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Wilsdruffer Tageblatt : 04.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390804
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-04
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.08.1939
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Großseuer in der Gieiermark 12 Gehöfte mit 18 Häusern vernichtet In der Gemeinde Klein-Warasdorf in dem jetzt zum Gan Steiermark gehörigen Burgenland ereignete sich eine verheerende Brandkatastrophe, der zwölf Gehöfte mit insgesamt 18 Häusern zum Opfer sielen. Die sofort einsetzenden Löschversuche Rieben erfolglos, da die Gegend sehr wasserarm ist und gerade am Tage der Feuersbrunst ein in der Nähe der Gehöfte befindlicher Teich wegen Entschlammungsarbeiten entleert worden war. Es wird angenommen, daß ein unvorsichtiger Zigarettenraucher durch das Wegwerfen eines noch glimmenden Tabakrestes eine Strohmiete entzündete, da hier die ersten Wammen empor schlugen. Die durch das Großseuer so schwer geschädigten Volks genossen sind durchweg Kleinbauern. Mit den Häusern ist auch die bereits eingcbrachte Ernte vollständig vernichtet wor den. Die NSV. hat sich sofort der Schwergedädigten an genommen. Landöisnstler werden Siedler Meiches Berufscrziehungswerk der HI. — Siedlergemein schaft verhilft zum eigenen Hof. Nach Einrichtung des Landdieustes der HI. gilt es nun mehr, gesunde und einsatzbereite städtische Jugend aufs Land z-urückMWHren und dort seßhaft zu machen. Wie der Haupt- tMrent für Landdienst im Sozialen Amt der Reichsjugend- Dhrüng. Bannführer Ernst Schulz, dazu in „Arbeitseinsatz und Arbeitslosenhilfe" mitteilt, werden noch in diesem Jahre die notwendigen organisatorischen Veränderungen für diese Haupt aufgabe in Angriff genommen. Auf der Grundlage des Dorf gruppeneinsatzes wird ein umfassendes ländliches Berufs erziehungswerk in die Wege geleitet werden, dessen Durchfüh rung durch die Neuregelung der Arbeitsverhältnisse der Land dienstler noch erleichtert werden soll. Durch die neuen Ar beitsverträge, die in Zukunft abgeschlossen werden, wird der Begriff der ortsüblichen Arbeitszeit durch eine Höchst arbeitszeit von 54 Stunden in der Woche — in vier der Haupterntemonate höchstens 60 Stunden — und einen freien Nachmittag in jeder Woche für die berufliche Unter weisung und sportliche Ertüchtigung abgelöst werden. Die Krönung dieser Arbeit des Landdienstes soll eine innerhalb seiner Reihen zu gründende Siedlergemein schaft bilden, die dem einzelnen nach Abschluß seiner Lehr zeit und einer gewissen Betätigung aus dem Lande, bei der ihm der Landdienst berufsfördernd helfen wird, die Möglichkeit geben soll, Siedler auf eigenem Grund und Boden zu werden. Mit Hilfe eigener Rücklagen kann sich hier der einzelne einen idealen Lebensweg bahnen. Dazu kommt noch die kürzlich ge schaffene Möglichkeit der Ansetzung der Landdienstler als Wehr bauern durch das Abkommen mit der Reichsführung s-. Viel fältige berufliche Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten bietet der HJ.-Landdieust so jedem einsatzbereiten Jugend lichen. 