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Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193905197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390519
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-19
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1939
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Ingenieur-Tagung in Dressen Glanzvoller Auftakt der 77. Hauptversammlung des BDI 4000 Ingenieure aus Großdeutschland in Dresden Mit einer festlichen Eröffnungskundgebung in der Dres dener Staatsoper nahm am Tönnerstapnachmittag die 7 7. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure im NSBDT, zu der 4000 Ingenieure aus allen Teilen des Großdeutschen Reiches in der sächsischen Gau hauptstadt eingetrofsen sind, ihren Anfang. An der Veranstaltung nahmen mit den führenden Män nern der deutschen Technik zahlreiche Ehrengäste aus Par tei, Staat, Wehrmacht, Behörden, Wissenschaft und Wirt schaft teil, an ihrer Spitze Regierungspräsident SA-Ober gruppenführer Schepmann, Generalarbeitssührer v. Al ten und der Kommandant von Dresden, Generalmajor Mehnert. Der Direktor des VDJ, Dr. Kölzow, eröffnete die Tagung, die erste im Großdeutschen Reich. Ter Vorsitzende des Vereins, der Führer der deutschen Techniker, Tr. Todt, sei leider verhindert, bereits von Anfang an an der Dres dener Hauptversammlung tsilzunehmen, weil er einen Son derauftrag zu erledigen habe. Der VDJ sei gern nach Dres den gekommen, nicht nur wegen der Schönheit der sächsischen Eauhauptstadt, sondern auch deshalb, weil Dresden als Mit telpunkt der Werkstatt Deutschlands viele große Männer der Technik hervorgebracht habe. Er sei der Ueberzeugung. daß die Teilnehmer der Tagung aüf dem fruchtbaren Boden Saclsiens viele Anregungen empfangen werden. Kreisleiter Walter übermittelte im Namen des Reichs statthalters Mutschmann die besten Wünschen für einen puren Verlaus der Tagung. Er würdigte die Arbeit und die Per son von Dr. Todt, einem der engsten Mitarbeiter des Füh rers, und betonte in diesem Zusammenhang unter großem Beifall, daß Wohl keine Generation je zuvor mit so gmem Gewissen das Lied von der Wacht am Rhein singen könne wir die jetzige. Gauamtsleiter Böttger vom Amt für Technik betonte, der VDJ habe Großes für deutsche Wirtschaft und deutsche Wissenschaft geleistet, was auch im Rahmen der Zusammen arbeit des NSBDT vollste Anerkennung finde. Stadtbaurat Dr. Leske sprach im Namen der Stadt Dresden. — Nachdem Prof. Dr. Jost, Direktor der Techni schen Hochschule Dresden, betont hatte, daß es die Hochschule als höchste Pflicht ansehe, zur Vervollkommnung des tech nischen Nachwuchses beizutragen, würdigte der Präsident der Wirtschaftskammer Sachsen, Wohlfahrt, die für das Le- den der Nation so außerordentlich bedeutsame Arbeit des In genieurs, der es verstanden habe, aus dem Rohstoffmangel einen Ausweg zu finden. Der Ingenieur stehe heute nicht mehr neben, sondern mitten im Betrieb, die Wirtschaft werde mit allem Nachdruck bestrebt sein, deutsche Ingenieur arbeit zu fördern und die Lösung der Nachwuchsfrage zu er- leichtern. Den Hauptvortrag hielt der Präsident des Deutschen Wer berates, Prof. Dr. Hunke, der zu Beginn seiner Ausfüh rungen betonte, daß eine solche Tagung unter drei Gesichts punkten