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MsdmfferTageblatt P«* „WUSdraffer Laeedla«. «rsckiclnt werNaaS 16 Nbr Bnuy?prels monaN. 2 NM. frei Haur. bei Poslbcstcllung I^o RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lv Nvf Alle Postanftalts». Poftbolen, unsere Austräger u. Geschäftsstelle »«hmen zu iedcr Zett Be. , ... . .. „ , siellungen entgegen. Im «alle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgeqend sonstiger BetriebSstörun. «en besteht lein Anspruch aus Lieferung per Zet. tung oder Kürzung der Bezugspreises. Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiltegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegendcr Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Dorgeschriee bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach" Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« MS vormittags lv Uhr. . Mr die Richtigkeit de, durch Aernrus Lbermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen Lberneh. men wir keine Gewähr. ———————————————— — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlisch« jeder Anspruch au! Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 143 — 98. Fahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 23. Juni 1939 Bemerkungen zum Tage Der Mensch hat versagt Täglich lesen wir jetzt wieder von schweren und schwersten Autounfällen. An der Großglockner straße stürzte ein Omnibus 20 Meter in die Tiefe, elf Insassen fanden den Tod. An anderer Stelle wird ein .Privatwagen am unbeschrankten Bahnübergang vom Zuge erfaßt, wieder Todesopfer. Auf der freien Land straße stößt ein Auto beim Ueberholen des anderen mit einem dritten zusammen, überschlägt sich viele Male, und der Erfolg: mehrere Todesopfer. Es ist erschreckend, wenn man die Bilanz der Todesopfer zieht. Und wenn man fragt, woher diese vielen Unfälle, dann ergibt sich immer wieder, daß es Schuld des Fahrers ist. Da mühen sich die Konstrukteure und alle, die beim Dau eines Autos beteiligt sind, die beste Arbeit zu lie fern, monatelang wird über Plänen gesessen, doppelt und dreifach wird alles berechnet, peinlich jeder Wagen nach- gesehen, bevor er in den Verkehr kommt, um nach bestem Wissen und Gewissen alle Fehlerquellen auszuschaltcn und der Verkehrssicherheit zu dienen. Und dann kommt so ein Wagen in die Hände eines leichtsinnigen Fahrers, der mit dem wertvollen Material nicht umzugehen versteht, der Schindluder treibt mit kostbarer Wertarbeit und sinnlos den Wagen in Grund und Boden fährt. Meist wenn ein Unglück geschehen ist, will er dann noch dem Material die Schuld zuschieben. Aber nicht das Steuer hat versagt, auch nicht die Bremse, wie die Untersuchung dann ergibt, sondern der Mensch hat versagt, Ler sie bedienen sollte. 1,2 Millionen Volksdeutsche in Polen Am 24. und 25. Anni begehen wir den „Tag des deutschen Volkstums" und bekunden damit, daß die 20 Millionen deutscher Volksgenossen, die jenseits der Reichsgrenzen leben, über Land und Meer mit uns ver bunden sind, wenn sie auch Bürger fremder Staaten sind, von denen ein Teil in der Front unserer Gegner steht. Die semitisch freimaurerische Wcltlügenhctzc benutzt diese Volksgenossen tagtäglich als Zielscheibe ihrer giftigen Haßpfeile, kein Mickel des geistigen oder blutigen Terrors wird verschmäht, um den Deutschen im Ausland das Leben schwer zu machen. Besonders ist das Deutsch tum in Polen durch die letzten Ereignisse in unseren Gesichtskreis getreten..Dort stellt man förmliche Menschen jagden auf Deutsche an, vertreibt sie von Haus und Hof, verwehrt den Kindern deutsche Schulen und den Vätern das Recht auf Arbeit. Die deutsche Volksgruppe in Polen ist mit 1,2 Millionen Angehörigen nach Heimkehr des Sudetenlandes in die Heimat, und nachdem die Zahl der in Sowjetrußland lebenden Deutschen durch den un menschlichen bolschewistischen Blutterror kaum noch eine Million erreichen dürfte, die zahlenmäßig stärkste deutsche Volksgruppe in Europa. Wenn der Anteil der Deutschen an der