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Wilsdruffer Tageblatt : 20.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390720
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-20
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.07.1939
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Wvsn NnDle sich wöster veMiyren Verden. JnISen dsram- wortlichen Ikreisen Roms werde darauf hingewiesen, heißt es weiter in der .Hnsormazione Diplomatica", daß die Haltung der Demokratien zur Reise des Grafen Ciano wie üblich hyste risch und widerspruchsvoll gewesen ist. Dazu fei zu bemerken, daß alles, was in diesen Tagen in Spanien sich abgespielt hat. ein bedeutsamer Fingerzeig in bezng auf den Platz Spaniens in Europa ist. Man hat sich so gestellt, als ob man vergessen hätte, das? das Spanien Francos bereits gewählt hat. Auf dem neuen Wege, den es zu verfolgen gedenkt, hat es bereits zwei Marksteine gesetzt: Es ist dem Antikominternpakt beigetreten und hat die Genfer Liga verlassen. Diese beiden Tatsachen stellen Spanien in das Lager, das den Demokratien gegenüber- steht. England will Geschäfte machen Der Nationalfeiertag des spanischen Volkes gibt der »Dimes" einen willkommenen Vorwand, sich in einem Leit artikel in reichlich geschmackloser Weise beim neuen Spanien anzubiedern. Dasselbe englische Blatt hat General Franco während seines Ringens um die nationale Wiederge burt seines Landes stets nur als „Rebellen" bezeichnet und keine Gelegenheit unbenutzt gelassen, seinen Sympathien für die spanischen Bolschewisten Ausdruck zu geben. Der Zweck dieses einigermaßen überraschenden Stimmungswandels geht aus dem Schlußteil des Artikels hervor. Er ist, wie bei dem englischen Blatt kaum anders zu erwarten ist, ein rein ge schäftlicher: Die Rohstoffe, die das Britische Empire Spa nien liefern könnte, ständen gegen entsprechende Bezahlung zur Verfügung, st) Englands Schwache durchschaut Haltlose Argumente gegenüber Deutschland. — Falsche Schach züge gegenüber Japan. Die Ungeschicklichkeit und Erfolglosigkeit der englischen Außenpolitik nehmen gleichzeitig zwei Blätter neutraler Länder zum Anlaß zu Betrachtungen über die weltpolitische Lage, in denen die Londoner Einpeitscher der Einkreisung nicht gerade gut wegkommen. So schreibt die Belgrader „Vrem e", daß England alle Argumente von Deutschland aus der Hand genommen würden. Wenn in London erklärt werde, daß Danzig mit der Weichselmündung die „Lunge Polens" sei, so bemerk» man deutscherseits, daß Polen es dann nicht nötig gehabt hätte, Gdingen zu bauen, das immer mehr den ganzen polnischen Außenhandel an sich reiße. Wenn England die deutschen Kolonien in Afrika als arm und wirtschaft lich wertlos hinstelle, dann erkläre man in Deutschland, daß es England unter solchen Umständen doch leicht fallen müßte, sie ihren früheren Besitzern zurückzugeben. Die Schweizer Zeitung „Suisse" besaßt sich mit den Verhandlungen in Tokio und erklärt, die diplomatische Stel lung Englands sei durch unkluge und recht unüberlegte Reden stark beeinträchtigt worden. Jetzt dauere die Blockade der englischen Konzession Tientsin schon vier Wochen und man habe nicht den Schatten einer — in London groß angekündigten — wirtschaftlichen Repressalie gesehen. Die Japaner seien nicht blind und taub, sie hätten erkannt, baß die Drohungen nur Bluff waren und daß England schließlich den Rückzug angetreten habe. Als