Volltext Seite (XML)
Feue Abfuhr der „Einkreiser^ Durch Dr. Goebbels im „V. B." Reichsminister Dr. Goebbels wendet sich in einem Weiteren Artikel rm „V. B." unter der Überschrift: „Noch mals die Einkreiser", erneut in sehr entschiedener und über zeugender Form gegen das fortgesetzte, heimtückische Kessel treiben der Einkreiserfront, die sich mit rastloser diploma tischer Betriebsamkeit bemüht, einen Ring um Deutschland zu legen, der gar keine andere Aufgabe hat, als den Auf stieg des Reiches niederzuhallen. Mit rücksichtsloser Offen heit legt Dr. Goebbels dar, wie den englischen Einkrei sungspolitikern jeder als Partner willkommen ist, der em Glied in dieser Kette bilden kann und will. Weder Moral noch Weltanschauung, noch Religion und ähnliche Vorstellungen spielten hier eine Rotte. Das beweise insbesondere das Bestreben Englands, die Sowjetunion in diesen Ring der Einkreiser hineinzuziehen. Die englische öffentliche Meinung, die stets in eine siedende Empörung ge rate, wenn in Deutschland ein rebellierender Pfarrer mit Recht einqesperrt werde, nehme keinerlei Notiz davon, daß in Ruh land Zehntausende von Geistlichen gemartert und gelötet wor den seien. Die Front, die uns heute geaenüberstehe, sei heute ausschließlich für politische Interessen bestimmt. „Diesmal han delt es sich in Gens darum, die englisch-französisch-sowjeirussische Allianz aus der Taufe zu heben. Die Einkreiser sind sich dabei keineswegs klar oder einig. Uebercinstimmuug besteht nur in der Absicht, die autoritären Staaten zu ersticken. Fraglich ist dabei noch, wer im Bedarfsfälle aus diesem Lager kämpsen und wer den Gewinn davontragen soll Demgegenüber erhebt sich in Deutschland und Ita lien ein Block von 15V Millionen Menschen, die entschlossen sind, ihre nationale Existenz, wenn notwendig bis zum letzten zu verteidigen. Hier stellen wir eine absolute Ue b e r e i n st i m m u n g fest. Das zwischen Deutschland und Atalien abgeschlossene Bündnis ist ein totales und kann weder bagatellisiert noch verkleinert werden." Im übrigen tut uns, so erklärt Dr. Goebbels, die von Lon don gegen uns geplante Einkreisung nicht weh. Jeder Schlag dieser Front wird von uns mit einem betäubenden Gegenschlag beantwortet. Die erste Partie ist zweifellos zu unseren Gunsten entschieden worden. Das Bünd nis zwischen Berlin und Rom ist eine Tatsache, die in der kommenden europäischen Entwicklung von ausschlaggebender Bedeutung sein wird. Die Etnkrcisungsfront hat dem nichts auch nur annähernd Gleichwertiges zur Seite zu stellen. Lord Halifax bat in Gens keine Lorbeeren geerntet. Unterdes aber ist in Berlin die stärkste Militärallianz, die die moderne Geschichte überhaupt kennt, unterzeichnet worden. Deshalb liegt uns nichts ferner, als vor der Einkreisung den Mui zu verlieren. Uns kann es chon recht sein, wenn London uns zwingt, ganz und ohne Ein- chränkung aus unsere nationale Sicherheil bedacht zu sein. Wir etzen unsere Hoffnung weder auf den Völkerbund noch auf die Humanität, noch aus die Verständigungsbereitschaft der ande ren. Vir vertrauen nur auf uns selbst und auf unsere eigene Kraft. Geste für die Einkreisung Woroschilow zu britischen Manöver« ein- geladen Der sowjctrusstsche Marschall Woroschilow ist, wie „Preß Association" meldet, cnglischcrscits eingcladcn worden, an den großen britischen Manöver« teilzuneh- men. Das britische Kriegsministcrium hat „Preß Associa tion" gleichzeitig mitgeteilt, daß keine Vorkehrungen für eine Reise des britischen Kriegsministers Hore-Belisha nach Sowjetrußland getroffen feien. In der italienischen