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Wilsdruffer Tageblatt : 09.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193905092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390509
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-09
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.05.1939
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osfenvar doch das Erfühl, datz die Weltanschauung, auf der die Demokratien sich gründen, heute schwer erschüttert, zum Teil schon sichtbar zersprungen ist. Obwohl der Nationalsozialismus daraus bedacht ist, sich nicht in einen internationalen »national sozialistischen- Bund zu verwandeln! Ein alter Zustand wieder hergestellt Rosenberg bezeichnete es dann als Merkwürdigkeit, wenn heute Amerika in die europäischen Verhältnisse hineinredc. Es sei dies deshalb widersinnig, weil es sich dabei auf die Ideen von Völkern stütze, von Frankreich und England, deren Könige einst „Kleinkönige genannt wurden und die durch einen glück lichen Umstand für einige Jahrhunderte im Vordergrund Euro pas standen. Gegenüber diesen Staaten dürfe aber nicht ver gessen werden, daß die großen Staatsschöpfungen von den Grie chen, Römern und Germanen geschaffen wurden. Diese Völker hätten Europa verteidigt und diese europäische Mission habe trotz der zeitweiligen Vorherrschaft Frankreichs und Englands nie ganz aufgehört zu bestehen. Dauernd habe Europa verteidigt werden müssen gegen die Hunnen, gegen die Mongolen und gegen die Türken. In unseren Tagen habe sich die entscheidende Wende vom Westen Europas wieder in das Herz Europas voll zogen. Wir können sie dahin bezeichnen, dah das Schicksal Europas von der Peripherie, von wo aus es 400 Jahre vertreten wurde, wieder seinen Schwerpunkt im eigentlichen Kontinent gefunden hat. Tms wahre Herz Europas schlägt wieder: Deutschland! Die nationalsozialistische Bewegung hat dieses Herz erneut mit Blut durchflutet und zum schlagen gebracht. Rosenberg entwickelte den Lauf der Geschichte vom Ersten Reich, das geachtet war von Palermo bis zur Marienburg, zum Zweiten Reich, nach dessen Zusammenbruch in der Stunde einer großen Wiedergeburt die Ostmark und das Sudetenland dem Dritten Reich eingefügt wurde. Das Protektorat über Böhmen und Mähren stellte einen geschichtlichen Zustand wieder her, wie das Schicksal ihn bereits vor tausend Jahren erzwungen hatte. Und im Süden ist ein starkes nationales Italien ent standen. Geographisch gesehen steht also erneut Europa als politisch Ähnlich geformter Block wie in der deutschen Kaiserzeit und hat die Aufgabe, unseren Erdteil und seine Kultur ebenso zu schüt zen wie dieses. Der scheinbar ewige Kampf zwischen Germanen und Romanen ist damit beendet und einer schöpferischen Zusam menarbeit gewichen. Es bedeutet darum einen weltpolitischen Irrweg, wenn die führenden Persönlichkeiten des demokratischen Westens diese wahrhast historische Stunde nicht begreifen und dah eine riesengroße Zeit dort bisher nur kleine Menschen vor- gesondcn hat. Was heute entsteht, ganz gleich, ob die absterbenden Rand- staatenpolitiker es glauben oder nicht, ist der Beginn einer Selbstbesinnung und Neuordnung Europas, die mit ihren Wur zeln in ein jahrtausendaltes Schicksal hineinreicht. Diese Ge danken können auch anregend für die zahlenmäßig kleinen Völ ker sein, die sich der Zersetzung durch die demokratischen Mächte von sich aus nicht mehr erwehren können. So glaubt das deutsche Volk heute an einer grohen Wende seiner eigenen und der europäischen Geschichte zu stehen. Ein altes Zeitalter geht seinem Ende entgegen und eine neue Zeit ist auferstanden mit grohen Fragen, die man nicht mit alten Antworten erledigen kann. Baltische Staaten stimmen zu Billigung des deutschen Vorschlages eines Nichtangriffs paktes — „Garantie der Sicherheit für kleine Staaten" Ueber die Besprechungen, die zwischen den Außen ministern Estlands und Lettlands in Reval stattge funden haben, wurde eine amtliche