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MsdmfferTageblatt Zwangsvergleich erlisch« jeder Anspruch auf Nachlaß. Nr. 145 — 98. Iahra» Wilsdruff-Dresden Montag, den 26. Juni 1939 Postscheck: Dresden 2640 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Drahtanschrift: „Tageblatt" . fer-Gebühr: M Rpf. — Vorgeschri» berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m e Anzeigenpreise laut oufliegcndcr Preisliste Nr 8. — ZIff bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit bei .. ..... . bis vormittags w Uhr. .. —„ Für die Richtigkeit de, durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. - — Bei Konkurs und Das „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 18 Uhr Bezugspreis monall. 2 NM. frei Haus, bei Postbeftcllung s RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lv Rps Alle Postanstalto» Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle I Falle'böh^cr GcumIi'ode"r Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend I°°nstig?r"B«A?bsil°ru^ gen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zct- wng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt AMW RistUWisn beim Mn Festlicher Empfang in der Hauptstadt der Bewegung Der ewige Kampf um unser Volkstum Eger imZeicheu d e r R eich s ku nd g e b u n g desVDA. — RudolfHeß'Appellan das Volk Seit dem Jahre 1897, als in der alten deutschen Reichsstadt an der Eger auf einem deutschen Volkstag alle jene, die hart an einer Grenze des Reiches lebte,!, zum ersten Male ausgeruscn waren zu vereintem Kampf um ihr deutsches Volkstum, ihre deutsche Sprache, hat das Egerland oft sein unverbrüchliches Ge löbnis der Treue zum deutschen Boden, zum deutschen Volk in mutigen Worten uud in tapferer Tat bekannt. Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland, der Betreuer und Helfer aller im Auslande lebenden Volks deutschen, hat nun mit einer Reichskundgcbung des Iah- res des deutschen Volkstums der treuen deutschen Stadt Eger eine Ehrenschuld abgestattet. Donnernd brach sich, als der Egerländer Marsch verklungen und der Jubel verrauscht war, der den Füh rer der Sudetendeutschen empfangen hatte, der Salut, der den Beginn der Kundgebung ankündigte, an den Fronten der alten schönen Patrizierhäuser, die den Platz an drei Seiten einrahmten. Feierliche Ruhe liegt über dem Platz, als der Gau- Verbandsleiter des Gaues Sudetenland des VDA., Künzel, das Wort nahm und unter der begeisterten Zu stimmung der Massen den Gauleiter und Reichsstatt. Halter Henlein, den Vorsitzenden der Bundesleitung des VDA., General a. D. Professor Dr. Haushofer und die Mitglieder des VDA., die sich hier versammelt haben, begrüßt. Nun lauscht in atemlosen Schweigen alles den Worten des Schirmherr» dieser Kundgebung, des Stell- Vertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, der in seinem Appell an das deutsche Volk u. a. aus- sührte: Der Tag des deutschen Volkstums soll ein Gruß der Heimat an die Deutschen draußen sein: ein Gruß hilfreicher Tat. Das deutsche Volk im großdeutschen Raum trägt von neuem die Mittel zusammen, die dazu dienen, die kulturelle Verbindung der Heimat mit den Deutschen draußen so ausrechtzuerhalten und so zu gestalten, wie es einer großen Kulturnation geziemt. Es trägt die Mittel aus sreiem Ent schluß und in freiwilliger Gabe zusammen, um damit die persönliche Verbundenheit jedes einzelnen Angehörigen unseres Volkstums in der Heimat mit den Träger» unseres Volkstums draußen zum Ausdruck zu bringen. Das deutsche Volk tut damit nichts anderes als jede andere große Nation, die als Sendboten seiner Art und seines Volkstums Volksgruppen und einzelne Glieder seines Volks tums inmitten anderer Völker und Staaten wohnen hat. Es ist das unbestrittene Recht und die selbstverständliche Pflicht eines jeden Volkes, sich zu seinem Volkstum außerhalb der Grenzen zu bekennen und diesem Bekenntnis so Ausdruck zu geben, wie es seinen Beziehungen zu anderen Völkern und Nationen