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1V Eulden für jede Mende Person Volkszählungen im Spiegel der Zeiten — Seit 1474 - ' in Sachfen Seit Jahrhunderten gab es in Sachsen Volkszählun gen. Zweck und Durchsührung haben sich häufig geändert. Von der ersten Bestandsaufnahme, einer im Jahr 1474 erlassenen Anordnung der sächsischen Negierung, das im Lande vorhandene Vermögen und die ansässigen Einwoh ner zu zählen, bis zur heutigen Erfassung des gesamten Volks- und Wirischastslebens ist ein weiter Weg. Zu Zeiten Vater Augusts ' Kurfürst August war es darum zu tun, die Teuerung zu bekämpfen. Er verfaßte eigenhändig die Verordnung „Ordnung und kurzer Bericht, wie ein Fürstenthum unv Land mit Getreide und anderer Notdurft bedacht und ver sorgt werden kann'. Darin wird u. a. auch angeordnet: „Alle Schlösser und Amtsverwalter sollen jeder für sich olle Haushaltungen in ihren Aemtern mit Angaben von Zahl, Aster, Hantierung der Männer, Frauen und Kinder bei 10 fl. Strafe für jede ausgelassene Person aufzeichnen: in einem zweiten Register soll >eder Untertan angcben, Wieviel und was für Getreide er erbaut oder erkauft, und was er im Vorrat habe, bei Verlust des ganzen Getreides für falsche Angaben.' — Man wird sicher nicht erwarten, daß die daraus gewonnenen Ergebnisse die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelten, wie überhaupt der damaligen Zeit die einfachsten statistischen Zahlenvorstellungcn fehl- M., - ' Nätsol um Dresdens Einwohnerzahl Dies beweist u. a. auch ein Vorgang, der sich im Ver lauf der schon umsangreicheren städtestaüstischen Erhe bung des Jahres 1697 abspielt». Diese Zählung ergab für Dresden eine Einwohnerzahl von 21 298, Leipzig 15 653 und Freiberg 7000 (ohne Kinder unter 12 Jahren). In der Städtetabelle erschien jedoch die Bevölkerungszahl für Dresden mit '31 Ä8. Die ermittelte Zahl erschien zu nied rig, „dahero sind noch 10 000 addiret...' Bevitlkerungspolitik im 17. und 18. Jahrhundert Die bevölkerungsgeschichtlichen Ereignisse des 17. und 17. Jahrhunderts, die Auswanderung zahlreicher Volks genossen wegen Kriegs-, Hungers- und Glaubensnot und Vie Entvölkerung weiter Landstriche durch Seuchen ver breiteten die Ansicht, daß sich die Bevölkerung der Erde dauernd mindere. Die Staatsmänner jener Zeit, die als Folg« der Entvölkerung ihre Einkünfte und militärische Widerstandskraft schwinden sahen, ergriffen eingehende Maßnahmen für die „Peuplicrung' ihrer Staaten. Große Denker, Wie Leibniz, und insbesondere die Bevölkerungs- Politiker sahen in einer großen Volkszahl die stärkste Stütze des Staates. Durch Wort und Schrift setzte man sich dafür ein, die Glaubensflüchtlinge anzusiedeln, die Ehelosigkeit zu bestrafen und den Kinderreichtum zu fördern. Die Statistik war bestens geeignet, Vorbereitung und Durchführung be völkerungspolitischer Maßnahmen auf eine feste wissen- schastliche Grundlage zu stellen. Einen Einblick in die Bevölkerungsentwicklung Sach sens im 18. Jahrhundert erlauben d»e,Konsumentenver- zeichnissr, die alljährlich von den Aemtern neben den Nachweisungen über die Ernteerträge ei neureichen waren. Hiernach wurden in den kurfürstlichen Ländern im Jahr 1722 1 630 000 Personen gezählt, 1755 waren es 1 695 000 UNd im Jahr 1772 trat ein Rückgang auf 1 633 000 ein. Von da an stieg die Bevölkerung wieder bis aus 2055 000 im Jahr 1810. Dagegen wurde 1814 eine erneute Minderung aus 1946 000 festgestellt. Kriege, Teuerung, Mißwachs und Seuchen hatten diese Rückschläge infolge der Gebietsverlufte nochmals aus 1 179 ooo zurück. Diese Zählen könnest schon als weitgehend genau betrachtet - werden. 