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WilsdrufferTageblatt Nr. 119 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Donnerstag, den 25. Mai 1939 Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wiisdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Drahtanschrift: „Tageblatt erscheint Werktag? 18 Uhr Bezug?prei? mono« L NM tret Hau?, bei Postbestellung s zuzufll Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf Alle Poilanslalte». Postboten, unsere AxSträger u Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend i f Anspruch ———— ans Sieterung der Zet. j mng oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstück« ersolgt nur. wenn Rückporto betltegt j Anzetgenpretse laut ausliegender Preisliste Nr. S. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Porgcschrf» bene Erscheinungstage und Platzwünschs werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a ft m e bis vormittags IN Uhr - . l?>lr die Richtigkeit der durch Fernrus übermit» Fernsprecher. Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir leine Gewähr. ' "» — Bet Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Unbezwinglicher vltwa» Auch See SeutfKe Olten gegen jeüen Ungrttl geschützt Während im Westen eine Befestigungslinie geschaffen worden ist, an der sich jeder Feind, der Deutschland an greift, die Zähne ausbeißen wird, ist auch gegenüber dem kriegslüsternen Polen ein unbezwinglicher Ostwall im Entstehen, der deutsches Land vor jedem mutwilligen An griff zu schützen völlig in der Lage ist. Der Oberstleutnant des Generalstabes von Wedel, Oberkommando der Wehrmacht, vermittelt in der Zeitschrift „Die Wehrmacht" eine Vorstellung von den deutschen Landesbefestigungen im Osten. In Schlesien sichern unter Ausnutzung der Oder, in Pommern in Anlehnung an die zahlreichen Seen- äbschnitte heute ausgedehnte Befestigungen den schlesischen Raum mit Breslau bzw. das pommersche Land sowie den Unterlauf der Oder mit Stettin. Zwischen den Heiden ge nannten Abschnitten schützen starke Anlagen an der Grenze ostwärts Berlins die Neichshauptstadt gegen Zugriff von Osten. Auch Ostpreußen genießt in vollem Umfange den besonderen Schutz einer starken Landesbefestigung. „Festung Ostpreußen* In derselben Zeitschrift schreibt Oberst Dittmar, Kommandeur der Pionierschule l, über die „Festung Ost preußen". Eine Festung im Umfang der „Festung Sam land" vom Jahre 1914 würde heute ihren Ausgaben nicht wehr genügen können. So war es eine der ersten Auf- tzaben "der Heeresleitung, die Festung Königsberg zu einem befestigten Raum großer Ausdehnung zu erweitern, der sich auf beiden Flanken an die Hasse anlehnt und wie die alte Festung Königsberg über den stark befestigten, Wit neuen weitreichenden Batterien bestückten Hafen Pillau seine Verbindung mit dem Reich nimmt. Die „Heilsbergstellung* Die neue West-, Süd- und Ostfront von Königsberg ist als „Heilsbergstellnng" und als erstes größe res Befestigungswerk der Nachkriegszeit auch weiteren Kreisen bekannt geworden. Ueber mehr als 200 Kilometer dehm sich die Stellung, vielfach hinter starken Geländeab schnitten. wie Passarge, Alle und den kaum überschreitbaren Niederungen der Deime, häufig durch die Lage in aus gedehnten Forsten der gegnerischen Beobachtung entzogen, andererseits die entscheidenden Höhepunkte überall einbe ziehend und damit auch für Angriffe aus dem befestigten Raum heraus günstige Voraussetzungen schaffend. Die Form, in der die Stellung ausgcbaut worden ist, entspricht mit ihren zahlreichen Kampfständen, ihren schuß sicheren Beobachtungen, ihren Draht- und Kampfwagen- Hindernissen dem, was in letzter Zeit in den Berichten über die Westbcsestigungen der Oeffentlichkeit bekannt wurde. Die „Festung Ostpreußen". 