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Wilsdruffer TEblatt 2. ME zu Nr. 114. Freitag, den 19. Mai 1939. Ciano kommi nach Berlin Staatsbesuch zur Unterzeichnung des Mailänder Paktes In Verfolg des in Mailand gefaßten Beschlusses, der deutsch-italienischen Freundschaft durch einen politischen Und militärischen Pakt formellen Ausdruck zu verleihen, wird sich der Königlich Italienische Minister des Aeußern, Graf Ciano, am Sonnabend zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Berlin begeben. Graf Ciano wird am Sonntag gegen 11 Uhr im Sonderzug auf dem Anhalter Bahnhof eintreffen. Am Montagvormittag findet im Bot schaftersaal der Neuen Reichskanzlei die feierliche Unterzeichnung des deutsch-italienischen Abkommens durch den Reichsminister des Auswärti- zen, von Ribbentrop, und den italienischen Außen minister, Graf Ciano, in Gegenwart des deutschen Bot schafters in Rom, von Mackensen, und des italieni schen Botschafters in Berlin, Attolico, statt. Ferner sind mehrere Besprechungen und Veranstaltungen vorge sehen. In Begleitung des italienischen Außenministers be finden sich u. a. der Ministerialdirektor für Politische An gelegenheiten für Europa beim italienischen Außen ministerium, Botschafter Gino Buti, Ministerialdirektor für Allgemeine Angelegenheiten beim italienischen Außen ministerium, Graf Leonardo Vitetti, der Chef des Proto kolls, Andrea Geisser Celesia di Vegliasco, sowie der stell vertretende AMisterialdirektor für Ausländische Presse beim italienischen Ministerium für Volkskultur. Graf Ciano wird ferner von einer Reihe namhafter italienischer Journalisten begleitet sein, die als Gäste des Reichsaußenministers an den Veranstaltungen aus Anlaß des Staatsbesuches teilnehmen. Mussolini in de« Fiat Werken. feiner Besichtigungsreise an der italienischen West- m-enre besuchte der Duce auch die Fiat-Werke in Mirafiori, b wo er zu 56 000 Arbeitern sprach. (Weltbild-Wagenborg-M.) Der Duce ehrie Cavour An der Gruft des Einigers Italiens Die Besichtigungsfahrt, die Mussolini an der italienischen Westgrenze unternahm, und die ihn am letzten Tage auch an die Gruft des großen Einigers Italiens, des Staatsmannes Cavour, führte, fand in Turin einen erhebenden Abschluß. In einer großen Kundgebung zogen die Schwarzhemden und alle An gehörigen der faschistischen Organisationen an dem Duce vorüber. Die Stadt erstrahlte in festlichem Lichterglanz, und der Balkon der Präfettur, auf dem Mussolini stand und hinuntergrüßte zu den Massen, war in holles Schein- Werferlicht getaucht. Immer wieder verlangte die Menge den Duc« zu sehen, der schließlich einige Worte sprach. „Meine Kame raden von Turin", so sagte er, „in diesen Tagen habe ich gesehen, daß zwischen eurem und meinem Geist eine voll kommene Uebereinstimmung besteht. Ich habe gefühlt, daß ihr einen stahlharten Glauben besitzt, der jede Prüfung bestehen kann. Wenn ich mich jetzt von euch verabschiede, so kann ich euch sagen, daß diese drei Tage für immer in mein Gedächtnis eiugegraben sein werden." Zeugnis des Fleißes des neuen Italiens Von Turin begab sich Mussolini mit dem Zuge nach Alessandria. Vierzehn Jahre war der Duce nicht mehr in dieser Stadt gewesen, begreiflich, daß er auch hier wie ein Triumphator empfangen wurde und zahlreiche Arbeiten, die in der Zwischenzeit geschaffen worden waren, besichtigen konnte. Auf dem Hauptplatz hatten sich aus der Stadt und ihrer Umgebung mehr als 109 000 Menschen versammelt. 