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Halifax beendete seine Rede schließlich mit der erstaunli chen Behauptung, daß man gewillt sei, die Haltung Englands kristallklar erscheinen zu lassen. Das Oberhaus schloß die Aus sprache, um sich bis zum 3. Oktober in die Ferien zu be geben. Englische Scharfmachers» Londoner Blatt hetzt die Polen auf Einen bezeichnenden Beitrag zur englischen Scharf- macherei in Polen liefert das Londoner Blatt „Manchester Guardian", das mit einer Neuauflage alter Hetzmcldungen die Polen zu überzeugen sucht, das; sich „die Lage ständig ver schlechtert". In Warschau, so erklärt das Blatt, müsse man sich jetzt entscheiden, ob es nicht notwendig sei, eine endgültige War nung an Berlin auszusprechen: „Bis hierher und nicht weiter!" Dann wird den Polen die Hölle heiß gemacht mit angeblichen bedrohlichen militärischen Maßnahmen Deutsch lands, die sich diesmal nicht nur auf Danzig und Ostpreußen, sondern auch auf die deutsch-dänische Grenze und sogar aus die Slowakei und Ungarn erstrecken »soll. Das Reich werde jetzt, so orakelt die englische Zeitung, Warschau auf eine schwere Probe stellen und prüfen, ob Polen eine ständige Mobilmachung in der jetzigen Höhe aufrechterhalten könne. Polen dürfe aber auch nicht im geringsten nachgeben. Deutschenhaß wütet im Lisa-Gebiet Es häufen sich die Opfer des polnischen Ver folgungswahns Das alteingesessene Deutschtum des seit dem Herbst vori gen Jahres von den Polen vereinnahmten Olsa-Ge biets ist das Opfer des Verfolgungswahnes der Polen. Die Entlassungen von Arbeitern und Beamten in der In dustrie, die Schließung und Beschlagnahme von deutschen Einrichtungen, die Arbeitsenthcbnng von Beamten und die Aufhebung von Ferienkindcrlagcrn erfolgen am laufenden Band. So wurden am 31. Juli in der Industrie des Olsa- Gebiets 60 deutsche Beamte und 50 deutsche Arbeiter, die sämtlich viele Jahre, ja Jahrzehnte in den Betrieben treu ge dient haben, aus die Straße gesetzt und einer aussichtslosen Zukunft preisgegeben. Bei der Stadtverwaltung inTeschen wurden elf deutsche Beamte am 1. August fristlos entlasten. In Frei st ad 1 hat der polnische Negierungskommissar der Stadtverwaltung die Städtische Bücherei am 1. August ge schlossen. Die wertvollen Bücherbestände wurden beschlagnahmt und werden der Vernichtung anheimfallen. Die drei deutschen Beamten der Bücherei wurden sristlos entlasten. Auch die Jagd auf deutsche Kindererholungs heime und Ferienlager geht weiter. Das vorbildlich eingerichtete Ferienlager der Volksdeutschen Jugend in Cameral-Ellguth bei Teschen wurde von der Polizei aufge hoben und geschlossen. 50 erholungsbedürftige Kinder armer Volksdeutscher Eltern aus dem ostoberschlesischen Industrie gebiet und dem Olsa-Gebiet mußten unverzüglich das Lager räumen und heimfahren. Der polnische Woiwode in Kattowitz, Dr. Gra- zynski, hat den deutschen Pastor Georg Badurain Oder berg seines Amtes entsetzt. Pastor Badura war seit zwanzig Jahren Leiter der Geschicke der evangelischen Kirche in Oder berg. Auch der Raub deutschen Eigentums wird von den Polen skrupellos fortgesetzt. So wurde durch Verfügung des polnischen Woiwoden Grazvnski die Kredi 1 anstalt der Deutschen in Oderberg am 1. August durch die Einsetzung eines polnischen Zwangsverwalters enteignet. Das gesamte Vermögen des bedeutendsten Bankinstituts der Olsa-Deutschen verfiel der Beschlagnahme und soll wahrscheinlich, da der englische Einkreisungssold in bar ausgeblieben ist. zur Finan zierung der großen Wahnsinnspläne der Polen mithelfen. Die Weichsel unler den Polen verwahrlost Die Weichsel, der angebliche Lebensstrom Polens, beweist jetzt erneut, wiewenig er dieser ihm von polnischer Seite nach gesagten Bedeutung wirklich