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Wilsdruffer Tageblatt : 14.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193907146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390714
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-14
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.07.1939
- Autor
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Mi^en den feierlichen Versicherungen unsere Küromen Mg- genominen. Sie wollen sie als Mandate vermalten. Sie nutzen Ihnen gar nichts. Ihr Land ist — wie viele Engländer zu geben — selbst unfähig, sie nützlich zu verwenden. Sie haben weder die Menschen, ja vielleicht überhaupt gar nicht dir Lust dazu. Trotzdem geben Sie sic Dentschland nicht zurück. Warum nicht? Werl Sie Deutschland aus lauter Machthunger nicht nur jene für England geforderten „ehrenvollen Friedensbedin gungen" vorenthalten wollen, sondern weil Sie unser Volk zu grunde richten möchten. Und dabei fragen Sie sich noch, ob wir Frieden haben werden und antworten dann. Sie zwei- selten sehr daran und wollen unS auseinandersctzcn, warum Sie daran zweifeln? Vertragsbrüchiges Albion Vielleicht haben Sie bei Ihren Studien im englischen In stitut für Auswärtige Angelegenheiten auch das Buch von John Bigelow, Major aus der USA.-Armu. über englisch-amerikani sche Verträge gelesen, der bei seinen Untersuchungen zu dem Ergebnis kommt, daß von 30 Verträgen und Vereinbarungen zwischen USA und England in der Zeit von 1783 bis 1913 acht von England gebrochen und davon wieder fünf von USA nach dem englischen Vorgang gebrochen wurden. Sie nehmen an, daß es schrecklich für uns klinge, aber Sie muffen es uns sagen, „daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat". Das klingt für uns gar nicht schrecklich. Schrecklich würde es nur sein, wenn es umgekehrt wäre. Denn: Hitlers Wort gilt in Deutschland. Vielleicht'hängt sogar das eine mit dem anderen zusammen. Der Führer hat die deutsche Nation groß und stark ge macht. Er wird deshalb von den Engländern Ihres Schlages aus vollem und tiefstem Herzen gehaßt. Darauf sind wir nur stolz. Dieser Haß ist nicht nur für den Führer selbst außer ordentlich ehrenvoll. Er stärkt unsere Liebe zu ihm. Denn Sie, Herr Propagandakandidat, können natürlich doch nur jem Deutschen lieben, die an unterem Verräter sind. Sie fügen hinzu, es bestehe „nicht die geringste Aussicht dafür, daß Großbritannien irgendwelche Konzessionen an Deutschland mache, bevor das Vertrauen an Deutschlands Wort wiederhergestellt sei." Sie verkennen in gründlicher Weise die Situation! Niemand bittet Sie um Konzessionen! Niemand erwartet solche! Wir fordern von Ihnen keine Gnade, sondern unser liecht' Wir stehen nicht als Bettler oder bittende Habenichtse vor AhreU kapitalistischen Demokratien. Verweigert man uns unser Recht,, so werden wir uns dieses Recht selbst zu sichern wi- sen, nur soll man sich dann nicht scheinheilig darüber be- tlagen, daß Europa von einer Krise in die andere stürzt. Die Schuld daran tragen Ihre Auftraggeber, Herr Pro pagandakandidat. Sie wollen plötzlich um die „Freiheit" der Tschechen besorgt sein. Sie weinen also Krokodilstränen um Völker, denen nichts geschieht und die Sie nichts angehen. Sie bleiben aber hart und ungerührt angesichts ves nativ- nalen Leides anderer Völker, die von England selbst gequält «nd blutig unterdrückt werden, wie z. B. jetzt in Palä stina die unglücklichen Araber. Was würden Sie wohl erst sagen, wenn wir im Protektorat ähnlich wie Sie in Palä stina verfahren wollten? Wir tun es nicht, denn wir sind Deutsche und keine Engländer. Oer Zweck der EinkreisungSpoliiik Werfen Sie nicht scheinheilig die Frage auf, warum Eng land wohl wünschen sollte, uns einzukrerscn; denn die Ant wort liegt allzu nahe: um uns zu erledigen! Weil wir mit unseren Forderungen nach unserem Lcbensrecht