weiteren Fehler bezeichnet die „Suisse" das Gerede von einer englisch-französischen Flottendemonstra- tion im Anschluß an die Konferenz in Singäpur, und schließ lich begehe England einen dritten Fehler, wenn es auf Mei nungsverschiedenheiten zwischen dem japanischen Militär und den politischen Kreisen Tokios spekuliere. Durch alle diese falschen Schachzüge werde die Aufgabe des englischen Unterhändlers in Tokio nicht erleichtert. Abschließend meint das Blatt, London könne offenbar nicht daran denken, sich in ein Ostasienabenteuer einzulassen, es müsse aber auch darauf bedacht sein, „das Gesicht zu wahren". Ferre Anfragen an Chamberlain Der Ministerpräsident weicht aus. — Einkreisungsbefuche als Schmerzcnspflaster. Ministerpräsident Chamberlain war im englischen Unterhaus erneut zahlreichen Anfragen über die gegen wärtigen Schwierigkeiten der englischen Politik ausgesetzt. Ueber die Verhandlungen in Moskau gab Chamberlain wieder eine seiner üblichen kurzen Antworten. Dann gab der Premierminister bekannt, daß die zur Zeit in London mit Polen geführten Finanzverhandlungen zu einem Abkom men — also einer Anleihe — führen könnten. Für den Abschluß dieses Abkommens sei ein gesetzgeberischer Akt not wendig. Ueber den Gang der englisch-japanischen Ver handlungen äußerte sich Chamberlain in nichtssagenden Wor ten. Erfolglos befragte ein konservativer Abgeordneter den Ministerpräsidenten, ob er keine Schritte anläßlich des Ver fahrens gegen den britischen Militärattache unternehmen wolle, der von den Japanern wegen Spionage vor ein Kriegs gericht gestellt sei. Ein anderer konservativer Abgeordneter forderte sofortige wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen Japan. Ein Abgeordneter der Arbeiterpartei stellte die Frage, ob die Admiralität irgend etwas tun werde, um einen Aus gleich für den Bau überlegener deutscher Kreuzer zu schaf fen. Diese deutschen Kreuzer seien allen englischen Kreuzern, die im Dienst oder im Ban seien, überlegen. Der parlamen tarische Sekretär der Admiralität, Shakespeare, wußte darauf nur zu erwidern, daß man keinen Bau neuer Schiffe als direkte Antwort auf diese deutschen Kreuzerbauten plane. Er müsse aber daraus Hinweisen, daß das britische Empire bereits 15 Kreuzer mit 8-Zoll-Geschützen habe. l!) Um die etwas gedrückte Stimmung aufzubessern, gab der parlamentarische Sekretär der britischen Admiralität dann be kannt, daß britische Kriegsschiffe verschiedenen Mittel meerländern in der nächsten Zeit „Höflichkeitsbe suche" — also Einkreisungsbesuche — abstatten würden. Britische Kriegsschiffe würden neben griechischen Häfen auch türkische Plätze anlaufen. Shakespeare konnte dann den Unter hausmitgliedern bekanntgeben, daß auch das Schwarze Meer „beglückt" werden soll. Man werde nämlich auch Be suche in rumänischen, sowjetrussischen und bulgarischen Häfen erwäaen. Das „GLcherheiisdreieck" Polnische Phantasien um den britischen GeneralS-Besuch Der britische General Ironside, der zur Zeit in War schau ist, wird sich in den sogenannten „Zentralen Jndustrie- bezirk" begeben, in dem vor allem mit französischem Kapital — eine polnische Rüstungsindustrie entstehen soll. Im Zusammen hang mit dem Besuch General Ironsides stellt das Regierungs blatt „Expreß Poranny" in völliger Verkennung der durchaus untergeordneten Trabantenrolle Polens fest, daß heute Eng land, Polen und Frankreich durch ihre militärische