1S1S Kilometer im Kleinflugzeug Deutsche Luftfahrt errang wiederum inter nationalen Rekord Die deutsche Luftfahrt hat wiederum einen internatio nalen Rekord errungen, diesmal in der Klasse der Leichtflug- zeuge. Am Mittwoch startete der Flugzeugführer Gabler mit dem Kleinflugzeug „Erla bä" D-HMOP. morgens um 1.30 Uhr in Friedrichshafen zu einem Angriff aus den bisher von den Vereinigten Staaten von Amerika mit 1631 Kilometer ge haltenen Langstreckenrekord. Gabler landete bereits um l6 Uhr auf dem Flugplatz Vaennaes in Nordschweden, einige Kilo meter nordwestlich von Umea. Mit einer Leistung von 1915 Kilometer war damit der alte Rekord um fast 300 Kilometer Überboten. Das Flugergebnis wurde durch den Aero-Club von Deutschland der FAI. zur Anerkennung gemeldet. Bei der „Erla 5 ä" handelt es sich um ein einsitziges Kleinflugzeug der Erla-Maschinenwerk G. m. b. H., Leip- zig, einer Konstruktion des Ingenieurs Xaver Mehr, das mit einem 40/50-k8-Zündapp-Motor ausgerüstet ist. Mit demselben Flugzeug unternahm der Flugzeugführer Aufermann in der Zeit vom 1. April bis zum 19. Mai dieses Jahres einen Drei- Erdteil-Flug (Europa—Afrika—Asien), bei dem er ohne jede technische Störung 20 000 Kilometer unter zum TeU schwierig, sten Verhältnissen zurücklegen konnte. Ausbau uns LeiffuugssieiHsrung Jahrestagung des Deutschen Rundfunks — Neuerungen im Sendeprogramm geplant Der Deutsche Rundfunk hielt im großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin seine Jahrestagung ab, in deren Mittelpunkt Ansprachen des Reichsintendanten des Deut schen Rundfunks, Dr. Heinrich Glasmeier, und des Präsi denten der Reichsrundfunkiammer, Reichsamtsletter Hans Kriegler, standen. Dr. Glasmeier ging vor allem auf die geplanten organi satorischen Neuerungen im Sendeprogramm ein. Mit dem Be ginn des Winterspielplans ab 1. Oktober werden unter anderem die Sender in ihren Darbietungen mehr als bisher auseinander abgestimmt werden, so daß die zuweilen in Erscheinung treten den Ueberschneidungen (Aehnlichkeit der Programme) nicht mehr Vorkommen können. Hierdurch werde zugleich eine noch größere Vielseitigkeit erreicht. Außerdem soll jeder Sender in jedem Jahr wenigstens einmal dem einer anderen Landschaft angeschlossen werden, so daß die besonderen künstle rischen und kulturellen Eigenarten eines jeden Gaues den Be wohnern anderer Gaue vermittelt werden. Der Deutsch landsender wird in Zukunft ganz besondere Auf gaben erhalten. Als politischer Repräsentant des Reiches werde auf ihm nur noch das Beste aus allen Gebieten ge sendet werden. Nen eingeführt wird eine Zeitgeschehen- Sendung, die eine akustische Wochenschau darstellt. Zum 1. Oktober tritt weiterhin eine Modernisierung des Zeil- sunks ein. Außerdem ist man damit beschäftigt, Orchester für besondere Ausgaben einzurichten. In Kürze soll auch ein Kindersernsehsunl eingeführt werden. Empfänger für Gemeinden und Betriebe Präsident Kriegler sprach über die Entwicklung der Reichsrundfunkwirtschast, die besonders durch die Schaffung Großdeutschlands einen Massenbedarf zu befriedigen habe. Im vergangenen Jahre seien neben 1,6 Millionen Volksgeräten noch 1,5 Millionen Markengeräte verkauft worden. Diese Zahl bedeute, daß der Markenempfänger-Umsatz, der in den besten Jahren bei einer Million lag, um 50 v. H. gestiegen ist. Im vergangenen Jahr habe der Reichsdurchschnitt der am Rundfunk angefchlossenen Haushaltungen etwa 54 v. H. be tragen. In diesem