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Vin für Lie'MtteMer günstigeres Verhältnis kann gewählt werden. Grund-, Messer-, Zähler-, Verrechnungsgebühren dürfen mir erhoben werden, wen» sie bisher erhoben worden find. Werden Gebühren nicht erhoben, so kann den Ab nehmern ohne Rücksicht aus ihren tatsächlichen Verbrauch eine feste Abnahmemenge in Rechnung gestellt werden, die aber 30 v. H. der Abnahmeinenge der ersten Zone nicht übersteigen darf. Für den Gewcrbebedarf können die Gasversor gungsunternehmen die Zahl und die Abnahmemenge der Zonen bestimmen. Vergleichbare Gewerbezwetge sollen in Gruppen zusammengefaßt werden. Soweit ein Versorgungs unternehmen Gebühren erhebt, dürfen sie nicht höher sein als bisher. Die gesamten vorstehenden Vorschriften gelten nicht für Münz gas. Für Naumheizgas kann Haushaltsabnehmern und gewerblichen Abnehmern ein besonderer Tarif angeboren werden. Abnehmern, die in räumlicher Verbindung mit ihrem Haushalt ein Gewerbe betreiben, können die Gasversorgungs- Unternehmen die Abnahme für Gewerbe- und Haushalts zwecke nach dem Haushaltslaris anbieten. Das Angebot kann aus bestimmte Abnahmemcngen beschränkt, die Mehrabnahme nach dem Gewcrbetarif abgerechnet werden. Für einzelne Verbrauchseinrichtungen können die GaSversorgungsunter- nehmen ein Gesamieutgeli festsehen, wenn die Abnahme ohne Messung mit hinreichender Sicherheit festzustellen ist Nach der Ersten Ausführungsverordnung sind die durch die Tarifordnung vorgeschriebenen allgemeinen Tarifpreise spätestens am 1. April Mi einzuführen. Dolksgesrmdhsi'i und Werbung iZusammcnarbeit von Gesundhcitsführung und Wirtschaft Auf einer Großkundgebung des Werberates der deut schen Wirtschaft in der neuen Aula der Berliner Uni versität, an der neben Vertretern des Neichspropaganda- «nd des Innenministeriums nahezu 2000 Vertreter der deutschen Wirtschaft, der Gesundheitsbehörden und der Aerzteschaft sowie zahlreiche Werbefachleule teilnahmcn, betonte einleitend Neichsgesundheitsführer Staatsrat Dr. Conti, daß heute zwischen Wirtschaftsführung und Ge sundheitsführung keine Gegensätze mehr bestehen. Die Volksgesundheit erkenne selbstverständlich alle wirtschaft lichen Notwendigkeiten an. Andererseits aber sei eine Wirtschaft, die gegen volksgcsundheitliche Interessen ver stoße, eine Unmöglichkeit. Der Redner wies ausdrücklich darauf hin, daß er in den Firmen, die gegen volksgesund- hcitliche Forderungen verstoßen, nicht nur einen Feind der für die Gesundheitsführung verantwortlichen Männer, sondern einen Feind der Wirtschafts- und Staatsführung überhaupt sehe. Der Präsident des Neichsgesundheitsamtes, Professor Dr. Reiter, ging insbesondere auf die Fragen der Wer bung für Genußgifte ein, die im Interesse der Volks gesundheit mit allergrößter Gewissenhaftigkeit geprüft werden müßten. Auf dem Gebiet der Werbung für Heil mittel sind wir in den letzten Jahren ungeheuer vorwärts- gckommcn. Auch der Apotheker- und Drogisteustand arbeiten vorbehaltlos daran, dem deutschen Volk die wirk samsten Heilmittel zu geben und es zugleich vor den Prä paraten zu schützen, die wir als „irreführend" betrachten müssen. Der Präsident des Werberatcs der deutschen Wirt schaft, Prof. Dr. Hunke, betonte, daß die verpflichten den Forderungen der Vorredner unbedingt realisiert wer den müßten. Die nationalsozialistische Negierung könnte ja die Frage Alkohol—Nikotin gesetzgeberisch von heute auf morgen lösen; sie habe das aus guten Gründen nicht getan. Die Erfahrungen zeigten, daß im Kampf um die Volksgesundheit zunächst einmal Aufklärung und Er ziehung das Entscheidende seien. Brüifchss Mumü'snsmmisierium Das Gesetz zur Bildung eines