Zusammen arbeit das „Sicherheitsdreieck Europas" bildeten. Polen könne sich heute mit Stolz sagen, daß es der einzige Staat in Europa ist, der im Laufe der letzten zwanzig Jahre von der grundsätzlichen Linie seiner Außenpolitik nicht abge wichen ist. M Weiter versteigt sich das Blatt zu der grötzen- wahnsimtigen Behauptung, die polnische Armee sei heute „eine der mächtigsten in Europa". (!) f «WMsimgsmMtze Mr Polen? Premierminister Chamberlain qab am Mittwoch im Unter haus bekannt, daß die zur Zeit in London mit Polen geführten Finanzverhandlungen zu einem Abkommen führen könnten, zu dessen Abschluß ein gesetzgeberischer Akt notwendig sein würde, «qo zu einer Anleihe. L S» Kalev bMche MsdaB? Z NW Die „Trainingsflüge" sollen fortgesetzt werden Luftfahrtminister Sir Kingsley Wood wurde im Unter haus von dem Labourabgeordneten Henderson gefragt, ob die Regierung nicht „Trainingsflüge" der britischen Luftwaffe über Polen, der Türkei, Rumänien und anderen Ländern durchfüh ren laßen wolle. Der Luftfahrtminister erwiderte, er hoffe, daß es möglich sein werde, bald weitere „Trainingsflüge" außer den bereits bestehenden durchzuführen. Er sei jedoch augen blicklich noch nicht in der Lage, irgendwelche Einzelheiten be- kanntzugeben. Der Labourabgeordnete Dalton fragte darauf weiter, ob man es nicht für wünschenswert halte, einen Teil der britischen Luftwaffe in Polen oder einem anderen dieser Län der zu stationieren. Sir Kingsley Wood erwiderte, daß das „eine Lndere Frage" sei. Terror sesea das salizMe Devtschtvm Auch die Polizei im Dienste des polnischen Chauvinismus Die polnische Polizei (T.O.P., Grenzpolizei und gewöhnliche Polizei) ist in den letzten Tagen dazu übergegangen, in den Dörfern um Vrzezany, Podhajce und Hrzemyslany m der Woi wodschaft Tarnopol größere „Pazifierungen" gegen die dort lebende volksdeutsche Bevölkerung durchzuführen. Neben ihren üblichen Methoden der Zerstörung von Möbeln und des Aus schneidens von Betten reißen die Polizisten neuerdings auch mit Feuerhaken die Strohdächer der Häuser auseinander, so daß die Häuser vom Wind leicht abgedeckt werden können. Tue jungen Burschen der Dörfer sind derart verprügelt worden, daß die Polizei schließlich selbst ärztliche Hilse Herbeigeholt hat, um einen tödlichen Ausgang der Verletzungen zu vermeiden. Auf Ken Spuren Denefchs Polnischer Hatz gegen deutsche Kinder Der Hatz des Poleütums tobt sich in letzter Zeit besonders stark gegen die wehrlosen deutschen Kinder aus. In der ver gangenen Woche war das Kindererholungsheim in dem Bes- kidenort Dziengelau bei Teschcn durch die zuständigen Bebör- den wegen angeblich baupolizeilicher Unzulänglichkeit geschlossen worden, so daß 70 Kinder arbeitsloser deutscher Eltern, die von Deutschen Wohlfahrtsausschuß während der Ferien unter großen finanziellen Opfern dort untergebracht worden waren, um ihnen Erholung und einige Feriensreuden zuteil werden zu lassen, sofort wieder in ihre Heimatorte zu- rückkebren mußten. ANS MS« HStMÄ. Wilsdruff, am 20. Juli 1939. Spruch des Tages Die Hauptsache ist, datz man ein großes Wollen habe und Geschick und Beharrlichkeit besitze, es auszuführen: alles übrige ist gleichgültig. Goethe. Jubiläen unv Gedenktage 31. Juli. 1762: Sieg Friedrichs des Großen bei Burkersdorf in Schlesien über die Ocsterreicher unter Daun. Folge: Einschließung und Einnahme (9. Oktober) von Schweidnitz. Sonne und Mond: 21. Juli: S.