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Achse Schuhwall für Ungarn Graf Csaly sär Eintracht und Frieden mit deutscher Minderheit Außenminister Graf Csaky richtete in einer Rede in der Oedensburger Handels- und Gewerbekammer an die gemischtsprachige Bevölkerung seines Wahlbezirks die dringende Mahnung, untereinander in Eintracht und Frieden zu leben. Von der ungarischen Wählerschaft ver langte er, daß sie den fremdsprachigen ungarischen Staats bürgern das gleiche Vertrauen enlgegenbringen möge, wie dies von feiten der Reichsregierung den Ungarn gegen über geschehe. An die Turiner Rede Mussolinis anknüpfend, erklärte der Außenminister, die Achse Berlin—Nom bilde einen mächtigen Schutzwall von der Ostsee bis zum Indischen Ozean, Himer dem sich Ungarn sicher fühle, Ungarn habe Vertrauen zu den Achsenmächten, die aufrichtig den Frieden wünschten, da ihnen das Blut ihres Volkes zu kostbar sei. Bei einer anderen Gelegenheit hielt Graf Csakh vor den Oedenburger Weinbauern eine Rede in deutscher Sprache, in der er u. a. ausführie: Wir wollen, daß ihr eure Kultur, eure Religion, eure Sprache und Gewohn heiten im ungarischen Staatsverband aufrechterhaltei und weiter ausbaut. Wir wollen, daß ihr euch in diesem Lande ebenso wohl fühlen könnt wie eure Vorfahren viele Jahr hunderte hindurch. Wir bitten euch: habt Vertrauen zu «ns, denn auch wir vertrauen euch, wovon wir beredtes Zeugnis ablegen werden durch alle unsere Handlungen. MSMllung der englischen Lügenagilation Südafrika verlangt vollständigen und unabhängigen Nachrichtendienst! Im Kapstadter Parlament verlangte der nationale Abgeordnete Erasmus einen überparteilichen Nachrichtendienst für Südafrika. Insbesondere seien die englischen Rundfunknachrichten gefärbt und stellten ein durchsichtiges Agitationsmittel dar, das alles Englische lobe. Südafrika wolle einen vollständigen Dienst hören, einen Dienst, der aus Deutschland und Italien nicht nur ungünstige Nachrichten bringe, falls es sich hierbei über haupt um „Nachrichten" handeln sollte! Südafrika wolle einen Dienst, der auch über die Vorgänge in Indien und Palästina berichte! Abschließend wandte sich Erasmus gegen die unablässige englische Kriegsagitation. Die Kapstadter Tageszeitung „Suiderstrem" veröffent licht eine Erklärung des Ministers General Kemp, der als Gefolgsmann General Hertzogs sagte, daß kein Mensch daran zweifeln könne, daß Südafrika mit einem Kriege in Europa nichts zu tun haben wolle. Lotze und Sarrs vor den ZugendMrern Der Stabschef und der Rcichsbauernführer im Rcichs- führerlager der HI. Im Reichsführerinnen- und Reichsführerlager der Hitler-Jugend in Braunschweig sprach Stabsführer Lauterbacher über das Hitlerjugendgesetz vom 1. De zember 1938 und über die vor einigen Wochen ergangenen Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetz. Stabschef Lutze stellte die gemeinsamen Aufgaben von SA. und HI. heraus, die Menschen weltanschaulich und körperlich zu erziehen. Die Nationalsozialisten hätten auch in der Kampfzeit nicht mit den Waffen, sondern mit den Herzen ihre großen Erfolge errungen, und so würden sie auch weiter auf diese Weise die deutschen Menschen ge winnen. Die Ausführungen des Stabschefs waren von dem Willen zu engster Kameradschaft getragen, einer Kameradschaft, die alle politischen Soldaten und die wasfentragenden Soldaten gleichmäßig umfaßt. Reichsbauernführer Reichsminister Darrs legte in vielen Einzelheiten dar, was besonders auf landwirtschaft lichem Gebiet und auf dem Gebiet der Ernährung des deutschen Volkes im letzten halben Jahrzehnt geleistet wor den ist. Er betonte, daß es keine nationale Sicherheit ohne die Sicherung der Ernährung im eigenen Lande