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Wilsdruffer Tageblatt : 07.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390807
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-07
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.08.1939
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MWm UWersWthkite» Panikgerüchle von Danzig zurückgewiesen Aus zuverlässiger Quelle wird mitgeteilt: In den Morgenstunden des letzten Sonnabend hat der diplomatische Vertreter der Republik Polen in Danzig, Mini ster Chodacky, zuerst telephoniert, dann schriftlich die Dan ziger Regierung in einer ungewöhnlichen und überstürzten Korm von einem angeblich umlausenden Gerücht in Kennmis setzen wollen, demzufolge die ausführenden Organe der Dan ziger Zollverwaltung beabsichtigen, sich vom 6. August von 7 Uhr der Ausübung der Kovtrollfunktionen durch einen ge wissen Teil der polnischen Zollinspektoren zu widersetzen. Die Danziger Stellen waren nicht nur über die unge wöhnliche Form der für sie überraschenden Mitteilung, son dern auch über den Inhalt des ihnen bis dahin unbekannten Gerüchtes erstaunt. Um so unverständlicher waren für die Danziger Regierung die Schlußfolgerungen, die in dem Brief des polnischen diplomatischen Vertreters aus der Anfrage le diglich Uber ein unkontrolliertes Gerücht gezogen wurden. Die schriftliche Anfrage Polens über das oben zitierte angebliche Gerücht wurde nämlich in eine in diplomatischem Verkehr nicht übliche ultimative Form gekleidet und enthalt n. a. die Drohung, daß die polnische Regierung unverzüglich Vergeltungsmaßregeln gegen Danzig anwenden will. Die Danziger Regierung sah sich außerstande, aus das Schreiben des diplomatischen Vertreters Polens fosort einzu gehen, da 1. das angeführte Gerücht auf Grund amtlicher Feststel lungen sich als unzutreffend erwies, 2. der Ton des Schreibens von der Danziger Regierung als eine Unverschämtheit angesehen wurde und 3. die Danziger Regierung cs grundsätzlich nicht für nötig hält, von polnischer Seite gestellte und mit Drohungen ver bundene Termine im Briefwechsel cinzuhalten. Wie wir hören, führt man an zuständiger Danziger Stelle die ganze Angelegenheit auf die wohlüberlegte Propa ganda zurück, Panik zu erzeugen und den Versuch zu machen, Die Danziger Regierung aus ihrer Ruhe herauszulocken. Wie leichtsinnig und gewiß alarmierend polnische Stellen ope rieren, geht auch daraus hervor, daß polnische Beamte in Danzig von höherem Ort Anweisung erhalten haben, wegen augenblicklicher Gefahr ihre Familien außerhalb Danzigs in Sicherheit zu bringen. Es wird in sonst gutunterrichteten Danziger Kreisen an gekündigt, daß die Danziger Negierung in ihrer Antwort den diplomatischen Vertreter Polens aus sein eigenartiges Verhalten aufmerksam machen und dabei zum Ausdruck brin gen wird, daß sein Schreiben lediglich aus einem unzutref fenden Gerücht basiert und deshalb der ungewöhnliche Ton «nd die unerhörten Drohungen mit aller Entschiedenheit als absolut unpassend zurückzuweisen sind. Von zuständiger Danziger Seite wird es als eine in die ser augenblicklichen Situation besonders gefährliche Provo kation aufgefaßt, wenn in einem ultimativen Schreiben des diplomatischen Vertreters Polens die Bewaffnung und Uni formierung aller bisher zivilen und unbewaffneten polnischen Zollkontrolleure angekündigt wird. Unabhängig