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Wilsdruffer Tageblatt : 05.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390605
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-05
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.06.1939
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Wilsdruffer Tagedla« s. Blatt zu Nr. 127 — Montag, den 5. Juni 1939 Das neue Deutschland in der Dichtung Groß-Deutschland ist erstanden, Grotz-Deutschland über Nacht. Befreit von Eisesbanden Im Lenz der Frühling früh erwacht. Da ward der März zum Maien, Da kam der Mai zum März. Die Ostmark zu befreien, Stand auf das Deutsche Herz. Der Schöpfer sprach sein „Werde!" Da ward der März zum Mai. Da ward die Deutsche Erde, Der Rhein und auch die Donau frei. Steht auf! sprach der Erkürer Des Großen in der Welt. Ein Volk, ein Reich, ein Führer Erstanden wie ein Held. Groß-Deutschland tönt die Kunde, Hell leuchtend wie Kristall. Ein „Ja!" mit einem Munde, Ein Ruf wie Gottes Dc-nnerhall Braust über alle Schranken —, Ein einzig jubelnd „Ja!" Bis zu den Karawanken. So steht Groß-Deutschland da^ Wilhelm Prinz. Schicksalsfragen -er Ration Hur 5. Reichsnährstandsausstellung in Leipzig. — Den Bauer und den Städter geht es an Die 5. Reichsnährstandsausstellung in Leipzig, die am Sonntag eröffnet wurde und bis zum 11. Juni den Be suchern aus Stadt und Land ihre Pforten offen hält, wird, so erwartet Wan, alle früheren Ausstellungen dieser Art in jeder Hinsicht noch übertrefsen. Da infolge der Maul- und Klauenseuche die Nährstandsausstellung im vorigen Jahr ausfallen mußte, ist das Interesse des Bauerntums an der Leipziger Ausstellung besonders stark. Die 5. Reichsnährstandsausstellung dient vornehmlich dem Gedanken, daß Deutschland ohne das Bauerntum nicht bestehen kann. „Ohne Bauerntum stirbt das Volk", hat einmal der Reichsbauernführer Darrs gesagt, Und er hat dem deutschen Volke deutlich vor Augen ge führt, daß es sich entscheiden muß, ob es sich vom Bauern tum trennen oder sich zu ihm bekennen will. Der ewige Volksbestand kann nur gesichert werden, wenn die bäuer liche Familie unlösbar mit ihrer Scholle verbunden bleibt. Das ist das Lebensgesetz des deutschen Bauerntums, und dasselbe Gesetz gilt für die ganze Nation. Jeder Deutsche hat mehr oder weniger in seinem Blut noch einen Rest jener bäuerlichen Lebensauffassung unserer Vorfahren, und er hat die Pflicht, die Lebensgesetze des germanischen Blutes zu achten. Die Mahnung ergeht vor allen Dingen immer und immer wieder an unsere Jugend, die ja einmal Treuhänder des großen Werkes von heute sein soll. An die Jugend wendet sich auch die S. Reichsnähr- standsausstellung ganz besonders mit einer Sonderschau »Landflucht — die Schicksalsfrage des deutschen Volkes". Schon in seiner Rede auf dem vorjährigen Reichs bauerntag in Goslar hat der Reichsbauernführer auf die erschreckende Abwanderung vom Lande hinge wiesen, die einen Mangel an landwirtschaftlichen Arbeits kräften zur Folge hat, den Walter Darrs im vergangenen Jahre auf 800 000 Menschen berechnet hat. Besonders stark stadtsüchtig ist die weibliche Bevölkerung. 2,7 Ab wanderungen auf der männlichen Seite stehen 4,2 auf der weiblichen Seite gegenüber. Diese höchst ungesunde Er scheinung hat eine starke Ueberlastung der Land frauen zur Folge. Roch einmal führt die Leipziger Reichsnährstandsschau den Besuchern vor Augen, welche Verstädterung sich in Deutschland vollzogen hat. Im Mittelalter lebten 90 v. H. und 1871 noch 64 v. H. der Ge samtbevölkerung auf dem Lande. 