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FertMeSies-MhezMi für Juki. August. SZsismbsr 1939 ^Erläuterung: Mlcine Bcobachlung über die Großwetterlage ^"tteleuropas, insbesondere unserer Zone, veranlaßt mich, zu oret Einteilungen überzngeben, in Kombinationsberechnuna M"^UtkNgefaßt: Spalte ist Nordzone — Nord-, Nordwest-, MtNÄdeutschland; Spalte ist Westzone — West- und Süd- veuttchland: O ist Ostzone — Nordost Deutschland, Böhmen, Mooren, Slowakei. Ziffer 1 ist Bewölkung, Niederschläge, Nebel; Ziffer 2 ist Aufheiterung, Zwischenhoch, schön; O Ge witterneigung; Wind; stürmisch und Unwetterneigung, besondere Ereignisse. Die Kettenlinie ergibt die Temperatur schwankung: nach links tiefe, nach rechts höhere Temperaturen. Man beachte den Verlauf des Diagramms, das in Barometer art gehalten ist, ob nach Ziffer 1 oder 2 neigend; um die Mittellinie unsicherer Witternngscharakter. Verzögerung der Auswirkung je nach örtlicher Lage kann sich ergeben, desgleichen Abschwächung, auch stärker oder nur eine Tendenz wahrnehm bar. Marsjahr 1939. Juli Die Grundtendenz der Witterung im Juli ist trocken, die Temperaturen erreichen eine beachtliche Höhe. — Eingangs des Monats verbreitete Gewitter, die an man chen Orten zu Wolkenbrüchen, Platzregen und Hagel- i schauer führen. — Bis zum 12. ist der Wettercharakter veränderlich, nach schönen heißen Tagen lebt die Gewit tertätigkeit immer wieder stärker auf, worauf meist Re gen für ein bis zwei Tage folgt. — Für die Reisesaison ist die erste Monatshälfte nicht so günstig. — Vom 13. bis 15. schön, sehr heiß, Gewitterfront von Ost, Südost. — 16., 18. Gewitterregen. — Ein sich weit ausdehnender hoher Druck bringt Auflockerung der Wolkendecke, schöne, heiße Tage folgen bis zum 23. — Am 23. schwere Gewitter mit Sturm und Hagelschlag, Unwettergefahr. — Starke Abkühlung, Regen bis 27., dann wieder Aufheiterung bis zum Monatsende, hier wieder stark auslebende Gewitter tätigkeit. August Zum Monatsbeginn schwere Gewitter, Hagelgefahr. — Bis ziem 4. Landregen. — Auflockerung des Gewölks, je doch von kurzer Dauer. — Um den 6. westl. Tief, verbrei tete Gewitter, Abkühlung, Regen bis mit 8. — Schönwettcr- lage bis zum 13., örtl. Gewitter. — Ein von Norden vor dringendes Tief bringt Landregen, mitunter sehr kühl bis znm 17. — Besserung der Wetterlage, besonders Süd nnd Ost, West und Nord mehr, veränderlich. — Um den 29. bis 21. Gewitterregen. Nun folgt ein starker Hochdruck von Osten, Schönwetterlage bis Ende' des Monats, zum Schluß wechselnd leichte Regenfälle. September Die erste Monatshälfte zeigt für Nord und West vor wiegend unbeständigen Witterungscharatter, während Süd und Ost zum größeren Teil gute Tage aufzuweisen haben. — Anfangs des Monats windig, Regen, dann auf heiternd, besonders im Osten. — Um den 5. bis 6. im Norden und Westen Regen. — Ein Zwischenhoch löst die regnerische Witterung ab, einige schöne Tage folgen bis etwa um den 9. Nunmehr zeigt die Witterung auf fallend starke Veränderlichkeit, nur im Osten ist die Lage etwas stabiler und die stärkere Neigung für sonnig-trocke nes Wetter vorhanden. — Vom 18. bis 20. wirken sich stärkere Tiefdruckstörungen aus, die Regenfälle bringen. — Damit ist die eigentliche Schlechtwetterperiode beendet, bis zum 20. starker Hochdruck mit