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MMuffer Tageblatt ÄwangSvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Nr. 83 — 98. Jahrqanu Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 8. April 1939 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt »a» -r-aaedlatt« erschein« werNaas IS Uhr Bezugspreis monatl. 2 NM frei Haus, del Postbestellung s >-u RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Poitanstalt«. Postboten, unsere ^u^äger u ^schäftsftells Ke'höLer«^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend !°n/"K7,„Betnebsstörm.. Lüg oder Kiirzung"des"B-zugSPrci!°z. Rücksendung -ing-sandtcr Schriststücke ersolgt nur. wenn Rückporto b-ilt-gt D v^'nE^^b?^ ^«7 Len'^-ch'MM^ l-'rücksichligü An k° t^'e m-7w^7°7n'e Lühr' Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L A°nzN^ reine sewapr. — — Bet Konkurs UN» Das „Wiisdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Spanien trat lkm -inlikominlernpakt bei Siegel des Befreiungskampfes Ms das ehrbewußte und heimatliebende Spanien vor 32 Monaten seinen opfervollen, grimmigen Widerstand gegen den anfangs schleichenden, dann aber in blutiger Offenheit einherschreitenden Bolschewismus aufnahm, belegten England, Frankreich und viele andere Staaten im Bunde mit Sowjet- rußland den heldenmütigen General Franco und seine Ge treuen mit der schmähenden Bezeichnung von Putschisten und hoffnungslosen Aufständischen gegen die legale Republik. Nur ganz wenige boten der so allgemein kolportierten Meinung des alten Europa Trotz. Die wenigen, die damals die sich immer kharer abzeichnenden Konturen eines neuen Europa erkannten, waren in erster Linie Adolf Hitler und Benito Mussolini. Uns Deutsche mutz nun angesichts des feierlichen Beitritts des geeinigten und siegreichen Spaniens des Gene rals Franco zur antikommunistischen Front der Mächte, welche eine neue Zeit heraufführten, ein ungeheueres Gefühl der Dankbarkeit erfüllen gegenüber unserem Führer. Seine Politik, zu Beginn der spanischen Erhebung von ausländischen Ignoranten geradezu verspottet, hat nun aber- mals ibre jedem alten Nationalsozialisten bekannte Voraus sicht und damit durchschlagenden Erfolg bewiesen. Und das nationalsozialistische Deutschland sah von Anfang an mit dem Gefühl herzlichster Kameradschaft hinunter zur iberischen Halbinsel, wo sich der aus dem deutschen Herzen Europas vertriebene jüdische Bolschewismus hinzuretten ver sucht batte. Es blieb nicht bei unseren herzlichen Wünschen für das spanische Volk, welches dem aus Sowjeirußland nur zu gut bekannten Blntterror abgefeimter Folterknechte heroischen Widerstand leistete. Denn zu der diplomatischen, politischen, moralischen und weltanschaulichen Unterstützung der marxisti schen Machthaber Madrids durch dieselben Mächte, die durch das Verbrechen des Weltkrieges die europäische Kultur in höchste Gefahr gebracht hatten, kam die bewaffnete Interven tion. Sowjetrußland nicht nur schickte Schiffsladungen voll Ma terial und Menschen nach Rotlvanien. sondern auch aus den Demokratien eilten Waffenwaggons, Lastwagen und Fracht schiffe zur Unterstützung der Roten an die spanischen Fronten. Zu gleicher Zeit duldeten große und kleine Staaten sowohl in Europa wie anderswo die Formierung der berüchtigten In ternationalen Brigaden und die Mobilisierung des Untermcn- schentums zwecks Einmischung in den Kampf. Deutsche Freiwillige kömpsten mit Da nun traten aus Italien und Deutschland viel Tausende von