten sorgfältige Erkundigungen über wichtige Brücken, Eisen bahnlinien, Munitionsdepots, Rüsiungsfabriken, Flugplätze ujw. eingezogen und sich sogar mit einem Plan, das Parla- mentsgcbäude in die Luft zu sprengen, befaßt. Hoare wies auf den Ernst der Lage hin, in die das Land geraten würde, wenn solche Ausschreitungen in kritischen Tagen stattfinden und die Regierung ohne Vcrteidigungsmittel sein würden, weil sie nicht die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen hätte. Daz Gesetz wurde schließlich in der zweiten Lesung mit 218 gegen 17 Stimmen angenommen. „Reue Znsormaiionen" Chamberlain zu den Verhandlungen in Moskau. Au, eine Anfrage zu dem Stand der englisch-sowjetrusst- kckeu Vexb^ndlunaeu teilte Cüamberlain mit. daß man dem Der britische Botschafter Craigie erklärte vor der fapanl- schen Presse ausdrücklich, daß das Abkommen nicht etwa auf Tientsin oder Nordchina beschränkt, sondern aus ganz China, soweit es von japanischen Truppen besetzt sei, ausgedehnt werde, insbesondere auch aus Schanghai und Kiangsu. Craigie bemerkte weiter, daß die Ueberfübruug des bisherigen Zustan des hinsichtlich der Ausnahmerechte der Konzessionen in die neue Form gemeinsamer Kontrolle schwierig sein werde. Die Schanghaier Zeitung „Schunvao" schreibt im Zusam menhang mit der neuesten Entwicklung im Fernen Osten: „England dars sich nicht wundern, wenn man an seine Ver träge nicht mehr glaubt, und wenn der Wert seiner Garantien, die es anscheinend so hochherzig gewißen osteuropäischen Siaa- ten gegeben hat, angezweiseli wird, nachdem England im Fer nen Osten ein erneutes Beispiel dakür gegeben Hai, daß es andere Länder in Konflikte hineinziehi und sie nir seine In- x ieresien bluten läßt, um sie, wenn sein Mut aus die Probe gestellt ist, fallen zu lassen." Das Blatt erklärt weiter, Ena- land habe die Achtung in Europa verloren, m Ostasien gehe sein Ansehen ebsnsalls zugrunde und damit habe Großbritan nien seine Nolle in der Welt ausgespieli. Die Pariser Zeitung „Temps" ist der Ansicht, daß die be deutenden Eingeständnisse Englands gegenüber Japan durch die Macht der internationnalen Verhältnisse diktiert worden seien. Kriegsmötzige FlMevrnrmöver Japans Marineminister Nonai erklärie vor der Presse, daß dis ja panische Flotte große kriegsmäßige Flottenmanöver abhalten werde. Dabei werde ein kürzlich neuausgestellles Geschwader i zum ersten Male eingesetzt. Gegenüber dem 'apanisch-engli- I ichen Abkommen warnte er vor übertriebenem Optimismus. Weiterhin erklärte der Minister, daß die japanische Flotte fest entschlossen sei, die japanifchcn Oel- und Kohlenkonzes, sionen in Nordsachalin zu beschützen. Für die Flotte handele es sich dabei um lebenswichtige Fragen. Abschließend sprach sich Ponai für eine starke Unterstützung der Friedens pläne des früheren chinesischen Außenministers Wangsching- wei aus. Starkes Befremden der China-Englander In englischen Kreisen Schanghais herrscht starkes Befrem den darüber, daß die englische Negierung bestrebt ist, den Wortlaut der offiziellen japanischen Erklärungen und den wahren Sachverhalt der Entschlüsse zu verschleiern, um die Bedeutung der Tokioter Entscheidungen im Fernen Osten zu verkleinern. Chamberlains Erklärung, in Ttcntsin seien keine neuen Zwischenfälle vorgekommcn, entspreche, so heißt es, ebensowenig der Wahrheit wie die Behauptung von Lorv Ha lifax, daß der japanische