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Wilsdruffer Tageblatt : 12.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390712
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-12
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.07.1939
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London Hat in der Abendausgabe seines Mattes vorn AI. JuN ausführlich zu der Behauptung Chamberlains in seiner gestri- gen Unierhausrede Stellung genommen, nach der die englische Bürgschaft für Polen erst am 31. März gegeben worden sei und daher mit der polnischen Ablehnung der deutschen Vorschläge am 26. März nichts zu tun habe. Schon an Hand der „Times"-Mcldvngen, die bekanntlich einer strengen amtlichen Zensur unterli^en, wird der eindeu tige Nachweis erbracht, daß die am 31 März erfolgte englische Bürgschaft für Polen nicht der Anfang, sondern das Ende des englischen Eingreifens in Marschau darstellt Die nachstehenden Daten der englischen Einkreisungsbemü hungen beweisen klar und deutlich, das; die englische Diplomatie schon ab Mitte März die größten Anstrengungen machte, um die Möglichkeit einer deutsch-polnischen Verständigung mit allen Mitteln zu hintertreiben. Am l6. März kabelt der „Times"-Berichterstatter aus War schau: Unter gar keinen Umständen werde Polen seine Freiheit ohne Kampf aufgeben. Dieser aus Warschau gekabelte Satz ist insofern wichtig, als er seither in allen englischen Erklärungen wiederholt wird, wonach England für diejenigen kämpfen werde, die sich selbst verteidigen. Am 17. März hält Chamberlain seine berüchtigte Rede in Birmingham. Der englische Ministerbesuch in Deutschland wird abgesagt. Der Staatssekretär im überseeischen Hnndelsamt, Hud son, reist am 18. März nach Warschau, um sich von dort nach Moskau zu begeben. Am 20 März verkünden die „Times" an leitender Stelle: „Deutschlands eigene Politik und seine eigenen Methoden machen eine Einkreisungspolitik zu einem natürlichen, ja unvermeid lichen Vorgang." Am 21. März: Die englisch-polnischen Verhandlungen be ginnen in Warschau. Gleichzeitig tauchen die ersten Gerüchte über deutsche Truppenbewegungen gegen Polen auf. Am 22. März: Von der Kabinettssitzung berichtet der diplo matische Korrespondent der „Times" über die Chamberlain- äußerung, wonach „Konsultationen mit den Ländern stattfinden sollen, die wissen, daß wir nicht an den Vorgängen in Südost- europa uninteressiert sind." Am 23. März berichten die „Times" von den polnischen Aengsten vor einem neuen deutschen Schlag: „Der britische Bot schafter in Warschau hatte eine weitere Unterredung mit dem Außenminister Beck. Die Unterredung fand, wie man glaubt, im Zusammenhang mit dem in London und Paris entworsenen Plan statt, die Anstrengungen gewisser europäischer Nationen gleichzuschalten." Am 24. März bringen die „Times" folgenden Bericht aus Warschau unter dem 23. März: „Die Schweigsamkeit der pol nischen Regierung sei kein Zeichen von Gleichgültigkeit. 