stehe: 1. Sichtbarmachung der inzwischen geleisteten Arbeit, 2. Austausch der Gedanken und Erfahrungen, 3. Be sinnung auf das gemeinsame Fundament und den gemeinsa men Weg. Er wolle mit seinem Referat dem letztgenannten Gesichtspunkt dienen und habe deshalb das Thema „Technischer. Fortschritt im Dienste der deutschen Volksgemeinschaft" gewählt. Noch nie seien der Technik derartige Aufgaben ge stellt worden, wie heute. Der Redner behandelte das Problem der Einordnung der Technik in das Wirtschaftsleben. In Zu kunft müsse jeder technische Fortschritt nicht der privaten Ren tabilität, sondern der gesamten Volkswirtschaft zunutze ge macht werden. Dies sei nach der Ueberwindung des Libera lismus das oberste Gesetz. Denn der Liberalismus habe zwei aroße Gefahrenpunkte gekannt: den sogenannten Gefrierpunkt der Wirtschaft, d. h., wo durch Gleichmacherei jeder Fort- iebritt unterbunden war, und weiter den sogenannten Siede punkt, wo die Wirtschaft eigene Gesetze schuf. Mit aller Deut lichkeit stellte der Redner heraus, daß die Wirtschaft im na tionalsozialistischen Reich von dem Gedanken der Wehrhaf- tiakeit durchdrungen sein müsse. Einen breiten Raum widmete Prof. Dr. Hunke der ge genwärtig wichtigsten volkswirtschaftlichen Frage, der Land- flucht, die für Deutschland eine Schicksalsfrage sei. Die Gefahr liege besonders im Ausmaß und im Tempo Per Landflucht, vom Standpunkt der Technik müsse festgestellt werden, daß jeder technische Fortschritt freie Arbeitskräfte brauche, daß aber der technische Fortschritt dem Bauer unter keinen SjMldekvMlmMelk IZj «Nachdruck verboten.) „Sie sind nicht von hier." Meta spricht weiter: „Sie haben also das Haus von Barka noch ansehen können? Wie hat es Ihnen gefallen?" „Es ist wunderhübsch", sagt Gehlsen, „wollen Sie sich nicht setzen und mir noch einen Augenblick Gesellschaft leisten?" „Eigentlich habe ich gar keine Zeit", meint sie, zieht sich aber doch einen Stuhl heran. Gehlsen streicht sich ein Brot und fragt: „Wo haben Sie denn Ihre Webwerkstatt? Ich darf doch auch einmal einen Blick da hineinwerfen?* „Dort drüben", antwortet sie ihm und deutel mit dem Kopf nach einem kleinen Nebengebäude, das für sich etwas abseits vom Hause steht. „Vielleicht heute Nachmittag, wenn ich beim Weben bin." „Das ist nett, ich werde mich melden", verspricht Gehlsen. Dann zieht er den Brief von Martinsen aus der Tasche, der im Archiv nachgesehen und tatsächlich das Bild von der Hochzeit des Bernd Barka mit Josephine, geb. Ost wald gefunden hat. „Sehen Sie mal", sagt Gehlsen unvermittelt und schiebt Meta das Photo hin. „Kennen Sie diese beiden Leute?* Sie nimmt das Bild in die Hand und sieht es an. Gehlsen, der sich eben eine Zigarette ansteckt, beobachtet sie und erschrickt etwas, da sie plötzlich ganz blaß wird und thre Lippen zu zittern beginnen. Aber sie nimmt sich so fort zusammen, nickt und sagt ganz ruhig: „Das ist doch Bernd Barka mit der Frau, die er ge heiratet hat." Da sich kein Text unter dem Bild befand, denn den Zettel mit der Bildunterschrift hatte Gehlsen vorsorglich abgetrennt, mußte es sich um ein tatsächliches Wieder erkennen handeln. Lag eine besondere Bedeutung hinter den etwas merkwürdig gewählten Worten: die Frau, die n geheiratet hat? Während er noch darüber nachdenkt, legt