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M I DWNMSS MgLhZM I U 2. Blatt zu Nr. 173. — Freitag, den 28. Juli 1939 Lagesspruch Nur der Deutsche vermag im Zwecke für seine Nation den Zweck der ganzen Menschheit zu erfaßen. Fichte. „ilhrwsrkariige Präzision" Höchste Anerkennung des Auslandes für die Berliner Luft- schutzübung Früher als ursprünglich vorgesehen, ist die Luftschutzübung der Reichshauptstadt beendet worden. Nachdem Berlin in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag vorbildlich verdunkelt War, ist diese Verdunkelung am Donnerstag aufgehoben ! worden. Der Polizeipräsident hat der Bevölkerung seinen Dank < und besondere Anerkennung für das hervorragende Verhalten und die freudige Einsatzbereitschaft ausgesprochen. Weit über die Grenzen Berlins und des Reiches hinaus hat diese Luftschutzübung, die eine vorzügliche Organisation bewies, in anderen Staaten Be w u nderuug hervor gerufen. Denn selbstverständlich haben die Berliner Vertreter ausländischer Blätter genau den Verlauf dieser Uebung be obachtet und gemeldet. Die Londoner Blätter haben aus führliche Berichte veröffentlicht, in denen die musterhafte Diszi plin der Bevölkerung und die geradezu unglaublich schnelle Räumung der Straßen hervorgehoben werden. Die Disziplin und der gute Humor der Berliner werden auch in der französi schen Presse unterstrichen. Natürlich gibt es auch ein paar Blätter, die ihr Mißvergnügen nun einmal nicht unterdrücken können, und wie immer, so auch diesmal herumkritteln an der Uebung oder sogar, wie ein Marxistenblatt, von einer „Schauvorstellung" reden. Die Warschauer Blätter sind bemüht, ihrer Leserschaft nichts von dieser mustergültigen Luftschutzübung in Berlin mit zuteilen. Ja, ein Blatt versucht sogar, die Uebungen als „schwach" hinzustellen, vermutlich, um die Kriegsfreudigkeit der Polen nicht zu beeinträchtigen. Die USA.-Presse spricht allgemein von der Luftschutzübung als von einem großen Erfolg, und m allen Blättern wird die hervorragende Diszi plin hervorgehoben, die eine „ungemein schnelle Abwicklung und uhrwerlarttge Präzision" möglich gemacht habe. Bilder von der Berliner Luftschutzüvung. Linkst Bei einem der „Fliegerangriffe" im Osten Berlins wurden die „Todesopfer" durch derartige Schilder mar kiert. — Rechts: Die weibliche Hausfeuerwehr war natür lich auch sofort zur Stelle. tWeltbild-Wagenborg-M.) „GuerTodfollnWumsonflgeivesenseiii" Stabschef Lutze ehrt die gefallenen Fulikämpfer der Ostmark In Lamprechtshausen im Gau Salzburg fand ein großer SA.-Appell statt, der dem Gedenken an die Juligefallenen der Ostmark gewidmet war und seine besondere Bedeutung durch eine Ansprache des Stabschefs der SA. erhielt. Nachdem der Stabschef dis Angehörigen der Ermordeten begrüßt hatte, enthüllte der Dichter des Lamprechtshansener Weihespiels, Springenschmid, im Auftrag des Gauleiters von Salzburg, Dr. Rainer, ein großes künstlerisches Fresko, das von Professor Lobisser-Kärnten hergestellt wurde. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legte Stabschef Lutze einen Kranz am Heldenmal nieder. Weitere Kränze widmeten der Gauleiter von Salzburg, der Gruppenführer der SA.