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Wilsdruffer Tageblatt : 02.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193906024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390602
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-06
- Tag 1939-06-02
-
Monat
1939-06
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.06.1939
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Eigenheim für den deutschen Arbeiter Große Bausparaktion der Deutschen Arbeitsfront Das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront ist zu sammen mit dem Reichsheimstättenamt und den sonst in Betracht kommenden Stellen damit beschäftigt, eine große Bausparaktion der DAF. ins Leben zu rufen, die es ermöglichen wird, daß die deutschen Arbeiter weitgehend ein Eigenheim erwerben können. Der Wunsch nach dem eigenen Heim setzt zu Recht die eigene Leistung des künftigen Eigentümers voraus, der mit der zweck- bestimmten Rücklage die Anwartschaft auf Darlehen und Hilfe der öffentlichen Hand erwirbt. Mit Rücksicht auf die vielfach «och anzutteffenden, gegenüber den berechtigten Ansprüchen deutscher Arbeiter sozial und sanitär unzulänglichen Woh nungsverhältnisse mutz diese neue Sparaklion nach Ansicht des Sozialamtes Vorrang vor anderen Zweckspar bewegungen bekommen. Die zu Bauzwecken gesammelten Spargelder müssen unbedingt mit dem höchsten Nutzen eingesetzt werden. Die Lasten des Baues und die Verzinsung dürfen bei einem monatlichen Einkommen bis zn 200 Mark die Grenze von 35 Mark nicht überschreiten. Das Sozialami verweist aus die wachsende Sparsähigkeit, die in dem dauernden Ansteigen der Spareinlagen im Altrcich zum Ausdruck kommt. Anderer seits ergebe sich aus einer Feststellung der Kommission für Wirt- schastspolitik der NSDAP., datz gewaltige Summen künftigen Arbeitseinkommens im Borggeschäfl vagabundieren, die weder dem einzelnen Haushalt, noch der Volkswirtschaft zum Vorteil gereichen. Eine Sparaktion mit dem Zweck der Eigenheim errichtung könne hier bei richtiger Tätigkeit grotze Summen des deutschen Einkommens in volkswirtschaftlich, bevölkerungspoli tisch und sozialpolitisch wichtige Kanäle leiten. Schließlich wird aus die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Reichsgruppe Industrie binaewiesen. Kämpferischer Einsatz Aufrufe Schirachs und Tschammers zum Reichssportwettkampf. Zum Retchssporlwettkamps der veutschen Jugend, der am Lund 4. Iun > aus allen Sportplätzen des Reiches rund sieben Millionen Jungen und Mädel vereint, haben Retchsiugendführer Baldur v Schirach und Reichssportführer v. Tschammer und Osten Aufrufe erlassen. Venen wir fol gende Sätze entnehmen: Baldur v. Sch »rach: Der sportliche Wettkamps ist die Krönung einer Erziehung zur Härle und körperlichen Kraft. Adolf Hitler hat euch, deutsche Jugend, ein Reich gebaut, dessen Größe und Herrlichkeit zu schauen, euch am längsten vergönnt sein wird. Ihr sollt sein Reich aber auch erhalten. In der Kraft eurer Körper und der Tapferkeit eurer Herzen besitzt er die ewigen Bau st eine des Grotzdeutschen Reiches. Bewahrt euch vor Kränkelet und Verweichlichung, indem ihr krühzeitig den Sport als die beste Medizin eures Lebens erkennt. So rufe lch euch auf, Jungen und Mädel, ge schlossen zum Reichssportwettkampf der Hitler-Jugend 1939 an zutreten. Da ihr auf Deutschlands grünem Rasen eure Kräfte meßt, schaut die Ration aus