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Wilsdruffer Tageblatt : 19.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390619
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-19
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.06.1939
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Anschlag-Plan in Rumänien aufgedeckt Elf Verhaftungen — 22 Handgranaten beschlagnahmt Wie aus Bukarest gemeldet wird, sind dort elf Perso nen, die Vorbereitungen zu einem Anschlag auf den Mini sterpräsidenten Calinescu getroffen hatten, verhaftet wor den. Zehn der Festgenommenen sind Werkmeister und Beamte des Bukarester Hcercs-Munitionsarsenals, der elfte ist Pfarrer. Bei einem Beamten fand man 22 Hand granaten, die von den Werkmeistern des Arsenals eigens für den geplanten Anschlag hergestellt worden waren. „Freude und Miierleben" Die Parole der diesjährigen Rundfunk-Ausstellung. Die diesjährige Rundfunkansstellung, die vom 28. V«li bis 6. August stattfindet, hat die offizielle Bezeich nung „16. Große Deutsche Rundfunk- und Fernsehrund- funk-Ausstellung, Berlin 1939" erhalten. Präsident Krieg- ler hat die Ausstellung unter die Parole „Freude und Mit- «rleben" gestellt. //Ich führe den Geilirick aus!" Ein Inder bietet eine öffentliche Vorführung unter jeder Kontrolle an. Die Magier und Zauberkünstler Europas und In diens erwarten mit Spannung die Durchführung eines Vorschlages, den der Inder P. C. Sarkar gemacht hat. Er versprach nämlich der Gesellschaft für psychische For schung und den verschiedenen Magiervereinen, den be rühmten Seiltrick vorzuführen, für dessen Ausführung eine höhere Belohnung ausgesetzt ist. Der Seiltrick, über den schon seit 200 Jahren immer wieder aus Indien berichtet wird, den aber nie ein Euro päer genau beobachten konnte, besteht darin, daß sich auf Befehl eines indischen Zauberers ein Seil steil in die Luft erheben soll, so daß ein Mensch daran hinaufzuklettern vermag. Dieses Kunststück wurde in dieser Form bezwei felt, obwohl natürlich ähnliche Leistungen mit Kulissen tricks möglich sind. Doch in den Bedingungen, die die englischen Magiervereine für die Ausführung des Seil- tricks angesetzt haben, ist z. B. auch die zu finden, daß der Trick in freier Natur, also ohne Hintergrund, ohne Seitenkulissen durchgeführt werden müsse. Der Inder Sarkar hat alle Bedingungen angenom men und will gleichzeitig als Feuerläufer und als Trinker glühenden Metalls auftreten. Bisher wurden derartige Versprechen immer in letzter Minute abgeblasen. Man fragt sich, ob es diesmal anders sein wird. Von Sarkar weiß man nur, daß er einen indischen Profcssorentitel führt und Physik studiert hat. Kems Ws aker Wett. Eichendorff-Preis für Hans Mahlik Im Festsaal des Deutschen Hauses zu Prag wurde im Rahmen der Deutschen Kulturwoche dem Böhmerwald- Dichter Hans Watzlik der Eichendorf f-Preis des Jahres 1939 verliehen. Zu dem feierlichen Akt waren u. a. auch Gauleiter und Reichsstatthalter Konrad Henlein und Staatssekretär Karl Hermann Frank erschienen. Der Rektor, Prof. Dr. Otto, begrüßte den Dichter namens der Prager deut schen Universität. Hans Watzlik dankte für die hohe Ehrung und gab ein Bild seines Lebens mrd seines Schaffens. Ständchen für den Kommandeur der Legion Condor. Das Musikkorps der Fliegerhorst-Kommandantur Lüneburg und ein Soldatcnchor brachten dem aus dem Spanienkriege wieder in seinen Standort Lüneburg