von der Er ledigung des von polnischer Stelle mißbrauchten angeblichen Gerüchtes wird, wie wir hören, die Danziger Regierung mit dem Vertreter Polens wegen der grundsätzlichen Klärung der Zuständigkeit polnischer Zollkontrollcure in Verhandlung ein treten. Bei dieser Gelegenheit wird unseres Wissens noch «mmal zum Ausdruck gebracht werden, daß sog. Zollinspek- teure, die sich nachweislich mit anderen als sachlichen Zoll fragen befassen, von Danzig für den Dienst als Organe der Ueberwachung der Tätigkeit von Beamten der Danziger Lan- Heszollvcrwaltung nach wie vor nicht anerkannt werden. Feuer polnischer Größenwahn Radikale Unterdrückung der Volksdeutschen. Polen steht bereits ganz im Zeichen der 25-Jahr- Feier des Ausmarsches der ersten polnischen militärischen Formationen zum Kampf gegen den Zarismus von Krakau aus. Daß diese Feier dem polnischen Größenwahn neue Nahrung gegeben hat, ist weiter nicht verwunderlich. So forderte in einem Artikel in der Iskra-Agentur Generalseld- zeugmeister Sosnkowski, nach Marschall Rhdz-Smiglh der höchste aktive Offizier der polnischen Armee, daß der Marsch der Legionäre ohne Atem zu holen fortgesetzt werden müsse bis zur vollkommenen Erfüllung der ihnen gesetzten historischen Mission. 25 Jahre nach der Gewinnung der Unabhängigkeit beginne der Hauptakt des Kampfes und ihre Festigung. Wenn Polen der Sieg zufalle, dann werde die Sonne leuchten über einem großen Polen, über einer Großmacht, die zu „herrlichen Taten" berufen sei. Marschall Rydz-Smigly sprach in Krakau aus dem gleichen Anlaß vor Vertretern zahlreicher halbmilitärischer Verbände und legte den uns hinlänglich bekannten polnischen Stand punkt in der Danziger Frage erneut dar. Dabei wärmte er die alte abgegriffene Phrase aus, daß Danzig die „Lunge des polnischen Wirtschaftskörpers" sei. Bezeich nend für die Einigkeit des polnischen Volkes ist anläßlich die ser Krakauer Veranstaltung die Tatsache, daß die Blätter der Rechtsopposition keine Notiz davon genommen haben und auch keinerlei Abordnungen der rcchtsoppositionellen Parteien und Organisationen teilnahmen. Wie der Marsch der Polen zu herrlichen Taten in Wirk lichkeit ausstehl. davon können die Volksdeutschen in Polen ein Lied singen. Mit einer Brutalität ohnegleichen wird der Ausrottungsfeldzug fortgesetzt. Besonders tut sich dabei der polnische Woiwode in Kattowitz, Graszynski, hervor. Nachdem bei der Verwaltung der Thiele-Winklerschen For sten im Kreis Pleß 12 Volksdeutsche For st an gestell ten auf Anordnung des polnischen Woiwoden gekündigt werden mußte, sind nunmehr auch bei der Donnersmarckschen Forstverwaltung in Neudeck und Naklo «Kreis Tarnowitz) und bei der Hohenloheschen Forstverwaltung in Koschentin im Kreise Lublinitz zahlreiche Volksdeutsche Förster und Jäger unter dem Druck der polnischen Woiwodschaft gekündigt wor den. Bei der Donnersmarckschen Verwaltung handelt es sich um 27 For st beamte, und bei der Verwaltung der Forsten Hohenlohe sind es 20 Förster und Jäger, die jetzt ihre Stellungen verlieren, die sie bis zu 30 Jahren innehatten. In gleicher Weise geht der Woiwode gegen das deutsche Bauerntum in Ostoberschlesien vor. In Ruptau im Kreise Nvbnik wurde zehn Volksdeutschen Bauern ein erheblicher Teil ihres Ackerlandes willkürlich enteignet und ohne Entschädi gung an polnische Häusler gegeben. Zahlreiche