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Dank für besonderen Einsatz Sonderfürsorgc und -Versorgung für Spanienkämpfer. Im Reichsgesetzblatt wird ein Fürsorge- und Versorgungs gesetz für die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht bei be sonderem Einsatz und ihre Hinterbliebenen verkündet. Der nationalsozialistische Staat sieht es als seine Ehren- pNicht an. so heißt es in dem Vorspruch, den Soldaten, welche bei opferfreudigem Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens während eines besonderen Einsatzes durch Wassen oder sonstige Kampfmittel oder im Kampfgebiet einen Körperschaden erlitten haben, über die Fürsorge und Versorgung nach dem Wehrmachtsürsorge- und -versorgungsgesctz hinaus eine weitere Fürsorge und Versorgung zu gewähren Das Gesetz tritt rück wirkend vom 1 10 l938 in Kraft Der Führer Hai in einer Durchführungsverordnung gleich zeitig bestimmt, daß das neue Gesetz anzuwenden ist auf die ehemaligen Angehörigen der Legion Condor und der sonstigen in Spanien eingesetzten Freiwilligenverbände, aus die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht, die bei der Befrei ung der s u d e! e n d e u l s ch e n Gebiete eingesetzt waren und auf die ehemaligen Angehörigen des sudetendeutschen Frei korps. Für letztere gilt das Gesetz schon vom 20. September 1938 ab Für die Kalenderjahre 1936, 1937, 1938 und 1939 ist je ein Kriegsjahr anzurechnen, wenn der Teilnehmer an dieser Verwendung in dem betreffenden Jahr an einer Kampshand- lung teilgenommen Hai oder die Verwendung im Kalenderjahr wenigstens 60 Tage betragen hat. Einkreisrmgsreklame Chamberlains Kombinierte Luft- und Flottenübungen sollen Eindruck schinden Nachdem sich die Verantwortlichen des Empire bemühen, durch „Demonstrationsflüge" über das Inselgebiet hinaus im Dienste der Einkreisung Eindruck zu schinden, wird man nunmehr auch dazu übergehen, die Flotte zur Reklame zu be nutzen. Premierminister Chamberlain gab am Donnerstag im Unterhaus bekannt, es würden Vorkehrungen getroffen, damit auch die Reserveschiffe an den „kombinierten Flotten- und Luftübungen der Heimatflotte" im August und September teilnehmen können. Dementsprechend werde man 1 2 0 0 0 Reservisten der Hilfsslotte entsprechend dem Reservisten gesetz vom Jahre 1939 aufrufen. Auf eine zweite Frage er klärte Chamberlain, daß an der großen Flottenparade in der Bucht von Weymouth „wahrscheinlich" rund 130 Schiffe aller Größen teilnehmen würden. Die einleitende ausdrückliche Betonung des Premiers, diese Maßnahmen würden ergriffen, um die „Schlagkraft der Flotte" zu erhöhen, beweist, daß hinter ihnen der wahre Zweck durchsichtigster Stimmungsmache steht. Denn wozu fänden Manöver sonst statt? provokalionsfiüge bis zur iialienischen Grenze Ueber die geplanten neuen Provokationsslüge der britischen Luftwaffe über Frankreich meldet der „Star", diesmal würden die britischen Flieger Nachtflüge durchführen. Diese würden sogar bis zur französischen Riviera, also bis an die ita lienische Grenze (!h führen. Ein General soll nach Moskau Frankreich macht den letzten Versuch In unterrichteten Kreisen hört man, daß es sehr wahrschein- ich sei, daß ein französischer General in Kürze nach Moskau ahren werde, um die englisch-franzöfisch-sowjetrussischen Ver- mndlungen zu verbrämen. Man weist darauf hin, daß dieser Sian mit dem Gedanken in Verbindung stehe, einen „neuen" etzten Versuch zu unternehmen und das Schwergewicht auf rein arlitärische Velanqe zu verlegen Das Schachergefchäst ratifiziert Zwischen dem türkischen Botschafter in Paris und Außen minister Bonnet fand am Donnerstag der Austausch der Rati fikationsurkunden des türkisch-französischen Abkommens über den Sandschak von