Jahre sei er auf 62,06 v. H. gestiegen. Nach dem der deutsche Arbeitsfrontempsänger restlos ausverkauft ist, werde jetzt die Schaffung eines Empfän- ders der Gemeinden und Betriebe erforderlich. Es sei geplant, daß dieser Empfänger dann sowohl von dem Gemeindcrund- sunkverband als auch von der Deutschen Arbeitsfront als Ge - meinschastsempfänger für Gemeinden und Be triebe Verwendung finde. Anschließend behandelte der Präsident noch den Leistungs einsatz der Rundfunkgesellschaften für die weitere Steige rung der Runds ünkteilnehmerzahl. -i- Generalmusikdirektor Rudolf Schulz-Dornburg vom Reichssender Köln wurde als musikalischer Oberleiter an den ReichssenderBerlin und an den deutschen Kurzwellen sender berufen. Günstige Finanzlage -er Gemeinden 2,1 Milliarden RM. Rücklagen. Ueber die Entwicklung der Gemeindesinanzen veröffenl- licht die „Deutsche Volkswirtschaft" Informationen, wonach die gesamten Gemeinderücklagen bis in die neueste Zeit hinein weiter angewachsen sind. Sie betrugen am Ende des Finanz jahres 1936/37 rund 1,4 Milliarden RM., dürften schätzungs weise bis zum Ende des Finanzjahres 1937/38 auf 1,7 Milliar den RM. gestiegen sein und haben ungefähr Ende März 1939 einen Stand von 2,1 Milliarden RM. erreicht. Da die Vor nahme größerer Ersatz- und Reuanlagen aus solchen Rück- lagemitteln in der nächsten Zeit nur in verhältnismäßig ge ringem Umfange stattfinden kann, weil Kräfte und Material für vordringliche Ausgaben eingesetzt werden müssen, sind wei tere Erhöhungen der Rücklagen zu erwarten. Im Finanzjahr 1939 ist damit zu rechnen, daß die ein nahmemindernden Wirkungen des letzten Finanzausgleichs durch das Mehraufkommen der Gewerbesteuer mindestens ausgeglichen werden, das auf über 300 Millionen Reichsmark geschätzt wird. Die Korrekturen, die der Reichs- finanzminister bei den Hebesätzen der Realsteuern anordnete, dürsten diese günstige Entwicklung nicht wesentlich beeinflussen. Obwohl auch auf der Ausaabenseite eine leichte Steigerung Drei Mädel. jwHudweft «m- 'i-----.--SSS.SI» UrbeberreStschnb Krid-Mardtcke-Berlag. Hamburg LV Trude hatte der Auseinandersetzung mit Vergnügen ge lauscht. Das waren wirklich zwei Originale, imd als jetzt der alte Kaal neugierig herantrat, um sie zu beäugen, da rief sie ihm zu: „Du bist Kaal, nicht wahr?" Eifrig nickte der Alte. »Was spielst du immer mit Ori?" „Feines Spiel, Missis. Habe ich es gekernt von Aubaas, hat er es mir geschenkt. Die Figuren! Sagt der Aubaas, daß es Schach heißt." Trude schüttelte den Kopf. Das war ja köstlich. Ein- tzeborene spielten hier Schach. „Kannst du denn Schach spielen?" fragte Trude wieder. „So richtig nickt", entgegnete Kaal mit verschmitztem Lächeln. „Aber wir machen auch so Spaß, viel Spaß!" Später sah Trude einmal einem solchen Schachspiel zwi schen Ori und Kaal zu, und es machte ihr viel Vergnügen. Die beiden hatten den Sinn des Schachspiels schon be griffen, ohne das Spiel allerdings zu beherrschen. So weit reichte es geistig bei ihnen nicht, daß sie ein richtiges Spiel aufziehen konnten, sondern ihre Haupttätigkeit bestand darin, daß sie sich gegenseitig gründlich bemogelten. Beide hatten schnelle Finger, und wenn Kaal einen Zug tat, der den Bauern um ein Feld vorrücken sollte, da schnappte er unbedingt eine