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Wilsdruffer Tageblatt : 01.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390801
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-01
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.08.1939
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ichiMg WechWer LegiermgslrOpe 7009 Mann und 280 Offiziere — Gemischte Bataillone in verschiedenen Garnisonen. Anläßlich der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren hat der Führer die Aufstellung einer tschechischen Negier ungstruppc für die Zwecke der Aufrechterhal tung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im Protektorat genehmigt. Einzelheiten über die Aufstellung und Gliederung dieser NcgierungStruppe werden durch eine Verordnung der Pro- tcktoratsrcgierung bckanntgcgeben, wenn die Vorarbeiten be endet sind. Oberbefehlshaber wird der Präsident. Die Verwaltungsangelegcnhciten dieser Truppe gehören in den Wirkungskreis des Ministerpräsidenten. Kommandant der Rc- gierungsiruppe wird der Generalinspekteur mit dem Sitz in Prag, dem die Inspektorate Prag, Brünn und Königgrätz unterstehen. Den Inspektoren werden gemischte Batail lone in verschiedenen Garnisonen im Gebiet des Protek torats unterstellt. Die Angehörigen der Regierungstruppe, die ausschließlich tschechischer Nationalität sein muffen, sind aus den Reihen der tschechischen Armee auszuwählen. Ihre Ergänzung wird durch freiwilligen Eintritt tauglicher Per sonen aus allen Volksschichten mit der Verpflichtung zu 25jäh- rigcr Dienstzeit erfolgen. Tic Gesamtstärke der Regicrungs- truppe wird 7000 Mann und 280 Offiziere betrogen. Militärmisfion für Moskau Dcainn der Belvreckunacn voraussichtlich noch in dieser Woche Im englischen Unterhaus gab Ministerpräsident Cham berlain bekannt, daß eine britische und eine französische Militärmisfion sich wahrscheinlich noch diese Woche nach Moskau begeben werde. Die britische Ri i s s i o n werde sich aus fol genden Persönlichkeiten' zusammensetzen: Admiral Sir Regi nald Plunkett-Ernle-Erle Drax, Luftmarschall Sir Charles Burnett und Generalmajor Hevwood. Chamber lain erklärte, die russische Regierung habe borgeschlagen, so- fort mit militärischen Besprechungen zu beginnen, und die britische und französische Regierung hätten sich mit diesem Vorschlag einverstanden erklärt. Es sei beabsichtigt, daß gleich zeitig mit den militärischen Besprechungen die politi schen Besprechungen fortgesetzt werden sollten. Ans eine Zwischensrage erklärte Chamberlain, daß die militärischen Be sprechungen wahrscheinlich diese Woche beginnen würden. Auf eine weitere Frage, ob man aus der Zusammensetzung der britischen Delegation den Schluß ziehen könne, daß auch Flot ten- und Luftsragen besprochen würden, antwortete Chamber lain: „Offensichtlich." polnische EinttelsuWSMeHe verlast Nach Erklärungen Chamberlains im englischen Unterhaus können die Schwierigkeiten bei den englisch- polnischen Finanzverhandlungen kaum noch vor Abschluß der Sitzungsperiode überwunden werden. Er könne im Augenblick den Mitteilungen, die der Schatzkanzlcr am 25 Juli über die Finanzverhandlungen gemacht habe, nichts hinzufügen. Mit kaum hörbarer Stimme sagte Chamberlain, daß die Ver handlungen über den Vertrag mit Polen noch immer im Gange seien. Auf eine Frage des Labonrabgeord- neten Henderson erwiderte Chamberlain: „Die Schwierig keiten sind technischer Art. Wir hoffen, daß sie überwunden werden. Aber es ist nicht möglich, sie zur Einbringung eines Gesetzes noch rechtzeitig zu überwinden." Chamberlain und Buller zur Kernoft.Lage Auf Anfrage mehrerer Abgeordneter im englischen Unter laufe, ob dre britische Regierung eine ähnliche Maßnahme reffen wolle, wie die amerikanische mit der Kündigung »es Handelsvertrages von 4911 gegen Japan, er klärte Chamberlain: „Es handelt sich hier um eine Frage, die eine sorgfältige Prüfung erfordert, und ich be dauere, daß ich nicht in der Lage bin. heute eine Erklärung abzugeben." Auf