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Künste. Mit dieser Änsstellung, so erklärte NcichZMlNlsier Darre, in scuicr Erössnuugsansprachc, sei ein Weg beschritten worden, der von grundsätzlicher Bedeutung sei. Die Ausstel lung zeige kulturelle Werle, die sich erst in den kommen den Jahren voll answirken würden. Mit dieser Ausstellung wolle die deutsche Kunst auch im Kampf gegen die Landflucht oder, wie man cs auch ausdrnckcn könne, im Kampf gegen die Sladtsucht, zu ihrem Teil beitragen. Die Ausstellung solle dem Städter zeigen, daß das Bauerntum für unser deutsches Volk nicht hoch genug eingcschätzi werden könne, und sie solle den Künstler anregen, die nationalsozialistische Kunst immer noch stärker auf das Bauerntum einzustellen. PrmZregsni Paul am Grabe Friedrichs des Großen Eintragung in das Goldene Buch der Rcichshauptstadt. Prinzregent Paul von Jugoslawien empfing am Wochenende den Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten von Berlin, Dr. Lippert, im Schloß Bellevue und trug sich bei dieser Gelegenheit in das Goldene Buch der Reichs hauptstadt ein. Dr. Lippert richtete namens der Rcichshauptstadt herz liche Worte der Begrüßung an den hohen Gast. Der Jubel und die Anteilnahme, mit der die Bevölkerung diesen Staatsbesuch begleite, sei, so sagte er, der beste Beweis für die herzlichen Gefühle der Freundschaft des deutschen Vol kes zur jugoslawischen Nation. Prinzregent Paul sprach dem Städtpräsidenten seinen Dank und seine Anerkennung aus und bat, insbesondere der Berliner Bevölkerung die besten Grüße und Wünsche zu übermitteln. Im Anschluß an den Besuch des Berliner Oberbürger meisters fuhren Prinzregent Paul und Prinzessin Olga von Jugoslawien mit ihrem Gefolge, begleitet vom Chef der Präsidialkanzlei des Führers Stnatsminister Dr. Meitzner und Frau Meitzner sowie den Herren des deut schen Ehrendienstes nach Potsdam, um die dortigen histo rischen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und an der Gruft Friedrichs des Großen in der Garnisonkirche einen Kranz nicderzulegcm Gäste Ribbentrops und Dr. Goebbels' Das Prinzenpaar begab sich dann zum Schloß S a nsfouci, durch dessen historische Räume eine Füh rung durch den Direktor der Staatlichen Schlösser, Dr. Gall, stattfand. Nach der Fahrt durch den Park von Sans souci trafen Prinz Paul und Prinzessin Olga am Neuen Palais ein. Sie wurden hier vom Reichsminister des Aus wärtigen und Frau v. Ribbentrop erwartet und nach Besichtigung der Wohn- und Arbeitsräume Friedrichs des Großen im Neuen Palais zum Frühstück geleitet, das der Reichsaußenminister zu Ehren der jugoslawischen Gäste gab. Am Sonnabendnachmittag war das Prinzregenten paar Gast beim Reichsminister Dr. G o e b b e l s und Frau Goebbels zum Tee in Schwanenwerder. Nach der Rückkehr zum Schloß Bellevue wurde Prinz Paul vom Führer und Prinzessin Olga von Staats- minister Dr. Meißner nach dem Hotel Kaiserhof geleitet. Hier veranstalteten in Anwesenheit des Führers der Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribben trop zu Ehren von Prinzregent und Prinzessin Paul von Jugoslawien ein Abendessen. MeMMsmm in Charlottenburg Zu Ehre« des jugoslawischen Prinzregenten-Paares Zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Olga gaben am Sonntagabend Eeneralfeldmarschall Göring und Krau Gö ring in der Goldenen Galerie des Charlottenburger Schlosses einen Abendempfana. Das von dem alten Park umgebene Schloß — einst längere Zeit von Friedrich dem Großen bewohnt und später ein Lieb lingsaufenthalt der Königin Luise — bietet inmitten der Früh