entspricht. War der breite Strom Vor wenigen Wochen noch auf dem besten Wege, auszutrocknen, so daß jeder Schiffsverkehr lahmgelegt war, so haben jetzt einige wenige Regenfälle zu erneuten Ueberschwemmungen ge führt. Oberhalb Warschaus ist der Strom bereits über die Ufer getreten. In Warschau liegt der Wasserstand bereits mehr als zwei Meter über Normal. Asber London nach Leningrad Der Reisewcg der französisch-britischen Militärmission Wie von zuständiger Seite verlautet, wird die nach Moskau gehende französische Militärmission am heutigen Frei tag in London eintreffen und am Sonnabend zusammen mit der britischen Militärmission an Bord eines Schiffes nach Leningrad fahren, wo sie am Mittwoch nächster Woche ein- tresfcn werden. Die sowjeirussischen Vertreter Für die Besprechungen mit der englisch-französischen Mili tärmission ernannte die Sowjetregierung eine Delegation be stehend aus fünf Personen: Kriegskommrssar Marschall W o r o-- schylow, Volkskommissar für die rote Flotte Admiral Kusnetzow, Chef der roten Luftwaffe General Lok tionow, Generalstabschef Schaposchnikow sowie dessen Stellvertreter Smorodinow. Veriagung in Tokio »Unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten" — Japanisch- englische Wirtschaftsbcfprechungen vorläufig eingestellt Wie halbamtlich aus Tokio verkantet, sind die japanisch englischen Wirtschaftsbesprechungen im Rahmen der Tokioter Konferenz wegen der bisher unüberbrückbaren Meinungsver schiedenheiten zwischen den beiden Parteien eingestellt worden, bis England die Wetterführung der Besprechungen Vorschläge Politische Kreise Tokios führen diese einstweilige Ver tagung auf das Vorgehen der Vereinigten Staa ten bei der Kündigung des Handelsvertrages zurück, das England zu seiner halsstarrigen Haltung gegenüber den japa nischen Forderungen veranlaßt habe. Anscheinend beabsichtigt London, die Tokioter Besprechungen lediglich auf die Erörte rung politischer Fragen zu beschränken. Gleichzeitig versucht England, USA. und Frankreich zur Behandlung der wirt schaftlichen Fragen hinzuzuziehen mit der Begründung, daß beide Staaten mit den Wirtschaftsproblemen Chinas eng ver knüpft seien. Arabische ZreiheMewegMg im Wachsen Zahlreiche Kämpfe zwischen Frcischaren und britischem Militär Meldungen aus Palästina zeigen, daß die nationale Auf- standsbewegung der Araber in allen Teilen des Landes, be- sonoers aber in Süd-Palästina, wieder erheblich zugenommen hat. Aus dem Hebron-Bezirk treffen Nachrichten ein, wonach es dort zu zahlreichen Kämpfen mit englischem Militär und den von der Regierung ausgerüsteten Banden kam. Die Operationen im Bergland zwischen Bethlehem und Hebron unterstehen gegenwärtig drei Freischärführern, die ihre Aktionen in geschickter Zusammenarbeit durchführen und es dadurch den englischen Truppen besonders erschweren, einen großen Schlag gegen sie auszuführen. Einer dieser Nraber- führer ist Fuad Nassar, ein junger christlicher Araber aus Na zareth. Wie es heißt, ist seine Schar auf das modernste aus gerüstet und mit neuen Waffen versehen. Außerdem sollen die Freiheitskämpfer im Südbezirk auch über einige Maschinen gewehre verfügen. Ltnzureichen-e zivile Dsrieidigung in England Neberall Lücken und Mangel an Hilfskräften Lordsicgelbewahrer A n d e r s o n, der für die Organisation der zivilen Verteidigung in England verantwortlich ist, mußte im Unterhaus zugeben, daß dieser Verteidigung noch vieles fehle. Anderson verkündete zwar nicht ganz ohne Stolz, daß England in einem einzigen Finanzjahr 70 Millionen Pfund für die zivile Verteidigung ausgebe und teilte mit, daß 1900 000 Meldungen zum zivilen Dienst vorlägen, konnte aber nicht ver heimlichen, daß die Verteidigung noch völlig unzureichend sei. So werden für