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Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390729
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-29
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.07.1939
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daher aufs wertvollste durch den früheren Sekretär der Kriegs- abieilung unterstützt. Zweifellos werde man, so verkündete der Minister, in Verleugnung der vielgepriesenen demokratischen Traditionen, nicht ohne eine Pressezcnsur auskommen, die gemeinsam von dem Jnformatiousministerium und der Presse ausgeübt werden solle. Das gleiche gelte für die Filme. Man habe zu den Vertretern der Filmindustrie Verbindungen angeknüpft, um die Herstellung von Filmen sicherzustellen, wie man sie in Kriegszciten brauchen werde <!). Weiter müsse eine enge Zusammenarbeit zwischen „Juformattonsministerium" und Rundfunk bestehen, womit offenbar eine Verstärkung der schon fetz« vom britischen Rundfunk betriebenen Lügen agitation bezweckt werden soll. Hoare erklärte schließlich, daß er bereits an die Vorsitzenden der Parteien herangetreten sei, um sie zu ersuchen, vor allem bei dem Aufbau regionaler Orga- »isationen des „Jnformationsministeriums" mitzuarbeiten. Hoare: Neue Methoden der Diplomatie Im Zusammenhang mit den Ausführungen des Innen ministers forderte der Regierung-Labour-Abgeordnete Mark ham eine stärkere Ausübung der P r e s s e z e n s ur, um einen gewissen Teil der britischen Presse an der Verwendung von panikerregenden, offensichtlich unwahren Schlagzeilen zu hin dern. Man habe noch kürzlich einige Fälle erlebt, in denen ge-' radezu musterhafte Lügenschlagzeilen benutzt worden feien. Ein derartiges Verhallen bringe die Gefahr mit sich, daß die Völker in der ganzen Welt zu der Ansicht kämen, daß die „volkstümliche britische Presse" absolut unzuverlässig sei. Im Gegensatz dazu pries Unterstaatssekrrtär Butler die Lügcnhetze der britischen Presse als „neue Methoden der Diplomatie" und stellte ausdrücklich fest, daß von Eingriffen in die Presse „keine Rede sein könne". Weiter teilte er Einzelheiten über den Mechanismus der Einkrei sungspropaganda mit. Danach sollen Presseattaches den auswärtigen Missionen zngcteilt werden und die bereits be stehenden „Kulturinstitutioncn" im Auslande vermehrt werden. Namentlich sollen Athen, Lissabon, Bukarest und Ankara mit solchen Lügenfilialcn ausgcstattct werden. Weiter teilte er mit, daß die fremdsprachigen Nachrichtendienste des briti schen Rundfunks, von denen bereits acht bestehen, auf „einige Mitteleuropäischen Länder" ausgedehnt werden sollen. Minister unter Polizeischutz vomvenfurcht in London — Parlament besonders gesichert. Aus Furcht, daß auf das Parlament in London ebenfalls ein Bombenanschlag verübt werden könnte, hat man den Be such des Gebäudes für die Oessentlichkeit verboten. Bisher war es üblich, daß an den sitzungsfreien Sonnabenden das Publikum die Parlamentsräume besichtigen durste. Nachts sind in verschiedenen öffentlichen Telephonzellen inmitten des Londoner Vergnügungsviertels die Drähte durch schnitten worden. Weiter will ein Radioamateur auf seinem Apparat Geheimanweisungen eines Senders der irischen Nationalisten ab gehört haben. Der für die neuen