Freiwilligen an, um die Solidarität ihrer Volker mit Nationalspanien zu beweisen. Deutsches Blut ist ebenso wie italienisches Blut gemeinsam mit spanischem in den rauhen Gebirgen und in den blühenden Ebenen Spaniens qe- flossen. E enger Waffenbrüderschaft wurde der Kampf gegen den Boftchewlsmus von den jungen Freiwilligen mitgefochten. Spaniens Beitritt zum Antikominlernpakt ist nun wieder um Siegel und Unterschrift unter viele Seilen eines von Spa niern. Italienern und Deutschen mit ihrem Blut gemeinsam geschriebenen Befreiungskampfes gegen die Gewaltherrschaft des Kommunismus. Ebenso wie einst sich Spanien als Bollwerk vor Jahr hunderten bewährte, so hat es nun wiederum sich zur Ret tung europäischer Kultur dem heutigen Feind mit dem eigenen Leibe entgegengeworsen. Franco und die anderen führenden Männer Nationalspaniens haben immer wieder ausgespro chen, daß ihr Kamps nicht nur der Verteidigung und der Er- Neuerung Spaniens, sondern zugleich der Verteidigung Europas gegen die Weligefahr der Komintern gewidmet sei. Nun ist der Kampf zwischen den Kräften der Ordnung und den Mächten der Zersetzung beendet. Angesichts der einst auf der Seite der dunklen Mächte im spanischen Kampf stehenden Politiker des Auslandes, die heute mit wohlwollenden Phra sen und heuchlerischen Freundschaftsbeteuerungen dem Cau dillo sich nahen, setzt Franco mit der Beitritsserklärung zum Antilominternpakt unbeirrt den gepanzerten Fuß auf den Nacken des zu Boden geschlagenen roten Feindes und bekennt sich zu denen, welche den Fehdehandschuh von Freimaurerei und Judentum gelassen ausnehmen. Die spanische Regierung teilt in einem aml- Kchen Communiquö den Beitritt Spaniens zum Bntikominternpakt mit. Das Beitrittsprotokoll Zeigt außer der Unterschrift des spanischen Außenministers Grafen von Jordana die Unterschriften des deutschen Botschafters von Stohrer, des italienischen Bot schafters Guido Viola Conte di Campalto und des ISPanifchen Gesandten Makolu Anno. Der Wortlaut der Abkommens Das Kommunique wird mit folgenden Worten eingeleitet: .Nachdem der Kommunismus, der den Bürgerkrieg in Spa nien entflammt hatte, endgültig auf dem Schlachtfeld besiegt worden ist. hat die spanische Regierung, um ihren Abwehr- willen gegen die kommunistische Gefahr zu bekräftigen, ihren Beitritt zum Antikominternpakt erklärt. . Das von den Bevollmächtigten des Deutschen Reiches, des italienischen Imperiums und Japans ebenso wie von dem Außenminister Spaniens gezeichnete und gesiegelte Beitritts- Protokoll hat folgenden Wortlaut: Artikel I. Spanien tritt dem Pakt gegen die Kommunisti sche Internationale bei, der sich aus dem Abkommen und dem Zusatzprotokoll vom 2S. November 1936 und dem Protokoll dom 6. November 1937 ergibt. Artikel ll. Die Form der im Zusatzprotokoll vorgesehenen Erleiwteruna der Zusammenarbeit der zuständigen Behörden der beteiligten Staaten wird den Gegenstand einer künftigen Vereinbarung zwischen diesen Behörden bilden. Artikel HI. Das Abkommen und das Zusatzprotokoll vom R November 1936 sowie das Protokoll vom 6. November 1937 sind diesem Protokoll als Anlagen im Wortlaut beige- W^'Das vorliegende Protokoll ist in deutscher, italienischer, japanischer und spanischer Sprache abgefaßt, wobei jeder Tert als Urschrift gilt. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft. Italienische Huppen besetzten Manien zur wleaerberfleitznig arr vranung. Her Sereckliabrit unä äe; frieSei». Me Agenzra Stefani veröffentlichte am Karfreitag folgende amtliche Meldung: „In den letzten Tagen und während der Besprechun- be« zwischen der italienischen Regierung und König Zogu für den Abschluß eines neuen, engeren Vertrages kam es '» Tirana und anderwärts zu bedrohlichen Kundgebungen don bewaffneten Banden, die die persönliche Sicherheit der in Albanien ansässigen Italiener schwer gefährdeten. Gestern, Donnerstag, morgen haben unsere Kriegs schiffe von Durazzo und Valona viele Hunderte italieni scher Staatsangehöriger, darunter Frauen und Kinder, »ach Italien zurückgebracht. Gestern abend sind von Brindisi und Bari italienische Truppenkontingente nach Albanien ausgefahren. Gleich zeitig ist das erste Flottengeschwader ausgefahren, das heute früh längs der albanischen Küste zwischen Santi Quaranta und S. Giovanni di Medua kreuzt. Das Flug- ieuggeschwader ist mobilisiert worden." Vormarsch in das Innere Ueber die Landüng der italienischen Truppen in Alba nen wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Landung der italienischen Truppen in den Häsen »?n Santi Quaranta, Valona, Durazzo und S. Giovanni °i Medua hat heute früh bei Tagesanbruch stattgefunden, «s ist nirgends eine nennenswerte Reaktion zu vcrzeich- ?cn, es sei denn in Durazzo, wo ein Versuch des Widcr- »andes sofort niedergeworfen wurde. . Von Durazzo aus haben die italienischen Truppen »fu Vormarsch in das Innere begonnen. Die Bevölkerung »leibt ruhig und freundlich. 400 Flugzeuge des italieni- Hen ^-Geschwaders überfliegen Albanien mit dem Be- W, keine bewohnten Zentren zu beschießen und die Bevölkerung zu schonen. Vorschläge des Königs Zogu Nach einer um 16.20 Uhr ausgegebenen amtlichen Mteilung der Agenzia Stefani waren bis dahin bereits wr Städte, Santi Quaranta, Valona, Du- -»z z o und San Giovannidi Medua, von den Menischen Truppen vollständig besetzt. Inzwischen hatte von König Zogn entsandte Mission von Bevollmäch- bestehend ans dem Wirtschaftsminister Gera und hohen albanischen Offizier, in Begleitung des .»nenischen Militärattaches Gabrielli bei General Guz- dem^ Oberbefehlshaber der italienischen Truppen, um eme Aumenz nacygesuafl, um idm einige Vorschläge des Königs Zogu zu unterbreiten. Diese Vorschläge wurden sofort nach Rom übermittelt. Proklamation an die Bevölkerung Vor der Landung der italienischen Truppen haben die italienischen Flugzeuge über das gesamte albanische Ge biet Hunverttaufende von Ftugmattern mit forgenoem Inhalt abgeworsen: „Albanier! Die italienischen Truppen, die heute aus eurem Boden landen, sind die Truppen eines Volkes, das durch Jahrhunderte hierdurch stets euer Freund war und es auch bewiesen hat. Leistet keinen unnötigen Widerstand, der zerschlagen würde. Hört nicht aus eure Regierung, die euch ins Elend stürzt und euch jetzt einem unnötigen Blut- vergießen preisgeben will. Die Truppen Seiner Majestät des Königs und Kaisers können und werden so lange bleiben, als es zur Wiederherstellung der Ordnung, der Gerechtigkeit und des Friedens notwendig sein wird." Sicherung des Adria-Friedens Von offiziöser italienischer Seite wird M der italienischen Aktion in Albanien erklärt, Italien betrachte diese Aktion als eine Notwendigkeit zur ErhaÜung von Ordnung und Sicherheit in einem Lande, wo es vitale Interessen vertrete, wo es große Kapitalanlagen investiert, ausgedehnte Straßen und öffentliche Ge bäude erbaut habe und wo zahlreiche italienische In genieure und Arbeiter bei der Erschließung der Petroleum quellen beschäftigt