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Wilsdruffer Tageblatt : 25.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193905256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390525
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-25
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.05.1939
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— Breslau — Reichenberg — Dresden — Ehcmnitz — Nürn berg — Passau — Wien — Graz — Salzburg — Augsburg — Friedrichshafen — Stuttgart — Saarbrücken — Frank furt — Köln — Düsseldorf — Dortmund — Bremen — Han nover — Goslar — Leipzig — Wittenberg zurück nach Berlin. Wilsdruff wird in der 5. Tagesetappe berührt, die von Rei chenberg (Sudetengau) über Dresden — Wilsdruff — Nossen — Freiberg nach Chemnitz führt, und zwar am Diens tag, dem 6. Juni, gegen 15.55 Uhr. Bei der diesjährigen 'Grobdeutschlandfahrt handelt es sich um das gröbte radsport- liche Ereignis seiner Art. An ihm sind alle namhaften Berufs fahrer Deutschlands und die Weltklassefahrcr des Auslandes beteiligt. Unsere Heimat kann sich freuen, einmal Zeuge sol chen sportlichen Grobereignisses zu sein. Weitere Einzelheiten über die Grobdeutschlandfahrt folgen. Die Bäcker-Innung Meiszen hielt am Dienstag im „Kaiser? garten" in Meißen ihre Jahreshauptversammlung av, die Obermeister Schulze leitete. Bei der Lehrlingsaufnahme rich tete der Ol meister beherzigenswerte Worte an die Eltern und Lehrmeister der neuen Lehrlinge. Die Sängerabteilung der Innung sang unter ihrem Liedermeister Herbst das frische Lied: „Kameraden, wir marschieren". Dann richtete der Ober meister klare, kraftvolle, mahnende Worte an die neuen Lehr linge. Mit dem Ja-Wort und dem Handschlag in die Hand des Obermeisters wurden die jungen Menschen als Lehrlinge ausgenommen. Dann traten vier Iungmeister vor, die ihre Meisterprüfung bestanden haben und die mit mannhaften Wor ten des Obermeisters begrübt wurden und ihre Meisterbriefe erhielten. Nach diesem Akte erstattete Schriftwart Geistler den Jahresbericht, der die stete Einsatzbereitschaft der Innung bewies. Kassenwart Beuchler erstattete den Kassenbericht. Nach dem Bericht der Kassenprüfer erfolgte einstimmige Entlastung des Kassenwartes und des Innungsbciratcs. Der Obermeister dankte dem Schriftwart, dem Kassenwart und dem Geschäfts führer der Innung, Richter, für die stets bewiesene treue Mit arbeit. Bei dem Stellen der Vertrauensfrage für Obermeister Schulze, die stellvertretender Obermeister Alfred Kunze lei tete, wurde diesem einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Bäckermeister Schlittgen würdigte die grobe wertvolle Arbeit des Obermeisters für die Innung, ebenso die Mitarbeit der Beiratsmitglieder. Der Hauchaltplan 1939/40 wurde zustim mend angenommen, vorbehältlich der Genehmigung der Hand werkskammer. Dann beschäftigte sich die Hauptversammlung mit verschiedenen Innungsfragen, so mit der Umsatzsteuer-Ver einfachung, mit der Vollkornbrot-Schulung innerhalb der Be- zirke und mit der Ernährungslenkung im Sinne der Aufgaben des Vicrjahresplanes. Freibaden in der Elbe verboten. Das Freibaden in der Elbe ist nur an bestimmten, dafür besonders geeigneten Stel len erlaubt. Ebenso wie es Aufgabe der Verkehrspolizei ist, mit asten Mitteln die Zahl der Verkehrsunfälle herabzudrük- ken, so kann die