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Wilsdruffer Tageblatt : 28.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390728
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-28
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.07.1939
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Verfolgungen ohne Ende Polen haß wütet gegen alles Deutsche. Die täglichen Verfolgungen und Unterdrückungen Volks deutscher in Polen nehmen mehr und mehr zu. Mit einem Zynismus ohnegleichen und blindwütigem Haß verurteilt man ohne Grund Volksdeutsche z» schweren Freiheitsstrafen, ver- mchtet man Existenzen, schließt Geschäfte und treibt die Volks deutschen Bauern von der Scholle. Suchen dann diese ge quälten Menschen über die Grenze ins Deutsche Reich zu ge langen, so macht man ihnen noch den Prozeß wegen ihrer Abwanderung. So wurden der Vorsitzende der Jungdeutschcn Partei in Karwinbruch, im Scekreise, Ernst Ritzau, sowie die beiden Volksdeutschen Richard Teschke aus Slawoszyn und Arno Wischer aus Karwin wegen Begünstigung von Aus wanderung von Deutschen verhaftet. Aus dem gleichen Grunde verurteilte das Bezirksgericht in Grauden, den Volks deutschen Mertin zu neun Monaten Haft. Die Volksdeut- schen Reich, Kopp. Dominiak, Heinz und Traute Brandt, die mit Mertin zusammen verhaftet worden waren, wurden zu drei Monaten Haft verurteilt. Zu zehn Monaten Gefängnis wurde der Arbeiter Rudolf Seemann vom Lodzer Bezirksgericht ver urteilt, weil er angeblich „antipolnische Aeußerungen" gemacht haben soll. Der Deutsche Hermann Herzog aus Mokritz erhielt drei Monate Arrest wegen Beleidigung des polnischen Volkes. Die harmlosesten Aeußerungen Volksdeutscher, die durch polnische Spitzel übertrieben und verdreht, wenn nicht «ar frei erfunden werden, genügen, um die Volksdeutschen ) chweren Strafen zuzusühren. So wurde der Volksdeutsche Ferdinand Gogolin aus Kowaligi wegen Verbreitung alscher Nachrichten zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Volksdeutsche Ellermann aus Nineawiscze er hielt aus gleichem Grunde ein Jahr Gefängnis und 50 Zlotv Geldstrafe. Ebenso wurden zahlreiche Verhaftungen auf Grund von Denunziationen von Spitzeln gegen Volksdeutsche durch- geführt. «-Kauf« nicht bei den Feinden?" Im Korridorgebiet kann man geradezu von einer Ver- Vichtungsaktion gegen die Deutschen sprechen, denen durch rücksichtslose Boykottmaßnahmen die Erwerbs möglichkeiten genommen werden. In Kulm und Schwetz wur den auf Listen die deutschen Geschäfte angeführt und die Be völkerung aufgcsordert: „Kaufe nicht bei den Fremden! Kaufe kicht bei den Feinden!" Die Entlassung Volksdeutscher Arbeiter wird durch Streik der Polen zu erzwingen versucht. Und wenn der Betrieb sich in deutschen Händen befindet, so setzt der Arbeitsinspektor der Woiwodschaft diese Entlassungen gegen über dem Betriebsleiter durch So geschehen mit den volks deutschen Arbeitern der Bacon-Fabrik in Strasburg. Deutschen Gastwirten, soweit sie noch in der Lage waren, ihren Betrieb weiterzuführen, wird ohne Grund die Schankkonzession entzogen. Die polnischen Behörden haben ebenfalls wieder drei deutsche Molkereien geschlossen: die Genossenschaftsmolkerei Mogilno, die zu den größten Polens zählt und täglich 30 000 Liter Milch verarbeitet, ferner die Deutsche