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MsdmfferFageblati Dal ..Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis manatl. 2 RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,Lo RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rps. Alle Postanstalle». Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- ... .. stE,ngen entgcgcn Im Falle höherer Gewalt oder iiLolheNbtNtt sUtz VvitsdrUss U. ttlNgegeNo sonstiger Betriebsstörun gen besteht kein Anspruch — an! Lieserung der Zei- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiltegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise lau, ausliegender Preisliste Nr. 8. — Z t s f e r - G - b ü h r : M Rpf. — Voraeschri» bene Erscheinungslage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m , durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen ^Anzeigen'ü'bcrnc" men wir keine Gewahr. —— > — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlab. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nosfen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 94 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 24. Avril 1939 Ast- md Gemüse MrnchrWMttel Großdeutsche Reichsgartenschau eröffnet — Darre über die Zukunftsaufgaben deutscher Gartenbaukuttur IN der zu einem einzigen Zaubergartcn verwandel len schwäbischen Hauptstadt Stuttgart wurde die erste Reichsgartenschau Großdcutschlands, die dritte seit der Machtübernahme, feierlich durch den Reichs minister für Ernährullg und Landwirtschaft, Darre, er öffnet. Schon frühzeitig hatten sich die Teilnehmer der Er- Hffnungsfeier eingefunden. Unter den Ehrengästen sah man zahlreiche Vertreter aus Staat und Partei und allen Bezirken des öffentlichen Lebens des Schwabenlandes. Der Oberbürgermeister der Stadt der Ausländsdeutschen, Dr. Str öl in, entbot den Gästen das Willkommen. Er brachte Stuttgarts Stolz zum Ausdruck, daß hier die erste Reichsgartenschau im Großdeutschen Reich abgehalten Werde. Das Reichsgartenschaugelände solle künftig das Kernstück eines großen Grüngürtels um Stuttgart bil den und die Grundlage sein für eine der Bevölkerung dienende große Erholungsstätte, die als Garten und als Volkspark erhalten und im Laufe der nächsten Jahre mit Tieren belebt werden solle. Gauleiter Reichsstatthalter Murr dankte anschließend allen, die am Zustandekommen und am Aufbail der Schau mitgewirkt haben, besonders Reichsminister Darrs. Dar auf nahm Reichsminister und Reichsbauernführer Darrs das Wort. Die Rede Darres Reichsminister Darrs führte u. a. aus: Nach dem, was mir Von meinen Mitarbeitern über den Ausbau dieser Reichsgarten schau berichtet worden ist, glaube ich, feststellen zu können, daß die Reichsgartenschau Stuttgart 1939 würdig ist, die erste Retchsgartenschau des neuen Großdeutsch- lands zu sein. Mein herzlicher Dank gilt deshalb allen denen, die mitgeholfen haben, dieses Werk entstehen zu lassen, insbe sondere der Stadt Stuttgart. Marktordnung regelt nützliche Verwertung Die lebten hinter uns liegenden Jahre haben gezeigt, daß wir mit Hilse der von uns geschaffenen Marktordnung durchaus in der Lage sind, selbst Rekordernten volkswirt schaftlich nützlich zu verwerten und sie wirklich zu einem Segen für das ganze Volk und nicht, wie früher, zu einem Un- segcn für die Erzeuger werden zu lassen. Ich erinnere an di« Unterbringung der reichen Apfelernte im Jahre 1937. Jeder einsichtige Obstanbauer wird mir zu geben müssen, daß in dem fraglichen Jahre ohne den Einsatz der marktordnenden Stellen und der Werbung und bei Bei behaltung der früheren Absatzmelhoden nicht nur ein großer Teil der Ernte völlig unverkäuflich geblieben wäre, sondern daß auch die verkaufte Menge zu einem Preise hätte abgegeben werden müssen, der mir der Erzeugung und Ernte in keiner Weise in Einklang gestanden hätte. Im Jahre 1938 war die Lage genau umgekehrt. Das Jahr begann mit schweren