jeden Fall würden Konsultationen mit den Dominionsregierungen notwendig sein. Im großen und ganzen sei er der Ansicht, daß die Ziele der Regierung der Bereinigten Staaten und der britischen Ne gierung ähnlich seien. Natürlich seien die Bedingungen nicht genau dieselben. Auf eine weitere Frage bestätigte Cham berlain nochmals, daß er mit den Dominions Fühlung halten wolle. Ferner wurde Chamberlain gefragt, ob er der ameri kanischen Regierung versichern wolle, falls sie eine Sperre der Kriegslieferungen nach Japan beschließe, die britische Negierung einen ähnlichen Schritt unternehmen werde. Unterstaatssekretär Butler erklärte hierauf, er könne nicht sagen, welche Schritte die britische Regierung in einem solchen Falle beschließen werde. Konsultationen mit den Dominions würden aber notwendig sein. Auf die Frage, welche direkten oder indirekten Vorschläge die japanische Regierung der britischen Regierung unterbreitet habe des Inhalts: daß die britische Regierung keine weiteren Maßnahmen zur Stützung des chinesischen Dol- lars treffen wolle, erwiderte Butler, daß keinerlei der artige Vorschläge gemacht worden seien. Auf eine weitere Frage dementierte Butler die Meldung, daß der japanischen Regierung die mündliche Versicherung abgegeben worden sei, daß Großbritannien die chinesische Währung nicht mehr weiter stützen werde. Eine Frage, ob die japanischen Behörden die Uevergabe der chinesischen Silbe rbe st ände in Tientsin verlangt hätten, blieb unbeantwortet. Ms Butler hierauf nochmals gefragt wurde, ob diese Frage bei den Besprechung gen zwischen dem britischen Botschafter in Tokio und dem japanischen Außenminister aufgeworfen worden sei. erklärte er, diese Frage müßte schriftlich eingereicht werden. Chamberlain md England in Wien Mi» Moskau uneinig über die Formel des „indirekten Angriffs" In der gestrigen Unterhausaussprache hatte Chamberlain schweren Sianv. Immer wieder beklaaie er sich über oce Oppo sition, Vie sich gegen eine Vertagung des Unterhauses und für beschleunigten Abschluß des Moskau-Paktes einsetzte. Schließlich erklärte Chamberlain, in die Enge getrieben, man müsse seine Worte sorgfältig abwägen. Seine eigenen Wocie Hai anscheinend Chamberlain selbst vergeßen, wenn er sagte, es handele sich darum, den „Anschein" zu vermeiden, die Unabhängigkeit anderer Stadien anzmastcn Wir wissen schon lange, daß cs England immer um den Anschein geht und nicht um die Unabhängkcit anderer. England ist sich mit Moskau noch nicht über den Begriff des indirekten Angriffs einig, so Hörr man. Dieses Dilemma ist verständlich, denn wenn England versucht, einen „indirekten Angriff" als Be griff zu schassen, so muß es eine Bedrohung aus Gegeben heiten konstruieren, die es selbst im Zuge der Einkreisung ge schaffen bar. Es handelt sich für London darum, das mit Woncn weiß zu nennen, was in Wirklichkeit schwarz ist. Taz» kommt noch die Schwierigkeit, daß Vie englischen und die fowictischcn Wünsche wohl kaum ganz die gleichen sind. Chamberlain siebt sich also zu seiner eigenen Bestürzung nicht in der Lage, „der Welt den Anblick eines umfassenden Paktes zu gewahren" Stan dellen ist der arme Premierminister gezwungen, zn erklären, Frankreich und England würden eine Militär mission nach Moskau schicken auf die bloße Hoffnung hin, daß ein Pakt zustande kommen könnte. Er nannte diese Maß nahme selbst beispiellos in der englischen Geschichte. Beispiel los ist wob! auch sie gesamte Position Englands in der heu tigen Zeit. Der Höhepunkt der Macht ist überschritten, aber das merkt man in England nicht. Das wäre den Briten doch zu „beispiellos". Polens Politik nannte Chamberlain klug und staatsmän nisch. Natürlich, denn Warschau betreibt englische und nicht polnische Politik. Uni Danzig sehe die Regierung keinen Grund zu übermäßiger Besorgnis. Sollte das etwa heißen, man wolle in London vernünftig werden? Alles spricht dagegen. So windet sich London. Der Entrüstungssturm in Tokio wird wohl nicht ausbleibcn, wenn