Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 16.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390616
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390616
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-16
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.06.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die in dem seht verficgckken Hause ihren Sitz halten. Die polnische Presse begründet diese Maßregelung damit, daß die deutschen Organisationen sich nicht so verhalten hätten, wie das den Vorschriften des Vereinsgesetzes entspreche. Aus allen Teilen des Landes treffen täglich Berichte über Deutsche ein, die wegen „illoyalenVerhal- tens" von polnischen Gerichten zu Freiheitsstrafen ver urteilt werden. So wurden wegen „antistaatlichen Ver haltens" inZempelburg Frieda Jahnke zu 6 Monaten Gefängnis und Gustav Will zu 1^ Jahren Gefängnis verurteilt. Aus dem gleichen Grunde wurden verurteilt inKonitz August Bünger zn l Jahr Gefängnis, Eduard Kratz in Thorn zu sechs Monaten Gefängnis und in L o d z die Arbeiterin Lechelt zu vier Monaten Gefängnis. Diese Beispiele, die der polnischen Tagespresse ent nommen sind, sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Unzahl von Verurteilungen deutscher Volksgenossen in Polen. LeiMe Kultur hart betragen Das Heim der Deutschen Kasinogesellschast in Bromberg enteignet Gegen die deutsche Bevölkerung der Stadt Bromberg wurde am Mittwoch ein schwerer Schlag geführt. Das Heim der dor tigen Deutschen Kasmogesellschaft, die seit 70 Jahren besteht und die der gesellschaftliche und kulturelle Mittelpunkt für alle Deutschen in Bromberg und der Umgebung der Stadt bildet, ist enteignet worden. In dem Hause der Deutschen Kafinoge- sellschast, das an der Hauptstraße der Stadt liegt und zu dem auch ein Garten gehört, befanden sich mehrere Säle, die für deutsche Kunst und Kultur zur Verfügung standen, gelegentlich aber auch polnischen unpolitischen Organisationen zur Versü-' gung gestellt wurden, weiter die Deutsche Bücherei in Bromberg und ein Gaststättenbetrieb. Aach Meldungen, die aus Wolhynien eintreffen, sind dort sämtliche politischen, wirtschaftlichen und anderen Organisatio nen der dortigen SO 000 Deutschen bis auf eine Kreditorgani sation behördlicherseits geschloßen bezw. den Organisationen jede Betätigung untersagt worden LaasemsrS-AMM Don Arthur Göpfert, Leiter des Sächsischen WdMerisms für Volksbildung Das Opfer jener heldischen Jugend, die am K>. November 1914 singend in den Tod ging, muß dem deutsch«, Volke ewig eine Mahnung bleiben. Langemarck ist eine Verpflichtung ge worden. die sich nicht nur im betrachtenden und würdigenden Erinnern an ein militärisches Ereignis erschöpfen soll. Die jungen Deutschen, die damals starben, ließen rhr Leben für ein neues Reich der sozialistischen Ordnung, das sie nur ahnen konn ten. wohl aber mit heißem Herzen ersehnten. Das Erbe von Langemarck wurde in der nationalsozialistischen Bewegung zum Gesetz der Nation erhoben. Und in der Einrichtung des Lan- gemarck-Studiums hat die Reichsstudentenführung dieses Erbe als politischen Auftrag entgegengenommen und praktisch durch- geführt. Das Langemarck-Studium ist eine Einrichtung, die den Programmpunkt 20 der NSDAP, als Grundlage für die Durch führung eines wahren Sozialismus auf dem Gebiet des Bildungswesens aufgreift und damit die höchsten Bildungsstät ten der Nation für die gesamte Volksgemeinschaft bereitstellt. Daß damit