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Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390614
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-14
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1939
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Danzig will zu Oeuifchland Gauleiter Forster eröffnete Danziger Gaukulturwoche Der Danziger Gauleiter Albert Forster eröffnete die Gaukulturwoche 1939 in Danzig mit der Ausstellung »Kunst der Hansestädte" im Danziger Stadtmuseum. Gauleiter Forster wies in seiner Eröffnungsrede dar- «rf hin, daß Danzig gerade in dieser Zeit die Aufgabe habe, das kulturelle Schaffen dieser Stadt in den Vorder grund zu stellen; denn die Kultur allein gebe einer Stadt mrd einem Lande das Gesicht. Das Volkstum werde er halten und der Volkstumsanspruch begründet, wenn ewige kulturelle Besitztümer diesen Anspruch auf die Lauerer aüf- rechterhatten. So stehe diese Gaukulturwoche 1939 unter der Parole: „Danzig ist deutsch, und Danzig will zu Deutschland!" Dte Gaukulturwoche gibt wie in jedem Jahre Zeug- n^ vom kulturellen Schaffen in Danzig und führt nament- kch auch den Danziger Kunstschaffenden die hohe Ver pflichtung vor Augen, die diese alte, von hoher deutscher Kultur zeugende Stadt der Gegenwart auferlegt, denn es steht fest, daß alle hier im Osten vorhandenen kulturellen Werte von Deutschen geschaffen worden sind. Bisher s Millionen sw Opfer der Arbeit Der Ehrenausschutz der Stiftung berichtet über seine Arbeit Vor einigen Tagen wurden dem Ehrenausschuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit" der Geschäfts bericht vorgelegt und 2808 Gesuche zur Beschlußfassung über geben. 789 Gesuche wurden abgelehnt, da die Voraussetzungen für eine Unterstützung fehlten, und 2019 Gesuche wurden ge nehmigt, für die ein Betrag von 369 620 Mark ausgeworsen wird. 1000 Familien wurden erneut von der Stiftung zu sätzlich bedacht. Insgesamt sind bisher rund sechs Mil lionen Mark Unterstützungen ausgezahlt worden. Weiter befaßte sich der Ehrenausschutz mit dem Umbau des Kinderheims in Dievenow (Ostsee), das auch im Winter offengehalten werden soll und in dem rund 1400 Kinder im Jahr nntergebracht werden können. Salzburger Mozarteum Musikhochschule Reichsminister Rust: „Ein neuer Abschnitt der alten Kulturstätte" In Salzburg wurde in Gegenwart des Reichs- Ministers Rust im Rahmen eines Festaktes die Erhebung des Mozarteums in Salzburg zur Musikhochschule voll zogen. Stürmisch begrüßt, nahm Reichsminister Rust das Wort. Mit der Erhebung des Mozarteums zur Musikhoch schule, so sagte er, beginne ein neuer Abschnitt in der Ge schichte dieser alten Kulturstätte. Die äußere Rang erhöhung sei aber nicht nur eine Anerkennung für die Pflegestätte der Kunst in Salzburg, sondern auch eine Anerkennung der hohen Musikkultur der deutschen Ost mark im ganzen. Reichsminister Rust wies dann in länge ren Ausführungen auf die Notwendigkeit eines einheit lichen Aufbaues der Musik hin, da für den Aufbau einer breitgelagerten Musikkultur eine musische Erziehung be sonders wichtig sei. Nachwuchs für die Kriegsmarine Einstellung als Ofsizicranwärter oder Baubeamtenanwärter Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt bekannt, daß die Anmeldungen für die Einstellung in die Kriegsmarine Oktober 1940 als Offizieranwärter und als Baubeamtenanwärterbis spätestens zum 30. s. 1939 vorliegen müssen. Folgende Laufbahnen kommen in Frage: Seeoffiziere, Jngenieuroffiztere, Sanitätsoffiziere, Wassenoffiziere des Artilleriewesens, Waffenosfiziere des Sperrwesens, Verwaltungsoffiziere, Marine-Baubeamlen der Fachrichtungen: Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Elektrotechnik. Nachrichtentechnik, Waffenbau, Hafen- und Strombau. Als Vorbildung wird das Reifezeugnis einer höheren