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MMufferTaaebsatt Da» „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monall 2 RM frei Haus, bei Postbestcllung !,su RM. zuzügi. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Postanftalte». Postbolen, unsere Auslräger u Geschäftsstelle nehmen zu,-der Zett Be- .. stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend sonstiger Betriebs,törun. gen besteht kein Anspruch — ' . > - auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiltegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut ousliegender Preisliste Nr. 8. — Ztfser-Gebühr: 2V Rps. — Vorgeschrte- bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m e bis vormittags w Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit. Fekttfprkck)er: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt seder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 113 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 17. Mai 1939 Das Recht auf Kolonien Zur Rcichslolonialtagung in Wien. Die Hauptstadt der Ostmark steht in diesen Tagen im Belchen der Reichskolonialtagung. Hier in Wien hat der Bimdesführer des Neichskolonialbundes, Reichsleiter General Ritter von Epp, von neuem das deutsche Recht ans Kolonien unterstrichen und damit die Kolonialfrage wieder in den Vordergrund des Interesses geschoben. So sehr wir auch zur Zeit mit dem europäischen Wwblem beschäftigt sind und die europäischen Einkrei- fungsmanöver der Westmächte wachsam beobachten, so können diese Dinge unser Augenmerk von der Lösung der kolonialen Frage keinen Augenblick ablenken. Unser Rechtsanspruch auf Kolonien ist unabdingbar, und der Raub deutschen Kolonialbesitzes durch dieselben Mächte, die uns überall den Lebensraum beschneiden möch ten, ist nicht aus der Welt zu schaffen. Was das Deutsche Reich durch erfolgreiche Arbeit aufgebaut und durch vor bildliche Leistungen in wirtschaftlicher, kultureller und ge sundheitlicher Hinsicht in den Kolonien fortentwickelt hat, das ist auch durch den Rechtsbruch von Versailles nicht ungeschehen zu machen. Wir haben uns unsere Kolonien nicht mit Waffengewalt erobert, sondern der Erwerb voll zog sich in völkerrechtlich legalen und einwandfreien For men, hauptsächlich durch Abschluß von Freundschafts- und Handelsverträgen mit den Eingeborenenhäuptlingen, und keine Macht der Welt hat bis zum Kriege die Recht mäßigkeit des deutschen Erwerbs in Zweifel gezogen. Als 1918 in Versailles das Deutsche Reich zerbrach, da stürzten sich die Feindbundmächte auf den deutschen Kolonialbesitz. Unter Aufsicht des sogenannten „Völker bundes" traten sie als „Treuhänder" das Erbe Deutsch lands an. Treuhänder sollten sie sein, aber niemals Be sitzer. So ist es dem Buchstaben nach gedacht. Aber wir Wissen aus der Geschichte der vergangenen zwanzig Jahre, swß die sogenannten Mandatsstaaten sich als Besitzer suhlen nnd so tun, als gehöre ihnen heute das deutsche Kolonialeigentum. Wie sehr aber Politiker der West- Mächte den Kolonialraub zu legalisieren versucht haben, so ist es ihnen doch nicht gelungen, die deutschen Rechts ansprüche auf die Kolonien zu beseitigen, juristisch so wenig wie in moralischer Hinsicht. Deutschlands Recht auf Rückerstattung des Kolonialbesitzes ist unbe streitbar. Träger des kolonialen Gedankens in Deutschland war früher die Deutsche Kolonialgesellschaft. Mit dem Willen des Führers und aus dem Recht, einer neuen zeitlichen Entwicklung des deutschen Volkes das zu geben, was ihr gebührt, wurde die Deutsche Kolonialgesellschaft aufgelöst und an ihre Stelle trat unter Führung des Generals Ritter von Epp, der sich in China wie in den Kämpfen in