gleichzeitig der äußerst bedenklichen Nachwuchsnot an den deutschen Hochschulen und der Nachwuchsnot für die füh renden Berufe im gesamten öffentlichen und wirtschaftlichen Leben gesteuert wird, ist hoffentlich nur eine zeitlich bedingte Aufgabe. Grundsätzlich wird als Hauptziel anzusehen sein, de« wahrhaft Begabten an den Arbeitsplatz zu setzen, wo er für sein Volk eine Höchstleistung vollbringen kann. Die Auslese ist eine bewußte Abkehr von dem verlogenen Vildungsdünkel früherer Zeit. Es werden die begabten jungen Deutschen erfaßt, die auf Grund ihrer sozialen Verhältnisse oder ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung die Reifeprüfung einer Höheren Schule nicht ablegen, also dem Hochschulstudium nicht zugeführt wer den konnten. Diese Auslese erstreckt sich auf alle deutschen Volks genossen, die auf Grund ihrer hervorragenden Begabung und ihrer charakterlichen Haltung Gewähr dafür bieten, daß sie die Hochschule mit bestem Erfolg durchlaufen werden. Die Art der Auslese soll eine streng nationalsozialistische sein. Sie hat den ganzen Menschen in Betracht zu ziehen. Sie wird also die ras sischen Werte und körverlichen Anlaaen und Wbiakeiten ebenso berücksichtigen, wie sie geistig^ Vermögen, charakterliche Eig nung und politischen Einsatzwillen für die Entscheidung bestim- meno sein läßt. Sie wird auch dafür zu sorgen haben, daß Begabungen, die erst später offenbar werden, noch mit erfaßt werden. Darum werden die jungen Männer rm Alter zwischen 18 und 28 Jahren durch die Auslese erfaßt. Persönliche Be werbungen kommen nur in besonderen Ausnahmefällen in Frage. Wohl aber haben die Partei, ihre Glierungen und angeschlos senen Verbände, Wirtschaft. Wehrmacht. Reichsarbeitsdienst und sonstige Behörden das Vorschlagsrecht. Die Auszubildenden werden in einem Haus zusammenaezoaen, das den Studieren den zugleich Wohnungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten bietet. In der Ausbildungszeit von anderthalb Jahren sollen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium geschaffen wer den. Eine spätere Berufswahl erfolgt nach der durch die Aus lese und das Vorstudium festgesetzten Eignung. Die laufenden Kosten sollen durch Patenschaften der Industrie, der Wirtschaft, der Behörden und Gemeinden gedeckt werden. Für die mit der Einrichtung verbundenen erstmaligen Kosten hat das Land Sachsen erhebliche Mittel bereitgestellt. Seit dem Jahre 1934 werden bereits in verschiedenen Orten Deutschlands die ersten Lehrgänge des Langemarü-Studiums durchgeführt, in denen je fünfzfg junge Männer vorbereitet werden. Dre Er folge dieser Lehrgänge find hervorragend und beweisen in allen Punkten die Nichtigkeit des Weges der Reichsstudentenführuna, die nunmehr an die Verwirklichung des Planes, zwölf Ausbil dungsstätten im gesamten Reichsgebiet anzulegen, gegangen ist. Dieser Plan sieht auch die Errichtung eines sächsischen Lehrgan ges für Dresden vor. Durch die Einrichtung des Langemarck-Studiums in Dres den sollen auch die Begabungen unseres Gaues er faßt werden, alle die, die bisher in den einfachen Schulen des Landes und der Städte, die auf Bauernhöfen, in der Werkstatt, in Fabriksälen oder Kontoren durch ihre hervorragenden Lei stungen und durch ihre Haltung aufgefallen sind und die einmal als Ingenieure, Aerzte, Lehrer oder Juristen an dem Platz stehen werden, an dem sie ihre Höchstleistung vollbringen können. Es ist Pflicht eines jeden geeigneten jungen Deutschen, sich dieser