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Wilsdruffer Tageblatt : 03.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390803
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-03
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.08.1939
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sind seit der Nacht zum MttMoch fn Ser Po-Evens große Na- lienische Manöver im Gange. Die Manöver begannen mit einem überraschenden Angriff roter Abteilungen auf die blauen Deckungen im Abschnitt zwischen dem Colle Autaret und dem Monte Granero in den Cottischen Alpen. Gleichzeitig wurden theoretisch die Brücken über den Tessin bei Bcreguardo und Pavia durch rote Flieger zerstört, wodurch die dritte blaue Division in ihrem Vormarsch ausgchalten und zu einem Aus- Weichen über Mortara gezwungen wurde. Die blauen Schnellen Truppen wurden mit größter Eile im Raume zwischen Asii und Casale zusammengezogen, um für jede Möglichkeit zur Verfügung zu stehen. Die Pioniere von Bläu schlugen eine Brücke bei Bero- guardo und eine weitere bei Pavia, so daß die Schnelle Divi sion auf das rechte Flußufer übersetzen konnte. Viktor Emanuel und -er Duce im Manövergelände Mussolini traf mit seinem selbstgcsteuerten dreimoto- rigen Flugzeug am Mittwoch in Begleitung des Staatssekre tärs im Kriegsministerium, General Pariani, und des Staats sekretärs im Luftsahrtministcrium, General Valle, im Manövergelände ein, das er wiederholt überflog, um die Tar nung bei den in Gang befindlichen Truppenbewegungen fest- zustellen. Auf dem Flugplatz von Novara, wo Mussolini landete, -traf kurz darauf auch der König und Kaiser ein, mit dem sich der Duce ungefähr eine Stunde lang unterhielt. Nach der Unterredung setzte Victor Emanuel III. seine Fahrt ins Manövergelände fort, während Mussolini an Bord seines Flugzeuges das Gelände wiederum überflog und sodann nach Rimini zurückkehrte. * Im Laufe des Monats August werden in Thrazien die großen Sommermanöver der türkischen Wehr macht stattfinden. „REesi kann zehn MMsnen mobilisieren!" Die großen Sommermanöver des italienischen Heeres bilden das Hauptthema der römischen Presse, die die lange Unterredung zwischen dem König und Kaiser und dem Duce sowie den Jnspektionsslug Mussolinis über dem Manöver- geländc unterstreichen. Der Direktor des „Giornale d'Italia" führte aus: Wenn man jenseits der Alpen eine übertriebene Sicherheit in bezug aus die Alpenfestungen und die Maginot-Linie zur Schau trage, so könne man wohl sagen, daß diese Befestigungslinien von Deutschland oder Italien doch überrannt werden könnten, wodurch der Stellungs krieg zu einem Bewegungskrieg entwickelt würde. Das sei auch das Thema der diesjährigen italienischen Manöver, Das „Giornale d'Jtalia" wendet sich sodann gegen die lächerlichen Behauptungen der englischen Propaganda, die die strategischen Möglichkeiten Italiens in Zweifel setzen wollten. In Wirklichkeit seien die strategischen Positionen Italiens sowohl in Europa wie im Mittelmeer und in Afrika von aus schlaggebender Bedeutung! Italien könne zehn Millionen Mann mobilisieren und sie an den Alpen, am Rhein und in Afrika einsetzen. Zur See sei insbesondere die italienische U-Boot- Flotte von Bedeutung, da sie das Mittelmeer beherrsche und entgegen der Ansicht gewisser englischer und