schönen, sommerlichen Tagen. — Das Monatsende zeigt westlichen Tiefdruck mit Schnee und Regen an. Nie Goldgänse des James Vraithwaite Nicht das Kapitol gerettet — aber die Farm Schwere Gedanken belasteten das Hirn des Farmers James Braithwaite in Australien. Er konnte mit dem besten Willen den unrentablen Betrieb nicht durchhalten. Er arbeitete sich zu Tode. Aber die Erfolge waren gleich Null. Immerhin, man konnte deshalb heute noch nicht schlecht leben, weil man morgen vielleicht den Besitz ver kaufte. Also hatte James eine schöne dicke Gans als Mahlzeit bestellt. Und seine Gattin briet sie in alter Meisterschaft. Aber als die sorgenvollen Kiefer des wacke ren James die Fleischstücke der Gans zernagten, spürten die Zähne auf einmal einen eigenartigen Widerstand. Ein Stein, ein Stück Metall? James sah genauer hin und — stellte fest, daß er ein winziges Stück Gold im Mund ge habt hatte. Und als er die Gans genauer untersuchte, fand er eine Menge solcher Goldkörner. Jedesmal, wenn nun James Gänse braten ließ, fand man Gold. Aber James war nicht in der Lage, festzustellcn, wo die Gänse das Gold fanden. Er folgte ihnen nach, er folgte ihnen weit. Sie blieben in einem bestimmten Bereich, aber die Goldsuche an den einzelnen Plätzen war ergebnislos. Es blieb James nichts anderes übrig, als seinen Hof zu ver kaufen, statt dessen sich aber einige hundert Gänse zuzn- legen, die nach einer gewissen Zeit geschlachtet wurden und sich mit einem guten Goldpreis bezahlt machten. Doch James träumte immer davon, daß man noch mehr Gold finden könne — man mußte nur eben wissen wo. Als ein kleiner Teich in der Nähe austrocknete, die Gänse sich also dort nicht mehr hingezogen fühlten, ließ die Goldausbeute in den Gänsemägen und Gebeinen nach. Also sammelte James eiligst einiges von dem Schlamm ein und ließ ihn untersuchen. Das Gutachten war ein wandfrei. Der Schlamm enthielt Gold. Aber in einer so winzigen Menge, daß es sich nicht lohnte, dieses Gold im großen abzubauen. Der Ausweg ist gefunden. James läßt den trockenen Teich wieder bewässern. Die Gänse kommen wieder dorthin und amüsieren sich sehr zur Freude des James Braithwaite im Schlamm, um ihm dann nach einer Mastperiode nicht nur einen anständigen Gänse braten, sondern auch Gold zu liefern. Er wird auf diese Weise nie Millionär werden. Aber seine Farm, an der er mit Leib und Seele hing, kann er bequem so halten. Und eines Tages will er den Gänsen hier ein Denkmal errich ten lassen. Schließlich haben sie ihm doch zum Glück ver halfen, wenn auch ein wenig zögernd und nur auf dem Umweg über die Gänse. Vom Znkagvid blieb nichts mehr übrig Wenn nicht heute noch immer wieder in Peru in de« Grabkammcrn und Höhlen Gold in reichen Mengen ge funden würde, wäre man wirklich nur auf Vermutungen angewiesen, was den Goldreichtnm der Inkas angeht. Zur Zeit des Eroberers Pizarro wurden ungeheure Koldmengen ans dem Lande herausgeholt, aber welches Museum hat ein Stückchen von diesem Gold? Nirgendwo gibt es einen goldenen Exportartikel aus der Pizarro- Zeit aus Peru kommend. Man kennt die tragische Ge schichte des Atahualpa, der als Herrscher der Inkas den Abzug der Eroberer und seine Freiheit in der Weise er kaufen wollte, daß er Gold anbot — Gold so hoch wie er reichen konnte in einem großen Zimmer. Das Gold