Gesetze gegen die irischen Nationalisten Verantwortliche Innenminister Sir Samuel Hoare wird ständig von uniformierten Polizisten bewacht. Bisher 430 Attentate Das englische Oberhaus nahm in zweiter und dritter Lesung das Anti-Jren-Gesetz an. Erziehungsminister Earl de la Warr, der namens der Regierung sprach, führte zur Be gründung aus, daß bisher 130 Attentate zu verzeichnen seien, durch die ein Schaden angerichtet worden sei, der in die Millionen gehe. Zwei Personen seien getötet und 73 mehr oder weniger schwer verletzt worden. Es sei schon schlimm genug, wenn derartige Vorfälle sich jetzt ereigneten, und man könnte sich vorstellen, was erst im Falle eines Krieges geschehen würde. Nachdem das Unterhaus daraufhin umgehend die gering, fögigcn Abänderungsvorschläge des Oberhauses angenommen hatte, ist das Gesetz vom König unterzeichnet worden und damit i« Kraft getreten. Jagd aal Seen in England MasscnauSweisungen stehen bevor Das Ausnahmegesetz gegen verdächtige Iren ist jetzt in Kraft getreten. Gleichzeitig hat in ganz England eine um fangreiche Jagd nach verdächtige» Iren eingesetzt. Innerhalb weniger Stunden erfolgten Dutzende von Festnahmen. Eine große Anzahl von Iren ist bereits aus Großbritannien ge flüchtet, Wie es heißt, sollen bereits 100 Personen für die sofortige Deportation vorgemerkt sein. Die Häsen werden wei ter streng bewacht, um die Zuwanderung oder Rückwanderung der Verdächtigen zu verhindern. Der Innenminister hat bereits wenige Stunden, nachdem das Gesetz in Kraft getreten ist, 30 Fälle von verdächtigen Iren untersucht und Ausweisungsbefehle ge«en acht Iren un terzeichnet. Der Krieg der IRA gegen England Befehl: Menschenleben schonen! Die „New Dort Sun" veröffentlicht eine Aufse hen erregende Unterredung mit dem amerikanischen Haupt- Mrartier der Irische» Republikanischen Armee. „Die einzelnen Soldaten des irischen Expeditionskorps der Irischen Republikanischen Armee in England führen ihre Aufgabe unter verstärkter persönlicher Gefahr durch, da sie den strengen Befehl haben, Menschenleben zu schonen. Obwohl bis her rund 100 Bombenanschläge mit einem Sachschaden von über 20 Millionen Schilling durchgeführt wurden, büßten nur zwei Engländer das Leben ein. Dies ist ein erstaunlicher Be weis für die von irischer Seite geübte Disziplin. Alle Angehörigen der irischen Armee haben Anweisung, ihre Tä tigkeit auf Objekte zu beschränken, bei deren Zerstörung mög lichst keine Menschenleben gefährdet werden. Dieser Scho- »ungsbefehl gilt allerdings mir solange, wie England sich nicht an irischen Gefangene« vergreift." Aus die Frage des amerikanischen Korrespondenten, war um die britische Regierung bisher wohl nicht die Todesstrafe gegen Iren verhängt habe, erwiderte der irische Sprecher, daß di« Furcht vor Vergeltungsmaßnahme» London davon ab halte. Kurze Nachrichten Berlin. Der neu ernannte diplomatische Vertreter des Deutschen Reiches bei der slowakischen Regierung, Bernard, ist in Prcßbura eingetrosfen. Der neue Gesandte wird bereits in den nächsten Tagen sein Be glaubigungsschreiben überreichen. Berlin. Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der finnischen Republik findet vom 30. Juli bis 4. August 1939 der 22. Internationale Kongreß gegen den Alko Holis mus in Helsinki statt, auf dem Deutschland durch eine Ab ordnung unter der Führung von Ministerialrat Dr. Zimdars vom Reichsministerium des Innern vertreten sein wird. Der Reichsgesundheitsführer, Dr. Conti, der auch an den inter nationalen Arbeiten gegen den Alkoholismus großes Interesse mmmt. ist durch Dr. Bruns und Dr. Paulstich vertreten. Bayreuth. Lord und Lady Kim sieh befinden sich zur Zeit auf Einladung von Ncichsprcsscchef Dr. Dietrich auf einer Reise in Deutschland. Bei dieser Gelegenheit besuchten sie auch die Festspiele in Bayreuth. Lord Kimslev wurde im Haus Wahnfried in Anwesenheit von Reichspressechef Dr. Dietrich M-s« . Aus MMr Heimst. Wilsdruff, am 29. Juli 1939. Spruch ves Tages Ich hatte so oft „Deutschland über alles" gesungen und auS voller Kehle Heil gerufen, daß es mir fast nie eine nachträglich gewährte Gnade erschien, nun im Gottesgericht des ewigen Richters als Zeuge antreten zu dürfen zur Bekundung der Wahrhaftigkeit dieser Gesinnung. Adolf Hitler: „Mein Kamps I", S. 179. Jubiläen und Gedenttage 30. Juli 1863: Der amerikanische Großindustrielle Henry Ford bei Deaborn (Michigan) geboren. — 1877: Niederlage der Russen durch die Türken bei Plenum. — 1898: Fürst Otto von Bismarck in Friedrichsruh gestorben. — 1914: Mobilmachung Rußlands. — 1918: Der Generalfeldmarschall Hermann von Eichhorn in Kiew ermordet. 31. Juli 1843: Der Dichter Peter Rosegger in Alpl bei Krieglach ge boren. — 1886: Der Tondichter Franz Liszt in Bayreuth ge storben. — 1932: Ueberwältigender Wahlsieg der NSDAP, zum Reichstag und Thüringer Landtag. Sonne und Mond: 30. Juli: S.-A. 4.15, S.-U. 19.57; M.-U. 3.37, M.-D. 19.01 31. Juli: S.-A. 4.16, S.-U. 19.55; M.-U. 4.38, M.-A. 19.28 Gommerahend Es ist eine Straße, die abseits liegt von dem beweg ten Treiben des Landstädtchens. Hier stehen nur kleine, einstöckige Häuser, deren Dächer bis zu den Haustüren hinabreichen. Das Pflaster bilden holprige, runde Kopf steine, die da und dort eingesunken sind. Dort pflegt sich bei Regen das Wasser in kleinen Pfützen zu sammeln. Zwischen den Steinen wuchert das Gras, denn selten nur fährt hier ein Wagen mit lautem Gepolter. Die Sonnen strahlen haben die stille kleine Straße verlassen und klet tern nun an dem roten Backsteinturm hinauf, höher und höher. Die dünnen Rauchfähnchen aus den niedrigen Schornsteinen sind verweht und eine Weile ist alles still. Dann aber öffnen sich die Türen, aus denen die Kinder noch einmal vor dem Schlafengehen hinausstürmen, um sich mit ihren Spielkameraden zu treffen. Bald sind sie von ihren Spielen ganz gefesselt und bemerken es kaum, daß die Aelteren inzwischen an Tür lind Fenster getreten sind, um ihnen zuzuschauen oder mit den Nachbarn zu plaudern. Von der Tagesarbeit sind die Alten müde ge worden und sie holen sich wohl einen Stuhl oder eine Bank vor die Tür. So erzählen sie von diesem und jenem. Hier und da kommt einer dazu und mit einem Kopfnicken greift er, die Pfeife aus dem Munde nehmend, in die Unter haltung ein oder hört schweigend und paffend zn. Schließ lich fällt es einem ein, daß man ja ein wenig Musik machen könnte, behende springt er auf und eilt ins Haus. Bald ist er wieder da und trägt eine, ein wenig abgeschabte Ziehharmonika im Arm. Er setzt sich, zieht den