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12 SelSWußgeräie für jedes Saus Zur Durchführungsverordnung zum Luftschutz Zusammen mit der neuen Durchführungsverordnung znm Luftschutzgesetz, die die Beschaffung von Selbsischutz- gerät für jede Luftschutzgemeinschast (in der Regel also jedes Haus» vorschreibt, ist auch bekanntgegeben worden, mit welchem Selbstschutzgerrät die Anforderungen des Ge setzes erfüllt werden. Die Liste enthält zwölf Gegenstände, die zur Ausstattung einer Luftschutzgemeinschaft mit Selbst schutzgerät gehören. Es handelt sich um je ein Stück Handfeuerspritze, Einreiss- haken, Leine, Leiter und Luftschutzhausapotheke, um eine Feuerpatsche ,e Treppenhaus, um zwei Wassereimer je Treppen haus und ferner je Treppenhaus einen Wasserbehälter, eine Sandkiste, eine Schaufel bzw. einen Spaten und eine Axt oder ein Beil. Schließlich müssen je eine Armbinde je Luftschutzwart, je Laienhelfer bzw. Laienhelferin und je Melder nach vorge schriebenem Muster vorhanden sein. Handspritzen müssen von der Reichsanstalt der Luftwaffe für Luftschutz zum Vertrieb genehmigt oder vom Reichssührer ff und Chef der Deutschen Polizei anerkannt sein. Von einer Neubeschafsung kann aber Abstand genommen werden, wenn vorhandene Handspritzen von dem Ortspolizeiwalter als aus reichend angesehen werden. Bei dem Einreitzhaken handelt es sich um eine mit Haken oder kräftigem, langem Nagel versehene Holzstange. Auch die Leine muß kräftig und lang sowie auf eine Holzwelle gewickelt sein. Die Hausapotheke mutz die Ver triebsgenehmigung nach dem Luftschutzgesetz erhalten haben. Die Feuerpatsche ist ein bis zwei Meter langer Stock, an dessen Ende ein vor der Benutzung mit Wasser zu tränkendes Stück Stofs befestigt ist. Die je Treppenhaus vorgeschriebene Sand kiste mutz etwa fünf Eimer Sand oder Erde und eine einfache Handschaufel enthalten. Für Stalleigentümer wird die Liste der vorge schriebenen Selbstschutzgsräte noch um Luftschutzveterinärkästen ergänzt. Bei insgesamt mehr als zwanzig Tieren (Pferden, Rindern oder Schweinen) ist ein zweiter Luftschutzveterinär- kasten, bei insgesamt mehr als vierzig Tieren ein dritter vor geschrieben. Diese Staffelung setzt sich fort. Außerdem mutz ein Kasten für die erste Hilfeleistung des Tierhalters nach Luft angriffen, der Vertriebsgenehmigung erhalten hat, beschafft werden. „Wir im Reich glauben an euch" Hierl beim Danziger Arbeitsdienst. Reichsarbeitsführer Hierl weilte zu einer Besichtigung der Danziger Arbeitsdienstlager in Danzig. Auf dem Wie- senwall fand ein Appell des Danziger Arbeitsdienstes statt, an dem sich ein Vorbeimarsch vor dem Reichsarbeitsführer anschloß. Reichsarbeitsführer Hierl richtete an die zum Appell angetretenen Danziger Arbeitsdienstmänner fol gende Ansprache: „Kameraden vom Danziger Arbeitsdienst! Ich bringe euch die kameradschaftlichen Grüße von 350 000 Arbeitsmän nern im Grotzdeutschen Reich. Sie fühlen sich mit euch ver bunden durch die gleiche Einstellung zur deutschen Volks gemeinschaft, durch die gleiche hohe Auffassung vom Adel der Arbeit. Wir sind verbunden durch die gleichen großen Lebens gesetze des Arbeitsdienstes, der uns verpflichtet auf Treue» Gehorsam und Kameradschaft. Wir alle gehören zu einer großen Mutter, unserem deutschen Volk, ihm haben wir uns ergeben mit Herz und mit Hand. Danziger Kameraden! Wir im Reich glauben an euch. Wir wißen, daß ihr in jeder Lage eure Pflicht erfüllen werdet, getreu der nationalsozialistischen Forderung, die da lautet: Jeder Deutsche ist Arbeiter und