Lehranstalt (Abitur) verlangt. Einstellungsgesuche sind zu richten an die Inspektion des Bildungswesens der Marine (Einstellungsbüro), Kiel. Merkblätter, die über die einzelnen Laufbahnen Auskunft geben, sind bei allen Wehrbezirkskom mandos und Wehrmeldeämtern bzw. bei der Inspektion des Bildungswesens der Marine, Kiel, zu erhalten. Heroin im Talmu-ein-and Der Rabbiner als Rauschgiftschmuggler Vor der 10. Strafkammer in Paris erschienen der Rab biner aus Brooklyn Isaak Leiser, der Buchbinder Abel Kantorowicz und ein Wäschereiarbeiter Gotidiene, die alle wegen Rauschgiftschmuggels zur Rechenschaft gezogen wurden. Der Rabbiner und Gottdiene wurden am 18. Juli 1938 in einer Pariser Kraftdroschke verhaftet. Man fand bei ihnen 21 Bände des Talmuds, in deren Einband decken Päckchen mit Heroin versteckt waren. Eine Haussuchung bei dem Buchbinder Abel Kantorowicz ergab, daß Leifer ihn beauftragt hatte, eine Reihe von Exem plaren des Talmuds besonders einzubinden. Jedem Buch sollte ein Päckchen mit Erde aus Jerusalem beigefügt wer den. Der Buchbinder, der angibt, in gutem Glauben gehandelt zu haben, hat im ganzen 189 Exemplare des Talmuds wunsch gemäß eingebunden. In der Wohnung des Rabbiners fand man die Vordrucke zum Versand nach Amerika. Der Wäscherei arbeiter, der mit dem Versand beauftragt worden war. be hauptet ebenfalls, gutgläubig gewesen zu sein. Er gibt aber zu, daß er beim Oefsnen eines der Päckchen, die Erde aus Jeru salem enthalten sollten, festgestellt habe, daß sie ein Weitzes Pulver bargen. Der Rabbiner gibt an. daß er im Auftrage eines gewissen Jacob gehandelt habe, von dem er auch die Anschrift des Buchbinders erhalten haben will. Erkundigungen in Amerika haben ergeben, datz Leifer dort über ein Bankkonto von über 64 000 Dollar verfügt und ein bekannter Nauschgifthändler ist. Seine Frau, die im November vorigen Jahres in New Aork verhaftet wurde, wird ebenfalls wegen Rauschgifthandels gerichtlich verfolgt werden. ArbeikwiMge schutzlos Blutige Streikunruhen in USA. Das größte Industrieunternehmen des Staates Wisconsin, Nllischalmers Manufactory Company, das Agrarmaschinen herstellt, wurde Schauplatz blutiger Streikunruhen. Als am frühen Morgen Arbeitswillige mit Straßenbahnen ptm Werk hmausfuhren, griffen Streikposten die Bahnen an und überschütteten sie mit einem Steinhagel. Die Polizei griff sofort ein und suchte, die Streikposten mit ihren Gummiknüp pel« und mit Tränengas zu vertreiben. Im Handgemenge wur den acht Polizisten schwer mißhandelt. Auch zahlreiche Arbeiter erlitten Verletzungen. . Es ist bemerkenswert, daß es zu diesen blutigen Ausschrei tungen kam, kurz nachdem der Gouverneur Julius Hein ein Ersuchen der Polizei, die Nationalgarde zum Schutz des Wer kes zu mobilisieren, abgelehnt hatte. Auch in Flint (Michigan) kam es in den General Motors Werken zu Zusammenstößen. Es handelt sich hier bezeichnender weise nicht um Lohnstreitigkeiten, sondern nur um den Kampf «suchen rivalisierenden Gewerkschaften. Bilder-iebstahl im Louvre Eines der schönsten Bilder Watteaus gestohlen In der berühmten Gemäldegalerie des Pariser Louvre wurde während der Mittagspause eines der bekanntesten und gleichzeitig kleinsten Gemälde von Watteau: „L'Jndif- serent" in Größe von 25 X 20 Zentimeter gestohlen, das einen jungen Diabolospieler in blauem Satingewand und rosa Strümpfen darstellt. Seit der Entwendung der berühmten Mona Lisa im August 1914, die etwa zwei Jahre später in Florenz wiedergefunden wurde, stellt dieser Diebstahl den be deutendsten Bilderdiebstahl im Louvre dar. Es wird angenommen, daß der Diebstahl zwischen 12 und 14 Uhr begangen wurde, da während der Mittagspause die Zahl der Wächter geringer ist. Das Bild gehört dem Louvre seit dem Jahre 1869 und war der bekannten französischen Bil dergalerie von de Lacazs vermacht worden. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, und sämtliche Polizeistationen Frankreichs sind alarmiert worden. Der Wert des Bildes wird auf 3 bis 4 Millionen Francs geschätzt. Der sensationelle Bilderdiebstahl in Paris. (Weltbild-Wagenborg-M.) Sonnabend und Sonntag wurde von dem zuständigen Mu seumswärter ein Ausländer beobachtet, der tadellos französisch sprach und sich anschickte, eine Kopie eines neben dem gestohle nen Bild hängenden Gemäldes von Watteau anzufertigen. Der . Wärter, der später den Dienst übernahm, will den verdächtigen f Kopisten nicht mehr gesehen haben. Die Pariser Blätter veröffentlichen eine genaue Beschrei bung des Verdächtigen, in der Annahme, daß er sich melden werde, wenn es sich um einen harmlosen Kopisten handle. Wenn das nicht der Fall sein sollte, glaube man, annehmen zu können, daß man dem Dieb auf der Spur sei. Im Zusammenhang mit dem Diebstahl ist das schon haufrg in der Presse berührte Thema der unzureichenden Ueberwa- chung der Kunstschätze des Louvre wieder aktuell geworden. Neues MS Mee Welt. Ehrung des jüngsten deutschen Gefallenen des Weltkrieges. In einer feierlichen Gedenkstunde unter Teilnahme von Partei- Vertretern und Behörden erhielt die Volksschule in Wald kirch (Baden) den Namen „Paul-Mauk-Schule" zum ehren den Andenken an den jüngsten Gefallenen des Weltkrieges im deutschen Heer, den Waldkircher Mittelschüler Paul Mauk, der, noch nicht 15jährig, am 7. Juni 1915 in den Kämpfen an der Lorettohöhe sein Leben hingab. Bei der Veranstaltung waren insbesondere auch mit Vertretern der Wehrmacht Kameraden aus den Kriegskompanien des Infanterieregiments 113 und Brüder und Schwestern des Gefallenen zugegen. Grubenunglück auf Zeche „Erin". — Sechs Tote. Auf bei Zeche „Erin" in Castrop-Rauxel sind in der zweiten westlichen Abteilung im Flöz „Dickebank" durch Zubruchgehen eines Strebteils von etwa 20 Metern ein Steiger und fünf Bergknappen verschüttet worden. Die Verschütteten haben nm noch tot geborgen werden können. Pechsträhne englischer Großflugboot-Linie. Wie aus Kal kutta gemeldet wird, ist das britische Grotzflugboot „Cen turion", ein 18-Tonnen-Flugboot der Imperial Airways, das den Flugdienst zwischen Sydney und Southampton versteht, im Huglislutz, 13 Kilometer von Kalkutta entfernt, gesunken, als es in den Flughafen eingeschleppt werden sollte. Die sünf- köpfige Besatzung und die vier Passagiere konnten gerettet wer den. Äußer der „Centurion" sind seit 1937 sechs Großflugzeugen desselben Dienstes der Imperial Airways große Unglücke zu- gestotzen, wobei die Flugboote zum Teil völlig zerstört und insgesamt neunzehn Menschen ums Leben kamen. Neue Unwetterschäden und Ueberschwemmungen in Ober italien. Der Comer See ist nach anhaltenden Regengüssen an einigen Stellen über die Ufer getreten und hat den Hauptplatz der Stadt Como überschwemmt. Am Ostufer des Sees bei Lecco verschüttete ein großer Erdrutsch die Eisenbahnlinie nach Sondrio, wodurch ein Güterzug entgleiste. Ein Eisen bahner wurde getötet. Für die Beseitigung der jüngsten Un wetterverheerungen in den Provinzen von Florenz, Bologna, Forli, Modena, Parma und Ravenna hat die Regierung vierzig Millionen Lire bewilligt. Frankreich wünscht von Washington Rettungsglocken für I U-Boote. Der „Jntransigeant" berichtet, datz der französische MarineattachS in Washington von seiner Regierung be auftragt wurde, mit dem amerikanischen Marineministerium über den Ankauf von vier Rettungsglocken, wie sie bei der Bergung eines Teils der Besatzung des U-Bootes „Squalus" verwendet wurden, zu verhandeln. 