Volksdeutsche werden ohne Grund verurteilt, ins Gefängnis gesteckt und dann ausgewiesen. So wurden der Volksdeutsche Wilhelm Labrenz aus Siedlce, der reichsdeutsche evangelische Geistliche Weiß mit Frau und Kindern aus Krone an der Brahe ausgewiesen. Zum Verlassen des Grenzgebietes und ihres Gutes wurden auf behördliche Anweisung auch der deutsche Gutsbesitzer Fritz von Gordon und seine Familie aus Laskowitz gezwungen. Ebenso wurde der Gutsbesitzer Otto Dirksen aus Adetig-Liehenau bei Dirschau aus gewiesen. polnische Brandstiftung auf Danziger Gebiet Wie der „Danziger Vorposten" meldet, wurde vom Brückenkopf der Dirschauer Brücke bei Liessau auf Danziger Gebiet eine mit einem Brandsatz gefüllte Packung gegen eine i« her Nähe des Danziger Zollhauses stehende Tankstelle ge- worzen. vas zzeucr wurvcn zwei Danziger Zoooeamie aufmerksam, die den Brand rechtzeitig löschen konnten. Die Politische Polizei, die sofort ihre Ermittlungen auf nahm, stellte einwandfrei fest, daß von polnischer Seite her eine mit Steinen versehene Packung, die den Brandsatz mthielt, gegen die Tankstelle geworfen worden ist. Die Ent fernung von der Brandstelle bis zu dem um den Liessauer Brückenkopf gezogenen Eisenzann beträgt nur 19 Meter. Der Brückenkopf in Licssau ist bekanntlich von polnischem Militär besetzt. Der Besitzer der Tankstelle ist Reichsdeutscher, der aus Dirschau stammt und 1925 aus Polen ausgewiesen wurde. Es sind in der letzten Zeit mehrfach von polnischer Seite Attentate auf ihn und seine Familie verübt worden, sei es, daß mit Steinen nach ihnen geworfen oder sie mit dem Kara biner bedroht wurden.. London gibt nach Entwurf eines Abkommens über Säuberung der Konzessionen. Halbamtlich verlautet aus Tokio, daß in den japanisch- englischen Besprechungen zwischen Konsul Tanaka und Major Herbert der Entwurf für ein Abkommen über Fragen der Polizei und der öffentlichen Sicherheit fertiggestellt wurden. Vorbehaltlich der noch zu erwartenden Anweisungen Londons sei eine grundsätzliche Einigung über die sofortige Aus lieferung antijapanischer Terroristen, die ver stärkte Zusammenarbeit des Stadtraies mit japanischen Be hörden bei der Kontrolle antijapanischer Elemente, die Bil dung eines Verbindungsorgans zwischen japanischen und eng lischen Behörden, die Entlassung antijapanischer Polizeibeamter des Stadtraies und die Ernennung japanischer Polizeiberaler erzielt worden Wie Weiler verlautet, habe der englische Botschafter Eraigie in einer Unterredung mit dem japanischen Gesandten Kato versichert, daß neue Besprechungen sofort nach Eintreffen neuer Instruktionen ausgenommen werden könnten. Politische Kreise vermuten, daß der zeitweilige Aufschub der Verhand lungen auch dadurch bedingt sei. daß Chamberlain aus inner- politischen Gründen eine Erörterung von Wirtschaftsfragen erst nach Beendigung der Parlamentsperiode wünsche. In politischen Kreisen Tokios wird weiter erklärt, daß Botschafter Craigie in Tokio bereits die Möglichkeit einer Lösung der Währungs- und Sil der frage angedemet halte, die „beiden Teilen gerecht werde" In diesem Zusam menhang verweist man auf die letzten Ausführungen Cham berlains. aus denen man entnimmt, daß England im Hinblick aus seine Bindungen in Europa eine friedliche Lösung mit Japan für wünschenswert halte Dr. Goebbels reist nach Venedig Auf Einladung von Minister Alfieri