seien. Die italienische Intervention sei für die Mehrheit des albanischen Volkes unerläßlich ge wesen. Italien wolle damit seine Interessen und die des albanischen Volkes wahren, das nur von schlecht beratener Seite zum Widerstand verleitet werden könnte. Italien wünsche, die Ordnung im Innern Albaniens wieder herzustellen. Italiens Stellung als Großmacht im Mittelmeer er fordere die Kontrolle der Adria durch Besetzung des gegenüberliegenden Ufers der Straße von Otranto. Mit dieser Besetzung erfülle Italien ein grundlegen des und berechtigtes Erfordernis für die Voraussetzung der Verteidigung und damit für die Sicherung des Frie dens an der Adria. SEMge Fühlung Rom-Belgrad Von gutumerrichieter jugoslawischer Seite wird zu den Vorgängen in Albanien erklärt, daß die italienische und die jugoslawische Regierung in ständiger Fühlung nahme seien. Jugoslawien bleibe dem Freund - s 4 afts ak t.vom 25. MärL 1M mit Itglie» tz^e u. in oem aucy die oerecyttgten jngoflamtschen Interezzen an erkannt seien. Jugoslawien habe im übrigen keinerlei be sondere Maßnahmen ergriffen. Auch Deutsche geflüchtet Unter den italienischen Flüchtlingen, die an Bord deS Kreuzers „Zara" in Bari eingetroffen sind und dort von Partei und Behörden sowie von der Bevölkerung die herz lichste Aufnahme erfahren haben, befinden sich — nach einer Meldung des römischen Blattes „Giornale d'Jtalia" aus Bari — auch einige Deutsche, die genau so wie die 500 italienischen Flüchtlinge der „Zars- Hals über Kopf aus Albanien fliehen und Hab und Gut zurücklassen mußten. Die aldsnWe Regierung geWchtet? Zogu ließ die Verbrecher frei und bewaffnete sie Zum Einmarsch der italienischen Truppen in Albanien liegen am Freitag um 22 Uhr folgende Meldungen der „Agen zia Stefani" vor: Die italienifchen Truppen haben in Valona eine sympa thische Aufnahme gefunden. Die Bevölkerung hat von sich aus auf dem Rachausturm die italienische Flagge gehißt. Nach in Durazzo cingetrofscncn Meldungen soll die al banische Regierung Tirana verlaffen haben und nach Ekba- sani geflüchtet sein. Die Lage in Tirana sei bereits chaotisckj. Die bewaffneten Banden, die vergebens den Vormarsch der italienischen Truppen zu verhindern suchten und Besitz und Leben der Bevölkerung bedrohen, sind ausnahmslos Ver brecher, denen König Zogu im letzten Augenblick die Gefäug- nistore öffnen ließ. Der frühere Präfekt von Durazzo, Marco Khodeli, ist in Bari eingetroffen und hat über den dortigen Sender einen Appell an die Albanier gerichtet, den italienischen Truppen keinen weiteren Widerstand entgegenzusetzen. Der Vormarsch gehl meiter Die italienischen Truppen haben in einer Entfernung von 15 Kilometer von Durazzo den Fluß Shijak überschritten. Die bewaffneten Banden Zogus hatten vor ihrem Rückzug die von den Italienern gebaute Brücke in die Lüft gesprengt. In Durazzo ist nach der Wiederherstellung des Flughafen- ein italienisches Erkundungsgeschwader gelandet. Im Norden ist die Stadt Alessio besetzt und der weitere Vormarsch angetreten worden. Im Süden wurde Delvina erreicht. Gegenüber den üblichen, ebenso phama- stischen wie lächerlichen Gerüchten, die bereits in Italien schon aus der Zeit des abessinischen Krieges und des spanischen Bür gerkrieges bekannt sind, und von den üblichen antifaschistischen Kreisen des Auslandes ausgehen, hat der italienische Rund funk in allen Sprachen folgende Mitteilung verbreitet, mit der diesem Unfug ein für allemal ein Ende gemacht werden soll: