Volltext Seite (XML)
MsdrufferTageblatt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dal „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monaU S RM. frei Hau», bei Postbestellung s l,sv RM zuzügt Bestellgeld Einzelnummer III Rpf Alle Poitanstalte«. Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle ! »ehmcn zu feder Zeit Be- , ,, .. ... .. -- . siellungen entgegen. Im! Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für WilsdlUsf U. llMgtgLNd sonstiger Bctriclsstörun- «en besteht lein Anspruch ' ' aus Lieferung der Zei- tuns oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr «. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf — Vorgeschrie bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n „ a h m e dü^ch °Krn'ru^ Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Anzcig?"^ men wir keine Gewähr. — Bei Konkurs und Zwangsverglcich erlischt seder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts* Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 96 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 26. April 1939 Propagandaleitungen der NSDAP, haben hierfür alle Vorbereitungen getroffen. Reichsaukenminister von Ribbentrop begrüßte den jugoslawi schen Außenminister Dr. Alexander Cincar-Markowitsch. (Weltbild-Wagendoro — Di.) Der Berliner Besuch des jugoslawischen Außen ministers schließt sich an die italienisch-jugoslawischen Be sprechungen in Venedig an, die mit einem Bekenntnis Jugoslawiens zu der Achse Berlin—Rom ausklangen. Cincar-Markowitsch führt die Linie der jugoslawischen Außenpolitik fort, die seit mehr als einem Jahrzehnt ein gehalten wird. In dem Bestreben, die Selbständigkeit zu bewahren, bat sich Jugoslawien nicht von den Einkrei- Rüstungsjuden. wollen wieder einmal groß verdienen. In den letzten Jahren genügten ihnen die Gewinne nicht. Sie erinnern sich, wie gut sie es im Weltkriege hatten, als Amerika der größte Kriegslieferant war. Für die hätte der Weltkrieg ewig dauern können. An Kanonen und Munition verdienten sie Milliarden. Und Verdienen wird bekanntlich bet ihnen groß geschrieben. Warum, so sagen sie sich, sollte Amerika nicht wieder einmal einen Reibach machen. Also steckten sie sich hinter den Präsidenten Roose velt, der ja stolz auf ihre Freundschaft ist, und den sie dafür mit dem höchsten Hebräerorden auszeichneten. Sie wissen, daß sie seine stärkste Stütze sind. Für diese Stützungsaktion können sie, so meinen sie, auch einmal etwas verlangen. Also forderten sie von Herrn Roosevelt die Kriegshetze. Und der Präsident tat, wie sie befahlen. Wir haben Herrn Roosevelts Politik scharf beobachtet. Kein Wort, das er gegen die autoritären Staaten ausspie, ist uns entgangen, auch seine Redensart von den Hunnen und Barbaren nicht! Keine seiner niederträchtigen Maß nahmen gegen das Deutschtum und den deutschen Handel werden wir vergessen. Herr Roosevelt hat sich zu weit vor gewagt. Seine Kriegshetze, mit der er sich den westdemo kratischen Einkreisungspolitikern zur Verfügung stellt, kann uns zwar nicht aus der Ruhe bringen; aber er soll Wissen, Laß er mit einem Deutschland zu rechnen hat, dessen Willen und innere Kraft er zu unterschätzen scheint. Herr Roosevelt wird am Freitag aus dem Munde des Führers eine gebührende Antwort für seine Frechheiten erhalten. Dann mag er wissen, daß der Führer für das großdeutsche 90-Milliouen°Volk spricht! Der jugoslawische Außenminister Dr. Alexander Cincar-Markowitsch traf mit der fahrplanmäßigen Lufthansa-Maschine, von Belgrad kommend, in Berlin ein, um der Einladung des Reichsaußenministers von Ribbentrop Folge zu leisten. Außenminister Markowitsch wird begleitet vom deut schen Gesandten von Heeren, vom Deutschtandreseren ten des Belgrader Außenministeriums Geheimrat G i o r g- jewitsch und Geheimrat Gavrilowitsch sowie von seinem Kabinettschef Schetscherowitsch und dem Sonderberichterstatter des Zentralpreßbüros Feda Io wa n o w i t s ch. In politischen Kreisen Belgrads mißt man der Tat- fache, daß Cincar-Markowitsch mit einem so zahlreichen Begleitung reist, große Bedeutung bei. Man bemerkt auch, es sei zum erstenmal, daß ein jugoslawischer Außenminister mit dem Flugzeug eine solche Reise unternehme. In der dabei erreichten schnellen Verbindung zwischen der jugo slawischen und der deutschen Hauptstadt komme nicht nur die enge Nachbarschaft zwischen Deutschland und Jugo slawien, sondern auch die Vorwärtsentwicklung der beiderseitigen F r eu ndschast s b e- ziehnngen symbolisch zum Ausdruck. 