lingsblumen, der leuchtenden Fahnen und bunten Laternen ein überaus stimmungsvolles Bild. Prinzregent Paul, begleitet von Generaloberst Milch, und Prinzessin Olga, begleitet von Frau Milch. Gewaltiger Jubel der spalierbildenden Menge schallte immer wieder den hohen Gästen entgegen. " UMadeeLemWeahÄ 861 (Nachdruck verboten.) E? geht zur Tür und schließt sie hinter sich. Die wenigen Sekunden, die Gehlsen allein bleibt, benützt er, um einen raschen Blick auf das Schreiben zu Wersen, das halbfertig und offen auf dem Schreibtisch liegenge blieben ist. „...gleichzeitig besten Dank für die beglaubigte Abschrift meines Testamentes. Wenn Sie im übrigen meinem Ersuchen ebenso prompt entsprochen haben, mutz die Urschrift wohl in den nächsten Tagen beim Ham burger Amtsgericht eingehen. Sie werden verstehen, datz mir dies nach meinem Entschluß, nicht wieder nach den Staaten zurückzukehren, zweckmätzig erscheint. Die Bestätigung der Hinterlegung../ Soweit hat Gehlsen mit zunehmendem Staunen den tu flüssigem Englisch geschriebenen Brief gelesen, als ein leises Geräusch ihn mahnt, seinen Platz wieder einzu nehmen. Barka tritt in die Tür und winkt ihm mit seinem eigenartig anziehenden, dabei doch undeutbaren Lächeln zu, mitzukommcn. Noch einmal durchschreiten sie die Räume, die jetzt vom sanften Licht der Kerzen belebt werden, hier und dort erklärt ihm Barka eine besonders eigentümliche oder wertvolle Kleinigkeit der reichen Sammlung. Zweifellos besitzt er nicht nur eine genaue Kenntnis des ganzen Be standes, sehr oft bezieht er sich sogar auf Einzelheiten ihrer Erwerbung und Herkunft, die um Jahre zurückliegt. Gehlsen fragt sich immer wieder, ob er es nicht viel leicht doch mit dem echten Sohn dieses Hauses zu tun habe. Denn woher sollte ein anderer — vorausgesetzt, er war erst im Vorfrühling aus den Staaten gekommen und seit einigen Monaten hier — dies alles so rasch in Erfahrung gebracht haben? Gewiß würde es Aufzeich nungen über das Inventar dieses kleinen Museums geben, aber Barkas liebevolle Art, Einzelheiten zu er klären, war nicht angenommen. Sie war echt. Als sie dann wieder im Herrenzimmer sitzen, wo Frau Maus eine Flasche Portwein und Gläser bereit gestellt hat, unterhalten sie sich eine Weile über die Schiffskatastrophe, den Brand der „Montevideo' auf offener See. und in diesem Zusammenhang stellt Gehlsen „Ihr habt dieProbe bestanden!" Generaloberst von Brauchitsch bei den Spanienfreiwilligen — Uebergabe der goldenen und silbernen Ehrenkreuze Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, besichtigte im Lager der Legion Condor auf dem Truppenübungsplatz Döberitz bei Berlin im Beisein zahlreicher Generale des Heeres die Freiwilligen des Heeres, die am Kampf in Spanien gegen den Bolschewis mus teilgenommen haben. Nach einer Ansprache über reichte Generaloberst von Brauchitsch die vom Führer ver liehenen goldenen und silbernen Ehrenkreuze an die tapfersten Freiwilligen. Auf dem Appellplatz des Lagers der Legion Tondor waren die Freiwilligenverbände des Heeres, vornehmlich der Panzerverbände und Rachrichtentruppe, in einer Front aufmarschiert. In der Mitte des Platzes wehten die Reichskriegsflagge und das Rot-Gold-Rot des wieder erstandenen Spaniens. Der Obsrbefehlsbaber des Heeres wurde vom Kommandanten des Lagers Döberitz, General Hofmann, und dem Kommandeur der Legion Eondor, Ge neralmajor Freiherrn von Richthofen, empfangen. Nach der Meldung der angetretenen Verbände durch den Kom mandeur Oberst von Funk schritt Generaloberst v. Brau chitsch, begleitet vom ersten und letzten Kommandeur der