Genossen- schaftsmolkerei Schwersenz und der Genossenschaftsmolkerei betrieb in Parltn-Dombrowa. Es kommt in Polen «licht darauf an, wenn bei solchen Maßnahmen das eigene Volk geschädigt wird, was der Fall sein muß. wenn der Vorstand oer Sozialversicherung in Warschau beschließt, sich mit einem Appell an die Aerzte zu wenden, damit sie deutsche Heil- mittel nicht mehr verordnen Mit diesen Aufzählungen sind die neuesten Schandtaten der Polen gegen Deutsche noch nicht erschöpft. Der polnische Haß gegen alles Deutsche, der durch die Preße und die pol nischen Organisationen systematisch geschürt wird, macht auch vor den Kirchen nicht halt. Die Fensterscheiben der deutschen Kirchen werden eingeschlagen, die uni die Kirche augcpflanzten Bäume umgebrochen, Volksdeutsche Pfarrer erhalten anonyme Drohschreiben, so der Pfarrer Klaus Liske in Kawki, Kreis Strasburg, mit dem Inhalt: „Sie werden aufgcsordert, mit samt ihren Volksgenossen Polen innerhalb 1s Tagen zu ver- lassen, andernfalls die Vollstreckung der Todesurteile erfolgt." Ueberfälle aus Volksdeutsche sind an der Tagesordnung. Friedrich Maser aus Jaworze, Kreis Briesen, wurde in Safkocz von zwei Polen überfallen und schwer miß handelt. In einer Gastwirtschaft in Szanomin, Kreis Hohen- salza, wurde der Volksdeutsche Rudolf Müller von einem Bolen mit der Pistole bedroht und ihm dabei zugerufen: „So muß es allen Deutschen ergehen!" Diese Fälle, die sich in einem Zeitraum von wenigen Tagen abspietten. sind nur ein Beispiel des systematisch gegen die Deutschen durch- «eführtcn Terrors, der geradezu unerträglich geworden ist und für den alle diejenigen verantwortlich zu machen sind, die das polnische Volk mit größenwahnsinnigen Hoffnungen erfüllten und in diesen grenzenlosen Deutschenhaß hineingehetzt haben. AilWrechntt Polen MtzlHWene vor Erholungsbedürftige deutsche Kinder als Opfer polnischen Hasses — Ferienkolonien behördlich geschloffen Die „Deutsche Rundschau" meldet unter der Ueberschrift »Ferienkolonien für deutsche Kinder geschlossen": „Der deutsche Wohlfahrtsdienst in Posen hat für beson ders erholungsbedürftige deutsche Kinder unbemittelter El tern Ferienkolonien in Kinderheimen eingerichtet, die von An fang Juli bis Ende August vor allem den Kindern der Groß städte Sonne, Luft und gute Kost unter bester Aufsicht und bei heiterem Spiel vermitteln sollen. Jetzt wurden mitten in der Ferienzeit diese Kinderheime geschlossen, nachdem der Kreisarzt festgestellt hatte, daß sie den „sanitären Ansprüchen nicht genügen". Die deutschen Kinderwohlfahrtsheime in Hirschdorf bei Moschin und in Zinsdorf, Kreis Znin wurden geschloffen. Als Abschiedsgruß wurden in Zinsdorf mehrere Scheiben eingeworfen. Außerdem wurden zwei Pforten am Kirchengrundstück in Zinsdorf mit Teer beschmiert." Größenwahn in Hochpoienz Wie Polen Deutschland aufteilen möchte Las Warschauer Blatt „Kurjer Warszawski", das Blatt der polnischen Klerikalen, das sich rühmt, der Warschauer Regie rung nahezustchen, hat, scheinbar gereizt durch den Ruhm des -Expreß Poranny", der kürzlich wahrscheinlich den englischen Minister Duff Cooper um einen Bericht über Englands mili tärische Absichten im Kriegsfälle bemühte, wieder einen anonymen „englischen Schriftsteller" über Englands Friedens- bcdingungcn gegenüber Deutschland im Falle eines Sieges befragt. Der Schriftsteller hat daraufhin dem Blatte die Friedens bedingungen mitgeteilt, die England diktieren würbe. Und diese sind in neun mageren Punkten zusammengefaßt, folgende: 1. Helgoland geht an England über. 2. Der Kaiscr-Wilhelm-Kanal wird internationalisiert und von einer internationalen Polizei besetzt. 