kämpft für sein Volk." Miliiärkonferenz -er Einkreiser In amtlichen französischen Kreisen wird jetzt die von der Pariser Presse bereits verbreitete Nachricht bestätigt, daß sich der französische Generalissimus Gamelin in dieser Woche nach London begeben werde. Die Reise des französischen Generalstabschefs werde mit der des Kom mandanten des 3. türkischen Armeekorps, General Orbay, zusammenfallen und wahrscheinlich wichtige Besprechungen mit Mitgliedern des Britischen Kriegsrates bringen. Das Pariser Blatt „Figaro" will weiter wissen, daß Gamelin in London auch mit polnischen hohen Offizieren Zusammen treffen werde. Reichsiheaiersesiwoche Dr. Goebbels und Mini st er Alfieri in Wien Reichsminister Dr. Goebbels eröffnete in Wien die Reichstheaterfestwoche. Zu der Eröffnungsfeier hatte sich auch der itglienischc Minister für Kultur, Dino Alfieri, mit Ministerialdirektor Cuturi, Dr. Scicluna und dem Kul turattache der Botschaft, Ridomi, in Wien eingefunden. Gedenktafel für Ernst vom Raih Einweihung durch Reichsaußenminister von Ribbentrop. Am 9. November 1938 wurde der Gesandtschaftsrat l. Klasse an der deutschen Botschaft in Paris, Ernst Eduard vom Rath, das Opfer eines jüdischen Mordanschlags. Zum ehrenden Gedenken Ernst Eduard vom Raths, der jetzt sein 30. Lebensjahr vollendet hätte, fand im Aus wärtigen Amt eine eindrucksvolle Gedenkstunde statt, in deren Rahmen eine Gedenktafel im Vorraum des Haufes Wilhelmftraße 75 feierlich eingeweiht wurde. Mit Staatssekretär von Weizsäcker, Staatssekretär Bohle, dem Leiter der Auslandsorganisation, Staatssekre tär Keppler und weiteren Vertretern des Auswärtigen Amts hatten sich auch Regierungsrat a. D. und Frau vom Rath mit den Brüdern des Verstorbenen in dem würdig ausgeschmückten Vorraum eingefunden. Nach dem Adagio von Haydn hielt der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop die Gedenkrede, in der er u. a. ausführte, die Gedenktafel, die gegenüber der Ehrentafel für die Gefallenen des Krieges angebracht worden sei, solle für faklenen des großen Krieges angebracht worden sei, solle für alle Zukunft die Männer des auswärtigen Dienstes daran er innern, daß der Opsertod im Dienste für Führer und Volk die letzte Erfüllung deutscher Man- nestreue sei. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden weihte Reichsautzenminister von Ribbentrop sodann die bron zene Gedenktafel, die ein Werk von Professor Klein-München ist und die Inschrift trägt: Ernst Eduard vom Rath, gesallen in Paris am d.November 1938 in treuer Pflichterfüllung für Führer und Volt. Reichsminister Dr. Goebbels ließ den Eltern des Gesandtschaftsrats Ernst vom Rath ein Bild des Verstor benen überreichen, das der Maler ter Hell in seinem Auf trage gemalt hat. Mm Verkehr mit kompromittierten Beamten Schl«ßn»te des Danziger Senats zu dem Mord von Kalthof Der Präsident des Danziger Senats hat dem polni schen Vertreter eine abschließende Stellungnahme zu dem polnischen Mord von Kalthof übersandt. Nach einem Hin weis daraus, daß der Präsident des Senats aus seine Schreiben zu den verschiedenen Grenzzwischenfällen bisher ohne oder doch ohne befriedigende Antwort geblieben ist, heißt es: Ich hatte erwartet, daß die polnische Regierung zum min desten einen Ausdruck des Bedauerns wegen des Falls Grüb- uau und des Benehmens ihrer drei Bcanitcn finden würde. Ich hatte weiter die Erwartung ausgesprochen, daß die Re gierung der Republik Polen die drei kompromittierten Be amten von ihrem Posten abberufe. Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich meine Erwartungen aufrcchtcrhalte. Da ich zudem meinen Dienststellen und Beamten nicht zumute« kann, weiterhin dienstlich oder gesellschaftlich mit den genann ten polnischen Herren zu verkehren, habe ich die dem Senat unmittelbar und mittelbar unterstellten Beamten angewiesen, jeden dienstlichen und privaten Verkehr mit Herrn Perkowskl. Herr« Dr. Sziller und Herrn Swida abzubrechen." In einer zweiten Note wird eine Verminderung der ver dächtig hohen Zahl der polnischen Zollinspektoren auf dem Danziger Gebiet gefordert. Während vor wenigen Jahren die Zahl der polnischen Zollinspektoren in Danzig noch sechs betrug, ist sie heute auf über lOO angeschwollen. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß die Vereidigung der Danziger Zollbeamten gemäß dem Danziger Beamtengesetz nunmehr durchgeführt werden wird. 371 (Nachdruck verboten.) „Jawohl, sofort, danke*, antwortet Gehlsen und er innert sich dabei, daß sich im Gastzimmer die einzige ver fügbare Stehlampe befindet, bei der er auch seine Korre- fpondenz zu erledigen pflegt. Also schön. Er steckt die Abdrücke zu sich, durchwühlt die Taschen seines dunklen Anzugs und findet wahrhaftig das Einglas. Na also. Noch rasch die Zeitung unter den Arm, um sie als Deckung «egen neugierige Blicke benutzen zu können; dann läuft er rasch hinunter. Im Gastzimmer ist er allein, de Vries' scheinen Besuch haben, denn aus ihrem Wohnzimmer hört er Stim men. Um so besser! Dora trägt Rührei, Schinken und Bratkartoffeln auf, Gehlsen itzt hastig ein paar Bissen und schiebt dann das Geschirr zurück. Als das Mädchen zum Abräumen kommt, liest er andächtig tn der Zeitnng, aber als sie dann, wie er hosft, endgültig verschwunden ist, kramt er seine Papiere wieder hervor und zieht die Lampe näher heran. Der Einfall mit dem Monokel war doch nützlich, es tut als Lupe gute Dienste. Gehlsen ist derartig in sein Studium und dessen über- taschende Ergebnisse vertieft, daß er plötzlich zusammen- whrt, als sich plötzlich zwei kleine Hände um die gegen überliegende Tischkante klammern und die Augen des Kindes ihn neugierig mustern. „Gute Nacht, Onkel", flüstert Inge. Gehlsen starrt das kleine Mädchen an. Sie ist laut- lvs heretngeschlichen, auf blossen Füßen und im Nacht- yemd, das ihr bis an die Knöchel reicht. Gehlsen über- wmmi Beschämung unter den unschuldigen Augen des Kindes. Er springt auf, nimmt die Kleine hoch und setzt sie auf sein Knie. „Gute Nacht, kleine Ingeborg", sagt er und streift ihr weiches Haar mit den Lippen, wofür ihm prompt ein feuchter Kuß auf die Nase gedrückt wird. „."Ach habe die Muscheln tn meinen Becher getan", die Kleine. „Es sind eine Menge viele, ich habe ftins gezählt", erklärt sie ihm und reckt die »einen Finger vor sein Gesicht. „Aber drei waren kaputt." „Dann sollst du andere dafür haben", tröstet Gehlsen, «jetzt mutzt du aber wohl -> Ehe er noch das Wort „schlafengehen" aussprechen kann, hat sie mit einem Freudenschrei das Photo der hübschen Haubenschachtel erwischt und hält es trium phierend tn die Höhe, eifrig bestrebt, von Jaspers Knie herunter und auf die Erde zu rutschen. „Nicht, nicht", fleht Gehlsen entsetzt, seine Arme um schließen fest den zierlichen Körper des Kindes. Inge lacht laut und silbern und schleudert das Bild fort, auf die Erde. Im gleichen Moment, als Gehlsen aufspringen will, nm es zu retten, bemerkt er, daß die Tür, die Inge an- gelehnt gelassen hat, sich weit öffnet und daß in der Tür zwei Frauen stehen, Meta und — Josephine. Diese bückt sich und hebt das Bild auf, das