Frühjahrssrösten, die fast in allen Anbau gebieten zu einer Fehlernte führten. Selbst die württembergi- schen Obstanbauer, die sonst stets Ueberschüsse von Obst haben, forderten zur eigenen Versorgung Aepfel an. Dazu kam, daß wir auch die Verwertungsindustrie versorgen mutzten, um sie leistungsfähig zu erhalten und den dringenden Bedarf an Marmelade und Süßmost sicherzustellen. Wieder war es nur mit Hilfe der Marktordnung möglich, die aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehenden unzu länglichen Mengen so gerecht wie möglich zu verteilen. Gleich zeitig mußten die Preise aus einer tragbaren Höhe gehalten werden. Bei ungeordneter Wirtschaft Hütte die Mangellage des letzten Jahres zu einer sinnlosen Preistreiberei geführt, der, auf die Dauer gesehen, auch kein Preiskommissar gewachsen ge wesen wäre. Bedarf an Obst und Gemüse steigt Wenn ich dieses feststelle, so will ich damit aber auch sagen, daß wir die Hände nicht in den Schoß legen und uns mit dem Erreichten zufriedengeben dürfen Wir müssen vielmehr gerade aus der knappen Versorgung mit Obst und Gemüse in den letz ten Monaten um so mehr lernen, als deutlich zu erkennen ist daß der Bedarf an Gemüfe und Obst ständig und nachhaltig steig,. Der Verbrauch an Obst und Südfrüchten stieg von 38 Kilogramm je Kopf und Jahr im Jahrfünft 1909/13 auf 42 Kilogramm im Jahrfünft 1933/37. Der Gemüsever brauch je Kopf erhöhte sich in der gleichen Zeit sogar von 37 Kilogramm auf 51 Kilogramm im Jahr. Dabei ist es be sonders erfreulich, festzustellen, daß wir im Durchschnitt der Jahre 1933/37 bei einigermaßen ausreichenden Ernten bereits 8k v. H. des deutschen Obstvcrbrauches aus eigener Erzeugung decken konnten gegen nur 79 v. H. Selbstversorgung in den Jahren 1929/33. Bei Gemüse stieg der Anteil der deutschen Er zeugung trotz steigenden Verbrauchs in der gleichen Zeit von 89 v. H. auf 93 v. H. Appell zur gesunden Lebensführung Obst und Gemüse ist heute nicht mehr eine Zukost, die man sich je nach dem Umfang seines Geldbeutels leistet, Obst und Gemüse mutz heute in Deutschland in jeder Beziehung als Voltsnahrungsmittel betrachtet werden. Alle verantwortlichen Männer der GesundheitSführuug dnd (s-rn^k'''''nosvnsi,ik stnv gch aber darin einia. daß das deutsche Volk noch mehr Obst und Gemüse an Stelle von mel> ch und Fett verbrauchen muß, wenn es aeiuud und lri- sungsfaytg erhalten beziehungsweise in seiner Leistungsfähig keit gesteigert werden soll. Angesichts dieser damit für den deutschen Gartenbau ge gebenen Ausgaben können wir uns auf die Dauer nicht damit abfinden, vatz es in Deutschland Jahre gibt, in denen wie im Jahre 1938 der Obstverbrauch entweder stark eingeschränkt wer den mutz oder zeitweise womöglich sogar ganz ausfällt. Wir können es auch nicht als einen Dauerzustand htnnehmen, datz alljährlich in Deutschland m einigen Monaten des Jahres Obst und Gemüse deutscher Erzeugung gar nicht mehr oder nur noch tn der Konservendose zur Verfügung steht. Ich weitz, datz der deutsche Gartenbau so wie vielleicht kein anderer Zweig der pflanzlichen Erzeugung witterungsbedingt ist. Ich bin aber der Ueberzeugung, datz der menschliche Wille, wenn auch nicht von heule auf morgen, so doch im Laufe der Jahre, die Möglichkeit finden wird, die bisher bestehenden Mängel in der Obst- und Gemüseversorgung des Deutschen Volkes im wesentlichen zu überwinden. Große Zukunstsaufgaben des Gartenbaus Für die Bewältigung der großen Zukunftsauf- gabrn, für die das ganze deutsche Volk dem deutschen Gar tenbau einmal unendlich dankbar sein wird, möchte ich hier einige Fingerzeige geben, soweit dies heute überhaupt schon möglich ist. Es ist notwendig, datz wir beim Gartenbau nicht nur nach hohen Erträgen streben, so wichtig und vordringlich diese Aufgabe auch ist. Wir müssen gleichzeitig auch danach trachten, die hohen Erträge möglichst sicher zu gestalten. Wir werden also bei spielsweise im Obstbau immer auch darauf sehen müssen, daß unsere Sorten nicht nur ertragreich, sondern gleichzeitig auch möglichst widerstandsfähig gegen Frost und Schädlinge sind. Von Belgrad kommend, traf der jugoslawische Außen minister Cincai Markowitsch auf dem mit den Flaggen Italiens und Jugoslawiens festlich geschmückten Bahnhof in Venedig ein, wo er von dem italienischen Außenminister Graf Ciano willkommen geheißen wurde. Durch den Canale Grande begaben sich die beiden Staatsmänner nach dem Grandhotel, wo sie längere Besprechungen hatten. Im Palazzo Rezzonico gab Graf Ciano zu Ehren des jugo slawischen Gastes ein Festessen Nach Abschluß der Be ratungen wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Im Verlaufe der Aussprache, die in Venedig zwischen dem italienischen Außenminister. Graf Ciano, und dem Außen minister Jugoslawiens, Cincar Markowitsch, stattgefunden Hal. wurden die verschiedenen Fragen, welche die beiden benach barten und befreunoeien Staaten in der gegenwärtigen Situa tion auch im Hinblick auf die kürzlichen Ereignisse in Albanien interessieren, ausführlich überprüft. Diese Ueberprüfung bestätigte aufs neue die besondere Herzlichkeit der Beziehungen, welche zwischen Italien und Jugoslawien besteht, eine Herzlichkeit, di.e sich feit dem Ab schluß des Belgrader Paktes,.'der den Frieden im Adriatischen Meer und vie Achtung der gegenseitigen Interessen gesichcri hat, auf allen Gebieten und in jeder Hinsicht ständig gefestigt und gestärkt hat. Man kam überein, die zwischen den beiden Staaten und zwischen Jugoslawien und Deutschland bestehende vertrauens volle Zusammenarbeit sowohl auk volitikchem als aucb aut wirtschaftlichem Gebiet zu vertiefen, um die Aufrechterhaltung ves Friedens zu fördern und die Bedingungen der Stabilität im Donauraum zu verbessern. Hinsichtlich der Beziehungen mit Ungarn haben die beiden Außenminister die sich aus den kürz lichen Geschehnissen ergebende Lage überprüft und mit Be friediguug festgestcllt, daß sie den Weg für eine nützliche Ver ständigung zwischen den beiden Regierungen in Belgrad und Budapest ergebe. Minister Cincar Markowitsch hatte bereits nach seiner Ankunft in Venedig Pressevertretern gegenüber erklärt, diese Zusammenkunft verfolge das Ziel, die Beziehungen zwischen beiden Ländern aus'der Grundlage der Belgrader Abmachungen von 1937 noch enger zu gestalten. Die Zeitungen Italiens und Jugoslawiens behandeln die Zu sammenkunft in Venedig als ein Ereignis von großer politischer Tragweite. Die italienische Presse stellt bei dieser Gelegenheit fest, daß damit die Versuche, Jugoslawien in die Einkreisungsfrom einzu reihen, endgültig gescheitert sind. Jugoslawiens Außenminister am T6. in Berlin Der jugoslawische Außenminister Cincar-Markowitsch wird am 26. April aus Einladung des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop zu einem kurzen infor mativen Besuch in der Neichshauptstadt eintreffen. Ihre dunsten Ziele, ihre verbrecherischen Mittel und ihre krummen Wege werden jedem Deutschen offenbar durch den Besuch der Ausstellung „Der ewige Jude" in Dresden! Soweit diese Widerstandsfähigkeit gegen Frost durch Züch tung nicht erreicht werden kann, erscheint es mir notwendig, zu einer größeren Risikoverteilung im Obstbau zu kommen. Z« dieser Forderung veranlaßt mich vor allem die mehrfach ge machte Beobachtung, daß diejenigen Gebiete des Reiches, die, wie zum Beispiel die norddeutschen Küstengebiete, von Natur aus einen späteren Frühjahrsbcginn haben, verhältnismäßig befriedigende Obsternten hatten, während die eigentlichen Obst- baugebiete West- und Südwestdcutschlands fast restlos aus- fielen. Der Grund für diese Erscheinung war einfach zu finden, daß die Bäume in solchen Gebieten verhältnismäßig spät, also nach der Zett der üblichen Frühjahrsfröste, zur Blüte kommen Neben diesen Maßnahmen zur Sicherung gleichmäßiger Ernten