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Ser Zialiendesuch -er Prinzregenten Paul Das Festprogramm für Rom, Neapel und Florenz. Der bevorstehende Staatsbesuch des jugoslawk- schenPrinzregentenpaares in Italien findet in Nom starke Beachtung. Die Blätter betonen, daß Prinz- rcgent Paul und seiner Gemahlin von seilen der italie nischen Bevölkerung die herzlichste Aufnahme zuteil werde, in der zugleich die aufrichtigsten Freundschaftsgefühle zum Ausdruck kommen werden, die Italien mit Jugoslawien verbinden. Prinzregent Paul und Prinzessin Olga, die u. a. von Außenminister Markowitsch begleitet sind, werden am Diens tag. dem 9. Mai. in Postumia von dem Herzog von Genua auf italienischem Boden begrüßt werden und Mittwoch, S.45 Uhr. in Rom eirnressen. Hier werden sie von dem ita lienischen Herrscherpaar sowie sämtlichen Mitgliedern der Regierung aus dem Bahnsteig empfangen und durch die gleichfalls festlich geschmückten Straßen ins Köntgsschlotz ge leitet werden. Gleich nach der Ankunft werden Mussolini und Graf Ciano dem Prlnzregenten ihren Besuch abstatten, dec dann an den Köntgsgrävern im Pantheon, am Grabmal des Unbekannten Soldaten sowie am Ehrenmal sür die gefallenen Faschisten Kränze niederlegen wird. Nachmittags wird Prinz- regem Paul den Besuch des Duce im Palazzo Venezia er widern und anschließend an einem Empfang aus dem Kapitol teilnehmen Abends findet ein Galadiner aus dem König lichen Schloß stau. Am Donnerstag begeben sich die jugoslawischen Gäste nach Neapel, wo ein großes Flottenmanöver statt- findet, dem sie zusammen mit dem italienischen Herrscherpaar an Bord des Kreuzers „Triest" beiwohnen werden. Freitag vormittag begibt sich das Prinzregentenpaar in den Vatikan, während es nachmittags im Forum Mussolini militärischen Hebungen beiwohnen wird Abends geben Prinzregent Paul und Prinzessin Olga auf der lugoslawischen Gesandtschaft zu Ehren des italienischen Herrscherpaares ein Esten Am Sonn- abend fahren das lugoslawische Prinzregentenpaar nach Florenz, wo es als Gast des italienischen Kronprinzen paares verschiedene Ausstellungen besichtigt und abends die Aufführung von „Wilhelm Teil" beiwohnen wird In der Nacht verlassen dann die jugoslawischen Gäste Italien. Knegsangst in Frankreich Behörden müssen zur Vernunft mahnen. Der Vorsitzende des PariserStadtratcshat in einem Maueranschlag den Aufruf an die Bevölkerung der französischen Hauptstadt gerichtet, sich bei ihren Einläufen und Geschäften nicht von den internationalen Ereignissen beeinflussen zu lassen. Auch in anderen Städten müssen d-ie französischen Be hörden durch Anschläge und Rundsunkaufrufe die Angst psychose bekämpfen. In den letzten Wochen wird nämlich das Geschäftsleben durch die Kriegsangst empfindlich ge lähmt. Die Kriegshetzer müssen es nun im eigenen Lande ausbaden, wenn die Folgen der Einkreisungspolitik sich so unheilvoll in ihren eigenen Völkern auswirken. NeuWes Sochseegeschwader in Lissabon Fünftägiger Aufenthalt der deutschen Kriegsschiffe. Einheiten des an der Westküste der Iberischen Halb insel Hochseeübungen durchführcndcn deutschen Ge schwaders liefen den Hafen von Lissabon zu fünftägi gem Aufenthalt an. Die Schiffe stehen unter Führung des Flottenchefs Admiral Boehm. Es handelt sich um das Panzerschiff „Admiral Graf Spee", den Kreuzer „Köln", das Begleitschiff „Erwin Waßner" und sechs U-Boote der 6. und 7. U-Bootflottille. Zahlreiche Angehörige der Lissa boner deutschen Kolonie hatten sich im Hasen eingefunden, um die stolzen deutschen Kriegsschiffe bei ihrem Einlaufen zu begrüßen, Demobilisierung der spanischen Armee Die Demobilisierung der spanischen Armee beginnt am 15. Mai, also unmittelbar nach der großen Siegesparade