man dort erfährt, England wolle weder Silberbestände ohne Rücksprache mit dritten Mächten zurückgeben, es wolle seine Politik nicht ändern, und es empfinde die amerikanische Handelsveriragskündigung als den gemeinsamen Zielen entsprechend. Der britische Abge sandte in Tokio beteuert in der Zwischenzeit sicher das Gegen teil der Unicrhausredcn. Was war also der langen Reden kurzer Sinn? England in Nölen! Der FMrer körte „MMeL" Der zweite Tag des Bühnensestspiels „Der Ring der Nibelungen", die Siegfriedaufführung, gestaltete sich am Mon- taa in Anwesenheit des Führers zu einem von höchsten Lei stungen getragenen Erlebnis Wieder erfüllte Heinz Tieuens szenische und musikalische Leitung das Werk mit einer hel disch-heiteren, gemütvollen Märchenstimmunfl. die auch von den von Emil Preeiorius geschaffenen Bühnenbildern aus- ging. In der bewährten Besetzung: Max Lorenz als Sieg fried, Erich Zimmermann als Mimc. Martha Fuchs als Brun hilde und Rudolf Bockelmann als Wanderer nahm das voll besetzte Haus in Banrculh die Aufführung mit innerer An teilnahme dankbar aus. Aus Merer Aki«L. Wilsdruff, am 1. August Spruch v-s Tages Es ist der Wille unseres Volkes, daß der Frieden ver ankert wird, cs ist der Willc dieses Volkes, daß es seinen Bei trag leistet für den Frieden. Adolf Hitler, Rede am 26. März 1936. LubilSen und Gedenktage 2. August. 1889: Andreas Hofer rusi die Tiroler zum Freiheitskampf. — 1870: Gefecht bei Saarbrücken. — 1934: Reichspräsident von Hindenburg gestorben. Vereinigung des Reichspräsidenten- amtes mit dem Neichskanzlerami: Adolf Hitler wird Führer und Reichskanzler. Sonne und Mond: 2. August: S.-A. 4.19, S.-U. 19.52; M.-N. 6.46, M.-A. 20.14 Laßt Möbel sprechen O Mein Freund Walter hat einen blauen Ohrensessel mit weißen Porzellanknöpfen. Es gab einmal eine Zeit, da mußte Walter mit seinen armen lahmen Beinen ans einem harten, unbequemen Stuhl sitzen. Das wurde ihm bitter schwer, noch bitterer als der Gedanke, nicht mehr arbeiten zu können und einsam zu sein. Der Trost vom Opfer der Pflicht schien ihm billig, das Mitleid, die Al mosen der Nachbarn unerträglich. In jenen Tagen trugen ihm die Helfer der NSV. den blauen Sessel ins Haus, blank poliert das Nußbaum holz, frisch gebürstet der blaue Rips, sauber gewaschen die Weißen Porzellanknöpfe, und sagten: „Wohl zu ruhen, Meister!" Und wie nun Walter das erste Mal den Kopf an die Backen des Sessels lehnte, da raschelte es von der Spalte her zwischen Bezug und Polsterung, und wie das Geräusch immer hörbarer wurde, griffen die weißen Hände des arbeitsgeschädigten Mannes abwehrend hinein, bis sie eine kleine Papierrolle sanden, mit zarter Frauenhand- schrift beschrieben: ... „Wer Du auch sein magst. Unbe kannter, der Du ausruhen wirst in dem Sessel meines Vaters, fei mir gegrüßt. Vater ist verstorben, und ich bin nun so allein, daß ich den Sessel nicht mehr sehen mag; er erinnert mich an mein ausgefülltes Dasein, und jetzt habe ich niemand mehr, für den ich sorgen kann. So geh denn Weiter, du alter Sessel, und diene einem Müden, wie es deine Aufgabe ist. Und grüße Ihn von mir, wer er auch sei." Seltsam spielen die Geschicke, und manchmal, wenn wir ganz unter uns sind, mein Freund Walter, meine Freundin Gertrud und der blaue Sessel mit den Weißen Porzellanknöpfen, dann streicheln wir die lieben, alt modischen Sesselohren und das blanke Nußbaumholz und lassen uns Geschichten erzählen, die nichts mit der nüch ternen Wirklichkeit zu tun haben, aber viel mehr mit dem Glauben, daß Geben seliger sei als Nehmen. Marianne Lensian. Stadt. Luft- und Schwimmbad. Wasserwärme 21 Grad- Ein NSV.