Balg aus und beginnt mit einem dieser Lieder, die nie aussterben werden. Eben, weil sie aus dem Volte geboren sind und von Generation zu Generation weitergetragen werden. Als die Kinder die ersten Töne hören, spitzen sie die Ohren nnd vergessen ihr Spiel. Bald hocken auch sie um den Harmonikaspieler. Die Alten aber summen leise mit und träumen von den Sommerabenden, wo sie mit den Mäd chen nntergehakt in langen Kelten die einzige Straße ihres kleinen Heimatdorfes entlangwanderten und diese Lieder sangen... E. P. Marktkonzert der Sladtkapellc Wilsdruff Sonntag, den 30. Juli, von 11 bis 12 Uhr. Bortragsfolge: 1. „Sieggekrönt", Marsch von W. Brüggemann. 2. Ouvertüre zum Märchenspiel „Dornröschen" v. E. Kießler. 3. Melodien a. d. Op. „Zar und Zimmermann" von A. Lortzing. 4. „ElfengefWer", Intermezzo von M. Rhode. 5. „Waidmanns Jubel", Quadrille von E. Hermann. 6. „Ernst-August-Marsch" von H. L. Blankenburg, Ein lieber Bote der Heimat ... In diesen Ferientagen erreichen uns täglich die Grüße der Urlauber aus dem Wils druffer Bezirk, die in den Bergen oder an der See zur Er holung weilen. Alle sind mit der Heimat verbunden durch das „Wilsdruffer Tageblatt", das ihnen täglich das Neueste aus der Heimat bringt. Ihrer Freude darüber gibt heute wieder einer der Urlauber aus Bad (Wer wie folgt Ausdruck: „Herz liche Grüße allen Ähren Mitarbeitern aus dem schönen Vogt land. Ihre Zeitung war mir wählend meines Aufenthaltes hier ein lieber Bote der Heimat! Am Sonntag sind die Tage der Erholung vorüber . . ." Wir erwidern die Grüße aufs herzlichste und wünschen, daß der Aufenthalt in Bad El ster von bestem Erfolg begleitet war. 30V00 Seidenraupen in der Wilsdruffer Seidenrauperei. In dem Grundstück des Fuhr- und Kohlengeschäftes von An ton Richter (früh-er Leimfabrik Krippenstapel) am Neumarkt hat auch in diesem Jahne wieder der Tischler Paul Schön berg eine Seidenrauperei ausgemacht. Zu den 12000 Rau pen, die er zu Beginn der diesjährigen Kampagne ansetzte, hat er vor kurzem noch 18000 hinzugetan, so daß nun hier zu sammen 30000 Tiere schaffen nach einem wunderbar geordne ten Plan einer wundersamen Schöpfung. Die Arbeit des einen Teils besteht in dem Tag und Nacht wählenden Vertilgen der Blätter des Maulbeerstrauchcs, während die älteren nun mit dem Einspinnen in den Seidenkokon beginnen. Nur etwas über 30 Tage leben die Raupen und nach viermaligem Häuten ist ihr Zweck erfüllt. Wer sie schaffen in diesen wenigen Tagen eine au Qualität köstliche Seide, die der deutschen Wirtschaft ein nicht unbedeutender Helfer ist in dem ernsten Bemühen, sich unabhängig zu machen von der Einfuhr ausländischer Sei denkolons. Bei der Zucht wird auch das Prinzip der Auslese ganz ernsthaft beachtet. Raupen, die rassenmäßig nicht ein wandfrei sind, die im Wachstum zurückbleiben usw. werden vernichtet. Eine Hauptsorge ist natürlich das Futter. Und wenn man bedenkt, daß die 30 000 Seidenraupen etwa 13—20 Zentner Blätter zum Fressen brauchen, dann kann man auch den immer aufs neue ertönenden Mahnruf „Pflanzt Maul beersträucher" verstehen, zumal sich ja noch mehr Volksgenossen der Seidenraupenzucht annehmen sollen. Nur 48 Stunden brauchen die Raupen zum Einspinnen in den Kokon. Immer wieder muß man dieses Tier bewundern, das