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Tagesspruch Es kann nicht die Aufgabe einer Revolution oder über haupt einer Umwälzung sein, ein Chaos zu erzeugen, sondern ttwas Schlechtes durch Besseres zu ersetzen. A d o l f, H i t l e r. Lroduktisnssleisernng durch LeiNuns;- trtSchtigung Von Dipl.-Ing. Franz Koch, Dresden Die Deutsche Arbeitsfront führt im ganzen Reich seit Anfang dieses Jahres eine große Aktion durch, die unter der Parole „Jeder hilft bei der Beiricbsqestal- tung" der Leistungssteigerung dienen soü. In diesem Zusammenhang werden die nachfolgenden Ausführun gen eines Dresdner Betriebssjihrers interessieren, der auf Anregung der Deutschen Arbeitsfront bereits seit einem Jahr in seinem Betrieb in dieser Hinsicht erfolgreich arbeitet. -- „Es ist die Aufgabe der kommenden Jahre, eine sorg fältige Sichtung unserer Arbeitskräfte vorzunehmsn, deren Einsatz planmäßig zu regulieren, durch eine Rationalasierung und vor allem technisch bessere Organisation unserer Arbeits bedingungen bei gleichem Arbeitseinsatz erhöhte Leistungen zu erzielen und mithin dadurch auch Arbeitskräfte für neue zu sätzliche Produktionen einzusparen." Mit diesen Worten in seiner Rede vor dem Großdeutschen Reichstag am 30. Ja nuar 1939 gab der Führer uns Betriebssührern die Marsch richtung für unsere tägliche Arbeit. Mit der gleichen Anzahl Menschen mehr produzieren oder, in andere Korte gefaßt: die Verbesserung des Wirkungs grades angewendeter menschlicher Arbeitskraft, das ist das Ziel. Auch Material- und Kraftersparnis sind darin eingefchlos- sen, denn beide sind eine Form bereits geleisteter Arben. Zwei Möglichkeiten gibt es, den Wirkungsgrad der an- iewendeten Arbeitskraft zu verbessern: 1. Die Verbesserung der technischen Arbeitsbedingungen, genannt technische Rationalisierung, z. Ä. Ver legen eines Arbeitsganges von Hand- auf Maschinenarbeit. 2. Die erhöhte Äusnutzung gegebener technischer Arbeits bedingungen durch den arbeitenden Menschen selbst, genannt Leistüngsertüchtigung, z. B. durch bessere Beherr schung der Arbeitstechnik seitens des arbeitenden Menschen. Die Bedeutung des Begriffes „Leistüngsertüchtigung" wurde den Dresdner Betriebssührern Anfang des vorigen Jahres in einem mehrtägigen Kursus der Deutschen Arbeits front, Fachabteilung „Eisen und Metall", nahegebracht. Leistüngsertüchtigung bedeutet im Gegensatz zur technischen Rationalisierung, Erlernung der besten Arbeitstechnik, Besei tigung von Hemmungen und Fehlleitungen menschlicher Ener- yie im Menschen selbst und Erziehung zur richtigen geistigen Einstellung der Arbeit gegenüber. Heute wissen wir, daß die Leistlingsertüchtigung die not wendige Ergänzung und Voraussetzung für die einst verpönte, Mißverstandene und oft auch falsch angewandte technische Ra tionalisierung ist, die damit für uns einen neuen und liefen Einn erhält. Es gehört in das Gebiet der Leistungsertüchtigung, wenn wir bei Koch u. Sterzel in einzelnen Werksälen Gefolgfchasts- Witglieder mit besonders guten Leistungen als sogenannte Ausbilder einsetzten Mit der Aufgabe, Arbeitskameraden bon nur durchschnittlichem oder unterdurchschnittlichem Kün den in ihren Arbeitsleistungen zu heben. Um 10 bis 20 Pro zent erhöhte Akkordverdienste bewiesen die da durch erreichte Steigerung der Arbeitsleistung. Neueingetre tene Gefolgschaftsmitglieder in gleicher Weise unterrichtet, ent wickelten sich in viel kürzerer