Mitteilung heraus gegeben, in der die grundsätzliche Zustimmung zu dem deutschen Vorschlag eines Nichtangriffspaktes festgestellt und gesagt wird, die Standpunkte der beiden Länder seien miteinander in Einklang gebracht worden. Die beiden Regierungen, heißt es weiter, wollten die An gelegenheit auch weiterhin im gegenseitigen Einvernehmen behandeln. Mit dem deutschen Vorschlag beschäftigt sich auch der Revaler „Paevaleht-. Das Blatt führt u. a. aus, Deutschland wolle mit seinem Vorschlag beweisen, datz es weder aggressive Absichten noch Erpansionsbestrebungen im Baltikum habe. Die Staaten, an die ein entsprechender deutscher Vorschlag ergangen sei, seien kleine Staaten, die sich eine Politik der Fernhaltung aus den Konflikten der Großmächte und der unerschütterlichen Neutralität zu eigen gemacht hätten. Diesen Staaten sagten besonders solche politischen Abkommen nicht zu, die ihnen die Ver pflichtung auferlegten, an Zwangsaktionen gegen einen anderen Staat teilzunehmen. Anders verhalte es sich mit Nichtangriffsverträgen. Derartige Verträge bedeuteten für die neutralen Staaten eine Garantie ihrer Sicherheit. Es bestehe daher kein Grund, sich von dem Abschluß solcher Verträge fernznhatten. „London prüst die Lage" Rach der Hinfälligkeit des deutsch. englischenFlottenabkommens Im Unterhaus teilte Ministerpräsident Chamberlain auf Anfrage mit, daß die britische Regierung die durch die Hinfälligkeit des deutsch-englischen Flottenabkommens ge schaffene Lage «nach jeder Richtung" prüfe und daß bald eine Mitteilung an die Rcichsregierung abgehen werde. Das Liebeswerben um Sowjetrußland Auf Anfragen im Unterhaus über die englisch-sowjetrussischen Besprechungen vermied Chamberlain bei feinen Antworten peinlich, im einzelnen auf den Inhalt der gestellten Fragen einzugehcn und beschränkte sich auf die Feststellung, datz die Ansichten der britischen Regierung dem britischen Botschafter in Moskau zur Weiterleitung an die Sowjetregterung über sandt worden seien. Solange dieser diplomatische Gedanken austausch noch im Gange sei, hielte er es nicht für richtig, eine öffentliche Erklärung über die in den Fragen angeschnittenen Probleme abzugeben. Der Labour-Abgeordnete Henderson fragte Chamberlain, ob das Haus annchinen könne, daß die Politik der Regierung in dem Bestreben bestehe, das größtMLgliche Maß von Zu sammenarbeit mit Sowietrußlanv zu sichern und ein System auf der Grundlage einer gegenseitigen Garantie mit dem Ziel zu errichten, der „Aggression-, woher sie auch kommen möge, sich zu widersetzen. Chamberlain erwiderte, es sei die Absicht der Regierung, ein möglichst großes Maß von Zusammenarbeit mit Sowjetrußland bei der Po- litik, die sie verfolge, zu erzielen. Der Labour-Abgeordnete Fletcher fragte daraus den Premierminister, ob er eine Er klärung darüber abgeben könne, ob die fowjetrussischen Vor schläge von dem Wechsel im sowjetrussischen Außenkommissariat unberührt blieben. Chamberlain erklärte, er sei nicht in der Lage, eine positive Antwort darauf zu geben. / Lloyd George: Der britische Generalstab müßte sofort entlassen werden! DNB. London, 9. Mai. Hm Unterhaus, das am heu tigen Montag die zweite Lesung des Dienstpflichtgesetzes fort setzte, ergriff auch Lloyd George das Wort, der grundsätzlich dem Vorgehen der Regierung zustimmte, gleichzeitig aber eine seiner schärfsten Attacken ritt und vor allem betonte, datz die britische Wehrpflicht in ihrer fetzigen Form völlig mizsrekchend sei. Die Regierung habe sich jetzt verpflichtet, Polen, Rumä nien und Griechenland im Ernstfälle zu helfen. Wie würde die Lage aber sein, wenn die Gegenseite morgen losschlage? Auf der einen Seite würden Frankreich und Polen stehen so wie England, das im Bastfall ein Expeditionskorps entsenden könne, das so stark sei wie 1914. Auf der anderen Seite aber ständen Millionen von Deutschen und das italienische Heer, die zusammen rein zahlenmäßig stärker und außerdem bester diszipliniert und ausgebildet