französischer Fach leute weder in 24 Tagen noch in 24 Monaten vernichtet werden könne. Zusammen mit der Luftwaffe bedrohe die italienische Kriegsmarine sämtliche Zufahrtsstraßen des Mittelmeeres, wie dies die jüngsten Manöver bewiesen hätten. Das Blatt schließt dann: „Als sich Deutschland mit Italien Verbündete, hat es seine militärischen und politischen Berech nungen gemacht, ebenso wie Italien, als es sich mit dem wiedererstandenen Großdeutschland Adolf Hitlers verband." Soldateska wütet im Korridor Betrunkene Offiziere mißhandeln deutsche Arbeiter In den Städten und Dörfern im Korridor mehren sich un glaubliche Vorfälle. So wird jetzt in Schollen (Posen! eine Boyketthetze gegen Deutsche durch schwerbewaffnete polnische Soldateska durchgeführt. Vor den deutschen Geschäften stell ten sich polnische Soldaten mit Stahlhelm und ausgcpflanz- tem Bajonett auf und verwehrten jedem den Zutritt. Die in Schollen im Quartier liegende polnische Solda teska drangsaliert überhaupt die Bevölkerung, wo sie nur ir gend kann. So erschienen in der deutschen Molkerei drei polni sche Offiziere, von denen zwei schwer betrunken waren. Eie ließen sich von einem Angestellten Buttermilch herauf holen, und als ihnen diese ausgehündigt wurde, gossen sie ohne jeden Wortwechsel dem Angestellten die Milch ins Gesicht, schlugen ihn zu Boden und traten ihn mit Füßen. Als zwei polnische Arbeiter dazu kamen und die besof- ,jenen Offiziere aus die schamlose Feigheit ihres Verhaltens aufmerksam machten, zogen diese ihre Pistolen, bedrohten nun alle drei Männer und schlugen sie. Einer der polnischen Ar beiter lies darauf sofort zu dem einige Häuser weiter im Quartier liegenden Oberst und meldete den Vorgang. Statt «un einzugreisen, warf der Oberst den polnischen Arbeiter Her nus, beschimpfte ihn und verbot ihm den Mund. Zu aufreizenden Vorfällen kam es am Sonntag beim Sokolfest in Schollen. Eine Horde gröhlender Menschen zog durch das kleine Städtchen und führte eine» Rollwagen mit, aus dem eine Leiter stand, an der eine Puvpe befestigt war, die den Führer darftellen sollte. Der Mob zog vor die Häuser der Deutschen oder hielt des Weges kommende deutsche Volksgenossen an, denen dann hohnlachcnd zugernfcn wurde: „Das ist euer Hitler!" „Das ist euer Bruder!" Dabei schlugen zwei Begleiter des Wagens ständig mit Stöcken auf die Puppen ein. Zuletzt kündigte der Mob an, daß die Puppe am Abend verbrannt werde, was sich dann auch vollzog. Der Pöbel belästigte weiterhin deutsche Kirchgän ger beim Verlassen der Kirche. Als im Anschluß an den Got tesdienst eine Tauffeier in dem Gotteshaus vor sich ging, störte er diese kirchliche Handlung durch Johlen und durch Schläge an die Kirchentür. Grad ewer DeuMu geMndet In Putzig bei Thorn wurde am 26. Juli im Park das Grabmal eines deutschen Geistlichen geschändet. In Konitz ist das deutsche Hotel Engel auf behördliche Anordnung mit Wir kung vom 1. August geschloffen worden. Das Könitzer Deutsch tum ist von dieser behördlichen Maßnahme schwer betrossen worden, da dieses Hotel immer der gesellige Mittelpunkt der Volksgruppe war. Die behördlichen Maßnahmen gegen die deutschen Mol kereien werden weiter fortgesetzt. So ist die deutsche Mol kerei in Gromaden, Kreis Schubin, geschloffen und amtlich versiegelt worden. Ebenso ist