-Gruppe Alpenland und die Wehrmacht. In einer Ansprache erinnerte Stabschef Lutze daran, daß dieses Ehrenmal eine immerwährende Erinnerung an die gefallenen Kameraden darstellen solle. Durch ihr Opfer er wachse für uns eine fortdauernde Verpflichtung. „Wie der Führer die Männer, die am Königlichen Platz in München ruhen, ehrt, so wollen wir euch, ihr toten Kameraden, hier in diesem Dorf der Ostmark vor allen anderen heräusheben. Ihr seid nicht gestorben, sondern weilt unter uns, solange die SA. marschiert. Und sie wird solange marschieren, wie Deutsch land lebt. Indem ich euch hier grüße, grüße ich alle gefallenen Kameraden und verspreche im Namen aller SA.-Männer, daß euer Tod nicht umsonst gewesen sein soll." Sechs Gaue der Slowakei Die Verwaltungsreform wird durchgeführt In seiner letzten Sitzung vor den Sommerserien beschloß das slowakische Parlament drei bedeutsame Gesetze, durch die die schon vor längerer Zeit angxkttndigte Reform der inneren Verwaltung nunmehr durchgeführt wird. Eine entscheidende Neuordnung bringt die Verwaltungsreform durch die ver waltungsmäßige Teilung der Slowakei in sechs Komitate oder Gaue. Die Ramen der sechs Gaue sind: 1. Gau Preßburg, 2. Gau Neutra, 3. Gau Trentschin, 4. Tatra-Gau mit dem Sitz in Rosenberg, 5. Ost-Gau mit dem Sitz in Presov und 6. Gran-Gau mit dem Sitz in Banska Bystrica. Die Komitats- einteilung nimmt ebenso wie die durch Regierungsverordnung bereits durchgeführte Neuabgrenzung der Bezirke in befrie digender Weiss darauf Rücksicht, daß das deutsche Siedlungs gebiet in der Slowakei verwaltungsmäßig nicht unnötig zer splittert ist. Durch das zweite vom Parlament beschlossene Gesetz wird in der Slowakei ein oberstes Rschnungskontrollamt errichtet, das die Staatswirtschaft, den staatlichen Besitz, die staatlichen Unternehmungen, die Staatsschulden und das gesamte staat liche Rechnungswesen überhaucht zu beaufsichtigen und zu kontrollieren hat. Die Technische Hochschule, deren Errichtung von den Abgeordneten mit besonderer Genugtuung beschlossen wurde, übernimmt auch die naturwissenschaftliche Fakultät der slowakischen Universität und enthält unter ihren zahlreichen Abteilungen auch solche für Land- und Forstwirtschaft und für Handel. Taifun-Sieger wieder daheim Empfang auf dem Tempelhofer Flugfeld Auf dem Tempelhofer Flugfeld in Berlin landete die Messerschmitt Maschine „Taifun", die an dem Jtalien-Rund- flug teilgenommen und unter der Führung von Dipl.-Ing. Dietrich den Siegespreis des Wettbewerbs, die Coppa Mus solini, zum zweitenmal für Deutschland erobert hatte. In kur zen Abständen folgten weitere Teilnehmer dieses großen FUm- wettbcwerbs. Zum Empfang waren u. a. der Generalinspekteur der Luft waffe, Generaloberst Milch, und der Ches der Luftwehr, Ge neral der Flieger Stumpfs, erschienen. Generaloberst Milch begrüßte jeden einzelnen der Teilnehmer mit Händedruck und einem soldatisch herzlichen Kameradschastsworr, das ihnen für ihre hervorragenden Leistungen dankte. Nachdem die Angehörigen und Vertreter der Lufthansa den Ankömmlingen ihre herrlichen Blumenspenden in die Hände gedrückt und sie beglückwünscht hatten, nahm General der Flieger Stumpfs das Wort, der auch die Grütze des Generalfeldmarschalls Göring überbrachte. - „Wie lange soll ich denn hier noch warten? Ich kann für mein gutes Geld verlangen, daß ich prompt bedient werde. Stellen Sie voch noch eine Verkäuferin ein, wenn Sie mit der einen nicht auskommen. Wo bleibt da schließlich ver Dienst am Kunden?" Frau Aus geregt hat diese Worte über den Ladentisch gepoltert und findet auch noch einige die ihr Beifall nicken. Die Kaufmannsfrau sucht die Kunden zu