wurde herbeigeschafft. Die Indianer räumten die Tempel aus, sie wollten Freiheit für ihren Herrscher. Aber die weißen Götter betrogen ihn und töteten ihn vermutlich, als er nicht angeben wollte, wo er sein übriges Gold ver steckt halte. Die Spanier hatten es dann sehr eilig; in l neun Schmelzbeirieben wurde das Gold geschmolzen. Im Jahre 1535 ordnete Karl V. an, daß alles Gold und Silber aus Peru nach Spanien übergeführt werden müsse, um dort umgeschmolzen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt konnten vielleicht noch einzelne Wertsachen vorhanden ge wesen sein. Aber auch diese wurden noch eingeschmolzen, um irgendein Loch im Budget zu stopfen. Und Henie haben wir nur noch die nach Inka-Begriffen ärmlichen Gräberfunde, die aber nichts sagen über den Zeitpunkt der Vergrabung und der Produktion, und die vor allem keine großen Kunstwerke darstellen. MiÄÄender LertzM. Donnerstag, 29. Juni 6.30: Frühkonzerl. Kapelle Otto Fricke. — 8.30: Aus Königsberg: Ohne Sorgen jeder Morgen. Das Kleine Or chester des Rcichsscndcrs Königsberg. — lO.OO: Aus München: Was der Wald uns schenkt. Hörspiel uni die wirtschaftlichen Werte des Waldes. — 11.25: Gedenktage des Jahres. — 11.40: Kleine Chronik des Alltags. — 12.00: Ans München: Mittags konzert. Udo Danuneri «Klavier» und das Kleine Rundfunk orchester. — 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse. Anschl.: Musik nach Tisch. Der Chor des Neichssendcrs* Leipzig. — 15.40: Große Sachsen — Diener des Reiches. Eine Schriftenreihe des Heimatwerkes Sachsen. — 15.50: Aus Berlin: Brasilien spricht «Ausnahme aus Rio de Janeiro). — 16.00: Vom Deutschlandsender: Mnsik am Nachmittag. Orchester Otto Dobrindt. — 18.00: Frauen im sozialen Dienst. — 18.15: Bunte Klänge. — 19.00: Aus Dresden: Von allerlei Bäumen. Bunte Folge in Wort nnd Tom — 19.50: Umschau am Abend. — 20.15: Leipziger Kaleidoskop. Buntes musikalisches Farben- sptel. Hanne! Lichtenberg (Sopran), Walter Carnuth (Tenor), Chor des Neichssendcrs Leipzig, Leipziger Sinfonieorchester. — 22.30—24.00: Aus Stuttgart: Volks- und Unterhaltungs musik. veuKchlEenver. Donnerstag, 29. Juni 6.30: Aus Leipzig: Frühkonzert. Die Kapelle Otto Fricke. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Aus München: Was der Wald uns schenkt! Ein Hörspiel um die wirtschaftlichen Werte des Waldes. — 10.30: Sendepause. — 12.00: Aus Breslau: Musik zum Mittag. Das Gauorchefter Schlesien. — 15.15: Berühmte Jnstruinentalsolisten. (Jndustrieschallplatten.) — 15.40: Die Fran in der Wissenschaft. Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Mnsik am Nachmittag. Das Orchester Otto Dobrindt. In der Pause um 17.00: Der Spiegel. Heitere Tiergeschichten. Von Gert Randols-Schmalnauer. — 18.00: Das Wort hat der Sport! Vorbereitung zur Wehrmachtmetsterschaft im Modernen Fünfkampf. — 18.20: Die Sonate. — 18.40: Liszt, Debussy. Nata Tüscher (Gesang), Willi Stech «Klavier). — 19.00: Deutsch- landecho. — 19.15: Die bunte Litfaßsäule. Von Theodor Müh len. Musik von Erwin Dressel. — 20.15: Werke von Joseph Haydn. Die Wiener Symphoniker und Solisten. «Aufnahme.) — 23.00 bis 24.00: Aus Hannover: Spätmusik. Das Nieder- l sachsenorchester. »rdeberrechiichutz Srcv-Mardicke-Verlaa, vambnro „LaS tu ich nicht, Vater, aber es muß schon der richtige feln, den ich