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Lauf nun nicht mehr über die Strecke. Birger Ruud ver besserte sich im zweiten Lauf erheblich, kam er doch nach wunderschöner Fahr in 77,1 Sekunden ans Ziel. Aber Franz P f n ü r konnte es diesmal doch noch besser. In stürmischer Fahrt überwand er alle Schwierigkeiten, und der Lautsprecher verkündete seine Zeit: 74,5 Sekunden. Da war der z w e i t e O l Y m p i a s i e g f ü r D e u t s ch - land sichergestellt. Aber es kam noch besser. Guzzt Lantschner verbesserte seine Zeit vom ersten Lauf ebenfalls und erreichte 75,6 Sekunden. Er hatte damit die Silberne Medaille sicher. Als schließlich Rudi Cranz mit 74,6 Sekunden auch nur wenig langsamer als Pfnür war, gab es ungeheuren Jubel unter den Zuschauern. Die Leistun gen der übrigen Läufer, die ihr Bestes gaben, konnten an diese Zeiten nicht mehr herankommen. Der Glückwunsch des Führers an psnür. Der Führer sandte an den Olympiasieger in der alpinen Kombination des Skilaufes (Abfahrt und Slalom) für Männer, Franz Pfnür aus Schellenberg» der für Deutschland auch die zweite Goldene Medaille erringen konnte, folgendes Telegramm: „Franz Pfnür, Gar misch-Partenkirchen. Zu Ihrem heutigen wunderbaren Siege fcudet Ihnen herzlichste Glückwünsche Adolf Hitler." Harte Kämpfe im Eishockey. Im ersten Eishockeyspiel am Sonnabend früh stan den sich Polen und Lettland gegenüber. Die Letten, die schon von Kanada mit 1l :l) geschlagen worden waren, mußten auch von Polen eine schwere Niederlage einstecken. Ihre aufopfernd arbeitende Verteidigung ließ zwar im ersten Drittel nur ein Tor durch, mußte die Polen aber im zweiten Spiclabschnitt auf 5:0 davonziehen lassen. Im letzten Drittel konnten die Letten ein Tor aufholen. Aber wenige Minuten später begann ein neues Trommelfeuer der Polen. Bald hieß es 6:1 und dann 7:1. Noch einmal war den Letten ein Erfolg beschieden. Aber noch zweimal konnten die Polen einschießen. Die letzten Minuten brachten keine Änderung des Ergebnisses mehr. Mit S : 2 Toren hatte Polen sein erstes Spiel beim Olympischen Eishockeytnrnier gewonnen. Österreich leistet Kanada starken Widerstand. Im Spiel zwischen Kanada und Österreich überspielten die Kanadier die Österreicher, die überhaupt nicht zur Entwicklung kamen, zunächst völlig. Vier Tore, innerhalb von drei Minuten geschossen, waren das Er gebnis des ersten Drittels. Im zweiten Drittel verstärkte sich Österreichs Widerstand erheblich. Erst nach acht Minu ten konnte Sinclair den Vorsprung auf 5:0 erhöhen. Aber kurz daraus sprang die Scheibe, die schon von dem kanadischen Torwart gestoppt war, von seinem Fuß ins eigene Tor. Die Österreicher gaben jetzt das Letzte her, und tatsächlich gelang kurz vor Schluß des Drittels Vojta ein zweiter Treffer für Österreich. Stand nach Ende des zweiten Drittels 5 :2 f ü r K a n a d a. Im letzten Spiel- abschnitt wehrte Österreichs Verteidigung alle Angriffe ab, und Kanada gelang bis znm Schlnß kein weiterer Treffer mehr, so daß ihr Sieg verhältnismäßig knapp ausficl. Auch England schlug Japan. Auf dem Rießersee wohnte die ganze japanische Ko lonie dem Eishockeyspiel England—Japan bei, das unter den besten Bedingungen ausgetragen wurde. Japan machte den Briten den recht glücklichen Sieg nicht leicht. England war häufig stark bedrängt, kam jedoch im ersten Drittel zu zwei Torerfolgen. Im zweiten Drittel war der Kampf völlig offen, und die Japaner ließen diesmal keinen Torschuß herein. Gegen Schluß konnte Borland