gebe. Sein Appell an die Jugendführerinnen und Jügendfuhrer, sich mit aller Kraft für die Wiederverankerung des Volkes mit dem Boden einzusetzen, fand begeisterte Aufnahme. Der Neichsjugendführer Baldur von Schirach gab dem Dank für das einzigartige Erlebnis beredten Ausdruck und fand Zustimmung, als er erklärte, daß der Reichs bauernführer in den Führern der deutschen Jugend eine verschworene Gefolgschaft besitze. Gesteigerte Leistung -er Forstwirtschaft Facharbeiterfragen auf der Reichstagung Holz. Die sozialpolitische Betreuung der deutschen Forstbetriebe wurde durch eine Vereinbarung zwischen dem Reichssorstmeister, Generalseldmarschall Göring, und dem Reichsorganisationsleiter Dr Le» vor einiger Zeit dem Fach- aml Wald und Hol; in der Deutschen Arbeitsfront übertragen. Aus der Neichslagung dieses Fachanues, die in Graz statl- findet. wurden jetzt die verschiedenen Maßnahmen bekanntge geben, die aus diesem wichtigen Sektor der deutschen Rohstoff- Wirtschaft zum Einsatz kommen Die Deutsche Arbeitsfront und das Reichsforstamt werden gemeinsam an der Festigung der Betriebsgemeinschaft in den Forstbetrieben arbeiten und werden die Voraussetzungen für ! eine Steigerung der Leistungen und eine erhöhte , sowie verlustfreie Holzproduktion schassen. In diesem Zu sammenhang wird vor allem eine verstärkte Ausbildung des Waldarbeiters als notwendig bezeichnet, für den nun auch das Berufsbild des Waldfacharbeiters Vorbereitei wird Es wird dadurch möglich sein, jegliche Arbeitshemmnisse im Betrieb zu beseitigen, die Teilnahme im Berusswettkampf noch zu verstärken und verschiedene arbeitsfördernde Maß nahmen zu verwirklichen. Rotspanier für Frankreichs Fremdenlegion Was bisher nur immer gerüchtweise verlautete, ist mit der Veröffentlichung des französischen Blattes „C e Soir" bestätigt. Das genannte Blatt meldet ausführlich, daß sich bereits mehr als 9000 Rotspanier im Laufe der letzten zwei Monate zu fünfjährigem Dienst in der französischen Fremdenlegion verpflichtet und damit den Aufenthalt in den südfranzösischen Konzen trationslagern mit den Kasernen der Legion vertauscht haben. Bezeichnenderweise werden die neuen Kämpfer für Frankreichs „Ruhm", die in Gruppen von etwa 80 bis 100 Milizen in Oran eintreffen, bereits nach einer kurzen Ausbildung nach Tunis weitergeschafft. * Nach einer Verfügung des Generalissimus Franco wird jetzt auch der Jahrgang 1909 aus dem aktiven Heeresdienst entlassen. Mischer Geheimsender in Palästina Umfangreiche Vorbereitungen der britischen MMtär- stellen und der Mandatsbehörden lassen erkennen, daß mau im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des britischen Weißbuches über Palästina mit verstärkten folgenschweren Unruhen rechnet. Die jüdischen Blätter ergehen sich in heftigen Drohungen gegen England, dem erneut in aller Oeffentlichkeit der „Bruch von Versprechen" vorgeworfen wird. Die Behörden durchsuchen Hand in Hand mit mili tärischen Sachverständigen zur Zeit die jüdischen Sied lungen, um den Standort des jüdischen Geheimsenders ausfindig zu machen, der schon seit langem die Inden gegen die Engländer aufhetzt. Gerüchtweise verlautet, daß auch Aegypten in den Kreis dieser Ermitt lungen einbezogen werde. Kurze Aachrichten Lübeck. Die sechste Reichstagung der Nordi schen Gesellschaft findet in diesem Jahr vom 19. bis 21. Juni in Lübeck statt. Auf einer Großkundgebung auf dem Marktplatz werden Reichsleiter Rosenberg und Gauleiter Hin rich Lohse sprechen. Reichsminister R. Walther Darrö spricht über „Das Bauerntum — Grundlage der nordischen Völker". Mit der traditionellen Sonnwendfeier am Holstentor wird die sechste Reichstagung geschlossen. Die Feier wird diesmal von der