-A. 4.01, S.-U. 10.10; M.-A. 10.21, M.-N. 22.01 Urlaubsfieber Manche Leute sind in den Tagen vor dem Urlaub von einer eigenartigen Unrast befallen. Koffer werden ein- und aus gepackt. Dies und Das und noch Etwas dazu möchte man mit schleppen. Dann wieder merkt man voller Verzweiflung, daß das nicht geht und ist nun entschlossen, den Weg in die Ferne nur mit einer Aktentasche bewaffnet anzutreten. Weil dies aber auch nicht möglich ist, fängt die Aufregung von neuem an. Urlaubsfieber ist eine böse Sache und zumeist schuld an allem, was sich hinterher an Mißhelligkeiten einstellt. Also Ruhe und nochmals Ruhe! Zweckmäßig fängt man ein paar Tage vorher zu packen an und schreibt sich schön auf einem Zettel, was unbedingt mitgenommen werden muß und was sonst an notwendigen Maßnahmen zu treffen ist. Die anderen Dinge aber verstehen sich von selbst. Wer nicht leichtsinnig ist, der steckt nicht Kopf und Arme zum Ab teilfenster hinaus. Wer nicht waghalsig ist, wird nicht beim Schwimmen seine Kräfte überschätzen, weil er mit Gewalt über den See schwimmen will. Wer nicht rücksichtslos ist, bepflastert die Straßen und Wege nicht mit ausgespuckten Kirschkernen, auf denen dann andere ausrutschen, sich Hals und Beine bre chen können. Und wer auch im Urlaub einigermaßen klar denkt, wirft keine zerbrochenen Bierflaschen ins Wasser der Bade stelle und raucht sm Walde weder Zigaretten noch Zigarren, noch steckt er seine Pfeife an. Er wird sich im Urlaub so be nehmen, wie er es von anderen Urlaubern erwartet. Das ist nämlich der beste Maßstab. Der Urlaub soll der Erholung dienen. Darum bereitet den Urlaub sorgsam vor, reist mit Verstand, lebt auch im Urlaub wie sich's gehört! Parkkonzert der Stadtkapelle Wilsdruff heute Donnerstag, 19—20 Uhi im Unteren Park. 1. „Marschierendes Volk", Marsch v. H. Mätzler, Grumbach. 2. Ungarische Lustspiel-Ouvertüre von Keler-Bela. 3. „Rosen aus dem Süden", Walzer von 3. Strauß. 4. Paraphrase über „Ein Vöglein sang im Lindenbaum" von I. Eberle. 5. Fantasie a. d. Op. „Rigolettv" von G. Verdi. 6. „Zum Städtele hinaus", Marsch von M. Meißner. Städtisches Lust- und Schwimmbad. Wasserwärme 20« C- Fast jeden Tag Gewitter. Der Sonne sengende Gluten lagen gestern wieder drückend auf der Landschaft. Sie hal fen, daß ein großer Teil der Gersteernte eingebracht werden konnte, bewirkten aber andererseits auch die Bildung von Ge wittern. „Heute kommt noch ein Gewitter!" sagte der Nach bar. Und er hat recht gehabt. Schon in den späten Nachmit tagsstunden türmten sich dunkle Wvlkengebilde auf, aber erst am späten Abend kamen sie im Gefolge von Sturm und Regen zur Entladung. Der Sturm fegte den Staub gleich Furien vor sich her und rüttelte und schüttelte die Bäume, daß sie ächzten und stöhnten. Lange Feuerschlangen zuckten durchs Wvl- kengsbirge, taghell die Nacht erleuchtend. Und dann schütteten die Wolken ihr Naß auf die Erde. Langsam verrollte der Donner. Die Landsmannschaft der Wilsdruffer in Dresden hält nächsten Sonnabend den 22. Juli ihren Heimatabend im Ver einssaal des Hotel „Stadt Rom" in Dresden am Neumarkt ab. Gäste herzlich willkommen. Jetzt wurde die Aktion der Polen mit der Schl letz« NA der Schutzhütle auf dem Beskidenberg Soschow fortgesetzt, wo 65 erholungsbedürftige deutsche Kinder untergebracht worden waren. Die Schutzhülle, die seit zehn Jahren in Beirieb ist, genügte der zuständigen polnischen Be hörde