Premierminister generell die Unter drückung der englandfeindlichen Propaganda zugesagt habe, während Chamberlains Behauptung, die Tokioter Vereinba rung bedeute keine Schwenkung in der Haliung der englischen Regierung gegenüber Tschungking, des Beweises durch die Tatsachen bedürfe, bevor sie von den China-Engländern ge glaubt werde. kritischen Botschafter am 21. Juli neue Informationen geschickt habe und daß daraufhin gestern eine neue Aussprache mit Molotow stattgesunden habe. Der Bericht des britischen Botschafters sei jedoch gerade erst eingetrofsen, so daß man ihn noch nickt habe dritten können. Neuordnung des spanischen Heeres Aufstellung von zehn Armeekorps. Der spanische Generalissimus Franco hat einen Erlaß über die Neuordnung des spanischen Heeres unterzeichnet. Danach wird die Armee auf dem spanischen Festland aus acht Armeekorps bestehen. Dazu kommen eine selbständige Kavallerie-Division und eine allgemeine Artillerie-Reserve, fer ner verschiedene Einheiten von Spezialtruppcn. Die Streit kräfte in Spanisch-Marokko bilden das 9. und IO. Armeekorps. Die Armeekorps, die in 24 Divisionen eingeteilt sind, wer den ihren Standort in den Proviuzhaupistädien haben. Gleich zeitig regelt der Erlaß die allmähliche Zurücksührung des Heeres auf den Fricdensstand. Aus «Meere Heimat. Wilsdruff, am 25. Juli 1939. Jubiläen und Aedenttage 26. Juli 1902: Albert Forster, Gauleiter der NSDAP, in Danzig, in Fürth. — 1932: Untergang des deutschen Segelschuljchiffes „Niobe" im Fehmarn-Belt. Sonne und Mond: 26. Juli: S.-A. 4.09, S.-U. 20.03; M.-U. 0.08, M-A. 16.12 Heilig ist der Acker! Zweimal im Iahreslauf spüren wir des deutschen Ackers Heiligkeit in besonderem Maße: Zum ersten, wenn der Land mann über ihn dak/nschreitet und ihm das Saatkorn anver traut, zum zweiten, wenn seine schwieligen Hände die blan ke Sense durch das goldene Korn führen und Schwade um Schwade sich legt. Das ewige Stirb und Werde klingt hier zu sammen, geht ineinander über. Jahr um Iah>r gibt der deutsche Acker dem Volke dos Brot, wie er es den Ahnen dieses Volkes schon vor vielen Iahrjunderten gewährte. Wie oft und schwer zerwühlte des Krieges rohe Gewalt diesen Acker, jeder Fußbreit seiner Erde ist mit Blut gedüngt, das irgendwie und irgendwann einmal vergossen wurde um seine Unversehrheit und Freiheit. Immer gleich blieb sich der Acker, immer wieder nahm er die Saal in sich auf und spendete den Segen des Brotes. Nicht nur das Blut, sondern den heißen Schweiß h-arter Arbeit trank und trinkt der Acker Jahr um Johr, Schweiß, der von glühen den Stirnen und Schläfen rinnt. Ans dünkt solche Arbeit nicht verflucht, sondern je schwerer wir ringen müssen, desto heili ger ist sie uns. Nichts Großes in der Welt fällt einem mühe los in den Schoß. Heilig ist der Acker auch darum, weil in ihm viele, un endlich viele Ahnen ruhen. Er wird auch uns einst umfangen, wenn wir unser Leben vollendet und erfüllt haben. Weiter aber fließt dann der heilige Blutstrom hinein in die Ewigkeit unseres Volkes. Schon weht trotz sommerlicher Wärme hier und dort der Wind über das Stoppelfeld, ex ist wie ein Ab klingen, ein Ahnen des Herbstes. Aber auch er ist nichts an deres als ein Glied in der Kette des Lebens, die nimmermehr abreiht. Im Schoße des Welkens und Vergehens keimt schon das Neue, das Werdende und Wachsende. Ewig ist der Acker, der heilige Acker des deutschen