SA. gestaltet. Stabschef Lutze wird die Feuerrede halten. Polens Wirtschaftsleben stockt Die Folge der sinnlosen Kriegspsychose Die Kriegspsychose, die nun schon fast zwei Monat« in Polen andanert, wirkt sich immer verhängnisvoller aus das normale Wirtschaftsleben aus. Jedermann hütet sich, Geld für einen nicht unmittelbar notwendigen BcdErs auszugeben und größere Anschaffungen zu machen. Diese aus der Sorge vor der nächsten Zukunft sich ergebende Haltung der polnischen Bevölkerung hat bereits zu schweren Schädigungen des Wirtschaftslebens geführt. Die polnische Presse geht jetzt dazu über, die Bevölke rung Polens zu ermahnen, wieder zu einem normalen Verbrauch der täglichen Bedarfsartikel ttberzugehen. Das Jndustrteblatt „Kurjer Polski" tut dies in seinem Leitauf satz. Die Bevölkerung des Landes müsse, so schreibt das Blatt, wieder in ihrem persönlichen Leben, in der Fa milie und in der Wirtschaft zu normalen friedlichen Zu ständen zurückkehren. Weder Lebensbedürfnisse und Pläne der eigenen Person noch der Familie dürften angesichts einer kritischen Lage zurückgestellt werden. Die Enkäufs in den Geschäften müßten so getätigt werden, wie das i« Friedenszeiten der Fall war; der Kredit müsse wieder in Funktion treten und größere Transaktionen möglich machen. Zagd auf deutsche Schulliuder Polnischer Lehrer warnt Wie weit die Verhetzung gegen alles Deutsche in Ostober-, schlesien fortgeschritten und zu welchen „Heldenialen" das aus- geputschle Polentum fähig ist, zeigen neuerdings Vorfälle, die aus eine regelrechte Jagd nun auch auf deutsche Schulkinder hinauslaufen. In einigen Ortschaften Ostoberschlesiens wurden Schul kinder tm Alter von zehn bis zwölf Jahren aus dem Heim weg von den Schulen von Banden polnischer halbwüchsiger Burschen überfallen, beschimpft und mißhandelt. Besonders bezeichnend ist ein Vorfall, der sich in Ein- trachtshülte zutrug, wo etwa 15 polnische Burschen über drei deutsche Schulkinder hersielen und sic mit einem Gummi- schlauch mißhandelten. Aehnliche Vorfälle werden aus Swien- tochlowitz und Tarnowitz berichtet. Diese Ausschreitungen gegen wehrlose Kinder nehm«« derart bedrohliche Ausmaße an, daß sich sogar ein polnischer Lehrer in der staatlichen deutschen Schule in Einirachishütte veranlaßt gesehen hat. die ihm anvertraulen Kinder zu war nen: er sagte zu ihnen: „Geht einzeln nach Hause, damit Euch die Polen nicht erwischen!" Diese Ausforderung eines polni schen Lehrers spricht Bände und beweist mehr als alles an dere, welche Unsicherheit die Hetze und der Haß gegen das Deutschtum in Ostoberschlesien in das tägliche Leben hineinae- brachl haben. Die „polnische Weichsel" Vernünftige englische Stimmen zur Danzig-Frage Eine ganze Reihe von Zuschriften an die Londoner Zeitung „Times- werden dem deutschen Standpunkt in der Danzig- Frage sehr viel gerechter, als das sonst in der englischen Presse üblich ist. Der konservative Abgeordnete Sir Arnold Wilson wendet sich gegen eine frühere Zuschrift des Leiters des Lon doner Büros der polnischen Telegraphenagentur Litauer, der behauptet hatte, daß es immer Danzigs Schicksal gewesen sei, die polnische Weichsel in die Ostsee zu führen. Sir Arnold wiederlegt diese Behauptung durch den einfachen Hinweis, daß die Weichsel in einem Delta endet, und daß die Schiffahrt umr einen Kanal benutzen kann, der 1896 gebaut wurde. Vor 1914 sei der Verkehr auf der Weichsel, dank der aus gedehnten deutschen Arbeiten, aus de,» 20Ü Kilometer lange« deutschen Gebiet groß gewesen. Seit 1919 aber sei der Ver kehr stark zurückgegangen, denn Polen habe die Erhaltung^ arbeiten vernachlässigt. Die bestehenden Werle seien baufällig. Artikel 18 des Minderheitenvertrages sehe vor, daß die Weichsel ein internationaler Strom sein solle. Das könne in gewissen Fällen eine günstige Lösung bedeuten. Inzwischen aber nehme der Wert der Weichsel als Strom ständig ab, und die Gefahr des Hochwassers macht bereits den Deut schen Sorgen, die nichts tun könnten, um die Deiche zu repa rieren, die sich in einer Entfernung von 59 Meter vom Damm bereits in polnischen Händen befänden. Diese Frage sollte man leidenschaftslos prüfen, aber nicht für rhetorische Zwecke be nutzen. 