britischen Munitions- ministeriums ist in London veröffentlicht worden. Für den Munitionsminister ist ein Etat für Ausgaben und Ge hältern usw. von 30 000 Pfund jährlich vorgesehen. Dem Minister können u. a. zeitweilig besondere Vollmachten zu gestanden werden, die einen Vorrang für die Ausführung von Regierungsaufträgen sichcrstellen. Waggons mrL MeiSsrschrän.en rollien nach Westen Ein Arbeitsbericht des Sozialamtes der DAF. für 1938 Das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront legt seinen Arbeitsbericht für das Jahr 1938 vor, der eine um fassende Darstellung der Sozialleistung dieses Jahres gibt. Entscheidende Aufgaben brachte das Jahr für den Arbeits einsatz. wobei der Arbeitsbericht feststellt, daß die Be schränkung der freien Arbeitsaufnahme Ausnahme bleiben mutz. Zum Problem der Landflucht stellt der Ar beitsbericht auf Grund der Erfahrungen mit den Muster betrieben fest, daß das beste Mittel gegen die Landflucht die anständige Behandlung des Landarbeiters ist. Die wahre Vetriebsgemeinschaft habe hier entscheidende Aus gaben zu erfüllen. Der Arbeitsbericht gibt eine ausführliche Darstellung über die soziale Betreuung der am Schutz wall des Reiches im Westen Tätigen durch die DAF. So wird darauf hingewiesen, daß Verpflegungs stellen mit allem Zubehör buchstäblich aus dem Boden ge stampft werden mutzten. Von einer Großvcrpflegnngs- stelle in Pirmasens wurden zeitweise täglich 20 000 bis 25 000 Menschen verpflegt. Allein für die Unterbringung der täglich benötigten Lebensmittel mutzten Lager in Größe respektabler Markthallen errichtet werden. Inner halb weniger Tage rollten aus allen Gauen Waggons mft Kleiderschränken nach dem Westen, und nur drei Tage waren erforderlich, um aus allen Gauen weitere Wag gons mit kompletten Bettgarnituren,- Wolldecken, Hand- tüchern, Näpfen, Tellern und Bestecken nach dem Westen abrollen zu lassen Zum Thema Lohn- und Tarifpolitik stellt der Bericht fest, das; der erste Leistungskampf der Betriebe gezeigt bat, daß in der Sozialpolitik der Wettkamps- gedanke der richtige ist, um berechtigte soziale Wünsche der Erfüllung nähcrzubringen. Die Früchte des ersten Wett kampfes wurden im zweiten Leistungskampf vervielfacht. Ein weiteres Kapitel besatzt sich mit dem Arbeits- schütz. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß bei gewerb licher Arbeit die achtstündige Arbeitszeit ein Höchstmaß an Leistung bervorbringt. Die neuen Arbeitsschutzgesetze tragen dieser Tatsache Rechnung. Deutschlanbfahrt finnischer Zronttümpser zur Einweihung des Ehrenmals im Lockstedter Lager. Anläßlich der Einweihung des Denkmals des ehe maligen Preußischen 27. Jägerbataillons im Lockstedter Lager treffen über 200 ehemalige finnische Angehörige dieses Bataillons und Fretkorpskämpfer Pfingsten zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Deutschland ein. Die erste Begrüßung erfolgt in Stettin, weitere Teilnehmer treffen in Lübeck, Kiel und Hamburg ein. Die finnischen Frontsoldaten sind in Deutschland Gäste des Präsidenten der Vereinigung deutscher Frontkämpferverbände, NSKK.- Obergruppenführers Geneial der Infanterie Herzog vonCoburg. Ferner sind Begrüßungen in Berlin und Magdeburg vorgesehen. Die finnischen Frontkameraden nehmen ferner an dem Reichskriegertag in Kassel teil. Carl Woitschach Der durch den Rundfunk überall in Stadt und Land be kannte Musikdirektor Carl Wonschach, dessen Blasorchester uns manche fröhlichen Stunden bereitete, ist im Alter von 76 Jah ren gestorben. Carl Woitschach war geborener Posener, aber seine künst lerische Laufbahn begann in Berlin, wo er sich als Leiter von Konzert- und Tanzkapellen schnell einen Namen machte. Schon vor