die Hilfsseuerwehr wenigstens noch 100 000 Mann gebraucht, ferner fehlen noch wenigstens 60 000 Kranken schwestern. Von den 2^ Millionen in Austrag gebenen Stahl schutzkellern seien bisher nur rund eins Million abgeliefert worden, die etwa 6 Millionen Menschen Schutz böten. Nach diesen Darstellungen ist es gewiß kein Beweis für ein wachsendes Sicherheitsgesühl innerhalb der Bevölkerung, wenn die „Times" sich in einem langen Leitartikel bemüht, ihre Leserschaft davon zu überzeugen, daß die Verteidigungs maßnahmen „im großen und ganzen erfolgreich Fortschritte" gemacht hätten. Kurze Nachrichtsu Stralsund. Zum dritten Male steht auf dem Dänholm bei Stralsund das deutsch-schwedische Gemeinschafts lager „Junger Norden". 100 schwedische Jungen und Mädel folgten der Einladung des Gebietes Pommern und der Stadt Stralsund, um acht Tage gemeinsames Lagerleben zu führen. Anschließend sind die deutschen Jungen Gäste der Schweden im Smaaland. Kultnr und Sport, das ist das Motto, das über diesem Gemeinschaftslager steht. Sven Hedin wünschte telegraphisch der Versiändigungsarbeit vollen Erfolg. Rom. Die Gesetze zur Regelung der Berussaus- Übung und des Erbrechts von Juden in Italien sowie über die Abschaffung italienischer Städtenamen als jüdische Familiennamen sind mit der nunmehr erfolgten Ver öffentlichung im italienischen Gesetzblatt in Kraft getreten. Auf Grund oes Gesetzes über die Berufsausübung können Juden künftig in Italien u. a. weder als 1. Rechtsanwälte, Inge nieure, Chemiker und Architekten noch als Schriftleiter tätig sein. Aus Meres HsimM. Wilsdruff, am 4. Auaust 1939. Spruch des Tages Die Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden. Goethe. Jubiläen und Gedenktage 5. August 1809: Die Tiroler unter Speckbacher siegen am Stilfser Joch über die Franzosen und Bayern. — 1914: Erneuerung des Eisernen Kreuzes. — 1915: Die Deutschen besetzen Warschau. Sonne und Mond: 5. August: S.-A. 4.24, S.-U. 19.47; M.-U. 9.58, M.-A. 21.17 Der „blaue Montag" gefährdet die Feiertagsbezahlung llnentschukdigtes Fernbleiben vor oder nach den Feiertagen. Die Freude an Feiertagen wurde früher für viele Schaf fenden dadurch gedämpft, daß der Feiertag einen Lohnaussall für sie mit sich brachte. Durch die Anordnung über die Lohn zahlung an Feiertagen vom 3. Dezember 1937 ist hier Wan del geschaffen worden. Sinn und Zweck der Anordnung ist, dem Gefolgsmann den vollen Arbeitslohn einer Arbeitswoche von sechs Tagen, auf den sein Haushalt abgestellt ist, zu ge währleisten. Diese Anordnung hat den deutschen Schaffenden eine wesentliche Erleichterung gebracht, und sie dient dazu, allen Volksgenossen die Feiertagsfreude zu erhalten. Nun gibt es aber Fälle in denen einzelne sich dieser Einrichtung dadurch nicht würdig zeigen, dass sie den Feiertag zum Anlaß nehmen, Sem Dienst schon vor oder nach dem Feiertag länger fern zu bleiben, so wie manche noch an der üblen Tradition des „blauen Montag" festhalten, so meinen sie, sei es auch an gebracht, nach dem Feiertag noch etwas weiter zu feiern oder vor Beginn desselben früher mit der Arbeit Schluß zu ma chen. Darum hat das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront kürzlich darauf hingewiesen, daß in Fällen, wo Unlust an der Arbeit (Arbeitsscheu) für den Gefolgsmann die Urfache bil det, dem Dienst vor oder nach den Feiertagen länger fernzu bleiben, die Feiertagsbezahlung verweigert werden kann. In dem der Gefolgsmann aus dem genannten Grunde sich eine möglichst große Anzahl von arbeitsfreien Tagen verschafft, zerstört er den Sinn und Zweck der Anordnung über die Feiertagsbezahtung. Er verzichtet also durch sein vorsätzliches und böswilliges Verhalten auf den Schutz der Anordnung und damit auf die Bezahlung des Feiertages. Er zeigt sich der Wohlfahrt der Anordnung unwürdig. Im übrigen sei aus drücklich betont, daß ein Fernbleiben vor und nach den Feier tagen aus anderen Ursachen den Anspruch auf Bezahlung der im Gesetz bestimmten Feiertage nicht berührt. Erntezeit. Nun hat überall im Lande die Kornernte begonnen. Was in der frühlingbelebenden Sonne lang sam emporgedieh und unter dem Sonnenglast des Som mers die letzte Reife erhielt, das ist jetzt dem Untergange geweiht, um seinem letzten und vornehmsten Zwecke zu dienen, der Ernährung und Erhaltung des Lebens von Mensch und Tier. Scharf und klingend fährt allerorts das Messer durchs Korn; mit leisem ächzendem Rauschen sin ken die fruchtschweren Halme nieder, und dann stehen aus gerichtet wie Soldaten auf dem Kasernenhofe der Pup pen lange Reihen auf den Feldern. Für den Landmann ist diese Zeit zwar die segenbringendste, aber auch die schwerste des ganzen Jahres, noch dazu, weil es überall an helfenden Händen fehlt und weil vor allem auch das Wetter sich gar nicht sommermäßig einstellen will. Kaum daß an einem Tage mal die Sonne ungehindert scheint, schon ist das Gewitter wieder da. Erst in der vergangenen Nacht krachte es wieder gewaltig, und der starke Regen hörte wohl gegen Morgen aus, setzte über später wieder Ls geht um -ie politijche Zukunft Ohne Bauerntum stirbt das Bolt! Der Kampf um die Existenz war von jeher auf dem Lande schwieriger und härter als in der Stadt. Dieser natürliche Auslesevorgang sorgte für die Gesunderhaltung der unter harten Bedingungen natürlich lebenden Land bevölkerung. Den hohen Anforderungen, die unser enger Lebensraum in der Geschichte an unser Volk stellte, war das seßhafte Bauerntum am besten gewachsen. Ein Bei spiel für die Zähigkeit der kampfgewohnten Bauerngejchlech- ter stellt der Dreißigjährige Krieg dar. Voit zwölf Millionen deutschen Menschen waren nach Wüten des Dreißigjährigen Krieges nur noch vier Millionen am Leben. Kämpfe, Seuchen uns Hungersnöte hatten unser Volk an den Rand des Abgrundes gebracht. Nur dem Um stand, daß diese vier Millionen überlebenden deutschen Volksgenossen Bauern waren, ist es zu danken, daß der Blutsirom unseres Volkes nicht versiegte. DieseAhnen des deutschen Volkes haben den nachfolgenden Generationen die Erbwerte des Blutes mitgegeben. Zeder Deutsche blickt heute voll Stolz auf seine bäuerlichen Ahnen, die schon vor Jahrhunderten einen harten ^-ötenzkampf für die Zukunft und damit auch für unser Reich siegreich be standen haben. Die harten Lebensbedingungen auf dem Lande be fähigen das Bauerntum, VlutsqueN der Nation zu sein. Bauerntum war von jeher verbunden mit Kinder reichtum. Wenn sich heute die ersten Anzeichen für ein ALsinken der Geburtenzahlen auf dem Lande bemerkbar machen, dann ist dies für die völkische Zukunft nicht ernst genug zu nehmen. Die Ursache für den Geburtenrückgang liegt in der Unterbewertung der Landarbeit, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, und ihrer schlimmsten Auswirkung, der Landflucht. Dis Leberbelastung der auf dem Lande gebliebenen Menschen ist auf die Dauer nicht tragbar. Cie führt nicht nur zu schweren Rückwirkungen auf die Gesundheit der Landbevöl kerung, sondern in erster Linie auch zu einer Verringerung der Geburtenzahlen. Die Gefahren, die aus einem An halten dieser ungesunden Entwicklung für unser Volk ent stehen, sind so groß, daß sie nicht oft genug betont werden können. Reichsbauemsührer Darre prägte in seiner An sprache zur Eröffnung der diesjährigen „Grünen Woche Berlin" das Wort: „Ohne Bauerntum stirbt dasVolk!" Möge jeder Deutsche den Ernst dieser Mah- nung verstehen und von sich aus besorgt sein, diese« Gefahrenherd für unser Volk zu beseitigen durch eine Stärkung des Bauerntums und damit eine Festigung der völkischen Lebensarundlaas. ein. Das ist kein Erntewetter! Und wir brauchen solches doch fo notwendig. Mnahme der Prüfungen sür das Reichssporiabzeichen in Wilsdruff. Der Kameradschaft Wilsdruff im NS.