in Madrid. Nach einem Rundschreiben an alle Wehrkommandos ist von diesem Tage an mit der Beurlaubung der Jahrgänge 1905, 1906 und 1907 zu be ginnen. SeMniiMeichSstasthMramteiligeführl Reichsminister Dr. Frick über die Reichsgaue Bei der Amtseinführung Konrad Henleins als Neichs- statthalter in Reichenberg hielt Reichsminister Dr. Frick eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Die Tatsache, daß Sie, lieber Parteigenosse Henlein, vom Führer als erster Reichsstarthaller an die Spitze eines der acht neuen Retchsgaue berufen worden sind, nehme ich zum willkommenen Anlaß, um Sie persönlich in Ihr Amt emzuiühren. Nachdem die Ostmark über ein Jahr, bas Su delenland mehr als ein halbes Jahr dem Großdeutschen Reich wieder angehörten, war dre Zeit sür die abschließende Form gebung ihrer Verwaltungsorgantsation herangereist. Aus der nationalsozialistischen Auffassung der Reichsetnheit und deS Führerprinzips ergab sich die grundlegende Forderung, daß es einer klaren Befehlsgewalt bedarf Der Berwalmngsraum der Mittelstufe ist der „ReichS- gau". An der Spitze des Reichsgaues steht der „Netchs- statthalier" Er sühn lue staatliche Verwaltung in der Stufe des Reichsgaues als Repräsentant des Führers und im Auftrage der Reichsregierung. Die besondere Aufgabe der denkbar innigsten Verschmelzung der neuen Reichsgau« mit dem Gefug« des Reiches haben sie Reichsregierung bestimmt, den Reichsstatthaltern der Reichsgau« umfassend«!« Voll- machten als im Altreich zu geben. Daß er die Verwaltung des Reichsgaues in ihrer Ganzheit in erster Linie allgemein steuert, stau sie selbst durchzuführen, ist ein Gebot. Die not- wendtge persönliche Entlastung von der Fülle laufender Ge schäfte erhält der Reichsstaithalter durch seinen allgemeinen Vertreter, in der staatlichen Verwaltung einen Reichsbeamien mli der Amtsbezeichnung Regierungspräsident, in der Gau selbstverwaltung den Gauhauptmann. Es ist bekannt daß die bei der Durchführung der Gesetze gesammelten Erfahrungen abgewartet werden sollen, bevor diese Organisationsform etwa auch im Altreich wetter- rntwickell wird. Weniger Arbeitslose im Protektoratsgebiet Die Arbeitslosenstatistik für April hat mit einer Ueber- raschung anfgewartet. Im Protektoratsgebiet wurden insgesamt nur 56 386 Arbeitslose gezählt gegen 92 375 Ende März und l 14 035 Ende April des Vorjahres. Gegen den Vormonat ergibt sich also ein Arbeitslosen schwund um fast 40 v. H. und gegen den gleichen Vor jahresmonat um mehr als di« Hälfte. Zum Teil ist die Eingliederung von Feiernden in den Arbeitsprozeß auch mit dem Abgang von Kräften nach dem Altreich verbunden. Eigene Vorsicht — bester Unfallschutz! Im Zeichen -er Höchstbefchäfiigung Eine Rede des Reichsfinanzministers In einem Vortrag vor der Jahreshauptversammlung der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen-Lippe in Bad Salzuflen über die Probleme der heutigen Finanzpolitik entwarf Netchsfinanzminister von Schwerin-Kro sigk ein Bild der finanziellen Entwicklung seit der Macht übernahme. Er zeigte, wie die erste und dringlichste Auf- gäbe der Beseitigung der Arbeitslosigkeit zunächst durch eine große Reihe von Arbeitsbeschaffungsmatz, nahmen, sodann durch die Wehrhaftmachung des deutschen Volkes und den Vierjahresplan gelöst worden sei. Mit dem Eintritt Deutschlands in das Sta dium der Höchstbeschäftigung habe sich die Lage und damit die Aufgabenstellung grundlegend geändert: jetzt sei das Problem derrichtigen Verteilung der Rohstoffe und Menschen zu lösen. Mit dieser Aenderung habe sich auch die Problemstellung in der Finanz - Politik grundlegend gewandelt. Aus unserer Seimat. Wilsdruff, am 8. Mai 1939. «Spruch des Tages Denn wer den Besten seiner Zeit genug Getan, der hat gelebt für alle Zeiten. FriedrichvonSchille: Zubiläe« und Gedenktage S. Mai: 1688: Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, in Potsdam ge- storben. — 1805: Friedrich von Schiller in Weimar gestorben. — 1907: Der Reichsjugendsührer Baldur von Schirach in Berlin geboren. — 1936: Proklamierung des italienischen Königs Viktor Emanuel lll. zum Kaiser von Aethiopien. Sonne und Mond: S. Mai: S.