vor ihre Füße geflattert ist. Zum Tisch tretend, legt sie es dort nieder. „Hier, Herr Doktor — guten Abend übrigens —- ich -" Gehlsen wird plötzlich blaß. Josephine steht über das Papier gebeugt, das von Bankier Behrens stammt und die Unterschrift ihres Mannes mit dem Tintenfleck zeigt. Meta ist inzwischen auch eingetreten und hat die kleine Inge auf den Arm genommen. „Wie — kommen Sie denn dazu —" murmelt Josephine beklommen. „Das sind doch — Fingerab drücke -?" Beide Frauen stehen nun am Tisch, Meta wohl zu nächst nur durch eine harmlose Neugierde angelockt. Josephine deutet auf den polizeilich gestempelten Ab druck von Steffen Hulls Daumen. „Und das da?" Vorsichtig faßt sie das Photo an und wirft einen Blick daraus. Gehlsen, der die Lehne seines Stuhles, hinter dem er steht, in den Fäusten zerbrechen möchte, antwortet, so ruhig es ihm möglich ist: „Drei verschiedene Abdrücke, ja." Josephine hebt das Gesicht und blickt ihn wortlos an. „Alle von — Herrn Barka?" fragt Josephine leise und deutet aus die eine vorhandene Unterschrift dieses Namens. Gehlsen schweigt. Er sieht auf Meta, die auf einmal ganz weiß im Gesicht ist. Wortlos wendet sie sich ab und geht mit dem Kinde aus dem Zimmer. „Sie wußten anscheinend nicht, daß ich hergekommen war", fährt Josephine fort, „sonst wären Sie mit Ihren Dokumenten wahrscheinlich vorsichtiger umgegangen. Ich Llrlaub aus besonderen Anlässen Richtlinien für öffentlich-rechtliche Körperschaften Ueber die Beurlaubung von Behördenangehörigen a«S besonderen Anlässen hat der Reichsinnenminister im Ein vernehmen mit dem Stellvertreter des Führers eine Zu sammenstellung der zur Zeit, auch für Oesterreich und Sudetenland, geltenden Richtlinien bekanntgegeben. Da nach kann Beamten, Angestellten und Arbeitern bei Be hörden, öffentlich-rechtlichen Körperschaften und öffent lichen Betrieben Urlaub erteilt werden: 1. Unter Fortfall der Dienstbezüge: zur Verwaltung von Aemtern, Wahr nehmung von Führerstellen in der Partei, ihren Gliede rungen und den ihr angeschlossenen Verbänden. Den Beurlaubten dürfen hierdurch Nachteile in ihrer Dienst stelle nicht erwachsen. Die Zeit der Beurlaubung von Angestellten und Arbeitern gilt als Dienstzeit im Sinne der tariflichen Bestimmungen. 2. Mit Fortzahlung der Dienstbezüge: zur Teilnahme an den von der NSDAP, und ihren Gliederungen — mit Ausnahme der SA., und des NSKK. — in ihren Schulen veranstalteten Lehrgängen und den von den angeschlossenen Verbän den veranstalteten Lehrgängen, bei den letzteren aber nur für Amtsträger dieser Verbände, bis zur Dauer von einem Monat; zur Teilnahme an den von der SA. «nd A sowie dem NSKK veranstalteten Lehrgängen kann eine Beurlaubung mit Fortzahlung der Dienstbezüge bis zur Dauer von zwei Monaten erfolgen. Es ist hinsichtlich der Anrechnung auf den Erholungsurlaub eine sinnge mäße Anwendung der Bestimmungen für die Beurlau bung zu Wehrmachtübungen vorgefehen. Auch zur Teil nahme am Reichsparteitag, Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung, an Gauparteitagen usw. kann bezahlter Urlaub gewährt werden, wenn die Teilnahme auf Ver anlassung oder mit Billigung der NSDAP, erfolgt. Dieser Urlaub wird nicht auf den Erholungsurlaub an- gerechnct, ebenso nicht die Teilnahme an kurzfristige« Veranstaltungen von besonderer Bedeutung. Voraussetzung ist immer, daß die Dienst- und Personalverhältnisse den Urlaub gestatten. Sonderbe stimmungen sind ergangen zur Beurlaubung für Zwecke des NS.