noch einmal für England einsenden, während Japan der Ehrentrefscr versagt blieb. So s i e g t e E n g- land mit 3:0 Toren, aber nach dem Spielverlauf war der Sieg in dieser Höhe nicht verdient. Die Japaner haben eine großartige Leistung vollbracht und werden in der Trostrunde der Unterlegenen für alle Mannschaften «in beachtlicher Gegner sein. Das Programm des sechsten Tages. Nach der Pause nach Ablauf der Vorrunde greifen am Dienstag die Eishockeyspieler wieder in die Ereignisse I ein. Der Eissport beherrscht überhaupt das Feld, da auch bei den Kunstläufern sich die letzten Er eignisse vor dem entscheidenden Kürlaufen abspielen. Dienstag, 11. Februar: 9.00 Ubr Eiskunstläufen. Pflicht laufen der Herren im Kunsteisstadion, 11.00 Ubr Eisschnell läufen, 500 Meter, aus dem Rießersee, 13.30 Uhr Eiskunst läufen, Pflichtlaufen der Damen im Kunsteisstadion, 14.30 Uhr Eishockey auf dem Rießersee, 21.00 Uhr Eishockey im Kunsteisstadion. Das Eisschnelläufen beginnt mit der kürzesten Strecke, in der die Amerikaner ihre größten Aussichten haben. Ein Skiweltbewerbfe Hit an diesem Tage ganz. Znm erstenmal sind die Eisläuferinnen auf dem Plan. Die beiden Eishockeyspiele des Luges können schon wichtige Entscheidungen bringen. Tschechen besser als Ungarn. Am Sonnabendnachmittag standen sich im Eisstadion Ungarn und die Tschechoslowakei gegenüber. Die Tschechoslowaken, die zweifellos stärker als die Ungarn sind, begannen gleich mit heftigen Angriffen und waren schon in der zweiten Minute durch Kucera erfolg reich. Bei diesem Stand von 1:0 blieb es bis zum Be ginn des zweiten Spieldrittels. In diesem erzielte Iirotka, der gleich darauf auf zwei Minuten heraus gestellt wurde, den zweiten Treffer für die tschechischen Farben. Das Spiel nahm zeitweise recht scharfe Formen an. Der tschechische Torwart Peka, der bereits an der fünften Olympiade teilnimmt, konnte alle Angriffe der Ungarn aufhalten. Mit dem Gesamtstand von 2:0 wurde das dritte Spieldrittel begonnen. In der vierten Minute er zielte Malecek in elegantem Alleinkampf das dritte Tor für die Tschechoslowakei. Die Tschechen blieben weiter überlegen, während die Ungarn nur in Durchbrüchen ihr Glück versuchten. An dem Stand 3:0 für die Tschechen änderte sich jedoch bis zum Schluß nichts mehr. Belgien von Frankreich besiegt. Das Spiel zwischen Frankreich und Belgien brachte mit das schwächste Eishockey, das bisher in dem ganzen Turnier gezeigt worden ist. Wenn der Kampf trotzdem zweimal verlängert werden mußte, ehe eine Entscheidung zustandckam, so spricht das nur gegen das Können der Franzosen. Im ersten Drittel stand es 1:0 für Frankreich, das durch einen Schuß von Haßler erfolgreich war. Schon in der zweiten Hälfte flaute das Tempo ab. Die Franzosen griffen oft zu Regelwid rigkeiten, konnten aber nicht verhindern, daß die Bel gier das Ausgleichstor schossen. Das Schlußdrittel verlief torlos, so daß bei einem Stand von l: 1 verlänacu werden mußte. In der ersten Verlängerung gelang jeder der beiden Parteien ein Tor, und so war bei einem Stand von 2:2 erneut eine Verlängerung fällig. Die Belgier fetzten alles aus eine Karte und stürmten mit allen fünf Mann. Da sie dabei aber die Deckung vernach lässigten, gelang es den Franzosen, bei zwei Durchbrüchen je ein Tor zu schießen. Mit einem 4:2-Sieg für Frankreich endete der wenig schöne Kampf. Amerika von Italien bezwungen! Dann gab es im Kunsteisstadion die Sensation des Tages, als es in einem sehr schnellen und hart geführten