-A. 4.16, S.-U. 19.38; M.-A. —, M.-U. 9.08 Selbstschutz und Reichsluftschutzbund Es ist notwendig, einmal darauf hinzuweisen, daß zwi schen der Tätigkeit im Selbstschutz und der Mitgliedschaft im RLB. zu unterscheiden ist. Zum Selbstschutz wirb nach dem Lustschutzgesetz je der dazu Taugliche herangezogen, unabhängig von der Zu gehörigkeit zum RLB. Die Mitgliedschaft im RLB. ist frei willig, aber im Rahmen der Landesverteidigung moralische Pflicht eines jeden Volksgenossen! Die Zahlung eines für den einzelnen sehr mäßigen Beitrages ermöglicht die Erfüllung der Aufgaben des RLB., die Aufklärung, Belehrung und Aus bildung der gesamten Bevölkerung. Es ist also falsch, wenn z. B. ein körperlich Behinderter den Beitritt -um RLB. ablehnt, wie es sinnlos ist, wenn ein anderer Volksgenosse sich weigert, weil er abends keine Zeit habe. Auch die Zugehörigkeit zu einer anderen Organisation braucht die Mitgliedschaft im RLB. nicht auszuschließen. Gerade diejenigen, die ihre Arbeitskraft nicht dem Luftschutz zur Verfügung stellen können, sollten we nigstens durch den Beitritt -um RLB. diese der Landesver teidigung dienende Arbeit fordern helfen! Der RLB. hat auch viele Mitglieder, die an andere Formationen und Organisa tionen, z. B. SA., F, Rotes Kreuz u. a., Beiträge zahlen. Hingewiesen sei dabei auf die kommende Reichslust» schutzwoche, die vom 8. bis 14. Mai stattfindet. Wieder ein Baumblut-Sonntag ohne Sonne. Mit warmen Tagen sind wir in diesem Frühjahr wahrlich nicht verwohnt worden. Bis heute hatten wir im März und April ganze fünf Tage wirklich warmes Wetter mit Temperaturen über M Grad, und zwar am 12., 13., 14., 22. und 30. April. 8m Mär, betrug bie Höchsttemperatur nur 12 bis 13 Grad und das noch dazu im Anfang des Märzmonats. Ein derartig kühles Früh jahr haben wir lange nicht gehabt. Und trotzdem ist die Baum blüte in diesem Jahr so reich wie selten. Hoffentlich ist sie durch das kühle Wetter nicht im Fruchtansatz beeinträchtigt. Auch der gestrige Baumblutsvnntag war durchaus nicht nach Wunsch. Man wartete wiederum vergebens auf einen lachenden Mai morgen. Der Himmel zeigte sich grau in grau, Nebel braute in den Tälern, es lieferte, wie man sagt, als die Frühauf steher ihre Baumblutpartie antreten wollten. Vielen verging darob die Lust. Mit dem wachsenden Tag freilich trat eine ge ringe Besserung ein, oder die Sonne fand sich doch nicht durch die Wolken. Am Nachmittag waren viele Spaziergänger un terwegs, um die herrli'cke Baumblüte recht zu genießen, aber der sonst beobachtete Massenandrang fehlte. Nun, auch näch sten Sonntag ist die Blüte noch nickt vorüber. Hoffentlich bringt der wieder einmal lackenden Sonnenschein, dann soll bie große Baumblutpartie nachgehvtt werden. Steuerzahler, verpatzt bie Termine nicht! Das Finanzamt Nossen wie der Bürgermeister — Steu->ramt — erinnern im amtlichen Teile dieser Nummer an die Fälligkeit verschiedener Steuern. Unfall auf der Autobahn. Ein Autozukammenstoß ereig nete sich am Sonnabend vormittag auf der Autobahn. Ein aus der Ostmark kommendes großes Personenauto stieß anscheinend infolge Ermüdung des Fahrers mit einem anderen Wagen zu sammen. Der Besitzer des Wagens wurde hierbei erheblich verlebt: außerdem entstand bei dem Unfall empfindlicher Ma terialschaden. Die Tage