1832: zum erstenmal Hauslisten Das Jahr 1832 bedeutete nochmals einen Einschritt in die Geschichte der sächsischen Volkszählung. Zum ersten Male wurde die Zählung mittels Hauslisten durchgeführt. Die namentliche Aufführung der sämtlichen Mitglieder einer Haushaltung war jedoch nur als wünschenswert bezeichnet, erst zur folgenden Zählung im Jahr 1834 bestand gesetzlicher Zwang. Vom Jahre 1834 an wurden nunmehr regelmäßig in drei-, später in fünfjähriger Folge Volkszählungen durchgeführt. Die Volkszahl Sachsens steigerte sich von Zählung zu Zählung. 1834 betrug sie 1 595 668, im Jahre 1910, dem letzten Volkszählungsjahr vor dem Weltkrieg, 4 806 661. Der Weltkrieg unterbrach den fünfjährigen Zyklus. Ledig lich in den Jahren 1925 und 1933 fanden nochmals Zäh lungen- statt, deren Ergebnis sich im Jahre 1933 auf 5 ISO 652 Bewohner Sachsens stellte. Die bevorstehende Zählung Das Ziel der bevorstehenden Volks-, Bernis- und Betriebszählung, zu der für die 2434 sächsischen Gemein den rund 60 000 ehrenamtliche Zähler benötigt werden, ist nicht allein die Erfassung der bloßen Zahl der Bevöl kerung, sondern vielmehr, wie schon in dem umfassenden Romen anaedeutet, die Vottsbeschrcibung. Erst durch weitgehende Zergliederung der Bevölkerungsmasse nach bevölkerungspolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Ge sichtspunkten lassen sich wichtige Einblicke in den inneren Ausbau der Bevölkerung, in die Wechselbeziehungen der verschiedenen Bevölkernngsschickten und in die Bedin gungen gewinnen, unter denen ein Volk schasst und lebt. Kunst unv Kultur Alte Wandmalereien kamen zum Vorschein Bei Erneuerungs- und Vorrichtungsarbeiten der Räume der Stadlhauptkasse im Annaberger Nathaus wur- den bei Freilegung der Wände unter altem Putz schöne alte Wandmalereien entdeckt, die nach Ansicht zuständiger Stellen hohen Wert besitzen. Die Wandmalereien stellen das alte Annaberger Stadtwappen und das alte kursäch sische Wappen dar. Beide Wappen sind von symbolischen Gestalten umgeben. Die Wappen haben wahrscheinlich die Krönung von Türen dargestellt; die Türen sind später zugesetzt worden. Lachsen und Nachbarschaft. Dresden. Traurige Bilanz des Feierta ges. Während der Feiertage kam es in der Landeshaupt stadt zu zahlreichen Verkehrsunsällen, die neben vielen Leichtverletzten insgesamt zehn Schwerverletzte forderten. Schwer Folgen hatte vor allem ein Stratzenbahnzusam- menstoß aus der Bautzner Straße in Höhe des Lingner- Parkes. Dort fuhr ein Sonderwagen der Straßenbahn auf einen haltenden Straßenbahnzug aus. Vierzehn Fahr- gaste wurden dabei verletzt. Als Ursache des Zusammen stoßes wird angenommen, daß die Bremsen des Unglücks wagens versagt haben, doch sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Ebersbach (Sa.). Dreijähriger hängt efich ans Auto. Ein dreijähriger Junge, der im Fahrer häuschen eines Lastkraftwagens ein Stück mitgesahren, dann aber vom Fahrer nach Hause geschickt worden war, bängte sich unbemerkt an den Kraftwagen an. Das Kind stürzte dabei so unglücklich, daß es eine Gehirnerschütte rung und einen Armbruch davontrug. Derbandeberufsschule Wilsdruff Aufnahme der neueintretenden Schüler(innen) morgen Mittwoch, den 12. April 