Kampf den Italienern nach zweimaliger Verlängerung gelang, mit viel Glück die Amerikaner zu besiegen. Die Amerikaner waren erheblich besser in Technik und Schnelligkeit, aber das Glück stand auf feiten der Italiener. Im ersten Drittel gab es keinen Erfolg, die Gegner tasteten sich erst einmal ab. Im zweiten Drittel mußte der italienische Torwart einen Hagel von Schüssen über sich ergehen lassen, die er aber mit bewundernswertem Geschick und großer Geistesgegenwart hielt. So blieb es weiter bei 0:0. Erst im letzten Drittel kamen die Ameri kaner durch Garrison zu einem Erfolg, den die Italiener aber kurz vor Schluß durch Rossi ausgleichen konnten. In der ersten Verlängerung konnte keine Partei zu einem Tor kommen. In der zweiten Verlängerung schoß der Italiener Scotti ein Tor, und da die Amerikaner die aufopferungsvolle Verteidigung ihrer Gegner nicht mehr überwinden konnten, blieb es bei dem 2:1-Sieg der Italiener, die von ihren Lands leuten begeistert gefeiert wurden. Deutschland GruNpenßeger im Eishockey. Die Schweiz mit 2:0 Toren geschlagen. Die deutsche Eishockeymannschaft hat am Sonnabendabend einen ganz großen Triumph feiern können. Gelang es ihr doch, in einem sehr schönen Kampf vor dem vollbesetzten Kunsteisstadion die Mannschaft der Schwerz, die Amerika mit 0:3 Toren unterlegen war, zu besiegen und sich damit den Sieg in ihrer Gruppe zu erringen. Durch diesen Sieg über die Schweiz, der in seiner Höhe von 2 :0 Toren durchaus verdient war, sind die Deutschen in die nächsten entscheidenden Spiele der Zwischenrunde gekommen. Da andererseits die Ameri kaner von Italien mit 1:2 besiegt worden sind, hat sich erwiesen, daß das erste Spiel des Turniers, in dem Deutschland von Amerika bei einem unerhörten Schnee treiben mit 0:1 besiegt worden war, wegen der Witte rungsverhältnisse nicht als regulär anzusehen war. Das Spiel begann mit schnellen Angriffen der Deut schen, in deren Mannschaft Jänecke und Ball die Besten waren. Trotz der unaufhörlichen Angriffe der Deutschen kam es aber im ersten Drittel zu keinem Erfolg, da die Schweizer in ihrer Verteidigung sehr stark waren. Gegen Ende des ersten Drittels kamen die Schweizer immer mehr auf, so daß auch Egginger im deutschen Tor viel zu tun hatte. Das zweite Drittel sah einen erheblich härteren Kampf, da jede Mannschaft zu einer Führung kommen wollte. Gerade, als die Deutschen etwas nachließen, ge lang Ball ein überraschender Weitschuß, der den Weg ins schweizerische Tor sand. 1:0 für Deutsch land. Das letzte Drittel wurde in schärfstem Tempo durchgeführt. Die Schweizer wollten unbedingt den Aus gleich schaffen. Da aber griff sich plötzlich Jänecke die Scheibe und überspielte in wahrhaft kanadischer Spiel weise drei Schweizer, täuschte einen Verteidiger und sandte unhaltbar ins schweizerische Tor ein. 2:0 für Deutschland. Damit war der Sieg unserer Mann schaft sichergestellt. Im Schlußkampf wurde noch auf beiden Seiten rin Spieler leicht verletzt, ohne daß hier Regelverstöße vorgelegen hätten. In Kameradschaft und sportlicher Freundschaft trennten sich nach dem Siege der Deutschen die Gegner. Tschechoslowakei—Frankreich 2:0. Am Sonntagvormittag trat Frankreich im Eis stadion gegen die Tschechoslowakei an und verlor nach mittelmäßigem Kampf 2:0 (0:0, 1:0, 1:0). Zu diesem Kampf hatten die Tschechen schwerstes Geschütz aufgefahren. Ihr Sturm fand sich schneller zusammen. Gegen Schluß der ersten Spielzeit war die tschechische Mannschaft leicht im Vorteil. 