Auslese zu stellen und zu folgen, wenn ein Ruf ergehen sollte. Sie erfüllen damit eine Verpflichtung, die das Opfer junger Helden uns auferlegt hat. MMratte auch in Tarnamitz Auf Anordnung der polnischen Woiwodschaft in Kattowitz wurde die frühere Bergschule der alten deutschen Bergstadt Tarnowitz beschlagnahmt und in polnischen Besitz genommen. Auch der in ernein Nebengebäude befindliche deutsche Kinder garten wurde von den Polen enteignet. Mit dieser polnischen Willküraktion ist die gesamte Arbeit der Deutschtumsorganrsa- tionen, die in der Bergschule ihre Räume hatten, im Kreise Tarnowitz mit einem Schlage lahmgeleqt worden. Die Beschlag nahme erfolgte ohne Angabe von Gründen 21 Wohnhäuser von Polen enteignet Auf Grund einer Verfügung des polnischen Woiwoden in Kattowitz wurde am Dienstag, wie erst jetzt bekannt wird, die bisherige deutsche Verwaltung der Gemeinnützigen Bau- und Wobnungsgenossenschaft in Oderberg ausgelöst. An ihre Stelle wurde eine kommissarische Verwaltung, die ausschließlich aus Nationalpolen besteht, gesetzt Die enteignete deutsche Genossenschaft war Besitzerin von LI Wohnhäusern mit rund SOO Wohnungen, di« einen Gesamt wert von über 1.5 Millionen Zloty darstellen. Die Häuser wur den im Lause vieler Jahr« von den Spargeldern des altein gesessenen Olsa - Deutschtums erbaut und stellen daher aus schließlich deutschen Besitz dar, der nunmehr ohne jede gesetzlich« Grundlage willkürlich den Polen überantwortet w«rd- Anler Vorwänden „verurteilt" Der „Dziwnnik Bydgofki" vom 15. Juni meldet die Ver haftung und Verurteilung von mehreren Volksdeutschen wegen angeblicher „Beschimpfung des polnischen Volkes oder Staates". Unter anderem wurde der Volksdeutsche Emil Reimann aus Echanowitz zu zwanzig Monaten Gefängnis verurteilt und der Landwirt Behrend aus Ogorzelin zu sechs Monaten, der Volks deutsche Mathmüller wurde wegen Beschimpfung der polnischen Armee verhaftet. Der Volksdeutsche Otto Drawert aus Mokre, Kreis Graudenz, wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Bezeichnenderweise fanden die Verhandlungen teilweise unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt WaMWer „ABC- droht Danzig Die Zeitung „ABC" veröffentlicht über Danzig einen ebenso einfältigen wie hoffärtigen Aufsatz, der weniger vom politischen als vom psychologischen Standpunkt aus interessant ist. Das Blatt, dem die englische Garantie stark zu Kopf gestiegen^ ist, fordert mit gemachter Ueberlegenheit, daß Polen gegenüber Danzig verschiedene Repressalien verhänge, die es in Anwen dung bringen könne, wenn Danzig nicht aufhöre, zu „provozie ren". Wenn Polen diese Mittel bisher nicht angewendet habe, so geschah dies aus dem Grunde, weil es Danzig als einen Teil des polnischen Lebensraumes betrachtet habe und der Stadt als polnischen Hafen keinerlei Schaden zusüaen wollte. Im Not fall werde Polen jedoch „ohne Zögern und mit ganzer Energie" alle Druckmittel anwenden. Der Wahrheit die Ehre Wilnaer Blatt gegen die polnische Lügenpresse Die namentlich von der polnischen Presse verbreiteten Greuelmeldungen, nach denen in Deutschland Hungersnot, katastrophaler Rohstoffmangel und vor allen Dingen Panikstimmung und Niedergeschlagenheit herrsche, finden ihre Beantwortung durch das Wilnaer Blatt „Slowo", das in einem Leitaufsatz dieser üblen Agitation scharf ent- gegentritt. Der Verfasser des Aufsatzes stellt ausdrücklich fest, daß er alles andere als ein Freund Deutschlands sei, aber er nennt es