Wasserpolizei nicht weiter dulden, doß durch Unkontrolliertes Freibaden nach wie vor wertvolle Menschen leben aufs Spiet gesetzt oder gar vernichtet werden. Es han delt sich bei dieser Maßnahme nicht darum, der erholungsbe dürftigen Bevölkerung ihr liebgewordenes Bad in der Elbe oder das Sonnen oder Spielen ihrer Kinder am Ufer zu ver bieten. Letzteres wirb durch di« Neuregelung überhaupt nicht berührt. Durch das Zusammenziehen des Freibadens an be stimmten Stellen soll nur die Sicherheit der Badenden ein mal durch gegenseitige Ueberwachung sowie durch die für diese Plätze verpflichteten Rettungsschwimmer der Lebensrettungs- gesellschast und die Mannschaften der Wasscrschutzpolizei ge währleistet werden. Eine Polizerverordnung gegen den Mißbrauch des Baden- tveiler Marsches. Im Reichsgesetzblatt Teil! Nr. 94 vom 22. Mai 19W erläßt der Reichsminister für Volksaufklärug und Propaganda eine Polizeiverordnung, datiert vom 17. Mai 1939 in der verordnet wird, daß der Badenweiler Marsch nur bei Veranstaltungen, an denen der Führer teilnimmt, und nur in seiner Anwesenheit gespielt werden darf. Wer der Vor schrift vorsätzlich oder fahrlässig zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 RM„ in besonders schweren Fällen bis zu sechs Wochen bestraft. Das nächste Deutsche Sängerbundesfest in Wien. Vor kur zer Zeit hat der Bundessührer Meister vom Deutschen Sän gerbund an den Führer die Bitte gerichtet, den Ort des näch sten Deutschen Sängerbundesfestes zu bestimmen. Adolf Hitler hat der Bitte entsprochen und Wien als Feststadt bestimmt. Diese Entscheidung des Führers hat bei der gesamten deutschen Sängerschaft tiefste Befriedigung und jubelnde Zustimmung ausgelöst. Sie erblickt darin eine Anerkennung ihrer politischen Arbeit. Dor mehr als zehn Jahren haben die Sänger aus dem Sängerfcst in Wien in einer gewaltigen Anschlußkund- gebung vor aller Welt ein Bekenntnis zum großdeutschen Ge danken abgelegt. Was damals noch der Wunfch war, hat durch die Angliederung Oesterreichs eine glänzende Erfüllung gefun den. Darum hat Wien als Feststadt des ersten deutschen Sän gerbundesfestes im Großdeutschen Reiche eine symbolhafte Be deutung. Plauderei beim Großreinemachen „Unsereiner wird auch nie fertig!" Mit diesem Stoß seufzer kletterte Frau Kunze von der Leiter, um das Fenster leder auszuspülen. Herrje, was hatte sie für eine Arbeitswut. Der Frühling war ihr in alle Knochen gefahren, und die in nere Unruhe suchte sie durch übergroße Geschäftigkeit zu über tönen. Während sie gerade wieder die Leiter heraufsteigen wollte, läutete cs: „Jetzt muß auch noch Besuch kommen, mit ten ins Großreinemachen." Na, hoher Besuch war es ja gerade nicht, sondern nur die Nachbarin Frau Lemke, die so auf den Sprung gekommen war. „Lassen Sie sich nicht in ihrer Arbeit stören, ich wollte bloß mal nach Ihnen sehen, wie es so geht." „Ach, wie solls schon gehen. Ich bin in der gröbsten Ar beit. Geradezu eine Arbeitswut habe ich. Misten Sie, mein Mann sagt immer, ich hätte den „Raxteufcl" im Leibe". Frau Kunze kletterte wieder auf die Leiter, um das obere Fenster zu polieren. Als wollte sie ihrer Nachbarin zeigen, was sie für überflüssige Kraft im Leide hätte, schwang sie das Fensterleder in großem Schwünge herum. Es blieb plötzlich an einem her vorstehenden Nagel hängen, und die Leiter begann