nickt mehr. Sie stellte fest, daß sie gegen die baupoli zeilichen Vorschriften verstoße. Bezeichnend ist, daß der Be sitzer der Schutzhütte, der Volksdeutsche Somozik. der wegen seines Eintretens für das Deutschtum bereits in tschechischen Kerkern viele Monate zubringen mußte, nunmehr von den Polen ohne Angabe von Gründen verhaftet worden ist. Datz bei allen diesen Maßnahmen politische Beweggründe umtzgcbcnd sind, geht aus den obigen Einzelheiten klar hervor. Vsrscharfung im Kernen Osten ! Erfolglose Verhandlungen in Tokio — China erhält et» i neue Währung Die Meldungen von einer zweiten und dritten fapanffch- britischen Besprechung in Tokio werden begleitet von dem Konzert der Londoner Presse, die eine erneute Ver schärfung der Lage im Fernen Osten feststellt. Die anti- britischen Kundgebungen auch in den chinesischen Städten gäbe« Veranlassung zu der Befürchtung, daß Japan England tatsäch lich ganz aus dem Fernen Osten verdrängen wolle. Anderer seits wird zugegeben, daß die verschärfte Kontrolle in Tientsin, die trotz der Tokioter Besprechungen durchgeführl werde, wahrscheinlich die Engländer veranlassen werde, die Stadt zuräumen. - Die japanischen Zeiiungen haben noch vor der Fort setzung der Verhandlungen mit den britischen Unterhändler» erklärt, daß Japan keinerlei Kompromisse dulde» werde, die als Zugeständnisse an England ausgelegt werden könnten. Japans Forderungen auf Revision der britischen Haltung müßten schon deshalb aufrechterhalten bleiben, weil sie ganz einfach als die noiwendige Folge des Kriegszustandes zu betrachten seien. Kein kriegführendes Land könne sich aus die Dauer die Politik eines dritten Landes gefallen lasten, die den Verlauf und den Ausgang der Kampfhandlungen auf das ernsteste gefährde. Nach einer weiteren unerhörten Entwertung der chine» fischen Währung, durch die eine Inflation entstanden ist, die an die berüchtigten deutschen Zustände nach dem Kriege erinnert, hat das Zcntralamt für China in Tokio beschlossen, jede Bindung der zcntralchinesischcn Währung mit der Tschiangkaischek-Regierung aufzuheben. Es wurde angeordnet, daß die neue Währung in Zentralchina als allgemeines Zah lungsmittel anzusehen ist. — — . . > ————- Aus Bädern und Bergen kommt jetzt mancher fröhlicher Kartengruß ans „Wilsdruffer Tageblatt", das seinerseits wie der den Ferierrreisenden und Erholungsuchenden tagtäglich Mit teilung davon bringt, was im Heimatstädtchen und seiner Umgebung vor sich geht. Wir erwidern hiermit alle die Grüße auf das herzlichste und wünschen allen ihren Absendern ein noch fernes Ferienende und dann eine frohe und gesunde Heim kehr! Verlegung des Fahrtentagss im Jungvolk-Sommerlager bei Neustadt. Iungbcmnführer Sittel läßt uns mitteilen, daß der für heute Donnerstag angeseßt gewesene Fahrentag des Jungvolk-Sommerlagers bei Neustadt auf Freitag, den 21. Juli, also auf morgen, verlegt ist. Die Eltern, dis sich etwa vorgenommen hatten, dem Lager am Freitag einen Besuch abzustatten, werden an diesem Tage ihre Jungen also nicht antrcHfen. Auch die Tiere leiden unter der Hitze. Der Tierschutzvcr- ein wendet sich an alle Tierhalter, während der heißen Jah reszeit ihre Tiere nicht den sengenden Sonnenstrahlen auszu setzen und für häufigere Tränkung zu sorgen. Vor allen Din gen sind die Eespannführer anzuhaltcn, ihre Pferde wählend der Haltezeit in den Schatten zu stellen, rechtzeitig und vor sichtig zu