eine unverschämte Lüge, zu behaupten, daß es in Deutschland eine Panikstimmung oder so etwas wie eine Niedergeschlagenheit gebe. Im Gegenteil! Deutschland wünsche gewiß keinen Krieg, aber es gebe nichts der gleichen wie Neigungen zur Kapitulation. In Deutschland könne man nur Ruhe und Selbstvertrauen antref fen. Deutschland sei ein ernster Gegner. Ein Kampf mit ihm würde schwer und verbissen sein. Man müsse auch mit aller Entschiedenheit feststellen, daß die Meldungen über Hunger, der in Deutschland herrscht, sehr übertrieben sind. Einen Hunger habe er in der Sowjetunion kcnnengelcrnt, während er jetzt in Berlin feststellen mutzte, datz man dort alles erhalten kann. Die Auslandspreise schreibe auch viel über den Eisenmangcl, der in Deutschland herrscht. Abgesehen von Amerika habe er noch kein Land gesehen, in dem soviel Stahl verbrauch! werde wie in Deeutschland. Der Verfasser stellt schließlich fest, daß es auch einen Terror gegenüber den Auslandsjournalisten in Berlin nicht gebe. Er habe Engländer, Amerikaner und Franzosen gehört, die sich selbst in öffentlichen Lokalen über das Reich und den Führer unterhielten. Auch dies fei em Zeugnis Mr das Selbstbewußtsein der Deutschen. Aus unserer Keimst. Wilsdruff, am 16. Juni 1939. Spruch -es Tages Unter Adolf Hitlers Führung ging Deutschland über einen ihm abgeprctztcn und von der Gegenseite gebrochc- nen Vertrag hinweg und nahm sich aus eigener Kraft das Recht — das primitivste Recht jeden freien Volkes —, sich die Armee, sich die Waffen zu schaffen, die notwendig sind, Freiheit und Unabhängigkeit zu sichern. Rudolf Heß. Jubiläen und Gedenktage 17. Juni 1810: Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geb. — 18SS: Der Generalfeldmarschall Edwin Hans Karl Freiherr von Manteuffel in Karlsbad gest. — 1897: Pfarrer Sebastian Kneipp, Förderer des Wasserheilversahrens, m Bad Wöris- hofen gest. — 1932: Aufhebung des SA., und ff-VerboteS vom 13. April. — 1936: Ernennung des Reichssührers ff Heinrich Himmler zum Ches der deutschen Polizei. Sonne und Mond: 17. Juni: S.-A. 3.36, S.-U. 20.25; M.-A. 3.46, M.-U. AUS So wirkt die Partei! Der Hausbesitz erleichtert die Unterbringung kinderreicher Familien. — Leerwerdende Wohnungen siiw zu melden! Der Verband der Sächsischen Grund- und Hausbesitzer- Vereine, der sich schon immer für bevorzugte Vermietung leerer Wohnungen an Kinderreiche eingesetzt hat, hat mit dem Raf- senpolitischen Amt der NSDAP., Gauleitung Sachsen, und dem Reichsbund der Kinderreichen, Landesverband Sachsen, zur erleichterten Unterbringung kinderreicher Familien eine Re gelung vereinbart, auf Grund deren hiermit sämtliche Hausbe sitzer aufgefordert werden, leerwerdende Wohnungen unverzüg lich dem örtlichen Hausbesitzerverein zu melden, soweit die Wohnungen mindestens 4 Räume umfassen (Küche und nicht heizbare Zimmer gelten gleichfalls als Räume). Den örtlichen Hausbesitzervereinen werden von den zuständigen Kreisamts leitern des Raffenpolitischen Amtes und den zuständigen Kreis- abschnittswarten des Reichsbundes der Kinderreichen die für den betreffenden Ort in Frage kommenden kinderreichen Fami lien benannt, so daß die Vermieter leerer Wohnungen über den Hausbesitzerverein erfahren, welche Familien für die Ver mietung der Wohnung in Frage kommen. Durch diese Rege lung wird dem Vermieter gleichzeitig Gewähr geboten, daß er die leerwerdende Wohnung an eine würdige kinderreiche Fa milie vermietet und nicht an asoziale