beruhigen, aber irgendwie ist der Frieden gestört. Da betritt zum Glück Frau Wohlbedacht den Laden und sagt: „Nanu, was ist denn hier los?" Sie braucht gar nicht weiter zu sprechen, denn Frau Aufgeregt klärt sie vollkommen aus und macht ihrem Herzen noch einmal Lust. Frau Wohlbedacht bleibt aber ganz ruhig und erklärt: „Also. Frau Auf geregt, nun passen Sie mal aus! Vor süns Jahren konnten wir beide in den Laden hier gar nicht rein, weil wir kein Geld zum Kaufen hatten oder es langte höch stens für eine Tüte Reis. Und heute haben unsere Männer alle Arbeit, ja die Arbeitskräfte sind so knapp, daß man säst nicht mehr weiß, woher man sie nehmen soll, und nun gehts uns ja bedeutend besser. Da kaufen wir natürlich auch mehr ein. Die Kundenzahl und dis Menge der Käufe hat sich erheblich erhöht. Da sollten wir ia nun ein bißchen dankbar fein und nicht gleich so von obenherab aus den Dienst am Kunden pochen. Das ist ja nicht Böswilligkeit von unserem Kaufmann, daß die Bedienung etwas langsamer geworden ist. Da wirkt sich nämlich der Mangel an Arbeitskräften auch aus. Und, glauben Sie mir, Frau Aufgeregt, wenn wir Haus frauen uns dazu noch streiten wollen, dann dauert es noch einmal so lange. Warum denn gleich schimpfen? Mit Humor, mit etwas gutem Willen und etwas Volksgemeinschaft auch über den Ladentisch hinweg, geht es noch einmal so schnell." Nach dieser Rede von Frau Wohlbedacht glätteten sich die Wogen der Er regung sehr schnell und selbst Frau Ausgeregt kam wieder zu sich. Man muß nämlich die Dinge nicht immer nur von seinem eigenen Ich aus sehen. Gerade hier tut gegenseitiges Verständnis non Der Kauf mann hat es heute nicht leicht, wenn er es seinen Kunden recht machen will, und er kann es nur recht machen, wenn er gerecht bleibt, wenn er keinen bevor zugt. Deshalb sollen wir auch keine Sonderansprüche stellen und Verständnis auch sür die Sorgen des Kauf mannes aufbringen. Das man ein Kunde ist, der sein gutes Geld zum Kaufmann trägt, berechtigt noch längs nicht zur Unhöflichkeit. Wo gegenseitiges Vertrauen herrscht, wo gegenseitige Rücksichtnahme auch im Laden den Geschäftsverkehr beherrscht, wird sich alles reibungs- los abwickeln. Also, Geduld und nicht immer gleich aus der Saut fahren! ^-Ti-ei-Expedition kehrt heim Großer wissenschaftlicher Erfolg. — Besuch in der „heilige» Stadt". D.e ^-Tibet-Expedition Dr. Ernst Schäfer kehrt nach ihrem ersten großen Erfolg demnächst wieder nach Deutschland zurück. Sie bringt große wissenschaftliche Ergebnisse heim. Neben umfangreichen zoologischen und botanischen Samm lungen, die sich teilweise schon in Deutschland befinden, sind SO lebende Tiere für die Heimat unterwegs. Weitere Tiere, insbesondere Hunde, befinden sich noch bei der Expedition. Die Expedition mutzte insolge des in diesem Jahre sehr früh auftretenden Monsums rascher als ursprünglich vorge sehen aus ihren Ausgangspunkt, Gangtok, zurückgeyen, um aus alle Fälle ihre wertvollen Sammlungen sicherzustellen und zur Küste zu schaffen. Am 19. März verließ die Expedition nach .Mässigem Aufenthalt Lhasa, die heilige Stadt des Dalai Lama, und erreichte nach 600 Kilometer langem Marsch Shi- gatse, die Hauptstadt des Panchenlama. Dort wurden dis Deutschen überaus stündlich empfangen und mit Geschenken überhäuft. Der Stellvertreter des im Jahre 1937 in China verstorbenen Panchenlama empfing die deutsche Expedition als seine Gäste, und zum erstenmal besichtigten Deutsche das Riesenkloster Taschilumpv. Nach Abstechern in den von Sven Hedin entdeckten Transhimalaya brach die Expedition nach Gvantse auf. 