1933 waren es nur noch 33 v. H. und 1936 sogar nur noch 21 v. H. In dem gleichen Maß, "wie die Landbevölkerung abnahm, nahm die Ver städterung zu. Gab es 1871 acht Großstädte mit 1,9 Mil lionen Einwohnern, so waren es 1933 schon 52 mit 19 Millionen Einwohnern. Von 1882 bis 1933 sind 12 Mil lionen Menschen vom Land in die Stadt gezogen. So sehr sich auch diese Abwanderung vom Lande mit der zu nehmenden Industrialisierung erklären läßt, so muß der Abwanderungsstrom doch schnellstens abgestoppt werden, lvenn nicht das Fundament der Ewigkeit der Nation, das das Dauerntnm bildet, gefährdet werden soll. Mit der Stadtsucht steht in engster Verbindung auch die Ge b u r t e n f r a g e. Darüber gibt die „Ehre n- balle der L a n d f r a u" auf der Leipziger Neichsnähr- standsausstellung ein anschauliches Bild. Infolge der ge steigerten Arbeitsanforderungen ist den Landfrauen heute schon nicht mehr die Möglichkeit gegeben, so vielen Kin- °ern das Leben zu schenken wie einst. Obwohl die durch schnittliche Kinderzahl auf dem Lande noch immer größer ch als in der Stadt, so ist doch bereits ein Geburten unterschuß auf dem Lande zu verzeichnen. Er beträgt ll> v. H. gegenüber 30 v. H. in der Kleinstadt und sogar 50 v. H. in der Großstadt. Diese erschreckenden Zahlen bedeuten eine Gefähr dung der völkischen Zukunft Deutschlands. Erst wenn das Bauerntum wieder wie früher Blutsquell sein kann, ist die deutsche Zukunft gesichert. Neben den ernährungs- wirtschaftlichen Leistungen ist daher der bevölkerungs politische Beitrag des Landes maßgebend. Es gilt daher, rbäuerliche Grundlage, die das Reichserbhof gesetz für Ee Zeiten gefestigt hat, noch zu erweitern. Es gilt weiter, neues deutsches Bauerntum zu schaffen. , So zeigt die 5. Neichsnährstandsausstellung in Leipzig eindringlicher als je zuvor, daß die Frage des Bauern- mms eine Frage nach dem ewigen Bestand der deutschen " w- In der Vergangenheit waren wir ein Bauern- »s unter nationalsozialistischer Führung sollen wir r werden. Das Gesetz von Blut und Boden muß Deutschen iverden. Nur wenn wir diesem "reue halten, werden wir all das, was wir yeme schassen, für die Zukunft erhalten können. AararpMik durchbricht Einkreisung Eröffnung der 5. Reichsnährstands-Ausstellung in Leipzig In der festlich geschmückten Ehrenhallc des Reichs nährstands in Leipzig sand die feierliche Eröffnung der 5. Reichsnährstandsausstellung statt. Zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht, unter ihnen die Reichs minister Graf Schwerin von Krosigk und Dr. Seytz- Jnguart, bekundeten durch ihre Anwesenheit die enge Verbundenheit mit dem deutschen Bauerntum. Reichs minister Darr« eröffnete die Reichsnährstandsausstellung mit einer Ansprache, in der er ein Bekenntnis zu den ewigen Aufgaben des deutschen Bauerntums ablegte und feststellte, daß die deutsche Agrar-und Ernkyrungspoltttk den Ring der Einkreifungsmächte durchbrechen wird. Nach einem Hinweis darauf, daß die 5. Reichsausstellung des Reichsnährstandes, die größte Ausstellung Grotzdeutsch- lands im Jahre 1939, an Umfang alles übertrifft, was auf die sem Gebiet bisher in Europa gezeigt worden ist, fuhr er fort: Um die Bedeutung unserer