brauchen wir aber noch weitere Maßnahmen zur Für- derung der Lagerung von frischem Obst und Gemüse, die neben der Be- und Verarbeitung zu Konserven und Präserven aus- gebaut werden mutz. Ich denke hierbei ebenso sehr an die Einrichtung von Lagerräumen beim Erzeuger wie auch an die Einkühlung von Obst und Gemüse. Die Gefahr der Landflucht Das Einlagern und Einkühlen frischer Früchte setzt mm aber entsprechend pfleglich behandelte Rohware voraus. Das bedeutet, daß vom Obst- und Gemüsebau noch zusätzliche Arbeit gesorderi wird. Damit berühre ich auch hier ein überaus ernstes Gebiet, denn auch im Obst- und Gemüsebau wie überhaupt im Gartenbau, der ein Höchstmaß an Handarbeit sordert, beginnt sich jetzt ebenfalls die Landflucht nachteilig auszuwirken. Ich richte daher von dieser Stelle aus den Appell an unsere städtische Jugend, sich auch dem Gartenbau mehr zur Verfügung zu stellen. Ich kann das um so mehr tun, als der Gartenbau dem Tüchtigen, der auch mit dem Herzen Gärtner wird, durch aus die Möglichkeit bietet, sich später als Gärtnermeister selb ständig zu machen. Das beweist ein sehr großer Teil unserer durchaus gesun den Gartenbaubetriebe, die aus kleinsten Anfängen und mit be scheidensten Mitteln entstanden sind, aus Mitteln, die sich dis heutigen Inhaber oft genug in ihren Gehilfenjahren selbst er spart haben. Die Freimaurer entlarvt Roosevelts „Botschaft" von französischen Logen inspiriert! „Messaggero" veröffentlicht am Sonntag eine photogra- phische Wiedergabe einer Botschaft der beiden französischen Frei- maurerlogen an Präsident Roosevelt. Das Dokument ist vom 1. Februar 1939 datiert und sordert Roosevelt, „weil er allein die entsprechende Autorität besitzt", zur Einberusung einer inter nationalen Konferenz aus, aus der alle Fragen, die trennend zwischen den Nationen stehen, erörtert und bereinigt werden können. „Messaggero" betont, daß die Botschaft Roosevelts an den Führer und an den Duce, wie damit unwiderleglich bewiesen worden sei, von den französischen Freimaurerlogen inspiriert worden sei. Sie sei damit ein für allemal gekennzeichnet. Dämpfer für ÄnlreisungspoMer Griechenland wahrt seine territoriale Unversehrtheit! Das italienische Nachrichtenbüro Agenzia Ste fani veröffentlicht eine Mitteilung der griechischen Ge sandtschaft in Rom, die Bezug nimmt auf eine Istanbuler Meldung, in der die angebliche Möglichkeit der Abtretung griechischen Gebiets an andere Länder angedeütet wurde. Nach einer Mitteilung der Agence d'Athsnes sei diese Meldung völlig aus der Luft gegriffen. Griechenland sei keinesfalls geneigt, von seiner bekannten Einstellung abzugehen, die absolut und kategorisch alles ausschließe, was auch nur im entferntesten seine terri toriale Integrität betreffen könnte. Wer sich mit Moskau einläßt... Weitgehende Gegenforderungen der Sowjetunion Der Sowjetbotschafter in London, Maisky, ist zur Berichterstattung bei Litwinow-Finkelstein in Moskau ein. getroffen. Man erklärt, daß die britisch-sowjetischen Ver handlungen jetzt in ein zweites entscheidendes Stadium eintrelen werden. In Paris spricht man in diesem Zu sammenhang von Moskauer Gegenvorschlägen, die sehr viel weitergingen, als das ursprünglich in der Absicht Englands und Frankreichs gelegen habe. Die „Epoque" will wissen, daß es sich um ein regelrechtes Angebot eines Milikärbttndnisses der Sowjets handele. Dieses Bündnis würde nicht nur dann in Kraft treten, wenn England und Frankreich angegriffen würden, sondern auch in dem Falle, wo die von Paris und London garantierten Mächte „bedroht" würden. Die Erfahrungen mit den Sowjets sollten eigentlich genügen, um zu erkennen, welche Pläne Moskau mit einem solchen Militärbündnis verfolgt, und man kann Frank- reich und England zu dieser Waffenbrüderschaft nur „be glückwünschen". Verstärkte Zusammenarbeit Engere Gestaltung der Beziehungen Jugoslawiens zu Deutschland und Italien