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Wilsdruffer Tageblatt : 05.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193904053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390405
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-05
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.04.1939
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Zeder 12. Unfalltote ein Radfahrer! Die Statistik, die von manchen Menschen für eine jurcht- bar trockene und langweilige Angelegenheit gehalten wirs, enthüllt manchmal sehr eigenartige Tatbestände, die zu denken geben. So hat eine genaue statistische Untersuchung" zu dem Ergebnis geführt, daß jeder zwölfte Unfalltote ein Radfahrer auf seinem Arbeitsweg ist. Zum größten Teil kommt das da her, weil es um die Betriebssicherheit des Fahrrades in vie len Fällen sehr schlecht bestellt ist. Gerade beim Fahrrad, dem Verkehrsmittel der arbeitenden Bevölkerung, das Tag für Tag beansprucht wird, wird leider oft am falschen Platz gespart. Eines der Mittel, die Verkehrssicherheit des Fahrrades ganz erheblich zu erhöhen, sind die neuen Tretstrahler. Es be steht keine Vorschrift, mit dieser neuen, wirklich umwälzenden Erfindung auch die alten Räder auszurüsten. Aber sicherlich kostet auch der geringste und noch so glimpflich ausgegangene Unfall mehr als die neuen Tretstrahler. Es wäre wirklich gut, wenn man diese typischen Radsahrsignale, die unverkenn bar sind und bei Dunkelheit die Gefahr von Zusammenstößen »verhüten, viel mehr auf den abendlichen und nächtlichen Stra ßen zu sehen bekäme. Endspurt im Leistungskampf der Betriebe. Der „Le:- stungskampf der deutschen Betriebe" 1938/39 geht seinem Ende entgegen. Die Bewertung hat eingesetzt. Die führenden Männer der Partei und der Deutschen Arbeitsfront, allen voran Gauleiter Mutschmann, suchen die aussichtsreichsten Betriebe auf, um sie auf ihre Leistungen und ihre Auszcich- nungswürdigkeit zu überprüfen. Noch wissen wir nicht, wie viel goldene Fahnen die sächsischen Betriebe erringen wer ben, aber sicher ist, daß sie sich sehr gut geschlagen haben und der Gau Sachsen wieder erfolgreich aus diesem edlen Wett streit hervorgehen wird. Als Abschluß des Leistungskampfes wird am Sonnabend, dem 29. April, in der Halle 7 auf dem Ausstellungsgelände in Leipzig eine gewaltige Schlußkund gebung durchgeführt. Der Gauobmann der Deutschen Arbeits front, Pg. Peitsch, verkündet das Ergebnis des Leistungs- kampfcs 1938/39 und der Gauleiter, Pg. Mutschmann, ver leiht 260 sächsischen Betriebsgemeinschaften das Gaudiplom für hervorragende Leistungen. Von allen Betrieben, die bis her schon in irgend einer Form im Leistungskampf ausgezeich net wurden oder in diesem Leistungskampf ausgezeichnet wer den, nehmen Betriebsführer, Betriebsobmann und eine Ab ordnung der Betriebsgemeinschaft teil. Mohorn. Konfirmation. Der Palmsonntag stand auch hier im Zeichen der Konfirmation. Im Glockengeläut ge leitete der Pfarrer seine Konfirmanden von der Schule zum Gotteshaus. Die Kirche bot ein ganz ungewohntes Bild, Schiff und Emporen waren bis zum letzten Platz gefüllt. Am Altar hatten sich etwa 40 Konfirmanden und Konfirmandinnen der Jahrgänge 1888/89 niederglassen. Pfarrer Lohde ge dachte ihrer heute zum goldenen Jubiläum, er leitete ihren Sinn rückwärts, schaute mit ihnen in die Zukunft und sprach die Hoffnung aus, daß dieser Freuden- und Iubeltag rechte Gedanken wecken und antreiben möchte, die Gnadenfrist aus zunützen. Die Konfirmanden 1888/89 stifteten zur Erinnerung der Kirche RM. 20.—. Zu den Konfirmanden des Jahres 1W9 sprach Pfarrer Lohde auf Grund des Schriftwortes aus Joh. 6, Vers 66. Hierauf wurden 10 Knaben und 18 Mädchen eingesegnet. Standesamtliche Nachrichten von Wilsdruff in der Woche vom 28. März bis 3. April 1939. Geburten: Ella Gerda Röthig, Wilsdruff, Nossener Straße 23, 29. 3. 