Gesamtbevölkerung auch nur 3,5 v. H. beträgt, so kommt ihnen doch infolge ihrer überragenden Kuliurhöhe eine weit größere Be deutung zu. Durch die verschiedensten polnischen Maß nahmen sind aus den beiden früher deutschen Ost provinzen Posen und Pommerellen etwa 800 000 Volks deutsche zur Abwanderung gezwungen worden. Wo man 4910 noch i,i Millionen Deutsche zählte, da sind es heute kaum noch 330 000. Allen Entdeutschungsmaßnahmen setzt die deutsche Volksgruppe ihren unbeugsamen Willen zur Selbstbehauptung entgegen. Albions wahres Gesicht Ach, was ist doch England für eine stolze Nation. Welcher Brite hielte sich nicht für den besseren Menschen und sähe von oben auf die übrige Menschheit herab. Und was gibt es für eine Empörung, wenn irgendwo in der Welt einmal einem Engländer gezeigt wird, daß auch er sich der menschlichen Ordnung und den Gesetzen zu unter werfen hat. Mr. Chamberlain, weiland Englands Pre mierminister, hat sich im Unterhaus bemüßigt gefühlt, bitter darüber Klage zu führen, daß drei englische Staats angehörige sich in Tientsin einer Leibesvisitation unter ziehen mußten. „Unwürdige Behandlung" und „Miß handlung" schreit man in England. Aber von dem bru talen Blut- und Terrorregime Englands in Palästina schweigen Herr Chamberlain und seine Presse. Dort tobt sich das britische Knüppelregime an dem arabischen Volk aus. Araber, die um ihre Freiheit kämpfen, werden an die Wand gestellt, unschuldige Kinder und Greise ge foltert. Untätig steht englische Soldateska dabei, wenn jüdischer Sadismus am Ärabertum seine wilde Gier aus läßt, wenn in jüdischen Parteien und Klubs Verbrechen an Arabern beschlossen und organisiert werden. Noch ist kein einziger der jüdischen Mordbnben verhaftet, keine einzige durchgreifende Nachforschung in den jüdischen Verbrecherkliqnen erfolgt. Systematisch wird das freiheit liebende Volk der Araber ausgerottet, ein Land wird ter rorisiert, das England nicht gehört, sondern das es nur zu treuen Händen als „Mandat" erhielt. Welch blutige Ironie! Durch Sie SetreuLNg van Mutter unS Kind gewährleiste« die NSV. deren gesunde Lnt- wirklung und schütz« damit die heranwach- lrade öeneratio«. LWre Krise der „Niedellrsrm Italien sagt: Französisch-britische Solidarität überall in Schwierigkeiten Alle italienischen Zeitungen heben in ihren Schlag zeilen die in der Zusammenkunft von Großadmiral Raeder mit dem italienischen Unterstaatssckretär der Marine, Admiral Cavagnari, erzielte Uebereinstim mung der Auffassungen der deutschen und der italienischen Marine und das beide Teile voll befriedigende Ergebnis der Besprechungen hervor. „Stampa" stellt sest, daß die von den großen Demo kratien mit Paukenschläger: eingeleitere Einkreisungspolitik auf eine Sandbank gelaufen sei. Die vielgerühmte fran zösisch-britische Solidarität sei vom Osten bis zum Westen in Schwierigkeiten verwickelt. Die Krise der sogenannten Friedensfront werde jeden Tag größer, während das deutsch-italienische Bündnis nach der Unterzeichnung sich als mächtig und wirkungsvoll erweise. Die Achse sei das einzige Mittel, um zu einer gründlichen Klärung aller Probleme zu gelangen. Durch die vollständige französische Abtretung des Ge bietes von Alcxandrette auf Kosten Syriens an die Türkei, so fährt das Blatt fort, erhalte der Status quo im Mittel meer an einer für das Gleichgewicht heiklen Stelle einen schweren Schlag. Dieses Kapitel sei daher noch lange nicht abgeschlossen, um so mehr, als die Türkei in das Ein kreisungssystem eingeschaltet werden sollte, das man von Odessa bis nach Tobruk (Cyrenaica) ausdehnen wolle und dessen italienfeindliche Spitze in Paris und London nicht verborgen werde. Dieser Einkreisungsplan habe jedoch zwei wunde Stellen, nämlich Bulgarien und Arabien. Die Achse eine stählerne Allianz Einen Monat nach dem Abschluß der deutsch-italienischen Allianz stellt der Direktor des italienischen Blattes „G i o r - nale d'Jtalia" sest, daß die beiden Mächte mit größter Genugtuung und Stolz auf dieses