-Fliegerkorps, des Zivilen Luftschutzes, der Frei willigen Feuerwehren, Technischen Nothilfe, des Roten Kreuzes, zum Reichsberufswettkampf und für Wehr- und Arbeitsdienst. Madrider Stadischlaß für die Kriegsopfer Spanien« In feierlichem Rahmen fand in Madrid die Uebergabe des prächtigen Stadtschlosses an das Korps der spanische« Kriegsopfer statt. Die bisherige Besitzerin, die Witwe Allendesalazar, hat das Schloss den Kriegsopfern geschenkt. Der spanische Kriegsopferführer, General Millan Astray, dankte bei der Nebernahme des Stadtschlosses mit beweg- ten Worten für die hochherzige Stiftung. Landesverräter hingerichtet Spionage aus Sucht nach Gewinn Die Justizpresseftelle beim Volksgerichtshof teilte an» 2. Juni mit: Der am 11. März 1939 vom Volksgerichtshof Wege« Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 50jährige Franz Krain aus Altstctt, Kreis Leobschütz, O.-S., ist heute hinaerichtct worden. Kram, der in einer öffentlichen Verwaltung einen Ver trauensposten bekleidete, wurde von einem ini Spionage dienst eines fremden Staates stehenden ausländischen Be rufsgenossen aufgesucht und ließ sich dazu überreden, für Geldzuwendungen dienstliche Druckschriften zunächst unver fänglicher Art herauszugeben. Nachdem sich Krain in die Hand des ausländischen Nachrichtendienstes gegeben hatte, liess der fremde Agent die Maske fallen und trat mit Forderungen nach Geheimmaterial hervor. Krain hat aus Sucht nach Gewinn, den er dann regelmäßig vertrank, diesem Ansinnen entsprochen. kam des Kindes wegen, um mit den Leuten hier seinet wegen zu sprechen. Doktor Gehlsen — Sie wollen nun das ernstliche und ehrliche Bemühen, ein tragisches Schick sal an einem Kinde wiedcrgutzumachen, dadurch stören, daß Sie den Vater — der Polizei übergeben?" „Den Vater?" fragt Gehlsen dagegen, der Frau fest in die Augen blickend. „Ich denke — Sie wissen doch — und haben er fahren —" Gehlsen räumt seine Sachen zusammen. Seine Finger sind unruhig, und dadurch fällt nun auch noch das Ein glas zu Boden, wo es mit leichtem Klirren zerbricht. Acht los läßt er es liegen. „Was ich weiß oder erfahren habe, ist Wohl nur ei« Teil der Wahrheit. Hätten Sie Vertrauen zu mir gehabt, Frau Barka, wären gerade Sie ehrlich zu mir gewesen — dann —" „Was dann?" Gehlsen zuckt die Achseln. „Ich habe mich nicht zu dieser Aufgabe gedrängt. Und wenn ich doch die Hand dazu geboten habe, meinem Freund Kanitz einen Dienst zu erweisen — so geschah es in erster Linie Ihretwegen." „Das verstehe ich nicht", schüttelt Josephine den Kopf. „Kanitz — das ist doch der Kriminalinspektor, der mit Ihnen an dem Morgen telephoniert hat, als ich Sie i« der Schriftleitung aufsuchte? Ist er auch der Freund, den Sie hier erwarten? Wahrscheinlich wohl", beantwortet sie sich diese Frage selbst. „Seinetwegen sind Sie also überhaupt hierher gekommen, und seinetwegen bleiben Sie ja auch nur da, wie Sie mir selbst sagten. Um ihm Barka ans Messer zu liefern, nicht wahr?" Ihre Augen blitzen ihn an. Die ganze Bitterkeit ihrer Enttäuschung spiegelt sich darin Wider. Gehlsen bleibt zu seiner eigenen Ueberraschung gan- ruhig. „Sie haben vollkommen recht", gibt er zu. „Sie irre« lediglich in den Motiven, die Sie mir unterschieben." „Welcher Irrtum wäre denn da noch möglich?" er kundigt sie sich mit einem müden Lächeln. „Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Und ich WN es auch nicht", erklärt Jesper erbittert. „Sie können vo« mir nicht mehr Offenheit erwarten, als Sie mir selbst ge zeigt haben, gnädige Frau." Nachdenklich lehnt Josephine am Tisch. Plötzlich heAt sie den Kopf. (Fortsetzung folgt.)