Südwestafrika einen Namen gemacht hat, der Reichs kolonialbund. Dieser Bund ist nach außen hin der umfassende Ausdruck eines einzigen auf die Wiedergewin nung der deutschen Kolonien gerichteten deutschen Willens. Der Führer hat immer wieder in seinen Reden die deutsche Kolonialforderung wiederholt und den Raub der deutschen Kolonien am stärksten wohl in seiner Redevor dem Reichstag am 30. Januar d. I. gebrand- markt, als er sagte: „Der Raub der deutschen Kolonien war moralisch ein Unrecht, wirtschaftlich ein Heller Wahn sinn, politisch in seiner Motivierung so gemein, daß man versucht ist, sie einfach als albern zu bezeichnen." In diesen Sätzen ist gleichzeitig die deutsche Forderung festgelegt. Es gilt, das moralische Unrecht an Deutschland wieder gutzumachen. Daß die Eroberungen der deutschen Kolonien — übrigens ein Bruch der sogenannten Kongoakte von 1885 — noch keinen Rechtsanspruch der „Eroberer" be gründen, ist völkerrechtlich unbestritten. Der Reichskolonialbund hat niemals eine andere Forderung erhoben als die auf „Rückgabe des Kolonial reiches, das das deutsche Volk sich einst aufgebaut hat, ohne irgend jemand zu berauben und ohne irgendeinen Ver trag zu verletzen". Der Führer hat mit aller nyr wün schenswerten Klarheit oft genug dargelegt, welchen tat sächlichen Wert die Kolonien haben: für die anderen wie für uns. Die Behauptung Englands und Frankreichs, Kolonien besäßen gar keinen wirklichen Wert, hat Adolf Hitler mit dem einzig denkbaren Einwand beantwortet: „Es ist nicht einzusehen, weshalb man sie (die Kolonien) uns dann erst recht vorenthält." Diese Antwort, die mit dem Advokatengeist diplomatischer Demokratien nichts ge mein hat, ift die streng logische Folgerung auf die auch von den anderen anerkannte Gedankenfolge, die sich aus den wirtschaftlichen Beweggründen ergibt, Deutschland so weit wie möglich auf dem Gebiete der Rohstoffversorgung sicherzustellen. „In diesem Sinne", so erklärte der Führer 1936, „wird die Forderung nach Kolonien in unserem so dicht besiedelten Land als eine selbstverständliche sich immer wieder erheben." Die Handelsbilanzen der großen Kolonialmächte England und Frankreich beweisen am allerbesten, von wie großer volkswirtschaftlicher Bedeu tung Kolonialbesitz für ein Volk ist. Was für die anderen gilt für uns um so mehr, als man uns mit allen Mitteln von dem Weltmarkt absperren und eine deutsche Rohstoffbasis in den Kolonien verhindern will. Jeder deutsche Mann muß Träger des SA.-Wehrabzeichens sein! Belm md Stahl Wen dar Laarlaad Der Führer im Saargebiet Ter dritte Tag ver Jnipemonsreue des Führers galt den Westwallbauten im Bereich des Saargevie- tes. Ueberall wehen Spruchbänder im Wind, die den Dank und die Begeisterung der Saarländer in kurzen, knappen Schlagwörtern ausdrücken. Die Dörfer haben sich in ein Kleid grüner Buchenzweige gehüllt. So bietet das Saarland heute ein hinreißendes Bild des jungen, sieg haften Frühlings. Ueber dem Grün der Zweige grüßen Kastanienblüten, Fliederhecken und soeben erblühte Tul pen. — Es ist das erste Mal, daß der Führer dieses Ge biet durchfährt, und die Bevölkerung kann ihm nun zwie fachen Dank abstatten, den Dank an ihren Befreier und den Dank zugleich für den Schutz, den der Führer diesem Land vor jedem feindlichen Einfall gegeben hat, das Jahrhunderte hindurch immer allen Bedrohungen offen stand. Alle Möglichleiten znm Schutz werden erschöplt Die Fahrt des Führers führt abermals bis an die Grenze hin. Sie wird häufig unterbrochen, weil der Füh rer an strategisch wichtigen Punkten das Gelände prüft, ob auch alle Möglichkeiten einer unbedingten Verteidi- gung erschöpft sind. Der Schutz des