ihre Jugend. Kämpft um den Steg zur Ehre des Führers und zum Ruhme des Reiches! v. Tschammer und Osten: Der Führer will, datz ihr einmal im Jahr eure sportliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt. Der Reichssportwettkampf der Hitler-Jugend 1939 gibt euch Gelegenheit, diesem Befehl nachzukommen. Im Rahmen des Reichssportwettkampses werden Gesolgschafts- und Gruppenfeste durchgesührl, in denen sich auch die kleinste Einheit messen und bewähren kann. Tretet geschlossen zu diesem Wettkampf anl Beweist euren Willen zum kämpferi schen Einsatz und zeigt in eurem von hartem Einsatz und jugendlichem Frohsinn umrahmten Fest das umfassend? Bild unserer Leibeserziehung I Mmlehrgänge der Wehrmannschaffen Regelung der Beurlaubung — Bestimmungen für öffentlichen Dienst und freie Wirtschaft Der Reichsinnenmintster hat zugleich tm Namen des Reichsfinanzministers einen Erlah über die Lehr- und Prüs- scheinlehrgänge für Führer der Wehrmannschaften heraus gegeben, der die Beurlaubung vom Arbeitsplatz für die Aus bildung der neuen Führer der Wehrmannschaften regelt. Die Lehrgänge werden durchschnittlich zwei bis drei Wochen dauern und aus den zuständigen SA.-Schulcn durchaeführt. Die Ein berufungen zu diesen Schulen erfolgen durch die SA.-Gruppen. Der gemeinsame Erlatz der beiden Reichsminister bestimmt, datz aus die Angehörigen des öffentlichen Dienstes, die zu diesen Lehrgängen einberufen werden, die Richtlinien über die Beurlaubung für Zwecke der NSDÄP. anzuwenden AÄmbeeVMiMmkktl R<N<40U4.1001S S2f «Nachdruck verboten.) der auf seinem Gemüt lastet? Gibt es noch etwas, außer jener Schuld der Vergangenheit — vorausgesetzt, datz dieser Mann selbst sie auf sich geladen hat? Oder steht er da, von der Bürde eines anderen gebeugt? Möglich auch, datz eine eigene Schuld neueren Datums ihn zu dem machte, was sich hier zeigt, da der Mann sich unbeobachtet glaubt: ein vom Schicksal oder ein von schwermütigen Gedanken überwältigter Mensch. Gehlsen kann sich nicht denken, datz dieser Barka der Mann wäre, der ohne Grund aus purer Sentimentalität und allgemeinem Weltschmerz hier an einem stürmischen Tage, wo er ohne Gehlsen sicher sein dürfte, niemanden zu treffen, an Gräbern verweilen würde. Besucher, die der Sehenswürdigkeit halber und ohne jede persönliche Be ziehung diesen Ort aussuchten, würden sich doch anders verhalten. Jetzt setzt Barka sich wieder in Bewegung, und es scheint, datz er den Friedhof verlassen will. Er durch schreitet die Pforte und schliesst sie hinter sich. Gehlsen kann jetzt sein Gesicht sehen. Die Brauen sind zusammen gezogen, der Mund ist fest geschlossen. Er steht ernst aus, düster und versonnen. Jasper hat nicht den Ein druck, datz es sehr zweckdienlich wäre, ihm jetzt zu be gegnen, und überlegt gerade, wie er dem ausweichen kann, wenn Barka aus demselben Wege zurückkommen sollte. Aber das tut der andere nicht. Vielmehr geht er bis an die nächste Ecke der Einfriedigung und blickt dort zu einem Schild aus. das vermutlich eine Art Wegweiser darstellt. Man sollte eigentlich annehmen, datz er hier Bescheid wützte, sagt sich Gehlsen, wenn er wirklich von Kind an mit der Insel vertraut wäre. Barka fetzt seinen Weg in der Richtung nach dem Strande fort. Als er außer Sicht gekommen ist, steht Gehlsen auf, klopft den Sand von seinen Kleidern und begibt sich gleichfalls nach der Pforte. In ihrer Mitte