dem Kriege stand Woitschach in bekannien Berliner Thea tern am Dirigentenpult. Sein großer Siegeszug, der seinen Namen durch alle deutschen Gaue trug, begann aber erst mit der immer größeren Verbreitung des Rundfunks. Auch als Komponist hat er sich mit Erfolg belangt. Wenn „Carlchen", wie ihn die Berliner wohl manchmal nannten, mit seiner Kapelle im Programm stand, dann durfte er immer einer großen Hörergemeinde sicher sein, die aufrichtig sein Ableben betrauert. Hochwasserschaden in Schlesien Unwetterverheerungen auch in Polen und Ungarn Die anhaltenden Negenfälle haben in Schlesien zu Hochwasser und Ueberschwemmungen geführt. Bei Na- tibor hat die Oder kilometerweit Wiesen und Aecker überschwemmt. Aehnliches wird aus der Umgebung von Ohlau berichtet. In M ü n st e r b e r g hat die Ohle ein Stadtviertel meterhoch überflutet und ist in mehrere Fabrikgebäude eingedrungsn. In einer Konservenfabrik wurden 250 Zentner Spargel vernichtet. Ebenso werden aus den Kreisen Strehlen und Wie« litsch schwere Hochwasserschäden gemeldet. In Ost« oberschlesien wurden mehrere Schutzdämme durch brochen und gewaltige Landflächen unter den Fluten be graben. In der Umgebung der polnischen Stadl Krakau wurden durch das Unwetter schwere Verheerun gen angerichtet. In Myslinice mußten die Bewohner mehrerer Häuser in Sicherheit gebracht werden, da das Hochwasser in die Häuser eindrang. In Wolhynien wur den 5000 Hektar Getreidefelder durch Hagelschlag vernichtet. Schwere Wolkenbrüche richteten auch in mehrere« Gegenden Ungarns schwere Verwüstungen an, wo bei mehrere Tote zu beklagen waren. Ke«s MS Mss WsL Auf jeden Bauernhof gehört ein Bienenstand. Inc Rahmen einer großen Werbeveranstaltung der bergischen Imker in Winter Hagen wurde die Forderung erhoben, daß gerade jetzt wieder, wie es früher einmal der Fall war, auf jedem Bauernhof ein Bienenstand Platz finden müsse. Die Landwirt schaft sei mit der Imkerei aus das engste verbunden, und reiner Bienenhonig bilde auch heute noch einen wertvollen Teil menschlicher Ernährung. Kraftwagen vom Zuge erfaßt. An einem unbeschrankten Bahnübergang unmittelbar neben dem Bahnhof Versmold ereignete sich ein schweres Unglück. Ein Kraftwagen wurde von einem Personenzuge erfaßt, mitgeschleist und völlig zer trümmert. Der Fahrer, sein dreijähriger Sohn und ein gleich altriger Junge, das einzige Kind seiner Eltern, wurden tot zwischen den Schienen aufgcjunden. Reinekes Sündenregister. In Steigerthal bei Nord hausen mußte ein Bauer bei Betreten des Hühnerstattes recht betrübliche Feststellungen machen. Meister Reineke halte sich durch ein Loch in der Decke Zutritt verschafft und nachein ander 18 schöne Legehennen die Köpfe abgebissen. Er saß nun in eine Ecke gedrückt und schien selbst Reue zu empfinden. Daß ihm das nichts mehr hals, braucht nicht besonders be tont zu werden. Gedenktafel an Nichthofens Geburtshaus. Nm Geburts haus des „Roten Kampffliegers", Manfred Freiherr von Richt hofen, in der Straße der SA. in Breslau, wurde eine Ge denktafel enthüllt. Ungemütliche „Brunnenkur". Ein Landwirt aus der Ortelsburger Gegend hatte die Angewohnheit, dir Milch, um sie nicht sauer werben zu lassen, an einer langen Kette in den kühlen Brunnen zu hängen. Als er nun wieder einmal die Milchkanne heransziehcn wollte, glitt er ab und stürzte kopfüber in den tiefen Brunnen. Nur mit Mühe ge lang es ihm, sich in dem engen Brunnenschacht überhaupt aufzurichien. Immer unerträglicher wurde ber Aufenthalt, aber seine lauten Hilferufe verhallten ungehört. Erst nach vielen Stunden vermißte die Ehesau den Gatten und ging auf die Suche. Sie hörte sein klägliches Wimmern und Stöh nen und suchte und