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ilSdruk« Tageblatt s. Blatt zu Nr. 125 — Freitag, den 2. Juni 1939 ruflschutzgerätbeschaffung ist Pflicht! Dank dem Gemeinschaftssinn der Volksgenossen und der Ausklärungsarbeit des Reichslustschutzbundes sind im ganzen Reichsgebiet heute schon Tausende vön Häusern und anderen Luftschuygemeinschasten mit Geräten ausgestarret, wie sie zur Durchführung des Selbstschutzes erforderlich sind Darüber hin aus bestanden m vielen Lustschutzorten bereits polizeiliche An- »rdnungen, durch die die Beschaffung derartigen Gerätes den Hauseigentümern zur Pflicht gemacht wurde. Jetzt ist im Neichsgesetzbla«, Teil I Nr. lNN die Siebente Durchführungsverordnung zum Luftfchutzgesetz veröffentlicht Worden, die die Pflicht zur Beschaffung von S e l b st s ch u tz g e r ä t auf das gesamte Reichsgebiet ausdchnt, und zwar für alle Häuser, die nach den gesetzlichen Vorschrif ten unter die Entrümpelungspflicht fallen. Das Wesentliche dieser Durchführungsverordnung ist nun Nicht in der Einführung des gesetzlichen Zwanges, sondern vielmehr darin zu sehen, daß durch sie eine für das ganze Reichsgebiet einheitliche Regelung geschaffen wor den ist In einem besonderen Anhang ist nämlich das zur Ausstattung einer Luftschuygemeinschan erforderliche Selbst- schuygeräi im einzelnen sestgelegi worden Bei der Zusammenstellung dieses Gerätes ist, wie die Durchführungsverordnung deutlich besagt, weitgehend aus bereits vorhandenes Gerät zurückzugreisen, wie z B. Wasserbehälter, Schaufeln usw., die auch nach der bisherigen Gepflogenheit bei Luftschuyübungen aus den Haushaltungen der Mieter bereitgestellt worden sind Der Hauseigentümer ist für die vollzählige Bereitstellung und dauernde Gebrauchs- fähigkeit des Selbstschutzgerätes verantwortlich. Er hat auch gegebenenfalls die Kosten der Gerätebeschaffung zu tragen Wichtig ist ferner, daß durch diese Siebente Durchführungs verordnung alle für den Selbstschutz herangezogenen Personen (Luftschutzwarte und sonstige Selbstschutzkräste» verpflichtet sind, ihre persönliche Ausrüstung selbst zu besorgen. Dies bezieht sich in erster Linie aus die Beschaffung der V o l k s- gasmaske <VMf. Bezüglich der übrigen Ausrüstung soll ebenfalls in weitgehendem Matze aus bereits vorhandene und geeignete Gegenstände zurückgegrisfen werden Durch diese Be- stimmung will der Gesetzgeber vermeiden, datz dem einzelnen in der Erfüllung seiner Lustschutzdienstpflicht besondere Aus gaben entstehen. Oie Pflichten bei der Verdunkelung Nutzer der Siebenten Durchsührungsverordnung. die die Beschaffung von Selbstschutzgerät anordnel, ist in der gleichen Nummer des Reichsgesetzblattes noch die Achte Durchführungs verordnung zum Lustschutzgesetz über Verdunklung verössent- lich, worden; sie betrifft die Verdnnkelungsmatznah- Men. Auch hier ist wieder wesentlich, daß durch die Durch- iührungsverordnung keine neuen Vorschriften geschaffen, son dern lediglich die innerhalb des Reichsgebietes für >ede einzelne Lustschutzübung erlassenen polizeilichen Verordnungen durch tine reichseinheitliche Regelung abgelöst werden. Die Frage der Verantwortlichkeit und der Kosten- tegelung ist so gelöst worden. Sah derfenige, der in dem für die Verdunkelung in Betracht kommenden Bereich die tatsäch liche Gewalt auSübt. auch Vie Verantwortung für die Durch- lührung der Verdunklnngsmatznahmen innerhalb dieses Be- teiches und damit auch die Kosten zu übernehmen hat. D. h. für die Verdunklung der Mietwohnung ist der Mieter, für die Verdunklung des HauscS der Hauseigentümer oder der HanS- derwalter. für die Verdtmklung eines Fahrzeuges der Fahr zeughalter usm »erantwortlich. Ferner werden durch di« 8. Durchführungsverordnung dauerhafte und icderzeit v e r w e n d u n g s s ä h l g e Verdunklungsmittel vorgeschrieben. Der Teil II die- ser Durchsührungsverordnung enthält wichtige Vorschriften und technische Einzelheiten über Art und Durchführung der Ver- dunklungsmaßnahmen für die Außen- und Jnnenbeleuchtung. insbesondere auch solche, die sich mit der Verdunklung der Ver- lehrsbeleuchlung. Vcrkehrszeichenbeleuchtung und der Fahr- ieuge lürfassen. . Englischer kl-Boot ilberMis Admiralität vermutet schweren Unfall Wie mitgeteilt wird, ist das zur Triton-Klasse gehörend« englische U-Boot „Thetis" seit mehreren Stunden überfällig, so daß mit einem schweren