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ilsdmfferTageblati 5"* „WilSdrusscr Tageblatt' erscheint werttags 18 Ubr Bezugspreis mvnall 2 RM frei Haus, bei Postbeftellung r,a» RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Npk Alle Postanstalte»-Postboten, unsere Auströger u Geschättsstclle uehmen zu leder Zeit Be- - ....... ». .. stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend sonstiger B-triebsstörun- llru besteht lein Anspruch aus Lieserung der Lei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beUtegt Das „Witsdrufser Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreis« laut anfliegender Preisliste Nr. 8. — Lisser-Gebühr: 20 Rps. — Dorgcschrie» bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m e bis vormittags Ist Uhr .. , c» . e- Für die Richtigkeit der durch Fernruf Sbermit- Akrnfdrecher: Amt 28ilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir keine Gewühl. — — Bei Konkurs und Awangsvergleich erlischt seder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 85 — 08. Johrnono Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2646 Mittwoch, den 12. April 1939 Erfolgreiche Expeditionsfahrt Deutsche Wissenschaftler erforschten die Antarktis Die Deutsche Antarktische Expedition 1S38/3S ist wieder heimgekehrt und in Cuxhaven ein getroffen. Der Leiter der Expedition ist Kapitän Rit scher, einer der überlebenden Teilnehmer der „Schrö- der-Stranz-Expedition" nach Spitzbergen. Ihm zur Seite stand ein Wissenschaftlerstab. Ferner nahm an der Expedi tion als Eislotse Kapitän Kraul teil, der dem Expedi- tionsleiter sowie der Schiffsführung im Südeismeer be ratend zur Seite stand. Das Expeditionsschiff ist das Katapultschiff der Deutschen Lufthansa „Schwaben land" unter Führung von Kapitän Kotlas. Die „Schwabenland" ist für die Zwecke der Expedition gechar- tert worden. Trägerin der Expedition ist im Auftrage von Ministerpräsident Generalfeldmarschall G ö r i n g in seiner Eigenschaft als Beauftragter für den Vierjahresplan die Deutsche Forschungsgemeinschaft Berlin. Einen wesent lichen Anteil an den Erfolgen, der Expedition haben die an der Expedition teilnehmenden Flieger. Flugkapitän Mayr und Schirmacher waren die Führer der an der Expedition teilnehmenden Flugboote D-AGAT. „Boreas" und D-ALOL. „Passat", zweier Dornier-Zehn- Tonnen-Wale. Als Arbeitsgebiet der Expedition war der Settor um den V-Meridian des antarktischen Kontinents vorgesehen. MS. „Schwabenland" war durch umfangreiche Umbauten für die Tätigkeit im Eisgebiet instandgesetzt worden. Das Ein treffen der „Schwabenland" im Arbeitsgebiet erfolgte im Januar. 600000 Quadratkilometer erkundet Die fliegerische Tätigkeit im Arbeitsgebiet läßt sich in drei Flugperioden untergliedern. Auf den einzelnen Flügen wurde die planmäßige kartographische Aufnahme ves überflogenen Gebietes durch die an Bord befindlichen Luft- bildner durchgcfiihrt. Insgesamt sind sieben Photoslüge und sieben Sonderflüge vorgcnommen worden. Dabei wurden rund 350 00» Quadratkilometer Gelände photographiert. Tas gesamte durch Allgenbeobachtung und Photographie erkundete Gelände beträgt rund KÜO Nvü Quadratkilometer. Das Material wurde auf Flügen von einer Gesamtlänge von über 1v 60l> Kilometer, gleich ein Viertel des Erdumfanges, gesammelt. Hinzu kommen noch etwa 2000 Kilometer für die sieben Sonderflüge, jeder Photoflug über den antarktischen Kontinent führte über 120» bis 150» Kilometer, was den Wegen Berlin—Danzig—Königsberg und zurück entspricht. Das erkundete Gebiet bildet einen geologisch in sich ab geschlossenen Landteil, der im Osten und Westen je durch eine polwärts ziemlich steil ansteigende Eisfläche begrenzt wird, die südlich von 74° ohne Unterbrechung in die etwa 4000 Meter hohe Polkappe übergeht. Zwischen 2°0 und 8 bis 10° 5V fällt die Polkappe ihrerseits mit hohen, steilen Felsabhängcn zwischen 73'/«° 8 und 74° 8 nach Norden ab. Einzigartiges Kartenbild gewonnen DaS durch die Forschungstätigkeit gewonnene Karten- bild ist einzigartig. Durch Zusammenfügung der Lichtbild ausnahmen wird sich ein Kartenbild Herstellen lassen, wie es in anderen Ländern von diesem Teil des antarktischen Kon tinents noch nicht existiert. Dies ist außerordentlich wichtig im Hinblick auf die norwegische Inanspruchnahme der Sou veränität über einen Teil des Arbeitsgebietes der Expedition auf Grund der norwegischen Verordnung vom 14. 