1S3S «»ave» « Uhr, Mädchen 10 Uhr Iskrt beste?flsnrrsit! IlllMWI, llsr«. HilMemi I. M rMlUMlM' M NhMMM « d MMWM DLUmsekulenj-leirnTngsImsnn ttossener 8tra8e — Kut 197 Winkssmsts IVuKMmittsl vmdi»«hm«ell»ns umt dvbömmsiob in «rpeaktan rui8mm,n„truns«n empfiehlt «Te« Preislagen von 50 Pfg. an LSwenapotheke Alsbach. und Homöopath. Offizin Inhaber: P. Knabe tSr Straü«, Spcxt unck koritt getmarre SkMekss-lio8en, liarüge, fiMjslnr-^sntsl, l.oökn-blsn1el emptieklt öftslü, »»bnhokttr 11 8 u c k « kür I. zäsi oäer später eine Üsimgelülfin nickt unter 17 fsbren unct eine IkimgeMin MN noemrmmnnaooa, nickt unter 20 fahren. l..8ild«ldostk, HilriftUkf, Dtwrnaäter 8tr»5e 8 »Mit IM in kerrorraxenäer ^uskükrung kür Gaststätten, Hotels, ^rbeits- äienvtlÜLer, Orte unä Stärkte bekert: siim - Millen», l, postscblieökack 279 Vertreter xesuekll ielMMM- UMM WAnül Deute vionstax Kis Donnerstag;'/«9 Ukr Kin Lustspiel wie nock niet Derbestellustspielscklager äe» Mr es — liessen liomilc übervvLttigenck ist! Stürmische Heiterkeit über »sinr Mmrmn Tke« l^inxen — Hans lVlosvr — Uusti lluder — ttelnr 8»Hn«r u ». m Schsllenctes Oelückter de- xieitet äieses kulmlustspiel roll iküslichen Uumors, äsö ltie IVSacke wackeln! vnübertrekklicke Komiker so, gen kür UeiknIIsstürme unct Ueiterlceitsrekoräe! 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Die August-Rowack-AG. hat die gesamten Baulichkeiten des ehemaligen Bautzner Zweigwerkes der Vereinigten Jute spinnereien und -Webereien AG. Hamburg erworben. Be reits im Vorjahre wurde ein Teil des Werkes für einige Abteilungen des Betriebes Nowack übernommen. Die Jutespinnerei war seit l93l völlig stillgelegt. Einst arbei teten in der Fabrik 1200 Menschen Für Bautzen bedeutete das stilliegende Werk eine große Sorge. Es wird nun wieder eine Stätte des Schassens werden. Hirschfelde. DerBlitz schlug ein. Nachts schlug der Blitz in den Giebel eines Siedlerhauses. Die Dach ziegel flogen bis zu dreißig Meter weit, doch zündete der Blitz glücklicherweise nicht. Kirschau. Vermißt. Seit dem 3. April wird der 57j8hrige Fabrikarbeiter Ernst Mittrach aus Crostau ver mißt. Er hat sich an jenem Tag von seiner Wohnung aus zu seiner Arbeitsstätte nach Kirschau begeben, wo er jedoch nicht eingetroffen ist. Netzschkau. Dem 450jährigen Stadtjubi läum entgegen. Wie in einer Dienstbesprechung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten zur Sprache kam, kann Netzschkau im Jahr 1942 die Feier des 450jährigen Stadtinbiläums begehen. Krensktz. Ein Junge, der ein Mädchen war. Eine für die betroffenen Eltern höchst unliebsame Ver wechslung konnte glücklicherweise recht schnell richtiggestellt werden. In Krensitz wurde ein kleiner Erdenbürger erwartet, und alles ging gut ab. Auf dem Standesamt wurde ein kleiner Junge angemeldet. Aber wer beschreibt das Entsetzen der Hebammenschwcster, als sie am nächsten Tagen zum Baden des Kindes kommt und feststellen muß» daß der kleine Erdenbürger eine kleine Erdenbürgerin ist. Wohl oder übel mußte der Weg zum Standesamt ein zweites Mal angetreten werden, und kopfschüttelnd schrieb der Beamte im Geburtsregister die ganze Sache um. Zittau. Gräßlicher Unfall. Beim Sandabla den verunglückte in der Lessingstraße der 38jährige Bei fahrer Oswald Anders. Er wollte die Kippvorrichtung eines mit Sand gefüllten Anhängers sichern, bekam dabei aber einen Bolzen zu fassen, der diese Vorrichtung aus löste. Der