8. Bayern und Oesterreich werden vom Reiche abgetrennt und zu einem katholischen Königreich zusammengefaßt. 4. Die Tschecho-Slowakei wird mit ihren „Hf -rischen Grenzen" wiederhergestellt. b. Memel wird an Litauen zurückgegcben. k. Ostpreußen kommt mit Danzig zn Polen. L Der polnische Korridor wird nach Westen bis Kolbe«' und »ach Süden erweitert. 8. Ganz Oberschlesien fällt an Polen. 8. Alle linksrheinischen Gebiete fallen an Frankreich. Man glaube nur nicht, dieses „Friedensdiktat" sei ein Scherz des polnischen Blattes. Nein, es ist ihm bitter ernst darum. Diese Auslastungen des englischen „Schriftstellers" sind AW weiter als 'teuer Stoss zur NählULS keL MlMW Größenwahns. Die ganze FönmMerung eMnert sehr an öle Wahnideen, die schon 1917 englische Politiker wie Lloyd George und Churchill verkündeten. Heute haben sich zu diesen unver besserlichen Kriegshetzern ein Duff Cooper, ein Eden und wie diese dunklen Gestalten alle heißen, gesellt, die sich in der Opposition gegen den englischen Ministerpräsidenten zusammen- geian haben und in Polen einen willkommenen Nährboden sür ihre Kriegshetze finden. Negierung Colrjn gestürzt Bildung eines schwarz-roren Koalitions- Kabinetis? Die Zweite Kammer hat den Mitztraucnsantrag der Rö misch-Katholischen Staatspartei gegen die Re gierung Colijn, die erst seil zwei Tagen im Amt war, mit 55 gegen 27 Stimmen angenommen. Für den Anirag, also gegen die Regierung, stimmten die Katholiken, die Sozialdemokraten, die Freisinnigen Demokra ten und die Christlichen Demokraten. Nachdem das Fachmini sterium Colijn, aus das weile Kreise ihre Hofsnungen gesetzt hatten, jetzt durch die rot-schwarze Kammermehrheil gestürzt ist, erwartet man in politischen Kreisen des Haag die Bildung eines Kabinetts der Katholiken und Sozialdemokraten. NumLuenkönig in Istanbul Verhandlungen über einen Schwarzmeerpakt? König Carol von Rumänien ist an Bord seiner Jacht „Luceasarul" zu einem zweitägigen Besuch in Istanbul einge- trofscn. Auch der rumänische Kronprinz Michael traf aus Europa kommend in Istanbul ein. um sich mit seinem Vater zu treffen. Da es sich nicht um einen Staatsbesuch handelt, so war von türkischer Seite auch kein offizieller Empfang erfolgt. Jedoch statteten der türkische Ministerpräsident und der Außen minister dem König Höflichkeitsbesuche ab. wodurch Gelegen heit zu den politischen Unterredungen gegeben war, die der eigentliche Zweck dieser Kreuzfahrt des Königs in den Ge wässern des östlichen Mittelmeers ist Die Rolle der Türkei als Vermittlerin zwischen Rumänien und Sowjetrußland steht dabei im Vordergrund mit dem Ziel, einen Schwarzmeerpaki herbeizuführen. We MkkredWg m Mrkaa Die übliche lakonische „TASS"-Me!dung Die Unterevung im Kreml, die eineinhalb Stunden daw miro von der sowietamilichen Telegraphenageniur nur in einem einzigen Satz milgeleilt, oer besagt, vaß Molotow die Unterhändler zur Fortsetzung der Besprechungen cmpsangen habe. Aus unterrichteten