0 :0 ging die Zeit zu Ende. Ms Messe Heimat. Wilsdruff, am 10. Februar 1936. Oer Spruch des Tages. „Es ist wohl das Gemeinsame aller Völker wie Menschen, und sicherlich ist es ihr Allermenschlichstes und Natürlichstes, daß sie vom Leide weg wollen und zur Freude hin. Und doch ist es das Ewigwicdcrkehrende, daß nur das Leid die Völker groß macht." Moeller van den Bruck. * Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Innern hegt und nährt, ist dadurch gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit verwahrt. Jean Paul. Jubiläen und Gedenktage. 11. Februar. 1821 Der Dichter Hermann Allmers geboren. 1847 Der Physiker Edison geboren. 1905 Der Dichter Otto Erich Hartleben gestorben. 1926 Der Tiermaler Wilhelm Kuhnert gestorben. Sonne und Mond. 11. Februar: S.-A. 7.26, S.-U. 17.03; M.-A. 21.55, M.-U. 8.11 Im zweiten Drittel setzte sich die^ Überlegenheit der Tschechen durch. In der zehnten Minute lief Malecek außen durch und schoß eine schöne Vorgabe von Hromadka ein. So schloß der zweite Spielabschnitt mit 1:0 für die Tschechoslowakei. Im letzten Llbschnitt schoß Iirotka fünf Minuten vor Schluß das zweite Tor. Die Tschechen hatten keinen Ehrgeiz mehr, da ihr Sieg sicher stand. Frankreich mußte sich mit der Niederlage abfinde«. Hoher Greg Österreichs über Lettland. Das vorletzte Spiel der Eishockeyvorrunde führte auf dem Rießersee Österreich und Lettland zusammen. Die Österreicher waren hier hochüberlegen und siegten vor zahlreichen Zuschauern, unter denen sich auch Reichs minister Rudolf Heß befand, sicher mit 7:1 Toren. Be reits im ersten Drittel konnten sie in kurzen Abständen vier Tore erzielen, denen die Letten nichts entgegenzusetzen hatten. Das, zweite Drittel verlief torlos, da sich die Letten zu größerem Widerstand aufrafften. Im letzten Spielabschnitt wurde der Kampf dann wieder schneller. Nachdem Österreich auf 5:0 erhöht hatte, kamen die Letten zu dem Ehrentor. In den letzten Minuten gab es dann noch zwei Tore für Österreich, mit denen der Schlußstand von 7:1 hergestellt wurde. Damit ist auch Österreich in die Zwischenrunde gekommen. Voblraining und Eiskunstläufen. Unter den sonstigen Ereignissen des SonntagS in Garmisch-Partenkirchen zog das Training der Bob fahrer wohl die meisten Zuschauer an. Die Bahn ist, jetzt durch den Frost endlich so weit instand gebracht, daß mit einer Durchführung der Wettbewerbe ab Dienstag gerechnet werden kann. Fast alle Nationen waren am Sonntag auf der Bahn zu sehen, und da die Verhältnisse glänzend waren, wurden prächtige Zeiten erzielt. Bei den Zweierbobs fuhren die beiden amerikanischen Schlitten unter der Führung von Colgate bzw. Lawrence neue Bahnrekorde heraus. Bei den Vierern waren der Schweizer Capadrutt und der Amerikaner Stevens die Besten. Die Deutschen, die die Bahn gut kennen und daher kein so scharfes Training brauchen, fuhren ihre Bobs nicht voll aus. Einen bedauerlichen Unfall erlitt der r u m ä n i s ch e B o b durch einen Sturz, bei dem zwei Mann verletzt wurden, so daß sie in den nächsten Tagen nicht mit in die Entscheidung eingreifen können. Indessen begann im Kunsteisstadion das Pflicht laufen der Herren im Eiskunstlauf, bei dem nach dem ersten Tage sich schon eine Spitzengruppe gebildet hat. An der Spitze scheint Weltmeister Schäfer zu liegen. Dichtauf folgen der Kanadier Wilson, der Engländer Sbarv, der Deutsche Meister Ernst Baier, der zweite Engländer Dunn und der Österreicher Kaspar. Allerdings kann sich in den nächsten