uns den natür lichen Seidenfaden schenkt. Interessenten ist morgen Sonntag Gelegenheit gegeben, die Raupen zu beobachten. Volksge nosse Schönberg wird gern auch mit den notwendigen Erläute rungen dienen . . — FahrtenLericht der Fahrtengrupps Bodensee Nach fast zwanzigstündiger Fahrt kommen wir 26 Mädel» des Untergaues Meißen müde, aber wohlbehalten in Freiburg, dem Ausgangspunkt unserer Fahrt, an. Eine gründliche Wäsche und eine Suppe auf gut sächsische Art machten uns doch bald munter so daß wir uns die Stadt mit ihren Schönheiten an sehen ronnten. Sic machte einen sehr sreundlichen Eindruck. Jedes Haus trägt einen einfachen, aber geschmackvollen Schmuck. Sogar die Dächer zeigten Verzierung. Das schönste Bauwerk aber ist der Freiburger Dom, ein Kunstwerk romanischen und gotischen Stils mit wertvollen alten Gemälden und Steinbil dern. Er machte auf uns Meißner, die wir doch auch einen sehr schönen Dom haben, einen tiefen Eindruck. Wir erstiegen sogar den 116 Meter hohen Turm mit seinen noch bewohnten Türmerstübchen. Mancher von uns wurde es wohl ein wenig bänglich, wenn wir durch das Mauerwerk des Turmes von schwindelnder Höhe hinab auf die Stadt sahen. Ihr könnt euch denken, daß wir diese schöne Stadt ungern verließeiz. Doch noch Schönes sollten wir kennen lernen, als wir in unseren Zug nach Engen stiegen. Obwohl wir dem Schaffner auf seine Frage nach unserem Ziel Engen angegeben hatten, wollte er uns durchaus ins „Himmelreich" bringen. Da wir aber noch wei ter wollten, mußten wir die Bekanntschaft mit der süddeutschen Gemütlichkeit machen. Wir waren recht froh, daß wir nicht auch schwäbeln konnten, so haben wir wenigstens nichts ver standen. Der Schaffner hatte uns aber nicht zu viel versprochen. Die Fahrt nach Engen durch das Höllcntal war wunderschön, unsere elektrische Bahn brachte uns bis zu einer Höhe von sgst 1600 Meter. Rechts und links stiegen die Riesen des SchwarzwaLes steil empor, während in der Mitte ein Bach brausend zu Tal stürzte. Es war für uns ein überraschender Anblick. Die Erlebnisse des Tages hatten uns recht müde gemacht, so daß wir in unseren Strohöetten herrlich schliefen. Der nächste Tag fand uns aber froh und munter, so daß wir die Höhen der nächsten Umgebung erklimmen konnten, und von dort aus be reits zum ersten Male das Ziel unserer Fahrt in der Ferne erblickten: den Bodensee. Seine wirkliche Größe und Schönheit konnten wir freilich nur ahnen. Den Stockacher» hatten unsere Lieder beim Gang durch die Stadt so gut gefallen, daß wir be schlossen, ihnen am Abend noch einige Volkslieder vorzusingen. Sie fanden überall rechten Anklang und besonders das Lied vom „Vugelbeerbaum" wurde mit besonderem Beifall belohnt. Das schönste Erlebnis für uns aber war der Bodensee selbst. Wir waren tief ergriffen von seiner Schönheit. Wir hatten so gar noch das Glück, vom Tages- und Schlafraum der Jugend herberge Ueberlingen aus einen herrlichen Blick über „die Bo densee" zu haben. Bei klarem Wetter konnten wir sogar die Schweizer Berge mit der Säntisgruppe sehen. Wir hoffen die nächsten Tage auf gutes Wetter, damit wir diese schöne Gegend recht genießen können und bei unserer Fahrt auf dem Bodenfee recht braun werden. Stadt. Luft- und Schwimmbad. Waflerwärme 19 Grad. Am 