2. großdeuische ReiHslagsMimg Ausländische Gäste als Zuhörer. Die große Reichstagssitzung findet im Sitzungssaal des KroÜgcbäudes in Berlin nm 12 Uhr pünktlich statt. Einziger Gegenstand der Tagesordnung ist die „Entgegen nahme einer Erklärung der Reichsregierung". Es handelt sich bei dieser Rcichstagssitzung, deren Ab lauf wiederum in der ganzen Welt mit höchster politischer Spannung erwartet wird, um die zweite Zu sammenkunft des ersten Großdeutschen Reichstages. Seit der historischen ersten Sitzung am 30. Januar 1939 haben sich wiederum gewaltige Ereignisse vollzogen, haben weltgeschichtliche Taten des Führers Großdcutschland und Europa erneut ein anderes Gesicht gegeben. Die Neichstagsverwattung war leider bei weitem nicht in der Lage, auch nur einen nennenswerten Bruchteil der an sie aus allen Teilen des Reiches und aus dem Ausland gelangten Wünsche nach Zuhörerkarten zu erfüllen. Ganz vorsichtige Volksgenossen halten sich bereits im Laufe des März mit ihren Kartenwünschen an den Direktor beim Reichstag gewandt. Aber auch die Eile vermag hier nichts, denn was sind schon rund 600 Zuhörerplätze — zu denen noch 200 Presseplätze kommen — gegenüber den aber Tausenden, die gern eine weite Reise unternehmen wür den, um persönlich an einer Reichstagssitzung teilnehmen zu können. Diesmal kommt dazu, daß vom Geburtstag des Führers her zahlreiche prominente auslän dische Gäste sich noch im Reiche aufhalten und daß selbstverständlich gerade ihnen ermöglicht werden wird, den Führer im Reichstag unmittelbar zu hören. Mmels AeiMagSabgeordneie ernannt Auch Volksdeutsche Vertreter aus dem Protektorat berufen Als Volksdeutsche Vertreter des Protek torats Böhmen und Mähren wurden auf Vorschlag des Fraktionsführers der NSDAP. Rcichsleiter Dr. Frick folgende Männer in den Großdeutschen Reichstag berufen: 1. Ernst Kundt, Prag-Podol Nr. 269, geb. 15. April 1897, 2. Dr. Meckel, Rudolf, Gaustudentenführer, Sturmbannführer, Prag 2, Waldsteinpalais, geb. 20. Juli 1910, 3. Dr. Siegel, Raimund, komm. Kreisleiter in Jglau, 4. Ing. Karl Foltar, Kreisleiter in Brünn, 5. Hans Westen, Fabrikant, komm. Kreislei'ter in Budweis. Ihre Berufung erfolgt auf Grund des Z 2 des Gesetzes über die Vertretung der im Protektorat Böhmen und Mähren an sässigen deutschen Volksgenossen im Reichstag; sie soll durch eine spätere Wahl ihre Bestätigung erhalten. Aus dem deutschen Memelgebiet wurden auf Grund des § 2 des Gesetzes über die Vertretung der Memeldeutschen im Großdeutschen Reichstag vom 13. April 1939 berufen: 1. Dr. Ernst Neumann, Tierarzt, ^-Oberführer, Memel-Mellneraggen, geb. 13. Juli 1888, 2. Dr. Willi Bertuleit, Bankdirektor, SA.-Sturmbannführer, Memel, Roßgartenstraße, geb. 29. Mai 1900. Die Wahl im Memellande erübrigt sich, nachdem die Memelländer erst am 11. Dezember 1938 ihre Stimme abgegeben haben. Wer antwortet Roosevelt Reichstag am Freitag 12 Hr - GemeinschaflsemMge in den Vetrieben Ladengeschäste während der Führer-Rede geschloffen Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, gibt im Einvernehmen mu dem Reichswirlschaflsminisier und dem Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung folgendes be kannt: Der Führer antwortet Roosevelt! Am 28. April 1938, mittags 12 Uhr, spricht der Führer vor den Ab geordneten des Grotzdeulschen Reichstages und damit zum deutschen Volk und zur Welt. Alle Deutschen werden Zeugen der Rede des Führers am Lautsprecher sein. Gemeinschaftsempfänge in den Betrieben in der Zeit von 12 Uhr bis 13.30 Uhr werden Betriebs- führer und Gefolgschaft beim Empfang der Führer-Rede vereinen. Um allen schaffenden Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, die Führer-Rede zu hören, werden die Ladengeschäfte während