-Erntekmdergarten in Wilsdruff. Nun ist in gemeinschaftlichem Zusammenwirken des NSV. - Ortsamts- leitcrs, des Ortsgruppenleiters der NSDAP, und des Bür germeisters ein schon lange gehegter Wunsch von Eltern einer seits, Bauern und Betriäwführern anderseits in Erfüllung ge gangen: heute vormittag 7 Uh-r trat der Erntekindergarten ins Leben und 27 Kinder konnte unsere Kindergärtnerin, Fräu lein Galle aus Meißen, in ihre Obhut nehmen. Gestern 18 Uhr fand im Partciheim in Anwesenheit des Ortsgruppeu- leiters und des Bürgermeisters, sowie der Mütter und ihrer Kinder eine schlichte Eröffnungsfeier statt. Mit bunten Som merblumen war der geräumige Saal im Parterre, der von der NSV. noch mit besonderen Stühlen und Tischen ausgestattet wird und als Aufenthaltsraum für den Kindergarten bestimmt ist, geschmückt. NSV.-Ortsamtsleiter Lehmann stellte sei nen Ausführungen ein Fichrerwort voran und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß es nun auch in unserer Stadt gelungen sei, einen Erntekindergarten einzurichten, d«r im Be darfsfälle auch zum Dauerstndergarten umgestaltet werden könne. Sein Dank galt im besonderen der Ortsgruppenlcitung für die Zurverfügungstellung der Räume im Parteiheim uüv der Stadtverwaltung für die tatkräftige Unterstützung bei der Einrichtung. Ein besonderer Gruß galt der Leiterin des Kin dergartens, Fräulein Galle, und der Wunsch, daß ihre Ar beit hier immerdar eine recht gesegnete sein möchte. Orts gruppenletter Pg. Voigt betonte, daß er die Räume im Parteiheim gern zur Verfügung gestellt habe, weil die Ein richtung eines Kindergartens in unserer Stadt eine Notwen digkeit war, um den Einsatz der weiblichen Arbeitskräfte nach Möglichkeit zu fördern und den arbeitenden Müttern die Be ruhigung zu geben, daß ihre Kinder von kundiger Hand ver sorgt und betreut würden und bewußt erzvKn in national sozialistischem Geilste von früher Sagend auf. Nachdem er BerhaMMgsaMiich in Tokio? Die Tientsin-Konferenz plötzlich verschoben Die Beziehungen zwischen England und Japan haben sich trotz des Abschlusses des grundsätzlichen Uebereinkommcns, in dem eine völlige Aendrrüng der britischen Ostasicnpolttik zu- gcsagl war, von Tag zu Tag verschärft, so daß bereits die Möglichkeit eines VcrhandlungSabbruches in Tokio wabrkc-zein- lich wird. "" ' * ' NemonUrationen vor der britischen Botschaft Hinzu kommen die Verlautbarungen der Tientsin-Armee, die bekanntlich jede Teillösung in Tientsin ablehnt. Außerdem finden in Tokio fortgesetzt große Demonstrationen statt, die. wie die bei den Zügen mitgcführten Fabueninschristen besagen, gegen England gerichtei sind. Die Demonstranten ziehen an" der britischen Boischast und am japanischen Außenamt vorüber. Auf mehrere Anfragen von amerikani scher und von englischer Seile erwiderte der Sprecher, daß die Regierung derartige Kundgebungen nicht Verbindern könne, solange sie spontan erfolgen. Die Regierung habe nicht die Absicht, dem vom Volk aus diese Weise zum Ausdruck ge brachten Unwillen über Englands Haltung Fesseln anzulegen. Schwierige VsMMMMN in Mio In der Ticntsln-Konjerenz einigte man sich über die Aus übung der Polizcigewalt in den internationalen Konzessionen. Der Schwcrpunir uns die HaupUchwiengkctt ver derzeitigen Verhandlung liegt aber auf wirtschaftlichem Gebiet. Die Ja paner fordern, daß England auch für seine Konzessionen aus schließlich die neue chinesische Währung anerkenne. Ta aber dies für England das Ende seiner bisherigen Lhinapolttit bcdcuicn würde, sind wohl noch recht schwierige Auseinauder- sctzungen zu erwarten. darauf hingewiefen hatte, daß noch mehr Kinder angenommen würden, schloß er feine Worte mit dem Gruß an den Füh rer. Anschließend besichtigte man den Wafchraum, wo jedes Kind seinen Waschlappen und einen Aluminiumbecher für die Zahnpflege hat, und die Küche, in der nun Frau Täubert als Kochfrau für das leibliche Wohl dcr Kinder sorgen wird. Sehr zustatten kommt dem Kindergarten der schöne große Hof, in dem ein großer Sandkasten zum spielen eingerichtet wird. Die Roggenernle begann. Nachdem vor reichlich zwei Wochen in unserer Gegend mit dem Schnitt der Gerste be gonnen worden war, begann auch hier und in der Umgegend die Roggenernle. Hoffentlich blcibt nun die Witterung etwas beständiger, damit die Erntearbeiten keine unliebsamen Unter brechungen erfahren. Ehefrauen können