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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dai „WilLdrusser Tageblatt' erscheint werktags nachm. 4 Uhr. Bezugspr. monatt 2RM. sret Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lb Rps. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschästsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- . stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 13. Februar 1936 fükrer untl Volk nahmen MMü von ?g. LOM Der sichrer sm Sarge Mlvelm SullloNsr „Der grillige Urheber ist rum Mörser geworSen" RM dem Führer und Reichskanzler stand die ganze deutsche Ration am Mittwoch an der Bahre des von einem feigen jüdischen Mordgesellen meuchlings er schossenen Landesgruppenleiters der RSDAP., Wil- Helm Gustl off, der in seiner Heimatstadt Schwerin zur letzten Ruhe gebettet wurde. Führer und Volk nahmen Abschied von einem ihrer Treuesten, von einem Kämpfer, der für die nationalsozialistische Idee auf Vor posten siel. Die Trauer offenbarte wieder die schicksalhafte Ver bundenheit aller Deutschen, denen der Verlust eines ihrer Vesten nur Anlatz sein kann, noch fester das Banner der Idee zu packen, um es weiter siegreich voranzutragen. Die Stadt Schwerin war eine einzige große Trauer gemeinde. Tausende waren von nah und fern in 16 Son Verzügen gekommen, um ihrem Kameraden das letzte Geleit zu geben. Die Geschäfte waren geschlossen. Die Schulkinder hatten keinen Unterricht. Umflorte Banner wehten über der Stadt und dem ganzen mecklenburgi schen Land, das der Tote so liebte. Lautlos formierte sich das Spalier, durch das der Trauerzug sich zum Krematorium bewegte. Unbeweglich standen die dichten Reihen der Politischen Leiter, der SA., der SS., des NSKK., des Arbeitsdienstes und der Motor schule. Die Schweriner Jugend war vollzählig auf marschiert, um Abschied zu nehmen von Wilhelm Gustloff. Um 11 Uhr trafen die Ehrenstürme der Leibstandarte des Führers ein. In der Festhalle stand der Sarg, der die sterblichen Reste Wilhelm Gustloffs barg. Ein Hakcnkreuztuch lag über den Sarg gebreitet, und auf dem Banner der Bewegung lagen SA.-Mütze, Ehrendolch, Armbinde und Ehrenzeichen des Ver storbenen. Zu Füßen des Sarkophags lag der Kranz des Führers, breiteten sich die Blumenspenden der Reichs minister Heß, Göring, Dr. Goebbels und des Statthalters Hildebrandt. Und daneben Kränze von den Gauleitern, von den Landesgruppen der Auslands organisation der NSDAP., von Großbritannien und Ir land, Argentinien, Kränze von Organisationen der Arbeitsfront, Kränze, die dem Dahingegangenen von Parteifreunden gewidmet sind, der Kranz des deutschen Gesandten in der Schweiz, Kränze der 60 Parteigenossen, die aus der Schweiz die sterblichen Überreste von Wilhelm Gustloff nach Schwerin übergeführt haben, Kränze aller Reichsbehörden, aller Gliederungen der Bewegung, ins besondere der Gauleitung von Mecklenburg-Schwerin und vieler Landesregierungen. Wie in der Nacht zuvor hielten Kameraden des Toten die Ehrenwache. Ein weihevolles Dunkel umfing die Halle, die nur von den Flammen auf den beiden Pylonen rechts und links vom Sarge erhellt wurde. Schon eine Stunde vor Beginn der Feier waren fast alle Plätze in der Halle von den 3000 Trauergästen ein genommen. In den ersten Reihen saßen zahlreiche aus ländische Parteigenossen der NSDAP., unter ihnen auch eine größere Zahl von Landesgruppenleitern