die Molkerei in Pempersen ge schloffen worden. Der Volksdeutsche Walther Preis aus Dobrzewina im Eeekreis wurde vom Kreisgericht Gdingen zu einem Jahr Gefängnis und 200 Zloty Geldstrafe verurteilt. Die Anklage warf ihm „Beleidigung des polnischen Polkes" vor. „Für einen Voten zehn DenMe" Polnische Unverschämtheiten Im Katholischen Vereinshaus in Thorn fand eine Monats- dersammlung der Ortsgruppe des „Verbandes der Teilnehmer an dem Schulstreik in Pommerellen aus den Jahren 1906 und 1907" statt, die wieder im Zeichen des polnischen Größen wahns und des hemmungslosen Ausrottungsfeldzuges gegen das Deutschtum stand. In den Reden wurde u. a. erklärt, Polen müsse sich dem „germanischen Ucbermut" aus Schritt und Tritt Wiedersehen und jedes „Unrecht" rächen, nach dem Grundsatz: „Für einen Polen zehn Deutsche". Am Schluß der mit kriegerischen Reden und verlogenen Darstellungen reich gespickten Tagung wurde von den zustän digen Behörden die sofortige Schließung des deutschen Gym nasiums in Thorn und die Verwendung des Gebäudes für das volnische Schulwesen aekordert. Der wild gewordene Giarost Einem Danziger Staatsangehörigen das Haus über dem Kops abgerissen! Bei dem Danziger Staatsangehörigen, Mühlenbesitzrr Klemp in Gard sch au bei Dirschau, erschien am Dienstag- Mittag eine Arbciterkolonne, die gemäß einer Verfügung des Dirschauer Starostcn, die vorgewiesen wurde, unverzüglich be gann, dem Mühlenbesitzer das Haus über dem Kopf abzu brechen. Dieser unerhörte Vorfall hat folgende Vorgeschichte: Be reits am 10. Juni war bei Klemp eine polnische Baukom- Mission gewesen, Vie sich flüchtig seine Wassermühle ansah. Am nächsten Tage erhielt Klemp eine Verfügung, wonach er unverzüglich sein Wohnhaus abzureißen habe, da es baufällig sei. Klemp erhob beim polnifchen Innenministerium Ein spruch und wies dabei auf das Gutachten eines polnischen Bausachverständigen hin, nach dessen Urteil sich das Wohnhaus in einwandfreiem Zustand befände. Die Folge dieses Ein spruchs war eine zweite Verfügung, wonach Klemp neben dem HauS nun auch die Mühle abzureißen hatte. Aus einen Protest von Danziger Seite erklärte man VolniicberleitL di« Maßnahme sei eine Vergütung ^ür das Abbrechcn einer zusammenstürzenden Kate eines Danziger Staatsangehörigen polnischer Nationalität. Dazu war zu bemerken, daß diese verwahrloste Kare erst abgebrochen wurde, nachdem man dem Besitzer mit monate langer Geduld Gelegenheit gegeben hatte, den ganzen Jn- stanzenzug in Bewegung zu setzen Der Abbruch war aber völlig rechtmäßig erfolgt! Dieser Tatsache konnte sich die polnische Regierung dann auch nicht entziehen, so daß die RepAssalie gegen Klemp eingestellt und diesem der Jnstanzen- zug offen gelassen wurde Obwohl die Angelegenheit jetzt also nicht mehr zur Zu ständigkeit eines wild gewordenen Starosten gehört, hält es Polen für richtig, ohne irgendeinen Rechtsgrund einem fremden Staatsangehörigen das Haus über dem Kops abzu reißen. Die Maßnahme ist also einwandfrei als ein Will kürakt anzusprechen, dem, wie dieser Fall zeigt, auch die in Polen lebenden Ausländer schutzlos ausgeliefert sind! Weil deutsche Kinder deutsch sprachen Vier deutsche Jungen und zwei deutsche Mädel wurden kürzlich in Posen von fünf Polen im Alter von etwa 25 Jahren an gefallen, weil sie aus der