sie das Bild wieder auf den Tisch und liebt ihn an. Ihre Augen sind Umständen Arbeitskräfte entziehen dürfe, sondern vielmehr l die Technik dazu beitragen müsse, durch maschinellen Einsatz I Arbeitskräfte für das Land freizustellen. Die Eröffnungskundgebung war von musikalischen Dar bietungen der. Sächsischen Staatskapelle unter Leitung von Staatskapellmeister Striegler umrahmt. Kunst und Technik Im Rahmen seiner diesjährigen Hauptversammlung in Dresden hat der Verein deutscher Ingenieure im NSBDT am Himmelfahrtstag eine Ausstellung „Kunst und Technik" eröff net, die er gemeinsam mit der Reichskammer der bildenden Künste aufgebaut hat. Zu Beginn seiner Begrüßungsansprache dankte der Direktor des VDJ, Stadtbaural a. D. Dr. Hans Kölzow, all denen, die an dem Gelingen dieser vom VDJ erstmals durchgesührten Ausstellung Anteil haben; besonders dem Reichsminister sür Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels,' für feine tatkräftige Unterstützung. Wie Tr. Kölzow bei dieser Gelegenheit zuni Ausdruck brachte, sind für die Ausstellung rund l400 Arbeiten eiugeltesert worden. Da von hat die Jury die 213 besten Werke. Malereien, Graphi ken und Plastiken, ausgewählt Ter Verein deutscher Inge nieure habe im Hinblick aus die Bedeutung Dresdens als Kunststadt diese Ausstellung angeregt, um einmal zu versu chen, all das übersichtlich zur Schau zu bringen, was das gegenwärtige Kunstschassen in der künstlerischen Wiederaabe technischer Werke zu leisten vermöge. Die alte Erkenntnis oaß Kunst und Technik wesensverwandl, ja wesensgleich sind, habe sich wieder durchgesetzt. Diese Wesensgleichheit beruhe darin, daß Kunst und Technik auf dieselben Wurzeln zurückgehen: Auf den Willen zur schöpferischen Gestaltung. Tann sprach im Auftrag der Reichskammer der bildenden Künste Dipl.-Arch. Sachs. Die Reichskammer der bildenden Künste, vor allem ihr Präsident Pros. Adolf Ziegler feien freudig auf die Anregung des VDJ zur Durchführung einer Ausstellung „Kunst und Technik" eingegangen. Der le bensnahe Künstler von heute müsse sich in erster Linie mit den Problemen befassen, die, wie die Technik, das Zeitgeschehen beherrschen. Der Schirmherr der deutschen Kunstschassenden, Reichsminister Dr. Goebbels, habe gerade in letzter Zeit die Künstler immer wieder ausgesordert, die Beziehungen zur Technik zu vertiefen und deshalb die Idee dieser Ausstel lung aus vollem Herzen bejaht. Turnen. Svoet nick Sviel. Fußball in der Gauliaa In den Kämpfen um den Aufstieg zur Fußball Gauliga siegte am Himmelsahnslag ver Chemnitzer BC mit 2:1 >1:0) gegen VsB Glauchau und setzte sich damit an die Spitze. Die Rangordnung hat jetzt solgendes Aussehen: 1 Chemnitzer BC 3 Spiele, 5:3 Tore, 5:1 Punkte 2 VfB Glauchau 3 Spiele, 11:5 Tore, 4:2 Punkte 3 Wacker Leipzig 2 Spiele, 2:8Tore, 1:3 Punkte 4. Riesaer SV 2 Spiele, 3:5 Tore, 0:4 Punkte Nur zwei Ganllgamannschafien trugen am Himmelsahrts- tag Freundschaftsspiele !in Fußball aus. Ter SC Planitz be siegle die Elf des IR 31 Zwickau mit 6:1, während Polizei Chemnitz im Gau Mille beim FSV Rositz zu einem 6:4- Sieg kam. Fußball in den sächsischen Bezirken Am Himmelfahrlstag gab es in den sächsischen Bezirken nur ein kleines Futzballprogramm. — In Leipzig sand nur ein Spiel statt, das TuB Leipzig mit 3:2 gegen Spielvg. Leipzig gewann. Im Bezirk P l a u e n - Z w i ck a u fertigte der 1. SV Reichenbach die neue Zwickauer Sportgemeinschaft überlegen 6:0 ab. VfL Zwickau schlug Post-SV Zwickau 4:1. Der I.Vogtl. FC Plauen behauptete sich gegen Bayern Hof mit 5:3 als Sieger. Im Bezirk Chemnitz wurden die Kreis pokalspiele fortgefetzt, in denen VsL Hohenstein-Ernstthal 6:0 gegen Merkur Frankenberg, Sportvg. 