1. 1939, der gegenüber Deutschland sich alle Rechte Vorbehalten hat. Hissung der Hakenkreuzflagge Die Sonderslüge dienten zur Unterrichtung des Expedi tionsleiters und der Wissenschaftler über das erkundete Ge lände. Sie ermöglichten z. B. die genaue photographische Aufnahme eines mit offenen Seen durchsetzten Gelände streifens auf 71° 10' 8 und 118 25' 0. Ferner erfolgten an läßlich der Sonderflüge Landungen am Schelfeisrand und Hissung der Hakenkreuzflagge an mehreren Stellen der Küste des antarktischen Kontinents. Während der Flüge wurden tn Abständen von etwa 25 Kilometer sowie an allen Umkehrpunkten Abwurfpfeile mit Hakenkreuzflaggen abge worfen. Ausgezeichnete wissenfchastliche Ergebnisse Während der Flüge standen di« Flugzeuge in dauernder Funkverbindung mit dem Schiss, so daß im Falle einer Not landung — die Flugzeuge und Besatzungen waren für diesen Fall naturgemäß entsprechend ausgerüstet — der Ort der Not landung schnell und sicher hätte sestgestell» werden können. Die südlichsten erreichten Punkte waren 72° 44' 8 und 0° Der äußerste Punkt im Westen war 71° 23' 8 und 4° 5«' w Der entsprechende Punkt im Osten war 72° 10' 8 und 16° 30'. Sie find durch die Hakenkreuzflagge« markiert. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der hervor- ragende Erfolg der Deutschen Antarktischen Expedition in vor bildlicher gemeinsamer Arbeit der Expeditionsleitnng mit Wis senschaftlern, Schiffssiihrung und der gesamten Besatzung der „Schwabenland' erzielt worden ist und beding» war durch den selbstlosen Einsatz der Flieger mit Besatzung und Lichtbildnern. Deutschland hat an seine große Vergangenheit in der Ersor- schung der Antarttis anknttpfen können. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition sind ebenfalls ausgezeichnet. Dir den einzelnen Wissenschaftlern gestellten Aufgaben sind im wesent lichen gelöst worden. Die Auswertung der Ergebnisse kann naturgemäß erst später erfolgen Drohungen gegen Italien Befehle an die englische Motte HAtter der moralischen Entrüstung, der Politik des Dangemachens und einer wüsten Lügenhetze gegen Italien wegen der Besetzung Albaniens kommt jetzt das wahre Gesicht Englands zum Vorschein. London versucht im Bunde mit Paris der Einkreisungspolitik, die bisher steScngcblieben war, neuen Austrieb zu geben. Die eng lischen und französischen Zeitungen sprechen von Garantie erklärungen zum Schutze von Jugoslawien, Griechenland, der Türkei und Bulgarien. Indem man diese Staaten in eine wilde Angstpsychose zu jagen versucht, glaubt man sic für die Einkreisungspläne gefügig zu mmAn. Hand in Hand mit der sehr aufgeregten politischen Geschäftigkeit in London und Paris gehen die wildesten Alarmmeldungen der demokratischen Presse, die auch wieder Belgien und Holland in den Kreis ihrer Greuel- hetze einbeziehen. Es heißt, die englische Flotte habe Befehl erhalten, Italiens Vorgehen in Albanien mit einer Demonstration vor Korf« z« beantworten, um einerseits Italien zu berunuhigcn und andererseits Griechenland zum Einschwenken in die Einkrcisungsfront zu veranlassen. Londoner Blätter fordern den Ausbau von Korfu zu einem zweiten Malta, um Italien im östlichen Mittel- Meer in Schach zu halten. Gleichzeitig wird von einer Besetzung Salonikis durch