Tagen' noch viel ändern, und die Entscheidung fällt erst beim Kürlaufen. — Wie verlautet, wird die deutsche Meister läuferin Maxi Herber nicht im Einzellauf der Damen an den Start gehen, um sich für das Paarlaufen zu schonen, bei dem Herber-Baier zu den Favoriten zählen. Unsere Interessen werden also im Damenlaufen nur durch die Deutsche Meisterin Victoria Lindpaintner vertreten, die sich in guter Form befindet. Österreicher-Gieg im Eisschießen. Die Vorführungen im Eisschießen auf dem Rießersee fanden ein großes Publikum. Die Mannschaften der drei beteiligten Länder, Deutschland, Österreich und die Tschechoslowakei, traten in ihrer Heimattracht an. Dr. Ritter vonHalt eröffnete den Wettbewerb mit einer Ansprache, und dann begann der spannende Kampf um das Weitschießen, in dem Österreich einen schönen Sieg davontrug. Bester Schütze war Georg Eden- Hauser (Österreich) mit einer Weite von 154 Metern. Fast zehn Meter zurück blieb sein Landsmann Franz Moßhammer, während Ludwig Retzer als bester Deutscher auf den dritten Platz kam. Bei den Frauen siegte im Zielschießen Marie Seyffart (Rießersee-, beim Ziel schießen der Männer war Joseph Kreitmayer (Bad Aibling) erfolgreich. Das Nationale Mannschaftsschießen für Frauen gewann die Mannschaft Altona. SlWpla-SmKfmg beim ReWinnenmüiister. Reichsminister des Innern Dr. F rick und Frau Frick hatten anläßlich der Olympischen Winterspiele zu einem Tee-Empsang im Hotel Gibson in Garmisch- Partenkirchen gebeten. Sie konnten neben Reichs- Minister Dr. Goebbels, Ministerpräsident Siebert und Staatssekretär Pfundtner, den Präsidenten des Inter nationalen Olympischen Komitees, Grafen Baillet-Latour, und zahlreiche weitere Mitglieder des IOK. sowie der ausländischen Olympischen Komitees begrüßen. Auch Dr. Ritter von Halt und Reichssportführer von Tschammer und Osten waren mit ihren engeren Mitarbeitern anwesend. Ferner waren erschienen: der türkische Botschafter Hamdi Ärpag, der polnische stellvertretende Verkehrsminister Wob- kowsky, der italienische Unterstaatssekretär Ricci und sonstige Vertreter des Diplomatischen Korps. Achtung, Vorräte prüfen! Der Nus zur Vorratswirtschaft, der im Rahmen der Erzeugungsschlacht an unsere Hausfrauen er gangen ist, umschließt zugleich einen Appell zum Vor ra t s s ch u tz. In seiner Ansprache auf der Landfrauen tagung in der letzten Woche hat der Neichsbauernsührer erst diese beiden Erfordernisse ganz besonders unterstrichen. Die Gefahr, die unseren Vorräten droht, ist immerhin recht groß. Nicht nur Fänlniskeime und Schim melpilze siedeln sich gern an, sondern auch tierisch« Schädlinge, Gärungserreger und dergleichen mehr. Namentlich ist die Nachprüfung der gefüllten Ein machgläser notwendig, denn es kommt nicht selten vor, daß ein Verschluß nicht dauerhaft hält. Manchmal ist an einer Stelle der Gummiring etwas beschädigt oder es ist am Glasrand ein ganz kleines Stückchen abgesplittert. An solchen schadhaften Stellen dringt dann nach und nach die Außenluft ins Glas, Schimmelpilze und Fäulniskeime aelanaen hinein und verderben bald den Inbalt. Vorräte von Kartoffeln, Gemüse und Obst müssen gerade amAusgangdesWinters öfters sorgfältig nachgesehen und von allen angefaulten Teilen befreit werden. Die Fäulnisherde breiten sich gerade um diese Jahreszeit sehr schnell aus. Schließlich sollte die Haus frau noch ein besonders wachsames Auge haben für die Vorräte an Mehl, Grieß, Graupen u. a. Diese Vorräte werden sehr oft von Milben usw. befallen