Westwall-Arbeiter besuchen. Der Rcichs- vcrkchrsminister hat mitgcteilt, daß die Arbeiter, die bei den Westwall-Arbeiten beschäftigt sid, zugunsten ihrer Ehefrauen auf die ihnen zustchenden kostenlosen Wochenendfahrten ver zichten können. Die kostenlose Rückfahrkarte kann in der Zeit vom 1. Juli bis 15. Oktober von dcr Ehcfrau benutzt werden. Auf Entfernungen unter 150 Kilometer und im Verkehr mit Ostpreußen werden keine Rückfahrkarten ausgegeben. Damit hat der Reichsverkehrsminister einem seit längerer Zeit vor gebrachten Wunsch entsprochen, für Angehörige von Westwall- Arbeitern zu Besuchsfahrten nach dem Westen eine Fahr preisermäßigung zu gewähren. Krankenkasienzufchüsse für Mütter- und Kinderverschickung der NSV. Das Amt für Volkswohlfahrt in der Eauleitung Mainfranken dcr NSDAP, hat mit den Krankenkassen seines Bereiches ein Abkommen getroffen, wonach diese für Mütter und Kinder, die von der NSV. verschickt werden, soweit sie bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen versichert sind Zu schüsse zu Erholungskuren leisten, wenn diese Kuren erforder lich sind, um eine drohende Erkrankung abzuwehren. Ws Regelsatz wird von der Ortskrankenkasse für jede verschickte Mutter 1.50 Mark und für jedes verschickte Kind 1.20 Mark je Verschickungstag geleistet. Der Zufchuhlcistung wird eine Kurdauer von vier Wochen zugrunde gelegt. Zum 2. August 1914 Vor 25 Sichren begann der Weltkrieg 1914/18 mtt seinen entsetzlichen Folgen besonders für unser deutsches Volk. Drei- einh>alb Millionen Männer des Altreichs und des früheren österreichisch-ungarischen Heeres, davon 140000 aus Sachsen, litten und starben in diesem Kriege und während der Frei heitsbewegung bis zum heutigen Tage — sür uns! Das verpflichtet über auch jeden von uns, den Gefallenen zu danken zur Ehre unseres großdeutschen Vaterlandes. Liege Volksgenossen! Wenn ihr noch nicht Mitglied im Volkshund deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. seid, dann überprüft bald eure wirtschaftlichen Verhältnisse und werdet — ich bitte herz lich darum —, wenn cs irgend möglich ist, Mitglied dieses Volksbundes mit seinen so edlen Zielen, oder spendet wenig stens och und zu ein Scherflcin für die letzten Ruhestätten de rer, die ihr Herzblut dem teuren Vaterlande und damit für euch opferten. Sch kenne als Frontkämpfer befonders an der Somme und in Flandern das bittere Leiden und heldenhafte Sterben unserer nun schon über zwei Jahrzehnte zum aller größten Teile in fremder Erde von 48 Ländern ruhenden Brü der deutscher Art. Was bedeutet denn der Monatsmindestbei trag von 30 Rpf., der die Lieferung der schön bebilderten Mo natszeitschrift „Kriegsgräberfürsorge" in sich schließt, gegen über dem Leiden und Sterben unserer tapferen Helden? Nur ein geringes Opfer, das mancher Volksgenosse wirklich noch bringen könnte. Unsere Wilsdruffer Ortsgemeinschaft im Volks bund deutsche Kriegsgräbersürsorge e. V. hat erst 220 Mit glieder, davon 12 in Kaufbach, 15 in Sachsdorf und 32 in Unkersdorf. Der Dichter H. Lersch sagt so treffend wie folgt: „Wanderer steh! Ich sage dir, wenn du dich heut abend zum Schlafen legst Und nicht nach den toten Soldaten fragst: Wer starb heut für mich? Und nicht den letzten Gedanken mir schenkst, Sondern an deine Freuden denkst Dann sich' ich auf und lauf' zu dir Und küsse dich mit meinem zerschossenen Munde Und zeige dir meine blutende Wunde, Daß du die ganze Nacht von mir träumst, Wenn du das versäumst. Denn ich und alle, die wir hier liegen, Starben für Deutschlands Kämpfen und Siegen. Und nun muß Deutschland unser gedenken und sür uns steh«, Sonst mag und wird Deutschland zugrunde gehn. Wanderer geh!" Beitrittsanmeldungen und Spenden für den Volksbund deut sche Kriegsgräberfürsorge c. V. zum Danke für unsere braven Helden und damit zur Ehre Großdeutfchlands nimmt jeder zeit gern entgegen Richard Ebert, kommissarischer Ort»- gemcinschaftssührer im VDK., Pvststraße.
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