suchte, nur nicht im Brunnen. Ein Zu fall führte sie endlich doch an den Brunnen, in dem sie den armen Mann zähneklappernd entdeckte. Mit kräftiger Nach barhilfe wurde er wieder an die Luft befördert, und dann sofort zu einer Schwitzkur ins Bett Frau Elch besucht daS Krankenhaus. Im Vark des Städtischen Krankenhauses von Helsinki delektierte sich ein stattliches Elchtier als ungebetener Gast an dem jungen Grün der Büsche und Bäume. Erst als der Gärtner Lärm machte, zog sich der weibliche Elch würdig und ohne Hast in den nahegelegenen Wald zurück. Im letzten harten Winter Hai der Nahrungsmangel häufig hungrige Elche zum Besuch der Großstädte Oslo und Helsinki veranlaßt. Wenn Großwild aber auch im Frühling solche Exkursionen unternimmt, so mutz wohl daraus geschlossen werden, daß die moderne» Elche die Menschenscheu abgelegt haben. 231 «Nachdruck verboten.) „Da drüben gibt es etwas zu trinken" sagt Gehlsen. „Kommen Sie mit, erzählen Sie mir doch, bitte, ob Sie lediglich gekommen sind, um mich zu besuchen, oder was es gibt. Ehrlich gesagt, ich war natürlich angenehm über rascht, aber auch etwas erschrocken." „Es liegen auch noch andere Gründe vor als mein Wunsch, rasch noch mal Ihre Hand zu schütteln", sagt Kanitz. „Wir haben hier nur einen kurzen Ausenthalt, den allerdings auf meinen besonderen Wunsch und Ihret wegen" Sie haben das kleine Restaurant betreten, das im Verwaltnngsgebändc des Flugplatzes nntergebracht ist, und Kaffee bestellt. Vom Fenster ans können sie sehen, wie die Maschine wieder startfertig gemacht wird, dann kommt auch der Pilot schräg über den Platz auf das Haus zu, eine Zigarette im Mund, ein vergnügt blickender junger Mensch. „Also, nun hören Sie mal zu", sagt Kanitz. „Haben Sie den Mann schon gesehen?" „Das habe ich", nickt Gehlsen. „Sie meinen doch Varka?" „Na, und? Welchen Eindruck hatten Sie? Genauer: konnten Sie irgend etwas über ihn in Erfahrung bringen? Ist er dort bekannt von früher her. meine ich? Und vor allem - ist er mit feiner Frau zusammengekommen?" „Ein bißchen viel auf einmal", meint Gehlsen und rührt seinen Kaffee um. „Daß ich einiges über ihn in Erfahrung gebracht habe, kann man wohl sagen. Ueber ihn und über den, der er auch Ihrer Meinung nach viel- lsichl gar nicht ist." „Und seine Frau?" Gehlsens Gesicht wird ernst, und er hebt langsam die Schultern. „Sie hat mir gestern gesagt, sie habe ihn noch nicht wiedergesehen. — Das heißt — wir trafen ihn gestern nachmittag zufällig gemeinsam." Kanitz beugt sich über den Tisch vor. „Und was tat sie?" fragt er gespannt. „Hat sie ihn erkannt?" „Sie bat mich, umzudrehen', sagt Gehlsen. „Also hat sie ihn erkannt", murmelt Kanitz und blickt dann nachdenklich vor sich hin. „Wahrscheinlich. Er bog ein Stück vor uns tn den selben Weg ein. Dieser Weg führte zu feinem Hause." „SW 'onnte also auch nur aus dieser ^tsach lcbließro oder vermuten, daß er es war?" meint Kanitz „Wollten Sie das sagen? Sie sahen ihn nicht — nahe?" „Wenn Sie damit seine Frau meinen, nicht. drehte, wie gesagt, um, sobald sie ibn bemerkte. Aber ich habe ihn g-maner gesehen, auch gesprochen Und Martinsen — Sie wissen ja, mein Kollege vom lokalen Teil — hatte mir dieses B *d geschickt. Eine alte Aufnahme von der Hochzeit." „Ausgezeichnet', knurrt Kanitz «nd greift nach dem Blatt, um sich aufmerksam das Photo des Paar anzu sehen, während Gehlsen von seinen Erlebnisse;, auf Oster loog erzählt. „Schön', sagt der Jnspekte-e, „nm. sagen Sie mir, w lche Ansicht haben Sie sich bisher g'b- > Gehlsen antwortet hierauf nicht gleich. Er zündet sich nachdenklich eine Zigarette an und entschließt sich erst zu einer Aeußerung, als er den forschenden Blick seines