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Wilsdruffer Tageblatt : 09.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390609
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-09
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.06.1939
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AMnmiMer Monters verlies Berlin Der lettische Außenminister Münters, der zur Unterzeich nung des deutsch-lettischen Nichtangriffsvertrages nach Berlin gekommen war verließ die Reichshauptstadt. Außenminister Münters wurde von Legationsrat Mohr zum Bahnhof Friedrichstraße geleitet, wo sich zu seiner Verab schiedung mit Vortragendem Legationsrat von Grundherr Un terstaatssekretär Woermann eingefunden hatte, der die Ab schiedsgrüße des Reichsministers des Auswärtigen von Rib bentrop überbrachte. Beim Abschied war weiter zugegen der Gesandte Lettlands in Berlin, Kreewinsch, mit den Herren der Gesandtschaft. Bo« KamplsemeiMast z« FreuMüM Der Reichsaußenminister ehrt die spanischen und italienischen Offiziere Zu Ehren der spanischen und italienischen Offiziere, die aus Anlaß der Rückkehr der Legion „Condor" in Berlin weilen, gab der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop ein Frühstück im Hotel „Kaiserhof". Reichsaußenminister von Ribbentrop begrüßte die Gäste auf das herzlichste und gedachte der Waffenbrüderschaft zwischen den spanischen, italienischen und deutschen Soldaten, die sich glänzend bewährt habe und zu dem Glauben berechtige, daß aus dieser Kampfgemeinschaft heraus eine immer tiefere Freund schaft zwischen den drei Ländern erwachsen werde. Der spanische Botschafter Marques de Magaz gab in sei nen Dankesworten seiner Freude darüber Ausdruck, beim Reichsaußenminister zu Gast zu sein, dessen Einsatz für den Aufbau eines nationalen Spaniens im Londoner Nichteinmi- schungsausschuß allen in steter Erinnerung bleiben werde. An dem Essen nahmen außer dem italienischen Botschafter in Berlin, Attolico, und dem spanischen Botschafter in Berlin, MarquLz de Magaz, an der Spitze der spanischen Abordnung General Oueipo de Llano, General Aranda, Konteradmiral Agacino y Armas und Oberst Prinz Alfonso de Orleans y Bourbon und an der Spitze der italienischen Delegation Gene ral Barnasconi und Generalmajor Battisti teil. Deutscherseits waren außer Staatssekretär Keppler, dem deutschen Botschafter in Burgos, von Stohrer, Unterstaatssekre- tär Woermann und weiteren Vertretern des Auswärtigen Am tes der Befehlshaber der Legion „Condor", Generalmajor von Richthofen, und die Eeneraie der Flieger Schweikhardt und Wilberg mit weiteren namhaften Vertretern der Wehrmacht zugegen. Unvergängliche Freundschaft Italienisch-spanische Trinksprüche in Rom Zu Ehren des spanischen Innenministers Serrano vnd der spanischen Militär- und Marinemissionen, die zur Zett in Rom weilen, veranstaltete Mussolini im Palazzo Venezia einen Empfang, bei dem zwischen dem Duce und Lem spanischen Innenminister außerordentlich herzlich ge haltene Trinksprüche gewechselt wurden, in denen die ganze Bedeutung der Waffenbrüderschaft hervorgehoben wurde. Mussolini wies auf die Gefühle brüderlicher Solidarität hin, die die italienische und die spanische Ration verbinden. „Das faschistische Italien hat", so fuhr der Duce fort, „von Anfang an gefühlsmäßig erkannt, daß der Kampf in Spanien eine entscheidende Kraftprobe für seine eigene Zukunft und Größe wie für das Schicksal Europas und der Kultur war. Wir haben daher nicht gezögert, euch von den ersten Tagen an bis zum Endsieg unsere Hilfe angedeihen zu lassen. Wir und unsere tapferen deutschen Kameraden im Kampf haben niemals am vollen Triumph des von Franco geführten Spaniens gezweifelt. Die Waffenbrüderschaft besiegelt die brüderliche Verbundenheit der Geister und des Willens, die mit Blut bekräftigt unzerstörbar geworden ist. Italien Wünscht und hofft", so schloß Mussolini, „ein geistig und militärisch