Auf Einladung des italienischen Ministers für Volks kultur, Alfieri, wird sich Reichsminister Dr. Goebbels zur Er öffnung der „Biennale 1939" am 8. August nach Venedig be geben. Auf seiner Reise wird er von Reichspressechef Dr. Dietrich, Gauleiter Staatsrat Grohe sowie einer Reihe seiner engeren Mitarbeiter begleitet sein. Aus Meeer Heimat. Wilsdruff, am 7. August 1039. Spruch des Tages Nun wünschen wir dem Bauern Glück Und bringen ihm den Kranz. Er ist der Schnitter Meisterstück, Mehr wert als Goldes Glanz. Bauernipruch. Iubiläen und Gedenktage 8. August 1918: (bis 20.) Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre. Verhängnisvoller Durchbruch des Feindes in die deutsche Front. — 1929: Beginn des ersten Zeppelinweltfluges. Sonne und Mond: 8. August: S.-A. 4.28, S.-U. 19.42; M.-U. 13.18, M.-A. 22.42 Sinnvollere Speisekarte Wenn man sich ein Gasthausgericht, das vielleicht aus Fleisch, Gemüse und Kartoffeln bestehen mag, vergegen wärtigt, so hat man den Eindruck, es sei für einen aus gesprochenen Fleischesser bestimmt. Man erhält meistens verhältnismäßig viel Fleisch, wenig Gemüse und Kar toffeln, so daß man den Eindruck hat, Gemüse und Kar toffeln gehörten zu den knappsten Waren. Der Durch schnittsmensch schätzt aus geschmacklichen und aus gesund heitlichen Gründen mehr eine etwas leichtere Kost, wie er sie auch von Haus aus gewöhnt ist. Aus Mangel an Kartoffeln greift der Gast oft in den Brötchenkorb. Man steht daraus, daß das Gericht in seiner Zusammenstellung doch nicht ganz den Ernährungsgewohnheiten der meisten Gäste entspricht. Vielfach kann man auch beobachten, daß eine Anzahl der regelmäßigen Mittagsgäste ein- oder zweimal in der Woche in einem vegetarischen Gasthaus essen, nicht etwa, weil sie eingefleischte Vegetarier sind, sondern weil sie das Bedürfnis haben, etwas mehr Gemüfe zu sich zu nehmen. Für den Gastwirt entsteht die Frage: Wie kann man ohne große Mehrarbeit die Speisekarte den Wün schen der verschiedenen Gäste mehr anpassen? Das ist nicht so schwierig. Warum versucht man nicht einmal, das gleiche Gericht in zwei verschiedenen Aufmachungen anzu bieten: Einmal in der bisher üblichen Form mit verhält nismäßig viel Fleisch und andererseits einmal mit etwas weniger Fleisch, dafür jedoch mehr Gemüse und mehr Kartoffeln, also in einer Form, wie sie in den privaten Küchen meist üblich ist! Eine solche zweifache Möglichksit für ein bestimmtes Gericht bedeutet für den Gastwirt und für die Bedienung keine Mehrarbeit und bleibt ohne jede psychologische Rückwirkung auf die Gäste, in deren eigenes Ermessen es ja gestellt bleibt, je nach Wunsch entweder die „schwere" oder die gemüsereichere Form des Gerichts zu wählen. Die Gäste werden sicherlich eine solche Bereiche rung der Speisekarte nur begrüßen. Mit einer solchen Lösung wäre gewiß allen Teilen geholfen und ein unnötiger Verderb kostbarer Rahrungs- gmer weitgehend ausgeschaltet. Mit einer solchen Lösung würde auch gleichzeitig der Volkswirtschaft ein wertvoller Görmg irr den Irrnkerswerken Dank und Appell an den deuts ch>e n Arbeiter - Generalfeldmarscha-l Göring besuchte überraschend' das Hauptwerk des Junkers Eroßkonzerns und unterzog die ausgedehnten Anlagen dieser Werke einer mehrstün digen eingehenden Besichtigung. Der Jubel der 800 Arbeiter und Arbeiterinnen um tzn» mann Göring war groß. Ans Anlaß