rinnen an uns vorüber rasch und geschäftig im Tempo der Zeit, über einzelne beladen mit Pflicht und Ar beit, unser starkes Volk den gesunden Atem deutscher Geschichte vernehmend in stetem Flusse neuen Werdens. Doch laßt uns seht scherzend greifen in des rollenden Jahres aissdenste Svei- che, um dem sanften Szepter des Ma'en zu huldigen mit Lied und Tanz und fröhlichem Lachen! „Verweile dock, du bist so schon", du wonnigsicher Ritter Mai, auch wenn bis jekt Frau Sonne nur selten ihre goldenen Strahlen sandte. Es arünt und glüht in Garten, Feld und Flur in wunderbarer Entfaltung und der Dirken grüne Fabnen wehen im Winde, und des Maien Morgennebes selbst scheinen gewoben aus blühweißer Se'de. Wonnemonat: Sinnbild glücklicher Jugend' Er sei uns bald unser Leben lang, dann bleiben wir jung! Desckane lebt Gottes Schönheit ringsum mit offenen Augen und aufgeschlos senem Herzen. Als hätte es Blüten geschneit Ker Nackt vom bestirnten Firmament herab, so stehen Baum an Banm in starrendem Sckmuck von Weitz und zartem Rosa, im Feier kleid des Maien. Des Flieders duftschwere Dalben öffnen wieder ibre Kelche und wie -nm Preise ewiaer Schönheit er stellt unser Herz der liebliche Gesang der Vögel. Im Asifang sei eine KrebkkarrSwekknng SaS rtirzM Mittel gewesen, um die Wirtschaft in Gang zn bringen. Jetzt handele es sich darum, die zum Teil über die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft hinansgehcnden An» sprüche und Aufgaben in ein System der wirtschaftliche« Ordnung zu bringen. Der Minister kam dabei ans die letzten Steuer- und Finanzgesetze zu sprechen. Die Erhöhung der Ein kommensteuer für Unverheiratete und kinderlos Ver heiratete werde oft als e i n e A r t S t r a f e aufgefatzt und daher manchmal von Menschen, die ohne eigene Schuld und gegen ihren Willen nicht heiraten oder keine Kinder haben könnten, bitter empfunden. Diese Auffassung sei nicht richtig; die Erhöhung habe lediglich den Zweck ge habt, den Grundsatz der Besteuerung nach der Leistungs fähigkeit und damit den Gerechtigkeitsgrundfatz, der in dem bisherigen Abstand zwischen der Besteuerung der Ledigen, der kinderlos Verheirateten und der Ehepaare mit Kindern nicht voll verwirklicht worden sei, stärker zur Geltung zu binaen. Der Urlaub sür Handwerkerfrauen Die Fachabteilung — Das Deutsche Handwerk — in der Deutschen Arbeitsfront führt, wie wir schon mitteilten, Erho lungsreisen für Handwerkerfrauen durch. Die Deutsche Ar beitsfront wind versuchen, in besonderen Fällen Ersatzkräste zu stellen, um besonders bedürftigen Meisterfrauen und Handwer kerinnen eine Erholungsreise zu ermöglichen. Diese Llrlaubsaktion soll sich auf die Monate Juli und August konzentrieren. Es werden auf diesen Erholungsreisen Frauen aus allen Gegenden zusammenkommen, so daß für eine gute Unterhaltung gesorgt ist. Die Unterbringung erfolgt in Heimen. Es wird eine Fahrpreisermäßigung von 50 v. H. gewcchrt. Die Zeitdauer des Urlaubs beträgt 28 Tage, sie kann aber auch auf 21 Tage gekürzt werden. Weitere Auskünfte erteilt Ortshandwerksmeister Meise und die Kreisdienststelle des Deutschen Handwerks, Meißen, Hvrst-Wesfel-Straße 6, Zimmer 18. Verstärkter Anbau von Wildrosen. Nach den neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen kommt der Hagebutte als Trägerin des lebenswichtigen Wirkstoffes Vita min O ein so überragender gesundheitlicher Wert zu, daß ihr verstärkter Anbau im Interesse der Volksgesund heit liegt. Darüber hinaus liegt der Anbau der wilden Nosenarten auch im forstlichen Interesse. Der Reichs forstmeister hat deshalb die Nachgeordneten Stellen ersucht, deu Anbau nach Möglichkeit zu fördern. Es muß erreicht werden, daß die Erzeugung von Hagebutten so weit