tränken. Hunde, namentlich Kettenhunde, fowie auch andere Tiers find ebenfalls häufiger wie sonst ausreichend zu kränken und zu versorgen. Die Hütten sind in den Schatten zu stellen und von Ungeziefer frei zu halten, da diese Plage geister sich während der heißen Jahreszeit sehr vermehren. Viehstallungen sind in den Abendstunden ausreichend zu lüf ten. Man sorge für Beseitigung lästiger Insekten und ande ren Ungeziefers auf humane Art und Weife, damit die Tiere in den Ruhestunden nicht unnötig geplagt werden. Stuben vögel dürfen auf den Balkons nicht der brennenden Sonne ausgesetzt werden; sie sind in den Schalten zu stellen und vor Zugluft zu bewahren. Man denke an Aufstellung von Vogel tränken in den Gärten. Bei Viehtransporten und Verladun gen ist darauf zu achten, daß die Wagen nicht überfüllt werden. Wohlschmeckend und heilsam Schwarze Johannisbeeren — bester als Grog. Zn den Früchten, deren Wert noch viel verkannt wird, ge hört in unserem Obstgarten noch immer die schwarze Johan nisbeere. Sie sollte aber im Interesse der Volksgesundheit in keinem Garten fehlen. Sie hat nämlich einen ungewöhnlich hohen Gehalt an Vitamin 6 und an allen Abwehrstoffen, die unser Körper braucht, um Krankheiten abwehren und schnell überwinden zu können. Schon Ende des 16. Jahrhunderts weist der Arzt Forestus ans die arzneiliche Wirkung ihrer Blätter und Früchte hin. Seit jener Zeit aber wird sie ständig als ein fast Unfehlbares Allheilmittel gepriesen, und die moderne wissenschaftliche For schung gibt diesem Volksglauben in vollem Umfange recht. <zn seinem 1805 in Berlin erschienenen Buch „In der Arznv- kunde gebräuchliche Gewächse" bezeichnet Fr. G. Hayne die jungen Blätter des Strauches als Harn- und schweißtreibend und als wirksames Mittel gegen Ruhr, aber auch gegen Rheumatismus. Der große Naturarzt Kneipp rühmt seine hohe Wirksamkeit bei Blasenleiden und Grieß, sogar bei ganz schweren Fällen. Der Saft der Beere ist von alters her ein be kanntes Mittel gegen alle Erkrankungen der Mundhöhle, des Halses und der Atemwege. Er Hilst nickt nur bei Halsentzün dung, Bronchialkatarrh und Grippe, sondern kräftigt auch leicht blutendes Zahnfleisch. Am stärksten wirken die roh gegessenen Vollreifen Beeren. Da sie aber nur wenige Wochen im Juli und Anfang August zu haben sind, müssen wir uns ihre Heilkraft und die der inngen Blätter für das ganze Jahr sichern. Die Grundlage für die verschiedenen Anwendungen bildet einmal der Tee aus den jungen Blättern, ein andermal der unverdünnte, un gesüßte Saft der reifen Beeren. Dieser Saft ist für nicht nur heilkräftige, sondern auch sehr schmackhafte kalte und heiße Mischgetränke. Suppen, Tunken und Süßspeisen stets zu ver wenden. Ueberall da, wo man früher glaubte, ohne einen steifen Grog nicht anskommcn zu können, also bei beginnen den Erkältungskrankheiten bei allgemeinem Unbehagen, als Vorbeugung in Grippezeiten, ist ein Mischgetränk aus dem Saft der schwarzen Johannisbeere viel wirksamer und Hai kei nerlei schädigende Nebenwirkung. Der Tee aus den Blättern ergibt unter Zusatz von etwas Muttersafi der schwarzen Johannisbeere. Kirsche oder Himbeere und etwas Honig einen herrlichen Teepunsch, der nicht hinter echtem Tec oder Kaffee zurücksteht. Wer also noch ein Plätzchen im Garten hat, der denke daran, im Herbst ein paar dieser kostbaren Sträucher z» Pflanzen,
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