England lästig find! Weil Sie unS das Leben nicht gönnen, weil wir in Ihren Augen Habenichtse sind und Habenichtse bleiben sollen! Daß ein wohlhabendes Deutschland ein Aktivposten für den Welchandel fei, ist eine ganz neue englische Theorie, die wir aus Ihrem Munde zum ersten Male vernehmen. Vor dem Weltkrieg behaupteten Sie das Gegenteil. Jedenfalls wird diese Ihre neue Erkenntnis auf das wirksamste unter stützt durch einen grostangelegten englischen Warenboykott gegen Deutschland in der ganzen Welt. Sie würden uns wirt schaftlich den Hals zuschnüren, wenn Sie könnten. Aber Sie können es Gott sei Dank nicht mehr. Und dann verbreiten Sie sich über das Thema Krieg. Sie werden lachen, aber es ist so: dieses Thema wird heute in Deutschland kaum diskutiert. Die sogenannte Rervenkrise gibt es nur bei Ihnen. Sie sagen, es müßte „ein kurzer Krieg sein, ein Blitzkrieg, das geben selbst unsere Fachleute zu". Ob ein Krieg kommt, das hängt ganz von England ab. Wie er verläuft, taffen Sie unsere Sache sein. Wir haben nicht den Eindruck, daß England gerade heute so ausgezeich nete Chanren hat, um einen solchen Krieg siegreich zu be stehen. Vielleicht wissen Sie das nicht, aber das deutsche Volk befindet sich nunmehr in einer Verfassung, in der eS entschlaf- scn ist, seine nationale Ehre und Existenz bis zum letzten Atemzug zu verteidigen. Ohne ein 1918 hätten Sie schon den Weltkrieg niemals gewonnen. Damals wurde aber leider in Deutschland die Politik von Kandidaten gemacht. Heute machen die Kandi daten in England Propaganda, die Politik in Deutschland aber Meister. Wer es noch nicht wissen sollte, dem wird es vielleicht noch ausgehen. Oie Katze aas dem Gack Und dann winken Sie liebenswürdigerweise für einen kommenden Krieg, den Sie als Schreckgespenst an die Wand malen, mit der britischen Blockade. Genau so, wie im ver gangenen Krieg also, Herr englischer Menschenfreund! Und diesen Zynismus wollen Sie als Propagandaargument gegen uns verwenden, Sie Anfänger Sie? Sie sagen: „Rach einem solchen Krieg würde es einen Friedensvertrag geben, mit dem verglichen der Versailler Ver trag ein Kinderspiel sei!" Und damit lassen Sie die Katze aus dem Sack. Wir wissen also, woran wir sind. Sie sprechen das osfen aus. was wir schon längst ahnten und ver muteten-, ein Grund mehr für uns, uns für solche Fälle bereit zu machen und dafür zu sorgen, daß. wenn Sie Deutsch land überfallen sollten, Ihr Angriff nicht wie 1914 ein wirt schaftlich wehrloses und militärisch schlecht vorbereitetes Volk trifft ,He mehr Sie über diese Dinge nachdenken, desto stärker kommen Sie, wie Sie schreiben, .zu dem Ergebnis, daß Men schen wie Sie und wir gemeinsam überlegen sollten, wie dieses Ergebnis verhindert werde« könnt«-. Ueberlcgcn Sic nur ruhig gemeinsam, Herr! Aber ohne uns! Bei unS überlegt zur Zeit der Führer. Bei ihm wissen wir wemgstenS, daß er ruhig, sachlich und in unserem Inter- esse überlegt. Englische Geburtshelfer find dabei — wie es die Geschichte der letzten Jahr« erwies — nicht nötig. Jedenfalls kaffen Sie sich folgendes gesagt sein: Ihre englischen Propagandakunstknifse sind lächerlich. Wir Nationalsozialisten haben einmal in einer Zeit, in der wir gar keine Macht besaßen, unsere innerpolitischen Gegner zu Boden geworfen; da haben wir gelernt, was Propaganda ist. Sie trafen 1914 bis 1918 auf ein materiell nur sehr unvoll kommen gerüstetes Voll. Das ist allein schon heute anders. Darüber hinaus aber sind wir jetzt ein politisches Volk gewor den. Wir wissen, worum es geht. Mit Mätzchen, wie Ihre Briefe, benebelt man das deutsche Volk nicht mehr, Sie oller, ehrlicher, britischer Seemann, Sie! Volksgenossen, nehmt ein Ferienrind ans! Was verspricht mau sich von dieser fort dauernden Lügenkampaaue? Em SammeHueLuM MMmMiger Hetzmeldumm im Pariser „Lemps" Gist Md Geiser gegen DNB. Berlin 