500 landwirtschaftliche Maschinen in doppel reihiger Aufstellung bildeten eine eigenartige und ein drucksvolle Parade, die von dem Arbeitseifer und dem Fleiß der Bevölkerung in dieser fruchtbaren Provinz Italiens Zeugnis gab. Weiter ging die Fahrt durch das freundliche Hügel-, land nach Casale Monfcrrato, wo den Duce Tausende von Rcisarbeiterinnen begrüßten, die in Kürze ihre Arbeit auf den Feldern aufnchmen werden. Und dann entbot die Bevölkerung der reichen landwirtschaftlichen Provinz Vercelli dem Duce einen einzigartigen Willkommensgruß: 1-angs der breiten Landstraße, die hier weite Strecken durch jetzt vor der Bestellung unter Wasser gesetzten Reis felder hindurchführt, standen über 1000 Landwirtschafts- «raktoren in kurzen Abständen nebeneinander am Straßen- rand Lie alle hatten die Motoren angestellt und empfingen -"issolmi mit einem ohrenbetäubenden Brausen. Mehrere " besichtigte Mussolini die auch in dieser Stadt ge- 'Naslcneu Arbeiten des faschistischen Regimes. Jie deWe» Keimen sind denW Eigentum! .Ritter von Epp begründet Deutschlands Kolonialforderung Mit einer Großkundgebung aus dem Heldenplatz er reichte am Donnerstag die Tagung des Reichslolonial- bundcs ihren Höhepunkt und Abschluß. In der Feierstunde behandelte der Bundesführcr Reichsleitcr General Ritter von Epp in einer Rede die deutsche Kolonial- Fordcrung. In dem großen Raum zwischen den beiden Denk mälern des Prinzen Eugen und des Erzherzogs Karl hatten Ehrenabordnungen der Wehrmacht, der Polizei und aller Gliederungen der Bewegung Aufstellung genommen. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich eingesunden, unter ihnen die Reichsminister Dr. Dorpmüller, Dr. Seytz- Jnquart und die italienischen Gäste mit Kolonialvize gouverneur Dr. M e r e g a z z i an der Spitze. Die Feierstunde wurde mit kurzen Ansprachen des Gauverbandsführers des Reichskolonialbundes Wien und des Gaupropagandaleiters von Wien im Namen des von Wien abwesenden Gauleiters Bürckel eröffnet. Anschließend sprach Bundesführer Reichsleiter General Ritter von Epp, der u. a. folgendes ausführte: Die Schaffung Großdeutschlands schwächt den seit langem bestehenden Anspruch des deutschen Volkes nach Besitz seines Eigentums in Uebersee keineswegs ab, sondern sie macht ihn erst recht dringlich. Diese besondere Dringlichkeit ergibt sich daraus, daß die dem Reich angegliederten Teile genau so dicht, zum Teil noch dichter besiedelt sind als der Durch schnitt Deutschlands. Das geschlossen beieinander lebende 80-Millionen-Bolk der Deutschen verlangt nach Völkerrecht und Naturrecht den ihm zustehenden Anteil an den Reserveräumen der Welt. Auf diese Teilhaberschaft, auf seine Mitarbeit und aus die ihm zu- stehende Nutzung will und kann es niemals verzichten. Der Anspruch ist lebensnotwendig für das deutsche Volk. Von Epp schilderte dann den Nutzen und Vorteil, den die mit Kolonialbesitz ausgestatteten Völker jetzt infolge der Ent wicklung der Technik erst recht aus den Kolonien ziehen. Das deutsche Volk aber solle ausgeschlossen sein, obwohl es durch seine Wissenschaft und Technik wesentlich beigelragen habe und beitrage zur Entwicklung, die die Welt umgestaltete. Deutschland, so betonte von Epp, zählt heute seine Kolo nien zu seinem Eigentum. Sie sind friedlich und nach gel tendem Recht einwandfrei erworben, durch deutschen Fleiß und deutsches Kapital entwickelt und ausgebaut. Darüber hin ¬ aus wurden sie durch den Helden! ampf d e nkss cheü Soldaten und ihrer eingeborenen Helfer und Freunde zu deutschem Boden. Dem Kamps um den lebensnotwendigen Besitz entspringt die deutsche Kolonialforderung. Der