sowie Abord nungen der Landesgruppen der NSDAP. Dazu kamen noch die 50 Kameraden von der Schweizer Landesgruppe, die ihrem Landesleiter von Davos aus auf seiner letzten Fahrt durch Deutschland das Geleit gegeben hatten. In der ersten Reihe saß Gauleiter Bohle neben den nächsten Angehörigen Wilhelm Gust loffs und zahlreiche Reichs- und Gauleiter und führende Persönlichkeiten von Partei und Staat. Vie Totenleier. Unter Trommelwirbel wurden die Fahnen der Be wegung in die Halle getragen. Sie nahmen rechts und links vom Sarge Aufstellung. Die Trauergemeinde erhob sich und ehrte das Zeichen, für das auch Wilhelm Gustloff sein Leben geopfert hat, mit dem Deutschen Gruß. Draußen auf dem schneebedeckten Platz vor der Halle waren inzwischen die Teilnehmer des Trauerzuges auf marschiert, darunter eine Kompanie der Wehrmacht, eine Kompanie der Leibstandarte Adolf Hitler sowie eine Ab teilung des Arbeitsdienstes. Plötzlich ging eine Bewegung durch die Massen: Der Führer kommt. Gewehr und Spaten flogen zum Präsentiergriff auf, nnd langsam schritt Adols Hitler mit ernstem Gesicht die Front der Ehrenformationen ab. Begleitet von den Reichs ministern Heß und Goebbels, Stabschef Lutze, Reichs führer SS. Himmler, Gauleiter Wagner-München und Botschafter von Ribbentrop betrat der Führer die Halle. Die Leidtragenden erhoben sich. Neben den Angehörigen des toten Kameraden nahm Adolf Hitler Platz, und mit den Klängen des Trauermarsches aus Beethovens „Eroica" begann die Trauerfeier. Statthalter Hildebrandt: Dank für Treue und Hingabe. Der Neichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt rief dem Toten den letzten Gruß seiner mecklenburgischen Heimat nach. Er zeichnete noch einmal die Person des Parteigenossen und Kameraden, der nach Charakter und Gesinnung der geborene Nationalsozialist war, dem keine Aufgabe zu schwer war, der keinen persönlichen Einsatz scheute, und der immer glaubensstark und gewillt war, der Idee und feinem Führer zu folgen und die Treue zu batten. Er ist nicht feige geworden', selbst als schwere Angriffe und Bedrohungen ihn trafen. Er, der hinans gegangen war, um seine Gesundheit zu heilen, Linderung zu suchen von seinem Leiden, fühlte in sich aber die Pflicht, seinem deutschen Vaterlande verbunden zu blei ben. „Nun ist der Parteigenosse Gustloff", so schloß Statt- balter Hildebrandt seinen Nachruf, „hcimgekehrt, von der Mörderkugel hingerafft. Wir danken ihm alle für seine Treu e und Hingabe und versprechen an seiner Toten bahre, unsere Pflicht zu tun für das ewige Deutschland." Oie Trauerrede des Geistlichen: Wir wollen des Toten würdig sein mit Taten. Die Trauerrede hielt ein persönlicher Freund des Toten, der Oberkirchenrat Langmann, Gauamtsleiter in der Leitung der Auslandsorganisation und früher Landesgruppenleiter in Guatemala. Er sprach von der geschichtlichen Unsterblichkeit der großen vaterländischen Taten und von der mythischen Unsterblichkeit, in der die Opferkräfte der Blutzeugen der Ration wirksam sind. In unsichtbarem und auch höchst wirklichem Wandel erneuere sich aus diesen geheimnisvollen Quellen das Leben der Völker. Aus den Opfern erneuere sich tausendfältig in geheimnisvollem Blutzusammenhang das deutsche Volk. Die Mordtat von Davos habe ihr eigentliches Ziel nicht erreicht. Über den Tad hinaus sei der Ewige der Herr nnd Sieger über alles Gedeihen. Das sei die Antwort des Glaubens