'Drei Rlädel UrbeberreKUtbiw Arib-Mardicke-Verlas. s „Vielleicht lag das «icht an den Farmen", gab Trude boshaft zurück, „sondern an Ihnen! Wir lassen uns Süd west nicht von Ihnen vermiesen, Herr Linkert, erzählen Sie Ihre Geschichten jemand anders, aber nicht uns. Wir sind überzeugt, auch das Land ist schön, und wir wollen das Land lieben, weil es uns eine neue Heimat werden soll." „Gott, ja, meine Damen, das ist ja sehr schön, was Sie da vorhaben, aber ich meine, müssen Sie denn gerade auf die Farmen gehen? Wollen Sie denn da so einen alten Hinterwäldler heiraten, der fernab jeder Kultur steht?" „Mit der vielgepriesenen Kultur ist das so eine Sache", entgegnete Ossi spöttisch. „Daran haben wir manchmal viel auszusetzen gehabt. Ob wir aus eine Farm einheiraten, das steht ja auf einem ganz anderen Blatt, mein Herr. Vor läufig wollen wir einmal gründlich arbeiten und zeigen, was in uns steckt, und das Weitere überlasten wir dann dem Schicksal." „Bravo!" Der Kapitän war der Sprecher. Er war der Unterhaltung mit großem Interesse gefolgt und sagte jetzt: „Also, Herr Linkert, wenn wir gute Freunde bleiben wollen, dann ver miesen Sie den Deerns »icht Südwest. Ich kenne das Land auch, und so schlimm, wie Sie es machen, ist es wirklich nicht. Und die Farmer habe ich gar nicht langweilig gesun den, im Gegenteil, das waren zwar sehr ruhige Männer, aber durchaus Leute, die in die Wett paßten und wußten, was sie wollten. Leicht haben die es natürlich nicht gehabt in den letzten Jahren, weil dauernd die Dürre war. Aber in Südwest muß einer schon ein ganzer Kerl sein, wenn er sich als Farmer durchsetzen will." Da schwieg Linkert verlegen. Seitdem sind Tage vergangen. Sie haben die Biskaya hinter sich und spürten nichts von Den gefürchteten Biskayastürmen. Das Wetter war warm und sonnig und kaum ein Lüstchen wehte. Aber es war merkwürdig. In der Nordsee war das Ge spenst der Seekrankheit bei den Mädels gnädig vorüber gegangen und man sollte annehmen, daß jetzt, wo das Schiff auf dem ruhigen Meer seinen Weg zog, die Gesahr gebannt war. Aber heute hatte Ossi zum erstenmal das Gefühl, daß ihr Magen den Wunsch habe, ans Licht zu kommen, und sie klagte den Freundinnen, daß sie die Seekrankheit erwischt habe. Trude, die mit merkwürdig bleichem Gesicht den ganzen Vormittag schon auf dem Achterdeck gesessen hatte, lachte die Freundin aus. „Das wäre noch schöner, wenn uns jetzt die Seekrankheit erwischte, jetzt, wo das Meer so ruhig ist." Aber sie hatte die Worte kaum heraus, als sie sich erhob und rasch zur Reling schritt und sich wett über diese hinaus beugte, um... dem Meer zu opfern. Als das Ossi sah, kannte sie auch nicht anders, sie mußte Trudes Beispiel folgen, und Reni lachte, als sie die beiden käsigen Gestatten an der Reling hängen sah. Als ein Steward vorbeikam, da rief ihm Ossi zu: „Sagen Sie mal, was ist denn nun das gescheiteste Mittel gegen die Seekrankheit? Das ist ja blöd, daß sie einen bei diesem ruhigen Meer packt." Und der Steward antwortete lächelnd: „Das billigste meine Damen!" „Ach, das hat uns der Kapitän auch schon gesagt. Der Witz hat ja so 'nen Bart." „Trinken Sie mal einen ordentlichen Schnaps", rief ihnen Hentze, der Erste Offizier, zu, der sie von weitem beobachtet hatte. Ossi