Saarlan des soll so vollkommen wie nur irgend möglich sein. Wo auch immer noch einzelne Ver stärkungen des Westwalles möglich erscheinen, werden sie sogleich vom Führer noch zusätzlich angeordnet. Dem un geübten Ange fallen solche Möglichleiten überhaupt nicht mehr auf. Seit Stunden sind wir ununterbrochen an Fe stungswerken aller Art vorübergefahren. Große Panzer werke wechseln ab mit grandiosen Sperranlagen, wichti gen Mannschaftsständcn. gewaltinen Bctonklötzen von un geheuerer Kampf- und Widerstandskraft. Beseitigung aller WenenglMen Uebergönge Zwischen die militärischen Inspektionen schieben sich Besichtigungen der Wasserbauten, Besprechungen über Straßenbauten und über die allgemeinen Verkehrsverhält nisse. Dem Führer ist es während seiner Fahrt ausgefal len, daß im Saargebiet noch zahlreiche schienengleiche Uebergänge vorhanden sind. Sogleich erkundigt er sich, Wie viele solcher ungeschützten Uebergänge es im Geltet noch gibt. Der Generalinspektor für das deutsche Straßen wesen, Dr. Todt, gibt Auskunft und erhält sogleich vom Führer den Auftrag, für die Beseitigung der schienenglei chen Uebergänge zu sorgen. Gerade in einem Industrie gebiet, in dem täglich Hunderttauseude Straße und Bahn benutzen, muß ein Höchstmaß an Sicherheit für den Ver kehr geschaffen werden Daher wird nach dem Willen des Führers das Saargebiet bald nur noch kreuzungsfreie Eisenbahnstrecken aufweisen Bergvönge übeM mit Berteidigungswerlen Dann geht es wieder weiter, aufs neue an Festun gen und Sperren, Panzerwerken und Höckerlinien vor über. Auf engstem Raum massieren sich die Werke zu gan zen Bastionen: Das Industriegebiet der deutschen Saar wird keines Feindes Fuß mehr betreten! Die Verteidigungswerke sind zum größten Teil be reits völlig unsichtbar. Ganze Bergkänge sind oft übersät von solchen Werken. Dann sind sie fast un ¬ mittelbar nebeneinander, in vielen Reihen gestaffelt, auf- marschiert, eine unzerreißbare Front aus Stahl und auS Beton. Jubel in den Saarstadten Die Fahrt führt in die Industriestädte, die den Füh rer mit unbeschreiblicher Freude empfangen. Saar lautern, Völklingen, Saarbrücken wett eifern miteinander. Herrlich sind die Straßen geschmückt. Ein Wald von Fahnen wogt im Winde. Viele Glieder tief stehen die Menschenmassen. Die Geschäfte sind geschlos sen. Von ihren Arbeitsplätzen weg sind die Belegschaften der Fabriken auf die Straße geeilt und stehen auf den Straßen, um den Führer zu grüßen. Sie jubeln und Win ken und rufen. Ganz langsam fährt der Führer durch die prächtig geschmückten Straßen. In das Klirren der Betoniermaschinen und in dar Heilrufen der Massen mischt sich plötzlich das dumpfe Grollen eines jäh losbrechenden Gewitters — es ist, als sprächen die Panzerwerke selbst schon ihre eherne Sprache, die Sprache der Kraft, die stählernen Worte eines unbeug samen deutschen Verteidigungswillens. * Der Führer im Gautheater Saarpfalz Am Dienstagabend besuchte der Führer in Saarbrük- ken die Aufführung der Millöckerschen Operette „Die Du- barrv" im Gauiheater Saarpflalz. Bei dieser Gelegenheit traf der Führer mit den Reichs- und Gauleitern der NSDAP, zusammen, die sich aus Einladung oes Oberbesfchlshabers des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsck, ebensalls aus einer Besichiigungsreife im Westen befinden. In der Pause begrüßte der Führer eine Abordnung von Ar beitern des Westwalles, die der Oberbefehlshaber des Heeres nach Saarbrücken zur Vorstellung im Gautheaier etngeladen hatte. Der Führer dankte ihnen für ihre treue Ar beit an diesem gewaltigen Werk. Die Fahrt der Reichs- und Gauleiter Unter Führung von Generaloberst von Brauchitsch. Von Saarbrücken