bedenklich zu wackeln. Frau Lemke konnte gerade noch zur rechten Zeit hinzuspringen, um sie festzuhalten, sonst wäre Frau Kunze, die noch dazu auf ihren Filzpantoffeln nicht sehr sicher stand, be stimmt heruntergesallen. „Beinahe wäre cs schief gegangen, Frau Kunze. Wissen Sie, der „Rarteufel" ist recht gefährlich, hinter ihm steht näm- öer Unfallteufel. Und was den letzteren betrifft, so liebt er wacklige Leitern ganz besonders. Denn ihm verdankt er seine besten Erfolge. . ." (RAS.) Auskunftspfnaft gegenuoer vem Aroensmm Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen teilt mit: Nach den Bestimmungen über das Arbeitsbuch hat jeder Ar beitsbuchpflichtige die vom Arbeitsamt verlangten Angaben über seine Perfon und sein Berufsleben richtig und vollstän dig zu machdn. In einem Fall hatte ein Volksgenosse diese Angaben verweigert und die diesbezügliche Anfrage des Ar beitsamtes in ungehöriger Form beantwortet, so daß zur Strafanzeige geschritten werden mutzte. Das Amtsge richt hat nunmehr den Betreffenden zu vier Wochen Hast- strafe verurteilt. Es ergeht deshalb wiederholt an alle die dringende Mahnung, die für einen geordneten Arbeitseinsatz erforderlichen Auskünfte den Arbeitsämtern gegenüber in ein wandfreier Weise zu erteilen. Anzahlungsbeirüger mit Möbelkatalogen Seit längerer Zeit fährt der Reisende Karl fauch Erich» Linemann, geboren am 29. September 1895 in Braunschweig, vermutlich mit dem Kraftrad (Kennzeichen B 6812) im Lande umher und sucht Möbelhändler und Tischler aus. Er bietet Möbelkataloge der Firma Hirschmann, Breslau, und Sarg artikel der Firma Lippmann u. Co., Geyer im Erzgebirge, an. Es kommt dem Betrüger daraus an, eine möglichst grotze An zahlung zu erlangen, die Aufträge werden nicht ausgesührt. In der Begleitung des Linnemann, der sich auch „Rudolf Schlottauer" nennt, befindet sich der Vertreter Willi Willecke, geboren am 6. November 1910 in Braunschweig. Beschreibung des Linnemann: 179 Zentimeter groß, schlank, gesundes Ge sicht, dunkelbraune Augen, Goldzahn; des Willecke: 166 Zenti meter grotz, untersetzt, blaß, hellblondes Haar. Sollten Linne mann und Willecke abermals ausncten, wird ersucht, ihre Festnahme zu veranlassen. Kein Titel und kein „Herr" unter Partetgenoffen. In dem neuen Schulungsbrief der Partei wird zur Frage der Anrede unter Parteigenossen folgendes mitgeteilt: Unter Parteigenossen gibt es nur eine Anrede, und diese lautet: Parteigenosse. Die gegenseitige Anrede mit „Partei genosse" ist keineswegs eine „intime" Anrede, sondern die Bezeugung eines weltanschaulichen Kameradschaftsver- hältnisses. Der Gebrauch von Titeln, z. B. Herr Medi zinalrat, ist zwischen Parteigenossen nicht anzuwenden. Kaufbach. Dienstbesprechung der Ortsgrup pe Kaufbach derNSDAP. Zu einer Dienstbesprechung hatte Ortsgruppenleiter Wolf seine Amtsträger nach Stein bach berufen. Wichtige Lustschutzfragen wurden eingangs er örtert, wobei Pg. Hofmann dringend darauf hinwies, die Luftschutzkräfte, vor allem die Frauen, immer mehr anszu bilden. Es fehlt noch mehr an Laienhelferinnen. Die es be reits sind, müssen immer und immer wieder geschult werden, um im Ernstfälle voll einsatzbereit zu sein. Eine durch Pg. Wolf angeregte schwebende Frage bildete die Errichtung eines Kindergartens. Unsere Bauersfrau, unsere Arbeitsfrau muß in den Nachmittagsstunden