starkes Spanien, das immer auf die tat kräftige Hilfe Italiens zählen kann." Der spanische Innenminister Serrano Sun er be- ,tonte in seiner Erwiderung, daß alle italienischen Frei- ' willigen nunmehr wieder in Italien sind. Die großen Rechenkünstler Europas könnten nun nachprüfen, ob etwa noch einer fehle, abgesehen von den rund 4000 in Spanien Gebliebenen, die aber nicht verweilten, um eine politische Herrschaft oder industrielle Tätigkeit zu entfalten oder gar gierig nach unseren Erzvorkommen zu spüren. Diejenigen aber, die zurückgekehrt seien, hätten kein Gold nach Hause mitgebracht. Arm wie sie ausgezogen waren, seien sie zu rückgekehrt. Der traditionelle Heldenmut des spanischen Heeres und die Begeisterung der spanischen Jugend hätten zwar genügt, um die marxistischen Barbaren niederzu schlagen, aber eines Tages seien über die Phrenäengrenze in großen Massen Männer aller Nassen und aller Länder nach Spanien gekommen, die mit Kriegsmaterial aller Art ausgerüstet waren. Erst dann sei Italien erschienen. Andere Nationen, die sonst immer „ehrenwert und mensch lich" sein wollten, hätten unbeweglich der Hinmordung unserer Brüder zugesehcn. Sie allein haben wegen der Anwesenheit Italiens in Spanien Skandal gemacht und von einem „Einfall" gesprochen. Sie konnten mit ihrem Gold und Lügengeschrei die Welt betäuben nnd verhindern, daß die Urheber nnd Verbreiter jener Schandmeldungen gemeine Verleumder waren. Im Herbst 1938, so schloß der Minister, als die Agita tion für einen hinkenden Schandfrieden einsetzte, da habt Ihr, Duce, an Franco telegraphiert, daß Ihr an seiner Seite bis zum Siege steht. Nachdem dieser Sieg nun er rungen ist, wird die Freundschaft Spaniens und Italiens unvergänglich sein. Newes mrs aller Wett. Schweres Motorradunglück forderte zwei Tote. In Baden-Baden ereignete sich ein folgenschweres Derkehrs- unglück. Ein Motorradfahrer englischer Nationalität versuchte mit Hoher Geschwindigkeit einen langsam fahrenden Liefer- wagen zu überholen und raste dabei in eine Futzgängergruppe. Ein Fußgänger und der Motorradfahrer selbst wurden getötet. Der englische Beifahrer und ein weiterer Fußgänger mußten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geschafft werden. Ein dritter Fußgänger wurde leicht verletzt. Mörder nach 18 Jahren verhaftet. Den Bemühungen der Kriminalpolizei Hamburg ist es gelungen, den wegen Ver dachts des Mordes seit dem Jahre 1921 steckbrieflich verfolgten Arzt Dr. med. Carl Fink in einem Kurort festzunehmen. Fink hatte am 24. August 1921 in Hamburg die Ehefrau Klara Fründt geb. Kludt durch Herzstiche getötet. Nach der Tat ergriff der Mörder die Flucht ins Ausland, wo er sich bisher aufhiclt. Anläßlich eines wiederholten Besuches in Deutschland konnte er festgenommen werden. Lagerräume einer Teplitzer Glasfabrik durch Feuer zer stört. In den Glas-Raffinerien und Hohlglasfabriken der Firma Jnwald AG. in Kosten bei Teplitz-Schönau brach ein Grobfeuer aus. dem umfangreiche Lagerräume mit bedeutenden Glasvorräten zum Opfer gefallen sind. Aus uuserse Heimat. Wilsdruff, am 9. Juni 1939. Spruch des Tages Wesen und Schicksal eines Volkstums findet ihren klarsten Ausdruck in den Werken seiner Kunst. Jubiläen und Gedenktage 10. Juni 1190: Kaiser Friedrich I. von Hohenstaufen, „Barbarossa", er- trinkt im Kalhkadnos (SalepH -- Göksu) in Kleinasien. — 1869: Der Maler, Baumeister und Kulturschriftsteller Paul Schultze- Naumburg in Naumburg geboren. Sonne und Mond: 10. Juni: S.-A. 3.38, S.-U. 20.21; M.-A. 0.02, M.