und obendrein noch erfahrener seien. Auch ihre Ausrüstung sei weitaus besser als im Welt krieg. Deutschland und Stallen hätten nicht nur eine Militär allianz abgeschlossen, sie hätten auch ihre Pläne fertig «us- gcarbeitet. Deutschland und Italien zusammen könnten zwei mal so starke Heere aufstellen wie Frankreich, Polen und England zusammen. Frankreich müsse außerdem die Pyrenäen grenze bewacht halten und die italienische Grenze. Frankreich könne somit nur 150 WO Mann in einem Angriff auf Deutsch land zur Unterstützung Polens werfen. Die drei Garantien an Polen, Rumänien und Griechen land seien die unverantwortlichsten Verpflichtungen, die je ein Land auf sich genommen habe. England werde sie nicht halten können. Es sei purer Wahnsinn, wenn England jetzt 360000 Mann zum Wehrdienst einziehe und das auch noch in Raten von 50 000. Er fordere den Kriegsminister auf, dem Unterhaus zu sagen, ob der britische Generalstab der Regie rung vor den Garantien den Rat erteilt habe, daß diese sicher angelegt seien und daß sie eingehalten werden könnten bzw., daß auch nur die geringste Chance auf einen Sieg bestehe. Wenn der Eenerafftab das getan habe, dann müsse er sofort entlassen und in eine Irrenanstalt gebracht werden. Außerdem übersehe man im heutigen Bild die Stellung Japans. Japan sei in seinem Feldzug jetzt 2600 Meilen der indischen Grenze nähergerüät. Sm letzten Kriege habe Eng land eine Million Mann aus Indien holen können, Frank reich eine Halde Million aus Indochina. Das sei heute nicht mehr möglich, und hier liege die größte Gefahr, die es für das britische Empire je gegeben habe. Die britische Regierung wolle Sowjetrußland nicht haben. Man brauche es aber, denn ohne Sowjetrußland stehe man vor einer sicheren Niederlage oder aber vor der Tatsache, daß England wieder einmal seine Verpflichtungen nicht einhalte. Aus unseres Keimst. Wilsdruff, am 9. Mai 1930. Spruch des Tages Wahrheit und Licht haben das vor allen andern Dingen in der Welt voraus, datz sie keiner fremden Hilse bedürfen, um gesehen zu werden. Wieland. Jubiläen und Gedenktage 10. Mai. 1760: Der Dichter Johann Peter Hebel in Basel geboren. — 1871: Friede von Frankfurt a. M. — 1S04: Der Asrikareisende Henry Morton Stanley (James Rowland) in London gestorben. — 1915: Der Geschichtsforscher Karl Lamprecht in Leipzig ge storben. — 1933: Bildung der Deutschen Arbeitsfront ab geschlossen. Sonne und Mond: 10. Mai: S.-A. 4.14, S.-U. 19.39; M.-A. 0.26, M.-U. 10.10 Der Redakiionsmaikafer In milden Wintern Pflegen den Zeitungsredaktionen Exemplare unseres gewöhnlichen Maikäfers vorgezeigt und um eine Notiz gebeten zu werden, die das „abnorm frühe Erscheinen der Maikäfer- verkündet. Aber diese Tatsache, daß die Maikäfer bereits fix und fertig sind, ist nicht so sonderbar, als es der Laie annimmt. Schon im Herbst verläßt der Maikäfer nämlich seine Hülle, seine Puppe. Die Puppe überwintert nicht, wohl aber der fertige Käfer, der jedoch nicht zur Erde emporsteigt, son dern ohne Nahrung unter der Erde lebt, bis ihn im nächsten Frühjahr, im Mai, die soeben ausgebreiteten jungen Blätter locken und er sich an die vollbesetzte Mai- tafel setzen kann. Ueberhaupt sind die Engerlinge, also die Larven des Maikäfers, eine sonderbare Gesellschaft. Sie verlangen warmen Boden. In dicht beschatteten Wäldern gibt es keine Engerlinge. Folglich legt das Weibchen des Mai käfers ihre Eier auf sonnige Stellen, die Engerlinge fressen drei, in wärmeren Gegenden, z. B. Frankreich und Un garn, zwei Jahre, und zwar nicht nur Pflanzenkost, son dern auch schwächere Exemplare von ihresgleichen, wo durch sich erklärt, daß die Engerlinge nicht zu gewaltig zu nehmen. Der ungarische Käferforscher Prof. Karl Sago fand in einem Akazienbaum eine ganze Gruppe von voll wüchsigen Larven eines vierschrötigen Käfers, des Valgus hemipterus, und unter den bleigrauen Engerlingen dieses Käfers auch zerrissene Stücke, ein Zeichen, daß ein Feind unter ihnen sein