Alexandrette statt. Die Pariser Abendpresfe veröffentlicht auch die von der italienischen Regierung zu diesem Abkommen erhobenen Vorbehalte, ohne jedoch bisher dazu Stellung zu nehmen. Wichtige sozialpolitische Verbesserungen Neuregelung des F a m il ie nu nter st ü tz u n g s- rechts. A»e Ergänzung und Durchführung des Familienunter- Mtzungsgesetzes wird eine Verordnung veröffentlicht, der « den nächsten Tagen ein Ausführungserlaß folgen wird. Diese Neuregelung des Familienumerstützungsrechts ficht wichtige sozialpolitische Verbesserungen und die Vereinfachung des Familicnunlerstützungsrechtes und schließlich die einheitliche Zusammenfassung der Vorschriften für das ganze Reichsgebiet vor. Als wichtigste sozialpolitische Verbesserung ist hervorzu heben, daß nunmehr auch die elternlosen Geschwister des Ein berufenen unier gewissen Voraussetzungen unterstützungsbe- rechtig, sind. Als Vereinfachung ist im Allreich an Stelle der richtsätzmaßigen Unterstützung uns Ser Zusatzunterstützung ein einheitlicher, oen örtlichen Verhältnissen angepaßler Unter stützungssatz eingeführi worden, ver das IVftache der bisheri- gen FU.-Richtsätze abzüglich des bisher -m einfachen FU.- Richtsatz enthaltenen Anteiles für Miete umfaßt. Die Mieibei- hilse ist — wie schon bisher in der Ostmark und im Sudeten land — neben dem neuen Unterstützungssatz zu gewähren. Tie Berechnung der Unterstützung wird hierdurch im Einzelfall wesentlich vereinfacht. Im übrigen sind sämtliche bisher er gangenen grundsätzlichen Etnzelerlasse in das neue Recht ein- gearbeitei worden. Im gesamten Großdemschen Reich gilt jetzt im wesentlichen gleiches Recht, das sich auch erstreckt aus die Luflschutzdienstpftichttgen. Notdienstpflichngen. Personen, die zu Führern der Wehrmannschaften ausgebildet werden, Ange hörige der technischen Wehrwirtschaftseinheilen sowie Teilneh mer an Lehrgängen des NSKK., NSFK. und des Deutf^ ' Noten Kreuzes. Am Vorabend -er Münchener Tage Die Stadt der Kunst im Fe st schmuck. In einer Welt der Unruhe und des Haffes, des Mißtrauens und der Kriegspsychose begeht das nationalsozialistische Deutsch- land in den kommenden Tagen ein wahres Friedensfest, das Fest der Deutschen Kunst. Die bevorstehende Eröffnung der großen Deutschen Kunstausstellung durch den Führer lenkt alle Augen auf die bildende Kunst und die bildenden Künstler. Dar über hinaus aber werden in diesem Jahr auch Theater und Musik durch Aufführungen von ganz besonders hohem Niveau dazu beitragen, ein geschlossenes Bild deutscher Kultur zu geben, wie sie Adols Hitler als Förderer der Künste in sechs jährig«» Aufbauwerk erneuert hat. Schon hat München ein festliches Kleid angelegt, und alle Straßen sind festlich geschmückt. Seit Tagen hat sich der Zu strom der Fremden nach München verstärkt, und durch die Strafen der Hauptbuch, der Bewegung slmet der Strom der Schaulustigen, die die gewaltige Ausschmückung der Stadt be wundern. Besonders die Hauptstraßen und großen Plätze haben einen künstlerischen Schmuck erfahren, wie ihn die farbenfrohe Stadt an der Isar bisher nicht kannte. Alles ist gerüstet für die kommenden Tage, in denen das nationalsozialistische Groß- deutschland sich zu den tiefen seelischen Kräften der Kunst be- LirlauS zum ReichsNariettag Ohne Anrechnung auf sonstigen Urlaub. In einem Rundschreiben ersucht die Reichswirtschaftskam mer die Betriebssichrer so wie in den vergangenen Jahren, den Gefolgschaftsmitgliedern, die laut Bescheinigung der zuständi- gen Parteistcllen für die Teilnahme an dem Reichspartcitag vorgesehen sind, den hierfür erforderlichen Urlaub ohne An rechnung auf den sonst zustehenden vertraglichen oder tarif lichen UrlanbSanspruch zu gewähren. In den besonderen