Volltext Seite (XML)
Lagesspruch Das Leben bewegt sich in Erkenntnissen; leider kommen liefe ost zu spät. Gustav Ritter-Grabow. Das Pflichtsahr für Mädchen Ehrendienst am Volk — Auch die „Haustöchter" werden geholt Ueber das Pflichtjahr für Mädchen sind beson ders bei der Elternschaft noch viele Irrtümer und Mißver ständnisse auszuräumen, wie dies die zahlreichen Wünsche und Einwände zeigen, die die tägliche Praxis der beteiligten Stel len bringt. Das Deutsche Frauenwerk Hai es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit dem Reichsnährstand und den Arbeitsämtern in verstärktem Maße aufklärend und be ratend zu wirken. Man kann das Pflichtjahr für Mädchen nicht als untragbar bezeichnen, wenn man gleichzeitig die Jungen ohne weiteres dem Siaat für den Arbeits- und Wehrdienst zur Verfügung stellt. Auch das Pslichtjahr ist ein Ehrendienst am Volk. Durch ihre Einwände werten die Mütter die eigene Arbeit herab, obwohl doch tatsächlich Haus- und land wirtschaftliche Kenntnisse für das Mädchen die beste Aussteuer sind, ganz abgesehen von der körperlichen und charakterlichen Ertüchtigung, die das Pflichtjahr für das Mädchen bedeutet. Es ist klar, daß Pflichtjahrmädchen in ersterLiniefür das Land benötigt werden, daß weiter der kinderreiche Haushalt den Vorrang vor dem kinderlosen hat. Für die Ab leistung des Pflichtjahres gibt es die verschiedensten Möglich keiten, neben dem freien Arbeitsverhältnis die ländliche Haus- arbeitslehre, die Hauswirtschastslehre, das hauswirtschaftliche Jahr, den Arbeitsdienst und den Landdienst der HI., den Frauenhilfsdienst oder auch die Arbeit bei kinderreichen Ver- wandten. Nur einwandfreie Familien werden für Pslichtjahr- stellen zugelassen, und die Stellen werden ständig gewissenhaft beireut. Schon nach den bisherigen Erfahrungen hat das Pflichtjahr die gewünschte Entlastung gebracht, es hat sich auch für die Mädel nur zum Besten ausgewirkt. Wenn der immer wieder an die sogenannten Haustöchter ergangene Ruf, sich in die Reihen der arbeitenden Mädel einzugliedern, in diesem Jahre nicht den gewünschten Erfolg haben sollte, wird ein Weg gefunden werden, auch diesen, nur noch kleinen Teil der weiblichen Jugend zur Arbeitspflicht heranzuziehen. Das Pslichtjahr wird immer weiter ausgebaut werden, und Aus nahmen vom Pslichtjahr werden nur noch zu den seltensten Fällen gehören. Cianos Abschied von Berlin. Nach seinem zweitägigen Staatsbesuch, bei dem der histo rische deutsch-italienische Bündnispakt unterzeichnet wurde, verließ Italiens Außenminister, Graf Ciano, am Dienstag die Reichshauptstadt. Noch einmal grüßt Ciano die deut schen Freunde, die ihn zum Bahnhof geleiteten. (Weltbild-Wagenborg-M.) Vas Weltecho des ViindniS-Valles Freudige Zustimmung in Italien und Japan — Zerstörte Hoffnungen bei den Einkreisern Die Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnis paktes hat ein gewaltiges Wcltccho gesunden. In Italien hat das historische Bündnis jubelnde Volkskundgcbnngen ausgclöst, bei denen begeisterte Hochrufe auf den Duce und den Führer und die beiden Außenminister der Achse ausgcbracht wurden. Bemerkenswert ist die freudige Zu stimmung Japans, dessen Ministerpräsident in einer Er klärung die Entschlossenheit zu eugstcr Zusammenarbeit mit Deutschland und Italien betont hat. Auch in den anderen Staaten, die sich fern halten von den Einkrei- sungsmanovcrn der Westmächtc oder gar sich auf die Achse ausgcrichtet haben, findet das deutsch-italienische Bündnis restlose Zustimmung und wird als bedeutsamer Faktor zur Sicherung des europäischen Friedens und als wirk sames Gegenmittel gegen den Verrat der Einkreiser an Europa gewertet. Die Einkreisungsstaaten wagen ihren Lesern nicht die Wahrheit vorzusetzen. Ihre Presse gibt sich alle Mühe, den Bündnispakt als unwesentlich hinzustellen. Offen sichtlich liegt eine Weisung von oben vor, die auch sorg sam befolgt wird. Man versucht, den Prestige-Verlust zu verdecken, den die engstirnigen und sturen Versailles politiker erlitten haben. Hinter all den Abschwächungs versuchen wird aber doch deutlich