von Herzen liebhaben kann. Mach dir keine Sorgen, deine Friede wird schon keine alte Jungfer wer den, die findet schon den Mann, mit dem sie glücklich werden kann!" „Na, dann halte die Augen offen! Ich denke immer, du hast so eine stille Liebe in deiner Herzenskammer einge schlossen." „Wie poetisch du sprechen kannst. Laß das die Jungens nicht hören, dann uzen sie dich!" Hermann Vollmer sah nachdenklich vor sich hin. „Po etisch ? Hm, wenn ich eine Ahnung hätte, was das ist. Aber so schlecht bin ich ja gar nicht, Mädel; kennst mich doch am besten. Wenn ich auch mal ein bißchen schnauze und kra- keele, wenn sie im Dorf auch sagen, ich wäre ein Krach- wacher, das ist ja alles nur äußerlich." „Ja, Vater, nur äußerlich", stimmte ihm Friede glück lich zu. Wieder kain ein stiller Abend über Petersberg. Der Tag war warm und eine wohltuende Müdigkeit umfing die Menschen, als sie sich zur Ruhe legten. Nur einer fand an diesem Abend keine Ruhe, das war Ulrich Raabe, der Daniela nicht aus den Augen verloren hatte und dem ernste Bedenken aufgestiegen waren, ob er nicht doch einen Fehler gemacht habe. Hinzu kam, daß auch Doktor Sütterlin sehr bestürzt schien, als ihm Ulrich Raabe erklärte, wie Friedes Eröffnung auf Daniela gewirkt hatte. Es war nicht zu leugnen, auch Doktor Sütterlin schien beunruhigt, und als sie zur Ruhe gingen, sagte Georg Sütterlin zu dem Freunde: „Ich weiß nicht recht, Ulrich, ich habe das Gefühl, als wenn wir doch zu forsch ins Zeug Legangen sind. Und wir müssen scharf auf Daniela achten, «aß sie nicht noch einmal eine Dummheit macht. Glaubst du, daß ich am liebsten in dieser Nacht einen Wächter vor ihre Tür setzen würde?" „Glaubst du wirklich, daß Daniela versuchen könnte, noch einmal ihrem Leben ein Ende zu machen?" fragte Ulrich erschrocken. „Ja, ich... fürchte es. Ich habe sie genau beobachtet. Es war das Gesicht einer Gehetzten, das sich mir zeigte. Jetzt kann sie sich nicht mehr verstecken vor der Vergangenheit. Sie weiß, daß wir viel wissen und fürchtet, daß wir ihr Las letzte furchtbare Geheimnis entreißen." „Ich werde mit Otto Brabant sprechen. Er soll vor ihrer Tür wachen, daß sie in dieser Nacht nicht etwa Dummheiten macht." Der alte Diener hörte Ulrich Raabe aufmerksam zu, als er ihm alles auseinanderfetzte und war sofort bereit, die Nachtwache zu übernehmen. Es wurde beschlossen, daß Otto Brabant bis früh um sechs Uhr seinen Platz vor der Tür einnehmen sollte. Doch da ging plötzlich ein Lachen über Brabants Züge und er meinte: „Wir können das doch viel bequemer haben. Wir schließen einfach das Herrenhaus ab." Ulrich schlug sich vor die Stirn. „Natürlich! Wir sind ja so töricht, auf den einfachsten Gedanken kommen wir nicht! Es ist gut, Otto, schließen Sie unten alles ab, und dann können wir ruhig schlafen." Ulrich Raabe fand in dieser Nacht keinen ruhigen Schlaf. Er versuchte zu schlafen, aber der wohltuende, erlösende Schlaf blieb ihm fern. Ein Wort stand ständig von seinem Auge... das Wort: Daniela! Es weckte die Erinnerungen an vergangene Zeiten, an Zeiten unsagbaren Glücks und an Zeiten tiefsten, qual vollsten Schmerzes. Achtzehn Jahre! Sind sie nicht eine Ewigkeit? Und heute erschien es ihm, als sei alles das, was vor achtzehn Jahren geschah, erst gestern gewesen, als er Daniela, die Frau, und