Fällen, in denen die Beurlaubung aus besonderen betriebstechnischen oder sonstigen Gründen nicht möglich sein sollte, ist eine entsprechende Fühlungnahme mit den örtlichen zuständigen Parteidienststellen herbeizufnhreu. Soweit es die wirtschaftliche Lage der einzelnen Betriebe nur einigermaßen zuläßt, ist den Reichsparteiiagsteilnehmern der Lohn für die ausgefallene Arbeitszeit zu bezahlen. Japanische Offiziere in Nürnberg Teilnahme am Parteitag 1939 Amtlich wird bekanntgegeben, daß als Vertreter der japa nischen Wehrmacht am Reichspartcitag in Nürnberg teil- nehmcn werden: Der frühere Oberbefehlshaber in Nordchina und ehemalige Kriegsminister Graf Terauchi, der frühere Marincminister Admiral Baron Osumi, Oberst Yasato, Major Kaneda, Major Kato, Kapitän Kojima und Korvettenkapitän Onoda. Die Offiziere reisen anschließend an den Parteitag nach Italien. Admiral Osumi ist bereits vor dem Weltkrieg als MUitär- attache in Berlin gewesen, ebenso wie General Terauchi, der Deutschland ebenfalls von früher her kennt Die Majore Kaneda und Kato haben 'n China in erster Frontlinie ge standen während Oberst Yasato un Stabe des Hauptquartiers gedient hat Kapitän Konma und Korvettenkapitän Onoda gehören dem Admir-Mab an. Kojima ist eine Zeitlang MarineattachS in Berlin gewesen und heute Lehrer der Marineakademie und Adjudant des Marineministers, während Onoda früher an der japanischen Botschaft in Paris ge- arbeivi bat. Japanische Offiziere neh men am Parteitag teil. Als Gäste der Reichsregie rung nimmt eine japanische Offizier-Abordnung unter Führung des Generals Terauchi (links.) und des Admirals Osumi (rechts) am Reichsparteitag 1939 teil. (Scherl-Wagenborg-M.) Deutsche Organisationen ausgeEfl Polnischer Vernichtungsfeldzug geht weiter. Der Vernichtungsfeldzug gegen die Organisationen der deutschen Volksgruppe in Polen wird von den polnischen Be hörden fortgesetzt. Wie die Zeitung „Dobry Wicczor" meldet, wurden jetzt folgende weitere Deutschtumsorganisationcn von sein Lodzer Starosten wegen „Satzungsvcrstotzes" geschloffen: in Konstantynow bei Lodz der dortige deutsche Turnver ein, weiter die deutschen Gesangvereine in Alexandrow und Ruda-Pabjanicka bei Lodz. In Ostgalizien werden weiterhin zahlreiche Ukrainer wegen Zugehörigkeit zur „Nationalistischen Ukrainischen Organisation" zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. So erhielten in Luck in Wolhynien 11 Ukrainer zwei bzw. drei Jahre Zuchthaus, in Lemberg fünf Ukrainer, zwei, vier und fünf Jahre Zuchthaus. In Brzezany in Ostgalizien wurden vier Ukrainer aus gleichem Grunde zu Zuchthausstrafen von sieben und fünf Jahren verurteilt, uckd in Luck erhielten in einem zweiten Prozeß sechs Ukrainer eine Zuchthausstrafe von zwei, drei bzw. vier Jahren. Feierstunde am Faaker Gee Eröffnung des ersten Wilhelm-Gustloss Lagers der auslandS- deutschen Hitler-Jugend Das Auslandsamt in der Reichsjugendsührung eröffnete am Mittwoch am Faaker See in Kärnten das erste Sommerlager 1939 der auslandsdeutschen Hitler-Jugend. Im Lager befinden sich über 400 Jungen aus den Ländern Bul garien, Italien, Jugoslawien, Portugal, Spanien und Ungarn. Die feierliche Eröffnung durch Bannführer Lauter bacher drückte gleichzeitig symbolisch den Anfang der übrigen acht auslandsdeutschen Lager in Nord, Süd, Ost und West des Großdemschen Reiches aus, die alle den Namen des be deutenden Vorkämpfers der Ausländsdeutschen, Wilhelm Gustl off, tragen und 2000 Jungen und Mädel aufnehme» werden. * Reichsjugendstthrer Baldur von Schirach besuchte di« NO deutschen Mädel aus Brünn, die zur Zeit im Hoch landlager bei München für zwölf Tage die Zelte bezogen haben. Die Mädel bleiben — ebenso wie ihre 5000 Kameraden und Kameradinnen