300 Hektar Wald durch Brand vernichtet. Ein großer Wald brand in Lettland vernichtete nördlich von Riga bei Zarni - kau 300 Hektar Wald. An den schwierigen Löscharbeiten be teiligten sich über 1000 Personen, darunter Militär und zahl reiche Feuerwehren. Mehrere von dem Flammenmeer bedrohte Bauernhöfe konnten mit großer Mühe gerettet werden. Das Feuer ist vermutlich durch Unvorsichtigkeit von Waldarbeitern entstanden. Geradezu unglaubliche Quälereien und Roheiten, began gen an ihrem achtjährigen Pflegesohn, brachten eine Frau aus Farge vor die in Blumenthal tagende Verdener Strafkam mer. Nach Aussagen der als Sachverständige vernommenen Aerzte, die den Jungen behandelten, wies der Körper Beulen, Blutergüsse, Hautabschürfungen und dicke Striemen auf dem Kopf, an den Schläfen, an den Augen, am Kiefer, auf dem Rücken, am Gesäß und an den Beinen auf. Um den Jungen am Schreien zu hindern, hatte die Rabenmutter ihm ein Taschentuch als Knebel in den Mund gesteckt und ihn einmal sogar mit einem heißen Feuerhaken verbrannt. — Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. UDovon man spricht Nachdenkliches über Andenken — Die Anzeige — ein ZeA« spiegel — Sachen, die ihren Zweck verfehlt haben Zur Reise gehört nun einmal das Reiseandenken wis zum Hans die Grete. Das ist das einfachste und natür- lichste Ding von der Welt, wogegen kein vernünftigst Mensch ein vernünftiges Wort sagen wird. Das Reise« andenken will all die schönen Stunden, die wir da draußen in Gottes herrlicher Natur erlebten, in der Erinnerung festhalten; es läßt uns nach Jahren die Reise in Ge danken noch einmal machen, es vermag unseren guten Freunden oft besser als unsere eigenen Schilderungen ein« Vorstellung von all dem zu vermitteln, was wir unter« Wegs erlebt und genossen haben. Auch daß wir uns aus der Reise der Daheimgebliebenen erinnern und ihnen ei« Reiseandenken mitbringen, um bei der Frage „Hast du mit was mitgebracht?" nicht mit leeren Händen dazustehen, ist völlig in der Ordnung. Anders aber sieht die Sache aus, wenn man sich einmal betrachtet, was alles von den Men schen der Ehre gewürdigt wird, als „Souvenir", wie man Wohl früher zu sagen Pflegte, zu dienen. Darunter be finden sich leider immer noch viele nutzlose Scheußlich keiten, Auswüchse jenes Kitsches, ver weder einen künst- lerischen noch einen Gemütswert besitzt. Reiseandenken sollen dem Charakter der Landschaft, der Eigenart seiner Bewohner entsprechen und von jener inneren Echtheit und Wahrhaftigkeit sein, die mit der Zeit weder vergilbt noch verblaßt. Die bodenständige Heimindustrie vermag uns solche Reiseandenken zu schaffen. Ganz gedankenlos wird aber immer wieder der von geschäftstüchtigen Fabri kanten hergestellte Massenkitsch angekauft, der zu dem Wesen der Landschaft und dem Charakter des Ortes wie die Faust aufs Auge paßt. Ein Kaffeelöffel mit einem lieb lichen Landschaftsbild ist ebenso unecht und daher unschön wie ein holzgeschnitzter Dackel mit einem kecken Tiroler- Hütchen auf dem Ohr oder ein Bierseidel mit einer Schwarzwaldkuh. „Zum Zeichen, daß ich dein gedacht, hab' ich dir dieses mitgebracht." „Gedacht" kommt her von „denken", — darüber sollten wir einmal beim Einkauf von Reiseandenken nachdenken. * Wie wir lasen, ist nach den Feststellungen des Werbe rates der deutschen Wirtschaft der Anzeigenumsatz in de» Zeitungen bedeutend gestiegen: Die Zeitungsanzeige als besonders zugkräftiges Werbemittel erfreut sich steigender Beliebtheit. Damit ist nichts Neues gesagt worden. Die Zeitungsanzeige dringt überall ein, erfaßt einen jeden und übt den stärksten Einfluß aus, auch wenn der Leser — gerade darin ist zum Teil ihre starke, tiefe und nacki- haltige Wirkung begründet — sich dieses Einflusses meist gar nicht bewußt ist. Als Mittler zwischen Erzeuger, Ver käufer und Verbraucher stellt sie rasch und zuverlässig die nötige Verbindung her. Sie ist nicht aufdringlich, aber eindringlich, und wenn sie der einen Seite die Möglichkeit gibt, die Bedeutung