Heeresverbände, dem Obersten Warlimont und v. Thoma, die Fronten ab. Generaloberst von Brauchitsch hielt dann eine Be grüßungsansprache. Er gedachte zunächst derjenigen Kameraden, die getreu ihrem Fahneneid für Führer und Reich Blut und Leben in Spanien hingegeben hatten, um dann auf die erfolgreiche Tätigkeit der Heeresangehörigen im spanischen Freiheitskampf hinzuweisen. Wenn so, sagte er, die Freiwilligen des Heeres Seite an Seite mit ihren spanischen Kameraden in oft hartem Kampfe an der Front auf die Entscheidung des Krieges mit einwirkten, so war ihnen darüber hinaus eine nicht minder wichtige nnd schwierige Aufgabe gestellt in der systematischen Ausbildung vieler Tausender von Führern nnd Unterführern für das nationalspanische Heer; denn es fehlte dem Heere General Francos an Führern und Unterführern aller Waffen, ebenso eine Panzer- und Panzerabwehrtruppe sowie Nachrichtenverbände. „Mit dem dem deutschen Soldaten von der ganzen Welt nachgerühmtcn Schneid", so fuhr Generaloberst von Brauchitsch wörtlich fort, „mit Umsicht und Geschick habt ihr diese Aufgaben angcpackt und damit angcknüpft an die beste soldatische Ucberlicfcrnng des großen Krieges. Dieses hier fcststellen zu können, ist mir eine besondere Genng- tung und Freude. Seid euch stets bewußt, datz solche Lei stungen nur vollbracht werden konnten von Soldaten, die ganze Kerle sind, die vor allen Dingen eines im Leibe haben: Manneszucht! Jede Lockerung der Disziplin mutzte das deutsche Ansehen schwer schädigen. Ihr habt diese Probe bestanden. Die Anerkennung und der Dank Spaniens sind euch nicht versagt geblieben. Zahlreich sind die Auszeichnungen, lobenden Tagesbefehle und Anerken nungen höherer spanischer Führer. Als Oberbefehlshaber des Heeres spreche ich euch heute meine Anerkennung und meinen Dank aus. Das Andenken an die Leistungen bleibt erhalten Ihr habt euch in Spanien, wie ich es erwartet habe, als deutsche Soldaten erwiesen. Ich und mit mir das Heer sind stolz auf das, was ihr in Spanien geleistet habt! Ich habe daher angcordnet, datz das Andenken an die Lei stungen der Freiwilligen des Heeres in Spanien durch Uebergabe der Tradition der dort eingesetzt gewesenen Panzerverbände und Nachrichtentruppe an das Panzer- lehr-Regiment und an die Nachrichten-Lehr- und Versuchs abteilung im Heere erhalten bleibt. Ich übergebe diesen beiden Truppenteilen hiermit diese Tradition und erwarte, daß sie sich ihrer stets würdig erweisen.' Der Oberbefehlshaber des Heeres schloß seine An sprache unter Hinweis aus die für alle Grotz- m.m > ! , deutschlands geltende Parole: „Alles flir Deutschland nnki für unseren Führer!" und einem Sieg-Heil auf den Ober sten Befehlshaber. Im Anschluß daran übergab Generaloberst von Brau chitsch den mit dem goldenen oder silbernen Ehrenkreuz ausgezeichneten Heeresangehörigsn diese Aufzeichnungen, während die mit dem bronzenen Ehrcnkreuz ausgezeichne ten Soldaten dieses durch ihre Kommandeure ausgehän digt erhalten. Vorbild der TMerleit Im Verlauf seiner Ansprache gab Generaloberst von Brauchitsch noch bekannt, datz der ehemalige Feldwebel Kübler, ein Deutschfpanier, der von der bolschewisti schen Revolution in Spanien überrascht wurde und späte« in den Reihen der Freiwilligen des Heeres Dienst tat, mit Wirkung vom 1. Juni d. I. als besondere Anerkennung für sein tapseres und umsichtiges Verhalten den Charak ter eines Leutnants erhalten bat. Vor einem Vierteljahrhundert tat Kübler seine Pflicht im Weltkrieg und jetzt hat er in den vergangenen drei Jah ren erneut sein Leben, diesmal für seine Wahlheimat