2m Ge genteil, die Meinung gewinne an Boden, daß der Punkt erreicht wird, wo man dem deutschen Stoß nach dem Osten Widerstand leisten müsse. Gleichzeitig verhandelt, wie man hervorhsben muß, Hudson in Warschau weiter." Am 25. März berichten die „Times" von den am 24. März erfolgten Reservifteneinziehungen in Polen. In Polen erwarte man die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in England." Am gleiechn Tag stattet der polnische Botschafter in London Lord Halifax einen Besuch ab. War sich Lass Coover so beult Englands kriegerische Entschlossenheit zeigen Duff Cooper befaßt sich im „Evening Standard" mit einer Reihe von Fragen, die dre Beteiligung Englands an einem Krieg gegen Deutschland behandeln Duff Cooper schlägt vor, daß inan die Entschlossenheit Englands, an einem solchen Krieg teilzunehmen zunächst einmal dem deutschen Volke durch Taten beweisen solle, wie z. B. Mobilisation der britischen Flotte, britische Manöver in Frankreich, zeitweilige Transferierung der britischen Luftflotte auf die jeweiligen Kriegsstationen auf französischem Boden und anderswo. * Bekanntlich ist Duff Cooper einer der größten Kriegshetzer, die zur Zett die Eiukreisungspolitik gegen Deutschland betrei ben. Hier demaskiert er sich nun völlig! Aber man sollte sich nirgendwo in der Welt einer Täuschung darüber hingeben, was die Verwirklichung dieser Vorschläge für Deutschland bedeuten würde, und wohin sie die Welt führen würde. Auch Deutschland wäre m der Lage, zu mobilisieren, um sich derartiger Provo kationen zu erwehren. Es ist bezeichnend, daß Duff Cooper am Schluß seines kriegs- hetzerischen Artikels schreibt, vor allem müsse Deutschland mit allen Mitteln klargemacht werden, daß es in einem neugebil deten Europa gleiche Rechte und Vorteile wie alle anderen Rationen haben würde. Das sind die gleichen Sirenenklänge, die man aus dem Munde dieser internationalen Kriegsmacher schon oft genug vernommen hat und die nichts anderes sind als billige Phrasen, um das deutsche Volk über ihre wahren Absich ten hinwegzutäuschen. Man hat Deutschland seine glenhen Rechte und Vorteile lange genug vorenthalten. als daß heute noch jemand in Deutschland auf diesen plumpen Köder hereinfallen könnte. Demonstration -er Einkreiser Zwölf englistl)e Bombengeschwader nach Frankreich. Zwölf englische Bombengeschwader überflogen — englische Blätter wiesen in Vormeldungen bereits auf den Charakter dieser Flüge als Einkreisungsdemonstrationen hin — die britische Küste in Richtung Frankreich. Etwa 150 bis 200 Ma- schinen verließen England, um in Langstreckenflügen über Frankreich, zum Teil bis Bordeaux, Orleans und Le Havre vorruktatzen Oreiste Drohung der Kriegshetzer Anscheinend, um sich nach den vielen Mißerfolgen der letz ten Zeit wieder Mut zu machen, benutzten eine Reihe französi scher Blätter den Flug des britischen Bombengeschwaders zu bombastischen Hinweisen aus die Reichweite derartiger Flüge. Der „Paris Midi" bringt es aus diesem Anlaß fertig, für die schamlose Kriegshetze der Demokratien einen neuen Beitrag zu liefern. Das Blatt schreibt, daß die englischen Apparate, die je 2000 Kilogramm Bomben mit sich führen und einen Scheinangriff auf die südfranzösischen Städte durchführen werden, über einen Aktionsradius verfügten, der auch die Be völkerung von Nürnberg, Leipzig und Hamburg „vor Eventualitäten stellen könnte, die geeignet seien, Vernunft ein- zuslößen". Die Zeitung übersieht bei ihrem mehr als plumpen Ein schüchterungsversuch nur eine Kleinigkeit: die deutsche Luft- wafse, die sich in den blutigen Kämpfen in Spanien unver gänglichen Ruhm sicherte, die sich einen internationalen Rekord nach dem anderen eroberte und heute an der Spitze aller Luft flotten der Welt steht, dürfte einen Aktionsradius besitzen, von dem diese Blätter anscheinend immer noch nicht die rechte Vor stellung haben. Rumänien will freie Han- behalten In diesem