auf diese Tat. Auch an diesem Grabe müsse des neuen Tages gedacht werden. „Wir wolle- des Toten würdig sein, nicht mit Worten, sondern mit Werken." Gauleiter Bohle: Sein Tod verpflichtet uns zu noch größerer Einsatzbereitschaft. Gauleiter Bohle nahm als Leiter der Auslands organisation Abschied von seinem toten Kameraden. Er brandmarkte den politischen Mord, dem Gustloff zum Opfer gefallen ist, als das verabscheunngswürdigste Ver brechen, das es aus der Welt gibt. Er hob hervor, daß es von einer menschlich kaum faßbaren Gemeinheit zeuge, daß der Mörder sein Opfer überhaupt nicht kannte und einen Mann niederschoß, nur weil er wußte, daß dieser Mann in seltener Treue zu seinem Vaterland stand. Das neue Reich der Deutschen sollte getroffen werden, und dieses Reich ist durch den Tod Wilhelm Gustloffs schwer getrofsen worden. „Der Mörder hat aber", so beteuerte Gauleiter Bohle, „sein Ziel nicht erreicht, da der Tote- Nationalsozialist war, und ermordete Nationalsozialisten durch ihren Opfertod die Bewegung und damit das Reich immer gestärkt haben. So ist es auch mit Gustloff, dessen, Geist uns verpflichtet, mit noch größerer Einsatzbereit schaft für Führer und Volk einzustehen. Gustloff war Nationalsozialist und war fanatisch in dem Glauben an das Werk seines Führers. Was deshalb verhetzte Elemente an ihm haßten, war nichts anderes, als die nationale Anständigkeit dieses Mannes, die sich darin offenbarte, daß er rückhaltlos zu seinem Volke und seinem Führer stand. Gustloff ver körperte den neuen Typ des Deutschen draußen, der stolz ist auf seine Heimat und diesen Stolz sich niemals rauben läßt. Wilhelm Gustloff hat niemals etwas anderes gewollt und getan, als seine reichsdeutschen Landsleitte in der Schweiz für den Staar Adolf Hitlers zn gewinnen. Gustloff hat das Gastrecht der Schweiz ebenso peinlich geachtet, wie der Führer von allen Deutschen im Ausland verlangt, daß sie das Gast recht der Staaten achten, in denen sie sich aufhalten. Der Tod Wilhelm Gustloffs ist für die Bewegung und das Reich ein harter Schlag — für die Deutschen in der Schweiz ein grausamer Verlust. Dann entbot Gauleiter Bohle seinem toten Partei« genossen den letzten Gruß, dankte ihm aus tiefstem Herzen für sein Werken und gab ihm das Versprechen, in seinem Geiste weiterzuwirken unter allen Deutschen draußen. Der leiste Srutz ürs Führers. Langsam trat der Führer zum Sarge. Zwei SS.« Männer trugen hinter ihm einen großen Kranz mit Weißen Blumen und legten ihn zu Füßen des Sarges. Und während Sarg und Fahnen im Halbdunkel standen, sprach der Führer. Seine Worte, scharf und hart, sind eine Anklage an die Hetzer, die die Verantwortung für die ruchlose Tat tragen. Es ist ein schmerzlicher Weg, den die Völker zurück legen müssen, um ihr Glück zu sinden. Die Meilensteine dieses Weges sind immer Gräber gewesen, Gräber, in denen ihre Besten ruhen. Auch Bewegungen erreichen das Ziel ihres Wollens, dann, wenn es wirklich hoch gesteckt ist, nur auf dem gleichen schmerzlichen Weg. Unsere eigene nationalsozialistische Bewegung hat nicht be gonnen, anderen Opfer aufzubürden. Wir haben einst als Soldaten an den Fronten des Weltkrieges gestanden und erfüllten dort unsere Pflicht für Deutschland. Ms dieses Deutschland nun in den Novembertagen 1918 in LeS Führers Abschied von dem für die nationalsozialistische Idee gefallenen Landesgruppenleiter Gustloff. (Weltbilds