Volltext Seite (XML)
MMMMm wnGMraMnoGenhauer Der Kommandierende General des X. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 10, General der Kaval lerie Wilhelm Knochenhauer, begeht am 13. April sein 40jähriges Militärdicnstjubiläum. Bei Kriegsaus bruch rückte er als Kompaniechef mit dem 2. Garde-Ne- servc-Regiment ins Feld. Im November 1914 wurde er verwundet. Es folgte Verwendung in verschiedenen Gene ralstabsstellen. Nach dem Kriege wurde Major Knochen hauer 1922 Bataillonskommandeur in Deutsch-Eylau, 1925 Chef des Generalstabes der 1. Kavallerie-Division und 1928 Kommandeur des Reiterreaiments 16 in Erfurt. Im Frühjahr 1935 wurde er Kommandierender General des X. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 10 in Hamburg. In dieser Stellung erfolgte die Beförderung zum General der Kavallerie am 1. Januar 1936 Franco baut auf Gewaltiges Programm für öffentliche Arbeite«. Unter Vorsitz des Staatschefs Franco' trat der nationalspa uische Mini st errat zusammen. Nach einer amtlichen Mitteilung nahm der Ministerrat euren Gesetzentwurf über den syndikalen Aufbau an, der aber noch nicht veröffentlicht worden ist. Ferner wurde ein Gesetz über ein Großprogramm für öffent liche Arbeiten angenommen, mit dem sich bereits der letzte Ministerrat beschäftigt hatte. Der Ministerrat beschloß weiter die Wiedereinführung der Dienstgrade und -bezeichnungen Generalleutnant im Heer und Admiral in der Marine und nahm Kenntnis von der Gründung des Ordens Alfons X. des Weisen. Schließlich nahm der Ministerrat auf Vorschlag der einzelnen Fachminister eine Reihe von Ernennungen und Beförderungen vor. Der spanische Oberkommissar in Ma rokko wurde ermächtigt, öffentliche Arbeiten im gleichen Umfang wie im Vorjahr durchzuführen. Hierzu gehören vor allem die Verbesserung des Straßennetzes und der Wasserleitungen, der Ausbau der Häfen und die Grün dung von Fachschulen. * Der deutsche Dampfer „Helios" traf in Barcelona ein und löschte sechs Lastwagen Lebensmittel, die als weitere deutsche Spende für die durch die bolschewistische Herrschaft in Not geratenen Spanier der Sozialen Hilfe in Barcelona zur Verfügung gestellt wurden. Die Selmbelörderung der SpaniensreiwiNigen Mussolini hat den Oberbefehlshaber der italienischen Spa nienfreiwilligen empfangen. Wie amtlich verlautet, hat Gene ral Gambara dem Duce über die Heimbeförderung der italie nischen Spanienfreiwilligen und den dafür vorgesehenen Zeit punkt Bericht erstattet. Englische KömgSsamilie im Luftschutzkeller „Luftangriff" auf Schloß Windsor Im Schlosse Windsor, dem Wohnsitz der englischen Königsfamilie, wurde eine Luftschutzübung abgehalten. Als die Alarmsirenen heulten, mußte sich die königliche Familie in den neu ausgebauten Luftschutzkeller begeben. Der „Luftangriff" dauerte X Stunden. Zwei Bomben trafen die Nord- und die Südterrasse des Schlosses. Die angenommenen „Opfer" beliefen sich auf rund zwei Dutzend. «Sport Unsere Boxstaffel für Dublin. Vom 18. bis 22. April wer ben in Dublin die Europameisterschaften der Amateurboxer ausgetragen. Die deutsche Boxstaffel besteht aus Obermauer (Köln), Wilke «Hannover), Graaf (Berlin), Nürnberg (Berlin), Murach (Gelsenkirchen), Baumgarten iHamburg), Koppers (Hannover) und Runge (Wuppertal). Wahrscheinlich werden acht bis zehn Nationen an den Tttelkämpsen teilnehmen. Am 23. April tritt Deutschland in Paris zum S. Fußball- Länderspiel gegen Frankreich an. Am gleichen Tage wird in Bordeaux eine zweite deutsche Auswahl gegen Frankreichs L-Mannschaft antreten, die sich aus Spielern der Ostmark zu- sammensetzt. Wer He-ommt -Le 24 Millionen? Ein Vermögen von 21 Millionen französischen