Unfall gerechnet werden mutz. Das U-Voot, das auf der Werft Cammell Laird in Birkenhead gebaut worden ist, lies um 9.45 Uhr zur Abnahmefahrt aus. An Bord befand sich eine Besatzung von 48 Mann und ungefähr 8o Angehörigen der Bauwerft. Tue Admiralität vermutet, datz rin Unglück geschehen sein muß, daß das U-Boot seit 16.30 Uhr nicht wieder an die Oberfläche gekommen ist. Eine Verbindung mit dem U-Boot während der Uebungs- fah« hat nicht bestanden und war auch nicht vorgesehen. Erst um 18 Uhr wurde der Bauwerft von der Admiralität mitge teilt, daß ein Unglück zu vermuten sei und sofort eine Such aktion eingeleitet 'werden müße. Darauf wurden die Mann schaften der Minensucherflottille in Torbay alarmiert. Auch alle in der Nähe befindlichen Schiffe sind angewiesen worden, sich an der Suche nach dem U-Boot zu beteiligen. M ein neues, friedliches EmM! Reichspressechef Dr. Dittrich empfing die jugoslawische Presseabordnung Reichspressechef Dr. Dietrich gab in den Fest räumen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda einen Empfang für die jugoslawische Presse abordnung, die aus Anlaß des Besuches des jugoslawischen Prinzregentenpaares in Berlin weilt, und die vom Presse chef der jugoslawischen Regierung, Dr. Kosta Lukovic, geführt wird. Der Reichspresseches begrüßte die Gäste mit einer Ansprache und gab dabei seiner Freude Ausdruck, den Presse chef der lugoslawischen Regierung und die Vertreter der jugo slawischen Presse bei sich zu sehen. Dr. Dietrich fuhr fort: Wir begrüßen Sie heule als die Sendboten des von uns so hoch geschätzten jugoslawischen Volkes. Und dieser Gruß gilt Ihnen insbesondere angesichts der Tatsache, daß > Sie als Begleiter eines so hervorragenden Mannes wie des Prinzregenten kom men, der bei allen Deutschen die höchste Achtung genietzt. Sie, meine Herren von der jugoslawischen Presse, sind, wenn ich so sagen darf, die Avantgarde dieses hohen Besuches. Und in dieser Tatsache sehe ich ein Svmbol. das auch den lieferen Sinn aller journalistischen Arbeit kennzeichnet. Wir haben des öfteren die Presse als den Schrittmacher der Politik bezeichnet. Aber man kann die Männer der Presse auch die Straßenbauer der Politik nennen. Denn sic bahnen die Wege, die die Völker miteinander verbinden, sie schlagen die Brücken, über die dann der Zug der politischen Freundschaft zu gehen vermag. Der Reichspresseches wies dann daraus hin. daß vor zwei Jahren hier in Berlin jene Pressevereinbarung zwischen Deutschland und Jugoslawien geschlossen worden sei, die sich aus das beste bewährt habe. Er sei glücklich, so erklärte Dr. Dietrich, feststellen zu dürsen. daß die Presse beider Länder mit ihrer Arbeit bei denen stehe, die ein neues, glückliches, von Gerechtigkeit erfülltes Europa schaffen wollten. Dr. Dietrich schloß seine mit großem Beifall ausgenommen« Rede mit den Worten: „Ich bin überzeugt, daß auch diese Tage, die Sie nuu wieder in Berlin weilen, Tage des weiteren Ausbaus und der Arbeit an einer immer weiteren Festigung der Beziehungen zwischen Ihrem und unserem Lande sein werden Unsere beiderseitigen Wünsche aber vereinigen sich mit den Wünschen aller Männer der Feder, die guten Willens sind, zu der stolzen Hoffnung, daß die Presse aller Länder sich ihrer völkerverbindenden Macht bewußt und vom Schrittmacher der Politik zum Schrittmacher des Friedens werden möge! Das ist daS hohe Ziel, für das wir kämpfen und arbeiten." Göring schreitet die Front der „Legion Condor" ab. Aus der Moorweide in Hamburg war die „Legion Condor" angetreten. Mit dem Befehlshaber der Legion, General major Freiherr von Richthofen, schritt der Generalfeld marschall die Front ab. Hinter ihm die beiden- früheren Kommandeure der Legion, General der Flieger Sperrle und General der Flieger Volkmann, sowie Staatssekretär Milch. (Weltbild-WagenborgM.) Jugoslawiens Pressechef: Verständigung mit Deutschland Der Pressechef der jugoslawischen Gesandtschaft Dr. S<- kovic erinnerte in seiner Erwiderungsansprache an die Wor« des Führers vor dem Reichstag am 30. Januar d. I., mit denen er die Hochachtung zum Ausdruck brachte, die die deut schen Soldaten vor dem tapferen Volke Jugoslawiens empfin den. Er sei glücklich, seststellen zu können, daß diese Hoch achtung auch allgemein vom deutschen Volk selbst empfunden werde, dessen hervorragende Leistungen aus allen Gebiete» auch für