Zeit als bisher zu vollwertigen Arbeitskräften. Dabei wurden auch Arbeitshemmnisse an ande ren Stellen erkannt, die nun beseitigt werden konnten, oder es konnten für gewisse Arbeiten ungeeignete Eefolqschafts- witglieder herausgefunden und an für sie geeignetere Arbeils- dlätze versetzt werden. Das Vorhandensein einer größeren Anzahl von Fachar beitern hingegen, die seit Jahren Arbeiten ausfübrten. dis Oer König -es Irak Ghazi? - BeieinemAntounfall getötet — Ei« vier» jähriger Nachfolger Im Irak, dem Königreich, das nach dem Weltkrieg geschaffen wurde, nachdem es ursprünglich englisches Mandatsgebiet war, herrscht Landestrauer. Der erst 27 Jahre alte König Ghazi ist einem Au to ll «fall zum Opfer gefallen. Der König hatte den Wagen selbst gesteuert und war gegen Mitternacht auf einen Mast einer Ucbcrlandleitung gerast. Bereits eine Stunde später st a r b der König, ohne das Bewußtsein wicdcrcrlangt zu haben, an einem Schädclbruch. Nachfolger Ghazis und neuer König des Irak ist der erst vierjährige Sohn des Verstorbenen, Emir Fei - s a l. Emir Abdulilah, ein Vetter Ghazis und Sohn des Exkönigs Ali Hedschas, ist vorläufiger Regent. * Durch den tragischen Tod des jungen Königs Ghazi ist der Irak erneut in die Gefahr schwerer innerer Unruhen ge stürzt worden. Das Land ist seit seiner Begründung niemals recht zur Ruhe gekommen. Bezeichnend sind dafür die zahl reichen Staatsstreiche, mit denen ein Regime das andere ab löste. Einmal hatte die englandfreundliche Richtung die Ober hand, dann kamen wieder die Gegner Großbritanniens ans Ruder, und fast immer hatte die Armee ihre Hand im Spiel. Das erklärt sich nicht zuletzt daraus, daß der Irak eine demo kratische Monarchie ist. Im Parlament sicherte sich das je weils zur Oberherrschaft gekommene Regime eine über- wiegeüde Mehrheit, die ihm seine Arbeit ermöglichte. Die Opposition sand jedoch meistens bald Mittel und Wege, sich mit unzufriedenen Gruppen der Armee zu verbinden und auf diese Weise wieder die Oberhand zu gewinnen. Erinnert sei beispielsweise daran, daß der jetzt verstorbene König Ghazi selbst im Jahre 1936 das Land durch einen Staatsstreich von der Leitung eines englandfreundliche« Ka binetts befreite und die Richtung des Bekr Sedkys ans Ruder kommen ließ, die betont nationalen Charakter besaß und sich von dem englischen Einfluß frei machen wollte. Bekr Sedkq wurde bald danach ermordet, und sein ausgesprochener Geg ner, Nuri Pascha el Said, einst ein großer Englandfreund, wurde Ministerpräsident. Allerdings machte dieser Mann glaubhaft, daß er seine politischen Auffassungen in der Ver bannung geändert habe. Welches Interesse hat nun eigentlich England am Irak? Die Frage ist leicht beantwortet, wenn man weiß, daß dieses Land eine der reichsten Erdölquellen der Erde darstellt. Da Englands Politik im Orient nahezu ausschließ lich darauf hinausläuft, die politische Macht überall dort zu gewinnen, wo Erdöl vorhanden tst, das den Weg nach Indien sichert, ist es klar, daß auch in diesem Fall alles getan wird, um solche Männer am Ruder zu hallen, die mit Grotz- brktcnmke« stzmstakMeren. MeM Bestreben bürste letzt um f» deutlicher in Erscheinung treten, als mit Gazhi der Mam» verstorben ist, der die nationalen Interessen seines Landes gegen äußere Einflüsse zu sichern bemüht war und selbstver ständlich Mehr dazu neigte, die Wünsche des Arabertums z« vertreten, die so oft von