heimgekehrten Komman deur der Legion Condor, Generalmajor Frhr. von Richthofen, ihrem alten Kommandeur, im Garten der Wohnung ein Ständ chen dar. Generalmajor Frhr. von Richthofen dankte seinen Fliegern für die große Freude, die sie ihm damit bereitet hätten. Dr. Ley an den Gräbern der Arbeitsopfer der Zeche „Erin". Reichsorganisationsleiter Dr. Ley weilte am Wochen ende in Castrop-Rauxel, um die sechs tödlich Verun glückten auf der Zeche „Erin" zu ehren. An den Gräbern der Toten legte der Reichsorganisationsleiter Blnmenspcnden mit WidmungssÄlcifen nieder und grüßte jedes Grab mit er hobener Hand. Dr. Ley sprach den Hinterbliebenen die An teilnahme des Führers, der Partei und des deutschen Volkes aus. Die Heizung der Zukunft: Fußbodenheizung. Die Deut sche Akademie für Bauforschung hielt in Bad Salzschlirf eine Arbeitstagung ab. Dabei war von besonderem Interesse ein Vortrag von Regierungsbaumeister a. D. Brause über di? neuzeitliche Fußbodenheizung. In Anlehnung an Be heizungssysteme der römischen Kaiserzeit wurde eine Umlauf beizung geschaffen, deren Wärmcträger die Luft ist. Die Wärmeabgabe erfolgt durch die Fußbodenfläche, während als Wärmcguelle ein eisernes Heizregistcr dient. Der Transport der Wärme geschieht durch Kanäle, die einzeln den Zimmern «ugefübrt werden und in die Hohlräume der Decken münden. Der Werr der Konstruktion liegt darin, daß Eisen und Holz gespan werden können, Holz vor allem dadurch, daß man statt der Dielen Massivfußboden verwenden kann. Die Heizung selbst bat noch den Vorzug, daß auch eine erhebliche Ersparnis kn Koksverbrauch einlritt. Die Ostmark verlor einen ihrer ältesten Nationalsozialisten. Der Leiter des Amtes für Kommunalpolitik im Gau Nie derdonau, Hans Scheriau, ist an den Folgen eines Herz leidens, das durch eine Nmonatige politische Haft hervorge rufen wurde, im Alter von 50 Jahren gestorben. Hans Scheriau war seit 1923 ein unermüdlicher und unerschrockener Kämpfer für die Bewegung in der Ostmark. Nach dem Verbot der Partei wurde er 1933 zum ersten Male verhaftet; im Laufe der Zeit folgten zehn weitere Verhaftungen, so daß er insge samt 27 Monate in Haft blieb. Scheriau war Träger des Goldenen Ehrenzeichens. Jud Miranda verstand zu schieben. Ein Untersuchungs- tmsschuß des Amsterdamer Stadtrates, der sich mit den Anschuldigungen gegen den jüdischen Beigeordneten Salomon Miranda beschäftigte, hat festgestellt, daß sich dieser „vorbild liche" Leiter der städtischen Baubehörde bei der Zuteilung von städtischen Erbpachtgrundstücken an Private der übelsten Kor ruption schuldig gemacht hat. Miranda Hai in großem Um fange städtische Grundstücke zu niedrigsten Preisen an Schieber Und Spekulanten verkauft, um sich den hohen Gewinn dann Mt ihnen zu teilen. Auch der Sohn Mirandas hat als „An- valtshonorare" getarnte Bestechungsgelder empfangen. Mi randa junior ist mit seiner Frau nach Amerika geflüchtet. Französische Kleinsparer von Juden um 120 Millionen be- stogen. Ein Riesenbetrugsprozeß um den durch dunkle jüdische Geschäfte erfolgten Zusammenbruch der Bank der Kooperation wn Frankreich, bei dem die französischen Kleinsparer um 120 vttllioneit Franken kamen und die Volksfront eine anrüchige «tolle spielte, fand nach mehrwöchiger Verhandlung ihren Ab schluß. Der Jude Salomon Levi, der ehemalige Generaldirektor üeser Bank, und sein Mitarbeiter, der Belgier Devoldcr, wür fen zu drei Jahren