die Verlegenheit und die Sorge um die schwache Position der Einkrcisungsfront erkennbar. Rom: Garantie des neuen Europa Die italienische Presse feiert den Bündnispakt in be geisterten Berichten und Kommentaren als einen großen Erfolg der Politik Hitlers und Mussolinis. Durch den Pakt wird, so lautet allgemein das Urteil, die Zukunft beider Nationen und ganz Europas gesichert. Gleichzeitig wird die Bedeutung des Paktes als wirksame Abwehr gegen die Einkreifungsversuche unterstrichen. Der „Popolo d'Jtalia" erklärt, ein großartiger, in den Linien einfacher, klarer, loyaler Pakt sei geschlossen worden, der die Garantie des neuen Europas sei. Wie bei den Hoch spannungsleitungen könne man auch bet der Linie der Achse das Schild anbringen: „Berühren gefährlich!". Es handele sich um einen Pakt der Ordnung, des loyalen Frie dens und der Gerechtigkeit. Der „Corriere della Sera" erblickt in dem Freundschafts- und Bündnispakt den Anfang einer radikalen Erneuerung in der Dynamik der politischen, geistigen und materiellen Kräfte, die die europäische Geschichte beherrschen. Eine gewisse Zahl von Ländern mit lebendigen und jungen Kräften, die Völ ker der Zukunft, werde an die Seite der Achse treten. Der Pakt sei ein Instrument des Friedens, aber dieser Friede müsse garantiert und verteidigt werden gegen die Kräfte der kapitalistischen Reaktion und der mit ihnen seltsamerweise Verbündeten bolschewistischen Zerstörung. Graf Ciano und von Ribbentrop hätten durch ihre Unter schriften, so schreibt die „Stampa", einem neuen und bedeut samen Verteidigungs- und Offensivmittel gegen die um stürzenden Strömungen das Leben gegeben. Das System der gegen Deutschland und Italien gerichteten Pistolen sei end gültig zerschlagen. Das „Regime Fascista" schreibt, der Pakt sei der Gleichklang der Weltanschauungen, die gleiche Auffassung von der zivilisatorischen und politischen Sendung der beiden Völker, die Abneigung gegen alles, was einen demokratischen, jüdischen und bolschewistischen Beigeschmack habe. Und außerdem bestehe der gemeinsame Wille, Europa eine Zeit des Friedens zu geben. Unter ter Ueberschrift „Letzte Einladung zur Zusammen arbeit" erklärt der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Italia", der deutsch-italienische Bündnispakt wolle einen Frieden durch Zusammenarbeit erreichen, in dem die Knoten ohne das Schwert mit einer entschlossenen Revision der derzeitigen unhaltbaren europäischen Span nungen gelöst werden. „Italien und Deutschland verlangen die Revision des in Versailles geschaffenen Systems, das von London und Paris in den letzten drei Jahren aus die Spitze getrieben wurde. Diese Revision mutz auf ihre natürlichen Ele- mente und in ihren geographischen Rahmen zurückgeführt werden. Dies interessiert in Europa Deutschland und Italien sowie Großbritannien und Frankreich. Es bedarf hierzu weder der Verwicklungen noch der Entstellungen durch große inter nationale Konferenzen oder durch Einkreisungssysteme, die dar aus abzielen, die Verantwortungen aus Nationen abzuwälzen, die nichts mit dem Wesen des Konflikts zu tun haben und im Interesse ihrer eigenen Freiheit lediglich an einem Kräfte gleichgewicht in Europa interessiert find " Dies sei das gesamte nunmehr offiziell gestellte Problem. Der Augenblick seiner Lvsung sei gekommen. „Ohne Ungeduld, aber ohne schwächliche Toleranz warten Deutschland und Italien, aus ihr Bündnis und aus die Macht ihrer Mittel gestützt, dar- auf, für welche Lösung sich die beiden westlichen Demokratie« entscheiden." Tokio: „Achse ein eiserner WaK!" Die gesamte japanische Presse meldet die Unterzeich nung des deutsch-italienischen Bündnispaktes in größter Aufmachung. Große Schlagzeilen leiten die eingehende« Schilderungen ein: „Achse jetzt ein eiserner Wall", „Aus bau der militärischen, politischen und wirtschaftliche« Kampffront vollendet" und „Ein geschichtliches Ereignis". Sämtliche Kommentare kennzeichnen den Pakt als das „mächtigste und weiteste Bündnis der Weltgeschichte", das i« seiner militärische, politische und wirtschaftliche Fragen um fassenden