2. Kind. Eheschließungen: Ehrhard Oswin Leutritz, Grö bern Nr- 21B und Meta Ida Banke, Gröbern Nr. 21B, 30. 3. 1939. Sterbefälle: Keine. Kirchennachrichten. für Gründonnerstag und Karfreitag. Wilsdruff. Gründonnerstag: Wends 8 Uhr Abendmahls- gdttesdiensi. Grumbach. Gründonnerstag: vorm. 9 Uhr Abendmahls feier. Karfreitag: vorm. 9 Uhr Predigtg., darnach Abend- mcchlsseier; nachm. 2 Uhr Abendmahlsfeier. Kesfelsdorf. Gründonnerstag: 9 Abendmahlsgottesdienst. Unkersdorf. Gründonnerstag: 9 Uhr vorm. Beichte und Feier des hlg. Abendmahls. Karfreitag: 8 Uhr Predigtg., anschl. hlg. Abendmahl; 2 Uhr nachm. Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Weistropp. Gründonnerstag: 5 Uhr nachm. Beichte und Feier des hlg. Abendmahls. — Karfreitag: >410 Uhr Predigt gottesdienst, anschl. hlg. Abendmahl, 4 Uhr nachm. Beichte und Feier des hlg. Abendmahls. Sora. Gründonnerstag: Abends 147 Uhr Beichte und heil. Abendmahl, (mit den Neukonfirmierten). Karfreitag: 8 Uhr Predigtgvttesdienst mit Beichte und heil. Abendmahl. Röhrsdorf. Gründonnerstag: 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl (mit den Neukonfirmierten). Karfreitag: >411 Uhr Predigtgottesdienst; 2 Uhr Lit. Gottesdienst mit Beichte und heil. Abendmahl. Herzogswalde. Gründonnerstag: 14 Uhr: heilige Abend- Mahlsfeier. Karfreitag: 9 Uhr liturg. Gedächtnisg. m. Abendm. Limbach. Gründonnerstag: >49 Uhr Abendmahlsgottes dienst. Karfreitag >49 Uhr Gottesdienst und heil. Abendmahl. Burkhardswalde. Gründonnerstag: 19.30 Uhr Abend- mahlsgottesdienst. Karfreitag: >42 Uhr Gottesdienst und hei liges Abendmahl. Blankenstein. 'Gründonnerstag: >410 Uhr Abendmahls feier. Karfreitag: >49 Uhr Gottesfeier, danach Abendmahl. Tanneberg. Gründonnerstag: 8 Uhr Abendmahlsfeier. Karfreitag: 2 Uhr Gottesfeier, danach Abendmahl. Wetterbericht des Reichswetterdkenstes, Ausgabeort Dresden, Vorhersage für den 6. April: Wechselnd bewölkt mit Aufheiterungen, mild, mäßige südwestliche Winde, vereinzelt leichter Regen. Tem peraturen im Laufe des Donnerstag etwas zurückgehend. Bei Schneeberg noch immer Glatteis Der Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet am Dienstag, A15 Uhr: Reichsautobahnen: Schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert. Reichsstraßen und Straße» im Sudetengau: Nur Straße 170 zwischen Altenberg und Zinn- Wald und Nr. 93 zwischen Schneeberg und Johanngeorgen stadt in höheren Gebirgslagen und Waldgegenden noch Glatt eis tauend und Verkehr durch Spurrinncn erschwert. Alle übrigen Straßen schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert. Freiherr von Neurath in Prag eingetroffen DNB. Prag, 5. April. Der Reichsprotektor für Böh men und Mähren, Freiherr von Neurath, traf am Mittwoch vormittag in Prag ein. Kurz nach 1V Uhr lief der Sonderzug in die Halle des Wilson-Bahnhofes ein. Der Reichsprotektor, der als Erster den Sonderzug verlieh, wurde vom Oberbe fehlshaber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blas kowitz, und E-auleiler Henlein begrüßt. Vor dem Bahnhof hatte eine nach Tausenden zählende Menge sich eingesunden, die den Reichsprotektor herzlich willkommen hieß. Wieder Bomben in England! DNB. London, 5. April. In der Nacht von Diens tag auf Mittwoch ereigneten sich in Birmingham nacheinander drei Explosionen. In allen drei Fällen handelt es sich um Zeit bomben, die im Zentrum der Stadt explodierten. Der Sach schaden war beträchtlich, Personen wurden jedoch nicht verletzt. Außerdem ereigneten sich in den frühen Morgenstunden des Mittwoch noch zwei Explosionen in Liverpool und eine in Coventry. Der neue Zusammenstoß an der mandschurischen Grenze DNB. Hsinking, 5. April. Ostasiendienst des DNB. Bei dem neuen Zusammenstoß zwischen japanischen und sow jetrussischen Grenztruppen an der Westgrenze von Mandschu- kuo, über den bereits berichtet wurde, wurden drei japanische Soldaten getötet. Die Verluste der Sowjettruppen, die be kanntlich den Zwischenfall durch eine offensichtliche Grenzver letzung herbeigeführt haben, werden weit höher beziffert. USA.