Zusammenhang interessiert eine Meldung der englischen Provinzzeitung „Norkshire Post", der zufolge der rumänische Gesandte in London, Tilea, der britischen Re gierung mitgeteilt hat, daß Rumänien gegen jede Klausel in einem etwaigen Abkommen London—Moskau sei, welche es dem Kreml gestatten würde, die „Antiangriffs"- Klauseln so auszulegen, daß Sowjetrußland in interne An gelegenheiten Rumäniens sich einmischen könne. Diese rumänische Erklärung bezweckt das gleiche, wie die ener gischen Zurückweisungen Belgiens, Hollands und der bal tischen Staaten gegen alle Maßnahmen der Einkreiser, ihre Neutralität im Kuhhandel mit Moskau als Preis anzu- Wenn zwei dasselbe iun... Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht das gleiche. Mtzftu schönen Spruch haben die großen Demokratien als unabänder liches Gesetz für ihre „Friedensfront" in Anspruch genommen. Während Herr Chamberlain in seiner neuesten Erklärung über Danzig auf dieser abgedrehten Walze spielt, zeigt der wachsende Widerstand der Opposition gegen die Methoden des Präsidenten Roosevelt in USA., daß man ihn als den Mann erkannt hat, der seinen Mantel der seiner Person ge fälligen Windrichtung anzupassen versteht. Roosevelt hat sich durch seine neuesten „Friedensfront-Unternehmungen" zwar an gestrengt bemüht, seine unrühmliche Botschaft an den Führer des deutschen Volkes in Vergessenheit geraten zu lassen, die wachsende Opposition in USA. jedoch bringt ihm die damalige Blamage immer wieder in Erinnerung. So nimmt jetzt der bekannte Richter Herbert O'Brien m dem New-Porker Blatt „Sun" mit Verwunderung davon Kenntnis, daß Roosevelt völlig vergaß, gegen die Verschachcrung des syrischen Sand schaks von Alexandrette auch nur die leiseste Andeutung eines Protestes zu erheben, obwohl Svricn doch einer von den über 30 Staaten sei, deren Unabhängigkeit Roosevelt ausgerechnet durch Deutschland garantiert haben wollte. England und Frankreich hätten seinerzeit Roosevelts Garantieappell be geistert begrüßt, aber das „Weiße Haus" habe auch nicht einen Laut von sich gegeben über den Kuhhandel mit dem Sandschak. Keine der Garantiemächte sei konsultiert worden, mit Alts- nähme vielleicht Englands, das allerdings einen Weltkrieg an- zuzetteln drohe, falls die deutschen Danziger in Ausübung natürlicher Rechte den Schutz ihrer eigenen Nation wieder gewinnen möchten. Schwerste Anklagen gegen Roosevelt und die Männer des New Deal erhebt gleichzeitig der republika nische Fraktionsführer Marlin in einer über ganz USA. ver breiteten Rundfunkrede. Martin wirft dem Präsidenten und seinen Gefolgsmännern ihre „wilde, zügellose, korrupte und verschwenderische Politik" im eigenen Lande vor, zu deren Ver deckung sie um jeden Preis die USA. in einen außeramerikarn- schen Krieg verwickeln wollten. Damit auch der „ewige Jude" nicht fehle, bemüht sich inzwischen eine Sonderschrift des In stituts für internationales Finanzwesen der New-Dorker Uni versität, deren Lehrkörper völlig verjudel ist, auf dem Wege „exakter Wissenschaft" M um den Nachweis, daß die USA. durch einen europäischen Krieg keinerlei finanzielle Einbußen erleiden würden, da ihre internationale Finanzstellung unan greifbar sel. Und das alles unter der Schutzmarke: „Friedens front"! Die friedliche Arbeit dieser Demokraten besteht aller dings nur darin, das ehrliche Bemühen der „Habenichtse" um die eigene Existenz zu sabotieren. Das ist ein Unterschied, auf den nicht oft