Reichsnährstandsausstcllung für unser Volk und unsere Volkswirtschaft richtig einsetzen zu können, muß man die Aufgaben erkennen, welche die Reichs nährstandsausstellungen zu erfüllen haben: Sicherung unserer Volksernährung und Vertiefung der Erkenntnis, daß die bluts mäßige Erhaltung des deutschen Volkes vornehmste Aufgabe des Bauerntums ist. Die ReichSnährstandsausstcllungen sind uns also nicht allein Ausdruck, sondern Instrument unserer Agrar- und Ernährungspolitik. Um dies voll zu verstehen, bitte ich, sich einmal kurz vor Augen zu halten, was zum Beispiel der Begriff „Erzeu gungsschlacht" praktisch bedeutet und wie diese Erzeu gungsschlacht durchgeführt wird. Wir hatten zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung weder die Möglichkeit, zu sätzlich große Kapitalien, noch die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitskräfte einzusetzen. Ich habe bereits auf dem 6. Reichs bauernlag in Goslar im November 1938 erklärt, daß die Land wirtschaft seit 1933 etwa 700 000 bis 800 000 Arbeitskräfte ver loren hat. Diese Menschen waren eben — genau wie das Kapital — auch an den anderen Brennpunkten unserer Volks wirtschaft notwendig. Nach der landläufigen Meinung, libe- raler Nationalökonomen hätte demnach jeder Versuch, die Erzeugung in der Landwirtschaft zu steigern, zu einem M erfolg führen müssen Gewaltige Produktionssteigerung durch die Erzeugungsschlacht In Wirklichkeit haben wir aber doch Erfolge erzielt, die für den Aufbau Großdeutschlands von entscheidender Bedeu tung waren. Ich darf hier einige Ziffern nennen, welche mehr als Worte ein wirtschaftliches Ruhmesblatt der deutschen Landwirtschaft sind. Im Jahre 1938 übertraf die Erzeugung diejenige des Jahres 1932 bzw. den Durchschnitt des Jahr fünfts 1928—1932: bei Brotgetreide um 2,3 Millionen Ton neu, bei Futtcrgctreide um 2 Millionen, bei Kartoffeln um 9,2 Millionen, bei Zuckerrüben um 4,3 Millionen, bei Heu um 2,7 Millionen, bei Fleisch um 500 000, bei Butter um 10V 000, bei Schweinefett um 120 VVV und bei Oelsaaten ebenfalls um 120 000 Tonnen. Wenn wese Mehrerzeugung an Nahrungsmitteln im Jahre 1938 nicht zur Verfügung gestanden hätte, sondern zur Befriedigung des gestiegenen Verbrauchs zusätzlich aus dem Ausland eingeführt worden wäre, so mußten, wenn man auch noch die Produktionssteigerungen der hier nicht genannten Zweige der Ernährungswirtfchast einrechuel, für rund zwei Milliarden Mark mehr Lebensmittel eingeführi werden als dies tatsächlich im Jahre 1938 notwendig gewesen ist. Was dies für unsere Außenhandelsbilanz und damit für unsere gesamte Volkswirtschaft bedeutet hätte, wird vielleicht erst klar, wenn man sich vor Augen hält, daß die Gesamt ausfuhr des Altreichs trotz größter Anstrengungen im Jahre 1938 insgesamt nur den Wert von 514 Milliarden RM. erreichte. Da es bei der gegenwärtigen Lage der Weltwirtschaft und des Welthandels ausgeschlossen gewesen wäre, eine um rund 2 Milliarden RM. höhere Aussuhr zu erreichen, so hätten wir ohne die genannten Erfolge der Erzeugungsschlacht im Jahre 1938 also nur vor der Wahl gestanden, entweder auf volks wirtschaftlich notwendige Rohstoffe oder aber auf eine aus reichende Ernährung verzichten zu müssen. Dieser Erfolg wurde erreicht trotz Mangels an Kapital und an Arbeitskräften. Wir konnten im wesentlichen nur die Herzen und den Willen der deutschen Landmenschcn