Straße deutsch sprachen. Als die deutschen Jungen sich wehrten, nahm das Publikum und die Polizei für die Polen Partei. Aus der Polizei wurden die Personalien der Volksdeutschen festgestellt und ihnen wegen „Unruhestiftung" eine Geldstrafe auferlegr, die jedoch nach nochmaliger Vernehmung erlassen werden mußte, da der Tatbestand eindeutig bewies, daß die Volks- deutschen Kinder ohne jeden Grund überfallen worden waren. Reue Grenzverletzungen der Polen Drei polnische Zollbeamte drangen nach einer Meldung des „Danziger Vorposten" bei Sobbowitz etwa 150 Meter weit auf Danziger Gebiet ein. Ein WarnungS- schuß eines Danziger Beamten veranlaßte die Provokateure zur Flucht Der neue Vorfall beweist, daß Polen nicht daran denkt, die Serie der Herausforderungen gegenüber Danzig ab- znstcllen. Auf der Eisenbahnbrücke in Dirschau wurde ein fahr planmäßiger Zug, der Danzig verlassen hatte und in dem sich Danziger KdF.»Urlauber befanden, von etwa 15 polnischen Soldaten mit Kies und Steinen beworfen. Die Fahrgäste, die sich völlig diszipliniert und ruhig verhielten, wurden mehrfach getroffen. Aus Meere KZimsr. Wilsdruff, am 3. August 1039. Spruch »es Tages O Segen der Erde! Knut Hamsun. Jubiläen und Gedenktage 4. August. 1848: General Otto v. Emmich in Minden i. WM. geb. — 1859: Der norwegische Schriftsteller Knut Hamsun in Lom iGudbrandsdal) geb. — 187V: Sieg der Preußen und Bayern über die Franzosen bet Weißenburg. — 1875: Der Märchen- dichter Hans Christian Andersen in Kopenhagen gest. — 1914: Kriegserklärung Großbritanniens an das Deutsche Reich. — 1914 (bis 16.): Erstürmung der Forts von Lüttich unter Ge neral v. Emmich. - 1915: Erstürmung Iwangorods durch die Oesterreichcr und Deutschen. — 1918: Der Gefreite Adolf Hitler wird für heldenhaftes Verhalten vor dem Feinde am Brücken kopf Montdidicr mit dem E. K. I ausgezeichnet. — 1930: Der Tondichter Siegfried Wagner in Bayreuth gest. Sonne und Mond: 4. August: S.-A. 4.22, S.-U. 19.49; M.-U. SL4, M.-A. 20L6 Denkt auch im Sommer an den Hofhund! Diese Mah nung ist nur zu berechtigt; denn diesem treuen Beschützer von Hab und Gut wird in der heißen Jahreszeit nicht immer die ersorderliche Aufmerksamkeit geschenkt. Wie oft sinket man, daß die Hundehütte in der prallen Sonne steht, obwohl die Möglichkeit gegeben wäre, sie im Schatten aufzustellen. Und dann das Tier selbst: Während Menschen und freilebende Tiere den wohltuenden Schatten aufsuchen, ist der Hund an feinen Platz gefesselt. Das ist böse Tierquälerei, die sofort abgestellt werden sollte. Kann man die Hütte aus irgendwel chen Gründen nicht im Schatten auMellen und den Insassen nicht für einige Stunden frei umherlaufen lassen, so muß man ihn während der heißen Stunden an einer Stelle anketten, wo die Sonne nicht hingelangen kann. Solcher Plätzchen gibt es überall. Und dann noch eins. Genau wie beim Menschen ist auch beim Tier in der heißen Jahreszeit das Durstgefühl besonders groß. Aber man sollte nun nicht, ewa frühmorgens dem Hund einen Napf mit Wasser hinstellen, das für den ganzen Tag reichen muß, sondern es ist täglich mehrmals zu erneuern, dem nur frisches Master erquickt! Londonr FnirigeuMl M Syrien Wie die hebräische Palästinaprcsse ausplauder.t wird eine neue großangclegte englische Intrige im Nahen Osten ge plant, die aus