bzw. 18 Monaten Gefängnis und höheren iieldürase» verurteilt. Dichier, Denker und Denier Zum 80. Geburtstag von Heinrich Sohnrey Vor fünf Jahren hat der hannoversche Heimatdichter, Volkstumsforscher und Sozialpolitiker Heinrich Sohnrey seine Lebenserinnerungen veröffentlicht. Damals war er 75 Jahre alt, und er nannte diesen Rechenschaftsbericht seines Lebens „Zwischen Dorn und Korn". In diesen Er innerungen können wir lesen, wie der, der nun am 19. Juni seinen 80. Geburtstag feiert, vom Dorfjungen aus Jühnde nicht nur zum Professor geworden ist, mehr fachem Ehrendoktor und Inhaber der Goethemedaille, son dern auch zum Denker, und, was mehr ist, zum Deuter und Dichter. Sohnrey hat in seinen letzten Lebensjahren die Genugtuung gehabt, daß das neue Deutschland aner kannte, was er jahrzehntelang als Prediger in der Wüste gelehrt und verteidigt hatte: die völkische Kraft des deut schen Bauerntums! So hat Heinrich Sohnrey sich dann auch freudig und rückhaltlos zum Deutschland Adolf Hitlers bekannt. Heinrich Sohnrey ist über den Lehrerberuf zu seinen volkskundlichen Studien gekommen und über sie zu seinem Dichtertum. Er hat schon in seiner Jugend die ganze Not des Dorfes und des dörflichen Lebens gesehen, als Knabe das Wohnungselend im Dors und die wirtschaftlichen Nöte des besitzlosen Taglöhners kennengelernt. In einem seiner Bücher schreibt er: „Was Wunder, daß die Arbeiter ohne Haus und Scholle auf diesen so bequem gewordenen Straßen (zur Stadt) davonwanderten." In der Stadt aber verfielen sie der Proletarisierung, die Sohnrey mit dem Fenriwolf der Edda verglichen bat. Die Landflucht zu bekämpfen, die zur Verwahrlosung und Vernichtung des bäuerlichen Lebens und damit des heimatlichen bäuerlichen Brauchtums beitrug, bat sich Sohnrey zur Lebensaufgabe gemacht. Es würde zu weit führen, hier auf sein Lebens werk im einzelnen einzugehen. Es ist gerade in den letzten Jahren ja auch sehr bekanntgeworden. An seinem 60. Ge burtstage, der in dunkle Tage fiel, hatte sich Sohnrey noch zwei Jahrzehnte Leben und Schaffen gewünscht, um sein Teil an der Wiederaufrtchtung des deutschen Volkes mit helfen zu können. Sie wurden ihm gewährt. „Muß ich", so schließt sein Erinnerungsbuch, „es nicht als eine große Gnade Gottes preisen, daß ich diese kaum recht faßbare Wandlung Deutschlands noch in meinem Alter erleben durfte!" Großdentschland-Fahrt Etappensieger von Schild und Fischer Unveränderter Stand der Radrundfahrt durch Großdeutfchland Immer deutlicher wird es, daß sich die Teilnehmer der Radrundfahrt durch Grobdeutschland auf den schweren Berg etappen im Sudelenland und in der Ostmark stark ausgegeben haben. So weisen jetzt die Tageskämpfe fast immer das gleiche Bild auf: Die Spitzenreiter bewachen sich gegenseitig und ver hindern dadurch, daß bedeutende Aenderungen im Gesamt- stand möglich werden. Den Vorteil davon haben die Außen seiter, die sich jetzt mehr zur Geltung bringen können. Aller dings ist es noch möglich, daß aus den letzten großen Flach etappen neue Umwälzungen Zustandekommen; denn immer hin sind noch fünf Etappen bis zum Ziel in Berlin zurück zulegen. Zu seinem dritten Etappensieg kam der Vorjahrs gewinner der Fahrt. Hermann Schild, in Saarbrücken, als er bet der dortigen Massenankunft den Endspurt gewann. Durch ihre gute Plazierung konnte sich nach dieser Etappe die belgische Mannschaft wieder an die Spitze der Mannschafts wertung setzen. Auch auf der 15. Etappe von Saarbrücken nach Frankfurt a. M. kam es zu keinen Umwälzungen, wenn mich die vielen Prämienkämpfe das Feld oft weit ausein anderrissen. Fischer und Weckerling kamen am Ziel mit zwei Minuten Vorwrung an, wo sich Fischer den Tagessieg sicherte. Da das Feld sehr gebummelt hatte, sah sich die Rennleitung veranlaßt, für die nächsten Tage einen Grup penstart anzudroheu. Davon ist zunächst aber noch Ab stand genommen worden. 