-Kriegshetzer und Geschafts- interessenten als Zeugen DNB. Neuyork, 5. April. Die mit besonderer Spa»» nung in Washington erwartete große Senatsoussprache über die Neutralitätsgsetzgebung der Vereinigten Staaten wurde auf Mittwoch vormittag angesetzt. Der wichtigste zur Debatte stehende E-Zehesvorschlag ist die sogenannte „Pittman-Bill", die vorschlägt, allen kriegführenden Parteien Waffen und Munition aus „cash and carry"-Basis zu liefern. Dieser Vor schlag spielt offenbar mit dem Hintergedanken, daß nur Eng- und Frankreich in der Lage jein werden, Wassen im Kriegs fälle zu kaufen und sie selbst auch abzuholen, weil sie den At lantischen Ozean kontrollieren würden. Die „cash an- carry"- Klausel des gegenwärtig in Krast befindlichen Neutralitätsge setzes läuft am 1. Mai ab. Bei der Aussprache werden <tls sogenannte Zeugen vor dem Senat bezeichnenderweise u. a. auch bekannte Kriegs hetzer, wie der als solcher in letzter Zeit führend hervvrge- treten« frühere Außenminister Stimson, vernommen werden, der wiederholt schärfste Maßnahmen, „Sanktionen" und an dere „gemeinsame Aktionen" gegen die totalitären Staaten forderte. Als nächster Zeuge wird der Kriegsgewinnler un- intime Freund Roosevelts, Bernard Baruch, am Donnerstag vormittag vernommen werden. Nach ihm sollen Beamte des Staatsdepartements, Leiter der einflußreichen Fvteign Po- licy Association und Vertreter verschiedener sogenannter „Friedensorganisationen" zu Worte kommen. Man nimmt an, daß es schon morgen zu einer scharfen Debatte zwischen Stimson und führenden Isolationisten, wie Borah, Johnson usw. kommen wird. Sachsen und Nachbarschaft. Glückwunsch des Reichstatthatters Neichsstatthalter Mutschmann hat der sächsischen Hand ball-Gauelf, die am Sonntag in Leipzig durch ihren 1V:4-Sieg gegen Brandenburg den Handball-Adlerpreis des Reichssport führers gewann, telegraphisch seinen Glückwunsch und seine Anerkennung ausgesprochen. Dresden. Die Gasleitung richtig schlie ßen! Durch Unachtsamkeit beim Schließen der Gaslampe gerieten drei Menschen in höchste Lebensgefahr. Zwei Brü der im Alter von 19 und 27 Jahren und eine 74 Jahre alte Frau hatten in ihren Schlafzimmern die Lampen nicht richtig zugcdreht, so daß Gas ausströmte. Zum Glück wurden die Gasvergifteten so rechtzeitig ausgefunden, daß die von der Feuerwehr angestellten Wiederbelebungsver suche der beiden Brüder von Erfolg waren. In dem einen Fall hatte der Vater der beiden Brüder den Wecker in deren Zimn^er läuten gehört und war, als sie nicht auf standen, in das Schlafzimmer gegangen, wo er seine Söhne bewußtlos vorfand. Heidenau. Mit der Säge auf dem Fahr rad. In einer Kurve der stark abschüssigen Sedlitzer Straße stürzte der 54 Jahre alte Gärtner Thomas mit dem Fahrrad. Er schlug mit dem Kopf gegen einen Baum und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Thomas hatte eine Säge auf dem Fahrrad mitgeführt, und diese war an der Unfallstelle zwischen Rad und Schutzblech geraten. Bautzen. Fünf Tage im Dachsbau. Zum Fangen eines Dachses wurde in Sollschwitz ein Foxterrier in den Dachsbau hineingelassen. Als der Hund nach vie len Stunden nicht zurückkehrte, begann man, den Dachs bau auszugraben. Erst nach sünf Tagen, währenddessen die Jäger vergeblich gegraben hatten, erschien der Hund, der offenbar verschüttet gewesen war, wieder an der Erd oberfläche, um bald darauf zu verenden. Sechs Landbauaubenftellen in Sachsen Das sächsische Landeskutturwerk hat nach den Anordnun gen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft mit dem 1. April 1939 eine durchgreifende Umorganisation erfahren. Während bisher sowohl die technischen als auch die land wirtschaftlichen Fragen des Landeskulturwerkes