mußte. Als er die Gänge weiter unter suchte, entdeckte er diesen endlich in der Gestalt eines fetten Maikäferengerlings, der, die leckeren Bissen wit ternd, in die Wurzel des Baumes eingekrochen und von da aus eine Spanne hoch über der Erde in dem Stamm selbst emporgedrungen war und, das vorige Vegetarier leben verachtend, nunmehr wie ein richtiger Wolf in -er Schafherde um sich griff. Die vier- oder dreijährige Periode des massenhaften Auftretens der Maikäfer erklärt sich so am ungezwungensten. Folgt nach dem Schwarmjahr die spärliche Brut der Zwischenjahre, dann fallen diese schwächeren Engerlinge fast durchweg den älteren zum Opfer. Die Maikäfer verpuppen sich erst wenige Monate vor ihrer Auferstehung, also im Sommer des Jahres, in dem sie als Käfer wenigstens unter der Erde schon „fertig sind. Die von den Menschen zufällig gefundenen oder aus gegrabenen Käfer aber sind — die Redakttonsmaikäser. Im übrigen gilt die alte Parole: Der Maikäfer ist kein Freund, sondern ein Feind des Menschen — also Kampf dem Maikäfer! Schönheit im StadlDiA — Schützt und beachtet die städti schen Anlagen! Sauberkeit und Ordnung auf öffentlichen Wegen und Plätzen sind erste Voraussetzung für alle Be strebungen zur Verschönerung des Stadtbildes. Da kann es auch einmal nötig sein, daß Mittwochs die Straße gekehrt werden muß. Auch dazu besteht die Verpflichtung. In der Zedtler- und besonders in der Bahnhofstraße hat die Stadt verwaltung umfangreiche Rosenanlagen errichten lasten, die in der Blüte zu einer Augenweide werden. Nun tuns die Ro sen alleine nicht, auch das Drum und Dran muß harmonisch eingestimmt fein. Die Arbeiten dazu Md und werden jetzt aus- Londons Botschafter in Moskau bei Molotow DNB. Moskau, 9. Mai. Nachdem die britisch sowst- tischen Paktverhondlungen durch die Ausbootung Litwinow- Finkelsteins eine Unterbrechung von mehreren Tagen erfahren hatten, wurde Dem britischen Botschafter in Moskau Sir Wil liams Seeds am Montag Gelegenheit gegeben, den jetzt mit der Leitung des Außentommissariates betrauten Regierungs chef Molotow aufzusuchen. In einer Unterredung, die unge fähr 40 Minuten dauerte, übermittelte der Botschafter am Montag nachmittag Molotow die Antwort Der Londoner Re gierung auf die letzten noch von Litwinvw-Finkelstein formu lierten sowjetischen Vorschläge, die über den ursprünglich von englischer Seite vorgebrachten Plan der gemeinsamen Garan tie für die westlichen und südlichen Nachbarstaaten der Sow jetunion erheblich hinausgehen. Ueber den Inhalt Der Unter redung wird weder von sowjetischer noch von englischer Seite etwas bekannt gegeben. In diplomatischen Kreisen vermutet man, baß Molotow die Erklärungen des britischen Botschaf ters zunächst nur zur Kenntnis genommen hat. * i Londons „Gegenvorschlag- in Moskau Erkundigung über Litwinows Verabschiedung Wie Reuter aus Moskau berichtet, ist anzunehmen, Laß der britische Botschafter in Moskau einen Gegenvorschlag Großbritanniens überreicht hat, der folgendes an Stelle der Triple-Allianz zwischen Großbritannien, Frankreich und Sowjetrußland englischerseits vorschlägt: 1. Die Sowjetunion soll die an sie angrenzende« Staaten individuell garantieren; 2. Großbritannien verpflichtet sich der Sowjetunion gegenüber, der Sowjetunion zu Hilfe zu kommen, falls ein Krieg infolge Anwendung der Sowjetgarantie entstehen sollte. Nach der Reutermeldung hat sich der britische Bot schafter weiter danach erkundigt, welche Bedeutung Ler Ver abschiedung des Sowjetaußenkommissars Litwinow-Finkel» steins beizumessen ist. geführt, werden aber von manchen Leuten recht wenig ge- un beachtet. Unbekümmert schreiten da manche Wer frisch umge grabenes und besätes Land oder schneien die Ecken ah und machen auch damit zunichte, was die Hand des Gärtners kaum aufgerichtet hat. Das ist ein Verhalten, das nicht scharf ge nug verurteilt werden kann. Achtet und beachtet die städtischen Anlagen, sei ihnen allen noch einmal zugerufen! Für das Deutsche