englische Truppen berichtet. Die englischen Schiffe, die französischen und italie nischen Häfen Besuche abftattcten, haben Befehl erhalten, sich zu sammeln. Die Pariser Zeitung „Epoque" will wissen, daß sämtliche Urlauber der britischen Kriegsschiffe, die in Malta vor Anker liegen, zurückgerufcn und der Flug- vrrlchr zwischen M a l t a und Sizilien eingestellt worden fei. Man habe ferner die Küstenschutzbatterien und die Flakgeschütze auf der Insel in Kampfstellung gebracht. Gleiche Vorsichtsmaßnahmen seien in Gibraltar ge troffen worden. Die englischen Kriegsschiffe, die sich in italienischen Häfen aufgchaltcn hätten, seien ausgelaufen, ebenso vier englische Zerstörer, die in «fax (Tunis) vor Anker lagen. «eiarnie MchtzeWe der WeMemolraNen ütaliM Hai mehrfach versichert, dak es durcb die Bc- — Korfu ein zweites Matta? fetzung Albaniens nur einen Gefahrenherd 'möglichst schnell beseitigen wollte, daß es andererseits aber nicht daran denke, etwa Griechenland anzutasten, auch nicht nach seinem Zusammengehen mit der englischen Politik und der Ueberlassung seiner Häfen an die britische Kriegsmarine Jugoslawien aber wisse, was die loyale Freundschaft und Zusammenarbeit mit Italien heute und in Zukunft wert sei. Italien wird sich auch durch Alarmgerüchte aus Lon don und Paris nicht von seinem Wege abbringen lassen. Alle „Papierstürmc und vergebliche Manöver", so schreiben die italienischen Zeitungen, werden Italien nicht aufregen. Die italienische Presse fährt weiter fort, das wahre Gesicht der Demokratien zu zeigen, und stellt fest, daß man in Paris und London nicht etwa irgendein Interesse am albanischen Volk habe, sondern lediglich die Absicht ver folge, die Einkreisung der Achsenmächte zu rechtfertigen und zu beschleunigen. London verfolge das Ziel, einen neuen Bund von Völkern zu schaffen, der als Vasall Eng lands und in Abhängigkeit von Frankreich die Interessen der dem Untergang geweihten Hegemonie der Westdcmo- kratien schützen soll. Albanien sei hierzu lediglich ein Vor wand. Frankreich aber arbeite daran, England zu einer Besetzung von Korfu sowie zur Gcneralmobilmachung zu Wasser und zu Lande zu veranlassen. Im Hintergrund dieses Bestrebens stehe der Wunsch, daß England das Mittelmeerabkommen mit Italien kündigt uns anderer seits endlich die allgemeine Dienstpflicht einführl. De« „Veschützern" ins Stammbuch! Mit dem skrupellosen Einmischungsversuch der Demo kratien und ihrem Gezeter rechnet das italienische Blatt „Corriere della Sera" gehörig ab. Es stellt der englisch französischen Hetze eine Reihe von Tatsachen aus der eigene» Geschichte dieser Staaten gegenüber, die mit der jetzt zur Schau getragene« Entrüstung durchaus nicht im Einklang stehen. Franzosen, Engländer nnd die in solchen Fällen nicht fehlenden Amerikaner, mit einem Wort alle jene purita- nifchcy und „empfindsamen" Völker, die die Menschheit beglücken zu wollen vorgäben, hätten ein lautes Geschrei erhoben wegen des italienischen „Gewaltstreiches" in Al banien und behaupteten, nur „ein wenig ritterliches Volk" könne derartige „Niedrigkeiten" begehen. In Italien kenne man aber die Geschichte der Eroberung Algeriens durch die Franzosen. Oder hätten die Franzosen vielleicht Tongking, Madagaskar und Tunis anders als mit Sol daten und Kanonen besetzt? Die englischen Geschicht schreiber selbst hätten bis ins kleinste die Bluttaten ihrer Landsleute in Indien, die Metzeleien unter den Negern in Australien und unter den Eingeborenen überall auf der Welt geschildert. Die Bombardierung von Durazzo sei zum Lachen gewesen im Vergleich zu der von Alexandria, bei der die mächtigste Flotte der Welt kalt und brutal eine große, unverteidigte Handelsstadt beschossen habe. Die brandschatzende Eroberung von Transvaal und Oranje sei echt britisch gewesen. Bei den guten Vettern in Nord