gemäß ist. Von den Millionen Deutschen außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches sind unzählige vor Jahrzehnten, ja vor Jahrhunderten bereits ausgewandert. Wo sie Reichs- deutsche blieben, find sie heute treu ihre Pflicht tuende Nationalsozialisten — wo sie nach ihrer Wahl eine neue Staatszugehörigkeit annahmen, sind sie loyale Bürger fremder Staaten geworden. Fremder Staaten, die einst viele von ihnen um ihrer deutschen Leistung willen gerufen. Fremder Staaten, in denen sie durch ihre zähe fleißige Arbeit Heimatrecht erworben haben. Sie haben oft unter Einsatz ihres Blutes gekämpft für die Behauptung ihrer Lebensarbeit im Rahmen dieser Staaten — ja für die Exi stenz dieser Länder überhaupt. Durch Opfer stark Hat das Erstarken unseres Volkes zur Großmacht unend lich vielen erst wieder das Gefühl eines sinnvollen Lebens und einer zielbewutzten Arbeit gegeben, so hat auch anderer seits Mißgunst und Neid draußen sich einzelne Deutsche zu wehrlosen Opfern ausgesucht. Und fast stets, wenn in letz ter Zeit der Kampf gegen den Deutschen in anderen Ländern Opfer forderte, so hatte der jüdische Gegner dort hinter den Kulissen seine Hand im Spiele. Durch Opfer aber ist Großdeutschland stark geworden. Auch die Opfer draußen haben ihren heroischen Sinn. Wir wissen, daß sie ihr Leben gaben für ihr Volkstum. Der Glaube an den Wert des deutschen Volkes und an die innere Stärke des deutschen Volkstums hat Adolf Hitler beseelt und ihm die Kraft gegeben zur Schaffung der Volks gemeinschaft, aus die wir Deutsche so unendlik, stolz sind. Aus dem Volkstum wuchs unsere neue Gemeinschaft — die Gemeinschaft der Größe, der Kraft und der Ehre — die Ge meinschaft der sozialen Tat und der nationalen Verbunden heit. Wir, die wir so glücklich sind, im großdeutschen Raum das einige und geschlossene Volk zu bilden, das der Führer zusammengeschweißt, wir grüßen die Deutschen in aller Welt. Unser Grütz ist die hilfreiche Tat! Dank den unbekannten Soldaten Im Anschluß an den Appell des Stellvertreters des Füh rers ergriff der Vorsitzende der Bundesleitung des VDA., Gene ralmajor a. D. Professor Dr. Karl Haushofer, das Wort. Lr führte unter anderem aus: Als unser altes Volksheer im Jahre 1914 ohne jedes Kriegsziel in die Fremde zur Verteidigung seines Lebens- ranmes binauszog, stieß es zu seiner größten Ueberrasebung weit jenseits der Staatsgrenzen auf Volksgenossen. Daß unser Volk damit eine Ueberraschung erlebte, das lag im Staatsdenken des Zweiten Reiches begründet. Ihm fehlte das heute so weit verbreitete Verständnis für die Lebensfragen Und Kulturfragcn der Deutschen in der Welt, das heute io wach Im vorigen Jahr waren 500 deutsche Frontkämpfer Gäste ihrer italienischen Kameraden. Sie wurden mit hohen Ehren und herzlichster Kameradschaft vom Duce und vom italienischen Volk empfangen und verlebten unvergeßliche Tage. In Erwiderung dieses Besuches weilen nun aus Einladung des Präsidenten der Vereinigung deutscher Frontkämpferverbände, des NSKK.-Obergruppcnsührcrs Generals der Infanterie Herzog von Coburg, 500 italienische Frontkämpfer in Deutschland, an ihrer Spitze die ehrwürdige Gestalt des Präsidenten des italie nischen Nationalverbandes der Kricgsverletzten und In validen Carlo Delcroix. Die Hauptstadt der Bewegung war die erste Stadt des Großdeutschen Reiches, die den italienischen Kameraden ihren Willkommengruß entbot. Am Brenner schon hatte sie der Herzog von Coburg persönlich empfangen und nach München geleitet. Bei Einfahrt des Zuges in den festlich mit deutschen und italienischen Flaggen geschmückten Münchener Bahn hof klangen den Frontkämpfern die italienischen National hymnen entgegen. Der Herzog von Coburg hieß die Gäste in der Hauptstadt der Bewegung willkommen. Präsident Ehrenkorporal Delcroix begab sich sodann mit seiner eng sten Begleitung und den am Bahnsteig anwesenden deut schen Herren zum Empfangssalon im Hauptbahnhos, wo sich eine große Zahl führender Männer aus