der spontane» und ein drucksvollen Kundgebung nahm der Feldmarschall das Wort. Nach einen: Rückblick aus die gewaltigen geschichtlichen Ereig nisse der letzten Jahre, die nur möglich waren, weil Deutsch land im Gegensatz zu anderen Ländern eine moderne und schlagkräftige Luftwaffe hatte, führte der Feldmarschall u. a. aus: Und so ist es auch heute. Wir hören fast dieselben Worte und Reden, die auch schon vor einem Jahr zur Einschüchte rung des deutschen Volkes gehalten wurden. Vor allem ist es England, welches entschlossen ist, das Drama von 1914 zu wiederholen, um Deutschland einen Frieden, schlimmer als Versailles, diktieren zu können. Nur eines hat sich grundlegend geändert: NnS alle erfüllt heute der brennende und einheitliche Wille, nns zu behaupte« und es niemals wieder zu einem Frieden von Versailles kommen zu lassen. Es ist ein großer Unter schied, ob der Mensch kämpft, nm seine Ehre und seine Lebens rechte zu wahren, oder um sich ohne Grund in die Interessen anderer einzumifchcn. Wir bedrohen England nickt. Wenn es aber glaubt, uns überall in den Wea »---n zu kfinn-n muß es auck die Ver antwortung für die Sicherung des Friedens übernehmen. Jcy weiß, was heute von jedem deutschen Arbeiter ver langt wird an Arbeit, Leistung und persönlichen Einschrän kungen. Ich weiß aber anch, daß jeder Appell, den ich bis beute an euch gerichtet habe, von euch freudig befolgt wor den ist. Und darum bin ich heute hier, um euch von Herzen z» danken, daß ihr mich in all diesen Jahren nicht im Stich ge lassen habt. Wenn ich euch und eure Leistungen sehe, wer will uns dann überwinden! Jene Drohungen, Deutschland wieder zu blockieren »mV an den Hunger zu bringen, werden ein zweites Mal unmög lich gemacht werden. Dafür wird die deutsche Luftwaffe sor gen und nicht zum Letzten auch der große Vorrat an Brot getreide. den wir in Deutschland gestapelt haben. Zum Ab schluß möchte ich sagen: Wir wollen nicht den Krieg. Wen« wir trotzdem so fieberhaft rüsten, dann um den Kampf, der uns aufgezwungen wird, siegreich zu bestehen. Wir werde« nns in Zukunft kein Lcbensrecht mehr streitig machen laste«. Uns imponieren weder Drohungen noch Liebesbriefe. Ich wollte euch danken und euch bitten, weiter euren gute« Mut zu bewahren »nd euer Herz mit Zuversicht zu erfüllen. Ich bin heilig überzeugt, gelingt uns das Eine, die Volks gemeinschaft durch alles hindurchzuretten, so sind wir unüber windlich. Darin liegt unsere Stärke. Wenn wir Deutsche einig waren, waren wir immer siegreich; geschlagen wurden »vir nur, wenn im eigenen Land die Zwietracht auftrat. Und daß wir uns zu dieser Geschlossenheit durchgerungen haben, das ist die größte Tat und unsere größte Machtposition. So wollen wir weiter im Vertrauen zueinander stehen. Ich habe zu euch ei« blindes Vertrauen und bitte euch, dies Vertrauen auch zu mir zu haben. Generaldirektor Koppenberg dankte dem Generakfekd- marschall im Namen der Gefolgschaft und gab die Versicherung ab, daß die Junkerswerke ihrem Namen jederzeit Ehre machen werden und dies durch die Tat beweisen wollen. Unter tosen dem Jubel begleiteten die Arbeiter ihren Hermann GSring bis zum Wcrksausgang. Die Ansprache, die Generalfeldmarschall Göring cm die Arbeiterschaft der Dessauer Junkerswerke richtete, hat nn Aus land starke Beachtung und ein lebhaftes Echo gefunden. Dienst erwiesen werden, indem