Ereignis zurückblicken könnten. Kaum 14 Tage nach seiner Ankündigung sei der Vertrag in Berlin unterzeichnet worden, und wenige Wochen militärischer und wirtschaftlicher Besprechungen hätten ge nügt, um die tatkräftige Solidarität der beiden Nationen zu verwirklichen. Ohne irgendwelche Vorbehalte gewährten sich Italien und Deutschland sofortige Unterstützung zu jeder Zeit und in jeder Form gegen alle denkbaren Bedrohungen, sowie zur Verteidigung aller ihrer legitimen Rechte. „Das ist eine stäh lerne Allianz, und nie hat die Welt das Vorbild eines so umfassenden Abkommens gesehen." Demgegenüber feilschten London und Paris seit dem 13. April mit Sowjetrußland, um sich zum mindesten den Schein seines formalen Beitritts zur Einkreisung zu sichern. Um gegenüber diesem traurigen Schauspiel der eigenen Schwäche und Unfähigkeit einen gewissen Trost zu finden, be- mühe sich die französische Presse, gegen Italien uns den stählernen Pakt ihr Gift zu verspritzen, indem sie eine neue Serie kindischer Voraussagen und plumper Verleum- düngen verbreite. Um die deutsch-italienische Allianz, die von allen vernünftig denkenden Nationen in ihrem hohen Werre erkannt werde, zu entwerten, versuche die französische Presse sie als eine „Krisenerscheinung" der italienischen Politik var zustellen. „die der deutschen Macht zum Opfer gefallen sei". In ihrer hysterischen Wut sei die französische Presse sogar auf das Märchen verfallen, daß Italien zum „Vasallen Deutschlands" geworden sei. Mil den schamlosen Ent stellungen und Verleumdungen über eine angebliche aber nie durch Tatsachen belegte Invasion deutscher Trüppcn in Ita lien wolle man den Untergang des italienischen Prestiges beweisen und verrate damit nur die riesengroße Ent täuschung Frankreichs über die militärische und poli tische Stärke, die Italien durch seine auf der Grundlage der Gleichberechtigung abgeschlossene Allianz mit der größten Militärmacht der Welt besäße. Alle VsrWSge im neuen Gewände Bittere Lehre für John Bull — Moskau fpielt Katz und Maus mit L ondon. Die von Angst diktierte Sucht nach der Einkreisung, die die Kriegspolitiker in London und Paris beherrscht, hat eine neue höhnische Zurechtweisung durch Stalin hin nehmen müssen. Die Moskauer Blätter veröffent lichen eine amtliche Verlautbarung, nach der der Sowjet- außcnkommifsar Molotow erneut den englischen Bot schafter Seeds, den französischen Botschafter Naggiar und Herrn Strang empfangen habe. Es seien „neue" englisch französische Vorschläge überreicht worden, die jedoch die früheren Vorschläge Englands und Frankreichs nur wic- serholten. In Kreisen des Sowjetaußenkommissariats wurde vermerkt, daß die „neuen" englisch-französischen Vorschläge keinerlei Fortschritt im Vergleich zu oen voransgegangcnen Vorschlägen darstellen. Die Moskauer Verlautbarung läßt die Bemühnngen her englisch-französischen Unterhändler um den Ein kreisungspakt in einem recht kläglichen Licht erscheinen. Man kann annehmen, daß die Hauptschwierigkeiten nach wie vor in der Frage der Hilfeleistung im Fernen Osten bestehen, für die Moskau mit Nachdruck schriftliche Zusagen verlangt. Die britischen Unterhändler wollen sich jedoch am diese Zusagen üerumdrücken und eine einseftwrs LUke der Sowjetunion erreichen. Die Welt aber kann über Lie Komödie, die das britische Weltreich in Moskau zum besten gibt, nur lächeln. Wenn Herr Strang in wenig veränderter Form immer „neue" Formeln in Moskau vorlegt, die selbstverständlich nicht die Gegenliebe der Sowjetregierung finden können, so ist das eine bittere Lehre für das hinter hältige englische Diplomatenspiel. Wie sag ich'r Meinem Kinde Zweckoptimismus und Verärgerung in London und Paris Der diplomatische Korrespondent des Reuter-Büros meldet: Eine amtliche Bestätigung des Moskauer Berichtes (Taß. Die Schriftltg.), wonach Molotow die letzten britischen Vorschläge abgelehnt habe, sei in London noch nicht eingetroffen. . Man warte den Bericht des britischen Botschafters ab, ehe die