Partei, Staat, Wehrmacht, Stadt usw. zur Begrüßung eingefunden hatten. Empfang beim Oberbürgermeister Sonntag nachmittag folgten die führenden italieni schen Persönlichkeiten einer Einladung des Oberbürger meisters der Hauptstadt der Bewegung, Fiehler, zu einem Empfang im Fcstsaal des Alten Rathauses, an dem auch die am Bahnhof erschienenen deutschen Persönlichkeiten teilnahmen. In seinen Dankesworten begrüßte Präsident Delcroix Fiehler als einen der Alten Garde des Führers, jenes Mannes, der Deutschland wieder zur Größe geführt habe. Er erinnerte sodann an die Worte, die der D u c.e in Berlin von dem gemeinsamen Marschieren bis zum Aeußersten gesprochen hatte. Sein Gruß gelte Mussolinis großem Freunde Adolf Hitler und dem deutschen Volk. Nach dem Empfang fuhren die italienischen Gäste zum Kriegerdenkmal vor dem Armeemuseum, wo Prä sident Delcroix unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden einen herrlichen Kranz niederlegte. Feierstunde auf dem Königlichen Platz Es war eine Stunde von tiefer Symbolik, als am Nachmittag, nach der Totenehrung am Kriegerdenkmal, aufdemForumdernationalsozialistischen Bewegung die italienischen Frontkämpfer gemeinsam mit den deutschen Frontkämpfern zu einer Feierstunde an traten. Am Führerbau leuchteten italienische Fahnen und die Banner der Bewegung, von den Propyläen wallte eine große italienische Flagge und auf den Propyläen selbst flammten große Feuerschalen. Mit Front zu den Ehren gästen nahmen die italienischen Krieger auf dem König-' lichen Platz Aufstellung. Vor der Staatsgalerie waren Ab ordnungen des RS.-Reichskriegerbundes und der NSKOV. mit Fahnen, vor dem Führerbau Ehrenkompanien des Heeres, der Luftwaffe, der U-Verfügungstruppe und der Polizei aufmarschiert, als mii hellschmetternden Fanfaren die Kapelle der Legion der Jungfaschisten zusammen mit der Standarte der italienischen Frontkämpfer heranrückte. Italienische und deutsche Frontkämpfer, beseelt vom glei chen Geist und Willen, standen hier in unbändigem Glau ben an ihre großen Führer als ein Beweis für die enge kameradschaftliche Verbundenheit zweier Völker, die in ist, nachdem der Führer das neue Grotzdeutschland aus dem Volksgedanken ausgebaut hat. Die Wellen der Kultur haben eine andere Schwingungsweite als die der Macht und der Wirtschaft. Sie breiten sich langsamer aus, haben dafür aber einen noch größeren Tiefgang. Sie trugen vor allem jene Besten aus unsern Reihen, die in jahrzehntelanger, geduldiger und mühevoller Arbeit das einigende Band des Volksgedan kens nicht abreiben ließen. Gemeinsam ist allen diesen Sendboten die stolze Selbst losigkeit, die freie Hingabe, der Einsatz der Persönlichkeit bis zum Letzten um geistiger und seelftcyer Hochziele willen, die den VDA. seit seiner Gründung durchglühen und heute das ganze deutsche Volk als Helfer zu ihm gesellen. Konrad Henlein spricht Gauleiter Konrad Henlein erklärte hierauf in einer Ansprache: Deutsches Volkstum! Dieser Begriff, der sich in keine Sprache der Welt übersetzen läßt und darum so oft mißver standen wird, erschließt uns Deutschen alles! In unserem Volkstum erkennen wir nicht nur unseren Lebensquell, sondern auch unser Schicksal! Die schicksalhafte Bedeutung unseres Volkstums aber führt uns folgerichtig zu klaren Er kenntnissen und Aufgaben! Die Bedeutung des „Tages des Deutschen Volkstums" liegt für unser Volk selbst — in der Erkenntnis und Verpflichtung auf unsere »alks- ihrer jungen Kraft ihr Lebensrecht eisern zu behaupten gewillt sind. Die Stunde der Kameradschaft und Freundschaft be gann in Gegenwart des Präsidenten Delcroix, des Herzogs von Coburg und des Gauleiters Wagner mit einem Ge denken an die ersten Blutzeugen der Befreiung des deutschen Volkes. Während sich die Fahnen der italieni schen Frontkämpfer senkten und das Lied vom guten Kame raden erklang, begab sich der Präsident der italienischen Kriegsopfer, Delcroix, zu den Ehrentempeln und legte vor den Sarkophagen der ersten Toten der Bewegung pracht volle Kränze nieder. Oer Führer schreitet die Front ab Die Feierstunde auf dem Königlichen Platz erreichte dann ihren Höhepunkt. Von der Luisenstraße her hörte man jubelnde Heil-Rufe. Der Führer kam! Vor den Propyläen begrüßten ihn der Herzog von Coburg und Gauleiter Wagner. Der Führer begab sich zum rechten Flügel der italienischen Frontkämpfer, wo ihm Präsident Delcroix Meldung erstattete. Die Kapelle der Jungfaschisten stimmte die deutschen Nationalliedcr an und nun schritt der Führer, zusammen mit Präsident Delcroix, die Front der 500 italienischen Frontkämpfer ab, die in strammer soldatischer Haltung und mit leuchtendem Auge den Führer der befreundeten Nation grüßten. Immer wieder brausten die Heil-Rufe der zu vielen Tausenden in der Umgebung des Königlichen Platzes ver sammelten Volksgenossen auf. Vor dem Führerbau nahm der Führer die Meldung des Kommandeurs der Ehrenformationen, Oberst von Mann, entgegen und schritt dann deren Fronten ab. Empfang im Führerhau AdolfHitler:UnlösbareGemeinschaftder Achsenmächte Im Anschluß an den eindrucksvollen Aufmarsch der italienischen Frontkämpfer vor Adolf Hitler auf dem Königlichen Platz folgten über 100 führende italienische Persönlichkeiten einer Einladung des Führers in den Führerbau. Die hohe Ehrung, die der Führer mit dem Empfang feinen Gästen erwies, war nicht nur ein äußerliches Zeichen der Anerkennung für die herzliche Auf nahme, die die deutschen Frontkämpfer vor einem Jahr im gastfreundlichen Italien gefunden hatten, sondern darüber hinaus ein sichtbarer Beweis für den Gleichklang des Geistes, der die Repräsentanten des Soldatentums beider Nationen erfüllt. Als der Führer, begleitet vom Gauleiter des Tra ditionsgaues, Staaisminister Adolf Waguer, und den per sönlichen und militärischen Adjutanten in der Empfangs halle, erschien, wurde er von den italienischen Front kämpfern mit lautem Jubel begrüßt. Oelcroix: Oie Revolution lebt weiter Präsident Delcroix trat nun vor und richtete an den Führer eine kurze Ansprache, in der er d§r Freude über den Deutschland-Besuch seiner Kameraden Ausdruck gab, die Willens- und Kräfteeinigung der beiden befreun deten Völker unterstrich und dem ehrlichen stählernen Ver trag den zweideutigen und unverhüllten Goldpakt der an deren gegenüberstellte. Der Präsident betonte, der Front kämpferbesuch bestätige, daß hinter den Führern die Völker stehen, vor allem die Kämpfer, die, da sie sich auf vem Schlachtfeld gemessen, auch als erste sich gegenseitig kennen- und verstehen lernten. deurscyen Aufgaben; die Welt aber würde der Bedeutung dieses Tages nicht gerecht werden, wenn sie in ihm nicht die ge waltigste friedliche Bekundung und Demonstration unseres Volkswillens zu erkennen vermöchte! Unsere aufrichtigste Dankbarkeit bringen wir in dieser Stunde dem größten Volksdeutschen, Adolf Hit ler, entgegen, der uns zum erstenmal in der zweitausend- jährigen Geschichte unseres Volkes deutsche Volksgemeinschaft im umfassendsten Sinne erleben läßt! Jahrzehntelanges rein deutsches und nur staatliches Denken zog mit den politischen Grenzen auch unserem Sorgen und Denken für unsere Volks genossen in aller Welt scheinbar unüberwindliche Grenzen. Wenn wir demgegenüber heute von „Volk und Volks genossen". wenn wir heute von Volksgemeinschaft sprechen, kennen wir keine andere Abgrenzung, als die durch Blut, Art uns Sprache bestimmte! Unsere Liebe zu unserem Volk ist in Wahrheit aber grenzenlos! Wie alle anderen Grenzlande unseres Reiches war auch das Sudetenland immer ein völkischer Schild gegen fremd völkische Stürme. Wir Sudetendeutschen werden diese Auf gabe nie vergessen, denn wir haben in ihr den tiefsten und letzten Sinn unseres grenzdeutschen Daseins erkannt. Wir fühlen heute, am „Tag des deutschen Volkstums", das starke und unzerreißbare Band, das unser Volk auf der Welt um schlingt, und danken unserem Führer tiefbewegt für dieses Erlebnis deutscher Volksgemeinschaft.