8u dem Artikel „Unbezwinglicher Ostwall". (Aus der Zeitschrift „Die Weyrmacht"-M.) Vorgeschobene Außenforts Die unübersichtliche, kulissenreiche Landschaft des Ermlandes und Natangens bietet überall hervor ragende Möglichkeiten getarnter Aufstellung aller Abwehr waffen, die auch einem mit starken Angriffsmitteln aus- gestatteten Gegner es unendlich schwer machen, die tief gestaffelten, einander planmäßig ergänzenden Kampfan lagen auszuschalten. Die vorgeschobenen befestigten Räume der Festung Ostpreußen bilden sozusagen die Außenforts. Stärk stes unter ihnen ist die erweiterte Festung L ö tz e n. Neben die sperrende Aufgabe der Lötzener Befestigung tritt als zweite das Offenhalten der Seenengen für die eigenen im befestigten Raum oder in Anlehnung an diesen operieren den Streitkräfte. Das Vorgeländc der befestigten Gebiete und das zwischen ihnen liegende Gelände ist bis tief in das Landinnere hinein mit Sperren in großer Dichte besetzt. Der Führer in Augsburg Festliche Eröffnung des neugestalteten Stadttheaters — Glanzvolle „Lohen- grin"-Aufführung Im Anfang 1937 gab der Führer dem Oberbürger meister von Augsburg den Auftrag zur Neugestaltung des Stadtthcaters, die nach den vom Führer selbst entworfenen Plänen sofort in Angriff genommen wurde. Nach ein einhalbjähriger Bauzeit ist nunmehr die Erneuerung des Augsburger Stadtthcaters abgeschlossen. Der Wille des Führers ist zur lebendigen Tat geworden. Das neue Werk des bekannten Thcaterarchitekten Prof. Baumgarten- Berlin ist vollendet. Das neue Haus wurde mit einer Festvorstellung der Wagner-Oper „Lohengrin" in Gegenwart des Füh rers und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus Reich und Staat, Kunst und Wehrmacht feierlich eröffnet. Ein gehend besichtigte der Führer das Theater, das in seiner neuen Gestalt mit der erweiterten Front, die neuen Auf gängen und Gesellschaftsräumcn, dem neugestalteten Zu schauerraum und dem gewaltig vergrößerten Bühnen raum, mit den neuzeitlichen technischen Anlagen in die erste Reihe der modernen Theaterbauten Großdeutschlands tritt. Der Führer selbst hat die Richtlinien für den Um bau erteilt und laufend regen Anteil genommen an dem Fortgang der Arbeiten. Die Massen vor dem Theater riefen unentwegt und unaufhörlich nach dem Führer, der sich schließlich auf dem Balkon der Augsburger Bevölkerung zeigte. Nicht enden wollende Heilrnfe umbrandetcn den Führer, der immer wieder nach allen Seiten grüßte und dankte. Als der Führer seine Loge betrat, erhoben sich die Anwesenden w>n ihren Plätzen und grüßten ehrfurchtsvoll mit dem putschen Gruß. Neben dem Führer hatten Gauleiter ^ahl und Oberbürgermeister Mahr Platz genommen, iw^'i man in der Führerloge die Reichsletter Reichs- ftnft General Ritter von Epp, Schwarz, Bormann Professor Baumgarten, den Schöpfer des neuen sowie in nächster Nähe zahlreiche führende Per- '"Wkctten von Partei und Staat. DeMO-iLMenWe IiMKdMhM Zusammenarbeit — Demnächst erste deutsche Abordnung in Italien Nachdem dieser Tage Deutschland nnd Italien ihre Freundschaft in einem starken Bttndnispakt besiegelt haben, tritt auch die Jugend der beiden Völker an die Oeffent- lichkeit mit einem neuen, intensiven und gemeinsamen Arbeitsprogramm für das Jahr 1939. Der umfangreiche Arbeitsplan ist ein sichtbarer Ausdruck für die sich immer mehr erweiternde Grundlage der kameradschaftlich freund schaftlichen Beziehungen zwischen der Hitler-Jugend und der Gioventu Jtaliana del Vittorio. Das Programm für dieses Jahr enthält nicht nur wichtige und völlig neuartige Aktionen, sondern sieht dar über hinaus einige Veranstaltungen vor, die als feste und regelmäßige, sich alljährlichwiederholende Be standteile der Zusammenarbeit gelten. Einen Besuch be sonderer Art, der weite Teile des Großdeutschen Reiches umfaßt, werden Anfang Juli 100 Jungfaschisten mit Fahr rädern mit einem 30 Mann starken Fanfarenzug der deut schen Jugend abstatten. Mit den Fahnen der Hitler-Jugend, die alljährlich aus allen Teilen Großdeutschlands im Adolf-Hitler-Marsch zum Reichsparteitag nach Nürnberg getragen werden, marschieren dieses Jahr zum erstenmal auch Fahnen abordnungen der GIL. mit. Am Reichsparteilag selbst nimmt eine offizielle Abordnung von 30 Offizieren der Gioventu Jtaliana del Vittorio teil. Auch von deutscher Seite aus werden der italienischen Jugendorganisation verschiedene Besuche abgcstattet. Für das Jahr 1940 sind vor allem sportliche Aus tauschveranstaltungen größten Ausmaßes vorgesehen. So werden im Anschluß an ine Winterkampsspiele der HI. und der GIL. in einer besonderen Form diese gemein samen sportlichen Aktionen eingelettet werden. Vor kurzem erst der Ueberfall aus den Danziger Staatsbürger Grübner, der in Kalthof durch Schüsse aus einem polnischen Diplomatenauto niedergestreckt wurde, und