dieser Zeit geschlossen. Die deutsche Jugend hört die Führer-Rede im Rahmen einer Schulveranstaltung. Wer im Betrieb, zu Hause oder beim Nachbarn nicht die Möglichkeit hat, die Rede des Führers zu hören, dem wird in Sälen, Gaststätten, Theatern und Lichtspieltheatern dazu Gelegenheit gegeben. Die Gau- und Kreis- Vie gebührende Antwort Reichsminister Dr. Goebbels hat in seiner Mitteilung Wer die große Reichstagssitzung am Freitag das Thema, das der Führer behandeln wird, angegeben: Der Führer antwortet Roosevelt. Man weitz in den Hauptstädten der westlichen Demo- kratte und in Washington seit der ersten Ankündigung der Relchstagssitzung, daß der Führer die unglaublichen Aus fälle, die sich der Präsident der Vereinigten Staaten gegen die autoritären Staaten und namentlich gegen das natio nalsozialistische Deutschland erlaubt hat, nicht unwider sprochen hinnehmen wird. Roosevelt hat sich zum Hetz apostel ersten Ranges herausgebildet. Er hat alle seine innerpolitischen Aufgaben, die in reichlicher Fülle ihm gestellt sind, außer acht gelassen, um mit jedem Tage neue Hetzattacken gegen die autoritären Staaten zu reiten. So hat er in seinem Lande eine Kriegspanik erzeugt, wie sie der Stimmung im Jahre 1917 gleichkommt. Wir kennen die Hintergründe dieser niederträchtigen Kriegshetze Wohl. Wir wissen, daß Roosevelt um seine Wiederwahl als Präsident der Vereinigten Staaten kämpft und wissen auch, daß er den ganzen Kriegsrummel inszeniert hat, um das Volk von Amerika abzulenken von den Fehlschlägen der amerikanischen Regierungspolitik. Mit großen Hoffnungen begrüßte einst das Volk Roosevelt als Präsidenten, und er nahm einen großen Anlauf und tat so, als würde er den Amerikanern das Paradies auf Erden bringen. Den Mund hat er immer sehr voll genommen, der Herr Roosevelt, denn sein Prinzip ist das: Was man durch Taten nicht beweisen kann, das muß man dem Volke in Reden vorgaukeln. Roden, reden, nur keine Taten. So treibt Präsident Roosevelt seit Jahr und Tag eine Vernebelungs- Politik, hinter der er die Katastrophe des ameri kanischen Wirtschaftslebens verbergen zu können glaubt. Die amerikanischen Farmer klagen ihn an, weil er sie dem furchtbarsten Elend aussetzt und keinen Finger rührt, um ihnen zu helfen. Mit Kind und Kegel, Sack und Pack riehen die Farmerfamilien in ganzen Heeren von Land schaft zu Landschaft, um irgendwo wieder neu anzu fangen. Aber das Unglück verfolgt sie. Sie werden nicht seßhaft. Männer, Franen und Kinder sterben hin vor Hunger und Armut, aber das reiche Amerika hat kein Mit- fUd. Wer nicht leben kann, der foll eben krepieren! Das H demokratische „Humanität" in amerikanischer Rein- kultnr. 11 Millionen Arbeitslose Nagen an. Sie ßnd dem bittersten Elend ausgesetzt. Das reiche Land hat keine Arbeit für die Millionen. Die Regierung läßt das Heer der Aermsten der Armen verkommen, nach demselben Grundsatz, der auch für das Farmerelend gilt. Milliarden gibt Herr Roosevelt für eine wahnsinnige Nü stu'n g s p o l it i k aus. Um das sinnlose Vergeuden der Staatsgelder dafür zu begründen, erfand der listen reiche Präsident Gespenster- und Schauermärchen. Er faselte viel von einer „Aggression der autoritären Staaten" Und verstand es, dem amerikanischen Volke Angst vor dem schwarzen Mann einzuflößen. Angeblich beabsichtigte Deutschland einen Angriff auf Amerika. Wie ein solcher Angriff erfolgen sollte, mit welchen Mitteln und wann, alles das wollte Herr Roosevelt genau wissen. Seine Phantasie bewegte sich in wildesten Ausschweifungen. So gab er dem amerikanischen Volke zwar nicht Arbeit und Brot, aber er versetzte es in eine geradezu hysterische Nervosität. Und das ist das Ziel und der Zweck seines Kriegsrummels. Lebt das Volk in Furcht vor einem Kriege, dann vergißt es den Hunger und seine Anklagen gegen die Regierung, so denkt Herr Roosevelt. Ein wahrer Landesvater, fürwahr! Ein Präsident von echt demo kratischem Wasser! Neben diesem Einneblungsversuch bezweckt Roosevelts Triegsgefchrei aber noch etwas anderes: Die amerikanische» IkW-jWslmWe AusWA Dr. Cinear-Merkowitsch bei Reichsminister von Ribbentrop