aus begann die große Fahri der Reichs- und Gauleiter der NSDAP, an den Grenzwall des Deutschen Reiches im Westen. Unter Führung des Oberbefehlshabers des Heeres General oberst von Brauchitsch ging die Fahrt zunächst in das südlich von Saarbrücken liegende Gelände, in dem die Befestigungsarbeiten auf Befehl des Führers im ver gangenen Winter ausgenommen wurden. Ueberall sieht man jetzt schon den gewaltigen Grenzwall, der dem treuen Saarland eine sichere Wehr ist, der Fertig stellung entgegengehen. Ueber Völklingen und Mettlach ging dann die Fahrt weiter durch das herrliche Saartal. Auch für das politische Führerkorps Adolf Hitlers war der ihnen gebotene Einblick in das gewaltige Befesti gungswerk ein unvergeßliches Erlebnis. In Mettlach, Saarburg, in Konz und in allen an deren festlich geschmückten Saarorten, durch die der Ober befehlshaber des Heeres mit feinen Gästen kam, wurde ihnen von der Bevölkerung ein jubelnder Empfang be reitet. Hier grüßte das treue Saarvolk alle Gaue unseres Großdeutschen Reiches, mit denen es unter Adolf Hitler zu einer unzerreißbaren Einheit verbunden worden ist. Bald wurde das im Festschmuck prangende Trier er reicht, wo der erste Teil der Besichtigungsfahrt der Reichs und Gauleiter abgeschlossen wurde. Italien jederzeit bereit Heereshaushalt von der Faschistischen Kammer genehmigt — Ungeheuerer Ausbau der italienischen Rüstungen Die Faschistische und Korporative Kammer genehmigte den Heereshaushalt 1939/40. Vorher hatte der Staatssekretär im italienischen Kriegsministerium. General Pariani.der Oberbefehlshaber des italienischen Heeres, betont, daß die stete Entwicklung auf dem Wege der Vervollkommnung des Hee res mit solcher Entschlossenheit und Methotik durchgesührt werde, daß er mit Sichcrchit sagen könne: „Wir sind in jedem Augenblick bereit!" Im einzelnen führte General Pariani aus: Gerade im ablaufenden Haushaltiahr habe das italienische Heer hinsicht lich seiner Vervollkommnung gemäß dem vom Duce gesteckten Zielen einen gewaltigen Sprung vorwärts gemacht. Die Neu ordnung des Heeres werde durch die moralische Vorbereitung des Faschismus und insbesondere durch die vormilitä rische Ausbildung immer mehr erleichtert, so vaß z. B. bei der Aushebung des letzten Jahrganges 90 Prozent der Rekruten schon im ersten Monat schöne Ergebnisse ihres militärischen Könnens zeigen konnten. Auch aus dem Gebiet der materiellen Vorbereitung durch Verstärkung der Rüstungen, vor allem der Artillerie, der Luftabwehr und der Motorisierung seien wesentliche Fort- I schritte gemacht worden. Die Rüstungsindustrie wer de in verhältnismäßig kurzer Zeit ihre bisherige Produktion aus das Vierfache steigern. Sehr sorgfältig sei die Roh stoffversorgung betrieben worden. Außerdem richte sich die Wehrmacht heute weitgehend nach den Geboten der Autarkie. Selbstverständlich könne er hierzu keine Zahlen nennen, doch könne er versichern, daß die Versorgung mit den neuen Maschinengewehren, mit den neuen Mörsern, mit den neuen Tankabwehrgeschützen und Flaks bereits weit vorge schritten sei. , Weiter erwähnte General Pariani die faschistische Doktrin des Krieges der raschen Entscheidung, die, wie er betonte, starke Kamps mittel zur Brechung des Widerstandes erfordere, aber noch mehr schnelle und bewegliche Truppeneinheiten verlange, um jede Ein bruchsstelle durch rasche und starke Truppenverschiebungen in die Tiefe M'F'.uwerten. In diesem Zusammenhang teilte er mit, daß die neue aus zwei Jnfanterieregimentern bestehende Divisionen sich in den entscheidenden Kämpfen in Katalonien nach dem übereinstimmenden Urteil der italienischen Gene räle glänzend bewährt habe. Der Umbau des ita-