ein setzen, für den Führer zu arbeiten und ihm bei der Durch führung seines Werkes durch Pflichterfüllung bis zum Letzten zu helfen. Unsere Erzeugungsschlacht wurde die ganzen Jahre hindurch im wesentlichen mit der Energie und dem verbisse nen Fanatismus der Millionen von Bauern, Bäuerin- neu und Landarbeitern aeschlagen. Es ist aber auch das verdienst des tm Reichsnährstand zusammengeschlossenen Korps der ehrenamtlichen Bauer nsührer und ihrer Mitarbeiter, diesem Willen des deutschen Landvolkes und seine Einsatzbereitschaft immer wieder geweckt und gestärkt zu haben. Marschrichtung für die Zukuntt Airs der Kette der vielen Dinge, die wir in den letzten Jahren zur Mobilmachung der Kräfte des einzelnen Land mannes für die Erzeugungsschlacht getan haben, läßt sich vor allem aber die Reichsnährstandsausstellung nicht wegdenken. Sie zeigt Jahr für Jahr dem deutschen Landvolk die gültige Marschrichtung, die in Zukunft eiugeschlagen werden mutz. Es ist zum Beispiel durchaus keine müßige An gelegenheit, wenn wrr hier in Leipzig 2000 Zuchttiere vorführen. Diese Tiere sind nach ihrer Leistung ausgewählt und stellen sich nunmehr hier aus der Reichsausstellung den Preisrichtern. An dem Ergebnis dieser Beurteilung erkennen dann die Züchter, in welcher Richtung ihre eigene Arbeit bei der Zucht aus ihren Höfen gehen muß. Aehnlich liegen die Verhältnisse auf allen anderen Ge bieten. Der Landmann lernt aus der Reichsnährstandsaus stellung, welche Möglichkeiten und Wege noch vorhanden sind, um seinen Betrieb zu verbessern und die Leistungen zu steigern. Dieser Aufgabe dienen auf der diesjährigen Reichsnährstandsausstellung vor allem 21 große Lehrschauen. Einer Reihe von ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu. da sie der Landwirtschaft Möglichkeiten aufzeigen, um die Landarbeit zu erleichtern oder erfolgreicher zu ge stalten. Steigerung der Fettversorgung Es geht hierbei ja um ein entscheidendes Problem unseres Volkes. Auf die Gefahren des Mangels an Arbeits kräften aus dem Lande für unsere Volksernährung und unse ren blutsmäßigen Bestand habe ich schon wiederholt hinge wiesen. Der deutsche Landmann kann überzeugt sein, daß die deutsche Staatsführung seine Sorgen kennt und bestrebt ist. ihm zu helfen, sobald es die Entwicklung irgendwie zulätzt. Bis dahin muß der deutsche Landmann durchhalten und trotz aller Schwierigkeiten aus eigener Erfindungsgabe immer neue Wege und Mittel suchen, um die bisherige Erzeugung zu halten, möglichst sogar noch zu steigern und das Aeußerste aus dem deutschen Boden herauszuholen. Insbesondere werden wir in Zukunft noch mehr als bisher die Steigerung der Felterzeugung vorantreiben muffen. Nachdem cs in den verflossenen Jahren der Erzeugungs schlacht gelungen ist. außerordentliche Reserven au Brotgetreide zu schaffen, ist die Verbesserung der Fettversorgung ft» Znftmft das wichtigste Gebiet, das im Hinblick auf unsere Devisenlage einer Meisterung bedarf. Insbesondere wird es hier aus eine Vervielfachung des Oelfruchtanbaues und auf eine weitere Steigerung der Milch- und damit Buttererzeugung ankommen. In wenigen Wochen werden auf diesen GebictON sehr wichtige Entscheidungen der Reichsregicrung fallen, die von der Preis seite her soweit irgend möglich die Voraussetzungen einer solchen Steigerung der Fetterzeugung geben werden. Schon jetzt aber mutz sich die