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Wils-mKer Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 148. Donnerstag, den 29. Juni 1939 Gräuelmärchen über den Ernieeinsatz Deutschlands Jugend hilft stolz und freudig dem Bauern Die Mitteilungen über den Ernteeinsatz der deut schen Jugend sind bei den Greuelmärchensabrikamen des Auslandes auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Reichs jugendpressedienst nimmt deshalb grundsätzlich zu diesem Ernteeinsatz Stellung. Er weist mit Nachdruck daraus hin, daß sie Ferien unangetastet bleiben. Kinder, die mit ihren Eltern verreisen wollen, werden darin bestimmt nicht gehindert. Der Fahrten- und Lagerbelrieb der HI. wird in die Ernlearbeit eingespannt. Beides sei Dienst der Jugend und bleibe auch beim Ernteeinsatz Dienst, der sowohl der Ent spannung, der Bewegung m der frischen Luft wie der körper lichen Kräftigung der Jugend diene. Dazu werde niemand kommandiert, denn jeder deutsche Junge werde es als eine Freude und einen Stolz empfinden, einmal mit dem Heurechen oder beim Garbenbinden Helsen zu können. Die Jugend habe in den Sommerfrischen schon immer gern bei der Ernte geholfen. Was früher noch halbes Spiel war, werde in der Hitler-Jugend zum fröhlichen Dienst. Die Lügenhetze sei in diesem Zeitpunkt gerade besonders absurd, da die Hitler-Jugend im Jahr der Gesundheitspflicht stehe und die gesetzliche Urlaubsregelung gerade in diesen Tagen weiter ausgebaut wurde. Schließlich wird noch fest gestellt, daß in Lettland. Rumänien und Italien die Jugend ebenfalls bei der Ernte Hilst. General Halders Besichiigungsreise Bom estnischen Staatspräsidenten empsangeu Der Ches des Generalstabes des deutschen Heeres, General der Artillerie Halder, besichtigte während seines Estland- Besuchcs den Truppenübungsplatz Jägalta, wo Artillerieschieß- übungen durchgeführt wurden. Später wurde General Halder vom estnischen Staatspräsidenten Päts aus dessen Sommersitz empfangen. General Halder in Reval. General der Artillerie Halder schreitet nach seiner Ankunft auf dem Flughafen in Reval in Begleitung des estnischen Generalstabschefs, Generalleutnant Reek, die Front der Ehrenkompanie ab. (WelWild-WageuboM-M0 EenerN Knochenhauer gestorben Vom Führer Staatsbegräbnis angeordnet General der Kavallerie Knochenhauer ist Mittwoch abend gestorben. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat für den verstorbenen Komamndierenden General des X. Armeekorps, General der Kavallerie Knochenhauer, Staatsbegräbnis befohlen. Der Staatsakt findet am 2. Juli in Hamburg statt. Beileidstelegramm des Führers Der Führer sandte an die Witwe des verstorbenen Generals der Kavallerie Knochenhauer folgendes Bei leidstelegramm: „Zu dem schmerzlichen Verlust, den Sie durch den Tod Ihres in Krieg und Frieden bewährten und von mir hochgeschätzten Gatten erlitten haben, spreche ich Ihnen mein aufrichtigstes Beileid aus. gez. Adolf Hitler." Krohes Treiben in der Gchorfheide Rcichsforstmcistcr Göring empfing die Teilnehmer der großdeutschen Forsttagung. Das Ereignis des dritten Tages der Großdeutschen Reichstagung der Forstwirtschaft war der Empfang der deutschen Forstmänner beim Reichsforstmeister General feldmarschall Göring in der Schorfheide. Arbeitsmänner des Reichsarbeitsdienstes hatten am Ufer des Werbellin sees ein Zeltlager errichtet, in das der Generalfeldmar schall