Struktur ein Instrument zur Garant i-e eines langen Friedens darstelle, das aber auch geeignet sei. jeden Angrif? der demokratischen Einkreisungsmächte auf die Lebensrechte der Achse mit entschiedenen Gegenangriffen zu beantworten. Die Blätter verweifen weiter insbesondere auf die Erklärung des japanischen Ministerpräsi denten Hiranuma, wonach Japan entschlossen sei, „im Interesse der Sicherung des Weltfriedens die engste Zu sammenarbeit mit Deutschland und Italien ausrechtzuerhalten und seine Beziehungen zu diesen beiden Ländern zu verstärken und zu festigen". Weiter wird ans das Glückwunschtele gramm der japanischen Regierung an die Reichs regierung hingewiesen, das von dem Bündnispakt als einem höchst wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung des Weltfriedens sprach. London tut vmnteressiert Die englische Presse kann nur schwer ihren Groll über den Bündnispc-St verbergen. Entweder durch Verkleinerung des Ereignisses und durch Bespöttelung versucht sie bei ihren Lesern den Eindruck zu erwecken, als stehe man in verantwortlichen Kreisen dem Pakt ziemlich gleichgültig gegenüber. Der Berliner Korrespondent der „Times" will in dem Bündnis keinen neuen Faktor erblicken können. Die Tatsache, daß man die Unterzeichnung gegenseitiger Verpflichtung in klarer und eindeutiger Form für notwendig gehalten habe, deute an, meint das Blatt, daß die gegen Versailles gerichtete Revisionspolitik in ein gefährliches Stadium getreten sei. Im Leitartikel meint das Blatt in echt englischer Naivität, es handele sich eher um eine bemerkenswerte Zeremonie als uM ein bemerkenswertes Ereignis. Der römische Korrespondent des „Daily Telegraph" meint in komischer Umdrehung der eigenen Sorgen, die Italiener würden schwerlich begreifen, warum sie morgen für Danzig kämpfen sollten. Das Blatt, an dem die seit 1918 sich auf türmenden Gefahren spurlos vorübergingen, Hai nur zynischen Spott dafür, wenn Hitler und Mussolini von der heiligen Erb schaft der Zivilisation sprechen, und ist pharisäerhaft empört, daß England nicht' mehr als deren Schirmherr gilt. Der marxistische „Daily Herald" meint, die Einkreisungsstaaten müßten nunmehr ihre Politik endlich unter möglichster Aus schaltung von Mißdeutungen und so, daß sie von vernünftigen Menschen jenseits der Grenzen verstanden werden könne, durch führen. „News Chrontcle" ist der Ansicht, daß der Abschluß des Militärbündnisses für Europa keinen Grund zur Be sorgnis gebe. Varis berechnet die militärische Starte Die französische Presse hatte zwar Anweisung, die Unterzeichnung des Bündnispaktes möglichst nur am Rande zu behandeln, aber die Zeitungen haben doch nicht daran gehindert werden können, ihrer Enttäuschung und Sorge Ausdruck zu geben. Allerdings verspritzen sic sehr viel Gist und Hohn, aber nur schwer verbergen sie dahinter die Erkenntnis, daß die Westmächtc eine schwere Nieder lage erlitten haben. Vor allen Dingen kommt die Furcht vor den Armeen der Achsenstaaten zum Ausdruck. Die Leitartikler und die Genfer Sonderberichterstatter sprechen immer wieder von der Unterzeichnung, so daß mau annehmen kann, daß in den Kreisen der Liga ein Vergleich zwischen der deutsch-italienischen Vertragsunterzeichnung und den ewig schwimmenden englisch-sowjetrussischen Verhandlun gen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. „Epoque" schreibt zwar heldenmütig, wenn der Führer und der Duce sich eingebildet hätten, daß sie die Westmächte beeindruckt b^ber». kn Sportliche Anzüge mit zwei Hosen Ganz mit Recht werden Anzüge mit zwei Hosen von praktisch denken den Herren so sehr bevorzugt. Es sind typische Universal-Anzüge. Mit Knickerbocker ein ausgesprochener Sport- und Tourendretz. Mit langer Hose die zweckmätzige Kleidung für Beruf und Stratze. Eine Hose ruht sich immer im Schranke aus. Cloppenburg bringt Ihnen diese Dreiteiler in vielen flotten Stoffen und Macharten. Auch Sie werden bei der reichen Auswahl das Rechte finden! In verschiedenen Preislagen von 49 bis 120 Mark gute Haus für Herren- und Knabenkleidung - Dresden - König-Johann-Strabe 4