bei diesem Mangel an Ar beitskräften ihrer Mutterpflicht entbunden werden, dessen ein gedenk, daß ihre Kinder in treuer Obhut stehen. Dann Mütter, wenn der Nus ertönt, meldet euch zum Deutschen Frauenwcrk, das in anderen Orten schon jahrelang eingerichtet ist, zum Segen für alle. Abschließend wurde nochmals darauf hinge wissen, daß das Ascheabladen am Steinhübel verboten ist und unter schwerer Strafe steht. Naustadt. Neuer Bürgermeister. An Stelle des verstorbenen Bürgermeisters, Pg. Seifert, wurde Pg. Ewald Frömberg aus Naustadt als Bürgermeister eingewiesen. Pg. Frömberg stammt aus Falkenhain in Schlesien. Später wurde seine Heimat Schönwaldau bei Hirschberg in Schlesien, wo sein Vater hochbetagt noch lebt. Im Jahre 1918 erwarb er sein Besitztum in Naustadt, jetzt ein Erbhof. Seit 1920 ist er im Eemeindewesen tätig. Sachfen und Nachbarschaft. Lommatzsch. Pfingsten großes Schützenfest. Alter Tradition zufolge begeht die Lommatzscher Schützenge sellschaft zu Pfingsten in diesem Jahre wieder ihr Schützen- und Volksfest. Im vorigen Jahre mußte es wegen der zu die ser Zeit herrschenden Tierseuche ausfallen. Heidenau. Jahreszeitenspiel im Groß sedlitz er Schlotzpark. Am 4. Juni findet im Schlotzgarten Großsedlitz wieder ein Parkfest statt, in des sen Mittelpunkt das von der Hitler-Jugend des Kreises Pirna aufgeführte Iahreszeitenspiel von Heinrich Delf- mann stehen wird. Dem Spiel geht ein Festkonzert der Standarte 177 voraus. Am Abend werden 700 Lampions den wunderschönen Park erleuchten. Mittweida. Das Kind mit Gas vergiftet. Eine unselige Tat verübte die im Hause Markt 1 wohn hafte 39 Jahre alte Frau Hoffmann, als sie versuchte, mit ihrem einjährigen Kind durch Einatmen von Leuchtgas aus dem Leben zu scheiden. Die Polizei fand das Kind tot auf, während Frau Hoffmann noch am Leben war und ins Krankenhaus gebracht wurde. Riesa. 46 Gräber aus der Bronzezeit. In Poppitz entdeckte der Arbeiter Lehmann beim Aus heben von Sand auf seinen Grundstück eine Urne. Sie war von einer Schüssel überstülpt, auf der wieder drei futzgroße Bruchsteine lagen. Die Urne ist eins der schön sten vorgeschichtlichen Gefäße, eine Buckelterrine, die auf ihrer Schulter sechs Buckel als Schmuck trägt. Der Grab fund gibt weiteren Aufschluß über die Ausdehnung des bronzezeitlichen Urnengräberfriedhofs, den die Nordillh- rer vor 3000 Jahren auf Poppitzer Flur angelegt haben und von dem bis jetzt 46 Gräber ausgegraben wurden. Plauen. Von der Kuh unter die Lokomo- tive gezogen. Auf dem Uebergang des Gemeinde weges in Flur Kornbach, der zwischen Schönberg und Reuth nach Selzen über die Eisenbahnstrecke Leipzig—Hof führt, wurde der 79 Jahre alte Landwirt Christian Chem nitz aus Ebersgrün bei Pausa und eine von ihm an der Leine geführte Kuh von einem aus Richtung Hof kommen den Schnellgüterzua überfahren und getötet. Der Bahn übergang ist durch eine Schranke gesperrt, die aber zu zei tig geöffnet worden war, nachdem ein Zug aus Reuth die Stelle passiert hatte. Chemnitz befand sich etwa auf der Mitte des Ueberqanges, als der Schnellgüterzug näherte. Die Kuh wurde von der Lokomotive erfaßt und unter ihr mitgeschleift. Chemnitz, der die Kuh an der Leine führte, wurde von ihr mit unter die Lokomotive gezogen. Treue« i. V. Zum Messer gegriffen. In einer hiesigen Gastwirtschaft kam es zu einem