seine Gäste zu einem zünftigen Jagdessen eingeladen hatte. Nachdem Generalforstmeister Staatssekretär Alpers dem Reichsforstmeister Meldung erstattet hatte, richtete General- seldmarschall Göring herzliche Worte der Begrüßung an seine Gäste. Den Höhepunkt des Festes brachte ein eigens für dieses Treffen in launigen Werfen verfaßtes Lagerspiel, das Mitglieder des Staatstheaters gemeinsam mit Chorherren der Staatsoper und Schülerinnen der Berliner Meisterstätten für Tanzkunst aufführten. Eine besondere Freude war es den Gästen des Generalseldmarschalls, daß sich auch Frau Göring zu diesen künstlerisch beschwingten Aufführungen ein- gefunden hatte, die ihren Abschluß sanden mit der Dar reichung eines Lagertrunks, den die Jagdmaiden dem Gene ralfeldmarschall därboten. Rauchen gefährlich Immer wieder Leichtsinn beim Autosahren Der Chef der Ordnungspolizei teilt u. a. mit: Die Ver- kehrsunsälle der letzten Zeit zeigen immer wieder, daß die meisten Unfälle auf Verantwortungslosigkeit und Leichtsinn einzelner Kraftsahrzeugsührer zurückzuführen sind. Der Verkehr erfordert höchste Konzentration und besonderes Verantwortungsbewußtsein. Wer sich daher an das Steuer eines Kraftwagens setzt, konzentriere sich aus den Verkehr und vermeide jede auch noch so kleine Ablenkung. An das Steuer des Wagens gehören beide Hände! Wer rauchen will, tue dies nicht während des Führens eines Kraftwagens. Abgesehen davon, daß ein rauchender Kraftsahrzeugsührer die Asche abstreifen muß und daher nicht immer beide Hände für die Bedienung des Wagens zur Verfügung hat, besteht außer dem die Gefahr, daß der Führer durch den Flug der Asche vorübergehend in der Sicht behindert wird. Nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die übrigen in seiner Nähe befind lichen Verkehrsteilnehmer tritt eine Gefährdung ein. Jeder Kraftfahrer unterlasse tn feinem eigensten Interesse das Rauchen am Steuer! * Als am 21. Mai die kinderreichen Mütter von Auers macher im Saargebiet nach ihrer Auszeichnung mit dem Ehrenkreuz heimkehrten, fuhr ein Omnibusfahrer in einem Tempo heran, daß sich die Frauen nur durch rasches Beiseite springen retten konnten. Als der Kreisleiter den rücksichts losen Fahrer zur Rede stellte, wurde dieser noch stech. Die Geheime Staatspolizei hat den Fahrer in Schutzhaft genommen und den Führerschein eingezogen. Es wurde festgestellt, daß der Omnibusfahrer schon zehnmal wegen rücksichtslosen Auto- sahrens vorbestraft ist. LMWg Her ösüffchen Helden Kranzniederlegung durch die italienischen Frontkämpfer am Berliner Ehrenmal Die auf einer Deutschlandfahrt befindlichen italienl» schen Frontkämpfer, die zur Zeit in der Reichshaupt stadt weilen, legten zu Ehren der im Weltkrieg gefallene» Helden am Berliner Ehrenmal einen Kranz nieder. Vor dem Ehrenmal hatten eine Ehrenkompanie des Wachregimeuts Groß, deutschland sowie Ehrenformationen des RS.