Kosten zugleich Farnkreichs wie des nationaler, Araberiums in Palästina, aber auch gegen die Interessen deS Königs Ibn Saud vorgetricben wird. Das Hebräerblatt meldet, daß ver in englischem Sold ste hende syrische Oppositionsführer Dr. Schahbandcr, der be reits bei der Zertrümmerung des syrischen Nationalblocks eine führende Rolle gespielt hat und dadurch sein Land um dH ihm von den Franzosen versprochene Freiheit bringen half, eine Einladung an die Nascbascknbi-Partei in Palästina z» einer Konferenz nach Kairo erließ, auf ver die Thronkandida tur des Emir Abdullah von Transjordanien für den Syrien thron in Damaskus zur Debatte steht. Naschaschibi gilt in den Kreisen des palästinensischen Arabertums, das um die Freiheit seines Landes mit der Masse gegen England steht, als „Volksverräter und Staatsseini» Nr. 1". Es ist bezeichnend, daß gerade er die Kandidatur Emir Abdullahs für den Thorn von Damaskus unterstützen soll, für die kein nationaler Araber im Vorderen Orient zu haben ist. Schon 1938 erklärte König Ibn Saud, daß er ein« Machterweiterung des Haschimiten-Fürsten Abdullah, der nun König des vereinten Syrien, Transjordanien unv Palästina werden will, nicht dulden und nötigensalls zu den Waffen greifen würde. Offenbar ist Ibn Saud den Engländern zn mächtig geworden und wollen sie ihm in Abdullah einen „Gleichgeivicht"-Hcrrscher gcgenübcrstellen. England „garantiert" sich den Kunden Unterzeichnung des englisch-polnischen Kreditabkommens Die britische Regierung unterzeichnete heute das Abkom men, durch vas Polen Garantien in Höhe von 8163 300 Pfunds für den Kauf britischer Waren gegeben werden fallen« Die polnische Regierung wirs in Höhe dieses Betrages Obliga tionen ausgeben. Vie sann Zinsen von dem Handelsministerium garaniierl werden. Die Obligaüonen werden mit 5 v. H. verzinst und in einen» Zeitraum von 16 Jahren, beginnend mit 1941, rückzahlbar fein« Das vurch sie Ausgabe ver Obligationen einkommende Gell» wird nur sür den Kaus von Erzeugnissen verwendet werden, dus in Großbritannien hergestellt sind. „An MamwordWes Znterelle" Schweden über die Machenschaften der „Friedensfront" Unter der Ueberschrift „Garantiedrohung" behandell „Stockholms Tidningen" den schleppenden Verlauf der eng-, lisch-französisch-sowjetrussischen Verhandlungen. Mit deutlicher; Adresse an die Wcstmächte und Sowjetrußland schreibt da« Blatt: „Die ernste Betrachtungsweise des Außenministers Sand ler hinsichtlich der Garanticdrohung ist berechtigt. Es siehl aus, als ob die drei Großmächte sich nicht um die Proteste der ge dachten Objekte zu bekümmern beabsichtigen, sondern sie zur» Gegenstand von Deklarationen machen, die nur bestimmt sind, , ihren klaren Neutralitätswillen zu kompromittieren. L-er ossene Protest von veni verantwortlichen Leiter de, schwedischen Außenpolitik hat Aufmerksamkeit erregt und Echo in der ganzen Wett hervorgerufen. Die Frage ist, ob er auch t in den Kabinetten der Großmächte beachtet wird und ob man dort versteht, daß es sich um eine Frage sür den ganzen Nor« den hanvelt, eine Frage, die für die endgültige Ausformun- der nordischen Neutralität politische Beveumng bekomme» konnte, die zu fördern im Interesse aller Mächte liegen sollte, sicher ist icvoch, daß es ein gesamtnordisches Interesse gibt, gcwäh^ Finnland