-U. 12.13 GommerWeishert Der Sommer, die schönste Jahreszeit für alles, was da kreucht und fleucht und für die gesamte Pflanzenwelt, hat seinen Einzug gehalten. Er richtet sich nicht nach unse rem Kalender, sondern folgt einer höheren Weisung. Er ist die große Zeit des Urlaubs, der Schulferien, der Rei sen und Wanderungen. Aber alle diese „Ferien vom Ich", wie man die Abkehr von der Alltäglichkeit bezeichnet hat, haben nach Ansicht aller Erholungsbedürftigen den Feh ler, daß sie viel zu kurz sind. Die echten Lebenskünstler haben uns zum Trost eine Kunst entwickelt, den Urlaub ganz nach ihrem Belieben zu verlängern. Sie stehen auf dem Standpunkt, daß nur der weise lebt, der den ganzen Sommer für seine Erho lung heranzieht. Zwar ist der offizielle Urlaub ein Blüm chen „Rühr mich nicht an", aber dafür können wir ihn auch ganz auskosten. Vor allem sollten wir verreisen, ganz gleich wohin. Nicht See oder Gebirge sind maßgebend, sondern die neue Umgebung, die uns zwingt, ein ganz anderes Leben zu sühren, als wir es sonst das Jahr über tun. Die täglichen kleinen Unzulänglichkeiten bleiben uns auch im Urlaub nicht erspart, aber wir sollten von ihnen am besten keine Notiz nehmen. Die Mahlzeiten gewin nen gewiß im Urlaub erhöhte Bedeutung, doch ist es so wichtig, stundenlang schlechter Laune zu sein, wenn einem etwas vorgesetzt wird, was unserem durch Mutters Koch kunst verwöhnten Gaumen nicht mundet? Sollen wir gleich wieder abreisen, wenn wir am Meeresstrande auf wenig geschätzte Bekannte oder Verwandte stoßen? Das sind keine wichtigen Urlaubsprobleme und Feriendenkauf gaben, sondern Belanglosigkeiten, über die wir erhaben sind. Gute Laune erhält man sich ferner, wenn man nicht vom Wetter spricht, jede Regendusche von oben übel ver merkt, denn wir können doch nichts daran ändern und die Luft ist nach Regen ozonreicher als in der Glut der Sonne. Wie wäre es nun, wenn wir unsere Urlaubs- oder Ferien laune über den ganzen Sommer hin frisch hielten? Zwar Dienst ist Dienst und die Arbeit will getan sein, aber dann wollen wir gleich wieder uns als Sommerfrischler fühlen und benehmen. Frühmorgens stehen wir mit dem festen Vorsatz auf: „Heute will ich mich nicht ärgern!" (Natür lich auch andere nicht!) Ein Blumenstrauß auf dem Früh stückstisch versetzt uns in gute Laune. Auch auf unserem Arbeitstisch sollten die Kinder Floras nicht fehlen, die uns ständig daran erinnern: „Freue dich, es ist Sommer!" So schmeckt die Arbeit besser; wir stecken die Kollegen mit unse rer guten Laune an, sogar die Vorgesetzten. Und nach Dienst- oder Arbeitsschluß geht es — in Ermangelung eines eigenen Gartens — hinaus ins Grüne oder ans Wasser. Was macht es, wenn die lieben Kinder — eigene oder fremde — sich im Sommer etwas stürmisch benehmen, das ist das Recht der Jugend, die noch den Sommer am besten zu genießen versteht. Die Kinder befolgen noch instinktiv eine Weisheit, die wir Erwachsenen im Laufe der Jahre erst wieder uns von neuem aneignen müssen, weil ein un natürliches Stadtleben sie uns verlieren ließ. Daher zu rück zur Natur und frohem Sommergenuß, solange die Rosen blühen. Schützt Flur und Ernte! Immer noch gehen Jahr für Jahr dem Volke ungeheure Werte durch böswillige und unvorsich tige Beschädigung der Fluren verloren. Wie oft muß man es z. B. beobachten, bah an den Wegerändern das Getreide zer treten ist. Nicht selten führen ganze Pfade durch die Felder, nur weil es einige Fußgänger unbequem finden, den vorge schriebenen Weg zu gehen. Wenn der Bauer unter Einsatz aller Kräfte die Ernährung des Volkes sicherstellt, muß er sich verbitten, daß auf diese Weise das tägliche Brot mit Füßen getreten wird. Ein übler Brauch ist es auch, auf Spaziergän gen Zweige von Sträuchern und Obstbäumen abzubrechen, um sie zu Hause in ein Glas zu stellen. Dadurch versündigt man sich nicht nur am Ertrag der deutschen Scholle, sondern verun ziert in der übelsten Weise das schöne deutsche Lanbschaftsbild. Niemand hat das Recht, diese Schönheit nur für sich in An spruch zu nehmen, während Tausende von Menschen nach ihm sich über kahle Bäumchen und lückenhafte Hecken ärgern müs sen. Es ist rücksichtslos und maßlos anspruchsvoll, so die Schönheiten der Natur zu mißbrauchen. Den Volksgenossen wird dadurch manch stille Freude genommen und der