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Tagesspruch Man muß von Natur richtig sein, so -aß die guten Ein fälle immer wie freie Kinder Gottes vor uns dastehen und uns zurufen: „Da sind wir!" Goethe. * Sucht dich die Freude, grüße sie, / Sie schmückt das Erden- leben; / Gid Raum ihr, doch vergiß es nie, / Daß Flügel ihr gegeben Sturm- EaMen Md MMmMM Dr. Ley sm Sonntag in Dresden Reichsorganisationsleiter Dr. Ley kommt — wie »Der Freiheitskampf" meldet — zur Vorbesichtigung von 10 OM Poli tischen Leitern aus den Kreisen Dresden Pirna, Kamenz, Mer- ßen, Großenhain und Dippoldiswalde für den diesjährigen Reichsparteitag am Sonntag nach Dresden. Bei der Besichti gung werden außerdem sämtliche Eauamtsleiter und alle Kreis leiter Sachsens sowie der gesamte Eaustab. alle Kreisorgant- fationsleiter und Kreisausbilder des Gaues zugegen sein. Im Anschluß an die Besichtigung findet ein Vorbeimarsch der Poli tischen Leiter vor Dr. Ley statt. Am Sonntagnachmittag wird der Reichsorganisationsleiter im Dresdner Rathaus vor den Cauamts- und Kreisleitern sprechen. Dresden. Von der Lokomotive angefah ren. Auf dem Bahnhof Dresden-Wettinerstratze wurde ein Arbeiter einer Dresdner Firma, die im Auftrag der Reichsbahn Arbeiten ausführt, von einer Lokomotive an gefahren. Der Mann erlitt schwere Kopfverletzungen. Dresden. Kostspieliger Schnee. In einer Beratung mit den Ratsherren gab Bürgermeister Dr. Kluge u. a. bekannt, daß sich der langänhaltende schnee reiche Winter für die Stadtverwaltung als recht kostspielig bemerkbar gemacht hat. Ueber die für Schneebeseitigung alljährlich bereitgestellten Mittel hinaus haben sich Mehr aufwendungen in Höhe von 122 000 Reichsmark notwendig gemacht. Zittau. Achtet auf den Dieb! In letzter Zeit trieb in Herwigsdorf, Reichenau und anderen Orten ein Dieb sein Unwesen, der es in erster Linie auf landwirt schaftliche Erzeugnisse abgesehen hat. Neuerdings wurde, vermutlich vom gleichen Täter, ein Einbruch in den Eul- kretscham bei Großhennersdorf verübt. Als Beute fielen dem Dieb 150 Eier und andere Lebensmittel in die Hände. Seifhennersdorf. NeuesTextilwerk. In einer Beratung mit den Gemeinderäten konnte Bürgermeister Neumann die erfreuliche Mitteilung machen, daß die ehe malige Emballagensabrik nun an eine Berliner Firma verkauft worden ist. Ein großes Textilwerk wird noch im Juli dieses Jahres in diesen Fabrikattonsräumen den Betrieb aufnehmen. Auch dem sehr fühlbaren Wohnungs- Mangel rückt man jetzt energisch zu Leibe. In diesem Jahr werden 60, in den nächsten Jahren 200 Wohnungen in Seifhennersdorf gebaut. Chemnitz. Unfälle, die zu vermeiden wa ren! In Leukersdorf ereigneten sich kurz hintereinander zwei Verkehrsunfälle, die beide durch Kinder verursacht Wurden. Erst lief ein sechs Jahre alter Junge in ein Auto und wurde dabei erheblich verletzt. Das zweite Unglück War besonders tragisch. Vor den Augen seiner Eltern wurde ein vierjähriger Junge beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Motorrad erfaßt und so fchwer ver letzt, daß er bald nach dem Unfall starb. Die Eltern des Jungen haben erst kürzlich ein dreiviertel Jahre altes Kind durch den Tod verloren. Chemnitz. 