nur alle dentbare Unterstützung z» Gibraltar md Danzig: Nastioven Die letzten Erklärungen des englischen Premierministers über den Stand und das Ergebnis der Anleiheverhandlunge« mit Polen haben die Besorgnis und Verstimmung in polni schen Kreisen über das Verhalten des neuen außenpolitische» Partners noch verstärkt. „Wieczor Warszawski" bietet seinen Lesern die Aeußerun^ gen eines hervorragenden Mitgliedes des polnischen Oberhau« ses, des Führers der gemäßigten Konservativen, dessen Nam« aber nicht genannt wird, an. Gibraltar und Danzig seien heute die Bastionen de» europäischen Systems. Gibraltar sei der Wächter Englands an» dem Wege in den Osten und Danzig der Wächter gegen Deutschland. Beide müßten in ihrem jetzigen Zustand erhalte» bleiben. Die englische Politik könne von diesem Grundsatz nicht abgehen. Immer wieder Gewitter! Ohne Gewitter scheint es iu diesem Sommer nicht zu gehen. Kaum ist es einmal etwa» warm gewesen, schon bullen sich wieder Gewitterwolken zu sammen. Gestern nachmittag nahmen sie zeitweise recht be denkliche Formen an. Nach einem kräftigen Regenguß folgte in der dritten Nachmittagsstunde ein heftiger Schloßenfall, der glücklicherweise nur von kurzer Dauer war. Ferienkonzert der Wilsdruffer Stadtkapelle im „Schützen haus". sinter der feinsinnigen un- beschwingten Stabführung von Kapellmeister Hampel veranstaltete die Stadtkapelle gestern im „Schützenhaus" ein Ferienkonzert. Die Bortrags- solge verzeichnete eine sommerlich-duftige Blutenlese musika lischer Feinkost aus dem Reiche der heiteren Muse. Mit dem Marsch „Froh und heiter" von Michalski war bald der Kon takt zwischen Kapelle und Hörer hergestellt. Hierauf erklang die Ouvertüre zur Operette „Das blaue Band" von Paul Lincke, eines unserer volkstümlichsten Komponisten, dessen Melodien immer wieder ihre Zugkraft ausüben. Nach einem Walzermelodien-Potpourri von Robrecht, in welchem die alten Meister des klassischen Walzers, wie Strauß, Millöcker usw. zu Worte kamen, gelangte eine von innerer Heiterkeit beseel te Melodienfolge aus dem Lustspiel „Im weißen Rößl" von Benatzky zum Bortrag. Im zweiten Teil war T. v. Euvpä mit der Ouvertüre zur Operette „Dichter und Bauer" sowie mit dem Liede „Hab ich nur deine Liebe" aus „Boccaccio" vertreten. „Ein Walzer aus Wien" leitete über zu einem Zilm- schlager-Potpourri, das die Vortragsfolgc beschloß. In allen zu Gehör gebrachten Werken bestach die Musizierfreudigkeit und satte Klangfülle des Orchesters. Auch mit dem gestrigen Konzert, das leider nicht den Besuch aufzuwcisen hatte, den es verdiente, gab unsere Städt. Orchcsterschule wieder einen glänzenden Beweis ihrer Leistungsfähigkeit. Herzlicher Bei fall seitens der Konzertbesuchcr bekundete die Zufriedenheit mit dem Gebotenen, den Kapellmeister Hampel mit einigen Marschzugaben quittierte. Festpreise für Heilwäsfer. Der Reichskommissar für di« Preisbildung gibt im Reichsanzeiger vom 31. Juli eine An ordnung bekannt, die Festpreise für Heilwäsfer festsetzt. Sie erfaßt als Heilwässer alle natürlichen Versandwässer, soweit sie von der Abteilung Heilbrunnen des Reichsfremdenver» kchrsverbandcs anerkannt sind. Es werden fünf verschiedene Preisgruppeck gebildet. Die Anordnung tritt am 1. Oktober in Kraft.
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