01 Chemnitz 4:3 gegen VsL Adorf, SV Grüna 4:0 gegen TV-VfB Oberfrohna und TV Gornsdorf gegen TV Krumhermersdors gewannen, wäh rend das Treffen zwischen Post-SV Chemnitz und Sportsr. Harthau beim Stande von 1:0 für die Harlhauer abgebrochen werden mutzte. In Burgstädt siegte die Auswahlelf des Lber- erzgebirges mit 2:1 gegen die Auswahl des Kreises Mulde- Zfchopautal. Tanne Thalheim setzte sich 4:2 gegen Germania Oberlungwitz durch. Döbelner SC besiegle die Freiberger Sportfreunde mit 5:2. Im Bezirk Dresden fertigte der Radebeuler BC den VfL Reichsbahn Dresden mit 2:1 und der SC 04 Freital die Elf von Südwest Dresden mit 4:1 ab. Zweites Lehrspiel 1.1 Nar 25 000 Zuschauer in Stuttgart Las zweite Uebungsspiel zwischen einer Els von deutsch« Nationalspielern und der Auswahlmannschaft des ProtettoratA Böhmen-Mähren, das in der Stuttgarter Adolf-Hitler» Kampfbahn mit 25 000 Zuschauern einen überraschen» schwachen Besuch sand, endete wieder unentschieden. Nach vor wiegend besseren Leistungen der deutschen Mannschaft ging das Spiel mit 1 :1 <1 :0) aus. Das deutsche Tor wurde fünf Minuten vor der Pause von dem Harthner Hänel erzielt der Conen nach 35 Minuten abgclöst hatte. Der Prager Mit telstürmer Bican erzielte dann in der zweiten Halbzeit de« Ausgleich. Auch diesem Spiel wohnten u. a. Reichstrainer Herberger und Pros. Dr. Nerz bei. Irland—Ungarn 2:2. Die Fußballmannschaft von Ir land, die am 23. Mai in Bremen gegen eine deutsche Elf an tritt, spielte am Himmelfahrtstag in Budapest gegen Ungar« mit 2:2 (0:1) unentschieden. Aus diesem Ergebnis ist die Spielstärke unserer künftigen Gegner klar ersichtlich. So nimmt es auch nicht Wunder, daß sür das Bremer Spiel eine recht starke deutsche Els genannt wurde. Sie lautet fol gendermaßen: Tor: Iakob (Regensburg); Verteidiger: Janes (Düsseldorf) und Streitle «Münchens; Läufer: Küpser (Schwein- surt), Rohde (Eimsbüttel), Kitzinger (Schweinfurt); Stürmer: Lehner (Augsburg), Hahnemann (Wiens, Ganchel (Neuendorf), Schön (Dresdens und Arlt (Riesa«. England von Jugoslawien besiegt! Auf dem Platze LeS Belgrader SK. kam es am Himmelfahrtstage vor 30000 Zuschauern zu einer großen Ueberraschung. Die englische Fuß ball-Nationalmannschaft, die wenige Tage vorher in Mailand ein so herrliches Spiel geliesert hatte, wurde in ihrem zweiten Kamps aus dem Festland von Jugoslawien einwandfrei mit 2:1 (1:0) Toren besiegt! Das Ergebnis ging durchaus in Ordnung, da die Südländer während des ganzen Spiels ein unerhörtes Tempo Vorlegien, ein technisch überraschend flüs siges Zusammenspiel zeigten und den Briten vor allem m» Einsatz- und Kampfbereitschaft weit überlegen waren. AeichSsender Leipzig Sonnabend, 20. Mai 6.30: Aus Berlin: Frühkanzert. Orchester Willi Libiszowsk — 8.30: Aus Danzig: „Wohl bekomm's!" Das Danzigei Landesorchester. — 10.00: Aus Frankfurt: „Freikorps aus Wache