Presse werden die Be mühungen der Westmächte nm Sowjctrußlands Hilfe in schonungsloser Weise bloßgestellt. Die Anbiederung Englands und Frankreichs an Mos kau fei das größte Eingeständnis der englischen und fran zösischen Schwäche. Keine Nation habe so tief sinken können wie die plutokratischcn Staaten. Heute müßten England nnd Frankreich überall nachgcbcn. Das Brüllen des englischen Löwen ernte sogar in Ländern wie Syrien und Palästina nur noch respektloses Gelächter. Es wird in der italienischen Presse weiter betont, daß die Achsenmächte der Entwicklung ruhig zusehen könnten, da die totalitären Staaten gewappnet seien. MÜMderAMmaeMk zss lNachvruck verboten.) Josephine schüttelt den Kopf nnd wendet sich ab. Das hat sie nötig — sich gerade hier und gerade jetzt mit Illu sionen abzugeben. Dann geht sie hinunter und steht sich suchend in der Veranda um. Aber sie entdeckt Jasper Gehlsen nicht, weder dort, wo sie gestern gesessen hatten, noch an einem anderen Platz Plötzlich aber dreht sie sich um, als hätte jemand sie mit der Hand berührt. Doch steht der Mann, den sie nun bemerkt, gut drei Schritte von ihr entfernt. Sie muß in dem von der Veranda verdunkelten Speisezimmer an ihm vorübergegangen sein, ohne ihn zu sehen. Jetzt aber sieht sie ihn und steht regungslos, mit weit geöffneten Augen starrt sie ihn an. „Bernd —", mnrmelt sie dann unsicher. „Du —?" Barka verneigt sich ohne ein Wort. Josephine hebt hilflos die Hand und faßt nach der dünnen Goldkette, die um ihren Hals liegt. Ihre Kehle beweg; sich, als müßte sie krampfhaft die Erregung hin unterschlucken, die dieses unerwartete Zusammentreffen in ihr wachgerufen hat. » „Warum —", setzt sie dann an. „Was — willst du?" Barka blickt sie mit einem eigentümlichen Ausdruck seiner ernsten Augen prüfend an. Man könnte meinen, er sähe seine Frau zum erstenmal. Allerdings liegen vier Jahre völliger Trennung zwischen ihnen. Auch sie be trachtet ihn, ohne den Blick abzuwenden. Der rätselhafte Ausdruck von Trauer in seinen Zügen scheint sie zu ver wirren. „Ich wollte ein paar Worte mit dir sprechen", sagte er dann. „Verzeih, wenn ich dich erschreckt habe. Ich habe dir einiges zu sagen — und wollte dich um etwas bitten." Die leise, aber deutlich akzentuierte Stimme übt eine neue, gleichsam bestimmende Wirkung auf sie aus. Sie neigt den Kopf. „Hier?" fragt sie. Er schüttelt den Kopf. „Wenn es dir recht ist", sagt er, „möchte ich dich bitten, mich ein Stück zu begleiten." Nach kurzem Zögern erwidert sie: „Wie du meinst —" Aus der französischen Presse kann man die märchenhafte Rückständigkeit der demokratischen Politiker in der heutigen Zeit herauslesen. Die Pariser Presse schreibt, daß die Westmächte nicht nur geographisch, son dern anch politisch mehr und mehr zu „am Rande" Europas liegenden Ländern würden. Die Regierungen von London nnd Paris schienen auf dem Monde zu leben, doch im englischen und französischen Volke dämmerten langsam dis ungeheuren Gefahren des neuen Paktes auf. Die neuen Pariser Presfestimmen zeigen, daß im franzö sischen Volke immer mehr die ordnungsliebenden Kreise die Politik der Regierung Daladiers verdammen, und daß der blindlings herbeigeftthrte Bruderkutz mit Moskau vom französischen Durchschnittsbürger nicht gebilligt wird, der genau weiß, wer hinter den chronischen, Frankreichs Niedergang herbeiführenden Streiks, Tumulten und Terrorakten steht. Jür Danzig ist -je Genfer Mission beendet Rat an V ö l k e r b u n d k o m m i s s a r — Die Ent scheidung hat Berlin Der Danziger Korrespondent des „Bund" macht nach Meldung des „Danziger Vorposten" den Versuch, einen an- geblich neuen Austrag des Völkerbundlommissars in Dan zig, Profcsfor Burckhard, zu interpretieren und zu einer großen politifchen Mission aufzubauschcn. Burckhard habe die Aufgabe, ein Abkommen zwischen Polen und Danzig zustande zu bringen. Der „Danziger Vorposten" nimmt in einem Leitartikel dazu Stellung. Man habe in Danzig Gens und die hinter seinen Einrichtungen stehenden Mächte England und Frankreich genügend bewerten gelernt, als die mehr als IM) Streitfragen zwischen Danzig und Polen vor 1933 ver geblich auf eine Lösung warteten. Danzig habe sich zuletzt für die „Genfer Hilfe" bedankt, als Herr Lester in der Dan ziger Innenpolitik Unheil anrichten wollte, und es sei ver ständlich, daß Danzig auch jetzt gar keine Lust habe, nach Genf zu blicken Das Versagen der Genfer Einrichtungen sei für alle Welt offensichtlich ge worden. Danzig habe niemals einen „Genfer Schutz" ge spürt. Danzig müsse Herrn Burckhard raten, sich nicht in die Resseln zu setzen Die Mission, Dan zig ohne Krieg ins Reich zurückzuführen, sei für die schma len Schullern eines Geüfei Diplomaten doch zu schwer. Diese Mission habe bereits Berlin über nommen, und das sei für Danzig eine ausreichende Garantie, die von Danzig wichtiger genommen werde als die englifche Garantie für die angebliche Unabänderlichkeit der jetzt noch geltenden Landkarte. Rumänien stellt Lügen richtig Lehnt Hineinziehung in Londons Verhandlungen mit Moskau ab — Kein Durchmarschrecht für Sowjctruppen Zuständige rumänische Stellen erklären eine Meldung des „Daily Telegraph" über angebliche Erklärungen des Genfer rumänischen Vertreters für völlig frei erfunden. Rumänien bewahre in der Frage der englisch-sowjet russischen Verhandlungen st r e n g st e N e u 1 r a l i t ä t und wünsche nicht, mit diesen Verhandlungen in Verbindung gebracht zu werden. Eine andere Behauptung des „Daily Telegraph", Be sprechungen zwischen König Carol und dem stellvertreten den sowjetrussischen Außsnkommissar Potemkin hätten die Möglichkeit eines Durchmarsches der Sowjettruppen gegen einen Angriff der Achsenmächte ergeben, kann schon des wegen nicht stimmen, weil Potemkin während seines kaum eintägigen Bukarester Aufenthalts König Carol gar nicht gesehen, sondern lediglich auf seinen eigenen Wunsch hin eine Unterredung mit Außenminister Gafencu Hatte. Auch diese Unterredung hatte keineswegs das von dem eng lischen Blatt behauptete Ergebnis, ?>a für Rumänien nicht die geringste Veranlassung vorliegt, seinen bekannten ab lehnenden Standpunkt in der Frage des Durchmarsches von Sowjettruppen zu ändern. „Danke", sagt Barka Er geht vor ihr her und nimmt den Weg nicht über die Veranda, die zur Straße liegt, sondern nach der anderen Seite des Saales, wo eine Tür ins Freie führt, nach einer Wiese zu, die in die offene Heide übergeht. Diese Tür öffnet er vor ihr und läßt sie an sich vorübergehen. So ist Josephine genötigt, ihn in unmittelbarer Nähe fast zu streifen. Mehr als alles andere kann der persön liche Hauch eines Menschen, sei es ein unbestimmter Duft oder ein Fluidum, gewaltsam mit Erinnerungen über schütten. Josephine spürt für Sekunden ein Beben, das über ihre Nerven geht und eine eigentümliche Schwäche in den Knien hervorruft. Draußen bleibt sie aufatmend stehen. Die frische Luft und das Entrinnen aus der Enge des Raumes, in dem ein jäher Schreck sie überfallen hat, tun ihre Wirkung. Sie atmet freier und fühlt sich ruhiger werden. Barka hat die Tür hinter ihr geschlossen und geht jetzt an ihrer Seite, doch mit einem gewissen