der Rahrungsmmerver. brauch der Gasthäuser etwas mehr auf Gemüse und Kar toffeln eingestellt wird, auf die Nahrungsmittel, die in Deutschland in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. Hotelbesitzer Walther Metzelt f. Jäh h«t der Tod eine»« schassensfreudigen Mann abberufen, einen Mann, der noch mit ten im nie rastenden Leben stand: den Besitzer des Hotels zum „Weißen Adler", Walther Gietzelt. Noch am Zreiatg abend sah ihm niemand an, baß der Tod so rauh und unerbitt lich schnell seinem Lebenslauf Halt gebieten würde. Am Sonn abend früh wurde er von einem Gehirnschlag betroffen und am Sonntag früh schlummerte er sanft in die Ewigkeit hinüber. Die Todesnachricht ist in unserer Stadt und weit darüber hinaus mit aufrichtiger Teilnahme ausgenommen worden, da der Ver storbene ein allgemein beliebter Mann war. Er verstand es, seinem Geschäfte vorzustehen und dasselbe zu einer Einkehr- stätte zu gestalten, die weit über Wilsdruffs Grenzen hinaus bekannt war und gern besucht wurde. Immer freundlich und zu vorkommend empfing er seine Gäste mit lächelnder Miene aufs herzlichste. Als Teilnehmer am Weltkriege und alter Front kämpfer — er stand länger als drei Jahre beim RIR. 103 im Felde — fand er sich bald nach Gründung der hiesigen Orts gruppe der NSDAP, auch zu dieser. Die Schützen verlieren mit ihm ihren langjährigen Ordonnanzoffizier. Schwer be troffen vom Ungemach stehen die treue Lebensgefährtin und die Kinder an der Bahre des Vaters, muß der über neunzig Jahre alte Vater Gietzelt nun auch seinen letzten Sohn noch zu Grabe geleiten. Das Mitgefühl aller, die unseren Gietzelt Wat- ther kannten und schätzten, wirb den Hinterbliebenen ein beson derer Trost sein. Lieber den Tob hinaus wird der Verstorbene bei allen in treuem Andenken stehen. Er ruhe in Frieden! Hausfrauen, am 9. August 11.20 Uhr Leipzig hören! Rich tiger Nahrungsmittelverbrauch und gesunde Ernährung sind zwei verschiedene Begriffe, und doch sind sie eng miteinander verbunden. Ucber diese Fragen spricht am Mittwoch, dem 9. August, 11.20 Uhr über den Rerchssender Leipzig Landwirt schaftsrat Malter Albert-Dresden, Vorsitzender der Gau-Ar beitsgemeinschaft für Ernährung beim Reichspropagandaamt Sachsen in dem Bortrag „Die politische Küche." Zusammenarbeit von Aerzken mit Nichtärzten. Nach Er laß des Hellpraktikergesetzes hat der Reichsinnenminister einem Antrag der Reichsärztekammer auf Aenderung der Berufsvrd- nung für die deutschen Acrzte hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Nichtärzten zugestimmt. Darnach darf der Arzt mit Nicht, ärzten zusammen Kranke beh-andeln und ihre Behandlung un» terjstützen, wenn den Nichtärzten die im Heilpraktikergcsctz vor- gcschricbene Erlaubnis erteilt ist. Die Zusammenarbeit mit An. gehörigen der ärztlichen Hilfsberufe wirb dadurch nicht betros« fen. Wenfv wird die Pflicht des Arztes, in Notfällen Hilfe zu leisten, nicht berührt. Der Arzt darf Nichtärzte als Zuschauer bei Operationen, Hypnosen und ähnlichen Verrichtungen nur zulasten, wenn es sich um eine Zusammenarbeit mit zugelaste, nen Heilpraktikern handelt. Die Ucbernahme von Aemtern in Laienvereinen für die Gesundheitspflege oder Hell- und Le bensreform ober ähnlicher Einrichtungen ist dem Arzt mit Gc- nebmigung der Reichsärztekammer gestattet.
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