14. Juli. Der „Temps" unterzieh! sich in einem Artikel über die Politik Italiens dem aussichtslosen Bemühen, nach bekanntem Muster einen Keil in das deutsch italienische Verhältnis zu treiben. Das beginnt damit, daß es die Politik des deutschen Bündnispartners als vom Standpunkt der klaren Ueberlsgung sehr schwer verständlich bezeichnet, wobei das Watt hinzusügt, man müsse immer berücksichtigen, daß die Absichten der totali tären Regierungen immer durch Grundsätze und Betrachtungen gestützt würden, die jeden gewissenhaften Prüfungen entgingen. Die politischen Mittel, die Berlin und Rom anwendeten, hätten im allgemeinen nichts gemein mit den Methoden der traditio nellen Diplomatie. Noch dieser bezeichnenden Einleitung, in der völlige Ver ständnislosigkeit der saturierten Weftmächle gegenüber den le bensnotwendigen Ansprüchen der Achsenmächte in zynischen Worten offen zum Ausdruck kommt, bringt der „Temps" eine Flut von Lügen über das deutsch-italienische Verhältnis, die auf bas stärkste als Brunnenvergiftung übelster Art gebrand- markt werden müssen. Das Blatt faselt von deutschen Truppenbewegungen xiuf italienischem Boden, von einer zeitlich begrenzten Abtretung des Hafens von Triest an Deutschland, von einer Unterstellung der italienischen Streitkräfte unter die deutsche militärische Führung, von einer Forderung auf Abberufung Grandis von seinem Londoner Botschafterposten zwecks Gleichschaltung der italienischen Politik gegenüber Frankreich und England usw. So viel Behauptungen — so viel Lügen — ein aufgelegter Schwindel! Man muß die Frechheit und und Unverfrorenheit dieser internationalen Gistmßchcr wirklich bewundern, die sich immer wieder aufs neue mit schier unerschöpflicher Phantasie Lügen Wer Lügen aus den Fingern saugen und sie Tag für Tag ihrem Leserpublikum vorsetzen. Ckaudt man etwa, durch dieses blöde und kindische Geschwätz die Achse Berlin—Rom aus den Angeln heben zu können, oder was verspricht man sich eigentlich von die ser sortdauernden Lügrnkampagne? Es wirst ein bezeichnendes Licht auf den Nervenzustand der politischen Inspiratoren der Presse der Westmächle, wenn sie zu solchen plumpen Lügen ihre Zuflucht nehmen müssen. In derselben lügenhaften und die Tatsachen verdrehen den Weise beschäftigt sich der „Temps" in dem gleichen Artikel mit der in Gang befindlichen Rückwanderung deutscher Volks genossen aus Südtirol nach dem Reich, die zurzeit im Einver nehmen zwischen der deutschen und der italienischen Regierung im Geiste der seinerzeit vom Führer in Rom abgegebenen Er klärung erfolgt. Das Blatt spricht davon, es sei bedauerlich, daß man in der jetzigen Zeit die zwangsweise Verpflanzung ganzer Bevölkerungen zu einem politischen System errichten die Stabilttät der Achse wolle. Man müsse sich fragen, so meint das Watt, ob Ralfen diese deutschen Minderheiten los werden wolle, um sich gegen jede mögliche Ausdehnung des Reiches auf sein« Kosten zu schützen. Das Blatt macht also auch diese freiwillige Rückwanderung deutscher Volksgenossen zu einem Gegenstand seiner planmäßi gen Hetze gegen das deutsch-italienische Verhältnis. Wenn das Blatt sich gegen die „Verpflanzung ganzer Bevölkerungen" wendet, so vergißt es dabei, daß seinerzeit aus den deutschen Gebieten Polen 1,7 Millionen Deutsche und auf dem Elsaß ebenfalls viele Hunderttausend Deutsche ausgewiesen wurden. Gegenüber diesen zwangsweisen Evakuierungen von weit über zwei Millionen Menschen steht die Zahl der zurzeit erfolgen den freiwilligen Rückwanderungen Deutscher aus Südtirol in das Reich in gar keinem Verhältnis. Es handelt sich bei diesen Maßnahmen in Südtirol lediglich darum, daß die schon seit längerer Zeit anhaltende wilde Rückwanderung von Deutschen nunmehr im beiderseitigen Einvernehmen organisiert und plan mäßig gestaltet wird. Wie kleinlich und dumm nehmen sich doch gegenüber