unter Aus sicht der Landesbauernschaft in Angriff genommen wurden, wird nunmehr nach der Lostrennung des technischen Aufgabengebietes das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit in einer eigenen Kulturabteilung die technische Erledi gung aller Kulturarbeiten übernehmen. Die Landeskulturab- tetlung der Landesbauernschaft wird sich in Zukunft in erster Linie der Bearbeitung der nach der Meliorationen durchzu führenden Folgeeinrichtungen widmen. Zur Erfüllung dieser dem Reichsnährstand verbleibenden Ausgaben errichtete die Landesbauernschaft Sachsen sechs Landbauaußenstel len, und zwar in Dresden, Chemnitz. Plauen, Leipzig, Mei ßen und Bautzen. Anläßlich der Uebergabe der bisherigen Landeskulturstelle in der Landesbauernschast an den Leiter der Wasserbaudirek- tion im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Regierungs direktor Tropitzsch hob Landesbauernführer Körner die Ver dienste des sächsischen Landeskulturwesens hervor, das bis aus daS Jahr 1845 zurückgeht und insbesondere in den letzten Jahren einen großen Anteil an der landwirtschaftlichen Lei stungssteigerung hatte. Zur Zeit bestehen in Sachsen 372 Me- liorationsverbände mit rund 17 900 Mitgliedern und einer an geschlossenen Meltorationssläche von über 37 900 Hektar. Durch Sachsen mit dem Seimatsührer In diesen Tagen erschien im Verlag Erwin Müller, Ber lin, der Band 19 des „Deutschen Heimatführers", der Sach sen behandelt. Angesichts des billigen Preises ist das auf 272 Seiten Gebotene geradezu erstaunlich. Die dem Buch vor weggeschickten kurzen Betrachtungen über die Geschichte und Kultur Sachsens, über sein Volkstum, seine Wirtschaft und über die einzelnen Landschaftsbezirke vermitteln in knappen Zügen ein zutreffendes Bild unseres Gaues. Auch die Ver zeichnisse der Museen im sächsischen Land, der Burgen und Schlösser, der Naturschutzgebiete und Schauberawcrke bieten dem Einheimischen und vem Fremden eine geschlossene Ueber- sicht. Bemerkenswert sind auch die Wegebesvrechun- gen für Fußwanderungen, die Vorschläge für Gebiets- führten für Kraftfahrer und schließlich die Zusam menstellung der W a s s e r w a n d e r u n g e n. Der Heimat führer selbst, der in alphabetischer Reihenfolge durch die Ge meinden Sachsens führt, enthält eine Fülle Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten der einzelnen Orte, ihre Aus flugsmöglichkeiten, ihr Brauchtum, ihre Verkehrsverbindun gen, Unterkünfte, Wirtschaft usw. Die zahlreichen Bilder, die tn den Text eingestreut sind, erhöhen den Reiz dieses Hei- matführers, der zweifellos eine Lücke in unserem Heimat- schrifttum ausfüllt, Arthur Graefe. „ Sachsens Wirtschaft als Mittler Die künftige Rolle im Großdeutschen Reich Hatte Sachsen schon durch die Heimkehr des Sudeten landes seine Grenzlandcigenschast verloren, so ist es durch die Errichtung des Reichsprotektorats über Böhmen und Mähren zu einem Herz land des Großdeutschen Reiches geworden. Das gewaltige raumpoliiische Ereignis ist noch zu neu. als daß jetzt schon die wirtschaftlichen Auswirkungen zu erkennen wären, die sich daraus für Sachsen ergeben. Zweiffels aber fällt Sachsen beim Ausbau des großdeutschen Wirtschafts- raumes eine bedeutende Rolle zu. Sie wird einmal in der Vermittlerrolle zwischen dem Alt- reich und den neuen Rcichsteilen bestehen, die aus der Nach barlage zu diese» folgt; der Meg von Berlin nach Prag führt über Dresden. Zum anderen wird die neue Stellung im deutschen Raum zu einem Ausbau der eigenen wirtschaftlichen Kräfte führen müssen, wie er im Rahmen des Vierjahresplanes seither schon mit Erfolg betrieben wurde. Im ersten Vierteljahr 1939 hat, wie es in den Veröffent lichungen der Sächsischen Bank heißt, die sehr rege Wirt schaftstätigkeit angehalten, obgleich man bei der star ken Besetzung Sachsens mit Verbrauchsgüterindustrien nach dem Höhepunkt des Weihnachtsgeschäftes früheren Erfahrun gen zufolge mit einem Rückschlag hätte rechnen können. Er ist nicht nur nicht» eingetreten, sondern die Produktion hat aus wichtigen Teilgebieten noch erhöht werden können. 