Volks wirtschaft werden Schäden zugefügt, die bei notwendiger Disziplin vermieden werden können. Achtel darum die Gaben der Natur und nehmt Rücksicht auf das deutsche Dolksver- mögen! Der Rotdorn blüht. In den grünen Gürtel von Stadt und Dorf sind jetzt fast überall leuchtende rote Punkte hinein gestreut, Es sind die Blüten des Rotdorns. Wenn die Dol den des Flieders langsam verwelken und die leuchtenden Trop fen des Goldregens zerrieseln, dann entzückt das Auge immer noch die Schönheit des Rotdorns, Wie wir alle wissen, galt der Dornbusch unseren Krahnen dereinst als heilig. An grauer Vorzeit, als es noch keine eisernen Gartengitter und noch keine Stacheldrahtzäune gab, diente der Strauch zur Einhegung aller der Plätze, die von Unbefugten nicht betreten werden sollten, und zwar von Menschen sowohl wie von Tieren. Bei uns ist die Poesie und Glaube, die einst den Dorn umhegten, aus dem Herzen des Volkes verschwunden. Dafür hat die hohe Schule der Gärtnerei im Dornenbusch die Poesie der Farbe in wun der voller Weise zur Entfaltung gebracht und der Urform der weißen Blüte alle Abtönungen des Rot (rosa, fleischrot, dun kelrot) verliehen. Sv zaubert die Blüte des Rotdorns mit ihren lichtkräftigen Tönen jetzt überall prächtige Naturgemälde her vor. Oie Kinder heraus! OHelmui und Hilde sind Zwillinge im Alter von fünf Jahren, rotbäckig und lichtblond — es ist eine Lust, sie anzusehen. Wie es sich für rechte Zwillinge gehört, sind die beiden fast unzertrennlich. Doch einmal ging bis vor kurzem jedes der Kinder seinen eigenen Weg! Und damit hatte es folgende Bewandtnis: Unser Dörfchen schloß sich mit drei Nachbardörfern zu sammen, um gemeinsam eine NS.-Schwester anzuftellen. Schwester Ilse hatte es anfangs nicht leicht, bis die Zu rückhaltung, die dem Fremden besonders auf dem Lande häufig begegnet, überwunden war. — Da galt es tapfer anzugehen gegen so manche Rückständigkeiten in der Kin derpflege und Krankenbehandlung, in den Gewohnheiten der Ernährung und in vielen anderen Fragen der Lebens führung überhaupt. Aber Schwester Ilse hatte das Herz aus dem rechten Fleck und bald erkannten die Arbeiter- und Bauerssrauen, daß sie in der Schwester eine gute Kameradin hatten, die ihnen mit ihrem klaren und star ken Wesen säst unvermerkt half, das Leben geschickter anzupacken und seine Nöte und Schwierigkeiten besser zu meistern. Eine große Hilfe erwuchs ihr außerdem durch die Kinder, die sofort entschieden für die fröhliche Schwester Partei ergriffen und nicht zum wenigsten dazu beitrugen, ihr die Herzen zu erobern. Die Zwillinge Helmut und Hilde aber hatten sich dabei noch ein besonderes Ver dienst erworben, und das kam so: eines Tages hatten sie aufmerksam zugehört, als sich Schwester Ilse mit ihrer Mutter lange darüber unterhielt, wie notwendig es sei, daß die kleinen Kinder soviel wie möglich in die frisch« Luft und in den warmen Frühlingssonnenschein kämen, nnd daß es gerade in unserem Dorf in dieser Hinsicht noch sehr viel besser werden müßte. Gewiß wüßten die Groß mütter um manches erprobte Hausmittel in Krankheits fällen Bescheid, aber wie sehr muffige Stubenluft die ge sunde Entwicklung oder Genesung hemmt, wollten sie viel- sach noch nicht recht einsehen. „Die Kinder heraus!* Diese Losung müsse man den jungen und alten Müttern immer wieder zurufen. Wenige Tage danach sah man Helmut und Hilde um die Morgenstunde, in der Schwester Ilse in unser Dorf zu kommen pflegt, am Eingang des Ortes warten. Als sie ihrer von weitem ansichtig wurden, ging es trab—trab — eines rechts, das andere links — die beiden Dorfstraßen entlang mit dem Ruf: „Die Kinder heraus!