100 Jahre Kriegerkamerad schaft. Zu den 119 Kriegervereinen, die bis zum Jahr 1839 im Reich gegründet wurden, gehört auch die Krieger kameradschaft Reichenbrand, die vom 13. bis 15. Mai unter Beteiligung des Kreiskriegerverbandes Chemnitz-Land ihre 100-Jahrfeier begeht. Sie wurde von sechzehn Männern unter dem Namen „Militair-Verein zu Cappel, Schönau, Neustadt, Siegmar, Reichenbrand, Mittelbach und Grüna" ins Leben gerufen. Porzellan ' Ein Werkstoff, dem Edelstein gleich, in Meißen gestaltet „In unserer nüchternen Zeit, der man Sparsamkeit nachruhmt, weil sie gerade an den idealen Gütern, haupt sächlich an der Kunst, spart, wäre zwar das Porzellan — allerdings nicht mit parlamentarisch bewilligten Mitteln — sicherlich auch erfunden worden; aber mit der Erstel lung von Isolatoren, Klosettbecken oder möglichst großen Badewannen ohne Brandrisse und Glasurslecken hätte dieses herrliche Material seinen ganzen Ehrgeiz für besriedigt erklären müssen." — Diese Feststellung, die 1929 Pazaurek in seinem Werk über Meitzner Porzellanmalerei traf, erhellt, wie sehr die Voraussetzungen für das Wer den großer Kunst geschwunden waren. Wie jedes künstlerische Schassen bedarf das Porzellan zu seiner Gestaltung dem Zusammenwirken von äuße ren Anregungen und innerem, seelischem Antrieb, dersel ben schöpferischen Kraft, die in den romanischen „Gottes burgen" zu Gernrode und Hildesheim, in den Kaiserdomen am Rhein, in den großen Zeugnissen der gotischen Kunst, auch in den Figuren Kaiser Ottos und der Adelheid zu Meißen, in der Tulpenkanzel zu Freiberg wie der „Schönen Tür" zu Annaberg ewigen Ausdruck findet. Böttger ist nicht nur der Erfinder, auch der erste Gestalter des Porzellans. Von der Nachbildung chine sischer Vorbilder kommt er bald zu eigenen Formen. Zwar läßt sich noch erkennen, daß metallisches Gebrauchsgut oder von Goldschmieden, vielfach von Jrminger, dem Hofgoldschmied, gefertigte Modelle benutzt wurden, aber es ist doch schon, auch heute noch, Keramik in höch - ster Vollendung. Alle künstlerischen Möglichkeiten hat Böttger ausgenutzt. Reliefs und Ornamente dienen als Schmuck. Den in Sachsen und Böhmen gepflegten Glasschlifs übertrug er auf das rotbraune Böttgerstein zeug und gewann ihm damit unübertreffliche Reize ab. Er macht Porzellan und Böttgersteinzeug zu dem edelsten Werkstoffen der Keramik und schafft so mit den technischen — auch die Konstruktion der Brennöfen geht auf ihn zurück — die künstlerischen Voraussetzungen, auf denen Hörold, der große Maler der Manufaktur und Känd ler, der bewunderte Plastiker, weiterarbeiten können. So war und ist Meißen Aufgabe. Nur ein Schaf fen, das dem Gei st unserer Tage gerecht wird und zugleich Meißens große Tradition lebendig erhält, wird sie erfüllen. Groß ist diese Forderung. Selbst so bedeutende Maler wie Ludwig Richter und Schwind vermochten in die farbigen Erfordernisse des Porzellans sich nicht einzufühlen. Nicht jede Malerei, nicht jede Plastik vermag dem gemessenen Charakter des Porzel lans gerecht zu werden. Das Porzellan will, wie jeder Werkstoff, aus tiefstem Empfinden seiner Eigenart gestaltet sein. Oder es entstehen Malereien auf Porzellan, nie Porzellanmalerei, es entstehen Figuren aus Porzellan, nie Porzellanplastik. Das Böttger st einzeug in seinem warmtonigen Braun kommt unserer kraftgeladenen Zeit besonders ent gegen. Doch jede Härte wird vermieden durch die Weiche Plastik, die zugleich höchste Ausdrucksmöglichkeiten gestattet. Der junge Wiener Bildhauer Robert Ullmann hat diese Eigenschaften in einer lebensvollen Führer büste Gestalt werden lassen. Sie wurde zum erstenmal auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1939 gezeigt, mit ihr die Plastik „S A.