Abstand neben ihr, auf die Dünen zu. „Du warst öfter hier in der — Zwischenzeit", eröffnet er nach einigen Augenblicken das Gespräch. „Ich hörte es, und auch, daß du in diesem Jabr hergekommen bist." „Jcw. antwortet Josephine einsilbig. „Es geht dir — soweit gut, wie ich hoffe?" ,^Ja, danke." „Du hörtest vermutlich, daß ich zurückkam?" „Ich habe davon gelesen", erwidert Josephine. „Aber ich habe kaum vermutet — daß du gerade hierher zurück kehren würdest." Hierauf schweigt Barka, und ohne ihn eigentlich an zusehen, bemerkt Josephine doch, wie er die Lippen aus einanderpreßt und mit zusammengezogenen Brauen vor sich hinstarrt. „Du hast also nicht erwartet, daß wir hier noch einmal Zusammentreffen würden?" fragt er dann. Josephine zuckt die Schultern. „Es schien mir möglich — wenn auch unwahrschein lich." Barka holt tief Atem. „Hattest du — den Wunsch oder die Absicht —" hebt er an, stockt aber. Sie ergänzt: „Dich wiederzusehen? Wie käme ich — dazu?" mur melt sie. „Da wir nun aber wieder hier sind", sagt Barka ruhig, „halte ich es für gut, daß wir uns über einige Dinge aussprechen. Ich verstehe im übrigen, daß dir an diesem Wiedersehen nicht viel liegen kann." Josephine antwortet nicht. Sie steigen langsam den Kamm einer Düne hinan, die abseits vom Badebetrieb ves Strandes liegt. Oben angelangt, bietet sich ihnen freier Ausblick über das Meer, und wie auf stillschweigendes Uebereinkommen bleiben beide stehen und blicken über die weite, gleichmäßig be wegte Wasserfläche. Das Brausen der Brandung und das ferne Rollen der Dünung dringen zu ihnen herauf, und eine Weile scheinen beide darauf zu lauschen. Barka spricht zuerst wieder. „Mir liegt daran, zu wissen, wie die vergangenen Jahre dich die Zukunft beurteilen lassen, nun, da ich — hier bin." „Wie meinst du das? Barka macht einen Schritt vor, stemmt den Fuß gegen einen Strandhaferbusch und sieht darauf nieder. Nach kurzer Ueberlegung fragt er dann mit deutlicher An strengung: „Ob du den Gedanken einer Wiedervereinigung —* „Nein", unterbricht sie kurz. Er dreht sich um. Sie hat sich niedergelaffen und mit der Hand in den Sand gegriffen, den sie jetzt gedankenlos durch die Finger rinnen läßt. Als er so schweigend steht und ans sie herabblickt, hebt sie den Kopf. Wieder ist dieser fremdartig forschende Zug in seinem Gesicht. Irgendwie aber auch scheint ihre Ant wort ihn erleichtert zu haben. Diese flüchtige Wahrneh mung läßt sie jäh erröten. „Das brauchtest du Wohl kaum zu befürchten", fügt sie bitter hinzu. „Ich habe es nicht gefürchtet", antwortet Barka hier auf und streckt mit einer Bewegung, die ihr plötzlich ganl fremd ist, das Kinn vor. Er hat sich wieder abgewandt und sieht aufs Wasser. Sie betrachtet ihn von der Seite- Was wollte er mit dieser Bemerkung sagen? . „Du wirst mir ab.er", fährt er dann fort, „wie icy hoffe, gestatten — für deinen Unterhalt aufzukommc'l- Nun, da ich dazu sehr Wohl in der Lage und immer-)" berechtigt bin." „Du meinst, weil du als reicher Mann znrückge'o«' men bist?" Indem sie fragt und auf eine Antwort wartet, beo achtet sie seine Hand, es ist die rechte, und er reibt rai die Spitzen von Zeige- und Mittelfinger gegeneinano^' Früher hat sie seine Finger zuweilen festgehalten ihn angerufen, wenn dieser Ausdruck seiner Nervositm auf sie zu übertragen beganm Das Wiederkchrcn d"" alten Gewohnheit berührt sie eigentümlich. (Fortsetzung tolgt-j Der Terror gegen DenlsGe kn Polen Mit Aexten deutsche Wohnungen erbrochen und demolier». Planmäßige Störung deutschen Gottesdienstes. Nach wie vor sind die Angehörigen der