- Tante Ilse kommt!" Schwester Ilse war an diesem Morgen nicht wenig er staunt, wieviel Kinderwagen sie in den Höfen und Vor gärten stehen sah und stellte mit Befriedigung fest, daß ihre guten Ermahnungen auf fruchtbaren Boden gefallen waren ... Noch einige Male erscholl so, wenn Schwester Ilse im Anzug war, der Alarmruf: „Die Kinder heraus!" — Bis es allmählich überflüssig wurde ... Erst nach geraumer Zeit erfuhr Schwester Ilse z« ihrer großen Freude, was für tüchtige kleine Helfer sie ge habt hatte. Als ich sie kürzlich nach dem Ergehen der Zwillinge fragte, meinte sie: Helmut wird bestimmt ein mal Propagandaminister — und für Hilde kommt schon heute nichts anderes in Frage, als einmal — „Tante Ilse" M werden' Karl Rheins urth. Gebt euren Haustieren genügend frisches Wasser! Diesen Rat möchten wir allen denen, die Haustiere besitzen, ans Herz legen. Und zwar nicht nur lediglich im Sinne des Tierschutz vereins, sondern auch in Anbetracht des körperlichen Gedeihens der Tiere, was ja schließlich auf eins hinausläuft. Das Durst- gefühl gehört zu den schlimmsten körperlichen Leiden, die es gibt, sobald es einen gewissen Grad erreicht hat. Die durstge- quälten Tiere können nicht sagen, was ihnen fehlt. Oder äußer» sie sich, so werden sie nicht verstanden, so wird ihr quälender Zustand nicht beachtet! „'s ist ja nur ein Tier." Aber eben darum; denn der Mensch weiß sich zu helfen. Tas Tier ist aber sehr ost ein gefesselter Sklave, angebunden und angekettet, ohne freies Recht. „Hab Einsicht, Mensch, und fühle nach" — und gib deinen Haustieren hinreichend frisches Wasser. Auch äußerlich. Babe ost den Hund, führe das Pferd in die Schwemme. Und wenn es Fische und Vögel sind —: erneuere so oft -wie möglich ihr Wasser! Sie dienen freiwillig. 21 frische Mädel des Frauenhilss' dienstes aus dem Kreis Meißen wurden im Hans der Kreis leitung durch die Kreisfrauenschastsleitcim Pgn. Wolf in feierlicher Form verpflichtet. Die Mädels, die seit dem 1- März in der Wohlfahrts- und Krankenpflege freiwillig ihre Pflicht zum Wohle der Gemeinschaft tun, bekamen zum Schluß die Abzeichen des Hilfsdienstes verliehen. C-roßzügige Landfrauenerholung. Der Reichsnährstand und die NSV. sühren in Zusammenarbeit mit der NS.- Frauenschast und dem Arbeitsdienst für die weibliche Jugend eine großzügige Landsrauenerholung in diesem Herbst und Winter durch. Nn der Zeit vom 15. 10. l 950 bis zum 31. 3. 1940 stehen die Müttererholungsheime der NSV. denjenigen Landfrauen zur Verfügung, die nicht aus eigenen Mitteln die nach dem Urteil des Amtes für Volkswohlfahrt notwendige Erholung oder Heilbehandlung bezahlen können. Am allgemeinen wird die Erholungszeit 4 Wochen betragen- Die Kosten der Erholung sind außerordentlich gering gehal ten und werden gegebenenfalls dort in Wegfall kommen, wo es notwendig ist. Tie Erholung soll nicht von einer Beitrags leistung abhängig gemacht werden. Die Meldung muß um gehend bei der Ortsbauernschaft erfolgen. Keine Verlängerung der Reichsnährstands-Ausstellung. Wie fast in allen Jahren, tauchen auch diesmal wieder Gerüchte auf, daß die 5. Reichsnährstands-Ausstellung infolge des iiber- aus starken Besuches eine Verlängerung erfahren würde. Dem gegenüber muh mstgeteilt werden, daß eine Verlängerung der Reichsnährstands-Ausstellung unter keinen Umständen statt- finden wird. Schon mit Riicksicht aus die wertvollen Zuchttiere- dke auf dem Ausstellungsgelände nur in primitiven Zelten untergebracht sind, ist eine längere Dauer der Ausstellung nickt möglich. Sonntag, den 11. fluni, ist also unwiderruflich de* letzte Ausstellungstag. Seuchenstand kaum noch nennenswert. Der letzte Aus weis über den Stand der Maul- und Klauenseuche im R-nck zeigt, daß der Umfang der Krankheit heute kaum noch new nenswert ist. So waren am 1. Juni nur noch 753 Gehöfte un gesamten Reichsgebiet verseucht. Vierzehn Tage vorher 15. Mai, wurden noch 1025 versuchte Gehöfte gezählt, waw rend es vor einem Jahre, am 1. Juni 1938, noch «s. Sperrgehöfte waren. Die Ostmark dagegen vemeick.net leichte Zunahme der Seuche und zwar von 149 Gehöften 1. Mai auf 154 befallene Gehöfte am 15. Mai.
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