ist ein Schild angebracht, auf dem die Worte stehen: „Friedhos der Heimatlosen". Darüber ist Jasper nicht tm Zweisel gewesen. Er tritt rasch ein und geht bis zu dem Grab, vor dem Barka gestanden hat. Da ist ein schlichtes, gran gestrichenes sind. Für die Angehörigen'der freien Berufe unv der freien Wirtschaft sind Bestimmungen aus dem Gesetz und der Verordnung über die Beurlaubung von Angestellten und Arbeitern zum Zwecke der Leibeserziehung sinngemäß an zuwenden. Hiernach ist ein Gefolgschaslsmitglied auf seinen Antrag von seinem Unternehmer zur Teilnahme an den Lehr gängen zu beurlauben, und zwar außerhalb des bestimmungs gemäß sonst zustehenden Urlaubs. Dem Unternehmer ist eine Bescheinigung über die Einberufung zu den Lehrgängen vorzu legen. Einwendungen des Unternehmers müssen insoweit be rücksichtigt werden, als ein geeigneter Ersatz für den Antrag steller nicht beschafft werden kann und die Beurlaubung zu einer verhältnismäßig großen Schädigung des Betriebes führen würde. Die Beurlaubung gibt dem Unternehmer nicht das Recht, das Arbeitsverhältnis zu kündigen. Andererseits hat das Ge- folgschaftsmitglied während der Beurlaubung zu den Lehr gängen keinen Anspruch aus Zahlung von Arbeitsentgelt. Gewährt der Unternehmer aber weiter Arbeitsentgelt, dann kann er den Erholungsurlaub des Be treffenden um ein Drittel, jedoch um nicht mehr als zehn Tage, kürzen Die Angehörigen der zur Lehr- und Prüfscheinlehrgängen Einberufenen erhalten Familienumerstiitzung nach den gleichen Bestimmungen und durch die gleichen Behörden, wie die An gehörigen der zu Hebungen der Wehrmacht einberufenen Wehr pflichtigen. Das Reich erstattet den Stadt- und Landkreisen vier Fünftel der Kosten der Unterstützung. „DsrZische Freiwillige m Spanien" Ein dokumentarischer Reportage-Film Prof. Ritters Prof. Karl Ritter wird demnächst einen großangelegten dokumentarischen Reportage-Film vom spanischen Krieg herausbringen. Es handelt sich um den Film „Deutsche Freiwillige in Spanien", mit dem jenen tapferen Kämp fern ein Denkmal gesetzt wird, die Seite an Seite mit den italienischen Freiwilligen und den spanischen Helden an dem heroischen Befreiungskampf Spaniens teilnahmen. Ritter war selbst einige Wochen in Spanien und machte sich ein Bild von den dortigen Verhältnissen und den Möglichkeiten, die ihm für einen Film über deutsche Freiwillige im Kampf gegen den Weltfeind gegeben waren. Der Film wird eine großangelegte Reportage von über zweitausend Meter Länge werden. Er enthält die letzte große Offensive Francos von Toledo bis Ciudad Real, ihre Vorbereitung, die Bereitstellung von Mensch und Material und gipfelt in Bildern, die in den vorder sten Linien ausgenommen wurden. Die Aufnahmen für den Film „Deutsche Freiwillige in Spanien" haben der Sohn Karl Ritters, der Kamera mann Heinz Ritter, und Eberhard von der Heyden ge macht. Sie waren in den Schützengräben und in den vor geschobensten Stellungen und waren mit die ersten, die in die befreiten Ortschaften einzogen. Verfassungsbruch in Polen Freie Meinungsäußerung der Volks deutsche «nicht mehr garantiert Der Führer der Jungdeutschen Partei für Poldn, der ehemalige Senator Wiesner-Bielitz, hat die Willlür- matznahmen gegenüber der deutschen Presse in Polen zum Anlaß genommen, um eine neue Eingabe an den pol nischen Ministerpräsidenten zu richten und um Abhilfe zu bitten. Wiesner