14. Etappe Stuttgart — Saarbrücken (229,8 Kilo meter): 1. Hermann Schild (Presto) 6:19:56; 2. Gryjsolle- Belgien (Viktoria); 3. Janssens-Belgien (Viktoria); 4. Lachat- Frankreich (Presto); 5. Spicßens-Belqien; 6. Wengler; 7. Hup feld; 8. Prior-Spanien; alle gleichauf. Auf den 9. Platz wur den 15 Fahrer mir der gleichen Zeit gesetzt. Unter ihnen be finden sich auch die Spitzenreiter. — Gesamtwertung: 1. Umbenhauer (Phänomen) 98:47:06 ; 2. Scheller (Adler) 98:51:57; 3. Zimmermann-Schweiz (Expreß) 98:55:44; 4. Oubron-Frankreich (Dürkopp) 98:56:56; 5. Thierbach 98:59:53; 6. Wterinckx-Belgien 99:02:17; 7. Petersen-Dänemark 99:04:08; 8. Wengler 99:05:42; 9. Spießens-Belgien 99:12:21; 10. Nie- Vergelt-Schweiz. — Länderwertung: 1. Belgien 297:30:07; L Schweiz 297:33:00; 3. Frankreich 297:47:09; 4. Deutschland (Dürkopp) 298:21:33^ L. gemischte Mannschaft 298:30:47. 15. Etappe Saarbrücken — Frankfurt a. M. (263 Kilometer): 1. Fischer (Wanderer) 7:28:24; 2. Weckerling (Dürkopp) dichtauf; 3. Rievergelt-Schweiz (Expreß) 7:30:08; 4. Hupfeld (Wanderer); 5. Gryjsolle-Belgien; 6. Gerber; 7. Prior-Spanien; 8. Wterinckx-Belgien 7:31:56; 9. Müller; 10. Spießens-Belgien; 11. Wengler; 12. Scheller; 13. Waegelin- Schweiz; alle übrigen 26 Mann (mit Ausnahme von Wolkert, Kutschbach, Lück und Ziegler) mit der gleichen Zeit auf dem 14. Platz. — Gesamt Wertung: 1. Umbenhauer (Phänomen) 1O6:19W2; L Scheller (Adler) 106:25:53; 3. Zim- mermann-Schweiz (Erpreß) 106:27:40; 4. Oubron-Frankreich (Dürkopp) 106:27:57 ; 5. Thierbach 106:31:49; 6. Wierinckr- Belgien 106:34:13; 7. Petersen-Dänemark 106:35:04; 8. Weng ler 106:37:38; 9. Spießens-Belgien 106:45:08; 10. Nievergelt- Schweiz 106:45:08. — Mannschaftswertung: 1. Bel gien 320:04:07 ; 2. Schweiz 320:07:00; 3. Frankreich 320:22:57; 4. Deutschland (Dürkopp) 320:53:49; 5. gemischte Mannschaft Vermischtes So verkauft man Cocktails in Habanna. Schnäpse und Cocktails sind nicht schlecht in Kuba. Man versteht sich dort auf manches starke Gebräu. Noch bester aber ist man darauf geeicht, diese Erzeugung an den Mann und be sonders an den Fremden zu bringen. Dabei bedient man sich interessanter Mittel. Man erkennt schließlich auch in Kuba ohne weiteres den Touristen. Man lädt ihn ein, setzt ihn in einem der netten Höfe, die wie ein Farmhaus dekoriert sind, an einen Tisch und gießt ihm gratis — wirklich kostenlos — eine ganze Anzahl zündender Schnäpse ein. Meist nimmt man noch als Mundschenk ein niedliches Kubamädchen. Der Rumcocktail, ein Apricot- brandy, ein Kakaokrem fließen wie Paradiesfeuer die Kehle hinunter. Ein netter junger Mann paßt den rich tigen Augenblick ab, setzt sich an den Tisch, nimmt höflich lächelnd die Komplimente über die großartige Qualität der Schnäpse entgegen und bringt dann seine Frage an: „Na — wenn Ihnen die Getränke schon so gut schmeckten wieviel Flaschen nehme« Sie mit?" Er rändert einen Notizblock hervor. Und in neun unter zehn