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Möbel erzö-lei von „Ihm" Mern „Zwang tötet die Freudigkeit ab", hat der Beauftragte des Führers für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Göring, einmal geäußert. Die Wahrheit dieses Wortes fanden wir wieder einmal so richtig bestätigt bei dem Besuch, den wir dieser Tage einem Mädellager des Landdienstes abstatteten. Solcher Frohsinn, solche Freudig keit, solche Bereitschaft zur Arbeit, solches Bewußtsein von der Notwendigkeit des Einsatzes hätte wohl kaum in diesem Lager geherrscht, wenn die dort lebenden Mädel etwa unter Zwang aufs Land hinausgeführt worden waren. Aber das waren sie ja in keiner Weise! Sie waren freiwillig dem Ruf des Landdienstes gefolgt, beseelt von dem Geist, der heute überall in Deutschland von der jungen Generation Besitz ergriffen hat, sie waren hierher gekommen in dem Bewußtsein, daß das Land heute dringlicher denn je Hilfe braucht und daß sie hier in vorderster Front Ehrendienst tun können für die deutsche Volksgemeinschaft. Wenn auch nicht alle diese Mädel später auf dem Lande bleiben wollen, so haben sie doch zumindest für eine gewisse Zeit mitgeholfen an der Siche rung der deutschen Nahrungsfreiheit, sie haben die Land arbeit kennengelernt und können so mithelfen, die Kluft zu überbrücken, die heute noch vielfach zwischen Stadt und Land besteht. Wir waren gerade in das Lager gekommen, als die Mädel — eine nach der anderen — von ihrer Arbeits stelle heimkehrten. Es war eine Dorfgiuppe gewesen, die wir besuchten Da sind die Mädel den Tag über bei den einzelnen Bauern des Dorfes tätig, um sich erst am Abend wieder in dem gemeinsamen Gruppenheim zu treffen. Bei der Heimkehr gibt es dann natürlich immer allerhand zu erzählen. „Heute war wieder mal ein heißer Tag", fing eines der Mädel zu erzählen an, „mein Junge hat mir heute wieder mal so richtig zu schaffen gemacht." „Dein Junge," war die mehrstimmige Antwort. „Dein Junge dürfte doch etwas viel gesagt sein." „Ihr wißt doch, was ich meine!" war die Antwort. „Ich meine doch natürlich den Jungen von meiner Bäuerin, den ich heute nachmittag wieder mal betreuen mußte." Die Aufforderung zum Erzählen brauchte gar nicht aus gesprochen zu werden, denn die kleine Vierzehnjährige war natürlich stolz darauf, daß die Bauersfrau so viel Vertrauen zu ihr hatte und ihr den kleinen zweijährigen Jungen überantwortete. Allzulang sei es ja nicht ge wesen, daß sie sich um das Kind habe kümmern müssen, so erfuhren wir nun, aber der Junge habe ihr doch mit seiner Wildheit allerhand zu schaffen gemacht. „Die Kinder, die auf dem Land aufwachsen", meinte sie dann, „haben es doch eigentlich viel schöner als wir, die wir so in der Stadt zwischen hohen Häusern und dumpfen Straßen groß geworden sind Ich werde auf jeden Fall auf dem Land bleiben, da gefällt's mir viel zu gut, als daß ich wieder in die Stadt zurückgehen möchte. Und wenn's möglich ist, dann werd' ich versuchen, daß ich ganz im Landdienst bleiben kann." Das Mädel war sich schon in der kurzen Zeit, die sie jetzt erst auf dem Land war, darüber schlüssig geworden, daß sie hier ihren weiteren Lebensweg suchen wollte. Aber wie ist es nun mit den anderen? — war die Frage, die uns interessierte. Die Antworten, die wir von den Uaustadler Drangsale vor 125 Jahren Von Alfred Flemming, Penig. Für Deutschland brach vor 125 Jahren die Zeit der Er hebung und Befreiuung