28M offene Steffen für Fachlröste Die Zahl der Arbeitslosen ging, wie bereits bekannt, bis Ende Februar auf 30 998 zurück und betrug damit knapp ein Viertel des Standes vom 28. Februar 1938 <123 555). Nur ein kleiner Teil von ihnen war voll einsatzfähig. In fast allen Zweigen der Wirtschaft besteht ein erheb licher Mangel an Arbeitskräften. Am empfindlichsten ist er in der Landwirtschaft, der in Sachsen etwa 39 000 Helfer und vor allem Helferinnen fehlen. Aber auch die Industrie hat mindestens 20 000 offene Stellen für Fachkräfte. Immer stärker tritt die Notwendigkeit eines straff gelenkten Arheitseinfatzes für Sachsen hervor. Sie wird unterstrichen durch die Bedeutung, welche die sächsische Wirtschaft für die deutsche Ausfuhr hat. In den letzten drei Monaten haben sich, wie aus den etngegangenen Berichten her- vorgeht, manche Ansatzpunkte zu einer Neugestaltung und För derung der Ausfuhr ergeben. Einen wesentlichen Beitrag hat dazu auch die Leipziger Frühjahrsmesse geleistet. KdF.-Daawker aus der Elbe Der Personenschiffsverkehr auf der Oberelbe eröffnet Mit einer Fahrt aus dem über die Toppen beflaggten Dampfer „Meißen" von Aussig nach Leitmeritz und zurück wurde der sommerliche fahrplanmäßige Personenverkehr der Sächsisch-Böhmischen Tampsschisfahri-AG zwischen Mühlberg und Leitmeritz eröffnet. Strahlender Sonnenschein gab der Reise, zu der Regierungspräsident Gauleiter a. D. Hans Krebs geladen halte und an der zahlreiche Vertreter von Partei, Staat. Wehrmacht und der Gliederungen der Bewegung teil nahmen. und damit dem Fremdenstrom, der sich in diesen schönen Flecken deutscher Erde ergießen wird, einen glückver heißenden Auftakt. Nachdem es jetzt möglich ist, ohne Paß oder Grenzschein ins Sudetenland zu fahren, und nachdem durch die NS.-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" zahlreiche Fahrten in dieses schöne Land angesetzt worden sind, ist ein starker und noch nie erlebter Fremdenstrom zu erwarten. Es ist auch der Bau eines großen KdF.-Schraubendampsers geplant, der aufs modernste eingerichtet und voraussichtlich 1941 in Dienst gestellt wird. Eil-Schiffsverbindung Hamburg-Prag Im Schiffsverkehr auf der Elbe ist eine wichtige Eilver bindung, eingerichtet worden. Es handelt sich um die Verbin dung zwischen Hamburg und Prag und umgekehrt. Jede« Mittwoch und Sonnabend fährt ein Motorschiff von Hamburg ab; Prag verlassen die Schiffe Dienstags und Freitags. Un ter normalen Wasserverhältnissen dauert die Beförderung stromab vier bis viereinhalb, in entgegengesetzter Richtung etwa fünfeinhalb Taae. Touristischer Heimatwettberb des DDW. Der Deutsche Automobil-Club, Gau Sachsen, hat für 1939 zum drittenmal in Zusammenarbeit mit dem Landesfremden verkehrsverband einen Heimaiwettbewerb ausgeschrieben. Teil nahmeberechtigt sind sämtliche sächsischen DTAC.-Mitgliedcr und diejenigen der angrenzenden Gaue aus Berlin-Branden- bürg und Schlesien. Die Aufgabe besteht wieder darin, eine Reihe von Bil dern unserer sächsischen Heimat ausfindig zu machen und auf zusuchen. Zur Erleichterung den seitherigen Wettbewerben ge genüber erfolgte nicht nur eine Aufteilung in sünf engere den Regierungsbezirken entsprechende Teilgebiete, sondern man hat auch eine Kartenskizze beigesügt, die einen Anhaltspunkt gibt, wo die Lösungen ungefähr zu suchen sind. Den Siegern win ken zu Weihnachten 1939 Preise. Der Wettbewerb, der jederzeit begonnen werden kann und eine reizvolle Ausgestaltung der sonntäglichen Ausfahrten bie tet, und der außerdem besonders die Kenntnis unserer enge ren Heimat und deren Schönheiten vermittelt, läuft bis zum 31. Oktober.
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