Elemente, die später den Hausfrieden und die Hausgemeinschaft stören würden. Die Ver einbarung zwischen den genannten Stellen wird auch von den Preisbehörden begrüßt, die von dem Erlaß von Anordnungen nach der Verordnung zur Erleichterung der Wohnungsbeschah fung für kinderliebe Familien vom 20. April 1969 absehen kön nen, wenn sich — wie zu hoffen ist — feder Hausbesitzer seiner Pflicht bewußt ist und die vorgesehene Meldung an den ört lichen Hausbesitzer-Verein erstattet und eine der ihm von dort genannten kinderreichen Familien in sein Haus aufnimmt. Der Holunder blüht jetzt. Nun hat in diesen ersten som merheißen Iunitagen auch schon der Holunder seine weißen Blutendolden aufgesteckt. Er gehört zu den Geisblattgewächsen und ist so schnellwüchsig, daß er schon in wenigen Jahren einen vortrefflichen Laubenschutz abgibt. Die schweren leuchtenden Kerzen der Kastanien sind bereits im Verwehen; dafür duftet es nun süß und schwer aus den Holunderbüschen, die überall am Walbrande, an Feldrainen, als Gartenhecken stehen. Nicht nur das Auge freut sich an der überreichen Pracht; die schö nen gelbweißen Blüten geben einen schweißtreibenden Tee, zu dem gerne die Blüten jetzt gesammelt und im Schatten getrocknet werden. Und es bleibt immer noch übergenug, daß die bliaubeerähnlichen blauschwarzen Beeren-Früchte reifen, die einen ganz ausgezeichneten Saft ergeben, stn Wintertagen kann man von dem ohne Zucker in Flaschen gefüllten und gut versiegelten Saft einen prächtig schmeckenden und bekömmlichen GlÄ/rank zum Abend brauen. So ist der Holunder nicht nur ein schöner Zaun- und Heckenschmuck des Gattens, sondern bie tet auch außer seiner Blütcnfreude gute Heilschätze für den Menschen. Nur langsame Beruhigung des Wetters. Ein langgestreck ter flacher Hochdruckteil dehnt sich von den Azoren nach Deutschland. Unter seinem Einfluß herrscht in den westlichen und nördlichen Teilen des Reiches vielfach heiteres Wetter, doch trat vor allem in den Ucbergangsgebieten gegen Osten verbreitet Nebel auf. In Süd- und Ostdeutschland hielten die Rcgenfälle, verursacht durch neuerlichen Warmluftvorstoß, an und griffen zum Teil auch auf Mitteldeutschland über. Der Hochdruckkeil wandert langsam ostwärts. Damit wird sich lang sam eine Umstellung der Wetterlage vollziehen. Zollhaus Bieberstein war Ziel! Fn drei großen Autobuffen unternahmen gestern nachmittag Mitglieder der NS.-Frauen- schast und des Deutschen Frauenwerkes eine fröhliche Aus fahrt. Mit mehr als halbstündiger Verspätung verließen die Wagen den Marktplatz. Auf der Autobahn gings bis Sieben- lehn, wo vom Rastplatz aus zur großen Brücke gegangen wer den konte, und weiter durch Nossen ins herrliche Muldental bis ans Huthaus, wo Kaffeeaufenthalt genommen wurde. Die Ge legenheit zu kurzer Wanderung nach der Amalie Dietrich-Höhe wurde gern benutzt. Wer daran teilnahm, war überrascht von der wunderbaren Fernsicht über Wald und Flur. Während die Autobuffe mit der Mehrzahl der Frauen auf der Straße die Richtung nach dem Zollhaus Bieberstein nahmen, zogen die Wanderlustigen vor, den Fußweg an der Mulde entlang zu pilgern. Es war eine schöne Wanderung am Wasser unter grü nem Blätterdach. Im Zollhaus trafen alle zu fröhlichen Stun den wieder zusammen. Musik erklang und die Tanzlustigen ka men zu ihrem Rechte. On der elften Abendstunde war man wieder im Heimaistädtchen. Privatus Otto Schiller ch. In Dresden, wo er seit nahe zu dreieinhalb Jahrzehnten als Gastwirt schaffte, und