gegnerische Figur mit. Wehe, wenn einer der Spieler mal den Kopf wandte, da konnte er erfahren, daß seine Figuren plötzlich die Plätze gewechselt hatten. Meist ging das Spiel mit einem tollen Gelächter aus. Auch dieses Essen, große Graupen mit Rindfleisch, mun dete dem Farmer und seinen Söhnen ganz ausgezeichnet. Fleisch gab es ja in Hülle und Fülle, und Trude hatte es Vergnügen gemacht, eine anständige Fleischbrühe zu kochen. Und da die Graupen außerdem ordentlich weichgekocht waren, schmeckte es allen vortrefflich. Trude hatte ein paar Pfund Fleisch in Würfel geschnitten und diese Fleischstücke gleich mit in die Graupen hinein getan. Das war etwas Neues, das kannten sie noch nicht, und sie aßen mit genau so großem Appetit wie am Vortage. Als abgeräumt worden war und Trude wieder in die Küche kam, da stieß sie auf ein kleines, uraltes Männchen, das wie ein Gnom aussay, wie ein alter Wurzelgreis. Aber es war ein Weitzer, das erkannte sie, und neugierig blickte sie den Alten an. „Guten Tag", grüßte Trude, „wer find Sie denn? Sie habe ich doch noch gar nicht gesehen auf der Farm!" „Hihihi", kicherte der Alte, „ich bin ja auch nur jede Woche einmal hier, sonst bin ich bei den Karakulschafen. Ich bin doch der alte Zuchtmeister Jochen Kloß." „Ah, Herr Kloß", sagte Trude freundlich. „Herr Gersten korn hat mir schon von Ihnen erzählt und gesagt, wie tüch tig Sie find. Ich freue mich, Sie mal kennenzulernen." „Hihihi", kicherte der Alte wieder, „meine Schafe sollten Sie erst mal kennenleren! So eine Herde gibt es in ganz Südwest nicht wieder!" Der Farmer hatte die beiden miteinander sprechen hören und kam nun aus dem Zimmer, um Jochen zu begrüßen. Trude fragte: „Soll ich für Herrn Kloß drin das Esten richten?" „Nein", wehrte Gerstenkorn ab, „Vater Jochen ißt tradi tionell in der Küche. Ich habe ihn hundertmal ins Zimmer eingeladen, aber mit dem Alten ist ja nichts anzufangen." Dabei schmunzelte er über das ganze Gesicht, daß Jochen Kloß wieder in sein Hihihi-Gelächter ausbrach. Nach und nach lernte Trude so alle kennen, die auf der Farm tätig waren. Jochen tat ihrem Esten in der Küche alle Ehre an, und das kleine Männchen sprach ausdauernd und wortreich auf sie ein. Leider hatte er nur noch wenig Zähne im Munde, und da er außerdem noch die Hälfe der Silben verschluckte, verstand Trude sehr wenig von ihm. Sie begnügte sich, ja zu sagen, wenn sie das für richtig hielt, und setzte nur dann ein Nein ein, wenn sie Jochen verwundert ansah. Auf diese Weite unterhielten sie sich ganz ausgezeichnet. Drei Tage vergingen, aber noch immer lag das repara turbedürftige Inventar vor dem Hause, so daß sich Trude darüber ärgerte. Datz der Farmer mit seinen Söhnen viel Arbeit hatte, das wußte sie, aber es mußte doch nun einmal geschehen, und vom Liegen wurde das alles ja auch nicht bester. Sie beschloß, einen Gewaltstreich zu tun. Als der Farmer mit seinen Söhnen heute von den Wei den zurückkam, da sagte sie: „Herr Gerstenkorn, nun haben Sie mich bald eine Woche vertröstet, aber der Hausrat ist immer noch nicht repariert." „Morgen", tröstete Gerstenkorn, „morgen!" „Nein, jetzt lasse ich mich auf nichts mehr ein", entgegnete Trude lachend und hatte rote Backen dabei. „Heute gibt es. bei den Gemeinden überwiegt, werden nach dem WqSnwS» iigen Stande dsr Dinge die Ueberschüsse, von besonderen Fälle« abgesehen, groß genug sein, um die gesamten Gemeinderück lagen weiter zu steigern und daneben die Schuldentil gung fortzu setzen. Nems mrs Mee WM Silberhochzeit Minister Kerrls SA.