weist darin auf seine im April dieses Jahres an den polnischen Ministerpräsidenten gerichtete Denkschrift über die Zensurpraxis gegenüber der deutschen Presse sowie auf eine weitere Eingabe vom Mai dieses Jahres wegen des unbe gründeten Verbots des Organs der Jungdeutschen Partei in Ostobcrschlesien „Der Aufruf" hin und erklärt, datz er sich nun mehr gezwungen sehe, abermals den Regierungschef um Schutz zu bitten, da sich inzwischen die Lage der deutschen Presse in Polen noch weiter verschlimmert habe. Weiter wird daraus hingewiesen, daß polnische chauvi nistische Verbände und die polnische Presse die deutschen Schrift leiter in Polen und die Volksdeutsche Presse staatsfeindlicher Gesinnung bezichtigten. Die polnischen Verbände inszenierten einen planmäßigen Boykott deutscher Zeitungen und Zeit schriften. D.ie Leser volksdeutscher Zeitungen würden an öffent lichen Plätzen von Unbefugten belästig« und liefen Gefahr, tätlich angegriffen zu werden. Diese Willkürmatznahmen fänden «cdoch nicht nür gegen die Volksdeutsche PKffe, gegen alle reichsdeutschen Presse-Erzeugnisse Anwendung. Da gleiche gelte für die Einfuhr und Ausführung de«tfch*O Filme, die ebenfalls vollkommen boykottiert seren. Wiesner schließt seine Eingabe: „Herr MinisterpvasweE In der Verfassung und in den Gesetzen ist der deutschen Volks gruppe das Recht der freien Meinungsäußerung in der Presse und der geistigen und kulturellen Verbindung mit dem Muttervoit gegeben. Unter den geschilderten Umständen ist dieses Recht auf das schwerste gefährdet und bereits stark eingeschränkt worden." Rems Ms MW WeL Gasencu besucht Antara und Athen Außenminister Eafencu wird die rumänische Hauptstadt nach dem Restaurationsfest am 6. Juni verlassen. Er begibt sich zu offiziellen Besuchen nach Ankara und Athen. «Shakespeare war nicht Dacon! Der stellvertretende Leiter der Manuskriptabteiktmg int Britischen Museum, Dr. Robin Flower, der eine Autorität auf dem Gebiete der Erforschung und Feststellung alter Manuskripte ist, will setz« das Rätsel gelöst haben, wer Shakespeare eigent lich gewesen ist. An Hand dreier alter Manuskriptseiten aus einein alten Schauspiel, das Episoden aus dem Leben Sir Thomas Mores darstellt, will Dr. Flower nach sorgfältiger Durchleuchtung des Papieres und Prüfung der Handschrift sest- gestellt haben, datz Shakespeare tatsächlich Shakespeare ist, und daß sich hinter ihm nicht etwa Sir Francis Bacon verbirgt. Deutscher Ballon gewann Großen Preis der Landesaus stellung in Zürich. Nach mehr als zweiwöchiger Arbeit hat nunmehr die Jury für das Internationale Ballonwettfliegen um den Großen Preis der Landesausstellung in Zürich die offizielle Preisverteilung vorgenommen. Den Großen Preis der Landesausstellung gewann der Aero-Club von Deutschland für den Ballon ..Schlesien" «Dr Buschmann): die „Schlesien" steht außerdem an erster Stelle bei der Verteilung der Preist der Stadt Zürich mit einer Strecke von 88,58 Kilometer. Explosion auf Fischkutter — vier Tote. Ein schweres Un glück ereignete sich im Fischerhasen von Putzig. Auf einem Kutter, der den Passagierverkehr zwischen Putzig und Hela be dient, erfolgte eine Explosion. Der Kutter wurde zerstört. Viet Personen fanden dabei den Tod, vier wurden schwer und drei andere leicht verletzt. Die Briefmarke wird 100 Jahre alt. Der Reichsbund der Philatelisten hält am 3. und 4. Juni in München seine» 