vom französischen Joche an. Jahre hindurch hatte man die Einquartierungen hinnehmen müssen, mußte Drangsale über Drangsale erdulden und konnte nichts ausrichten, als die Faust in der Hosentasche zu ballen. Doch ehe diese Befreiungsstunden anbrachen, hatten zahlreiche sächsische Orte noch mancherlei durchzumachen. Auch die kleine Gemeinde Naustadt gehörte zu den Orten, die vor den ent scheidenden Oktohertagen des Jahres 1813 nochmals die gan zen Lasten eines Krieges mit durchzukosten hatte. Während 181Z für das deutsche Vaterland das Befreiungsjahr bedeu tete, war es für die Gemeinde Naustadt — wie der seiner zeitige Pfarrer sagt — das große Anglücksjähr. Die Einquar tierungen begannen im März des Jahres und hörten bis in den Monat Oktober nicht auf. Die geforderten Lasten waren durch die Bewohner kaum noch aufzubringen. Lassen wir einmal dem seinerzeitigen Pfarrer Fritzsche kurz das Wort, der uns anschaulich über die Einquartierun gen und ähnliches sagt: „Vom 2. September an kam acht Tage lang ein Offizier aus dem Lager von Siebeneichen noch Naustadt und holte Fyurage. Tag für Tag stieg er im Pfarr hause ab, um hier zu frühstücken und zu speisen, und nahm jedesmal drei Bvuteillen Wein mit. Vom 22. Septemqer bis 11. Oktober lang ein verwundeter französischer Offizier in der Pfarre. Tag und Nacht mußte man ihm aller Zwei Stunden warme Umschläge machen. Zum Dank dafür lud er noch jeden Tag eine Menge Offiziere zu Tisch. Der arme Pfarrer mußte auftragen lassen: Suppe, Fleisch, Mehlspeise, Braten, Butter und Käse. Bei mancher Mahlzeit ging mehr als ein Dutzend Bouteillen Wein auf. Auch mußte man den Herren Offizieren beim Ausmarsch Braten, Wurst und wenig stens eine Douteille Wein mitgeben. Die gemeinen Solda ten nahmen sich für jedes Pferd mindestens einen Zentner Heu mit." Doch diese Belästigungen waren noch das wenigste. Aus Befehl des französischen Generals Davoust, der in Dresden die Elbbrücke hatte sprengen lassen, mußten auch sämtliche Schiffe, Kähne und Fähren zerstört werden. Bei dieser Ge legenheit fiel auch die schöne in Scharfenberg befindliche Elb- fähre den Franzosen zum Opfer. Das Reimersche Haus in Reppina wurde in ein Blockhaus verwandelt und mit Palli- saden umgeben, in dem 100 Mann mit 2 Offizieren lagen, die wechselweise von den Orten Naustadt, Reichenbach, Batz dorf und Röhrsdorf mit den notwendigen Lebensmitteln ver sorgt werden mußten. Der Höhepunkt der Kriegsnot war je doch mit diesen kriegerischen Erscheinungen noch nicht beendet. Der genannte Pfarrer Fritzsche berichtet uns darüber ferner: „Die große Kriegsnot, die Anruhe und tägliche Angst endigte mit ansteckenden Krankheiten. Es lagen in allen Häusern Rer" venfieber - Patienten. Vn Scharfenberg beim 'Gerichtsdiener acht Personen in einer kleinen Stube. Drei Personen mußte ich das heilige Abendmahl reichen. An diesem Fieber starben Vater und Mutter, so daß sieben elternlose ganz arme Kinder, zur Verpflegung untergebracht werden mußten". Infolge der großen Sterblichkeit war es auch notwendig, den Kirchhof nach der Nordseite zu durch Ankauf zu vergrößern. Als dann die denkwürdigen Oktobertage kamen, da Na poleons Stern in der Schlacht bei Leipzig erlosch, konnte auch die Gemeinde Naustadt vorübergehend aufatmen. Freilich wa ren mit der Besiegung Napoleons die Kriegsdrangsale in dem kleinen Orte noch nicht vollständig vorüber. Denn im Dezem ber kamen die Russen