gesteigert wird, daß der einheimische Bedarf gedeckt ist. Die Neichsarbeitsgemeinschaft „Ernährung aus dem Walde" ist bereit, den Anbau mit Hilfe der örtlichen Schuljugend und Organisationen zu fördern. Alle vor- handenen wilden Rosensträucher sind zu erhalten. Auch die Bevölkerung soll auf die Wichtigkeit der Erhaltung und Vermehrung der wilden Rosensträucher hingewiesen werden. GrundsSNliche Regelung des privaten höheren Schul wesens. Der Reichserziehungsminister hat nach Beendigung der Säuberungsaktion eine Regelung für die Anerkennung privater höherer Schulen getroffen, die im Amtsblatt des Ministeriums gleichzeitig ausführlich erläutert wird. Der Abbau oder die Auflösung der nicht anerkannten höheren Schulen ist überall in die Wege geleitet und damit der Grund weggefallen, im höheren Privatschulwesen zwischen anerkannten und nicht anerkannten Schulen zu unter scheiden. Finanz- und Steuerfragen vor dem Kreisausschutz Meitzen Der Kreisausschuß Meißen ber Industrie- und Handels kammer Dresden hatte am Freitag zu einer Kreisausschuß. Sitzung nach dem „Burgkeller" eingeladen. Vorsitzender Direk tor Ernst leitete sie mit begrüßenden Worten ein, bie insbeson dere auch dem Kreisleiter Böhme, M. d. M„ galten. Weiter teilte er mit, daß nach einer Verfügung des Kammer-Präsiden ten einem Wunsche des Kreisleiters entsprechend die bisherigen Kreisausschüsse Nossen, Lommatzsch und Wilsdruff dem Kreis- ausschuß Meißen angegliedert sind, so daß nun der ganze Be zirk des Kreises Meißen einen Kreisausschuß bildet. Oberbürgermeister Drechsel sprach über Fragen der Fi nanzlage des Reiches, der Länder und der Gemeinden und die Auswirkung der steuerlichen Belastungen. Der Redner, der u. a. Vorsitzender des Arbeitsausschusses für Steuer- und Fi nanzfragen beim Deutschen Gemeindetag ist, beschäftigte sich zu nächst mit Fragen der Verwaltung schlechthin innerhalb der Organismus Staat und bat, das richtige Verständnis zu haben für die ungeheuerlich gewachsenen neuen Aufgaben der Ge meinden. Weiter stellte er fest, baß das Reich der größte Auf traggeber für die Wirtschaft ist. Auch bie Stadt Meißen erteile der Wirtschaft stets große Aufträge. Sie betrugen im Rech nungsjahre 1937/38 5 700000 Reichsmark. Eingehend befaßte sich der Redner mit der Gewerbesteuer. Dis 1936 waren dis Tarife dieser Steuer im ganzen Reich verschieden geregelt. Der neue Tarif führt zu mehr oder weniger beträchtlichen Ver schiebungen. Er wird jetzt nach Ertrag und Kapital erhoben. Sachsen lag bisher in der Erhebung unter dem Reicksdurch- schnitt. Die Hebesätze betrugen 60 v. H. des Reichsdurchschnit tes. Eine Erhöhung der Gewerbestcuer-Hcbesätze ist nicht zu umgehen. Wenn auch die Steuer-Einnahmen im ganzen Reiche wesentlich gestiegen sind, so ist doch der Bedarf an Einnahme quellen noch sehr groß. Eingehend befaßte sich der Redner auch mit der Finanzlage der Stadt Meißen. Die Gemeinden haben, im allgemeinen gesehen, in den letzten Fahren weniger Aus gaben als 1929. Fmmer wieder muß beachtet werden, daß der Finanzbe- darf des Reiches primär ist. Der Name Bürgersteuer ist nicht mehr zutreffend. Sie ist heute schon eine Art Gemeinde-Ein kommensteuer. Man wird in Sachfen auch zu einer anderen Grundstückssteuerbewertung kommen müssen. Bei aller Finanz" Politik von heute ist es Aufgabe, die Fehler der Vergangen heit putzumacken. Dr. Weber-Dresden von der Steuerabteilung der Kam* mer ergänzte die Ausführungen über aktuelle Fragen der Steuerpolitik und bat di« Wirtschaft, mit Anregungen, Wün schen, Verbesferungsvorschlägen immer sich vertrauensvoll a" die Kammer zu wenden. Vorsitzender Direktor Ernst sprach den Rednern den DaN' «ms und schloß die Sitzung mit dem Gruß an den Führer.