bri* tische Regierung eine neue Initiative ergreifen könne. In diplomatischen Kreisen Londons habe man jetzt den Eindruck, daß man aus der Haltung der Sowjetrussen schließen könne, daß es vielleicht irgendeinen anderen Grund als lediglich die Frage von Formeln gebe. Es sei aber noch zu früh, um sich irgendeine Meinung zu bilden. Man habe in London „nie erwartet"^ daß die Moskauer Verhandlungen sehr schnell voran» aehen würden (?). Sie schienen jetzt aber sich mehr in die Länge zu ziehen, als man ursprünglich angenommen habe (!). Aus dieser Verlautbarung geht klar hervor, daß jetzt auch London zum erstenmal offen zugibt, daß die Verhandlungen in Moskau tatsächlich auf ernste Schwierigkeiten stoßen. Man merkt es der Reutermeldung nur zu deutlich an, dag das „Wie sag ich's meinem Kinde" den Herr.eu an der Themse von Tag zu Tag schwerer fällt. Aehnlrcher Krampf wird in Paris geschrieben. * WgrMu U betreten In Warschau weist man auf die Stilisierung des Moskauer Kommuniques hin, das gleichsam die Bemühungen der engli schen Diplomaten ironisiert. Nach der Bekanntgabe der sow jetischen Verlautbarung habe sich in der sowjetischen Hauptstadt das sensationelle Gerücht verbreitet, daß jetzt Strang seine Mission als beendet erklärt habe und daß er schon in aller nächster Zeit Moskau angesichts der Erfolglosigkeit seiner Be mühungen verlassen werde. Die Warschauer' Agentur ATS erinnert daran, daß der englische Diplomat ursprünglich drei bis vier Tage in Moskau bleiben wollre, tatsächlich aber bereits seit zwölf Tagen dort weilt l!). Japanisches ÄttimMum abgelehnt Die Lage im Fernen Osten hat eine neue Verschärfung erfahren, durch die das gespannte englisch-japanische Ver hältnis erneut einer schweren Belastung ausgesetzt ist. Die japanischen Militärbehörden in Swatau — dem letzten größeren chinesischen Hafen, der nun ebenfalls von den Japanern besetzt worden ist — hatten an den engli schen und amerikanischen Flottenkommandanten ein Ulti matum gerichtet, den Hafen und die Hoheitsgewässer in und um Swatau von sämtlichen ausländischen Kriegs schiffen unverzüglich zu räumen. Dieses Ultimatum ist abgelehnt worden, indem die britischen und amerikani schen Marinebehörden den japanischen Behörden mitteil ten, daß sie das japanische Ultimatum nicht beachten wer den. Falls sich die Lage verschärfen sollte, soll die Ent sendung weiterer Kriegsschiffe nach Swatau aevlant kein. Chamberlain bestätigt die schwierige Lage Ministerpräsident Chamberlain gab im Unter haus wiederum eine Erklärung zu den jüngsten Vorgän gen im Fernen Osten ab. Ehamberlain stellte fest, daß die Tientsin auferlcgten Beschränkungen unverändert an dauerten und britische Staatsangehörige beim Ueber- schreiten der internationalen Grenze lange warten müßten und streng durchsucht würden. Weiter teilte Chamberlain mit, daß Vorkehrungen für den beschleunigten Abtransport von Frauen und Kindern aus Tientsin getroffen worden seien und daß be reits ein Transport abgegangen sei. Am 20. Juni sei das britische Schiff „Sandwich" in Tientsin eingetroffen, um die „Lowestoft" abzulöfen, die aber vorläufig eben falls vor Tientsin bleiben werde. Weiter bestätigte Chamberlain die Landung japani scher Marine- und Landstreitkräfte in der Nähe von Swatau am Morgen des 21. Juni. Für die Evakuierung britischer Frauen und Kinder aus Swatau würden Vor kehrungen getroffen. Die hierfür notwendigen Hilfs schiffe seien auf dem Wege nach Swatau. Das britische Schiff „Thanet" befinde sich jetzt in Swaiau, und ein wei teres Schiff — dis „Scout" — werde im Laufe des heu tigen Tages eintreffen. Die Lebensmittellage in Kulangsu habe sich auch be trächtlich verschlechtert, da die Lieferungen von Ämoy und dem Festlande eingestellt worden feien. ÄMrstt des MMMOem Englands Verstoß gegen das Völkerrecht in Palästina Die Zeitung „Journal des Nations" in Genf befaßt sich mit den jüngsten Besprechungen des Mandatsausschusses der Lina. Englands Kolonialminiüer Macdonald habe dort eine«