Kreisen verlautet, daß weitere Begegnungen bevorstünden. Die Ge- ruchle, vaß die Entsendung einer englischen Miluärkommission beabjlchtigt ser, sollen icdoch „nicht ganz zutreffend" sein. BemerkensWerte MgeMdvW England hat kein Geld sür Alterspensioncn — Staatshaus halt durch maßlose Ausrüstung gefährdet Das Unterhaus beschäftigte sich mit der für die Negie rung sehr peinlichen Frage der Alterspcnsionen, die, wie auch von Regierungsanhängern kaum bestritten wird, völlig unzu reichend sind und infolgedessen einen sehr wunden Punkt für die Regierung darstellen. Der Labourabgcorducte Greenwood brachte einen Antrag des Inhalts ein, daß das Haus bedauere, daß die Regierung sich weigere, Mittel und Wege sür eine bessere Zuteilung und Erhöhung der Alterspensioncn zu suchen. Ministerpräsident Chamberlain spielte gegenüber diesem Antrag den stärksten Trumph aus, den die Regierung in der Hand Hai. Seine Antwort warf aber gleichzeitig ein grelles Schlag licht auf die durch die Ausrüstung bedingten Finnnzsorgcn der Regierung. Chamberlain teilte nämlich mit, daß von den 750 Millionen Pfund, die in diesem Jahr sür Rüstungs,zwecke ausgegeben würden, nur 256 Millionen Pund durch laufende Steuereinnahmen gedeckt würden. (!) Gleichzeitig erinnerte Chamberlain daran, daß die Unter haltungskosten sür die Wehrmacht in den kommenden Jahre« sich aus die Haustzaltvoranschläge merklich auswirken würden. Er müsse das Haus allen Ernstes bitten, sich die Frage vorzulcgen — wo man trotz der hohen Steuern in diesem Jahr nur 250 Millionen Pfund Nüstungsausgaben aus Steuern habe decken können — wie man in Zukunft zur Fi nanzierung eines Betrages, der vielleicht zwischen 100 und 200 Millionen liege, zusätzliche Summen austreiben wolle Aus diesen Erwägungen komme er zu dem Schluß, daß das Land sich im Augenblick einen Pensionsplan, wie die La- bourpartei ihn vorhäbe, nicht leisten könne. Die Negierung sei zu dem Ergebnis gekommen, daß Arbeitnehmer und Ar beitgeber, um eine Erhöhung der Pensionen zu ermöglichen, höhere Beiträge leisten müßten. Lügen haben kurze Deine Britisches Luftfahrtministerium stellt englische PrcssegerÜchte richtig. Zu den Meldungen und Gerüchten englischer Blätter von der angeblichen U e b e r s l i e g u n g der englischen Küste durch deutsche Militärflugzeuge gab das britische Lufifahrtministe- rium bekannt, daß keinerlei Beweise dafür vorliegen, daß fremde Flieger englisches Hoheitsgebiet überflogen haben. Scharfe Maßnahmen gegen Bombenattentate Im Unterhaus erklärte Ministerpräsident Chamber lain zu den letzten Bombenattentaten, daß man nichts unter lassen werde, um dis Schuldigen dem Richter zuzuführen. Gleichzeitig gab er bekannt, daß das sogenannte Anti-Jrcn- Gesetz am heutigen Freitag zur Unterzeichnung durch den König fertiggestclU sein solle. Ms MsesL Heimst. Wilsdruff, am 24. Juli 1939. Spruch des Tages Mag auch der Verlauf der beiden Revolutionen ver schieden gewesen sein (in Deutschland und in Italien) — das Ziel, das beide erreichen wollten und erreicht haben, ist das gleiche: die Einheit und die Größe des Volkes. Mussolini, Rede am 28. Sept. 1937 in Berlin. Zubitöen und Gedenktage 29. Juli 1856: Der Tondichter Robert Schumann in Endenich bei Bonn gest. — 1883: Der italienische Ministerpräsident Benito Musso lini in Predappio bei Forli (Romagna), geb. Sonne und Mond: 29. Juli: S.