nun dieser neue Zwischenfall. Es liegt, so scheint es, Methode darin! Wenn der Elbinger Kraftfahrer nicht auch tödlich getroffen wurde, so ist das wirklich nicht das Verdienst der Polen. So wie Danzig in seinen Noten an Warschau zum Mord in Kalthof unbedingt Genugtuung von Polen verlangt, so wird das Reich den Polen zu bedenken geben, ob sie noch länger die Disziplinlosigkeit und Schieß- wütigkeit ihrer Grenzbeamten tatenlos mit ansehen wollen. Es ist eine Unsicherheit an der Grenze ent standen, die uns lebhaft an die Zustände an der ehe mals deutsch-tschechischen Grenze erinnert, wo sich wildester tschechischer Chauvinismus austobte. Aber den Polen scheint der Kamm zu schwellen, je mehr sie aus London und Paris Zustimmung für ihr deutschfeindliches Verhalten finden. Seitdem England Warschau den Garantievertrag beschert hat, hat man in Polen jeden Maßstab für Vernunft und Realität verloren. Man fühlt sich sicher und wird übermütig. Den verantwortlichen Kreisen ist ent weder das Ruder aus der Hand geglitten, oder sie begünstigen gar das Wüten des Chauvinismus. In jedem Fall treibt Polen ein gefährliches Spiel, ein Spiel mit dem Feuer, bei dem es sich gehörig die Finger verbrennen könnte! Wenn wir auch von Polen vielleicht keine Ver nunft und Einsicht erwarten, so würde es doch rat sam sein, wenn die englischen nnd französischen Freunde den blinden Deutschenhaß der Polen weni ger schürten. Solange aber der englische Rundfunk und die Presse Englands den Polen Beifall klatschen und jede polnische Bluttat als „Notwehr gegen deutsche Provokation" umfälschen, wird man in Polen kaum zur Besinnung kommen. Dabei sollte man sich in London und Paris einmal darüber klar sein, daß gerade der neue Ueberfall ein bezeichnendes Licht auf die Unsicherheit im Korridor wirft. Ueber die einzige Landbrücke geht der Transit verkehr zwischen dem Reich und Ostpreußen. Terror aber, den die Polen im Korridorgebiet ausüben, be deutet eine Bedrohung für die lebensnotwendige Verbindung. Und ob das lange erträglich ist, müßte man selbst bei den Polenfreunden bezweifeln! Simo in Asm MM- empfangen Ciano und Pariani unter brausendem Jubel heimgekehrt Der italienische Außenminister Gras Ciano traf von seinem Staatsbesuch in Berlin am Mittwoch wieder in Rom ein. Nachdem er schon bei seiner Fahrt durch Italien und besonders in Florenz überall mit Begeisterung be grüßt morden war, ist ihm bei seiner Ankunft in Rom die herzlichste Aufnahme bereitet worden. In dem festlich geschmückten Bahnhof waren zu seiner Begrüßung von deutscher Seite Geschäftsträger Botschafts rat von Plessen sowie der Landesgruppenletter Ettel er schienen, während sich von italienischer Seite zahlreiche Mi nister und der Generalstabschef der Faschistischen Miliz, General Russo, eingefunden hatten. Schon während der Einfahrt des Zuges brausten Graf Ciano begeisterte Rufe entgegen,, denen die herzlichste Begrüßung und Beglück wünschung durch die anwesenden Minister folgte. Mit be sonderer Herzlichkeit begrüßte Gras Ciano den deutschen Geschäftsträger sowie den spanischen Botschafter und den ungarischen Gesandten. Auf dem Bahnhofsvorplatz, wo unter Ortsgruppen leiter Dr. Fuchs die Politischen Leiter der Landesgruppe und der Ortsgruppe mit Fahne angetreten waren, wieder holten sich die begeisterten Ovationen für den italienischen Außenminister und den Generalstabschef des italienischen Heeres, Staatssekretär General Pariani, worauf sich Graf Ciano sofort unter dem Jubel der Spalier bildenden Menge zum Duce in den Palazzo Venezia begab. Im Palazzo Venezia überreichte Ciano dem Duce die Urkunde des deutsch-italienischen Bündnispaktes. Während dessen kam es auch auf der Piazza Venezia zu stürmischen Kundgebungen für das deutsch-italienische Bündnis, die immer stärkere Formen annahmcn, bis schließlich der Duce auf dem historischen Balkon erschien und mit jubelndem Beifall empfangen wurde. Mussolini dankte der begeisterten Menge mit dem römischen Gruß und mußte, da die Kundgebungen kein Ende nehmen wollten, noch mehrmals erscheinen. * Der König und Kaiser hat Außenminister Graf Cian» anläßlich seiner Rückkehr nach Rom in einem Telegramm seine freudige Genugtuung und Anerkennung über seine tatkräftige und erfolgreiche Tätigkeit ausgesprochen.