genug aufmerksam gemacht werden kann! Man glaubt nicht an -en Pakt Läßt England sich noch weiter in Moskau demütigen? Die Tatsache, daß die britischen Bemühungen, in Mos kau doch noch zu einem Paktabschlutz zu kommen, erneut ins Stocken geraten sind, gibt der Presse der westlichen Demo kratien Veranlassung zu melancholischen Betrachtungen über die eigene diplomatische Schwäche. In Paris bereitet man die Leser bereits vorsichtig darauf vor, daß mit einem Paktabschlutz nicht mehr zu rechnen ist. Selbst das dem französischen Außenministerium nahestehende Blatt „Petit Parisien" muß zugeben, daß eine Einigung „für einen nahen Zeitpunkt nicht zu erwarten" sei. Die Sowjetrussen sol len jetzt vor der Unterzeichnung eines politischen Paktes aus gedehnte militärische Abmachungen gefordert haben, die sich auch auf Rumänien, Polen und die Türkei erstrecken. Angesichts dieser neuen Schwierigkeiten wird von verschie denen Pariser Blättern ein Abbruch der Verhandlungen verlangt, nm England und Frankreich nicht weiter einem demütigenden Schauspiel auszusetzen. Wenn man die Verhand lungen in der bisherigen Weise fortsetze, laufe man gerades wegs in eine Sackgasse hinein. Der „Jour" fordert in diesem Zusammenhang sogar die Kündigung des französisch sowjetrussischen Paktes als Antwort auf Moskaus Verhal ten in den letzten drei Monaten. Aus Merer Heimat. Wilsdruff, am 12. Juli 1939. Spruch -es Tages n jede Rinde schnitt ich's gerne ein, !uf jede deutsche Türe möcht' ich's schreiben, ^as beste Mittel, deutsch zu bleiben, Ist deutsch zu sein. Robert Hamerling. Zubiläen und Gedenktage 13. Juli 1816: Gustav Freytag zn Kreuzburg in Schlesien geb. — 1874: AtteB-tat Kullmanns auf Bismarck in Kissingen. — 1889: Der Dichter Robert Hamerling in Graz gest. — 1915 (bis 17.): Durchbruchsschlacht bei Przasnysy in Polen. Sonne und Mond: 13. Juli: S.-A. 3.51, S.-U. 20.19; M.-A. 0.44, M.-U. 16.»2 Sinfonie -es Hochsommers Die Sonne hat es gut gemeint. Die wogenden Ge treidefelder haben unter ihren wärmenden Strahlen ihr grünes Kleid mit Gold verbrämt und reifen ährenschwer der erntenden Sense entgegen. Alle Pracht seiner Blumen, seiner rauschenden Wälder und seiner blinkenden Höhen hat der Sommer nun rings um angehäuft. Tag um Tag — mit verschwenderischem Sonnenschein erfüllt — steigt leuchtend nieder und klingt aus im Glanz des Abendrotes, das wiederum einen schöne ren Morgen verheißt. Aus dem Gesang der Grillen in Feld und Rain, dem Jubilieren unserer gefiederten Sänger und aus der dumpfen Orgelmelodie der Telegraphendrähte ersteht wieder die Sinfonie des Sommers im weiten, weiten Umland. Hochsommerliches Wetter hat nun längst vor den Hundstagen, die im Kalender erst mit dem 23. Juli ange setzt sind, seinen Einzug gehalten und auch die ersten großen Gewitter sind schon über uns hinweggezogen. Der Duft der Reife weht nicht nur von den Feldern her, er ent strömt auch unseren Obstbäumen. Der Wald gibt freigebig seine schmackhaften Beerenfrüchte ab, die Gärten bergen große Mengen herrlicher Blumen. Nun wollen wir auch des Sommers Helles Lied in unseren Herzen tönen lassen — denn nur zu bald wird es leider wieder zu Ende sein, wie alles Schöne nur kurz weilet unter diesen Gestirnen. Es waren keine Einbrecher! Zn der Nacht zum Sonntag wa ren einige Leute beobachtet worben, wie sie sich mit einer Zauns- latte an einer Tür des Pvstgebäudes zu schaffen machten. Man glaubte erst, es mit Einbrechern