diese« weitsichtigen und aufbauenden deutsch-italienischen Maßnahmen die blöden Hetzereien des französischen Blattes aus, dem nichts zu gut und zu schade ist, um sein Gift darüber zu verspritzen. Skonto kommt nach Rom Zeitpunkt noch nicht festgesetzt Don zuständiger italienischer Seite verlautet, daß der it» nennche Außenminister Graf Tiano im Namen und Auftrag des Duce den Caudillo zum Gegenbesuch in Rom eingeladen hat. Generalissimus Franco hat die Einladung angenommen Der Zeitpunkt des Besuches steht noch nickt seit. Zialienischer Protest gegen Sandschak Vorbehalte gegen die Abtretung. italienische Regierung hat, wie amtlich verlautet, am l". Juli eine Note an die französische Regierung gerichtet, in der sie unter Berufung auf ihre Eigenschaft als Mandatar macht die ausdrücklichsten und writcstqehcnden Vorbehalte in bezug auf die Abtretung des Sandschaks an die Türkei formuliert. In der Note wird darauf hingewiesen, daß Italien in seiner Eigenschaft als Mandaismacht „ausdrücklichsten und weitgehendsten Vorbehalt" gegen den Inhalt des zwischen Frankreich und der Türkei abgeschlossenen Abkoimnens über die Abtretung des Sandschaks macht. Es wird festgestellt, daß dieses Abkommen ohne Italiens Wissen und Zu stimmung abgeschlossen wurde und in offenem Wider spruch zu den Aufgaben des Mandats und dem Willen der interessierten Bevölkerunasteile siebt. Aus Merer Heimst. Wilsdruff, am 14. Juli Spruch des Tages " 8 werd' kein Ehe jemalen vollbracht, ne war zuvor im Himmel gemacht. Alter Spruch. IsSiiäen and Gedenktage IS. Juli: 1999: Erstürmung Jerusalems (1. Kreuzzug, 1096 bis 1099). — 1291: Rudolf I., Graf von Habsburg, deutscher König, in Speyer gestorben. — 1606: Der Maler Rembrandt Harmens; van Ryn in Leiden geboren. — 1918 (bis 17.): Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne. Sonne «nd Mond: 15. Juli: S.-A. 3.53. S.-U. 20.17; M.-A. 2.28, M.-U. 18.41 Kunst und Asim Das deutsche Volk begeht wieder den „Tag der DeutschenKunst". Das soll besagen, daß wir alle an den großen Schöpfungen der deutschen Kunst Anteil nehmen sollen, daß es darauf ankommt, unsere eigene Seele an den großen Schöpfungen der Kunst zu formen und zu erbauen. Wer dies als eine Aufgabe ansieht, die jeden angeht, wird es nicht dulden, daß dem eigenen Heim irgendwie der Geist der Unkultur und des Kitsches anhastet. So mancher Volksgenosse schleppt noch alten Kram in seiner Wohnung herum, den eine eifrige Kitschindustrie einst anbot, der aber für uns vielleicht nur noch den Wert eines wichtigen Rohstoffes hat, den man nützlicherer Ver wendung zuführen sollte, um einer wirklich künstlerischen Raumgestaltung Platz zu machen. Man glaube ja nicht, saß ein geschmackvolles Heim nun wesentlich teurer sein müßte, als die Erzeugnisse einer wenig verantwortungs bewußten Maffenindustrie. Wir müssen ja nicht an den Wänden Originalgemälde hängen haben. Wertvolle Re produktionen wirklicher Meisterwerk genügen auch, und wenn wir den vielen Krimskram hinauswerfen »nd uns lieber nur eine gute Plastik auf einen bevorzugten Platz stellen, so schmücken wir den Naum mehr, als mit einem unharmonischen Vielerlei zusammengewürfelter Dinge. Daran sollten wir immer denken, wenn wir eine Aus gabe zur Schmückung des Heimes beabsichtigen. Erziehen zum Geschmack aber können wir uns n«r, wenn auch wir uns bemühen, der Kunst, die heute zmn Volke kommt, mit offenen Herzen z« begegnen. I. B. Wandern. Es gibt trotz allen Reisefiebers, trotz aller Reise lust eine Menge Menschen, die nicht verreisen können. Aus ir gendeinem Grunde. Sie empfangen — mißgestimmt vielleicht — die Grußkarten der anderen — von der See, vom Gebirge, aus der Sommerfrische. „Haben die es gut! sind bei uns daheim geht es in gleichem Trott". Man muß nicht reisen. Man kann auch wandern. Man kann sich seine Heimat erwandern und wird immer neue