1. August wird der Erntekindergarten in Wilsdruff eröffnet. Nachdem die Einrichtung des Erntekindergartens in den Räumen des Parteiheimes erfolgt ist, soll Dienstag, den 1. August, 18 Uhr in schlichter Feier die Eröffnung erfolgen. Kreis Meißen weiht am 2. August den Gefallenen de« Weltkrieges ein Ehrenmal. Am Tage der 25. Wiederkehr des Weltkriegsbeginnes, am 2. August 1939, wird der Kreis Mei ßen ein Gedenkbuch zu Ehren von über 4600 gefallenen Sol daten des Weltkrieges aus dem Kreise Meißen feierlich ein holen und in der eigens dazu errichteten Ehrenhalle in der Kreisleitung nieberlegen. Um 20.30 Uhr werden vor der Por zellanmanufaktur in Meißen starke Formationen der Partei und der Wch-rmacht angetreten sein, um es von dort, wo das Buch seine Gestalt erhielt, einzuholen. Vor der Manufaktur wird Kreisleiter Böhme in Gegenwart sämtlicher Ortsgruppenleiter 14 Ortsgruppcnsahnen weihen. Anschließend wird das Buch >m Eh-rengeleite unter Dorantritt von Kreislciter Böhme, Oberst leutnant Iolas, Oberbürgermeister Drechsel und Landrat Dr. Reichelt nach der Kreisleitung gebracht. Hier wird das Buch seine Weihe erhalten. Während dann die Ortsgruppenleiter die Zahl ihrer Weltkriegsgefallenen melden, wird eine Batte rie Artillerie Salut schießen. Im Anschluß an die Feier erfolgt ein Vorbeimarsch sämtlicher Formationen vor Kreisleiter Böh»- me und Oberstleutnant Iolas. Eine Ehrenpflicht für jeden Volksgenossen! Während der Reichsparteitage zeigt jeder Volksgenosse seine Verbundenheit mit dem Führer, indem er die Reichsparteitags-Plakette trägt. Prämiierte Pferde. Zum „Tag des Pferdes 1939" wurden Zuchtstuten des Sächsischen Pferdostammbuches, Stuten von der Fachschaft Pferdcvcrteiler und Hengste von Privatbesitzern zum Wettbewerb angemeldet. Unter den prämiierten Pferden waren auch solche aus dem Wilsdruffer Bezirk. Und zwar erhielten: Georg Rvde-Röhrsdorf jsc-Geldpreis in Klasse schweres Warmblut, Ic-Geldpreis, und HI l-Preis in Klasse mitteffchweres Kaltblut, Hg-Geldpreis, Ilse-, I'If-, Illg- und Hsi-Preis in Klasse schweres Kaliblut, Ila-Geldpreis und IIIc-Preis in Klasse schwere Kaltblut-Paare; Arno Pötzsch-Braunsdorf Hb-Geldpreis in Klasse Kaltblut- Privathengste, und Herbert Mehnert-Blanken stein Ib-Geldpreis in Klasse Warmblut-Privathengste. Die Gärtner tagen in Lommatzsch. Die Gärtnertagung mit Blumenfest in Lommatzsch am nächsten Sonntag verspricht außerordentllch stark besucht zu werden. Bis jetzt haben über 300 Gärtner aus den Bezirken Meißen und Großenhain zu- gesagt. Die Tagung beginnt 14 Uhr mit Betriebsbesichtigun gen, denen sich um 16 Uhr eine Versammlung anschließcn wird. Abends 7 Uhr beginnt das Blumenfest im Schützenhaus, für das ein besonderes Programm mit Blumenpolonaise, Blumen reigen sowie Reigen der Gärtnerlehrlinge, Krönung der Blu menkönigin usw. vorgesehen ist. Der Saal erhält eine große Blumendekoration und besondere Festbeleuchtung. W o ch e » p l a n. 29. 7. NSRL. Wendsportfest 19 Uhr Turnplatz. 2. 8. NSDAP. Abfahrt nach Meißen 18.30 Uhr Parteihei». 2. 8. DAF. Frauen Heimabend 20 Uhr Dienststelle. 3. 8. DAF. Wteilungswalter 20 Uhr Dienststelle. Außerdem wurde gemeldet; 8- Freiw. Feuerwehr 19.25 Uhr FußdienK.
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