zu tun zu haben, aber die Um stände lasten doch darauf schließen, daß es sich um Ulk und Unfug handelt. Unfug verübte auch ein anderer, der in der Dresdner Straße das Schaufenster eines Frifeurgeschäftes zer trümmerte. Hier machte sich die zerstörende Wirkung zuviel ge- nostenen Alkohols bemerkbar. Linverrnitl-erie polnische Greuelhehe Bernichtungskampf gegen deutsche Arbeiter und Angestellte In Tomascho w, wo vor einigen Wochen auf Ver anlassung des „Lagers der Rationalen Einigung" wütend« Deutschenverfolgungen zahlreiche Opfer forderten, har jetzt eine Tagung des Bezirksrates des „Lagers" beschlossen, alles zu tun, damit aus den Belegschaften in den Fabriken die deutschen Arbeiter und Angestellten restlos verschwinden. In niederträchtiger Weise verleumdet das akademische Wochenblatt „Dekada" die deutsche Jugend. Sie sei, so heißt es unter anderem, zur Hälfte syphilitisch. Um sie zu bändigen, seien zahlreiche Fabriken fieberhaft mit der Herstellung von Knüppeln (!) beschäftigt. Um solche Jugend beneide man Deutschland nicht. Andere polnische Zeitungen drucken diese nichtswürdigen Behauptungen begeistert nach. Selbstverständ lich erklärt die „Dekada" abschließend, daß die polnische Gene- ration der Eroberer ganz anders beschossen sei. Polnische Grenzbeamte verhafteten beiAdenau im Süden der Provinz Posen elf Deutsche aus dem bei Lodz gelegenen Ort Pabjanicka, die sich vor dem polnischen Terror in der Lodzer Woiwodschaft in Sicherheit bringen wollten. In einem Vorträge über den „Kampswert des polnischen und des deutschen Soldaten" wiederholte per polnische Mut apostel, Fliegerhauptmann Poleszynskv, vor dem Reserve- ofsizierverband in Kattowitz seine lächerlichen Behaup tungen über die „leichtlebigen, unselbständigen «nd der Panik unterworfenen" deutschen Soldaten, während er seine indi vidualistischen polnischen Krieashelden gegensätzlich hierzu in bombastischer Weise hcrausstrich. Ein zweites „Palästina" Syrien soll gegen den Willen seiner Bevölkerung Juden st aat werden. Die Pariser Zeitung „Information" meldet aus Beirut, daß der französische Oberkommissar in Snricn, Pnaux, augenblicklich einen Vorschlag prüfe, der darauf abziele, eine größere Anzahl jüdischer Emigranten in der Gegend von Nejeb anzusicdcln, einem Gebiet, das sich zwischen dem Golf von Rafal im Mittelmeer und dem Golf von Akaba am Roten Meer erstrecke. Damit gibt Paris also offen zu, wie verlogen die bisherigen Begründungen zu den syrischen Maßnahmen waren, die man zur Beruhigung der entrüsteten Weltöffentlichkeit als dem Wohle der „politisch noch unreifen" Syrer dienend hinzustcllen beliebte. Das Blatt schreibt dann weiter, man schätze die Zahl der Juden, die dort angesiedett werden können, auf etwa SOO 000 und läßt damit dnrchblicken, daß Frankreich nach dem „bewahrten Vorbilde" seines Nachbarn jenseits des Ka nals sich nicht scheut, Syrien gegen den Willen seiner Bevölke rung dasselbe Schicksal wie Palästina zu bereiten. Vernichtender Schlag gegen Roosevelt K ri e g s e in m i sch un g s v o r l a g e bis 1940 ver schoben. Der außenpolitische Ausschuß des amerikanischen BundeS- scnatS beschloß mit zwölf gegen elf Stimmen, die Beratung der von Roosevelt verlangten Nentralitätsrcvision bis zur nächste« Sitzungsperiode des Kongresses im Januar 1940 zu vertagen. Associated Preß bezeichnet den Vertagungsbeschluß als einen vernichtenden Schlag gegen die Hoffnungen der Bundesregierung, noch