Reize an ihr entdecken, wenn man nur recht seine freie Zeit benutzt. Urlaub daheim! das kann etwas Köstliches fein. Sonst hastet man durch seinen Heimatort. Er ist nur Weg zur Arbeitsstelle, nur Pflicht und Dienst. Ledig des Alltags eracht auch Kis Heimat nsu. Mm muh es nur versuchen. Es 1 kann viel, viel schöner sein als am fremden Ort, im engen Ein» - raum der Sommerfrische an Regentagen, wenn man sich nur recht mit Gleichmut und Ruhe wappnet und ein Herz hat auch für die Schönheiten in der Heimat. Gestern fuhren die Pimpfe ins Sommerlager. Nachdem, wie wir bereits berichteten, die Pimpfe aus Wilsdruff und den dazugehörigen Gemeinden mit dem ersten Zuge nach Meißen gefahren waren, sammelten daselbst am Dampfschifflandeplatz die Fähnlein aus dem ganzen Iungbann Meißen, um gemeinsam die Fahrt ins Sommerlager bei Neustadt oder zur Jugend herberge Valtenberg zu unternehmen. Nach der Meldung an Kreisleiter Böhme sprach Iungbannführer Sittel zu den rund 1300 Jungen und den zahlreich mitgekommenen Eltern, Gemeinsame Arbeit, gemeinsame Erholung, gemeinsame Er tüchtigung sei der Sinn der Vorarbeit für das Sommerlager und des Sommerlagers selbst. Er dankte den Eltern sm ih»r Vertrauen, das sie dem Iungbann schenkten. Sie könnten ver sichert sein, dieses Vertrauen werde der Iungbann nicht ent täuschen. Kreisleiter Böhme, M. d. R., sagte den Jungen in seiner Ansprache, daß er ihren Stolz und ihre Freude nach fühlen könne; denn das Sommerlager sei die Krönung eines ganzen Jahres voll Dienst und Hingabe. Die älteren Genera tionen beneiden die Jugend um solches gewaltige Erleben. Das Braunhemd müsse aber auch heilige Verpflichtung sein. Schon als Buben trägt die Jugend das Ehrenkleid des Führers. „Benehmt euch darnach, haltet euch darnach, denkt immer daran:' ihr seid Jungen Adolf Hitlers!" In diesem Sinne wünschte der Krcisleiter den Jungen ein frohes, herrliches und stolzes Sommerlager. Nach einem frohen Lied wurden die Dampfer „Loschwitz" und „Karlsbad" bestiegen, die die Jun gen bis Pirna brachten, von wo sie dann die Eisenbahn dis ans Ziel weiterbeförderte. Der tägliche Heimatgruß in die Fern«, wo wir den Urlaub verbringen, ist die Hcimatzeitung. Es sollte niemand glauben, sie entbehren M können. Wenn die ersten Tage der Entspan nung vorüber sind, verlangi man, von daheim zu hören. Erst draußen fühlt man, wie man eigentlich mit dem Stück Heimat verwachsen ist, mit den Menschen seiner Umgebung. Und wenn auch die Zeitung in dieser Zeit durchaus nichts Besonderes aus dem Heimatort zu berichten wüßte, vielleicht ist auch das eine Beruhigung, es zu wissen. Aber man liest doch vertraute Dinge. Der Blick wandert über den örtlichen Teil, die amtlichen Bekanntmachungen. Man fühlt, daheim geht alles so weiter, wie es war, als man selbst im Tagewerk stand, und ist glücklich, einmal herausgerissen zu sein, ganz sich selbst gegeben. Die Heimatzeitung erhält in jedem Jahr Briese mit der Bitte um Nachscndung aus Urlaubsorten. Warum erst die Verzögerung, Geben Sie uns vor der Abreise Ihr« Anschrift! Als erster Send bote der Heimat wird dann die Zeitung grüßen zugleich mit frohen Wünschen für einen glücklichen Urlaub. Nur DAF.-E i n z e l Mitglieder dürfen das DAF.-Abzei- chen tragen. Zu den Zweifeln darüber, wer berechtigt ist, bas Abzeichen der deutschen Arbeitsfront zu tragen oder wer als Inhaber eines Betriebes oder eines Einzelhandelsgeschäftes die DÄF. - Mitgliedschaftsplakette an seinem Geschäft anbringen darf, veröffentlicht die amtliche Korrespondenz der DAF. eine Klarstellung. Das Recht, das DAF.-Abzeichen zu tragen oder die DAF.-Mitgliedschaftsplakette zu führen, sicht ausschließlich denjenigen DAF.-Mitgliedern zu, die die E i n z e l Mitglied schaft erworben haben und die hieraus erwachsenden Verpslich- tuagen erWen.
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