vor Deutschland." Hörfolge von der Befreiung Rigas im Jahre 1919. — 11.40: Erzeugung und Verbrauch. — 12.00: Aus Wien: Mittagskonzert. Das Orchester des Reichssenders Wien. Dazwischen: 13.00—13.15: Zeit, Nachrichten, Welter. — 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des deutschen Rund funks.» — 15.20: Neue Mär vom Riesen Gernegroß. — 15.50: Zeit, Wetter, Wirtschastsnachrichten — 16.00: Aus Köln: Buute Melodien. — 18.00: Gegenwartslexikon. — 18.15: Tanz ain Nachmittag. (Jndustrieschallplatten.) — 18.50: Landarbeit — Ehrendienst am Volk. - 19.00: Aus Dessau: „Es dröhnet der Marsch der Kolonne." Gemeinschastssendung von SA. und Hitler-Jugend. Der Musikzug der SA.-Gruppe Mitte und die Singschar des Bannes 93 der HI. Dessau. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.15: Wcnn's Mailüftcrl weht . . . Eine romantische Geschichte von kleinen Tieren und großen Men schen. — 22.30 bis 24.00: Aus Köln: Tanz- und Unterhaltungs musik. VeuMlandsendee Sonnabend, 20. Mai. 6.10: Frühkonzert. Die Kapelle Egon Kaiser (Aufnahme). — 9.40: Sendepause. — 10.00: Aus Frankfurt: Freikorps auf Wache vor Deutschland! Hörfolge von der Befreiung Rigas im Jahre 1919. — l0.30: Fröhlicher Kindergarten. — 12.00: ÄuS Königsberg: Musik zum Mittag. Das Orchester des Reichs- fenders Königsberg. — 15.15: Buntes Wochenende (Jndustrie- fchallplatten). — Änschl.: Programmhinweife. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Orchester Otto Dobrindt. — In der Pause 17.00: Ernst Stimmel erzählt Anekdoten. — 18.00: Oper in Lübeck. Querschnitt durch die musikalische Arbeit der Lübecker Städtischen Bühnen. (Aufnahme.) — 18.45: Eine kleine Melo die (Jndustrieschallplatten). — 19.00: Sport der Woche. Vor schau und Rückblick. — 19.15: Blasmusik mit Hörberichten vom Dienst der Pioniere. — 20.15: Klänge aus Wien. Das Große Orchester des Deutschlandsenders und Solisten. — Dazwischen: Drei heitere Szenen von Erich Fortner. — 23.00—24.00: Aus Stuttgart aus der Reichsgartenschau: Tanzmusik. Das Kleine Rundfunkorchester. Karl Kleber und Hans Brändle (an zwei Flügeln). plötzlich fast dunkel. „Warum hat man Ihnen denn die ses Bild geschickt?" Gehlsen entschließt sich rasch, einfach zu erwidern: „Ein Bekannter, der mir auch von Barkas Haus erzählt hat, schickt es mir, damit ich den Herrn des Jnselmuseums wenigstens im Bilde kennenlerne. Ich interessiere mich nun einmal für altertümliche Dinge und ihre Sammler." „Ach so", sagt Meta. „Ich glaubte schon, Sie wäre» auch so etwas wie ein Detektiv, der sich hier nach diesem Manne — ", sie zeigt dabei auf Barkas Bild, „erkundigen will." Gehlsen antwortet nicht sofort, sondern schlägt die Zeitung auf, die neben seiner Tasse liegt, deutet auf eine Stelle und zeigt sie dem jungen Mädchen. „Falls sie im Zweifel über meinen Beruf sind — ich bin der hier", sagt er kurz. Meta liest: „verantwortlich für Kunst und Unterhal tung: Dr. Jasper Gehlsen, Hamburg." „Danke", sagt sie und nickt. „Dann schreiben Sie Wohl auch selbst in diesem Blatt? Da bekomme ich vielleicht noch einmal etwas von Ihnen zu lesen?" Sie sagt das harm los und freundlich, aber Gehlsen fühlt mit untrüglichem Instinkt, daß ihr Mißtrauen nicht ganz beseitigt ist, daß es, einmal geweckt, bestehen bleiben wird, und daß er unvor