England mißachtet wurden. Irak sollte kein zweites Palästina oder Syrien werden. BeikidUelesramm de; Führer; Der Führer hat anläßlich des tragischen Unglücksfalles dessen Opfer der König von Irak geworden ist, seine und des deutschen Volkes herzliche Anteilnahme telegraphisch über mittelt. Im Auftrag des Führers hat der Ktaatsminister und Ches der Präsidialkanzlei des Führers Dr. Meißner dem Kö niglich-Irakischen Geschäftsträgers in der Gesandtschaft von Irak aufgesucht und ihm das Beileid des Führers ausge sprochen. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, hat die Anteilnahme der deutschen Reichsregierung ausgesprochen. Als Zeichen der Trauer haben die Präsidialkanzlei des Führers, die Reichskanzlei, das Auswärtige Amt und de» Reichstag die Dienstflaggen auf halbmast gesetzt. L-er verunglückte König vom Irak. (Weltbild-Wagenborg — M.) eigenrnw ungelernten oder angelernten Kräften zukamen und daher ihrem eigentlichen Beruf fremd geworden waren, ver anlaßte uns, diese in sogenannte Rückschulungskur sen wieder zu vollwertigen Facharbeitern auszubilden und sie daraufhin ihrem gelernten Beruf wieder zuzusühren In ähnlicher Weise wurden ungelernte Arbeitskräfte in gewis sen Spezialarbeiten, die bisher von gelernten Facharbeitern ausgesührl wurden, so ausgearbeitet, daß sie deren Arbeits plätze einnehmen konnten. Wir erreichten gleichfalls eine Leistüngsertüchtigung, wenn mit starkem Einsatz aller Mittel der innerbetrieblichen Wer bung die allgemeine Ordnung und Sauberkeit der Arbeits plätze wefentlich verbessert wurde. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurden die als rein technische Rationalisierungsarbeiten geplanten Maßnahmen von einem anderen Standpunkt aus als bisher durchgeführt. Mit der Schulung, wie durch Ver einfachung der Arbeitsgänge Produktionssteigerungen zu er reichen sind, wurde bereits im Betriebsbüro bei denjenigen eingesetzt, die den Ablauf der Arbeiten in der Werkstatt zu bestimmen haben. Die technische Umgestaltung der Arbeits plätze daraufhin, die Ermittlung der einfachsten Arbeitsmetho den, der A r b c i t s b e st v e r s a h r e n, die bis zur griff bereiten Ablage der Materialien und Werkzeuge führ ten, brachten an einzelnen Arbeitsplätzen nicht nur Produk- tionssteigerungen bis zu 100 Prozent, sondern es konnten auch einige Facharbeiter vollkommen freigemacht und durch angelernte Arbeitskräfte ersetzt werden. Trotzdem diese Umstel lungen die Festsetzung neuer Akkordzeiten nötig machten — nicht etwa Anwendung der Akkordschere — wurde durchweg ein höheres Verdienstniveau erreicht, als es bisher für solche Arbeiten üblich war. Außer den hier genannten Maßnahmen wurde noch eine Reihe verschiedener Schulungen durchgeführt, an denen inner halb des ersten Jahres insgesamt 200 Gefolgfchaftsmitglieder teilnahmen, so daß zu erwarten ist. daß diefe Maßnahmen noch zu weiteren, zahlenmäßig nicht belegbaren Ersolgen_führ,en. Ein besonderer Umstand verdient Beachtung: Wir yoren immer, daß sich die Bemühungen auf Einsparung von Ar beitskräften fast ausschließlich aus die am Arbeitsprodukt Tätigen erstrecken Berücksichtigt man jedoch, daß in der Elek troindustrie der Aufwand für diese Arbeiten etwa nur 10 bis 20 Prozent der Gesamtkosten ausmacht, und daß aus ein pro duktiv arbeitendes Gefolgschastsmitglied etwa 1 bis 2 weitere nicht direkt im Fabrikationsprozeß Tätige entfallen, so muß unbedingt