deutsche Landwirtschaft aus dieses Ziel stärkster Aktivierung der Butter- und Oelerzeugung einstellen. Wir müssen aber auch erkennen, daß die Gesamtzahl der Arbeitskräfte unseres Volkes in den nächsten Jahrzehn ten zu gering ist, um alle die Aufgaben zu bewältigen, di« wir in der Landwirtschaft vielleicht für notwendig halten. Die Gesamtzahl der Sechzehn- bis Fünfundzwanzigjährigen, also der Altersklassen, die besonders für die ländlichen Wirtschafte« als ledige Hilfskräfte in Frage kommen, wird in den nächste» 20 Jahren in jedem Jahr um vier bis fünf Millionen niedriger sein als in den 20 Jahren, die hinter uns liegen. Es ist dies einfach die Folge des außerordentlich starken Geburtenrück ganges in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Eine allmählich« Zunahme des Nachwuchses an Arbeitskräften tritt erst wieder ein, wenn die nach der Machtübernahme zahlreicher Geborene» arbeitsfähig geworden sind. Wiedererweckung des Willens zum Kinde Die Zahl der Geburten reicht in Deutschland zur BestandS- crhaltung des Volkes nicht aus. Eine endgültige Ueberwin- dung des Mangels an Arbeitskräften in unserer Volkswirt schaft wird es deshalb erst dann geben, wenn das gesamte Volk noch mehr als bisher die auch heute noch nicht völlig über wundene materialistische Einstellung zur Frage des Kindes ab legt und durch eine neue nationalsozialistische Haltung und den Willen zum Kinde ersetzt. Die Meisterung dieser seelischen Aufgabe ist die Voraussetzung der Erreichung des völkische» Zieles. Dieser seelischen Ausgabe soll auch die Förderung der Lei besübungen auf dem Lande dienen. Das ist der tiefere Sinn des seit der Reichsnährstandsausstellung in München auf genommenen Brauches, auch immer einen Ausschnitt aus der Arbeit der Neichsschule des Reichsnährstandes Burg Neu haus zu zeigen. Es ist die Aufgabe der Leibesübungen, unser Landvolk und vor allem die Landjugend körperlich und seelisch mehr und mehr zu einer neuen, das Leben und die Zukunft bejahenden, selbstbewußten bäuerlichen Haltung zu erziehen. Lleberwin-ung -er Gtadtsucht Denn die Landflucht wird nicht dadurch überwunden, daß man die Stadt und ihre Methoden auf das Land verpflanzt, sondern dadurch, daß man dem Menschen auf dem Lande wie der die Sicherheit zu sich selber gibt und so die geistige Seuche der Stadtsucht immunisiert. Es wäre ein Irrsinn, zu glauben, daß die Stadt oder die Industrie aus unserem Volksleben sortzudenken wären oder gar auch nur ihre Berechtigung zu bestreiten. Aber es ist nicht notwendig, daß das Landvolk als Lebensquelle des Volkes an der Stadt und an der Industrie stirbt. Wir müssen der viel fach veräußerlichten Fassade eines städtischen Lebensideals ein starkes, stolzes, sicheres, bäuerliches Selbstbewußtscin gegen- übe-' Nur wer die Würde des ländlichen Lebens wieder anzu- erkennen bereit ist, wird erwarten dürfen, daß das Landvolk sich seines Wertes bewußt wird. Damit erst ist die Voraus setzung geschaffen, um der Stadtsucht cntgegenzütreteu. Technisierung der Landarbeit weiterhin notwendig Die von mir genannten Zahlen über den Nachwuchs an Arbeitskräften lehren uns, daß auch in weiter Zukunft eine weitgehende Technisierung der Landarbeit notwendig sei» wird. Wir müssen bei der Technisierung der Landarbeit den Vorsprung einholen, den der gewerbliche und städtische Sektor unserer Wirtschaft gegenwärtig