schwere kippende Sandkasten zerquetschte dem Unglücklichen den Kopf. Anders, der Frau und zwei Kinder hinterläßt, war sofort tot. Mühlberg. Ein Kind im Rauch erstickt. Das anderthalb Jahre alte Kind des Bauern Schreiber in Strehla fchlies, während die Mutter im Stall beschäftigt war, in seinem Wagen in der Küche. Als die Mutter nach einer halben Stunde wieder in die Küche kam, fand sie diese verqualmt und das Kind erstickt auf. Anscheinend war der Wagen durch die Bewegungen des Kindes ins Rollen gekommen und dadurch unmittelbar an den Herd geraten. . . . , „ , . Zwickau. Explosion auf einer Baustelle. Auf einer Baustelle bei Zwickau explodierte nachts in einer Baubude eine Lampe. Die Explosion verursachte einen Brand, durch den die Bude, die als Lampenstation diente, völlig eingeäschert wurde. Der Schaden wird auf etwa 3000 Reichsmark beziffert. Reichenbach. Diebische Hausierer. In der oberen Stadt hausierte ein Bürstenhändler, der seine Tätigkeit dazu ausnutzte, aus einer Wohnung einen Fünf, zigmartschein zu stehlen. Nach dem diebischen Hausierer, der etwa 40 bis 45 Jahre alt ist, wird gefahndet. ArbeNsbefchaffmg für tschechische Arbeiter Ein Sonderzug mit 8S0 tschechischen Arbeitern verließ Prag mit dem Ziel Altreich. Zweck der Fahrt ist, tschechischen Ärbeits- losen in deutschen Unternehmungen Beschäftigung zu geben. Fast feder der 800 Männer ist Familienvater. Rurver vom «oenayren Die acht Jahre alte Gudrun Schmidt aus Breitenbrunn wurde beim Ueberschreiten der Eisenbahngleise von einem Per sonenzug erfaßt und so schwer verletzt, daß sie bald darauf starb. Nach den Feststellungen der Gendarmerie ging das Kind ver botswidrig über die Gleise und hatte wahrscheinlich das Her rannahen des Zuges nicht bemerkt. An einem Bahnübergang wurde in Erfenschlag ein acht Jahre alter Junge von einer Lokomotive angefahren und schwer verletzt. Börse. Sandel. Wirtschaft. Meitzner Getreide-- und Landesproduktenpreise am 8. April 1939. Heute gezahlte Preise: Weizen, 75/77 Kilo, effektiv, April- Festpreis 10,40; Roggen 70/72 Kilo, effektiv, April-Festpreis 9,90; Gerste, 4zeilig 8,80; Hafer neu 46/48, Festpreis 8,70; Raps, trocken 16; Mais, zugeteilte Ware 8,90; Mais, inländ-, Erzeuger-Festpreis 10; Rotkleesaat 90—93; Trockenschnitzel 5,18—5,68; vollwertige Zuckerschnitzel 6,91—7,31; Wiesenheu, neu 2,70—3,20; Stroh (Weizen- und Roggen-) 1,40—1,50; Stroh (Preß-) 150—1,60; Weizenmehl, Type'812 16,1714; Roggenmehl, Type 1120, Asche 1,120 12,65; Roggen kle^c 6,17—6,27; Weizeukleie 6,67—3,77; Speisekartoffeln, weiße und rote 2,70; gelbe 3; Kartoffelflocken 9,40; Landeier, gest-- Marktpreis 1 Stück 0,08'/,—0,11; Landeier, ungest., Markt preis 1 Stück 0,08; Butter, Marktpreis '/«-Kilo-Stück 0,76 bis 0,80. Feinste Ware über Notiz. Stimmung: Ruhig. —o-" Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten HauptschriftleUer: Hermann Lässig, Wilsdruff, zugleich der. antwortlich für den gesamten TextteU einschließlich Bilderdienst Verantwortlicher Anzeigenleiler: Erich Reiche, Wilsdruff. Druck und «erlag: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Wilsdrukt D A. III. MS: 1S14 — Zur Zeit ist Preisliste Nr. S gültig. ssunkekasten lllessristen UorN80LN8 ölsöialsn Uegonien SlmriMvein pslanrvnrvkuk-^iNel sssrnr1off-ÜLli-?ko8psios Unkraut Vs«1illiung8mlt1el s.suril-8sunmseb8 köel-ÜMs-öL8t lld8lbsum-HskboImeum kemüsessmen MW WWW W W KIUMSN8SMSN UM Sr»88smen