Jugoslawien ein stetes, der Nacheiferung wertes Vor bild darstellten. Die engen und freundschaftlichen Beziehungen, die sich im Laufe der Zeit zwischen beiden Völkern ungebahnt hätten, fänden nun ihre Bestätigung durch den Staatsbesuch des höch sten Vertreters Jugoslawiens, des Prinzregenten Paul und seiner Gattin. Dr. Lukovic hob weiter hervor, daß zur Vertiefung des deutsch-jugoslawischen Freundschaftsverhältnisses gerade auch die Presse, die unendlich viel zur Befriedung der Welt bei- tragen könne, alles in ihren Kräften Stehende getan habe. Die jugoslawischen Journalisten sind, so betonte Dr. Lukovic, zu allen Zeiten eifrige Vorkämpfer einer Politik des Friedens und einer Verständigung mit Deutschland gewesen, und stets haben die großartigen Leistungen des neuen Deutschland ver ständnisvolles Echo bei ihr gefunden, wie ebenso die Haltung der deutschen Presse erfolgreich von dem Willen beseelt ge wesen ist. diesen Geist der Annäherung und Verständigung z» fördern und zu vertiefen. M immer »erbWden! Empfang der finnischen Jäger und Freikorpskämpser Zu Ehren der über 208 finnischen Jäger und Freikorps- kämpfer, tue unter Führung des Generals Valve in Berlin ein trafen, gab der Präsident der Vereinigten Deutschen Front kämpferverbände, NSKK.-Obergruppenführer General der In fanterie Herzog von Koburg einen Empfangsabend im Haus der Flieger. Der Herzog begrüßte die finnischen Kameraden herzlich und hieß sie in der Reichshauptstaht willkommen. Damit verband er den aufrichtigen Wunsch, datz sie von ihrem Aufent halt die Ueberzeugung mit nach Hause nehmen mögen, datz deutsche Frontsoldaten sie mit der herzlichsten Kameradschaft ausgenommen haben, wie sie den gemeinsam erfochtenen Siege« um die Befreiung Finnlands entspricht. Namens der finnischen Jäger und Freikorvskämpfer dankte General Valve, indem er besonders darauf hinwies, datz die Beziehungen zwischen den Frontsoldaten Finnlands und Deutsch lands ganz ausgezeichnet seien. Die Waffenbrüderschaft in der Schicksälsstunde habe dieses Erlebnis für immer vertieft. Anschließend übergab Oberst Gustafsson, der Präsident des Finnischen Jägerbundes, dem Herzog von Koburg eine Minia« turfahne des ehemaligen 27. Preußischen Jägerbataillons. Csaky verlangt mehr Duldsamkeit Neues Bekenntnis des ungarischen Außenministers zur Achse Der ungarische Außenminister Graf Csakh über nahm in Oedenburg das Abgeordnetenmandat der dor tigen Wählerschaft. Er gedachte dabei in einer Rede neuer lich des benachbarten Deutschen Reiches, mit dem Ungarn, wie er sagte, freundschaftliche Bande verknüpfen. Er habe Kenntnis davon, daß unverantwortliche Elemente, die der Meinung sind, sich bei höheren deutschen Stellen Ver dienste zu erwerben, wenn sie Ungarn Schwierigkeiten machen, manchmal sich taktlos in ungarische innere An gelegenheiten einmischen. Diese Personen werden sich auch in Zukunst der Macht des ungarischen Staates gegenüber finden, aber auch ihre Strafe im Deutschen Reich selbst holen, denn die deutsche Regierung hat auf jede begrün dete Klage über eine beabsichtigte, taktlose und unzustän-" dige Einflußnahme seiner Bürger auf unsere Verhältnisse uns Genugtuung gegeben und derlei Ausschwingunge« geahndet. Im wettere« Verlauf seiner Rede betonte der Mi nister, daß, je mehr Verständnis und Achtung de« deutschsprachigen Bewohnern Ungarns entgegengebracht würde, um so geringer die Reibungsfläche zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich würde. Es dürfe nicht geduldet werden, daß fremde Leute zwischen den Nationalitäten und die ungarische Bevölke rung des Landes einen Ketl treiben. Infolge des auf die Achse Berlin—Rom ausgeübten Druckes sei die Wider standsfähigkeit der Achse gewachsen. In Zeitläuften wie die jetzigen müsse besonders bewiesen werden, daß man auf die ungarische Freundschaft baue» könne und daß es sich verlohne, auf diese Freundschaft zu baue». Ungarn werde feinen Freundes treu bleibe». Der Abschied der Deutschen von Vigo. bin Bild van der Einschiffung der deutschen Spanienkämpfer in Vigo an Bord der KdF.-Schiffe zur Heimreise nach Deutsch land. Fm Hintergrund steht man das KdF.-Flottenflaggschifi »-Robert Ley". (Scherl-Wagenborg — M). Blumengrüße für die deutschen Spanien kämpfer. BDM.- Mädchen schmücken die deutschen Spanienkämpfer, die in Ham burg begeistert empfangen wurden. Weltbild-Wagenbora M.1