amerika brauche man nur die Erinnerung an die Aus dehnung nach dem Westen wachzurufen, die in der Ge schichte der menschlichen Schrecken berüchtigt sei. Italien betrachte, so schreibt u. a. die „Stampa", die Freundschaft und die Solidarität aller Mittelmeervölker vom Schwarzen Meer bis Gibraltar unter dem Gesichts punkt der unbedingten Gleichheit und der gegenseitigen Zusammenarbeit. Es wolle niemandem seine Oberherrschaft aufzwingen; logischerweise wünsche es aber auch, daß im Mittelmeer keine andere Vorherrschaft weder direkt noch indirekt geschaffen werde. Wieder Ordnung in Albanien Konstituierende Versammlung einberufcn — Italienisches Hilfswerk Während die italienischen Truppen ihren Vormarsch in Albanien fortsetzen, kehren im Lande allmählich wieder Ruhe Ufld Ordnung zurück. Nach einer halbamtlichen italienischen Meldung aus Tirana hat der provisorische albanische Rat eine konstituierende Versamm- lung einberufen, auf der alle Provinzen Albaniens je nach ihrer Bevölkerungszahl mit 5 bis 15 Abgeordneten vertreten sein sollen. An dieser Versammlung sollen die namhaftesten und einflußreichsten Männer der verschieden sten Berufe und aller Volksschichten teilnehmen. Dem Duce gehen von führenden albanischen Persön lichkeiten immer wieder Huldigungstelegramme zu, in denen die Absender ihrem Dank Ausdruck geben, daß der Duce das Land von der Tyrannei Zogus befreie. Das vorläufige Komitee zur Verwaltung Albaniens for- dert die im Ausland lebenden Albaner auf, volles VerirauenindicfaschistischeRegierungzu setzen, die den Albanern eine glückliche Zukunft, Fortschritt und Wohlstand zu sichern wünscht. Zur Unterstützung der albanischen Bevölkerung, die in einigen Gegenden buchstäblich Hunger leidet, sind vom italienischen Hilfswerk größere Mengen Lebensmittel und Kleidungsstücke nach Albanien geschickt worden. Alle Filialen der albanischen Nationalbank haben am Dienstag ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Der alba nische Franken bleibt die einzige für den Uinlauf be- stimmte Valuta. Ihr Kurs ist unverändert. Einberufung itallenischerTnippenbesiände Imposanter Einsatz der Wehrmacht des faschistischen Italiens Z« den in der letzten Zeit vorgenommene» Einberufungen italienischer Truppen bestände veröffentlicht Agenzia Stefani folgende Meldung: „Mit der vollständigen Einberufung der Jahrgänge 1901 und 1912, mit den ihre Dienstpflicht erfüllenden Jahr gängen 1917 und 1918 mit einem gewissen Prozentsatz des Jahrgangs 1919 und der teilweisen Einberufung von Spezialisten anderer Jahrgänge haben die Effcktivbestände des in Italien stehenden Heeres eine imposante Stärke erreicht. Falls nicht außerordentliche Umstände eintrete»», werden keine weiteren Jahrgänge einberufen." Muselmanischer Dreh verfängt nicht „Giornale d'Jtalia": „Kein Araber läßt sich täuschen!" Die verstärkte Hetzkampagne des französischen Rund funks gegen Italien veranlaßt das halbamtliche „Gior nale d'Jtalia" zu einer scharfen Erwiderung. DaS Blatt stellt u. a. fest, daß die Lttgensendungen, die anläß lich der Besetzung Albaniens die arabische Welt gegen Italien aufwiegeln wollten, keinen Araber zu täu schen vermöchten. Die französische Agitation könne die Muselmanen nicht vergessen lassen, was Italien in Li byen und Aethiopien für das kulturelle, religiöse und wirt schaftliche Leben der arabischen Bevölkerung getan habe, während z. B. Zogu in Albanien eine entschieden anti- muselmanische und überhaupt volksfeindliche Politik be trieben habe. Die muselmanische Bevölkerung Albaniens hätte ebenso wie die orthodoxe und katholische das italie nische Expeditionskorps vom ersten Tage an als Freunde ausgenommen. «ihre dunklen Ziele, ihre verbrecherischen Mittel und ihre krummen Wege werden jedem Deutschen offenbar durch de» Besuch der Ausstellung „Der ewige Jude" in Dresden!