geprüft werden, ob nicht auch eine Kräfteeinsparung bei der sogenannten unproduktiven Seite der Aufwände mög lich ist. Vielleicht dürften sich sogar auf dem Gebiete der sogen. Gemeinkosten Leistungen, also in den Büros, Lägern, bei den Transportarbeiten ufw. in vielen Betrieben die größeren Mög lichkeiten der Leistungssteigerung und der Einsparung von Ar beitskräften bieten. So ist im Zeichen der Leistüngsertüchtigung und Pro duktionssteigerung auf allen Gebieten der Betriebsgestaltung für den Betriebssichrer, der mitmarschieren will, ein riesiges Arbeitsgebiet entstanden. ^nköesi-kkcnrsLcntnr ovkcu t1S. Fortsetzung.) „Ich schließe mich dem langweiligen Vorredner voll inhaltlich an," brummt Schorsch Hausmann. „Verfügen Lie über mein Bankkonto, Herr Graf!" „Halte gefälligst dein koddriges Quatschorgan!" be merkt Wernicke ganz nebenbei, ohne damit irgendwelche Eindrücke bei Hausmann zu hinterlassen. „Ich nehme nun mal an, das Patent ist erteilt. Dann heißt es, einen Mann oder eine Gesellfchast finden, die Vertrauen genug zu Karajans Erfindung besitzt, in seine Sache ein Vermögen, ein anständiges Vermögen zu stecken." „Das ist der schwerste Teil," nickt Karajan besorgt. -Mein Name steht noch ein wenig in Verruf. Die inter essierten Kreise wissen ganz genau, wie die „Union" da mals mit meiner ersten Erfindung hereingcfallen ist." „Unsinn! Schorsch hat ansnahmsweise recht. Und was Er mit seiner Rederei meint, habe ich auch begriffen: kümmere du dich nur ruhig um deine Chemie, wir beide werden die andere Sache schon schaukeln. Was hast du für Pläne, Karajan?" „Natürlich meine Patentschrift fertigstellen." „Gut. Das machst du am besten hier." , „Ausgeschlossen! Ich möchte den Leuten hier nicht noch länger zur Last fallen ... und außerdem ... hier fehlt Mir doch allerlei." „Also noch besser! Du fährst mit mir nach Magde burg. Ich wohne jetzt draußen in einer netten Werks wohnung. Da hast du Zeit und Ruhe. Außerdem wirü's «m billigsten. Brauchst du Geld, Karajan?" „Aber Günther ... ich kann doch nicht .. ." „Willst dn etwa den vornehmen Mann spielen? Dann befehle ich dem Gefreiten Karajan als sein Hauptmann Und Kompanieftthrer, in solchen Dingen gefälligst seine albernen Vorurteile zu Hause zu lassen, verstanden?" „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Karajan ist aufge sprungen und hat Haltung angenommen. v »Gelernt ist gelernt!" meint Schorsch. „Mich könntest du sechsmal ansauchen, ich würde doch sitzenbleiben. Ich habe mir nämlich die Schuhe ausgezogen. Außerdem habe ich Bargeld mitgebracht . . . fünfhundert Eier, Doktor! Ich schlage vor, Doktor, du kaufst dir dafür 'ne anständige Kluft. In dieser Schale kannst du bei uns in Berlin nicht mal weiche Zwiebeln am Spittelmarkt verscherbeln!" „Schorsch hat recht. Daran habe ich gar nicht gedacht, daß du ja neue Kleidung brauchst." „Ja, ja, Köpfchen, mein Lieber! Wenn es auch 'ne Glatze ist, prima ist es doch!" Ganz still sitzt Karajan zwischen den beiden Männern, die sich da friedlich um fein Wohlergehen streiten, und er kann's nicht hindern, daß es ihm heiß in die Augen steigt. Welche Größe, welcher Glaube gehört doch dazu, ohne zu fragen, ohne ein Wort des Zweifels seine Arbeit als gut und fertig hinzunehmen. Wieviel heimliche Liebe verbirgt sich hinter jedem Wort .. .! „Was hast du denn, Doktor? Js dir'n Blumenpott in die Suppe gehuppt?" „Schorsch, du altes Schandmauls