Francs — allerdings abzüglich der Steuern und Anwalts honorare — harrt eines Besitzers, der beweisen kann, daß er der „natürliche Erbe" einer alten Dame Mademoiselle Dönizard ist, die im Jahre 1933 in Neuilly starb. Die Greisin hatte in ihrem letzten Willen, den sie im Jahre 1908 niederschricb, ihr gesamtes Vermögen von 21 Mil lionen Francs ihren „natürlichen Erben" vermacht, ohne diesen Ausdruck näher zu erläutern oder gar eine be stimmte Person zu benennen. Seit dem Jahre 1933 ist nun ein heftiger Streit um die Frage entbrannt, ob eine Anzahl entfernter Verwandter unter den Begriff des „natürlichen Erben" fallen könnte. Es sind Dutzende von Vettern neunten und ganze Scharen von Vettern zehnten Grades aufgetaucht, die durch ihre Anwälte ihren ver meintlichen Anspruch mindestens aus einen Anteil an den Millionen erheben. Auf der anderen Seite ist der fran zösische Staat als „Universalerbe" auf dem Kampfplatz erschienen und hat auf Grund eines Gesetzes aus dem Jahre 1917 vor Gericht das Geld für sich zu beschlag nahmen versucht, weil Verwandte über den fünften Grad hinaus überhaupt nicht mehr als erbberechtigt anzusehen seien. Demgegenüber stehen die Anwälte der übrigen Erb berechtigten auf dem Standpunkt, daß das Testament vor Inkrafttreten dieses Gesetzes gemacht worden sei, als so gar noch ein Verwandter zwölften Grades in den Genuß einer Erbschaft kommen konnte. Inzwischen liegen die 21 Millionen Francs auf der Bank. Weit schneller, als dieses Vermögen durch Zinsen wächst, zehren aber die ge setzlichen Gebühren und die Honorare der Sachverstän digen an dem Kapital. So daß zu befürchten steht, daß das einstige Millionenvermögen zusammengeschmolzen ist, bevor es gelungen ist, einen gesetzlichen Eigentümer zu finden. Neues aus Mer Wev. 40jähriges Oienstjubiläum von Carl Bokh Geheimrat Professor Dr. Carl Bosch begeht am 15. April die 40. Wiederkehr des Tages, an dem er als 25jähriger in den Dienst der I. G. F ar b en i n d u st r i e Aktiengesell schaft eintrat. Vor einem halben Jahr zum Wehrwirtschafts führer ernannt, gehört er dem Generalrat der deutschen Wirt schaft an. Die wissenschaftlichen Verdienste Carl Boschs er fuhren viele Ehrungen. Was Bosch als Ingenieur, Chemiker, Naturwissenschaftler und als Betriebsorganisator großen Stils geleistet hat, steht vorbildlich in der Wirtschaftsgeschichte der Welt dar. U. a. wurde unter Boschs Führung die Stickstoss gewinnung aus der Luft in Deutschland gewaltig gefördert. Der Stickstoff wurde einer der bedeutendsten Aktivposten der deutschen Außenhandelsbilanz. Mörder eines Tankstellenwärters hingerichtet Am 12. April 1939 ist der am 22. Februar 1897 geborene Raimund Herrmann hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts Stuttgart wegen Mordes und schweren Raubes zum Tove und zum dauernden Verlust der bürger lichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Herrmann hatte am 17. Juli 1936 in einer Stuttgarter Tankstelle den Tankwärter Traum erschossen und beraubt. Die Tat konnte erst 1939 ausgeklärt werden. — Am gleichen Tage wurde der am 4. Oktober 1917 geborene Marcell Flück hingerichtet, der durch das Urteil des Sondergerichts in Stuttgart vom 15. März 1939 wegen Rechtsfriedcnsbruchs und versuchten Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver urteilt worden war. Flück hatte am 8. März 1939 als Unter- suchungsgesangener im Gefängnis zu Schwäbisch-Hall den Strafanstaltsoberwachtmeister Strobel niedergeschlagen, um sich der Gefängnisschlüssel zu bemächtigen und zu fliehen. Strobel erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Premiere des deutschen Fernsehens Der Reichspost mini st er