Iugendherbergswerk sammelte die Ju gend am Sonnabend und Sonntag sehr eifrig. Die Schulkin der boten Briefverschlußmarken mit Bildern von Jugendher bergen zu 10, 20 und 50 Rpf. an, wobei die letzteren ihres hohen Preises wegen freilich schwer abzusctzen waren. Die Marken waren in Heftchen im Gesamtwerte von 3 RM. ver einigt. Die Aelteren der Hitler-Sugend verkauften allerlei Ab zeichen von Synrbvlen des Bauhandwerkes, wie Bausteine, Hommer, Zirkel usw. Der volle Erfolg des Reichsweibe- und Opfcrtages spiegelt sich auch im Ergebnis der Sammlung in Wilsdruff wider: 534,17 RM. Allen Spendern wird auch an dieser Stelle herzlich gedankt! Am 17. Mai ist Volkszählung! Ihre Durchführung betrifft eine- Bekanntmachung des Bürgermeisters im amtlichen Teile der vorliegenden Nummer, auf die wir besonders Hinweisen. Einen praktischen Vorführungcabend für neuzeitliche Früchte- und Gcmüseverwcrtung veranstaltete gestern abend der Verein für naturgemäße Lebens- und Heilweise im „Meißen Adler". Nach begrüßenden und einleitenden Worten seitens des Vorsitzenden Leuchtenbcrger ergriff der Vor tragende Haffner das Wort zu seinen Ausführungen. Er sprach zunächst über die alltäglichen Ernährungssünden, die unserer Gesundheit abträglich sind durch unsachgemäße Zube reitung von Gemüse-, Obst- und Beeren. Nickt das viele Essen gibt den Ausschlag, sondern das, was man ißt. Es muß versucht werden, durch richtige Ernährung dem vorzeitigen Abbau des menschlichen Organismus vorzubcugen. Durch das Kochen des Gemüses und der Früchte werden 5O5L aller Nähr werte zerstört. Der Vortragende sprach überzeugend über die richtige Verwertung der Fruchte. Viele Krankheiten werden heute mit reinen Fruchtsäften erfolgreich behandelt. Durch das Kochen der Früchte wird der natürliche Traubenzucker zerstört und muh durch anderen Zucker ersetzt werden. Nachdem der Vortragende die alten Methoden der Fruchtsaftgewinnung ge streift hatte, behandelte er die Saftgcwinnung mittels eines neuzeitlichen Apparates. Die Früchte werden hier nur ge dämpft und die Zuckerzugabe zu allen Früchten ist äußerst ge ring, also mit großer Geldersparnis verbunden. Das Ergeb nis dieses Verfahrens ist außerdem ein vollkommen natur reines Produkt mit allen für den Organismus wichtigen un zerstörten Bestandteilen. Wir sollen leistungsfähig bleiben durch richtige Ernährung und die Grundlage allen Familien- glückes ist die Gesundheit. Deshalb ist es unbedingtes Erfor dernis, die Nahrung so zuzubereiten, daß die natürlichen Be standteile derselben erhalten bleiben, und dem Körper die Stoffe zugesührt werden, die er zu seinem Ausbau braucht. Es schloß sich eine Vorführung des Apparates zur Fruchtvcrwertung an. Auch konnten sich die Anwesenden von der Güte des erzeug ten Saftes durch eine Kostprobe Nhabarbcrsaft überzeugen. Ernennung zum Kapitulanten- und Unterosfizicr- anwärter. Nach einem Erlaß des Oberkommandos des Heeres können Soldaten, welche bereit sind, über ihre zweijährige Dienstpflicht hinaus dem Reiche als Unter offiziere weiter zu dienen und nach Ansicht ihrer Vor gesetzten hierzu fähig sind, mit Beginn des zweiten Dienst jahres nach Vorschlag des Kompaniechefs vom Bataillons- kommandeur zum Kapitulantcnanwärter ernannt werden. Sie tragen vom Tage der Ernennung an das Kapi tulantenanwärter-Abzeichen, bestehend aus einer Um randung der Schulterklappe aus Aluminiumgespinstschnur. Im Sommer des zweiten Dienstjahres sind die Kapi- tulantenanwärter nach Bewährung in der Rekruten- und Verbandsausbildung zuin Unteroffizieranwärter zu er nennen. Mit dem Tage der Ernennung ist das Unter offizieranwärter-Abzeichen anzulegcn, bestehend ans einer knapp einen Zentimeter breiten gemusterten Alunttnimn- treffe am unteren Rande der Schulterklappe und der Unier- offiziertroddel. Die Verpflichtung auf weitere 2)4 Jabre bzw. 10 Jahre ist gleichzeitig mit der Ernenuuns UnterofliLieraMväLtLr vorännehnmn.
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