Führer hat sie zu wiederholten Malen, mit ganz besonderem Nachdruck aber in seiner letzten Rede vom 28. April gestellt. „Das Mandatssystem ist eine latente und permanente Be leidigung des deutschen Volkes, ein aus die Dauer uner träglicher Betrug." Von Epp unterstrich: Es würde, wie der Führer am 28. April ausgesprochen hat, „ein praktischer Beitrag zur moralischen Konsolidierung der Welt sein, wenn Präsident Franklin Roosevelt das Wort des Präsidenten Woodrow Wilson zur Einlösung bringen würde'. Das Großdcutsche Reich und sein Führer wollen imd er streben eine Wiederherstellung Deutschlands und eine Konsoli dierung der Welt aus Grundlage der Lebensnotwendigkeite» der Völker. Daraus ist die Politik des Führers gerichtet. Dar aus ergibt sich sein Kamps um die Beseitigung des Un friedens von Versailles, daraus seine Forderung der Rück gabe dcS uns dort geraubten überseeischen Lebensraums. Hinter dieser Forderung steht Großdeutschland. Durch den Führer spricht ein politisch und weltanschaulich geeintes Volk von 8V Millionen Menschen, ein Volk, das durch Leistung und Können zu den ersten Kulturvölkern der Welt zähst, ein Volk auch, das durch Bündnis und Freundschaft verbunden ist mit dem ihm benachbarten im faschistischen Sinne geeinten italie nischen Volke, das darüber hinaus mit all den Völkern freund schaftliche Beziehungen Pflegt, die die gleichen politischen und weltanschaulichen Ziele zur Grundlage ihres Handelns ge macht haben und noch machen. Dieses deutsche Volk ist darauf angewiesen, und zwar lebensnotwendig, zu dem, was es aus Eigenem schasst, Güter aus anderen Räumen zum Unterhalt heranzubringen. Sein< in Uebersee gelegenen Räume können den Bedarf weitgehend befriedigen, die Lage Deutschlands wesentlich erleichtern. So ist die Lage. Die Kolonialfordernng und Koloniah politik ist ein Teil der Gesamtpolitik. Die Gesamtpolitik ist ein« Angelegenheit des Führers. Im Zuge seiner Gesamtpoliti! hat er die Verfolgung unserer Kolonialforderung ausgenommen Wir haben, so schloß von Epp, die absolute Zuversicht, daf auch diese Frage, die aus uns lastende Frage des Lebensraumes von heute und mehr noch von morgen, von den Hände« des Führers zu einem guten Ende gebracht wird. D-Zug Warschau-Danzig entgleist Ursache der Katastrophe: Unglaubliche Geschwindigkeit im Danziger Haupt bahn h o f Auf dem Gelände des Danziger Hauvtbahnhoses ent- gleiste der D-Zug Warschau—Gdingen, der den Danziger Bahnhof ohne zu halten etwa um 7 Uhr früh durchfährt. Die Entgleisung erfolgte bei sehr hoher Geschwindigkeit. Die Lokomotive drehte sich fast 180 Grad um ihre Achse. Die nachfolgenden Wagen stürzten um und schoben sich in- und übereinander. Trotzdem hat die Katastrophe unter den Reisenden kein Opfer gefordert. Der Lokomotivführer und der Heizer des Zuges wurden schwer verletzt. Dem Lokomotivführer wurde ein Arm abgerissen, der Heizer erlitt Rückenguetschungcn und Beinverletzungen. Die Reisenden in den umgestürztcn Wagen trugen durch den Stotz und durch heruntcrgefaüene Gepäckstücke Verletzungen davon, die glücklicherweise nur unbedeutend waren. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß als Ursache der Katastrophe mit Sicherheit die viel zu große Geschwindigkeit des Zuges anzusehen ist. Der D-Zug fuhr durch den Bahnhof und über die zahl reichen in das Gebiet des Güterbahnhofs führenden Weichen mit einer Stundengeschwindigkeit von 80 bis 90 Kilometer. Das ist eine Geschwindigkeit, mit der kein großer Bahnhof, geschweige denn der sehr stark mit Weichen und Gleiskreuzungen versehene Hauptbahnhof in Danzig durchfahren werden kann. Augenzeugen bemerkten, wie die Maschine in wilden Stößen über die Gleise sprang, ins Schwanken geriet und schließlich entgleiste. Deutsche Pressevertreter nicht zugelassen Das Danziger Büro der polnischen Eisenbahndirektion in Thorn hält mit der Herausgabe von Meldungen über die Katastrophe zurück und verweigert deutschen Pressevertretern den Zugang zur Unsallstelle. Die Beamten der polnischen Eisenbahn auf dem Hauptbahnhof in Danzig erklären über einstimmend, daß der D-Zng mit ungeheurer Geschwindigkeit den Hauptbahnhof durchrast habe. Eine Erklärung, warum der Zug mit so großer Geschwindigkeit über Weichen und Kreu zungen hinwegjagte, läßt sich noch nicht geben. Es sind dem Zuge an sich 20 Kilometer Stnndengeschwindigkeft für diese Durchfahrt vorgeschrieben (!). Durch den Unfall sind sämtliche Gleise nach Zoppot und Gdingen gesperrt. Da die Unsall- stätte von zwei Straßenseiten und der über den Bahnkörper führenden Straßenbrücke gut emgesehen werden kann, ist der polnischen Eisenbahn keine Möglichkeit gegeben, den Umfang der Katastrophe geheimzuhalten. Die geringe Besetzung des Zuges — er hatte etwa 80 Fahrgäste — erklärt, daß die Kata strophe keine Opfer unter den Fahrgästen gefordert bat. Jubiläum unserer Gchutztruppe Feierstunde bei der Wiener Re ichs- kolonialbund-Tagung Im Rahmen der großen Tagung des Reichskolonial- bundcs in Wien gestaltete sich die Stunde des Gedenkens im Großen Festsaal der Hofburg an das 50jährige Be stehen der deutschen Kolonialfchutztruppe zu einer ein drucksvollen Kundgebung. Unter den Gästen sah man Hunderte alter Kolonialsoldatcn, die einst in Dcutschost- und in Deutschsüdwcstafrila in schwerstem Kamps gestan den haben. Der Bundesführer des Reichskolonialbundes, General Ritter von Epp, übergab sechs Fahnen an die neu auf gestellten Gaue. Er erinnerte daran, daß diese Fahnen so lange einen Trauerflor tragen sollen, bis die Kolonien, die Deutschland geraubt wurden, zurückgewonnen sein werden. Englisches Weißbuch über Palästina Was die Engländer unier Selbständigkeit verstehen .AmlandS künftige Palästina-Politik wurde in Form eines Weißbuches bekanntgcgeben. Die britische Regierung teilt darin ihre Absichten über die Zukunst Palästinas mit. Binnen zehn Jahren sott in Palästina ein „unab hängiger arabisch-jüdischer Staat" geschaffen werden, der jedoch vertraglich an Großbritannien gebunden lein wird. Bis daüin iü eine UeüeraainS. Periode vorgesehen, in der England die „Verantwortung" bet- behält, den „Palästinensern" aber wachsenden Anteil an der Regierung gibt. Allerdings wird die Uebcrgabe der Regierung in zehn Jahren von der vollständigen Wiederherstellung der „Ruhe und Ordnung" schon jetzt abhängig gemacht. Aber auch nach zehn Jahren wird die „palästinensische" Negierung nur „unter Unterstützung britischer Berater" und unter Kontrolle des britischen Oberkommiffars amtieren können. Als weitere Bedingungen werden Schutzmaßnahmen für die Juden entsprechend den „Verpflichtungen der britischen Regierung" gefordert. Die jüdische Einwanderung wird in den nächste« fü«f Jahren auf 75 000 Köpfe festgesetzt, während 25 000 Ein wanderer nach Ablanf dieser Frist unter bestimmte« Um ständen ins Land gelassen werden sollen, so daß die Jude« ein Drittel der Araber ausmachen werden. Die Juden erheben über dieses Weißbuch ein großes Geschrei. Die jüdische Agentur für Palästina greift die britische Regierung aus das schärfste an und behauptet, daß mit de» erwähnten Vorschlägen dem jüdischen Volk endgültig das Recht aberkannt worden sei, seine „nationale Heimat" in Palästina wieder zu errichten. In Tel Aviv, der Hochburg des Palästina-Judentums, kam es zu wüsten Ausschreitungen jüdischer Horden. 