- Alar m" von dem an der Manufaktur tätigen Erich Oehme. Sie läßt den Kampfeswillen und die ganze Wucht einer neuen Weltanschauung emp finden, aber auch erspüren, daß der Nationalsozialismus zutiefst Bewegung, Bewegung aus dem Innern wie Be wegung des Volkes ist. Aus den Zügen der SA.-Manner fpricht Entschlossenheit und Siegesbewußtsein. Von Oehmes Hand stammen ferner „Hitlerjunge mit Trommel" und „BDM.-Mädel". , Das Kämpferische hat sichtbar auch Ausdruck gefun den in Fritz Bernuths „Adler mit Schlange". Der junge Künstler, der sich noch in der Ausbildung befin det, überrascht durch den großen Zug und die Lebendigkeit, die dieser Plastik zu eigen sind. Mit ihm hat die Manu faktur, wie wir es von ihr wissen, einen Gestalter geför dert, der noch manches erwarten läßt. Auf dem Gebiet der Tierplastik erweist sich neben Prof. Erich Hösel auch Oehme, den wir lange auch von dieser Seite kennen, wieder als trefflicher Bildner. Auf dem Gebiet der Malerei hat Georg Haberecht in zarter Manier Landschaften MS Tiere gegeben, Finn» eisen neue Blumen. Die Plakette ist mit Haydns Biltz von Richard Schulze gepflegt. - ! Soweit Meißens Bemühen. " i Es kommt nicht darauf an, wieviel und ob wir über* Haupt Porzellan besitzen, das solchermaßen zu einem Edel stein geworden. Das Verhältnis allein, das wir zu ihm gewinnen, bereitet den Boden für neues Schaffen. Wie jede Kunst gibt Porzellan uns so viel des Schönen, alE wir mit Liebe uns ihm zuwenden. Helmut Auener. ; HZ.-Ausbildungswerk für Architekiur und Technik Aufruf an die deutschen Jungen Um für die technischen, handwerklichen und künstle rischen Berufe einen ausreichenden, befähigten und vor geschritten Nachwuchs aus den Reihen der Hitler-Jugen- zu sichern, hat der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, die Errichtung eines „HJ.-Aus- bildungswerkes für Architektur und Technik" ungeordnet, für das er zusammen mit dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, und dem Generalbau inspektor für die Reichshauptstadt und Beauftragten für das Bauwesen der NSDAP., Prof. Speer, die Schirm herrschaft übernommen hat. Dazu ist ein Aufruf erlasse» worden, in dem es u. a. heißt: „Der Kampf um die Freiheit und Geschlossenheit unseres völkischen und geistigen Lebensraumes verlangt in immer steigendem Maße den Einsatz aller schöpferisch befähigten Kräfte unseres Volkes. Schon entstehen die ersten gewaltigen Bauten der Nation, die als höchste Symbole der Gemeinschaft alle Häuser des Alltags weit überragen werden. Schon führen uns die ersten Straße« des Führers zusammen. Mit dem zweiten Vierjahrespla» und dem Aufbau der deutschen Wehrmacht werden auch vom Techniker, Wissenschaftler und Handwerker letzter Ein satz und höchste Leistung gefordert. Das neugeschaffene HJ.