4. Reichsbundestag ab, der zugleich der 45. Deutsche Phila- telistentag ist. Der Veranstaltung kommt besondere Bedeutung zu, weil vor fünfzig Jahren die Einrichtung der Philatelisten tage geschaffen wurde und die Jubiläen der ersten deutschen Postwertzeichen <90 Jahre) und der ersten Briefmarke der Welt (100 Jahre) bevorstehen.. D-Zng-Unglück in England — Tote und Verletzte. Der D-Zug voi« King's Lynn (Norfolk) nach London hat in der Nähe von Hilgay, 15 Meilen von King's Lynn, eine» Lastwagen erfaßt und ist anschließend aus einen Güterzug ge fahren. Die Lokomotive und andere Wagen des D-Zuges ent gleisten. Nach den vorliegenden Meldungen wurden zwei Tote geborgen und zahlreiche andere Personen schwer verletzt. Ganze Ortschaften in Oberitalien vom Hochwasser über flutet. Das Hochwasser im Gebiet von Ravenna hat zahl reiche Ortschaften überflutet. Um das Abstichen der Wasser- massen zu erleichtern, wurden verschiedentlich Deiche durch brochen. Die Beschädigung einer Wasserleitung führte dazu, datz der Trinkwasserverbrauch in Ravenna eingeschränkt werde» mutzte. In Mercato Saraceno sind acht Häuser eingestürzt, während fünfzig weitere in Gefahr bleiben. Die Hauptstraßen stehen streckenweise kilometerweit unter Wasser. Auch in Modi- gliana sind fünf Häuser zusammen gestürzt. Gasexplosion brachte Schulhans zum Einsturz. Infolge einer Gasexplosion in einer Heizungsanlage stürzte in Bar berton (USA) ei«« aus Holz erbautes Schulhans ein. Bis her wurden vierzig Schulkinder, darunter mehrere Schwer- und Leichtverletzte, geborgen. Schwere Unfälle bei einem Autorennen. Bei dem 500- Meilen-Rennen von Jndiapolis (USA.) ereignete sich ein dreifacher schwerer Zusammenstotz, bei dem Floyd Roberts, der Sieger des vorjährigen Autorennens, eine Gehirnerschütterung erlitt, der er bald darauf erlag. Roberts war in den umgeschla genen und in Brand geratenen Rennwagen Bob Swansons Hineingefahren. Dann führ der Rennfahrer Chet Miller in die Trümmer der beiden Wagen. Swanson, Miller und zwei Zu schauer wurden verletzt. Das Rennlempo «nutzte für eine halbe Stunde verlangsamt werden, bis die Trümmer der drei Wagen weggeräumt worden waren. Kreuz, und auf dem Querbalken findet sich in schwarzen Ziffern nichts als ein Datum, und Gehlsen vermerkt die Nummer 197 in seinem Taschenbuch. Dann steht er sich weiter um. Auf fast allen Kreuzen findet sich nichts anderes als die Angabe eines bestimmten Tages, Wohl des.Tages, an dem die betresfende Leiche geborgen worden ist. Aber dann entdeckt Jasper, daß das Kreuz unmittelbar neben dem. vor dem er steht, einen Namen zeigt: Vrouke Larsen, geb. de Vries. — Auf diesem Grabhügel befindet sich ein verrosteter Behälter, in dem ein verblichener Strauß Heidekraut steckt. Also hier hat man der Selbstmörderin den Platz zur letzten Ruhe angewiesen. Und wer ist jener Unbekannte, den man neben sie gebettet hat? Vor deffem Grabe Bernd Barka soeben noch in tiefen Gedanken stand? Auch Gehlsen steht jetzt so da, ohne sich dessen bewusst zu sein. Dann geht er zwischen den Gräberreihen weiter, den Mittelweg entlang. Auf dem Wege zur Pforte macht Gehlsen noch einmal bei den benachbarten Gräbern halt. Dann verläßt auch er den Friedhos und geht zu dem Schild, an dem vorhin Barka gestanden hat. „Archiv der geborgenen Hinterlassenschaften im Gebäude der Rettungswache." Eine Hand zeigt die Richtung an, in der