nach Naustadt ins Quartier und trie ben es fast noch ärger als die Franzosen. Gleich auf dem Acker spannten sie dem Pfarrer das beste Pferd aus, plün derten die Leute auf dem Kirchwege, zogen ihnen die Stiefel aus und benahmen sich auch sonst in sehr roher Weise. Erst als wieder geregeltere Verhältnisse kamen, konnte auch die Einwohnerschaft von Naustadt wieder befreit aufatmen. verschiedenen Mädeln auf diese Frage bekamen, zeigten uns wieder einmal die leider noch allzu häufig unter jungen Menschen dieses Alters gemachte Erfahrung, daß sich zwar die meisten irgendein Berufsziel bereits gesteckt hatten, daß dieses Ziel aber nur ein Ideal war, von dem auch diese Mädel hier sehr wenig praktische Vorstellung hatten. Ein Mädel erzählte uns zunächst mit großem Stolz, daß sie in den drei Monaten, die sie jetzt beim Land dienst sei, bereits Kühe melken gelernt habe. Ja, sie habe es sogar schon so weit gebracht, daß sie nunmehr in 10 bis 15 Minuten eine Kuh absolut sauber melken könne. Zuerst sei es ja schon etwas schwer gewesen, so daß die Milch mehr die Arme entlang als in den Melkeimer geflossen sei, aber nun sei das alles „ganz groß," und auch der Bauer sei sehr froh, daß er in ihr eine so tatkräftige Hilfe habe. Und doch — ganz auf dem Land bleiben, das sei eigentlich nicht ihr Fall. Sie wolle lieber nach dem Jahr, für das sie sich verpflichtet habe, wieder in die Stadt zurückgehen, und da wollte sie dann zu einem Zahnarzt als Sprechstundenhilfe. Auch hier ergabt sich bet näherer Betrachtung des Berufswunsches eine nur sehr verschwommene vage Vorstellung. So gingen die Gespräche hin und her und vermittelten uns in steigendem Maße die Erkenntnis der Notwendig keit einer intensiven Berufserklärung, wie sie neuerdings von der Hitlerjugend zusammen mit den Arbeitsämtern durchgesührt wird. In gleicher Weise aber bekamen wir auch einen Eindruck von der wertvollen Hilfe, die diese Mädel den Bauern leisten. In fast allen Fällen waren die Mädel des Landdienstes den Bauern unersetz liche Hilfskräfte geworden. Wenn auch nicht alle bleiben wollten — wobei sich im übrigen sicherlich mancher Wunsch und manche Absicht im Lause des Jahres noch ändern wird —, so ging doch der unbedingte Eindruck dahin, daß jedes einzelne der hier tätigen Mädel sich der Bedeutung seiner Aufgabe bewußt war, die sie hier alle gemeinsam zu erfüllen hatten, daß sie sich bewußt waren, daß sie zu ihrem Teil an der Erfüllung der großen und entscheidenden Auf gaben des Volkes mitschaffen. O Sommerlager am Faaker See Wilhelm-Eustloff-Lager der auslandsdeutschen Hitler-Jugend Das Auslandsamt in der Reichsjugendführung eröffnete am Faaker See in Kärnten das Sommerlager 1939 der aus landsdeutschen Hitler-Jugend, über die der Reichsjugendführer und Gauleiter Bohle die Patenschaft übernommen haben. Im Lager befinden sich über 490 Jungen aus den Ländern Bulga rien, Italien, Jugoslawien Portugal, Spanien und Ungarn. Die Eröffnung durch Bannführer Lauterbacher war gleich zeitig der Anfang der übrigen acht auslandsdeutschen Wilhelm- Eustloff-Lager im Eroßdeutschen Reich, die 2069 Jungen und Mädel aufnehmen werden. In seiner Ansprache überbrachte Vannführer Lauterbacher die Grütze des Reichsjuaendführers Baldur von Schirach und des Leiters der Auslanosorganisation Gauleiter Bohle. Er gedachte Wilhelm Eustloffs und bezeichnete seinen Tod als ver- oslichtend für unsere Jugend. Urbeberrechvrbuv