hatte im Sommer des Vor jahres die Freigabe des Fernsehruudfunls für den Bereich des Berliner Fernsehsenders unter noch näher bekanntzugebenden Bedingungen angekündigt. Diese Freigabe wird nunmehr in aller Kürze erfolgen. Am Fernsehrundfunk kann dann jeder unter ähnlichen Bedingungen wie für den Rundfunk selbst teil- nchmen. Während die bisherigen Fernsehsendungen durch die öffentlichen Fernsehstcllcn und zu Versuchszwecken mehr als eine Art Generalprobe zu betrachten waren, wird nunmchr Bk Premiere des allgemeinen deutschen Fern sehens erfolgen. Der Preis der. Geräte ist durch die technisch« Entwicklung so weit herabgesetzt, daß mit einer, größeren Zahl von Käufern gerechnet werden kann. Die öffentlichen Fernseh stellen der Neichspost bleiben weiter unentgeltlich geöffnet. Diese Ankündigung, die sich in» „Postnachrichtcnblatl" findet, bedeutet einen wichtigen weiteren Schritt der Fernschentwicklung über haupt. Zum ersten Male tritt das Fernsehen aus dem Stadium der Erprobungen heraus in seinen eigentlichen öffent lichen Dienst ein, und zwar ist die Eröffnung noch vor dem ursprünglichen, mit der Berliner Nundsunkausstellung ver bundenen Termin vorgesehen. Denkzettel für „Witzkartc". Vor dem Amtsgericht in Verden hatte sich eine 39jährige Frau zu verantworten, weil sie an einen Mitbewohner ihres Ortes eine beleidigende „Witz- karte" geschickt hatte. Sie schien die Sache gar nicht ernst z» nehmen, denn zu dem anberaumten Termin war sie nicht zur Stelle und mußte durch einen Gendarmeriebcamten vorgesührt werden. Sie leugnete hartnäckig, die Karte geschrieben zu haben, konnte aber durch Schriftproben einwandfrei überführt werden. Als Denkzettel erhielt sie eine Woche Hakt. BiSmarcks „Lcibgcndarm" 95 Jahre alt. Der Gendarmerir- wachtmeister a. D. August Wilhelm feiert am 14. April in Kolberg seinen 95. Geburtstag. Er ist der ,Leibgendarm" des Fürsten Bismarck gewesen. Roch jetzt ist et geistig frisch und körperlich rüstig. Während seiner Dienstzeit war er in Friedrichsruh stationiert, und er dürfte jetzt der letzte Ueber- lebende aus der näheren Umgebung des Altreichskanzlers fei». Reichssen-er Leipzig Freitag, 14. April 6.30: Aus Königsberg: Frühkonzert. Das Musikkorps ein« Marineartillerie-Abteilung. — 8.30: Aus Köln: Musik aM Morgen. Das Orchester Hermann Hagestedt. — 9.30: Siebe« Raben fliegen weg. Spielstunde. — 10.00: Germanin, Bayer 205. Ein deutsches Medikament entseucht Afrika! — 10LY: Fenster ver dunkeln, Fliegeralarm! — 11.00: Sendepause. — 11.40: Wer im Walde ernten will, muß auch säen! — 12.00: Aus Brotterode (Kreis Schmalkalden): Musik für die Arbeitspause. Das Musik korps einer Fliegerhorstkommandantur. — 13.15: Aus Saar brücken: Miltagskonzert. Das Landessinfonieorchester Saar pfalz. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.40: Vom Lausitzer Bergland ins Elbsandsteingebirge. — 16.00: Ans Danzig: Und nun klingt Danzig auf! Maximilian Boecker (Tenor), das Danziger Lan desorchester, das Musikkorps der Schutzpolizei der Freien Stadt Danzig. — 18.00: Südosteuropäischer Bilderbogen. — 18.20: Aus Dresden: Konzertstunde. Petronella Böser (Alt), das Selle-Streichtrio. — 19.00: Auf goldenem Bodem Alte Hand- werkerlieder. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.10: Musik auS Dresden. Das Dresdener Orchester. — 22.30: Unterhaltungs konzert. Kammersänger Theodor Horand (Bariton), Fritz Kirmse (Violine), das Leipziger Sinfonieorchester. — 24.00 bis 3.00: Aus Frankfurt: Nachtmusik. VeuMSandsendev Freitag, 14. April 6.30: AuS Königsberg: Frühkonzert. Das Musikkorps einer Marineartillerie-Abteilung. — 9.40: Kleine Turnstunde. — 10.00: Rübenzucker und „Indisches Gewürz". Hörszenen an der Geschichte des Zuckers. — 10.30: Aus München: Wie wurde das Leistungsabzeichen der HI. abgenommen? — 10.45: Sende pause. — 12.00: Aus Hamburg: Musik zum Mittag. Das Fredo- Niemann-Blasorchester. — 13.00: Aus Bremen: Musik zum Mittag. Die Bremer Stadtmusilanten. Gerhard Mißle (Bari ton). — 15.15: Emil Rooß spielt! (Jndustrieschallplatten.) — 15.30: Wenn der April bläst in sein Horn ... Ein Jungmädel spiel von Waldemar Bartelt. Anschließend: Programmhin weise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Orchester des Deutschlandsenders. — 17.00: Aus dem Zeitgeschehen. — 17.10: Aus München: Heitere Musik am Nachmittag. Lotte Stumpf (Sopran», die Tanzkapelle des Reichssenders München. — 18.00: Die Straßenmeistereien der Reichsautobahncn. Hörbericht von Wartung und Pflege. — 18.20: Das heimliche Deutschland. Lieder, Briefe und Gedichte der Romantiker. — 18.45: Nun will der Lenz uns grüßen. Alte Frühlingslieder zur Laute. 19.00: Deutschlandecho. — 19.15: Die Geschichte vom Echo. Musikalischer Bilderbogen von Oskar Manfred. — 20.00: Kurz nachrichten und Wetterbericht. — 20.10: Brahms: Klavier konzert L-Dur. (Aufnahme.) — 21.00: Blasmusik. Das Musik korps des Wachtregimments Berlin. — 23.00 bis 0.10: Festliche Abcndmusil. (Aufnahme.) > (26. Fortsetzung.) Karajan ist ein wenig enttäuscht. Er hat sich aus -aS Wiedersehen gefreut. „Hallo, Schorsch, bin dal Hier sind die Pläne! Jetzt geht's los! Komm!" Na, damit ist's nun nichts. Aber er tröstet sich. Das Patent unter bringen kann er schließlich auch allein. Er hat doch da inoch einige Beziehungen zu einem sehr fixen Kerl, einem Rechtsanwalt, der mit Patenten umzugohen Leiß. Er hat ihm auch sein erstes Patent eingeveicht. Das selbe, Las später der Herr Dr. Meßdorfs . . . na, Schwamm drüber! Herr von Wangenheim ist ein Herr in den Fünfzigern, äußerlich ganz alte Schule, einer der tüchtigsten Rechts anwälte von Berlin. Dazu nicht nur Lem Namen nach Aristokrat. Karajan hatte sehr gern mit ihm zusammen gearbeitet. Er hielt ihn vom ersten Augenblick ihrer Be kanntschaft an für einen anständigen Kerl. Wangenheims Kanzlei liegt dicht am Potsdamer Bahnhof in einem -er großen Geschäftshäuser. Fräulein Scheck im Vorzimmer erkennt Karajan sofort wieder, trotzdem es sechs Jahre sind, daß er nicht hier gewesen ist. „Ah . . . Herr Doktor Karajan! Soll ich Sie an- Nrelden?" „Sie meinen, Ler Herr Justizrat würde sonst vor Schreck von seinem Stuhl fallen, was? Weil der tote Karajan doch noch lebt? Besser ist's jedenfalls, Sie be reiten ihn schonend vor. Ist viel zu tun?" setzt er leise hinzu mit einem schnellen Blick auf die zehn, zwölf Menschen, die da mit ihm warten. / „Keine sehr wichtigen und eiligen Sachen! Sie wol len den Herrn Justizrat auf längere Zeit sprechen?" . „Wenn ich bet ihm bin, kann er sich für heute nichts Unseres mehr vornehmen!" Nach knapp einer Viertelstunde fitzt Karajan vor. dem breiten Schreibtisch, den er noch gut kennt. Ein unwahr scheinliches Erbstück, mit Tintenklecksen bedeckt, das schon einigen Juristengenerationen gedient hat. „Also Sie leben? Und wie mir scheint, sogar recht intensiv!" lacht der Justizrat und schnellt die Hornbrille mit dem kleinen Finger der rechten Hand auf die Stirn. Das kann er so meisterhaft, daß sie nicht einen Milli meter zu hoch rutscht und keinen zu tief hängenbleibt. Es ist das sicherste Zeichen, daß er irgendwie interessiert ist. Sogar beim Gericht weiß man, was es bedeutet, wenn Wangenheim die Hornbrille hochschiebt. Dann hat's ihn gepackt, und die Richter seufzen heimlich, weil er dann zäh wird und boshaft. Karajan steht diese kleine vertraute