-Reichs- bund für Leibesübungen ist jetzt die Genehmigung erteilt, Prüfungen für das Reichssportabzeichen abzunehmen. Nun ist bereits für den 19. August die erste Abnahme vorgesekM, und zwar um 17 Ahr im Stadt. Schwimmbade kür die Lei stungen im Schwimmen, 18 Uhr auf dem Turnplatz an der Meißner Straße für Leichtathletik (außer Langlauf und Ge päckmarsch) und 29 Ahr in der Turnhalle für Turnen. Für Ende August bezw. Anfang September sind die Prüfungen in Langlauf bezw. Gepäckmarsch vorgesehen. Jeder junge deut sche Mann, auch wenn er keinem Vereine des NSRL. ange hört, kann das Neichssportabzeichen erwerben. Er benötigt dazu nur ein Abnahmebuch mit Lichtbild, in dem die Person des Inhabers beglaubigt ist. Nähere Auskunft erteilt Kame radschaftsführer Walter Benath, Wilsdruff. So muffen Iungenferien sein! Wir sind nun bald schon eine Woche im Lager; wir haben erkannt: bas find die richtigen Ferien für einen Jungen! Es ist doch viel schöner, alles innerhalb der Gemeinschaft zu er leben, als zu Haus seine Ferien nutzlos zu verbringen ober auf Kosten feiner Eltern sich eine schöne Reise zu leisten. Hier im Lager kommt uns deutlich zu Bewußtsein: .es gibt keine Un terschiede zwischen Jungarbeiter, Schüler, Handwerker usw., sondern es gibt nur Kameraden, die alle gleich ausgerichtet find. Jeder Junge kann sich hier erholen, doch es ist keine Er holung im sonst geläusigen Sinne, sondern hier beim Dienst im Sommerlager sammelt jeder neue Kraft, arbeitet jeder da durch an sich selbst — und letzten Endes doch wieder für di« Gemeinschaft. Für die Gemeinschaft geben wir und aus der Gemeinschaft nehmen wir. Und das ist das Schönste am Sonn- merlager. * Wir Iungmädel im Sommerlager! Drei Tage sind wir nun schon in der Jugendherberge Hermsdorf im schönen Erzgebirge. Am Sonntag, dem 30. d. fuhren wir vom Meißner Bahnhof ab. 160 Iungmädel aus dem Untergau Meißen waren dem Rufe unseres Reichs- jugendführcrs: „Jedes Iungmädel gehört ins Sommerlager", gefolgt. Von hier aus fuhren wir vorbei an blühenden Wiesen und durch schattig« Wacher nach Hermsdorf-Rehefeld. Hier stand nun ein Lastwagen, der unsere Tornister und einige kleine Iungmädels in die Herberge fuhr. Dort angeksmmen, wunden wir freundlich von den Herbergseltern begrüßt. Nun hatten wir den ganzen Nachmittag zu tun, um uns einzurich ten. Das kam den jüngsten Iungmädeln wohl das erste Mal etwas komisch vor, ohne einen Gute-Nacht-Kuß von Mutti ins Bett zu gehen. Aber Heimweh?! Nein! Iungmädel sind keine Memmen. Denkt nur, welche Freude, als am Montag der Obergau eine Besichtigung durchführte. Nichts war an unseren Räumen und unserem Auftreten zu tadeln. And wie waren wir erfreut, als wir dafür eine erhebliche Summe Geld bekamen. Noch am selben Tage besuchte uns der Kreis leiter. In einer kernigen Ansprache ermahnte er uns an unsere Aufgaben, die uns als deutschen Iungmädels zustehen. — So, nun wollen wir unseren Kameradinnen auf der Spielwiese einen Besuch abstatten. Die Parole hier im Lager heißt- „Sport", das Ziel einer jeden Lagerteilnehmerin ist das Iungmädelleistungsabzeichen. Aber auch Spiel und Gesang sind frohe Gefährten unserer Mädels. And so kommen wir ge rade dazu, wie Annegret und Ev unter lustigem Hallo in den Bach befördert werden. Doch auch die Freizeit läßt nichts zu wünschen übrig, denn die landschaftlich sehr schöne Gegend kann uns wirkliche Erholung und Kräftigung bringen. Jeden Morgen hissen wir unsere Fahne, die uns ermah nen soll an Volk, Führer und Vaterland.