-N. 4.13, S.-U. 19.58; M.-U. 2.38, M.-A. 18.30 Sonnenstich und Hitzschlag Wenn die Sonne es allzu gut meint und ihre sengenden Strahlen unbarmherzig auf die Erde sendet, dann kommt es manchmal vor, daß bei den Menschen bedenklich» Erscheinungen eintreten, die Herz und Nerven in Mitleidenschaft ziehen. Da spricht man dann von Sonnenstich oder Hitzschlag, wobei viele irrtümlicherweise annehmen, daß beides dasselbe ist. Ein Sonnenstich äußert sich dadurch, daß der Betreffen de plötzlich unter Herzschwäche und Luftmangel zusammen bricht und bewußtlos wird. Das Gesicht ist stark gerötet und die Haut auffallend warm bis heiß, oft trit Fieber bis zu 42 Grad auf. Der Hitzschlag dagegen ist ein bei schwüler, feuch ter Witterung, besonders bei körperlicher Anstrengung auftre tender Erschöpfungszustand. Allerdings weist der vom Hitz- schlag betroffene Kranke ebenfalls Herzschwäche auf, der in schweren Fällen Delirien folgen. Abweichend vom Sonnenstich braucht der Zustand nicht unter direkter Einwirkung von Son nenstrahlen herbeigefüh-rt zu werden. Er kommt meist bei Per sonen vor, die bei an sich schwüler Außentemperatur in zu engen und warmen Räumen arbeiten, wie z. B. Schiffsheizer. Einen vom Hitzschlag oder Sonnenstich Betroffenen bringt man sofort an einen schattigen, kühlen Ort, wo man seine Kleider lockert, den Kopf hochlegt und dann die Brust, bas Gesicht und die Arme mit kaltem Wasser besprengt. Falls das Atmen aussetzt, ist schleunigst künstliche Atmung geboten, bis der Arzt das weitere veranlaßt. Zur Durstlöschung wähle man kalten Kaffee, Zitronenlimonade oder Fruchtsäfte. Auf Wän- dertouren lege man stets nur leichte, poröse Kleidung an, und bei längeren Märschen durch brütende Sonnenhitze schütze man unbedingt den Kopf durch eine leichte, die Sonnenglut abhal tende Kvpst>edeckung. Vor Beginn der Erntezeit. Die Roggenfelder wogen, mit reifenden Aehren neigen sich die Halme, als ahnten sie der Sense Schnitt. In Bälde ist die Erntezeit da. Die Erntezeit ist für den Landmann das, was für den Soldaten die Manö- verzeit ist. Da heißt es, alle Knochen zusammenreiben, und das Beste und Letzte hergeben. Geschont wird nicht, und Drückeberger gibts nicht. Es muß klappen! hieß es immer, wenn es ins Manöver ging. Die gleiche Parole gilt auf dem Bauernhof zur Erntezeit. Eine große Musterung beginnt. Die Mähmaschinen werden auf Herz und Nieren geprüft und start bereit gemacht. Alle Geräte werden in Ordnung gebracht, die Sensen werden geschliffen, die Gabeln zum Auftakeln geputzt. In den Scheunen beginnt das große Aufräumen. Die Tennen werden gefegt. Etwaiges Stroh, was sich noch in den Scheu nenwinkeln vorfindet, muß heraus! Es wird Platz gemacht sür die neue Ernte. Sorgsam geht der Bauer durch das Ge höft zur Erntearbeit. Ein alter Spruch sagt: „Mit einem Herren steht es gut, der, was er befiehlt, auch selber tut." Glückauf M Erntet Tritt ein in die Reihen der „Kämpfer ohne Waffen" Die Männer und Frauen vom Roten Kreuz sind „Kämp fer ohne Waffen", immer und überall bereit, dem Nächsten zu helfen. Sie sind zur Stelle bei Veranstaltungen aller Art, bei Katastrophen und Feuersbrünsten, bei Fabrik- und Ver- kchrsunfällen; sie sind tätig sowohl im Gebirgs- und