Handbewegung mit heimlicher Freude. „Stimmt, Herr Justizrat!" entgegnet er lachend auf dessen Frage, und die beiden Männer sehen sich mit un verhohlener Freude an. „Und ich komme nicht etwa nur, um mit Ihnen von vergangenen Zeiten zu sprechen, sondern, ich trage die Zukunft bei mir." „Endlich ein vernünftiges Wort! Ich hab'S immer für eine Affenschande gehalten, daß ein Kerl wie Sie sich in die Wüste begibt und den Konjunkturrittern das Feld überläßt! Aber mach einer was gegen Ihren dicken Schädel! Hätten Sie nur damals eine Postkarte ge schrieben, Sie hätten mal erleben sollen, wie ich sie „Union" hochgenommen hätte samt ihrem seltsamen Herrn Syndikus, diesem Doktor Meßdorff! Aber Sie waren ja wie vernagelt!" „Ich war im Recht! Und das Recht muß sich durch setzen . . . immer!" „Kindskopf . . . hätte ich bald gesagt. Dieser Meß dorff ist einer Ler gerissensten Burschen, die ich kenne. Wenn ich den mal so richtig fassen könnte ... mit Wonne!" Karajan muß lachen. „Lieben tun Sie ibn scheinbar nicht. Tabci kann der Mann doch allerhand! Das muß ihm der Neid kassen." „Stimmt! Soll nicht abgestritten werden! Aber er ist ein unsauberer Charakter. Und das kommt bei mir zuerst. Das andere ist Las zweite. Ein Mensch, Ler in seinem Privatleben ... na, lassen wir Las! Fest steht jedenfalls, daß wir beide uns nicht mögen ... er mich nämlich auch nicht!" Der Justizrat lacht herzhaft dabei. „Was ihm mit Ionen gelungen ist, hat er noch zwei- mal protziert. MeMMs ohne Erfolg. JLLaL Lu iLäu.. zusammengestaucht. Beide Male arme Teufel mit kleinen Verbesserungen, na... es hat eben zum Patent gereicht... und jedesmal war er hinterher. Das einzig Dämliche bei der Geschichte ist bloß, daß man davon nicht fett wird. Doktor Meßdorff ist böse auf mich und hat mir zum Dank eine Portion guter Kunden ver- lagt. Na, ist nicht schade drum. Ich lebe so auch sehr anständig und für 'n Junggesellen wre mich reicht's noch immer. Ich habe hier mit meinen Patenten 'nen ganz brauchbaren Laden!" „Sie sind ein prächtiger Mensch, Herr Justizrat! Ich muß Ihnen das mal sagen!" Karajan streckt ihm impul siv die Hand hin. Der Justizrat steht ihn eine Weil« an, dann blinzelt er verlegen, schiebt die Hornbrille wieder herunter und knurrt: „Nu machen Sie mir noch 'ne Liebeserklärung!! Ich hab Sie auch immer für einen Menschen mit 'nep säubern Weste gehalten. Bißchen blödsinnig dickköpviL dazu, na, aber das sind schließlich äußere Fehler. So. Und nun legen Sie mal los! Die Vorpostengefechte können wir als erledigt betrachten. Da stehen Zigar« ren." Er greift selbst zu einem -er rabenschwarzen Stum pen, klingelt seinem Bürofräulein und trompetet hin ter der ersten blauen Wolke nach -er Tür hin: „Sie können alles nach Hause schicken, Scheckchen! Sagen Sie, was Sie wollen! . . . Sie essen -och nachher mit mir altem Junggesellen zusammen, Doktor, nicht? Ach natürlich! Ablehnung wird nicht zu Protokoll ge nommen. Abschließen, Scheckchen, abschließen! Und -atz mir keiner durchs Zimmer lümmelt! So. Nun bin ich fertig! Sie sehen ... ich habe Mret* wegen die gesamte Kundschaft hinausgeworfen. Wen» Sie jetzt nicht irgend etwas Aufregendes bringen, können Sie sich auch zum Teufel scheren!" Herbert lächelt nur. Er kennt diese Tonart -es Justiz* rates, -ie er immer anschlägt, wenn sein Besucher zrk den „engeren Kunden" gehört. Er ist sonst von aus* gesuchter Höflichkeit. Langsam nimmt Herbert seine Pläne aus -er Jacket* tasche — er trägt sie La ohne große Sorgfalt, weil e» weiß, daß in einem gewöhnlichen Briefumschlag nieq mano etwas Wichtiges vermutet — breitet sie vo< Wangenheim aus und sagt nur: „Bitte." ^LürUetzuna lolat^