Barka weiterging. Gehlsen schlägt denselben Weg ein. Er führt weiter dem Nordstrand zu, und nach einer Viertelstunde sieht Jasper ein schuppenartiges Gebäude mit großem Tor vor sich liegen. Dieses Einfahrttor ist dem Meer zugewandt, und ein breiter betonierter Weg führt von hier zum Strand hinunter. Schon außerhalb des Tores sind Rettungsringe und Stangen festgemacht, zur Seite des Schuppens ist eine kleine Jolle aufgebockt, und kiel oben liegt das breite, feste Boot, das einen Wulst von Segeltuch mit daran befestigten Leinen rings um die Bordkante als Rettungsboot erkennen läßt. Das große, seetüchtige Zwölfmännerboot steht vermutlich im Innern des Schuppens. Als Jasper näher herangeht, sieht er, daß sich in dem grossen, grün gestrichenen Tor noch ein kleinerer Eingang befindet. Aus dieser Tür ist ein Blechschild mit bildlicher Anleitung für erste Hilfeleistung. Daneben befindet sich ein kleineres Schild: „Archiv: geöffnet von 9—1 Uhr." Die Tür ist verschlossen, und anscheinend ist niemand in dem Gebäude. Also ist auch Barka umsonst gekommen nnd hat unverrichteter Dinge wieder gehen müssen; denn da er eiaens das hierher verweisende Schild aeleken und den bezeichneten Weg eingeschlagen hat, zweifelt Gehlsen keinen Augenblick, daß es Barkas Absicht gewesen ist, sich etwas aus dem Archiv zeigen zu lassen. Dazu würde er sich allerdings der Hilse des Peter Larsen bedienen müssen, denn Gehlsen erinnert sich jetzt, datz Meta ihm gesagt hat, der alte Mann habe die Aussicht über dieses Archiv. Das müßte eigentlich auch Barka bekannt sein, und auf besonderes Entgegenkommen könnte er wohl kaum rechnen. Von Barka ist keine Spur mehr zu sehen. Um fest zustellen, ob er auf irgendeinem anderen Wege ins Haus gelangt sein könnte, geht Jasper noch rings herum, aber außer ein paar kleinen Fenstern findet sich keine weitere Oesfnung. Niemand kann hier eingedrungen sein. Also haben die Dünen den einsamen Wanderer inzwischen aus genommen. Dreizehntes Kapitel. Gehlsens Entschluss ist gefaßt. Er entspringt der Ueberlegung, datz es für ihn wichtig sein könnte, das Archiv der Hinterlassenschaften zu besichtigen, ehe Barka dasselbe tun würde. Dieser Vorsprung könnte aufschluß reich sein. Barka würde es kaum gelingen, Peter Larsen zu der Gefälligkeit zu bewegen, ihm außer der Zett das Archiv zu öffnen. Auch hat er vielleicht gar nicht be sondere Eile. Dagegen traut sich Gehlsen Wohl zu, in diesem Punkt zu erreichen, was er wünscht, vorausgesetzt, der Alte wäre nicht gerade sinnlos betrunken oder sonst unauffindbar. Daher schlägt er den Weg zu der Hütte am Hünengrab ein. Nach flüchtiger Orientierung merkt er, daß die Entfernung bis dorthin nicht so groß ist, wie er zuerst angenommen hat. Als er sich der Behausung des ehemaligen Dorfschul lehrers nähert, bleibt er überrascht stehen. Trotz des starken Windes steht die Eingangstür offen, und Gehlsen hört laute Stimmen. Sein erster Gedanke ist, daß Barka doch den gleichen Einfall gehabt hat wie er selbst, daß er es ist, der in der Hütte spricht, und daß — Lauschend bleibt er stehen. Nein, die Stimme ist die einer Fra«. Und der schreit« ist niemand anderes, als Larsen selbst. Die Worte der Frau sind nicht zu verstehen, aber die Stimme kenn» Jasper sofort wieder. Das ist Josephine. Ob etwa Barka mit ibr dort ist? (Fortsetzung sotgtzt
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