Volkes! Die zerpLahie Sensaiisn Am Wochenende hatten gewisse englische Kreise eine Aktion gestartet, die nur als die Ausgeburt einer ioüen Phaniasie gelten kann und ein trostloses Zeugnis der verständnislosen Politik Englands gegenüber Deutschland darstelli. Es handelt sich um zweierlei Vorgänge: Vor ausländischen Korresponden ten war deutscherseits eine Erklärung abgegeben worden, in der die hinreichend bekannte deutsche Stellungnahme zur Danzig-Frage unterstrichen wurde. Aus die Ansragen der ausländischen Journalisten war nämlich gcaniworiet wor den, daß die deutsche Stadt Danzig unter allen Ilmständen in das Reich zurüctkehren müsse, daß aber ein Krieg zur Verwirklichung dieses Zieles unnötig und vollkommen über flüssig sei. Das ist seit jeher der deutsche Siandpunki ge wesen, der auch von allen vernünstigen Menschen jenseits unserer Grenzen geteilt wird. Die deutsche Stellungnahme ist nun am Wochenende zu einer Aktion maßlos ausge- ba uschi worden, indem nämlich behaupte! wurde. daß ein deutscher Stellungswechsel in der Danzig-Frage vorgenommen sei. Davon kann natürlich gar keilte Rede sein. Wir halten an dem Ziel — bedingungslose Rückkehr Danzigs ins Reich — sest, sind allerdings nach wie vor überzeug!, daß hierfür ein Krieg völlig überflüssig ist. Zweitens war von englischen Kreisen, die der Ciiv nabe- stehen, die Anwesenheii eines hohen deuischcn Beamten in London zum Anlaß genommen worden, von eurer eng lischen Anleihe an Deuischland zu saseln, sür deren Gewährung Deuischland sich zu einer Abrüstung unier inter- naiionaler Konttolle verpflichten würde. Dieser Wochenend bluff kann nur als die Ausgebur! einer Hundstagsphantasie bezeichnet werden, denn man kann doch nichi im Ernst glauben, daß Deuischland für ein Linsengerich! seine Freiheit verkaufen würde. Inzwischen ist auch der Urheber dieser vorzeitig ge- platzien Wochcnend-Sensaiiou ermittelt worden. Der Umcr- staatssekretär im Außenhandelsami, Hudson, hat mehreren Londoner Blättern gegenüber offen zugegeben, daß er im Laufe einer Unterredung mii einem zufällig in London weilen den deutschen Beamten, der dort lausende wirtschaftliche An gelegenheiten verhandelte, jenen angedeuieten „Plan" ent wickelt habe. Gleichzeitig hat Hudson zugegeben, daß er un mittelbar nach dieser Unterredung Chamberlain unterrichtet habe. Damit ist die Schuld der britischen Regierung an der mißglückten Lügcnkampagne erwiesen. Der am Wochenend gestartete Feldzug enthüllt aber restlos die Ziele der eng lischen Einkreisungspolitik. Man will durch den Abrüstungsvorschlag die deuische Militärmacht zerstören, das deutsche Wirtschaftssystem untergraben und schließlich die deutsche Zinsknechtschaft wiederherstellen. Dieses Manöver ist aber zu dumm, als daß wir jemals darauf reinfallen. Wir verlassen uns auf unsere eigene Stärke und denken nicht daran, uns jenen politischen Methoden auszuliefern, deren Opfer wir eineinhalb Jahrzehnte gewesen sind. KMMldel um den Nahen Osten Französische Widerstände gegen England? <er englisch-französische Kuhhandel über die Auftetum- bzw Neugliederung Syriens, Transjordaniens und Palästi nas ist syrischen Meldungen zufolge anscheinend ins Stocke» geraten, da sich in französischen Kreisen angeblich ein starker Argwohn gegen den englischen Freund und dessen wahre Ab sichten im Nahen Osten bemerkbar macht. Man ist sich anschei nend darüber klar