Wasser- rettungs-, als auch im Gas- und Lustschutzsanitätsdienst. Die Hauptaufgabe des Deutschen Noten Kreuzes ist aber Vorbereitung und Unterstützung des Kriegssanitätsdienstes del Wehrmacht. Die Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und Deutschen Roten Kreuz muß ebenso geübt werden wie alles Andere, damit im Ernstfall alles klappt. Das Deutsche Rote Kreuz, dem sich das Heer seit Jahrzehnten verbunden fühlt und dessen segensreicher Tätigkeit im Weltkrieg alle Kämpfer in Front und Heimat dankbar gedenken, kann nur durch stän dige Schulung und fortwährende Uebung feiner Bereitschafts kräfte die mit allen Mitteln zu fördernde Hilfsorganisation der Deutschen Armee und damit ein Instrument in der Hand des Führers für seine Ziele zur Erhaltung und Sicherung des Lebens der Nation sein. Die selbstlosen, im Dienst der Allgemeinheit stehenden Männer und Frauen des DRK. erwarten keine Belohnung für ihre Arbeit. Heber selbstverständliche Pflichten sprechen bis vom Roten Kreuz nicht. Aber hast Du, deutscher Mann uu- auch Du, deutsche Frau, schon einmal darüber nachgedacht, daß die Helfer und Helferinnen vom DRK. auch für Dich ihre Freizeit und die wohlverdiente Entspannung in Erfüllung einer freiwilligen Pflicht hingeben? Und was kanst Du tun? Tritt ein in die Reihen der „Kämpfer ohne Waffen", oder erwirb wenigstens die Mitglied schaft in der Ortsgemeinschaft des DR. Der Mitglieds-Min destbeitrag beträgt ja monatlich nur 25 Pfg. Anmeldungen nehmen alle DRK.-Bereitschastsmitglieder, -Ortsgemeinschaf- ten und die DRK.-Kreisstelle Meißen (Rathaus) entgegen. Eine Eefolgschafts- und Schwerbeschädigten - Zählung findet am 1. August statt. Die Zählblätter sind den Betriebs führern durch die Gemeinden bereits zugestellt worden; sie müs sen nach dem Stande vom 1. August ausgesüllt und der Ge meindebehörde umgehend zurückgegcben werden. Näheres sagt die Bekanntmachung des Landrates in der vorliegenden Nummer. Das Abendfportfest des Turnvereins findet morgen Sonn abend auf dem Turnplatz an der Meißner Straße bei günsti gem Wetter statt. Ab 17.30 Uhr sind die Spieler beim Fuß ballspiel und anschließend beginnen die sportlichen Wettkämpfe. Von 19.30 Uhr konzertiert die Stadtkapelle. Auch für sonstige Unterhaltung ist gesorgt. Die Einwohnerschaft wird um zahl reichen Besuch gebeten. Eintritt wird nicht erhoben. Einschränkung der Verbandstage. Der Reichswirtschafts- minister hat angeordnet, daß Reichsinnungsverbandstage des Handwerks nicht mehr alljährlich, sondern nur noch alle zwei Jahre, möglichst sogar in noch größeren Zeitabständen, statt finden sollen. Für jeden Reichsinnungsverbandstag ist vorher die Zustimmung des Reichshandwerksmeisters einzuholen. Reichsinnungsverbandstage bringen naturgemäß einen erheb lichen Aufwand an Geldmitteln und an Arbeit für die Vor bereitung und Durchführung mit sich, sie bedeuten oft auch für die Teilnehmer ein Opfer an Zeit. Schon aus Gründen der Ersparnis an Geld, Zeit und Arbeitskraft ist deshalb die Maß nahme des Reichswirtschastsministers zu begrüßen, die wohl auch noch für manche andere Organisation außerhalb des Handwerks vorbildlich wirken dürste. SAG. Wilsdruff-Grumbach 30. 7. 6.15 Uhr Stellen mit Fahrrad Marktplatz. Prüfung in Gruppe 3.
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