11) «Nachdruck verboten.) Gehlsen merkt, daß der Mann ihn nachgerade in mehr als einer Hinsicht zu beschäftigen beginnt. Als mutmaß- sicher Gatte der Frau Jofephine sowohl wie im Zusam menhang mit der Familie de Vries. Vorausgesetzt natür lich, daß „er" in der Tat dieser Barka war. — Was er sich für feinen unvorhergesehenen Urlaub ein- gebrocki hat. ist noch nicht abzusehen. Mittlerweile ist er bei dem Hause angelangt, das völlig ausgestorben daliegt. Ein schmaler, von Buchsbaum eingefaßter Weg führt bis an die grün gestrichene Haus tür. Schon ist sie eine Sehenswürdigkeit, in schöner Schnitzerei ausgeführt, das Oberlicht reich mit Kunst- fchmieoearbett versehen, die in den Träger für eine Laterne endet. Auch der Messingklopfer ist ein altes Stück von edler Form, spiegelblank geputzt. Durch ein vergittertes Fensterch^l kann man in den Flur sehen, der bis zur niederen Decke mit alten Kacheln bekleidet ist, eine ge schnitzte Karavelle dient als Lampe, und die gewundene Treppe zum Oberstock ist mit Läufern friesischer Hand webekunst ausgelegt. Gehlsen kann in der Stille die Uhr ticken hören, die rechts an der Wand steht, und auf deren Zifferblatt der ganze Sternenhimmel dargestellt ist. Wirklich — dieses Haus ist ein Schmuckkasten und eine Sehenswürdigkeit. Er hebt den Klopfer und läßt ihn an- schlagen. Dann wartet er. Nach einer Weile nähern sich leise Schritte, und eine ältere Frau sieht durch das Fenster. „Was wünschen Sie?" fragt sie Gehlsen. „Wenn es möglich ist. möchte ich das Haus gern von innen besichtigen", erklärt er der Frau. „Ich hörte, es sei gestattet, sofern der Besitzer nicht anwesend ist." Die Frau blickt ihn ans ihren Hellen Augen noch ein mal prüfend an, dann schiebt sie einen Niegel zurück und läßt ihn eintreten. „Das kann man wohl", gibt sie ihm Auskunft. „Aber das war mehr in der Zeit, als der Herr Barka ganz und gar fori war. Und wenn er nicht hier wohnt. Aber jetzt Wohnt er hier, und ich weiß nicht —" „Aber er ist doch nicht aus der Insel, oher?" „Rein, die letzten Tage ja nicht, aber er kann vielleicht schon morgen wieder da sein." „Aber deshalb können Sie mir doch heute noch das Haus zeigen?" meint Gehlsen. „Ich will mich gern für Ihre Mühe erkenntlich zeigen, aber überreden will ich Sie natürlich nicht, falls Sie ändere Weisungen haben." „Wir nehmen nichts", antwortete ihm die Frau. „Aber Sie können, wenn Sie wollen, ein paar Ansichten kaufen. Warten Sie hier, ich will meinen Mann rufen." Gehlsen bleibt allein. Die Frau läßt aber die Tür nach den Hinteren Räumen offen, und man kann sie dort mit einem Manne sprechen hören. Dann kommt der Grau kopf auf Filzschuhen, wie seine Frau, durch den schmalen Gang nach vorn. Er hat ein Schlüsselbund in der Hand, begrüßt den fremden Besucher und bittet ihn, ihm zu folgen. Gehlsen betritt, von eigenartigen Empfindungen be wegt, die Räume, in denen der Mann lebt, mit dem seine Gedanken sich in letzter Zeit so häufig und eingehend be schäftigt haben. Da ist ein Wohnzimmer in Mahagoni, reiner Biedermeierstil, ein Eßzimmer, das bis ins kleinste der Art altfriesischer Bauernhäuser entspricht, selbst die Küche mit dem ofsenen Herd, den blanken Pfannen nnd Tiegeln ist ein Schmuckkasten