geworden, daß Frankreich auch bei den neuen Plänen wie bisher zugunsten Englands die Rechnung bezahlen müßte. Unter diesen Umständen wird die geplante Ausrufung einer Monarchie unier dem England hörigen Emir Abdallah, die Syrien und Transjordanien umfassen sollte, sür Frank reich als nicht mehr „diskutabel" bezeichnet. Frankreich furchtet offenbar, daß größte Schwierigkeiten und unabsehbare Folgen eintreien könnten, wenn Abdallah, der Erzfeind des im Nahen Osten besonders einflußreichen Herrschers Ibn Saud, Kö nig des neuen Staaisgebildes würd«. Andererseits verlautet, Meldungen aus dem Druseng«- biei zufolge, daß einige Gebietsteile des Djebel Drus, also des augenblicklich unter französischer Mandatsherrschaft stehenden autonomen Gebietes, an Transjordanien abgetre ten werden sollen. Dieser neue Schacher wird scRimhaft als eine „Grcnzberichtigung" bezeichnet. Eingeweihte Kreise geben jedoch offen zu, daß dieser saubere Plan aus eine Forderung Englands zurückaeht, das dem Emir Abdallah aus Kosten von Frankreich einen Gefallen erweisen möchte. Unser neuer Roman ist wieder einmal aus der Feder Wolfgang Markens und heißt: „Drei Mädels für Südwest". Ohne romantische Illusionen, dafür mit tapferen Herzen und voll guten Willens das Beste zu leisten, gehen drei tapfere deutsche Mädelg nach Südwest-Afrika und nehmen dort in drei Formen als Stützen ihren Platz ein. Schöne Pflichten kreise öffnen sich ihnen. Das Schicksal der drei Mädel, der Hamburger Deern Trude Schulenburg, der altmärkischen Bauerntvchter Irene Pistorius und der Gutsbesitzerstochter Ossi Rodcwaldt aus Mitteldeutschland schildert Marken in sei nem neuen, wirklich lesenswerten Roman mit aller Liebe und Spannung, daß seine Leser wieder begeistert mit ihm gehen. Seine schlichte Art erfreut, er wechselt geschickt das Milieu und stellt das von deutschem Fleiß ervrberte Land so klar und einprägsam vor Augen, daß man ihm gern mit ganzem Her zen folgt. Der Roman ist heute so aktuell wie selten und wir hof fen, unseren Lesern mit ihm eine Freude zu bereiten. Von Hundstagen noch nicht viel zu spüren. Am Sonn tag haben die Hundstage begonnen, die bis zum 23. August andauern sollen. Zunächst stehen sie freilich nur im Kalender. Der gestrige Montag zeigte ja einen kleinen Anlauf dafür, aber nur zu bald stiegen Wetterwolken am Himmel auf und wiederholt regnete es. In der 11. Abendstunde waren wieder Blitz und Donner an der Tagesordnung, die eine ganz emp findliche Abkühlung mit sich brachten. Heute früh war es di rekt kalt. Und das im Hochsommer. Es wird langsam Zeit, daß das Wetter h-undstagmäßig wird, damit die Kornernte bald beginnen kann. Rotkreuz-Arbeit ist selbstloser Dienst an Volk und Vater land! Die Mitarbeit an den Aufgaben der Allgemeinheit ist selbstverständliche Pflicht eines jeden von uns. Eine der wich tigsten Aufgaben ist die Mitarbeit beim Deutschen Roten Kreuz. Sie setzt voraus die Beteiligung an einem Grundaus bildungslehrgang mit abschließender Prüfung, wie eine solche am Sonnabend im „Adler" von Fcldführer Dr. Sauer brey-Meißen im Auftrage der Kreisstelle des DRK. abge nommen wurde. 27 Anwärter und Anwärterinnen aus dem hiesigen Bezirk nahmen mit Erfolg daran teil und kynntcn an schließend als Helfer und Helferinnen in die hiesigen Bereit schaften des Deutschen Roten Kreuzes ausgenommen werden.
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