Freundes auf sich ruhen fühlt. „Die Dinge liegen weit schwieriger', sagt er, „und viel tragischer, als ich annehmen konnte, nicht nur zwischen Barka und seiner Frau, sondern zwischen ihm und — seiner Vergangenheit. Wenn dieser Mann, Kanitz, tatsäch lich nicht der ist, für den er sich ausgibl, so muß es einen tiefen Grund dafür geben, daß er in der gegebenen oder vorgefundenen Situation aushält. Er könnte sich diesen unerquicklichen Dingen zweifellos leicht entziehen. Und die Art, in der er der Lage gerecht zu werden versucht, in die Schuld, Schicksal oder eben Unterschiebung der Person ihn gebracht haben, ist unverkennbar von sittlichem Ernst bestimmt." Kanitz, der aufmerksam zugehöri hak, beschneidet sich inzwischen eine Zigarre. „Hm", macht er dann. „Sehr aufschlußreich. Wenig stens teilweise glaube ich, verstanden zu haben, was Sie fagen wollen. Eines ist mir jedenfalls dabei klargewor den: Sie gehen vom Tragischen zum Ethischen an die Lösung des Problems Barka heran, ich dagegen — na, Sie werden ja gleich sehen." „Mit viel Tatsachen kann ich Ihnen allerdings nicht dienen", gibt Gehlfen zu und lächelt dabei. „Sehen Sie mal, Sie sind eben Kriminalist, und ich bin das nicht. Wahrscheinlich hätten Sie schon weit mehr ausgeknobelt. Für mich bestehen Hemmungen in mehr als einer Hin sicht." „So', sagt Kanitz. „Ja Wie ich glaube, würde Ihr Aufemdal: hier nlch! ausreichen, Ihnen das auseinanderzufetzen. Außerdem vermute ich, daß Lie auch schon mancherlei in. Erfahrung gebracht haben, denn ich traf gelegentlich auf die Fährte eines anderen, der sich schon vor mir umgehört hatte." „Ganz recht Behrens hatte schon mal einen Detektiv losgeschickt, er hat uns auch verschiedenes erzählt, aber im großen und ganzen scheint der Volksstamm vor, ver schlossen zu sein wie die Austern. Aber ich könnte mir den ken, daß es Ihnen eher gelingt, einzudrinaen, da Sie eben kein Kriminalist sind." „Noch etwas scheint mir wichtig: Ich habe Barkas Haus angesehen, während er noch auf dem Festland war. Es ist ein wirklich sehenswertes kleines Privalmuseum altfriesischer Heimaiknnst. Also gilt: In ein Zimmer, in das man sonst nicht geführt wird, kam ich aus Versehen doch hinein. Da konnte ich feststellen, daß erst kürzlich üher dem Schreibtisch ein Bild von der Wand genommen sei» mußte. Wie sich dann hcrausstellte, handelte es sich um ein Bildnis des authentischen Barka und seiner jungen Frau. Er soll bei dieser Gelegenheit gesagt haben, sie sei tot. Gestorben!" „Nanu?" Kanitz reißt die Augen auf und starrt Gehlfen an. „Sie lebt doch aber. Wir kennen sie doch: Mindestens kennen Sie sie. und sie ist selbst auf Osterkoog." „Vollkommen richtig', stimmt Gehlsen zu. „Und das habe ich ihm bei passender Gelegenheit denn auch erzählt. „Haben Sie? Und was war die Wirkung? Hatte er von der Existenz dieser Frau Josephine etwa wirklich keine Ahnung?" „Fast schien das so. Mindestens war er betroffen. Sv- weit einem Manne seiner Beherrschung und Geistesgege»' wart das anzumerken war. Dieser Barka ist wirklich ein — hm — etwas besonderer Mensch." „Er hat Ihnen also gefallen?' erkundigt sich Kamv- „Obgleich ich keine nennenswerte Veranlassung Hasty Gefallen an ihm zu finden, wie Sie sich ausdrücken, Ka»>v' vielleicht." . Kanitz besteht nachdenklich die Spitze seiner ZiE'' „Ich muß bald weiter", sagt er dann, als der W: eingetreten ist und von der Theke her, wo er sich Ziga"" ' kauft, fragend zu den beiden Herren hinüberblickt, wegen einer anderen, wichtigen Sache unterwegs. 7^ müssen noch nach London rüber. Und nun sehen Sic, v> einmal her, Gehlsen. Falls Sie noch nicht voreingc» men sind?" «Unsinn", murmelt Jasper. (Forlfetzung folgt.)