wo er noch bis in die letzte Zeit das Amt eines Lokalrichters treu und gewissenhaft verwaltete, ging am Mittwoch Privatus Otto Schiller in die Ewigkeit ein. Er war Wilsdruffer Kind, hing mit großer Liebe und mit ganzem Herzen an sei nem Wilsdruff, in das er oft einkehrte und von allen seinen Verwandten und Bekannten immer gern gesehen wurde. Ehe er Dresden als Domizil wählte, war er lange Jahre als Werk meister in der Möbelfabrik von Carl Klemm beschäftigt. Freu dig stellte er da seine Kräfte auch in den Dienst des Turn vereins, dessen Damenabteilung er gründete, und dessen Turn- wart er lange Zeit war. Seine Liebe zum deutschen Turnen und zu seinen Turnvereinen ist auch im Alter nicht von ihm gewichen. Der Turnverein seiner Heimatstadt ernannte ihm zum Ehrenmitglied. Lange Jahre war er auch in der Freiwilligen Feuerwehr tätig. Mo arbeitsfreudige Hände gebraucht wurden, wo es Hilfe zu bringen galt, war Otto Schiller zur Stelle- Seit einigen Wochen hatte ihn schwere Krankheit befallen, die nun zu einem sanften Tode führte. Nun schläft der treue Hei matfreund in die Ewigkeit hinüber. Sein Name ist eingegraben in die Geschichte der Feuerwehr und des Turnvereins. Alle, die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewah ren. Er ruhe in Frieden! Achtet auf wildernde Hunde! Gegenwärtig mehren sich wieder einmal die Klagen über wildernde Hunde. Für die Be sitzer solcher Hunde sei wiederholt gesagt, daß nach dem Reichsgesetz beim Wildern betroffene Hunde von den tzagdbc- rechti-gten getötet werden können. Daß einen solchen Hunde halter auch noch ein empfindliche Strafe trifft, braucht wohl nicht hervorgehobcn zu werden. Wenn auch alle Tierfreunde gerade den Hund als besonderen Hausgenoffen hegen und pflegen, darf Einzcltieren jedoch nicht der Vorrang zum Wil dern oder Anrichten von Flurschäden gegeben werden. Hunde- bcsitzer handeln daher sahrlässig, wenn sie ihre Tiere unbcous- sichtigt umherstrcifen lassen. Mäßiger Heidelbeerfruchtansatz, aber gute PreisclbeerbMe. Trotz der übermäßigen Blüte der Heidelbeeren in den großen Waldrevieren im Kreibitz und Kamnitz ist der Fruchtansatz überraschend schwach. Offenbar hat die anhaltende Kälte und Nässe zur Schädigung der Ernte geführt. Man wird also nur eine mittelmäßige Hcidelbcerernte erwarten dürfen. Anderer seits aber stehen die Preiselbeeren in voller Blüte und ver sprechen, da auch der Infektenbesuch sehr gut ist, eine sehr reichliche Ernte. Erdflvhschadrn. Man sieht seht häufig Radieschen, Ret tiche oder Kohlpflanzen, deren Blätter siebartig durchlöchert find. Diese Erscheinung ist auf kleine schwarze oder schwarz- gelb gestreifte Käfer zurückzufüh-ren, die gut springen können und daher „Erdflöhe" genannt werden. Bei starkem Besa" werden die Pflanzen völlig vernichtet. Da die Tiere keine Feuchtigkeit vertragen, kann man sie schon durch fleißiges Gießen in Schranken halten. Auch das Ausstreuen von ge löschtem Kalk, Tabakstaub, Thomasmehl und dergleichen leiste' gute Dienste. Daneben gibt es noch Spezialmittel zur Erdsieb bckämpfung. Nähere Auskunft darüber erteilt die Slanll- Ha-uptstelle für landw. Pflanzenschutz Dresen (Pflanzenschutz" amt), Dresden-A. 13, Stübclallee 2, GH., gegen Einsendung des Rückportos. Ebenda sind auch Verzeichnisse der ,.Wr' trauensstellen des staatl. PflanzenschuhdieiOcs" erhältlich, d- denen man amtlich anerkannte Mittel dieser Art beziehen lan»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)