5000 Juden stürmten das Bezirksamt nnd setzten es in Brand. Auf dem Dach wurde die britische Flagge herunter geh olt und an ihrer Stelle die Judenflagge gehißt, die inzwischen allerdings wieder entfernt wurde. Auch das Katasteramt und das Einwanderungsamt in Tel Aviv wurde« beschädigt. Die Inden bezeichnen die britischen Vorschläge als einen „Vertrauensbruch" und eine Kapitulation vor dein arabischen Terror. Die Araber sind nach einer Reutermelduna über die Vorschläge ebenfalls erbittert und aus das tiefste enttäuscht. Sie lehnen besonders die zehnjährige Frist ab, die sie aus höchstens drei Jahre vermindert wissen wollen. Auch die Ein wanderung von 75 000 Juden und später von weiteren 25 OOS betrachten sie als unannehmbare Bedingung Aeberall Ablehnung des WliWnaplanes Der erste Eindruck, den die „neue" Palästina-Politik Eng lands in arabischen Kreisen hervorgerusen hat, ist — neuerliche Enttäuschung. Das von der englischen Regierung veröffentlichte Weißbuch enthalte nach der Meinung arabischer Kreise keine wesentlich neuen Gesichtspunkte. Die meisten Vor schläge seien unbestimmt und unklar. Dieser erste Eindruck greift nicht der für die nächsten Tage erwarteten Stellung nahme führender und zuständiger arabischer Kreise vor. Schon jetzt erklärt man jedoch in diesen Kreisen Jerusalems, daß die Verkündung des Weißbuches keine Aenderung in der gegen wärtigen Haltung der Araber bringen werde. Die gleichen Kreise versäumen nicht, auf die merkwürdige und geradezu kennzeichnende Bestimmung gleich zu Anfang des „neuen" englischen Programms hinzuweisen, daß der künftige Palä stina-Staat sowohl einen Handels- wie auch einen Militärver- trag mit England abzuschließen haben werde, wobei über die Einzelheiten dieses Vertrages allein England zu entscheiden habet!f. — Andererseits gibt der jüdische National rat von Palästina einen überaus scharsen Protest gegen das Weißbuch heraus, in dem England Betrugspolitik vorgswor- sen und die Juden zur Abwehr aufgerusen werden. Alle Ju den zwischen 18 und 35 Jahren werden aufgefordert, sich in Listen einiragen zu lassen, die anscheinend für den Militär dienst bestimmt sind, wobei sich jeder Eingetragene zu jedem „Notdienst" verpflichtet, der etwa von ihm verlangt wird. Der ägyptische Ministerpräsident Muha med Mahmud erklärte der Presse gegenüber zum Weiß buch der britischen Regierung, daß die Negierungen der ara bischen Länder den Bewohnern Palästinas die Zusammenar beit mit den englischen Behörden auf der Grundlage des bri tischen Planes nicht empfehlen können, da die englische Regie rung die Forderungen der arabischen Länder einschließlich von Aegypten nicht angenommen habe. Aegypten setze die Zusam menarbeit mit den arabischen Ländern fort, betrachte aber, nachdem die englische Regierung ihre Politik Umrissen hat, die Verhandlungen als beendet. Die Vereinigung der Jungmuselmanen sandte, wie aus Kairo gemeldet wird, an Chamberlain ein Protest telegramm gegen das im britischen Weißbuch veröffentlichte Palästina-Projekt. Der britische Plan, so stellt die Vereinigung fest, suche die Lebensrcchte der Araber in Palästina zu ver neinen und ganz Palästina zu verjudeu. Eine Abordnung führender Juden übergab in Wa shington dem britischen Botschafter einen Protest gege» die iteuen enalilöben Komvromißpläne.