sichtig gewesen ist. Sie hat auf dem Bild Barka sofort mit Sicherheit erkannt, und sie scheint für ihn Partei ge nommen zu haben gegen etwaige Nachforschungen. Das gibt Gehlsen zu denken. Es wird schwerlich gelingen, Meta wieder von dem einmal gefaßten Verdacht abzubrin- gen, er selbst versuche hier Zusammenhängen auf den Grund zu kommen, von denen sie berührt wird. Das würde ihm um so weniger gelingen, da er selbst weder ein Meister der Verstellung ist noch sein möchte. „Augenblicklich", beantwortet er ihre letzte Frage, „bin ich ja hier auf Urlaub und will von Druckerschwärze möglichst wenig wissen. Aber wenn es Sie interessiert, Fräulein de Vries, so will ich Ihnen gern mal etwas zu lesen geben, was ich selbst geschrieben habe. Hoffentlich bekommen Sie dann nicht einen noch schlechteren Eindruck von mir." Sie sieht ihn nachdenklich an. „Sie machen ja gar keinen schlechten Eindruck auf mich", beruhigt sie ihn sodann. „Und ich werde mich sehr freuen, etwas von Ihnen zu lesen." Als er dann aufbricht, um zum Strande zu gehen, reicht ste iüm koaar Lie Hand. Damit war die klüchtiae Spannung zwischen ihnen, wenigstens nach außen hin, beigelegt. Gehlsen nimmt aber, ehe er geht, das Bild wieder an sich und steckt es ein. Da sagt Meta, die das Geschirr zusammenstellt: „Ich habe das Bild schon gekannt. Es ist ganz das selbe, das in groß über Herrn Barkas Schreibttfch hängt. Wahrscheinlich haben Sie es dort nicht gesehen, denn die ses Zimmer wird Wohl nicht gezeigt." „Doch", antwortet Gehlsen offen, „ich habe das Zim mer zufällig auch gesehen. Aber dieses Bild hängt nicht mehr über dem Schreibtisch. Herr Barka soll es fort genommen haben, nachdem seine Frau gestorben ist." Meta wendet sich mit einem Ruck zu ihm um und starrt ihn an. „Gestorben?" fragt sie. „Die Frau, die er geheiratet hat, ist nicht gestorben." „Nun", erklärt Gehlsen gleichgültig und nimmt seine Sachen unter den Arm, um sich aus den Weg zu machen. „Dann habe ich mich vielleicht auch verhört. Jedenfalls hängt dieses Bild nicht mehr da, wo Sie es gesehen haben, — Auf Wiedersehen, bis heute mittag." Sie muß also in jenem Hause und auch in dem Zim mer gewesen sein, so viel ist klar, und Gehlsen hat ihr das auch zu verstehen gegeben. Vermutlich wird sie ihm dafür auch noch eine Erklärung geben. Sie braucht viel leicht einige Zeit, sich diese zurechtzulegen. Mag sie also Zeit dazu haben. Ein unauffälliger Rückblick belehrt ihn darüber, daß Meta de Vries noch jetzt unbeweglich neben dem Tisch steht und ihm nachblickt. Ihr Gesicht hat einen gespannten und betroffenen Ausdruck. Am Strande angelangt, bemerkt Gehlsen zu seiner Befriedigung sogleich, daß sein Strandkorb Nr. 277 in der Nähe von Nr. 270 aufgestellt ist. Frau Josephine Barka ist indessen nirgends zu bemerken. Wenigstens entdeckt Gehlsen sie vorläufig nicht. Auf dem Teil des Strandes, der zum Baden frei gegeben ist und von den Wärtern und dem Schwimmleh rer bewacht wird, ist lebhafter Betrieb. Die beiden Hüter der sich im Wasser tummelnden Schar sitzen in einem breiten Boot, das gemächlich im Wellengang schaukelt. Sie sind mit Signalpfeife und Fernstecher ausgerüstet und Passen auf, daß sich niemand zu weit hinauswagt. (Fortsetzung folgt.)
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