wenn man nicht wüßte, was für ein Kerl hinter deiner Fassade steckt... ach Kinder, ihr wißt ja nicht, wie glücklich ich bin, daß ich euch zwei wiederhabe!" Er drückt ihnen die Hände. ,^önnt ihr mir das nicht nachfühlen?" „Doch, Herbert. Das kann man gut!" sagte Wernicke. Er sieht ihm fest ins Auge, und Karajans Blick umfaßt jede Linie des vertrauten Gesichtes, das in Not und Tod über ihn gewacht hat draußen, bis es ihm vergönnt war, seinem Hauptmann den Gegendienst zu leisten. Mit Schorsch zusammen hat er ihn aus dem Stacheldraht ge holt, damals, als sie ihm den Unterkiefer zerschossen, dort, wo jetzt der Bart das Wundmal verkleidet. „Na, nu gebt euch noch 'n Kuß," gibt Schorsch seinen Senf dazu, „und das Brüderpaar ist fertig!" Lachend dreht sich Wernicke herum. „Nein, aber du kannst eine Ohrfeige haben! Du Scheusal!" „Wenn's geht, erst nach dem Kaffee. Und zur ge fälligen Kenntnisnahme: Wir werden da oben bereits erwartet. Die Familie hat sich vollzählig versammelt und harret unser. Die Finanzfrage werde ich mit Gün ther mal vorsichtig sondieren, unsereiner als Zeitungs mensch kennt ja allerhand Leute . . . na, und dann müssen wir eben noch mal Kriegsrat abhalten. Einver standen?" „Einverstanden! Und nun kommt, Kinder! Tatsäch lich ... da wartet Karola bereits am gedeckten Kaffes» tisch!" Der Tag verläuft in voller Harmonie. Auch Wernicke hat jetzt viel von seiner Zurückhaltung verloren und greift mit seinen knappen, aber immer treffenden Be merkungen oft ins Gespräch ein. Hatte Karola anfangs eine gewisse Befangenheit zu überwinden, wenn sie mit ihm sprach, so beginnt sie jetzt zu begreifen, weshalb Karajan diesen Mann so schätzt. Er ist die Verkörperung sicherer Zuverlässigkeit. „Allerdings .. . eins kann ich Ihnen nur schwer ver ziehen," meint sie, ehe sich die Herren reisefertig machen, „daß Sie mir Doktor Karajan so schnell entführen. Ich hatte mich schrecklich darauf gefreut, Sie noch heute als unsere Gäste hier zu haben. Schließlich ist Las ja so ein« Art Verlobungsfeier, nicht wahr?" „Ungewöhnliche Menschen, wie unser Doktor einer ist, bringen auch immer ungewöhnliche Verhältnisse mit sich," tröstete Wernicke. „Und Sie werden begreifen, daß jetzt die Arbeit allen persönlichen Wünschen vorgeht!" „Ohne weiteres!" nickt Karola. „Ich klage ja auch ganz leise und in der Stille." „Sie sind in Magdeburg jederzeit willkommen! Meine Frau wird sich ebenso freuen wie ich, wenn Sie uns und Karajan besuchen." „Ich danke Ihnen, Herr Wernicke. Vielleicht mache ich von Ihrer freundlichen Einladung bald Gebrauch." Tante Therese mahnt zum Aufbruch, und wirklich, es ist höchste Eile, wenn man den Autobus erreichen will. Karola bleibt an der Ausfahrt des Theresienhofes stehen. „Ich möchte nicht mitkommen zum Autobus, Heuert!" Er nickt und versteht ohne Worte. „Es wird mir schwer, so von dir zu gehen, Karola. Aber es gilt jetzt meine Arbeit . . . uno damit unser Glück. Bleibst du noch lange bei deiner Tante?" „Ich fahre wahrscheinlich in der nächsten Woche nach Dresden zurück. Auch auf mich wartet Arbeit, Herbert." „Musik! Ich weiß, Kleines. Wirst du mir schreiben? Nach Magdeburg?" „Jeden Tag." Sie reichen sich fest die Hände. Ihre Augen sagen mehr als Worte ausdrücken können. „Leb wohl, Karola!" Ein letzter Händedruck ... dann läuft er in langen Schritten den Freunden nach. Karola geht langsam ins Haus zurück. (Fortsetzung foW.x