natürlicherweise noch aufweist. Es wird Aufgabe des gesamten Volkes und der ge samten Volkswirtschaft sein, im Interesse der Volksernäh rung diese Technisierung der landwirtschaftlichen Erzeugung, die die Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahrzehnte unmög lich machte, soweit wie möglich zu erleichtern. Es han delt sich dabei nicht um eine landwirtschaftliche Aufgabe allein. Die Landwirtschaft kann auch ohne Erzeugungsschlacht bestehen. Wir brauchen jedoch zur Erhaltung des deutschen Volkes ein gesundes Landvolk und eine wachsende Inlands» erzeugung an Nahrungsmitteln. Aus diesem volkswirtschaft lichen Grunde muß daher auch das ganze Volk mithelfen, die Aufgabe zu meistern. Auch der Ausbau unserer Handelsbeziehungen zu Süd osteuropa macht diese Anstrengungen in keiner Weise über flüssig. Es gibt nicht nur eine politische Einkreisung, mit der Deutschland zu rechnen hat, sondern ebenso auch ein« Wirt- schaftliche Einkreisung, die nicht weniger ernst zu nehmen ist. Ebenso wie die politische Einkreisung brauchen wir aber auch diese wirtschaftlichen Einlrcisungsvcrsuche nicht zu fürch ten. Wir haben bereits im Herbst 1934 aus dem Zusammen bruch der Weltwirtschaft die Konsequenzen gezogen und zur Erzeugungsschlacht ansgerufen, um durch den Kampf für die Nahrungsfreiheit dem Führer eine der Voraussetzungen für eine selbständige Außenpolitik zu schaffen. Aus dem Partei tag 1936 wurde auch der gewerbliche Sektor unserer Wirt schaft durch den Vierjahresplan bewußt auf größere Selbst versorgung unserer Volkswirtschaft ausgerichtet. Nachdem Reichsminister Darre noch darauf hingewiefen hatte, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik auch die Vor aussetzungen geschaffen hat, um die Ägrarüberschüsse anderer Staaten auszunehmen, was für die Aktivierung unserer Han delsbeziehungen mir dem Südosten von entscheidender Bedeu tung ist, beendete er seine Ansprache mit den Worten: Ich habe keinen Zweifel, daß das deutsche Volk auch i« der Ernährungsfrage in Stadt und Land zusammenstehe» wird wie ein Mann, um dem Führer zu helfen, den Ring der Einkreisllngsmächte zu durchbrechen. Möge die Reichs nährstandsausstellung Leipzig die ihr in diesem Rahmen zu- gewicsene Aufgabe erfüllen und damit beitragen, dem deut schen Volke seine Zukunft zu ermöglichen. Willkommensgruß des Gauleiters und der Messestadt Bürgermeister Haake entbot der 5. Reichsnährstandsans- stellung, die zugleich die erste Großdeutschlands ist, den herz lichsten Willkommensgruß der Reichsmesse- stad t, die sich dessen bewußt sei, daß die Stadt, vor allem die Großstadt, dem deutschen Bauerntum gegenüber eine Dankes schuld für seine Arbeit und seinen Kampf um die deutsche Nahrungsfreihett abzutragen habe. Gauleiter Reichsstytthalter Mutschmann sprach seine Freude darüber aus, daß die größte Ausstellung dieses Jahres in der Reichsmcssestadi und im Sachsengau stattfinde. Der deutsche Bauer, der deutsche Landarbeiter und nicht zuletzt die Landfrau sollten wissen, datz die ganze deutsche Nation hinter ihnen stehe »Helfer im Kampf gegen die Stadtsucht^ Den Auftakt zur 5. Retchsnährstandsausstellung bildete die Eröffnung der von der Stadt Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand veranstalteten Kunstausstellung «Der Bauer und leine Welt" im Museum der bildenden
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