und die Vorzüge ihrer Waren ins rechte Licht zu setzen, so ist sie andererseits ein guter Be rater bei der Bedarfsdeckung und Verbrauchslenkung. Sie hat nicht nur privatwirtschaftliche, sondern auch volks wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Sie ist gleich sam ein großer, umfassender Briefwechsel zwischen Men schen, die sich nicht persönlich kennen, aber aufeinander an gewiesen sind. Niemand kann sie entbehren. Im An zeigenteil spiegelt sich der gesamte Kultnrzustand, das Wesen der Zeit. Wenn man einmal einen alten Zeitungs jahrgang zur Hand nimmt, so sieht man, datz auch die An zeige dem Gesetz der Entwicklung unterworfen ist. Wie man zu einer bestimmten Zeit lebte, wohnte und sich klei dete, wie man sich vergnügte und sein Dasein verschönte, welchen geistigen Interessen die Menschen unterworfen waren, welche technische Errungenschaften oder modische Einflüsse sie beherrschten, — dieses und noch vieles andere kann man aus dem Anzeigenteil ebenso herauslesen wie aus dem Text. * Die Neichsjugendführung hat, wie wir lasen, sich mit einem Appell an die Oesfentlichkeit gewandt, die Uniform stücke der HI. nicht unbenutzt liegenzulassen, falls sie vom Träger nicht mehr gebraucht werden, sondern sie ent weder an die Kameraden zu verschenken oder der NSV. zur Versügung zu stellen. Dieser Appell könnte getrost auch noch auf viele andere Dinge ausgedehnt werden. Manche Menschen haben nämlich den Aufbcwahrungs« fimmel, sie können sich von ihren alten Sachen nicht tren nen, auch wenn sie beim besten Willen nicht mehr wissen, was sie damit machen sollen. Sie warten buchstäblich so lange, bis in die Kleider die Motten kommen und die Kleider selbst zu „Klamotten" werden. Sie vergessen ganz, daß Kleidungsstücke und andere Gebrauchsgegen stände um des Menschen willen da sind und nicht um gekehrt. Haushälterischer Sinn ist aller Ehren wert, aber wenn er zum Unsinn wird, so wird die Tugend zum Laster. Ein Kleidungsstück, das jahraus, jahrein im Schrank hängt und für das man keine Verwendung hat, hat seinen Zweck verfehlt. Etwas besitzen wollen, nur «m sä !>n ist oder Gedan ¬ kenlosigkeit oder üble Angewohnheit. Daher gib, was du selbst nicht mehr gebrauchen kannst, denen, die damit etwas Nützliches anfanaen können. Sa. Kurze Nachrichten Berlin. Die spanischen Generale Queipo de Llano, Aranda, Dague und Oberst Prinz von Orleans statteten dem Generalfeldmarschall Göring einen Besuch ab und ver brachten auf Einladung des Feldmarschalls den Nachmittag in Kartnhall. Berlin. Ministerialdirektor Staatsrat Wohltat hat in Spanien mit den dortigen Regierungsstellen über die weitere Gestaltung der wirtschaftlichen Beziehungen zwi schen dem Deutschen Reich und Spanien Fühlung ge nommen. Lüneburg. Der Reichsminister für Erziehung und Wissen schaft und Volksbildung R u st stattete der Gauhauptstadt Lüne burg einen Besuch ab. Bet der Besichtigung der Michaelskirche, die die Gebeine der Billunger birgt, bekannte sich der Minister zu der Forderung, der Herkunft, Persönlichkeit und dem Werk des Sachsenherzogs Hermann Billungin einem besonderen Forschungsauftrag nachzugehen. München. Reichspresseches Dr. Dietrich gab einen Emp fang für die süddeutsche Presse in Feldafing am Starnberger See. Dr. Dietrich erinnerte in seiner Begrüßungs ansprache daran, datz von München aus die deutsche national sozialistische Presse ihren Ausgang genommen habe und da» von hier die heutige Organisation der großen deutschen Prem und die Konzentration ihrer Kräfte gekommen sei. Prag. Reichsjustizminister Dr. Gürtner hat sich 5"/ Teilnahme an einigen Veranstaltungen der Deutschen Ku^' turwoche nach Prag begeben und nach Ankunft dem ReiÄ^ Protektor Freiherrn von Neurath einen Besuch abaettattet.
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