-Reichskrieger- bundes und der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung mit Musikkorps und Spielmannszug Aufstellung genommen. Ehrenpräsident Delcroir legte unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden den mit rotweißgrüner Schleife geschmückten Kranz am Ehrenmal nieder. Nach einer Minute stillen Gedenkens folgte dann der Vorbeimarsch der Ehren kompanie. Appell an die Veraniworiung Unbedingte Sicherheit im Omnibusverkchr Der mit Beginn der Sommermonate verstärkt ein setzende Verkehr auch in Gemeinschaftsreifen mittels Autoomnibussen verpflichtet die für diesen Betrieb Verantwortlichen in höchstem Maße zu peinlicher Be achtung aller die Sicherheit der Reisenden dienenden Vor schriften. Mit besonderer Genugtuung dürfen es daher alle jene Ferien- und Erholungsreisenden, die durch längere Fahrten in Motoromnibussen die Schönheiten unserer heimatliche» Lande genießen wollen, begrüßen, daß Korpsführer Hühn- lei n die schärfste und ausnahmslose Durchführung der Sicher heitsbestimmungen ankündigt, die mit dem 1. April d. I. zum Schutze der im Auto reisenden Volksgenossen erlassen wurden. Diese Verordnung stellte insbesondere noch ausdrücklich fest, daß der Omnibusunternehmer und der Fahrer für die Ein haltung dieser gesetzlichen Vorschriften verantwortlich sind. Im Hinweis auf die beiden Omnibusunfälle bei Wulfsen und am Großglockner stellt Korpsführer Hühnlein — ohne den Gerichten vorgreifen zn wollen — fest, daß die Vorschriften der Verordnung offensichtlich nicht befolgt wurden. Im ersten Fall lag offenbar unvorsichtiges Verhalten des Fahrers vor. Der Unfall am Großglockner hat seine Ursachen in einer unver antwortlichen Pflichtverletzung des Unternehmers, der einen nicht betriebssicheren Omnibus auf die Fahrt geschickt hat, so wie in mangelndem Pslichtbcwutztsein des Fahrers, der mit diesem unzureichenden Omnibus die Fahrt durchgesührt hat. „Diese Ereignisse zeigen", erklärt Korpsführer Hühnsein, „daß die Prüfung der Fahrzeuge und der Fahrer ohne jede Ausnahme mit aller Schärfe durchgeführt werden muß. — Ich erwarte daher, daß in Zukunft in klarer Erkenntnis des Ernstes der Lage und der im Dienste an der Volksgemeinschaft einem jeden obliegenden Verantwortung, weder Dienststellen des Staates noch Dienststellen der Partei an mich mit der Bitte herantreten, Ausnahmen irgendwelcher Art zu befürworten, oder solchen Ausnahmen meine Zustimmung zu erteilen. Ich werde jedenfalls keinerlei Ausnahmen zulassen, befür worten oder ihnen zustimmen." Im Rahmen dieser Ausführungen werden nochmals di« neun Punkte in Erinnerung gebracht, die die gesetzlichen Maß- nahmen mit Wirkung vom 1. April 1939 umreißen: 1. Einbau einer zusätzlichen dritten Bremse für Omnibusse mit mehr als 5,5 Tonnen Gesamtgewicht. — 2. Aufbau aus Ganzmetall. — 3. Scheiben aus Sicherheitsglas. — 4. Min destens zwei Einstiege bei Omnibussen von mehr als 25 Fahr gastplätzen. — 5. Anbringung einer Nottür oder eines Not- senstcrs. — 6. Verbot der Stehplätze im Gelegenheitsverkehr (Ausslugverkehr). — 7. Verbot der Klappsitze und Notsitze im Gang eines Omnibusses. — 8. Regelmäßige, gründliche Unter suchungen aller Omnibusse auf Verkehrs- und Betriebssicher- heil. — 9. Einführung eines besonderen Omnibusftthrerscheines für die Fahrer von Omnibussen, der nur auf Grund eine: Prüfung, nach zweijähriger Fahrpraxis auf einem Fahrzeug der Klasse 2, bei einwandfreier geistiger und körperlicher Eignung, bei persönlicher Zuverlässigkeit und nach Vollendung des 23. Lebensjahres erteilt wird. vurch Sie velreuung von Mutter und Kind E W gewSstrieistet Vie NSV. veren gesunde knt- Wicklung und schützt damit die tzeranwach« sende öeneration. Urbederrechklcbus »riS-Mardicke-Berlaa Sambora SL „Ja, es will nicht. Sie haben recht, Kollege. Manchmal fürchte ich, daß Daniela doch eine Ahnung von ihrem Zu stand hat. Vielleicht