Fällen nEert er die Bestellung. Aber wenn einer angesichts der deut lichen Frage auf einmal zum Antialkoholiker wird — dan« ist das auch nicht weiter schlimm. Nicht jeder kann ein- stcigen... Gruseln — zu festen Preisen. Unter den Hotelunter nehmen mit einem nicht alltäglichen Charakter ist das Haus eines pensionierten englischen Offiziers zu nennen, der vor einigen Jahren seine Tage still in Ostafrika zu verbringen gedachte. Aber als er beobachtete, daß die Tiere vor ihm keine Angst hatten, sich im Gegenteil gern ganz nahe an seinen Hintergarten heranmachten, eröffnete er eine Art Pension. Er liefert seinen Gästen unter jeder Garantie Gruseln und gesträubte Haare bei vollkommener Gefahrlosigkeit — und zu festen Preisen. Elefanten, Löwen und sogar Flußpferde suchen seinen Garten ganz programmäßig auf, so daß der pensionierte Offizier, der nach nnd nach durch das Gruseln der anderen ein reicher Mann wird, alles bequem halten kann, was er auf seinen handschriftlichen Prospekten verspricht. Mangel und Ueberflutz. Es heißt, daß in älterer Zeit die großen Städte entweder eines Vorteils oder eineS Mangels wegen einen besonderen Ruf gehabt hätten. Straßburg z. B. hatte Mangel an Bier, aber Ueberflutz an Wein; Erfurt Mangel an Holz, doch reichen Vorrat an Getreide; in Prag fehlte es an Salz, sonst hatte man an allen Lebensmitteln Ueberflutz; in Hamburg fand man eine Fülle überseeischer Produkte und seltener Früchte, die man anderswo kaum zu sehen bekam. In Brünn fand man die vorzüglichste Mineralquelle, in Ulm die größte Kirche und in Landshut den höchsten Turm. Die Gabel. Ein amerikanischer Geschäftsmann war s» lange im „Wilden Westen" gewesen, daß er alle euro päischen Manieren verlernt hatte. Als er endlich wieder in seine Heimat zurückkam, speiste er mit einem Freunde zu Mittag. Er hieb tapfer auf das Essen ein, benutzte aber die ganze Zeit über nur das Messer. Erst am Schluß der Mahlzeit blickte er sich nach einer Gabel nm und sagte: „Der Kellner hat ganz vergessen, mir eike Gabel zu geben." — „Das ist ja auch nicht notwendig. Sie benutzen ja keine Gabel." — „Doch, jetzt brauch' ich eine, womit soll ich denn sonst in den Zähnen stochern?" MchEMrm. Die neueste Ausgabe des „NS. - Rechtsspiegels" bringt folgende wichtige Artike!: D-er Staatsanwalt, der Vertreter der Justiz im Kampf gegen das Verbrechertum. Zn den Augen des Volkes ist er mit einer gewissen ilnhcimlichkcit und einem Nimbus besonderer Art umgeben. Hier wird er so gezeigt, wie er wirklich ist und wie er bei der Verfolgung Krimineller tätig wird. — Danzig, die deutsche Stadt an der Weichsch ein aktueller Bericht über die politische und völkerrechtliche Lage Danzigs und sein Verhältnis zu Polen, zum Völkerbund und zum deutschen Reich. — Referendar Otto von Bismarck, die Tragikomödie eines jungen Juristen. — Italien als Koloni sator in Lybien, ein instruktiver Bildbericht über die Fort schritte der italienischen Kolonisation unter Mussolini in Nvrd- afrika. — „Warnung vor der Frau". — Haftet der Fahr schüler bei Unfällen? u. a. Dienst auf deutschen U Booten. Don den modernen „Rit tern der Tiefe" erzählt ein großer Bildbericht im Heft Nr. 21 der „Münchener Illustrierten Presse" vom 15. fluni, der um somehr Interesse beaspruchen kann, als die U-Boot-Katastro phen in der amerikanischen und englischen Marine das Augen merk der Welt auf die Soldaten unter Wasser gelenkt haben. Aus