in diesem Sitzungsabschnitt die Ent scheidung über die Aushebung der Waffensperre zu erzwingen. Der Beschluß des außenpolitischen Senatsausschusses, die Entscheidung über die Neutralitätsrevision bis Januar 1940 zu verschieben, ist die Sensation des Tages und wird von der gesamten amerikanischen Presse als empfindliche Niederlage Roosevelts bezeichnet. Die Regierungsanhänger denken jedoch nicht daran, den Kampf aufzugeben, und suchen nach neuen Wegen, um die gewünschte Revision herbeizuführen. Außenminister Hull, der nach dem Vertagungsbeschluß mit Roosevelt konferierte, erklärte anschließend, die „Interesten des Friedens" verlangten die Annahme der Grundsätze seines seiner zeit mitgeteilten Programms. BMWMffei, helft die Enste bergen! Auf den Feldern unseres heimatlichen Bezirks steht wie derum eine gottgesegnete Ernte an. Sie blieb bisher gnädig verschont von Hagel und Unwetter und wartet nun in wenigen Wochen der Hände, die sie in die Scheuern bergen sollen. Der Landwirt kann es mit feinen Leuten allein nicht schaffen, des- ° halb muß ihm geholfen werden. Die Partei hat sich das zur Aufgabe gemacht und der Ortsgruppenleiter ist mit der Mobil machung dieser Erntehilfe und der Organisierung des Einsatzes beauftragt. Mittels Handzettels und durch Ausruf im Anzeigen teile dieser Nummer appelliert Ortsgruppenleiter Voigt an alle Volksgenosten und Volksgenvssinnen, sich für die Einbrin gung der Getreideernte an freien Tagen zur Verfügung zu stellen. Schon die Hilse an Nachmittagen ist im Bedarfsfälle außerordentlich wertvoll. Mft dem Beginn der Ernte ist für den 25. Juli zu rechnen; etwa von diesem Tage an werden die Helfer benötigt. Was auf den Getreidefeldern ansteht, ist unser aller Brot; es im Falle des Fehlens der Arbeiter in die Scheunen bringen zu helfen zu unser aller Wohl selbstverständ liche Pslicht. Wer es irgendwie möglich machen kann, soll sich für den Bedarfsfall zur Verfügung stellen. Damit der Einsatz geregelt werden kann, ist es nölig, den jeder Haushaltung zu gestellten Zettel auszufüllen, der von den Bloclleitern kommen den Sonnabend wieder abgehvlt wird. Die Sommerferien an den sächsischen Volks- und höheren Schulen der Stadtgcmeinden beginnen Freitag und enden am 20. August, während die Ferien in Wilsdruff vom 13. Juli bis mit 14. August andauern und im Schulbezirk Dresden II am 24. Juli, im Bezirk Dresden III am 14. Juli ihren Anfang nehmen. Eingliederung der Meißner Werkscharen. Im Rahmen einer kurzen eindrucksvollen Heier in der Fürstenjchule wurden 480 Werkjcharmänner des Kreises Meißen durch den Krcisleiter Pg. Helmut Böhme, MdR., in das Korps der Politischen Leiter eingereiht. Die von Darbietungen des Werkscharspiel mannszuges und durch Werkscharlieder umrahmte Feier wurde mit Begrüßungsworten des Kreisobmanncs Pg. Anders ein geleitet, der die Eingliederung als eine Auszeichnung bezeich nete und am Schluste seines zündenden Appells die Werkfchar- männer aufforderte, in der kommenden Zeit die Betriebsge- meinfchaft immer mehr zu einem Bollwerk der Volksgemein schaft und zu einer Burg unserer Weltanschauung zu machen. Mit nicht minder eindringlichen und flammenden Worten zeigte der Kreisleiter den Werkjcharmännern in einem aus dem eige nen Kampserlebnis kommenden Umriß die Geschichte unserer Bewegung und die sich daraus ergebenden Pflichten eines Po litischen Leiters auf.
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