ist sie viel wissender, als wir beide glauben wollen." „Das ist möglich. Und wie geht es ihr jetzt?" „Glücklicherweise nicht schlecht. In diesen warmen Tagen ist ja die Temperatur des Wassers nicht so niedrig, daß sie das kalte Bad nun gleich umzuwerfen brauchte. Da auch so fort Maßnahmen ergriffen worden sind, glaub ich, daß sie außer Gefahr ist. Einen tüchtigen Schnupfen wird sie na türlich bekommen! Ein wenig Fieber hat sie auch, aber ich glaube, daß dürfte so ziemlich alles sein." Nach einer Weile ergriff Doktor Straub wieder das Wort. „Lieber Kollege", sagte er, „diesen neuen Selbstmord versuch möchte ich als die Krisis im Leben dieses Mädchens bezeichnen. Ich bin überzeugt, daß es jetzt doch leichter möglich sein wird, sie seelisch zu heilen, als vorher." „Wir wollen hoffen, daß Sie recht haben, lieber Straub." Doktor Sütterlin nickte ihm zu und suchte sein Zimmer auf. um kurz danach die Visite zu machen. Er nahm sie heute dem Chefarzt ab, weil dieser mit schriftlichen Ar beiten zu sehr überhäuft war. Als Doktor Sütterlin seine Visite beendet hatte, stieß er aus die Oberschwester, die zu ihm sagte: „Herr Doktor, es ist Besuch für Sie gekommen!" „Besuch für mich? Ein Bekannter?" „Nein, Herr Doktor, Ihre wenigen Bekannten in Kronen berg kenne ich auch. Es ist ein Fremder, ich glaube ein Aus länder! Ich habe ihn in Ihr Zimmer geführt." „Es ist gut, Oberschwester!" Wer kann das sein? dachte Sütterlin, als er nach seinem Zimmer schritt. Wie hatte die Oberschwester gesagt? Ein.. Ausländer? Als er die Tür öffnete, sah er sich einem hünenhaften, breitschultrigen Mann, hoch in den Fünfzigern, gegenüber, der sich bei seinem Eintreten erhob. Der Arzt grüßte und stellte sich vor: „Doktor Sütterlin! Sie wünschen mich zu sprechen?" »Res! Möcht ich! Ich bin Jerry Davits, Amerikaner aus New Jersey, zur Zeit auf einer Urlaubsreise in Deutsch land." „Bitte, nehmen Sie doch Platz, Herr Davits. Womit kann ich Ihnen dienen?" „Ach, ich komme eigentlich, sagen wir, aus Neugierde zu Ihnen, oder auch aus Interesse für einen Menschen, den ich... früher einmal gekannt habe." - „Ah, eines Patienten, den ich behandelt habe, nicht wahr?" „Man kann es vielleicht so nennen. Sie sind doch mit... wie heißt er gleich... ach so... Ulrich Raabe, befreundet?" „Ja", entgegnete Sütterlin überrascht. „Kennen Sie meinen Freund?" „Nein, nicht persönlich! Aber ich war damals mit meiner kleinen Jacht in der Nähe von Sylt, als das Unglück pas sierte. Sie wissen, das Unglück mit... Frau Daniela Raabe." Doktor Sütterlin spürte eine unerklärliche Spannung in sich aufkommen. „Ach, Sie wissen davon?" „Ja", sagte der Amerikaner nachdenklich, „ich weiß von dieser unglücklichen Frau! Ich habe auch mit ihr gespro chen, und jetzt ist sie seit Jahren tot und ich habe plötzlich das Bedürfnis, einmal den Mann kennenzulernen, der als Gatte an ihrer Seite ging! Können Sie das verstehen, Herr Doktor Sütterlin?" „Gewiß, Herr Davits! Ich will Sie gern meinem Freund vorstellen, aber nicht als einen Zeugen jener unglückseligen Stunde, sondern, sagen wir, als einen ... guten Bekannten." „Ich wäre Ihnen dankbar...! Wie hat dieser Ulrich Raabe damals den Tod seiner Gattin und des Kindes aus genommen? Die Ehe war wohl sehr glücklich, nicht wahr?" Sütterlin seufzte schwer. „Diese Ehe, Herr Davits, war so glücklich, wie auf der Welt nur eine Ehe sein