-Ausbildungswerk für Archi tektur und Technik hat die Aufgabe, die im Jahre 1937 mit den Architektentagungen der Hitler-Jugend begonnen« Auslese- und Erziehungsarbeit in weiterem Rahmen fort zusetzen und vor allem in einer allgemeinen Wertarbeit des Deutschen Jungvolks die grundlegende Vorbereitung zur Erfüllung dieser Aufgaben zu leisten. Mit seinen Ein richtungen und Veranstaltungen wird dieses Werk zu einer harmonischen Allgemeinerziehung der deutschen Jugend beitragen, indem es neben der körperlichen und geistige« Schulung die gestalterischen Fähigkeiten der Hand ent wickelt und damit auch zu einer organischen Lösung der Nachwuchsfragen aus den Gebieten der Architektur, der bildenden Künste, des Handwerks und der Technik beiträgt. Wir rufen den deutschen Jungen auf, auch in diesem Werk schon in frühesten Jahren der Zukunft seines Volkes zu dienen." -l- Zu diesem Aufruf weist der „Reichs-Jugend-Prefsedienst" in einem Kommentar auf die natürliche Freude der Jugend am Basteln und Bauen hin. Diese Anlage zu entwickeln und da mit in der Allgemeinerziehung das große Gut der handwerk lichen Begabungen unseres Volkes genau so stark auszubilden wie die geistigen und körperlichen Fähigkeiten, sei die Ausgabe des neuen Ausbildungswerkes. Im Mittelpunkt der Arbeit des HJ.-AusbildungswerkeS stehen die Arbeitsgemeinschaften für Werk- arbeit, die einen freiwilligen, zusätzlichen Dienst leisten. Als Arbeitsunterlagen erscheinen vom Juni ab die „Werkblät ter der HI.", die je ein Arbeitsbeispiel erläutern. Wäh rend in den Jahrgängen des Jungvolks eine allgemeine Werk arbeit durchgefühtt wird, sollen sich die Arbeitsgemeinschaften in der Hitler-Jugend schon auf bestimmte Arbeitsgebiete spezia lisieren. Das Ausbildungswerk wird dann die Auslese des ge eignetsten Nachwuchses für die handwerklichen, technischen und künstlerischen Berufe und ihre Ueberführung in die eigentliche Be rufserziehung zu lenken haben und Ausleselager durchführen. Auf dem Gebiet der bildenden Kunst und des Handwerks find außerdem Einrichtungen geschaffen, um die befähigten Nach wuchskräfte unmittelbar für die Bauten der Bewegung vorzu schulen. Ein vom Reichsjugendführer gebildetes Kurato rium soll von Zeit zu Zeit den Arbeitsbericht entgegennehmen und zum Austausch von Erfahrungen zusammenkommen. Mit der Leitung dieses Ausbildungswerkes wurde Bannführer Heinrich Hartmann beaustraqt. So wird das „HJ.-Ausbildungswerk für Architektur »nd Technik" als Beitrag der HI. mithelfen, dem Führer und der Bewegung für die großen baulichen und technischen Aufgabe« die notwendigen Kräfte zu sichern. — - >> „ Werktags einen Sonntags-Anzug? Es ist ganz verkehrt, wenn Sie den empfindlichen Sonntags-Anzug den Stra pazen des Werktags aussetzen, denn im Nu ist er zerschlissen! Sie sind viel besser daran, wenn Sie sich eigens für den Werktag einen Anzug kaufen, der dem Berschleitz von vornherein gewachsen ist. Wir meinen Anzüge aus kräftigen Cheviot- und Fresko-Stoffen, grobkörnig und dabei von gutem Aussehen. Wenn Sie sich an Cloppenburg wenden, können Sie sich das leisten. Aus- —— gesprochene Werktags-Anzüge in Hellen und gedeckten Farben, » einreihig oder zweireihig geschnitten, bekommen Sie schon ab RM » 2«» gute Haus für Herren- und Knabenkleidung - Dresden - König-Johann-Straße 4