-Obergruppenführer Hanns Kerl, der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten und Leiter der Reichsstelle für Raumordnung, kann mit seiner Gattin das Fest der sil bernen Hochzeit feiern. In den schicksalsschweren Tagen des August 1914 getraut, stand Kerrl als Kompaniesührer im Kriege. In der Nachkriegs zeit, als Justizbeamter in der roten Hochburg Peine lebend, war er einer der ersten Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers im Gau Hannover. Weit über die Grenzen Hannovers hinaus warb er unermüdlich für die NSDAP., war 1928 Abgeord neter des Preußischen Landtags und 1932 dessen Präsident. Im März 1935 wurde Kerrl Leiter der Pressestelle für Raum ordnung. Im gleichen Jahre übertrug ihm der Führer ein« der schwierigsten Ausgaben, als er ihn an die Spitze des neuen Reichs- und Preußischen Ministeriums für die kirchlichen An gelegenheiten berief. Einsturzunglück im Steinbruck Im Steinbruch Wuelsraih-Flandersbachim Ber gischen Land, wo die Firma Hoch- und Tiefbau AG Essen zur Zeil umfangreiche Jndnstricarbeilen für die rheinischen Kalk werke ausführ^ brach ein für den Bau einer Beronbrücke be stimmtes Gerüst zusammen. Von den in die Tiefe gerissenen Arbeitern waren bis Donnerstag drei als Leichen geborgen, vier sind schwerverletzt Die Bergungsarbeiten wurden unter Mitwirkung von Werksangehörigen, Männern des Reichsarbeitsdienstes, der Technischen Nothilse der SA., der Freiwilligen Feuerwehr Wuelsrath, der Feuerschuypolizei Wuppertal und der Sani tätskolonne eifrig fortgesetzt. Neue Erprobungsfahrt des „Graf Zeppelin". Das Luft schiff „LZ. 130 Graf Zeppelin" ist am Mittwochabend unter Führung von Kapitän Albert Sammt zu einer weiteren Er probungsfahrt aufgestiegen. Mit der Rückkehr zum Luftschiff- Hasen Rhein-Main ist voraussichtlich am Freitagabend zu rechnen. 1000 Mark schwimmen die Wupper hinab. 1000 Mark sind kein Pappenstiel. Kein Wunder also, datz sich zahlreiche Volks genossen aus den schönen Wupperbergen emsig an der Suche nach dieser Summe beteiligen, die ein junges Mädel ans reinem Eigensinn loder besser gesagt unbegreiflicher Dummheit) in die Fluten der Wupper geworfen batte. Warum? Angeblich, um den Verlobten, mit dem das Mädchen eine Auseinander setzung gehabt hatte, zu ärgern. Das Geld konnte aber nicht wieder herbeigeschasft werden. Und damit schwimmt ein schöner Teil der Aussteuer dem Rhein entgegen. Jeder bekommt 24 Quadratmeter Strand im KdF.-Seebad. Einige weitere interessante Einzelheiten über das KdF.-See bad auf Rügen, das ja 1940 bereits die ersten Gäste aufneh men soll, ergeben sich aus Ausführungen von Baudirektor Willi Heidrich in der Zeitschrift „Der Deutsche Baumeister". Danach ist die in der Krone etwa 27 Meter breite, insgesamt rund 7 Kilometer lange massiv befestigte Strandpromenade gleichzeitig als Hochwasserdamm zum Schutze des ganzen See bades gedacht. Vor ihr liegt am Meer der etwa 70 Meter breite, vollkommen steinsreie Badestrand. Selbst unter der Vor aussetzung, daß alle 20000 Urlauber gleichzeitig am Strand« sich aushälten, steht jedem einzelnen Besucher des KdF.