deut schen Volksgruppe in Ostoberschlesien den Terror akten polnischer organisierter Horden ausgesetzt, wobei Mißhandlungen und Bedrohungen von Deutschen, Ueber- fälle auf deutsche Wohnungen und ScheibenstürnLe zu den alltäglichen Vorkommnissen gehören. So wird aus Koch! owitz berichtet, daß dort Auf ständische unter Zuhilfenahme von Aexten in vier deutsche Wohnungen einbrachen, die in ihnen befindlichen Volks deutschen mißhandelten und erst verschwanden, nachdem sie auch noch die Wohnungseinrichtungen zerschlagen) hatten. Aehnlichc Vorfälle ereigneten sich in den Vororte« von Kattowitz, in Bogutschütz und Zalenze. Täglich laufen auch Meldungen ein, die von der Be drohung und Mißhandlung von deutschen Straßen paffanten durch Aufständische, die sich durch den Gebrauch der deutschen Sprache „provoziert" fühlen, zu berichten wissen. Das Eichendorff-Gymnasium in Königshütte wurde nunmehr zum fünften Male von Scheibenstürmern heimgesucht. Insgesamt wurden 21 Scheiben zertrümmert. An der Tagesordnung sind ferner die willkürlichen Ver- baftungen, Schikanierungen und Bedrohungen sowohl Austräger deutscher Zeitungen wie auch ihrer Leser selbst. Auf jede nur erdenkliche Weise wird versucht, den Vertrieb deutscher Zeitungen zu verhindern oder mindestens zu erschweren. Planmäßig gehen auch die Störungen deutscher Gottesdienste weiter, die zur Folge hatten, daß in mehreren Kirchen Ostoberschlesiens die deutschen Gottes dienste bis auf weiteres abgesagt werden mußten. Immer neue Schreckensnachrichten aus Lodz Ueber die maßlosen polnischen Ausschreitungen gegen die deutschen Einwohner von Konstantynow bei Lodz werden jetzt immer weitere Einzelheiten bekannt. Entgegen den erlogenen Berichten gewisser pol nischer Blätter ist festzustellen, daß die deutsche Bevölke rung Konstantvnows seit Wochen unterdempol« Nischen Terror stehi, der so weit geht, daß deutsche Familien unter Zurücklassung oder Verschleuderung ihres Besitzes nach Deutschland fliehen oder zu fliehen versuchen. Hunderte von Flüchtlingen sind bei diesem Fluchtversuch auf polnischer Seite festgenommen und verhaftet worden. Unter dem polnischen Terror haben auch die von Deut schen bewohnten Dörfer Alt-Ludwikow und Neu- Ludwikow bei Lodz stark zu leiden. Ans Furcht vor Ueber« fällen verbringen viele deutsche Bauern mit ihren Fami lien die Nächte im Freien. Unter den Polen ist die Parole verbreitet worden, man solle die Deutschen ver jagen, um sich so in den Besitz ihres Eigentums setze« zu können. Unter den in Konstantynow verletzten Deutschen be findet sich auch der 75jährige Weber Johann Wörter, der durch Schläge mit E i s e n st ä b e n und Flaschen schwer verletzt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden ist. Die aus Konstantynow geflohenen Deutschen weigern sich, dorthin zurückzukehren, da sie weitere terroristische Ausschreitungen befürchten. Zwei Eingaben an polnischen Ministerpräsidenten Der Führer der Jung,deutschen Partei für Polen und ehemalige Senator Ingenieur Wiesner, Bielitz, hat sich erneut in zwei Eingaben an den polnischen Ministerpräsi denten General Sklavkowsky gewandt, die die zahl reichen Deutschenverhafimigen sowie die schweren Aus schreitungen von Konstantynow bei Lodz zum Gegenstand haben. Reisende chloroformiert und ausgcplünder» Die Polizei verhaftete einen Dienstleiter der Nationale» Französischen Eisenbahngesellschaft, der überführt ist, wieder holt Reffende ausgeplündert zu haben, nachdem er sie mit Chlo« rosorm eingeschläfert hatte. Die geraubten Gegenstände versetzte er regelmäßig auf der Pfandleihe.