Urw-Marvnte-Berlaa. Hamburo „Ja! Ich glaube aber, Herr Vorsitzender, daß diese Dinge nicht vor das Forum des Gerichts gehören. Ich bitte, Rücksicht auf Fräulein von Werth zu nehmen." „Ich stimme dem Angeklagten zu!" wirft Rechtsanwalt Doktor Krane ein. „Es ist mein Wunsch, eine vollkommene Klärung herbei zuführen", sagt der Vorsitzende betont, „und da in diesem Geschehen Fräulein von Werth eine große Rolle spielt, muß ich diese Frage wohl oder übel anschneiden." Hin und her geht es, und das Publikum spürt entsetzt, wie der geschickte Staatsanwalt nach und nach ein Schuld gebäude aufbaut, an dem eigentlich kein Steinchen fehlt. Man möchte fast glauben, daß er recht hat, wenn sich auch alles Gefühl dagegen sträubt. Und dann gibt es eine Sensation! Friede Vollmer ist plötzlich an den Richtertisch getreten und erklärt, daß sie eine wichtige Aussage zu machen habe, die den Angeklagten entlaste. Eine unerträgliche Spannung bemächtigte sich aller. „Und was wollen Sie aussagen? Wie ist Ihr Name?" „Ich bin Friede Vollmer, die Tochter des Gemeindevor stehers Hermann Vollmer in Kirchhain, und ich erkläre hiermit, daß... ich den Schuß auf Cari Janoczi abgefeuert habe!" Einen Augenblick ist Totenstille im Saal und auf allen Gesichtern malt sich Überraschung und Betroffenheit. Kei ner will es recht glauben, daß dieses schöne Mädchen diese Tat begangen haben kann. Cari starrt Friede mit mit weitgeöffneten Augen an. Hermann Vollmer ist entsetzt aufgestanden und will seiner Tochter etwas zurufen, aber dann besinnt er sich und läßt sich schweratmend wieder auf den Stuhl nieder. „Fräulein Vollmer, ich wiederhole Ihre Aussage", spricht der Gerichtsvorsitzende ernst. „Sie haben soeben erklärt, daß Sie des Mordauschlags an Herrn Cari Ja noczi schuldig geworden sind?" „Jawohl, Herr Richter!" entgegnete Friede fest. „Was hat Sie zu dieser Tat veranlaßt?" Ulrich Raabe ruft erregt dazwischen: „Es ist unmöglich, daß Fräulein Vollmer die Wahrheit spricht!" Friede wird blaß, aber sie entgegnet mit fester Stimme: „Ich habe auf ihn geschossen." „Und welche Gründe leiteten Sie bei dieser Tat?" Ruhig spricht Friede. „Cari Janoczi war der Mann, der Daniela von Werth, die meine Freundin ist, die ich liebe, in den Tod treiben wollte. Ja, es ist die Wahrheit! Er trug Schuld daran, daß sie zweimal versuchte, ihrem Leben ein Ende zu machen. Und als er erfuhr, daß eine große Erbschaft ihrer warte, da kreuzte er wieder ihre Bahn und es gelang ihm, sie zu beeinflussen, daß sie mit einer Vereinigung einverstanden war. Ich war immer um Daniela von Werth und erkannte, daß sie unter einem Zwang handelte. Und von diesem Zwang, der von dem Schlechtesten der Schlechten ausging, wollte ich sie befreien!" „Wollten Sie ihn töten?" fragt der Richter ernst. Friede überlegt einen kurzen Augenblick, dann nickt sie. „Ja, ich glaubej das wollte ich tun, um Daniela freizu machen von ihm!" Daraufhin zieht sich das Gericht zu einer Beschlußfassung zurück. S Nach einer halben Stunde tritt das Gericht wieder zu sammen und der Richter verkündet, daß die Klage wegen Mordanschlags auf Cari Janoczi gegen Ulrich Raabe zu rückgezogen werde. — Der Herr Statasanwalt werde die entsprechenden Maßnahmen treffen und die Angelegenheit tn einem neuen Termin verhandeln, und zwar gegen die Täterin Friede Vollmer aus Kirchhain. Das Gericht sehe vorläufig von einer Verhaftung der Täterin ab, da eine