seinem weiteren Inhalt erwähnen wir die Bildcrseiten über den Empfang der Legion Condor durch den Führer und den jugoslawischen Staatsbesuch, andere über Bräuteschulen in USA., über den ersten Schachmeisterschaftskampf der Da men in Stuttgart und eien lustigen Besuch dreier Berlinerin nen auf der großen Ostmarkausstellung. Der reichhaltige Texl- teil enthält u. a. eine eigenartige Novelle „Die Vernunsthei» rat" von W. Sommerset Maugham. AettdHeiSrr LeiMq. Dienstag, 20. Juni 6.30: Aus Frankfurt: Frühkonzert. Das Kleine Orchester des Reichssendcrs Frankfurt. — 8.30: Aus München: Froher Klang zur Arbeitspause. Die Münchener Rundfunkschrammeln. — 10.00: Aus Wien: Bauern und Berge. Eine Hörfolge aus dem Leben der Bergbauern. — 11.25: Gedenktage der Woche. — 11.40: Vom tätigen Leben. — 12.00: Aus Kassel: Mittagskonzert. Das Kurhessische Landesorchester, Kassel. — 14.00: Zeit, Rach- richten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrie- schallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.35: Reue politische Schriften. — 15.45: Monika. Märchen von Rudolf Schrimpf. — 16.00: Aus Wien: Nachmittagskonzert. Das Unterhaltungsorchester des Reichssendcrs Wien. — 17.00: Aus Berlin: Schulkinder singen in Dänemark und Deutschland. — 17.30: Zeit, Wetter, Wirtfchaftsnachrichten, Marktbericht des Reichsnährstandes. — 17.40: Ungarische Zigeunermusik. (Jndu- strieschallplatten.) — 18.00: Mittsommer. Hörfolge von Th. Schel ler und H. Strobl. — 18.30: Kammermusik. — 19.00: Im Sturm schritt der SA. Der Musikzug der Standarte 107 spielt Marsch musik. Kurzberichte von den Wicdcrholungsübungen der SA.» Wehrabzeichenträgcr im Bereich der SA.-Gruppe Sachsen. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.15: Opernabend italienischer und deutscher Meister. Kammersänger Carl Kronenberg (Ba riton), das Leipziger Sinfonieorchester. — 22.30 bis 24.00: Aus Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Der Hamburger Rundfunk chor, das Orchester des Reichssendcrs Hamburg und die Kapelle Herbert Heinemann. DeMWEsMsr. Dienstag, 20. Juni 6.30: Aus Frankfurt: Frühkonzert. Das Kleine Orchester des Reichssenvers Frankfurt. — 10.00: Aus Wien: Bauern und Berge. Hörfolge aus dem Leben der Bergbauern. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 12.00: Aus Köln: Musik zum Mittag. Willi Schneider (Baßbariton), das Große Orchester des Reichssenders Köln. — 15.15: Kinderliedersingen. — 15.40: Das soziale Leben im neuen Deutschland. Anschließend: Pro- grammhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Orchester Otto Dobrindt. — 17.00: Schulkinder singen in Deutschland und Dänemark. — 17.30: Musik am Nachmittag. Das Orchester Otto Dobrindt. — 18.00: Wenn sich die Sonne wendet . . . Lieder und Sprüche zur Sommersonnenwende. — 18.30: Vom Reichtum unseres Volkes. Die kinderreiche Familie. — 18.45: Musik aus dem Trautonium. — 19.00: Großdeutschlandfahrt 1939. 17. Etappe: Köln—Bielefeld. - 19.15: Man lacht zwischen sieben und acht! Dazwischen: Die interessante Ecke. — 20.15: Politische Zeitungsschau. — 20.30: Hausmusik. (Aufnahme.) — 21.15: Einer, der vergessen ist. Fred Drissen singt Lieder von Heinrich Marschner. - 22.40: Ans Hamburg: Kieler Woche: Berichte von den Segelwettfahrten. — 23.00 bis 24.00: Aus Wien: Nachtmusik und Tanz. Das Kleine Orchester des Reichs- senders Wien.
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