tat einen tiefe« Atemzug, dann fragte sie Hentze: „Hilft das?" „Das kann ich mit Bestimmtheit nicht versprechen", meinte Hentze schmunzelnd. „Aber trinken Sie nur, die Seekrank heit erträgt sich dann besser." Daraufhin bestellte Ossi resolut beim Steward drei große Korns. Als der Steward den Schnaps brachte, da bekamen die drei Mädels förmlich Stielaugen. „Das sind... große Korns hier?" fragte Ossi überrascht. „Wir sind doch keine Säufer! Selterwassergläser voll Korn! Brr! Das schaffen wir niemals!" „Probieren Sie es nur einmal", sagte der Steward, „Sie können ja den Rest mit in die Kabine nehmen!" Und die drei Mädel probierten. Sie nahmen einen gro ßen Schluck, und als sie den hinter hatten, da schüttelten sie sich und wurden förmlich blau im Gesicht. „Brr!" sagte Ossi. „Das ist ja ein Teufelszeug! Und an fo was haben nun die Männer ihr Vergnüge«! Komischer Geschmack!" Nichtsdestoweniger nahm sie dann aber noch sine« Mer ten Schluck. Eine Viertelstunde später spitzte der Kapitän die Ohren, als er in die Nähe der drei Mädels kam. Donnerwetter, was war denn mit Ihnen los? Die lachten ja, als wenn Linkert bei ihnen stünde und die tollsten Witze erzähle. Langsam schritt er auf sie zu. Als er näher kam, da ries ihm Ossi zu: „Herr Kapitän, Herr Kapitän, machen Sie Ihre Zigarre aus, sonst fliegen wir in die Luft!" „Aber warum denn, meine Damen? Weil Sie mal einen kleinen, lüttjen Korn getrunken haben?" „Kleinen, lüttjen Korn, hihi", lachte Ossi. „Hier, schauen Sie an, solche Gläser bringt uns der Steward. Und wir haben sie... leergetrunken, und jetzt kommt es uns allen dreien so vor, als wenn wir auf der Nordsee bei Windstärke fünfundzwanzig wären. Ich glaube, Herr Kapitän, wir sind blau!" Und abermals lachten die drei auf, daß ihnen die Seite« nur so weh taten. Der Kapitän nahm neben ihnen Platz und amüsierte sich köstlich. „Also die Deerns wollten die Seekrankheit mit Korn ver treiben, was?" „Wollten wir, jawoll, wollten wir", lachte Trude. „Die ist auch weg, jawoll, die ist ganz weg, Herr Kapitän. Aber das ist komisch: seit die weg ist, da sehe ich plötzlich ... zwei Kapitäne! Welcher sind Sie denn nun, Herr Kapitän? Der rechte oder der linke? Ach, Kinder, jetzt will mein Magen wieder an die frische Luft?" Als die drei Mädel eine Stunde später mühsam ihre Ka bine wieder erreicht hatten und sich auf ihre Lagerstatt war fen, da schwuren sie, nie wieder Alkohol zum Vertreiben der Seekrankheit zu benutzen. Trude, die ihn am besten vertragen hatte, schränkte aber kichernd ein: „Wenigstens nicht so viel auf einmal, Kinder! Ich kann mir nicht helfen, ich bin so lustig." Eine halbe Stunde später waren sie eingeschlasen, und sie verschliefen das Abendbrot und schliefen die ganze Nacht durch. Am nächsten Morgen war ihnen zwar hundeelend zu mute, aber als sie sich abgeduscht und ein wenig Gymnastik getrieben hatten, da fühlten sie sich wieder wohl und ver spürten einen kräftigen Hunger. * Ms sie den Speisesaal betraten, «m ihr Frühstück emzu- nehmen, da wurden sie mit einem lauten Hallo empfangen. Die Passagiere schmunzelten, den« sie wußten, auf welch« Weife die Mädel versucht hatten, die Seekrankheit zn ver treibe«. Die Mädel stimmten in das Lachen mit ein und taten nicht zimperlich. An ihrem Tisch saß diesmal mcht Ankert, sondern Ferdi von Jugenheim, der in Rotterdam an Bord gekommen war und den Trude immer nur den seinen Pinkel" naunt«.