von ungewöhnlichem Wert. In der Küche sitzt die alte Frau am Spinnrad, als gehörte sie selbst zum Inventar. Sie spinnt mit so großer Geschick lichkeit. daß Gehlsen ihr eine Weile bewundernd zusteht. Sie erzählt ihm auf seine Fragen, daß aus dieser handgesponnenen Wolle hernach die schöngemusterten Webereien gefertigt würden. Die Arbeit am Handwebstuhl zu sehen, habe der Herr ja nun Gelegenheit, bei sich z» Hause, wo er wohne. „Wieso?" fragt Gehlsen überrascht. „Woher Wissen Sie denn überhaupt, wo ich wohne?" Ja, das wisse sie eben. So viel Neues gäbe es hier ja nicht zu sehen. „Der Herr wohnt doch bei de Vries? Und die Meta webt doch selbst die feinsten Sachen, die sie ja dann auch verkauft. Das muß der Herr sich erst mal ansehen!" Gehlsen ist überrascht. „Davon habe ich noch gar nichts gesehen. Ich würde sehr gern so etwas als Andenken kaufen." Und da er gerade von Andenkenkaufen spricht, kramt der alte Mann aus einem Küchenschrank die bereits an- gekündigten Postkarten heraus, und Gehlsen nimmt ihm eine Reihe davon ab. Sie zeigen alle das Haus, Jnnen- räume und Autzenansichten mit der umgebenden Landschaft. Da das Ehepaar schon etwas zutraulich geworden ist, frag, Gehlsen, wie der Herr Barka denn zu diesem Lause gekommen sei? „Das hat er schon immer" erklärt tym der Mann. „Das Hai er schon von den Großeltern her geerbt. Das waren reiche Leute. Die lebten nobel, manchmal hier, und Vie meiste Zett in Hamburg, denn sie waren alle Kaufleute in der Familie. Seine Eltern haben dann in der Inflation, wie er noch jünger war, viel verloren. Aber dieses Haus hier haben sie bebalien. Unv das bat auch Herr Barka, der es jetzt hat, die ganze Zett gehalten, wo er in Amerika war. Er ist noch nicht lange wieder hier." „Ach so", sagt Gehlsen, „Ja. so ein Erbe bewahrt man sich wohl, das kann ich verstehen. Sind Sie beide auch schon lange bei der Familie Barka in Stellung?" „Nein", sagt ihm jetzt die Frau. „Das sind wir ja nun nicht. Wir sind nichi von hier. Herr Barka hat uns vom Festland her angenommen, als er nach Amerika ge fahren ist. Wir sind bloß die Jahre über hier gewesen und haben aufgepaßt und alles in Ordnung gehalten." „Aha. Dann haben Sie also Herrn Barka erst richtig kennengelernt, als er jetzt wiederkam?" Die beiden alten Lemchen wechseln einen Blick mit einander, der Geblsen auffällt, so daß er seine Frage schon bereut. Aber dann nicken beide lmd sagen sa. das hätten sie. Gehlsen bedankt sich und will wieder gehen, als er an einer Tür vorüberkommt, die nur angelehnt ist. Da er Weitz, daß er in diesen Raum noch nicht geführt wurde, stößt er sie ein wenig mehr auf und blickt hinein. Gehlsen bemerkt, daß das ein verhältnismäßig modern eingerichtetes Zimmer ist, da man die wuchtigen flämischen Möbel als immerhin neuzeitlich ansprechen muß. Es ist ein kostbar und behaglich ausgestattetes Herrenzimmer, das offenbar mehr als die anderen Räume dem täglichen Ge brauch des Hausherrn dient. „Das Zimmer wird nicht geheizt", belehrt der Führer, „das ist auch nicht so 'ne Seltenheit. Das ist das Zimmer von Herrn Barka, und wir haben die Tür bloß offen, we» hier das Telephon drin ist. damit wir's hören können." Gehlsen steht aber schon mitten in dem Raum unv sieht sich um. ... „Auch ein sehr schönes Zimmer", sagt er und mal. „Solche Sachen findet man heute auch nicht mehr alle Tage- Die müssen hier schon seit Generationen stehen, ich meine, die haben doch auch schon den Voreltern von Herrn Barr« gehört." . - „Ja, das soll wohl sein", stimmt der Führer zu. haben sie auch. So Sachen kann man gar nicht von «e Stelle rücken, selbst wenn man wollte. So schwer sind Das ist alles noch so. wie es immer war." (Fortsetzung solgw