kann. Und wenn Sie das berücksichtigen, dann werden Sie verstehen können, daß Ulrich Raabe in seinem Schmerz dem Wahn sinn näher war als der Vernunft, daß er versuchte, sein Leben wegzuwerfen, weil es ihm unnütz erschien." „Er hat es aber nicht getan. Das imponiert mir." „Nein, das Schicksal wollte es anders. Als er seinem Leben ein Ende machen wollte, da kam er gerade zurecht, um einen anderen Lebensmüden aus der Oder heraus zuziehen. Und von der Stunde an erkannte er, daß Leben Pflicht ist, und er hat sich wieder im Leben zurechtgefunden, in der schönsten Ausgabe, die ein Mensch übernehmen konnte." „Eine Aufgabe? Wie meinen Sie das, lieber Herr Doktor?" Des Amerikaners Interesse schien sichtlich zu steigen. „Ulrich Raabe ist sehr vermögend. Er hat einen stattlichen Besitz. Er lebt sehr bescheiden, und alles Geld, was er zur Verfügung hat, opfert er seiner wundervollen Aufgabe. Er widmet sich der... Selbstmörderfürsorge." Jerry Davits Helle Augen waren voll Staunen aus de« Sprecher gerichtet. „Der... Selbstmörderfürsorge?" „Ja! Wenn wir einen Unglücklichen hier im Kranken haus haben, den wir dem Leben wieder zurückgeben konn ten, dann entlassen wir ihn zwar körperlich gesund und ge heilt, aber es bangt uns manchmal, wenn wir uns über legen, wer diesen Menschen seelisch wieder richtig gesund machen wird. Und da haben wir jetzt Ulrich Raabe, der sich den Ehrennamen .Sankt Peter' verdient hat. Zu ihm geben wir diese unglücklichen Menschen, und er hilft ihnen, führt sie mit allem Feingefühl und allem Takt und mit aller Kraft seiner starken Menschlichkeit zurück ins Leben. Wieviel Unglücklichen hat er schon geholfen in diesen acht zehn Jahren, wieviel neues Glück hat er den Menschen gegeben. Nicht in guten Ratschlägen erschöpft sich sein Tun, nein, er baut ihnen auch eine Brücke ins Leben, hilft ihnen zu einer Existenz." Davits schüttelte bewegt den Kopf. „Das gibt es auf der Welt, daß sich ein einziger Mensch so aufopfert, Herr Doktor? Meine Hochachtung! Da können Sie sich ja glücklich schätzen, einen solchen Mitarbeiter zu haben'" „Und ob wir glücklich sind, Herr Davits. Und das schönste ist dabei, daß Ulrich Raabe an seiner Aufgabe hängt, mit seinem ganzen Herzen. Er zwingt sich nicht zu dieser Pflicht, weil er vielleicht das Gefühl hätte, billigerwcise so handeln zu müssen, sondern er tut alles wirklich aus der Liebe seines starken Herzens heraus, das durch schweres Leid ging. Er kann sich seiner Persönlichkeit völlig entäußern und sich i« den anderen armen Menschenbruder hineinpersetzen." „Sie werden sich denken können, Herr Doktor, daß mich dieser Mann jetzt doppelt interessiert. Wäre es nicht mög lich, daß ich einige Zeit Gast im Hause dieses Mannes bin? Es soll mir ein Vergnügen sein, dann einen entsprechenden Betrag zu stiften, der seiner Arbeit dient. Wäre es ein zurichten?" „Ja, das würde gehen! Ich stelle Sie einfach als einen Bekannten von mir vor, den ich damals auf meiner Stu dienreise kennengelernt habe. Ulrich Raabe ist gastfreundlich und er wird Sie gern in seinem Hause aufnehmen." „Sie machen mir eine große Freude, Herr Doktor!" „Würden Sie mir jetzt noch eine Frage beantworten, Herr Davits?" „Immer fragen Sie nur, Herr Doktor!" „Wann haben Sie Frau Daniela Raabe zum letztenmal gesehen?" Doktor Sütterlins Stimme war sehr erregt. „Das war am siebenundzwanzigsten Juni vor aeyl Jahren k"