Fluchtgefahr nach dem freiwilligen Geständnis nicht be stehe. Man unterließ die Verhaftung Friede Vollmers aus einem ganz besonderen Grunde. In der Aussprache des Richters mit den Geschworenen war die Meinung aufge- kommen, daß Friede Vollmer sich einer Tat bezichtige, die sie in Wirklichkeit vielleicht nicht begangen habe. Aber mau hoffte nun die Angelegenheit bald zu klären. Er trat eine Pause ein, nach der über die zweite An klage gegen Ulrich Raabe verhandelt werden sollte. Friede saß blaß aber gefaßt neben Daniela, die ihre Hand hielt und verzweifelt auf sie einfprach, weil sie es nicht fassen konnte, was die Freundin eben gesagt hatte. „Es kann doch nicht sein, Friede", sprach Daniela gequält. „Ich hab's getan, für dich und für ihn, Daniela", sagte Friede leise. „Weil er dich liebhat, durfte ihm Cari nicht im Wege stehen." Plötzlich stand Hermann Vollmer vor seiner Tochter, und Friede wurde blaß, als sie in die Augen des Vaters sah. Hermann Vollmer suchte nach einem Wort, aber er fand es nicht. Schließlich sagte er nur: „Mädel, was hast du dir da eingebrockt?" „Ich konnt's nichr anders, Vater, ich mußte es tun", sagte das Mädel tonlos. „Aber du darfst mich nicht richten. Ich bin ... nicht schlecht!" Schwer ging Hermann Vollmers Atem. Lange sah er sein Kind an und dann sagte er: „Was geschehen ist, läßt sich nicht mehr ändern! Hoffentlich geht man glimpflich mit dir um!" Das war alles, was Hermann Vollmer sagte, und Friede war ihm unsagbar dankbar, daß er auch in dieser Stunde tapfer zu ihr hielt. Friedes Selbstbezichtigung hatte natürlich alle aufs hef tigste erregt und sie bedauerten es, daß jetzt dieses schöne Mädchen, das allen so ausgezeichnet gefiel, unter Anklage stand. Gewiß, es war ein Mordversuch, und daß er glimpflich ausfiel, das machte das Verbrechen an sich nicht kleiner, aber man vergaß nicht, daß Friede letzten Endes nur aus edlen Motiven gehandelt hatte, daß sie dieser Daniela von Werth, diesem zarten, schönen Mädchen, das durch Cari Janoczi so schwer gelitten hatte, helfen wollte. Gegen Cari Janoczi war allgemein eine starke Ableh nung und sie dachte erschüttert an die Aussage des Zeugen Geza Janoczi, der sein Vater war, der seinen eigenen Sohn vor Gericht einen... schlechten Menschen, einen Frauenverderber genannt hatte. Sie ahnten alle, daß da noch manches Geheimnis verborgen lag und sie hatten den Wunsch, mehr zu erfahren, um klarzusehen in diesem selt samen Gerichtsprozcß. Nach der Pause verhandelte man die Anklage der Frei frau von Habbel und ihrer Söhne gegen Ulrich Raabe. Der Gerichtsvorsitzende rollte das Geschehen vor reichlich achtzehn Jahren noch einmal in allen Einzelheiten auf und stellte eine ganze Reihe Fragen an Ulrich Raabe, die dieser bleich, aber gefaßt beantwortete. .Zum Schluß erklärte Ulrich Raabe mit starker Stimme, daß er unschuldig sei an dem Tode seiner Frau und seines Kindes. Alle Verdachtsmomente, die auf einen Mord hindeute ten, wie zum Beispiel der Abschluß der Lebensversicherung für das Kind, die Nichtabhebung der Versicherungssumme, wurden durchgesprochen, und Ulrich Raabe versuchte dem Richter klarzumachen, welches Motiv ihn geleitet halte. „Ich wollte für mein Kind ein Vermögen, oder sagen wir eine Ausstattung, wie Sie es nennen wollen, zurück legen, und als ich es in die Versicherung einkaufte, so tat ich's, wie ein anderer ein Sparbuch für sein Kind anlegt." iwriletiuna Wim