Spanien, eingesetzt. Kübler ist nämlich Syaniendeutscher und arbeitete unten als Ingenieur der AEG., als er von der bolschewistischen Revolution überrascht wurde. Gleich am ersten Tag meldete sich der heute 51jährige bei Franc» und trat in die Kolonnen der nationalen Erhebung ein. Später hat er dann in den Reihen der deutschen Freiwil ligen Dienst getan, und die hohen spanischen Kriegsaus zeichnungen, die seine Brust schmücken, sind ein Beweis für die Tapferkeit dieses Mannes. Er macht nicht viel Worte, dieser schweigsame Soh« des Schwarzwaldes, aber seine Augen leuchten in dem braungebrannten Gesicht voll stolzer Freude über die be sondere Auszeichnung, die ihm der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht zuteil werden ließ. Dieser Mann mit dem schwarzen Käppi der Panzersoldaten, mit dem Totcnkopf und dem Hakenkreuz darunter, ist ein Bei spiel für Einsatzfreudigkeit und selbstlose Pflichterfüllung, denn obwohl verheiratet und Vater von vier Kindern, hat er nicht einen Augenblick gezögert, unter die Fahnen des neuen Spaniens zum Kampf gegen die Anarchie und die Zerstörung zu eilen. Ein besonderes leuchtendes Bei spiel nur aus den Reihen der deutschen Spanienfreiwil ligen, ein Beispiel deutschen Soldatentums: schlicht un bescheiden, dem die Worte gering erscheinen und die Tat alles. Legion „Condor" nor Lem Führer Dienstag Staatsakt im Lustgarten — Aufruf Dr. Goebbels Der Gauleiter von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, erläßt an die Bevölkerung dsr Rcichshauptstadt einen Aufruß in dem er zum Schmuck der Stadt auffordert. 2n dem Aufruf heißt es u. a.: Vor wenigen Tagen kehrte das deutsche Freiwilligenlorps, die Legion „Condor", nach ruhmvollen Kämpfen aus spanischem Boden in die Heimat zurück. Sein heldenmütige Einsatz hat dem spanischen Volk gezeigt, was die deutsche Freundschaft in den Stunden nationaler Erprobung bedeutet. Nahezu drei Jahre kämpsten unsere Freiwilligen in Wassenbriiderschast mit den nationalspanischen und italienischen Formationen bis zum Endsieg sür ein großes nationales Spanien und damit sür die Befreiung des europäischen Westens vom Terror des völker vernichtenden Bolschewismus. Ihr Tatenruhm wird unver gänglich sein. Berliner! Wir find stolz darauf, unsere Freiwilligen nun auch in der Rcichshauptstadt begrüßen zu können. Am 8. Juni ISZg, um 18 Uhr, wird die Legion „Condor" an der Technischen Hochschule vor dem Führer vorbeimarschieren, um dann bei einem Staatsakt im Berliner Lustgarten um 12.38 Uhr den Dank des deutschen Volkes aus dem Munde des Führers ent- gegenzunehmen. Berlin wird am Tage des Einzuges unserer Legionäre die seitliche Hauptstadt des Eroßdeutschen Reiche» sein! die Frage an Barka, wann das eigentlich gewesen sei? Er habe darüber gelesen, aber Einzelheiten vergessen. „Es war eine furchtbare Katastrophe', erinnert sich Barka, und stellt nachdenklich das Glas, aus dem er eben getrunken hat, wieder hin. „Nie in meinem Leben habe ich solche Panik und so grauenhafte Bilder der Verzweif lung gesehen wie in jener Nacht.' Mit der Schilderung der Einzelheiten hört Gehlsen das Datum der Katastrophe, dessen Feststellung ihm nötig ist. „Ja", stimmt Gehlsen zu. „Das mutz ganz furchtbar gewesen sein. Sie können von Glück sagen, daß Sie da vongekommen sind, Herr Barka.' Barka antwortet mit einem stillen, merkwürdigen Lächeln. „Sie wollten mir noch etwas zeigen?' erinnert er dann. Gehlsen entnimmt seiner Tasche des Photo, wickelt es aus und reicht es Barka hin, wobei er selbst mit seinen Fingern nicht weiter vorsichtig zu Werke geht, schon, um