Daniela, sein Töchterchen, das den Namen der Mutter trug, verlor. Manchmal hatte er, wie von einem inneren Gefühl ge trieben, in den Zügen Danielas, die auf Petersberg weilte, gesucht, ob er in ihnen nicht das Bild der Frau oder das des Töchterchens erblickte. Und in diesem Augenblick emp fand er doch schmerzlich, daß er rein äußerlich sich die ge liebte Frau von einst nicht mehr restlos vorstellen konnte; nur das seelische Bild war geblieben. Im Halbschlaf grübelte er über das Schicksal des jungen Menschenkindes nach. Gegen ein Uhr sprang er plötzlich aus dem Bett, denn er konnte einfach nicht schlafen. Es störte ihn, daß der Voll mond zum Fenster hereinschien, und er zog die Vorhänge vor. Aber auch da floh ihm der Schlaf, und schließlich stand er einfach auf und kleidete sich an. Er spürte deutlich, es war Unruhe um Daniela in ihm. Er ging ein Stockwerk tiefer, wo sich Danielas Zimmer befand. Zögernd blieb er stehen. Konnte er das Zimmer betreten, um nach ihr zu schauen? Oder sollte er erst Agnes oder Anna wecken? Unschlüssig stand er. Dann entschloß er sich, das Zimmer zu betreten und klinkte die Tür vorsichtig auf. Wie gebannt blieb er an der Tür stehen, denn mit einem Male sah er in dem mondhell erleuchteten Raum, daß ihn Daniela... verlassen hatte. Wahrscheinlich war sie durchs Fenster geklettert, an dem Spalier herunter. Blitzschnell arbeiteten seine Gedanken, und im nächsten Augenblick lief er zur Klingel, die das Gesinde weckte. Eine halbe Stunde später weckte Ulrich seinen Freund Georg. Als er heftig gegen die Tür pochte, fuhr Sütterlin schlaf trunken empor und rief: „Was ist los?" „Georg", hörte er die keuchende Stimme dxs Freundes, „du mußt sofort zu Daniela kommen!" Wenige Augenblicke später stand Doktor Sütterlin halb angekleidet auf dem Korridor neben dem bleichen Freunde und fragte erregt: „Was ist geschehen?" „Sie hat... versucht, ihrem Leben... abermals ein.-» ein Ende zu machen. Wir haben sie aus dem Fluß gezogen! Aber wir kamen in dem Augenblick an, als sie den Tod suchte!" Verwirrt schüttelte Sütterlin den Kopf. „Herrgott im Himmel, dieses Mädchen gibt uns Rätsel auf!" 5. „Guten Morgen, lieber Kollege", grüßt Doktor Sütter lin am nächsten Morgen, als er in das Arbeitszimmer des Chefarztes tritt. Der stutzt bei dem ernsten Klang der Stimme Sütterlins und sieht ihn erstaunt an, als er ihm die Hand schüttelt. „So ernst, lieber Kollege? Ist wieder etwas geschehen?* „Ja", sagte Sütterlin seufzend. „Das war eine furcht bare Nacht! Unser Experiment ist schlecht ausgelaufen." „Ich verstehe Sie nicht, lieber Sütterlin!" „Wir haben doch das Experiment durchgeführt, was wir am Abend vorher besprachen. Friede Vollmer hatte es übernommen, Daniela mit ihrem vollen Namen anzu sprechen." „Ja, und? Wie wirkte es sich aus?" „In dieser Nacht hat Daniela versucht, abermals ihrem Leben ein Ende zu machen. Wie durch ein Wunder ist es Ulrich Raabe gelungen, sie aus dem Flusse zu ziehen, als sie sich eben hineingestürzt hatte. Dabet waren wir vorsich tig und hatten das Herrenhaus abgeschlossen, was sonst nicht getan wird. Sie hat das Zimmer durch das Fenster verlassen und ist am Spalier heruntergeklettert." „Es ist unfaßbar", seufzte Doktor Straub. „Dieses schöne junge Geschöpf will einfach nicht leben!" (Fortsetzung folgt)