heftigen Streit zwischen dem Kellner und einem Gast, weil diesem die weitere Abgabe von Bier verweigert wurde. Der ra biate Geselle griff nach seinem Taschenmesser und verletzte den Kellner an der Hand. Der Messerheld wurde von der Polizei abgefichrt. Totenfeier für den von Polen ermordeten Max Grübner. DNB. Danzig, 25. Mai. In Kalthof sand am Mitt- woch nachmittag die Trauerseier für den von Polen ermorde ten Danziger Staatsangehörigen Max Grübner statt. Nach den Klängen des Beethovenschrn Trauermarsches hielt Staats präsident Greiser dem toten deutschen Volksgenossen und treuen Parteigenossen die Totenrede. Bei den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden senkten sich die Fahnen. Gauleiter Forster trat dann an den Sarg. Mit erhobenem Arm grüßte er den Tötend „Parteigenosse Grübner! Im Auftrage Deines Führers, des Führers unseres Volkes, habe ich an Deiner Bahre einen Kranz niedergelegt." Zur Beisetzung wurde der Tote nach Marienburg über- geführt, da die Grenzziehung von Versailles den Marienbur ger Ortsteil Kalthos von seinem Friedhof getrennt hat. Ein endloser Zug marschierte hinter dem Sarge her, über die No gat Brücke in die deutsche Heimat. 1000 Mann aller Gliede rungen der Partei gaben dem Toten das Geleit. In deutscher Erde angesichts des ragenden Ordenshauptschlosses Marien burg wurde er beigesetzt. Der erste Transport von deutschen Freiwilligen verließ Vigo. DNB. Vigo, 25. Mai. Während des ganzen gestrigen Tages trafen Züge mit deutschen Freiwilligen ein, die auf dem Bahnhof von einer riesigen Volksmenge erwartet wurden. Mit klingendem Spiel marschierten die Freiwilligen durch die Stadt zum Hasen, wo die Einschiffung erfolgte. Das erste der Trans portschiffe mit etwa 900 Mann an Bord verließ bercits ge stern den Hafen in Richtung Hamburg. Die Abfahrt der rest lichen Schiffe wird für den heutigen Donnerstag erwartet. Die deutsche Kolonie von Vigo bereitete den heimrcsendrn Freiwil ligen einen herzlichen Abschied. Aus der unübersehbaren Men schenmenge, die den Hasen umsäumte und die Freiwilligen stürmisch grüßte, erschollen immer wieder Rufe wie „Arriba Alemania und „Heil Hitler!" Rettung in letzter Stunde DNB. Portsmouth, 25. Mai. Die letzten acht Ueber- lcbenden des Unterseebootes „Squalus" wurden kurz nach Mit ternacht geborgen, nachdem die neun Tonnen schwere Ncttungs- glocke vier Stunden lang in 50 Meter Tiese geschwebt hatte, weil sich das Hebetau verfangen hatte. Das Gesicht des ein zigen vernehmungsfähigen UeLerlebenden, des Obermaaten Bland, war, als er die Katastrophe vor dem inzwischen einge setzten, aus hohen Seeoffizieren bestehenden Untersuchungsaus schuß beschrieb, purpurrot angelaufen. Bland, der 31 Stunden in der gesunkenen „Squalus" eingeschlössen war, hatte Mühe, zu sprechen. Er erzählte, daß das durch ein defektes Ventil her einstürzende Wasser erst eine Minute nach Tauchbcginn bemerkt wurde. Viele verdankten ihr Leben heule der übermenschlichen Kraft eines Mannschaftsmitgliedes, das die Stahltür zwischen dem überfluteten Mannschaftsraum und dem Vorderschiff schloß, als das gesunkene Unterseeboot plötzlich um 45 Grad kippte. MetterverßM des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 26. Mai: Nordwestlicher Wind, wolkig und zeitweise Rr- genfälle, kühl. Colditz. Der neue B u r g e r m e t st e r. Der