kein Mißtrauen zu erregen. Uebrigens mutzte Barka auch, so wie ihm das Blatt hingehalten wurde, die andere Sette anfassen. Gehlsen vermeidet es, hinzusehen, er wird erst ausmerksam, als Barka einen kleinen Ausruf hören läßt. „Ganz entzückendes Stück', lobt er erfreut. Dabei hält er das Photo achtlos zwischen Daumen und Zeige finger. „Wo haben Sie das her?' „Es wurde mir durch einen Bekannten angeboten', lügt Jasper, wie er es sich vorgenommen, aber es kostet ihm mehr Ueberwindung, als er geglaubt hat. „Leider aber habe ich keine Verwendung — und auch nicht das Geld dafür übrig — da dachte ich an Sie.' „Sehr freundlich von Ihnen", sagt Barka, dann legt er das Bild aus der Hand, um nach einer Lupe zu grei fen. Als er das Bild wieder aufnimmt, sich darüber beugt, und es durch das scharfe Glas besteht, bemerkt er: „Müssen Sie diese Photographie zurückgeben? Ja? Schade — ich sehe eben, wir haben sie ziemlich ruiniert. Ihr Fingerabdruck ist darauf, und auch der meine. Oder glau ben Sie, das macht dem Eigentümer nichts aus? Wenn ich zum Beispiel bereit wäre, dies Ding hier zu kaufen?' ,„Jch glaube nicht, datz er sich darüber sehr ärgern würde", beruhigt ihn Jasper, dem doch ein wenig das Herz schlägt. Barka hat in seinem gelinden Tonfall gesprochen, aber feine Worte haben doch einen etwas seltsamen Klang gehabt. „Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein', denkt Gehlsen. Er ist erleichtert und ein wenig überrascht, als Barka ihm das Bild anstandslos und ohne einen Ver such zu machen, die Fingerspuren zu verwischen — zurück reicht. „Ist etwa einer von unseren gemeinsamen Bekannten der glückliche Besitzer dieser kleinen Kostbarkeit? Sie er innern sich — autzer meiner Frau sind der Bankier Behrens und Inspektor Kanitz uns bekannt, nicht wahr?" Gehlsen starrte in Barkas undurchdringliche Miene. „Nein", antwortet Gehlsen wahrheitsgemäß, „die Haubenschachtel gehört keinem von diesen beiden." Und da Barka ihn in größter Ruhe anlächelt, unentwegt un- geheimnisvoll belustigt, zwingt sich Jasper auch zu einem Grinsen, dessen maskenhafte Starrheit ihm zum Glück auch nicht bewußt wird. „Sie wollten mir einen Dienst erweisen, wie ich an nehme —" sagt Barka leise. „Das haben Sie auch getan. Ich danke Ihnen", fügt er gelassen hinzu. »„Ich habe doch recht, nicht wahr?" „Ja", erwidert Gehlsen etwas befangen. „Ganz recht!" Barka nickt und reicht ihm verabschiedend die Hand. Fünfzehntes Kapitel Gehlsen steht mitten in seinem Zimmer, so, wie er von Barka gekommen ist, und verwünscht innerlich die schwache Deckenbeleuchtung, die ihm nicht ermöglicht, ganz genau zu sehen. Wie ein kränklicher Glühkäfer kommt ihm die einsame Birne vor, die dicht unter der Decke klebt und nur diese beleuchtet, höchstens noch ein paar Fliegen, die dort seelenruhig schlafen. Er kramt in seinem Koffer und hält bald auch die von Inspektor Kanitz ihm über gebenen Abdrücke in der Hand. Er könnte sie also nun vergleichen, aber da er ungeübt ist und das Gewirr der feinen Hautlinien sich für ihn zu einem unentwirrbaren Labyrinth verdichtet, verwünscht er auch sich selbst, daß er nicht daran gedacht hat, sich eine Lupe zu besorgen. Ge rade als ihm einfällt, daß möglicherweise das lächerliche Monokel, das er sich einmal auf Rat eines befreundeten Augenarztes angeschafft, aber nie getragen hat, in einer seiner Taschen steckt, klopft es an der Tür. „Herein!" knurrte Gehlsen ungeduldig, und Dor^ die Kleinmagd, steckt den femmelblonden Kopf zur Tu» herein. „Ob der Herr Doktor, bitte, zum Abenbrot herum»' kommen möchte?" (Fortsetzung folgt.)