-See- bades eine Strandsläche von rund 24 Quadratmetern zur Ver- sügung, eine Fläche, wie sie kaum in einem anderen Seebad für den einzelnen vorhanden sein dürste. Um das Seebad mindestens 8 Monate benutzen zu können, werden 2 groß« Schwimmhallen mit einer Wasserfläche von je 40X100 Meter vorgesehen. Steuerhinterziehung, Devisen- und Zuckerschiebungen jüdi scher ?,Fabrikanten". In Triest wurden die beiden jüdischen Bonbon-Fabrikanten Karl und Georg Eppinger verhaftet. Sie hatten ihre Rechnungen nicht mit den vorgeschriebenen Steuer- marken versehen. Außerdem hatten sie Zucker, der zur Marine- ladeerzeugung bestimmt war, zu Bonbons verarbeitet. Beide sollen auch die Ausfuhr von Devisen in das Ausland versucht haben. nicht eher was zu essen, bis alles in Ordnung gebracht ist. Und darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort." Der Farmer stutzte, und dann sah er seine Söhne an. Dann grinsten alle drei. Aber nun gingen sie in die Gerätekammer «nd holten sich Werkzeuge. Ohne viel Worte zu machen, legten sie los, und Trude hatte ihre Helle Freude an den drei Männern. Das war ja eine Lust, zu sehen, wie sie schaffen konnten. Eine gute Stunde dauerte es, und alles war repariert. „Alles in Ordnung, Trude", lachte Gerstenkorn. „Haben wir nicht schön repariert, sind Sie mit uns zufrieden?" „Ganz groß, Herr Gerstenkorn. Wenn ich jetzt zwanzig Jahre älter wäre, würde ich Ihnen einen Kuß geben!" „Ach, den nehme ich auch so entgegen", erklärte der Far mer schmunzelnd, und er hörte, wie eben Otto zu Christian sagte: „So ein Wüstling!" Als sich dann die Männer bei Tische niedergelassen hatten, kam Trude zu ihnen und sagte: „Meine Herren Gerstenkorn, ich freue mich, daß Sie alles so schön in Ord nung gebracht haben, aber eines haben Sie noch vergessen, und das müssen sie unbedingt noch tun!" Gerstenkorn zog ein verlegenes Gesicht und erhob sich- „Verdammt noch mal, wir haben vergessen, uns... z« waschen. Und Trude hat schon recht, ungewaschenen Ge sellen braucht sie nichts auf den Tisch zu bringen!" Seufzend erhoben sich auch Otto und Christian. Aber das Mittagessen, das es dann gab, versöhnte sie vollkommen mit allem Ungemach, denn es gab das schönste Kasseler, das auf der Zunge zerlief, mit einem echt bayeri schen Weinkraut, das Trude den Konserven entnommen hatte. Vorher reichte sie eine süße Suppe, an die sich die Männer schon gewöhnt hakten, und zum Schluß gab es einen Pudding. „Trude", sagte Gerstenkorn, als er Messer und Gabel aus der Hand legte, „wissen Sie, was uns jetzt nur noch fehlt?" „Na, was denn, Herr Gerstenkorn? Ein guter Schnaps?* „Nein, den haben wir alle Tage! Ich meine einen..« echten Hamburger Grog!" „Der ist nur für die Kälte da, Herr Gerstenkorn." „Ach was", lachte der Farmer, „mir hat mal ein oster Seemann erzählt, daß man auch die Hitze damit vertreibe» kann." * An diesem Tage bekamen sie noch Besuch, «nd zwar stellte sich Jonny Hanssen, der Distriktskommifsar von Thomascamp, ein, der gewissermaßen die Regierung sür den Bezirk darstellte, Steuern einkassierte, Gericht für di« Eingeborenen abhielt und alle anderen Verwaltunaspflich- te« erledigte./"
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