ors- herige erste Beigeordnete Eberhard Schmidt, der seit saft zwei Jahren die Stadt kommissarisch leitete, wurde in einer würdigen Feierstunde im Saale der Kreisleitung durch Landrat Dr. Etienne als Bürgermeister der Stadt Colditz eingewiesen. Der Landrat wies dabei daraus hin, daß die Ausgestaltung des schönen Colditzer Marktplatzes eine dankbare Aufgabe für den neuen Bürgermeister fei. Bürgermeister Schmidt, der als Flüchtling aus seiner jetzt zn Polen gehörenden Heimat vor fünfzehn Jahren nach Colditz kam, trat schon 1925 der NSDAP, bei. 1929 wurde er mit drei Parteigenossen in das Stadtparlament ge wählt. Er ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens und des Gau-Ebrenzeichens. vstmark-llngarn-Fahtt des DDAC Vom 11. bis 26. Juni 1939 veranstaltet der Gau 16, Sach sen, des DDAC eine Ostmark-Ungarn-Fahrt. Sic führt über die schönsten Pässe der heimgekehrten Ostmark und sieht auch einen freundschaftlichen Abstecher zum Plattensee und nach Budapest vor. Aus der Rückreise wird die Grotzglocknerstraße bis Zell am See passiert. Es handelt sich um eine Gesellschafts reise, auf der nicht etwa in Kolonne gefahren wird, so daß jeder Teilnehmer die landschaftlichen Schönheiten in Muse ge nießen kann. Die näheren Bedingungen und Einzelheiten, auch über erforderliche Papiere, Zahlungsverkehr usw. können der Einladung entnommen werden, die bei den Geschäftsstellen des DDAC in Dresden, Chemnitz, Leipzig, Plauen und Zittau zu erhalten ist. Meldeschluß ist der 3. Juni. Durch Rundfunk immer im Bilde 20 000 Mark-Preise im Rundfuuk-Photowettbewcrb Wer läßt sich in diesen Tagen nicht dazu verleiten, Fcricn- pläne zu schmieden oder wenigstens einige schöne Wochenend reisen zu planen? Jahr für Jahr erfaßt uns derselbe Zug ins Freie und in die Weite. Gern verzichtet man auch auf die vie len Bequemlichkeiten seines Heimes für diese schöne Zeit der Erholung. Aber wir haben uns andererseits an so manche kleine Freude des Alltags gewöhnt, die wir auch während der Reise oder beim Wochenende nicht missen möchten. Zu diesen Dingen gehört der Rundfunk. Glücklicherweise brauchen wir ihn auch auf der Reise nicht zu entbehren: denn in Form eines handlichen Kossergerätcs hat man nns den Empfang der Aetherwellen sozusagen mit auf den Weg gegeben. Dieser kleine Koffer ist zum treuesten Begleiter geworden. Wenn unser Wahlspruch lautet: Durch Rundfunk immer im Bilde — hier auf der Reise findet cr seine schönste Bestäti gung. Man ist ja als Rundfunkteilnehmer auch in der einsam sten Landschaft mit dem politischen und kulturellen Geschehen verbunden. Viele Photoamateure, die sich am Wettbewerb „Durch Rundfunk immer im Bilde" beteiligen wollen, werden sich das sechste Thema „Mit dem Rundsünkkosfer-Empfänger in die Ferien und ins Wochenende" als besonders reizvoll aufge- span haben. Zu Wasser und zu Land, auf allen Reisegcbicien gibt es Tausende von Schnappschußgelegenheiten, den Rund- funkempsang in der Natnr lebenswahr auf den Film zu ban nen. Was für Möglichkeiten also für den Pholoamateur! Mit offenen Augen wird cr Motivc über Motive entdecken. Hun derte von Bildern kann er von seiner Reise mit nach Hause nehmen. Und warum sollte er dann nicht unter den glücklichen Preisträgern sein, an die 20 000 Mk. zur Verteilung kommen?
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