aus Jglau, Mährisch-Ostrau, Budweis, Prag und Pilsen, die gegenwärtig in verschiedenen Zeltlagern der HI. und des BDM. wohnen — etwa drei Wochen im Alt reich. Nach ihrer Lagerzeit werden sie größere Fahrten durch verschiedene Gaue unternehmen, um so die Größe und Schön heit ihres deutschen Vaterlandes kennenzulerneu. Lügenfeldzug in Palästina Gefälschter Ausruf an die Araber — Unhalt bare Beschuldigungen gegen den Mufti. Ein toller britischer Agitationsschwindcl in Palästina konnte neuerdings aufgedcckt werden. In großen Masse« wurde ein Aufruf in den Städten des Landes verbreitet, dessen Urheber der arabische Volksvcrräter Fackri Naschaschibi ist »nd der die Ueberschrift „An die wachen Gewißen der Araber" trägt. Es ist einwandfrei erwiesen, daß es sich dabei um eine bestellte Arbeit handelt, zumal die Aufrufe in der Druckerei der britischen Mandatsregierung hergestellt wurden und auf dem gleiche» Papier und in dem gleiche« Format ausgeführt sind, wie es bei den Mitteilungen der Mandatsregicrung Verwendung findet. In dem Aufruf, der übrigens bezeichnenderweise von den Judenblättern ungekürzt wiedergegeben und mit zustimmenden Geseires begleitet wird, steht die Behauptung, baß er aus einer Versammlung ehemaliger arabischer Frei schärler-Führer in Damaskus entstanden fei. Sie hätten das berüchtigte Weißbuch anerkannt und verurteilten die Politik des arabischen Hochkomitees. In üblen Verleumdungen wer den dann die Führer der arabischen Freiheitsbewegung be schuldigt, Verbrechen wie Morde und Unterschlagungen be gangen j« haben. So will n»an der Bevölkerung einreden, daß der verbannte Mufti, der nach wie vor der geistige Führer deS Freiheitskämpfer ist, drei Millionen Pfund unter schlagen hätte. Wer für diesen lügenhaften Erguß wirklich verantwort lich ist, geht allein schon daraus hervor, daß die acht Personen, mit deren Namen der Aufruf unterzeichnet ist, in Palästina völlig unbekannt sind. Diese Namen haben niemals i« »en Listen der arabischen Freischärler gestanden, und selbst di« sritischen Behörden in Palästina wußten keine Auskunft über »iese Unbekannten zu geben. Es handelt sich also offenbar um :in fingiertes Dokument, mit dem wieder einmal der Ver- iuch gemacht werden soll, die arabische Bevölkerung Palä- itinas über die wahren Beweggründe der Freiheitsbewegung zu täuschen und sie auf die Seite der Briten und Juden zu iriugen, die den Arabern ihr Hab und Gut und ihre Freiheit muben wollen. »mseoett hebt Achtstundentag ms! Schnellster Ausbau der Flugstützpunkte gegen drohende Mars- angrisse „Im Interesse der Landesverteidigung" ordnete Roosevelt jetzt die schnellste Errichtung der vom Kongreß im April bewil- ligten Marineflugstützpunkte auf verschiedenen Jnfeln des Pazi fik und den Alaska vorgelagerten Inseln Kodiak und Sitka an. Er hob für diesen Zweck den für alle staatlichen Bauarbeiter gesetzlich vorgeschriebenen Achtstundentag auf. Roosevelt beruft sich hierbei auf die Ermächtigung, die dem Präsidenten die Susvcndierung des Achtstundentaagesctzes im Falle „nationaler Notlage" gestattet. Diese Maßnahme wirst wieder einmal ei» zrelles Licht auf die von Roosevelt und seinem Judenklüngel geführte Kriegshysterie, der in gleicher Weise eine weitere Lxekutivorder dient, die den unverzüglichen Bau einer Marine- Gstftatiou auf St. Thomas l2unaterulnlel»i Kski-Llt Vie Westerplatte Polen unterhält aus der Westerplatte vor der Danziger Hafeneinfahrt ein Munitionslager, dessen Auslösung Gauleiter Forst« forderte. — Links: Blick auf die Westerplatte. — Rechts: Polnische Stacheldrahtsperre. (Wagenborg-Archiv und Associated Pretz-M.) 'ME MlsöeMsr Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 161 — Freitag, den 14. Juni 1939